Meine Top 10 aus dem Jahr 2015

top10-2015

Vorab möchte ich hier ein paar Filme erwähnen, die es nur knapp nicht in die Top10 geschafft haben, aber definitiv auch zu meinen Highlights des Jahres gehören. Der wohl beste deutsche Film des Jahres Victoria hat es letztlich nicht geschafft, weil er mir in der zweiten Hälfte ein wenig zu sehr zerfiel, nichtsdestotrotz zolle ich allen Beteiligten für ihre harte und außergewöhnliche Arbeit größten Respekt – gerne mehr davon Deutschland.

Die beiden folgenden Thriller könnten unterschiedlicher nicht sein: Sicario als Blockbusterversion konnte mit toller Atmosphäre und düstere Realität punkten und The Gift war als eher kleiner Indifilm eine schöne Überraschung mit tollen Darstellern und einem der interessantesten Filmenden des Jahres.

Auch das Horrorcomeback von M.Night Shyamalan The Visit hat mir überraschend viel Spaß gemacht und It Follows war einfach eine ungewöhnliche Geschichte mit cooler Prämisse.

Abschließend will ich noch die beiden Actionfilme John Wick und Ant-Man erwähnen, die man vorab vielleicht gar nicht so auf dem Schirm gehabt haben wird, denn bei Ant-Man wusste man nicht wirklich wie interessant dieser Superheld sein würde und ob das einen Film tragen könnte. Letztlich ging das ganz gut und Marvel hat uns eine der lustigsten Superhelden-Filme ever geliefert. John Wick hingegen war für mich ein gelungeres Regiedebut zweier Stuntmänner, die Hauptdarsteller Keanu Reeves grandios in Szene setzten und gleichzeitg eine kleine, interessante Unterwelt schafften auf die ich mehr Bock bekommen habe. So nun aber zu den absoluten Topfilmen des Jahres.

#10 Man lernt nie aus

manlerntnieaus_page5

Wie schon im letzten Jahr mit „Can a Song save your Life?“ nehme ich dieses Jahr bewusst einen einfachen Feel-Good-Movie in meine Top10 des Jahres, denn bei all den düsteren und komplexen Filmstoffen, braucht man hin und wieder auch mal einen Gegenpol. Der ist dieses Jahr für mich Man lernt nie aus. Nancy Meyers neuster Film ist glücklicherweise keine weitere Rom-Com geworden, sondern eher ein Film über altersübergreifende Freundschaft, die auch schnell hätte plump und doof werden können, wenn man sich rein auf das Bedienen der typischen Generationen-Klischees beschränkt hätte.

Robert DeNiro und Anne Hatherway bringen eine Menge Spaß auf die Leinwand und haben eine gute Chemie zusammen. Generell ist eigentlich jeder Charakter in dem Film irgendwie sympathisch, was auch mal ganz angenehm ist im Vergleich zum typischen Filmstoff. Es gibt ein, zwei überflüssige Szenen im Film, die man auch getrost hätte weglassen können, nichtsdestotrotz hatte ich jedoch eine gute Zeit mit dieser seichten Komödie und wurde mit einem guten Gefühl aus dem Kino entlassen. Nichts für die Ewigkeit aber ein netter Feel-Good-Zeitvertreib für Zwischendurch.

#9 Mission Impossible: Rogue Nation

rogue-nation_blog

Nach dem überraschend herausragenden vierten Mission Impossible: Phantom Protokoll, war nicht genau abzusehen, wie gut der Nachfolger sein würde. Doch was soll ich sagen? McQuarry und Tom Cruise haben es geschafft und einen soliden und letztlich nicht wirklich schlechteren fünften Teil gedreht. Rogue Nation ist ein wenig klassischer gehalten mit einem eher bodenständigem Plot – irgendwie mehr Espionage. Meiner Meinung nach fängt der Film mit einem kleinen Downer an, denn die so sehr in Trailern geteasete Flugzeug-Sequenz ist die mit Abstand schwächste Actionszene des Filmes und entpuppt sich mehr als guter Marketing-Schachzug, doch später im Film bekommt man mit den Szenen in der Wiener Oper, dem Wassertank oder der Auto/Motorrad-Verfolgungsjagd so einige Szenarios auf höchster Qualität geboten.

Vor allem habe ich selten eine so spannende Verfolgungsjagd gesehen, die auch einen deutlichen Mehrwert für den Film gebracht hat. Wenn man die mit denen aus James Bond: Spectre vergleicht, den ich in meiner Flop10 des Jahres hatte, dann waren das Unterschiede wie Tag und Nacht. Ein weiteres Highlight für mich war ganz klar die Schwedin Rebecca Ferguson, die als eher unbekannter Neuzugang den Cast bereicherte und nicht nur mit Tom Cruise und Simon Pegg mithalten konnte, sondern ihnen regelmäßig die Show stahl. Rogue Nation hat wie erhofft abgeliefert und überzeugte mich auf sämtlichen Ebenen.

#8 Kingsman: The Secret Service

kingsman_blog

Matthew Vaughn die geile Sau hat es wieder geschafft und mit Kingsman einen Überraschungshit in diesem Jahr gelandet. Ich bin schon Fan von seinen früheren Werken wie Kick-Ass oder X-Men: Erste Entscheidung und habe mich daher zwar auf diesen Film gefreut, aber ohne zu ahnen, dass er mir letztlich so gut gefallen würde.

Das Gespann rund um Oscar-Preisträger Colin Firth und dem jungen Taron Egerton funktioniert super und gerade Egerton konnte den Film überraschend gut tragen mit seiner Art. Der Film ist saulustig, stellenweise extrem brutal, kreativ inszeniert und optisch geil. Auch Samuel Jackson als Antagonist ist grandios wie durchgeknallt. Der Film ist nicht perfekt, aber ich freu mich jetzt schon auf den Nachfolger der für 2017 angekündigt ist.

#7 Ex_Machina

ex-machinablog

Ex-Machina war eine der größten Überraschungen dieses Jahr. Ich bin mir sicher, dass den nicht viele von euch gesehen haben werden, aber das ist nicht weiter schlimm – seht es einfach als Tipp für euren nächsten Filmabend! In Ex-Machina geht es um Caleb, gespielt von Domhnall Gleeson, der Teil eines faszinierenden Experiments wird: nämlich soll er im Auftrag von Nathan (Oscar Isaac) mit der weltweit ersten Künstlichen Intelligenz: den weiblichen Roboter Ava (Alicia Vikander) kommunizieren und eine Verbindung zu ihr aufbauen und feststellen, ob sie zu 100% als Mensch durchgehen kann oder nicht.

Mit Domhnall Gleeson, Oscar Isaac und Alicia Vikander bietet der Film drei Darsteller, die zur neuen Garde in Hollywood gehören und spätestens seit Ex-Machina in aller Munde sind. Für die beiden Herren gab es direkt eine Rolle im Hauptcast von Star Wars: Das Erwachen der Macht und Alicia Vikander darf sich Gerüchten zur Folge mit ihrer Rolle im Transgender-Drama The Danish Girl Hoffnungen auf eine gute Award-Saison machen. Der Film ist spannend, bietet durchaus philosophische Ansätze und regt zum Grübeln an – toll.

#6 Straight Outta Compton

straight_blog

Endlich mal wieder ein toller Film über HipHop. Alle Rollen wurden sehr gut gecasted, nicht nur äußerlich, sondern auch qualitativ konnten alle Darsteller überzeugen – vor allem Ice Cubes Sohn O’Shea Jackson Jr. und Eazy-E-Darsteller Jason Mitchell. Der Soundtrack war selbstverständlich absolut klasse und hat das ein oder andere Mal für Gänsehaut gesorgt. Trotz seiner Spieldauer von mehr als zwei Stunden kam nie Langeweile auf.

Sicherlich wurden vor allem die Charaktere von Dr.Dre und Ice Cube ein wenig beschönigt und nur die positiven Seiten gezeigt, was nicht sehr verwundert, wenn man bedenkt, dass beide den Film produzierten. Nichtsdestotrotz stört das eigentlich nicht sonderlich und war für mich eher ein kleiner Makel an einem sonst sehr guten BioPic über eine Zeit, die die Jugend Amerikas prägte und auch auf Grund der noch recht frischen Ereignisse in Ferguson wieder aktuell ist. Auch für den Regisseur F. Gary Gray hat sich dieser Film gelohnt, denn er wird den nächsten „Fast & Furious„-Teil inszenieren dürfen und damit nach Extreme Rage aus dem Jahre 2003, den ich mir immer wieder im TV anschauen kann, erneut mit Vin Diesel zusammenarbeiten.

#5 Der Marsianer

the-martian_blog1

Der Marsianer war trotz seiner Überlänge von 144 Minuten zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise langweilig, hatte ein gutes Tempo und einen großen Unterhaltungswert. Das lag mit unter oder vor allem am grandiosen Humor, den ich vorab gar nicht so präsent und stark erwartet hätte.

Der tolle Cast des Films wird von Matt Damon angeführt, der nach Schätzungen von einigen Fans mittlerweile der Weltbevölkerung knapp 900Mrd Dollar für Rettungsmissionen aus den Rippen geleiert hat. Denn nach Interstellar, Elysium, Der Soldat James Ryan, Mut zur Wahrheit, Syriana, Titan A.E. und Green Zone ist Der Marsianer mittlerweile die 8.Rettungsmission für Matt Damon. Für mich war Der Marsianer ein tolles, rundes Filmerlebnis und nahezu fehlerfrei.

#4 Steve Jobs

Steve+Jobs_blog

Das größte Mysterium des Jahres – Warum floppte Steve Jobs so dermaßen hart an den Kinokassen? Testscreenings in Amerika gaben grünes Licht und ließen auf einen erfolgreichen Release schließen, doch als es letztlich soweit war, ging Niemand ins Kino für diesen Film. Das alles trotz sehr guter Kritiken und Oscar-Buzz rund um Michael Fassbender und Danny Boyle. Vielleicht waren alle ein wenig übersättigt vom Apple-Hype der letzten Jahre oder hatten nach der schlechten Verfilmung Jobs mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle genug von Apples verstorbener Galionsfigur Steve Jobs.

Jedenfalls gebe ich aus vollem Herzen und mit klarem Verstand eine eindeutige Empfehlung für diesen Film. Schauspielerisch liefern Michael Fassbender, Kate Winslet und Seth Rogen eine sehr gute Vorstellung ab. Um eine Textpassage des Films als Analogie zu nutzen: Fassbender, Winslet und Rogen spielen ihre Instrumente fehlerfrei und Danny Boyle sowie Aaron Sorkin spielen das Orchester bis zur Perfektion. Die Geschichte wird anhand von drei wichtige Produktvorstellungen erzählt und spielt quasi immer in den Minuten und Stunden davor. Das Ganze wird grandios inszeniert und ist sehr dialoggetrieben, was mir besonders gut gefällt. Also Scheuklappen absetzen und genießen!

#3 Alles steht Kopf

alles-steht-kopf_page2

Alles steht Kopf ist Pixars bester Film seit Toy Story 3, er ist sehr liebevoll erzählt und vor allem macht Regisseur Pete Docter nicht den gleichen Fehler wie noch bei Up – Oben, als sie den sehr guten und emotional sehr berührenden Start durch eine total beknackte zweite Filmhälfte mit sprechenden Hunden mit Piepsstimmen versauten.

Das Filmstudio, dass seit 2006 zu Disney gehört, schafft es von Beginn an den Zuschauer an die originelle Geschichte und ihre Figuren zu binden. Alles steht Kopf kombiniert kreative Ideen, eine große Portion Witz und viel Herz in diesem wunderschönen Film. Im Vergleich zu ihrem zweiten Film in diesem Jahr „Arlo & Spot“ richtet sich Alles steht Kopf nicht nur an Kinder, sondern kann meiner Meinung nach vor allem auch bei Erwachsenen punkten. Klasse.

#2 Mad Max. Fury Road

madmax_blog1

One Hell of a Ride! Mad Max: Fury Road hat das große Pech, dass im Dezember noch ein großer Film kam, auf den ich nicht nur Jahre gewartet habe, sondern der auch noch verdammt gut war, denn sonst hätte Mad Max wohl locker das Rennen gemacht. Mad Max: Fury Road rockt einfach die Scheiße und George Miller beweist, dass er es auch nach knapp 30 Jahren noch richtig drauf hat. Blut, Schweiß und Motoröl lassen den Adrenalinspiegel permanent auf einem hohen Niveau.

Fury Road macht verdammt viel richtig: die Action ist echt, die Effekte sind authentisch, die Choreographien sind kreativ und minutiös bis ins letzte Detail inszeniert. Dazu kommt das verrückte und geniale Design von eigentlich Allem in diesem Film – die Autos, die Charaktere sowie die Sets. Miller beweist, dass er es noch nicht verlernt hat und vor allem auch mit der nötigen finanziellen Kraft im Rücken seine Vision der Post-Apokalypse in dieser Art und Weise umzusetzen weiß.

Tom Hardy als neuer Max Radikovsky konnte überzeugen auch wenn er zugegebener Maßen schauspielerisch nicht soviel zu tun und die ersten 45 Minuten eine Maske über seinem Gesicht hatte. Die viel bessere Rolle in Fury Road hat Charlize Theron als Imperator Furiosa, die eine der stärksten und coolsten weiblichen Action-Charaktere der letzten Jahre darstellt und jetzt schon Kult ist. Für mich hat sich Mad Max: Fury Road direkt zum Instant-Classic gemausert und auch wenn der Film keine komplexe Story hat und im Prinzip nur ein 2-stündiges Action-Feuerwerk ist, gibt es qualitativ auf dieser Ebene eigentlich nichts zu beanstanden.

#1 Star Wars: Das Erwachen der Macht

STAR WARS TFA blog2

Was kann ich zu dieser Platzierung noch sagen? Es war zwar ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mad Max: Fury Road und Star Wars: Das Erwachen der Macht und letztlich hat es dann doch mein Fanboy-Herz entschieden. Trotz des immensen Drucks der auf Disney und J.J. Abrams lastete, lieferten alle Beteiligten einen würdigen Vertreter ab, der endlich wieder das typische „Star Wars“-Gefühl vermittelte.

Wie auch bei dem 2.Platz meines Rankings setzte der Regisseur auf praktische Effekte und echte Sets. Hoffentlich haben diese beiden Topfilme vielen Filmstudios bewiesen, dass es sich auch im Jahr 2015 noch lohnen kann, wenn man hier und da mit Computereffekten spart und einen gut umgesetzten, handgemachten Film schafft.

Das Erwachen der Macht hatte tolle neue Charaktere und gute Jungschauspieler am Anfang ihrer Karriere und dennoch die alten Legenden der alten Trilogie mit an Bord. Zudem konnten mich das gute Tempo, der Humor und die faszinierenden Bilder absolut überzeugen. Star Wars: Das Erwachen der Macht hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen und mich dreimal innerhalb von 5 Tagen ins Kino gelockt. Ein verdienter 1.Platz in der diesjährigen Top10 2015

Meine Flop 10 aus dem Jahr 2015

 Flop10-2015

Vorab möchte ich hier ein paar Filme erwähnen, die es nur knapp nicht in die Flop10 geschafft haben, aber definitiv auch nicht sonderlich gut waren. Taken 3, The Last Witchhunter, Avengers 2: Age of Ultron, Chappie oder Jupiter Ascending. Dazu wären sicherlich noch sämtliche Youtubefilme aus Deutschland, die dieses Jahr das Filmniveau runtergerissen haben, aber ich mir einfach bewusst nicht angeguckt habe. Namentlich Bruder vor Luder und Kartoffelsalat, der es bei imdb zum Schlechtesten Film aller Zeiten geschafft hat. Ich denke eine Flop3 wäre ihnen sicher gewesen.

#10 Southpaw

southpaw_blog1

Eigentlich habe ich sehr sehr viel erwartet von Southpaw. Nach den ersten Trailern und Geschichten die ich zum Entstehungsprozess gelesen habe, war ich sehr gehyped. Jake Gyllenhaal der neben Christian Bale und 3-fachen Oscar Gewinner Daniel-Day Lewis zu den Chamäleons Hollywoods gehört und als Method-Actor seit Jahren auf den Oscar schielt, transformierte eindrucksvoll durch hartes Training vom Hungerhaken für Nightcrawler zum Muskelprotz innerhalb weniger Monate. Unter anderem mit Antoine Fuqua, dem Regisseur von Klassikern wie Training Day, der nun mit Southpaw einen Rocky der Neuzeit schaffen wollte. Ursprünglich war US-Rapper Eminem fur die Rolle angedacht, der aber aus zeitlichen Gründen letztlich nur den Soundtrack beisteuern konnte. Southpaw ist zwar ein solider Film geworden jedoch sind die Charaktere sind allesamt aus der Klischeebox gegriffen und merkwürdiger weise fand ich einige Szenen von Gyllenhaal, Forest Whitaker und der Filmtochter hart overacted. Der Soundtrack war super und die Kämpfe sehr authentisch und klasse inszeniert, dennoch wird das Rocky-Spin-Off Creed Anfang nächsten Jahres wohl der Film, der Southpaw gerne gewesen und ich hier erwartet hätte.

#9 Minions

minions_blog

Wie auch schon bei den Pinguinen aus Madagascar schaffen es mit den Minions weitere Sidekicks zu einem Solo-Abenteuer. Doch wie bei den Pinguinen können die Minions, bekannt aus den „Ich – einfach unverbesserlich„-Filmen nicht vollends überzeugen. Hat man den Trailer gesehen, kennt man im Prinzip schon das erste Drittel des eigentlichen Films und leider auch schon die besten Witze. Danach baut der Film ab und kann nur noch selten positive Akzente setzen. An den Kinokassen konnte das Spin-Off trotzdem massivst punkten und vielleicht wird ja ein zukünftiges Sequel besser – das Potential dazu bringen die knuffigen Minions allemal mit.

#8 Insidious 3

INSIDIOUS 3

Boargh, was für eine Schlaftablette. Mal Ernsthaft Leute: der erste Teil war schon spätestens ab der zweiten Hälfte nur noch lächerlich und Insidious 3 schafft es schon von Anfang an zu langweilen. Abgesehen davon, dass mal wieder alles nur auf Jumpscares hinausläuft, hatte ich auch das Gefühl, ständig das gleiche Schema in jeder Szene wiederzuerkennen. Mädchen ist allein im Zimmer, gruselt sich und wird erschreckt, Schnitt und der Spaß geht wieder von vorne los. Gähn.

#7 Kind 44

Child-44-blog

Kind 44 konnte meine positiven Erwartungen leider nicht erfüllen. Trotz eines tollen Casts mit Tom Hardy, Gary Oldman, Joel Kinnaman und Noomi Rapace, konnte der Thriller nicht überzeugen. Der durchaus solide Ansatz entpuppte sich letztlich als recht lahme und wenig spannende Geschichte, deren Auflösung ziemlich unbefriedigend war und auch die Rolle von Joel Kinnaman, den ich eigentlich sehr schätze, war so dämlich und plakativ eindimensional, dass es schon wehtat. Tom Hardy schafft es dieses Jahr also trotz seines Talents wiedermal in meine Flopliste des Jahres. Doch eventuell sehen wir ihn ja auch auf der Topliste.

#6 Transporter Refueled

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Nächste Kandidat aus der Sparte „Melken wir die Kuh bis es nicht mehr geht“: Das Transporter-Reboot mit Ed Skrein in der neu besetzten Hauptrolle bleibt schon am Start mit einem Totalschaden stehen, denn wenn wir mal ehrlich sind, hatten die Transporter-Filme schon nicht sehr viel Substanz und bauten auch Stück für Stück ab. Der große Vorteil an der Originalreihe war aber, dass man mit Jason Statham einen Hauptdarsteller hatte, der mit seinem Charisma und einer gewissen Coolness diese Rolle im Action-Genre zu einer Ikone aufbaute. Dieses Reboot kommt erstens zu früh und zweitens bleibt Ed Skrein nur ein blasser Milchbubi. Audi hat sich diesen 96-Minütigen Werbefilm sicherlich einiges kosten lassen, doch leider spührt man das nicht wirklich. Die Geschichte war wie gewohnt nicht sonderlich gut, doch was für mich noch schlimmer war, waren die langweiligen Actionszenen. Ich kann mich an zwei Szenen erinnern, die ich stylisch und kreativ fand, aber die machen beide zusammen vielleicht 30 Sekunden des Films aus und das reicht bei einem Transporter nicht. Der VW-Abgasskandal sollte also nicht der einzige Rückschlag für die Automobilindustrie dieses Jahr bleiben, denn die stotternden Motoren von Audi kann ich mir damit erklären, dass sie offensichtlich ihre Transporter mit dem falschen Benzin refueled haben.

#5 Fantastic Four

Fantastic-Four-blog1

Fox neuster Versuch mit ihren wenigen Comicrechten auf den großen Erfolgszug von Marvel aufzuspringen und wieder einmal sind sie gnadenlos gescheitert. Trotz des talentierten Regisseurs Josh Trank, der sich zuvor mit Chronicle einen Namen in Hollywood machte und eines Casts aus jungen und aufstrebenden Darstellern rund um Miles Teller, der uns erst dieses Jahr in Whiplash begeisterte, wurde der Film von den Kritikern zerrissen. Schon der Entstehungsprozess hatte massivste Probleme, so mussten unter anderem Nachdrehs gemacht werden, die man im Film sogar sehen kann. So ganz erklären kann ich mir nicht wie es zu diesem Film kommen konnte. Den eher ruhigen Anfang, der ein wenig die Geschichte der Charaktere, vor allem die Freundschaft zwischen Ben Grimm und Reed Richards erklären sollte, fand ich noch ganz passabel und dann nimmt Fantastic 4 mit jeder weiteren Minute ab und mündet in einem total langweiligen und höhepunktlosen Finale. Und warum zum Fick, nimmt man in JEDEM Fantastic4-Film ein und denselben Gegenspieler, der dazu auch noch total langweilig ist? Reinfall, der alle Beteiligten wohl noch ein Weile in ihrer Karriere begleiten wird.

#4 Hitman: Agent 47

Hitman-Agent-47_blog

Wiedermal ein weiterer Versuch den im Labor gezüchteten Auftragskiller Agent 47 für die große Leinwand zu adaptieren. Videospielverfilmungen scheiterten in der Vergangenheit nicht selten an großen Studios und Rechteinhabern, die nur das schnelle und große Geld sahen hinter der Vorlage. Grüße gehen an dieser Stelle an den deutschen Trash-Regisseur Uwe Boll raus, der das schon lange vor allen anderen erkannte. Schön dem dicken Nerd die Kohle aus der Tasche ziehen mit möglichst wenig Aufwand war die Devise. Doch, dass sie die Fans der Spiele bei dieser Kalkulation deutlich unterschätzten, zeigen die Kritiken und Einspielergebnisse der meisten Adaptionen. Regelmäßig werden diese Filme abgestraft, weil ihnen die Liebe zum Detail und vor allem der Respekt zur Vorlage fehlt.

Die Studiobosse nehmen oft einfach nur den großen Namen und entfernen sich dann meilenweit vom Original und scheitern kläglich. So auch Regisseur Aleksander Bach, der mich schon bevor ich den Film sah total wütend machte. Ein random Werbefilmer aus Deutschland, der mal einen braucbaren Werbespot gedreht hat, bekommt das Vertrauen und 35 Millionen Dollar als Budget um einen Stoff zu verfilmen von dem er offenkundig und selbst in Interviews preisgegeben keine Ahnung hat. Zu alledem ging er noch in die Offensive und sprang selbstbewusst auf den Hatetrain für die erste Hitman-Verfilmung aus dem Jahr 2007 auf und verkündete großkotzig, dass er wie die Fans den Film auch scheiße fand und zum Glück jetzt einen viel besseren Film abliefern wird.

Yo, netter Griff ins Klo Herr Bach: Hitman: Agent 47 war absoluter Bullshit und das war schon im ersten Trailer so deutlich zu erkennen. Ein Kassengift sollte auf uns zukommen. Die Gründe dafür sind einfach: Dumme Charaktere, das Drehbuch und vielzuviel Action, die dazu noch nicht sonderlich gut war. Natürlich wurde die Vorlage auch wieder mit Füßen getreten. Die Antagonisten, oh mein Gott. Der Film wird einfach immer dümmer und zu guter Letzt ist Hitman: Agent 47 halt doch schlechter als der Vorgänger aus 2007.

#3 Fack ju Göthe 2

fack-ju-goehte_page1

Den Anfang meiner Flop3 macht im diesen Jahr Fack ju Göthe 2. Die Erwartungshaltung war nicht sonderlich hoch und diese wurde dann letztlich auch nur bestätigt. Fack ju Göthe 2 hat durchaus paar gute Momente, vor allem in den eher ruhigen Szenen aber weitestgehend hat mich diese plumpe Komödie mit ihren übertrieben nervigen Charakteren und Dialogen nicht abholen können. Ihr seid trotzdem zahlreich ins Kino gepilgert und habt Fack ju Göthe 2 wiedermal die deutschen Kinorekorde brechen lassen und dürft euch wahrscheinlich auf einen dritten Teil mit Elyas M’Barek und Jella Haase freuen.

#2 James Bond: Spectre

spectre_page1

Wie ihr meinem ausführlichen Spoiler-Review entnehmen konntet, hab ich mich in nahezu jeder Szene über diesen Film ausgekotzt. Bei Sam Mendes zweiten 007-Streifen stimmte einfach vorne und hinten nichts. Schwache Geschichte, blasse Bösewichte, durchschnittliche Action und unglaubwürdige Bondgirls sind allesamt Aspekte, die Spectre für mich zur größten Enttäuschung des Kinojahres machen. Sorry Fans.

#1 50 Shades of Grey

50shades

Im Gegensatz zu Spectre ist meine diesjährige Nummer 1 in diesem Flopranking keine Enttäuschung gewesen, weil man einfach nicht ernsthaft erwarten konnte, einen brauchbaren Film zu bekommen. Unglaubwürdige Charaktere mit allen ihren dummen und nicht authentischen Handlungen, sowie grottige Dialoge machen diese pseudo-tabubrechende Verfilmung zur Farce. Dakota Johnson liefert mit Anastasia Steele die wohl schlechteste Frauenrolle des Jahres ab. Parallelen zu Twilight zieht man nicht selten, wenn man sieht wie sich die Charaktere nach nur 5 Minuten schon so unglaublich in einander vergucken, dass sie kaum noch ohne einander können. Dialogzeilen wie „Ich schlafe mit niemandem. Ich ficke. Hart.“ geben diesem Film den letzten Rest. Dennoch war 50 Shades of Grey unter den finanziell erfolgreichsten Filmen des Jahres auch wenn ich mir gegenteiliges gewünscht hätte. Uns wäre echt viel erspart geblieben, wenn man mit der literarischen Vorlage und dem Drehbuch so umgegangen wäre wie es die Autorin einst mit der Emanzipation tat – respektlos mit Füßen treten und nochmal draufspucken. Glückwunsch zum Sieg!

STAR WARS: Das Erwachen der Macht | Kritik / Review

STAR WARS TFA blog1(Trailer)

BA BA BABABAAA BA BABABAAA BA BABABAAA…

Ich war glaube ich noch nie so angespannt und ängstlich aber gleichzeitig so voller Vorfreude wie bei diesem Film. Das wird man nicht nachvollziehen können, wenn man mit STAR WARS einfach gar nichts anfangen kann, aber für Fans, wie meine engsten Freunde und ich es sind, wurden die Erwartungen im letzten Jahr bis ins Unermessliche getrieben. Als bekannt wurde, dass Disney die Rechte von George Lucas am wohl wertvollsten Filmfranchise aller Zeiten für knapp 4 Mrd. Dollar erwarb, spalteten sich die Meinungen der Fangemeide. Man hatte Angst, dass das durch die Prequels Die dunkle Bedrohung, Angriff der Klonkrieger und Die Rache der Sith eh schon angekratzte Image von STAR WARS nun endgültig zerstört werden könnte und eine kleine süße Maus den letzten Nagel in den Sarg schlagen würde.

Gleichermaßen wurden auf der anderen Seite aber auch Hoffnungen aufgebaut, die den Karren eventuell wieder aus dem Dreck ziehen könnten. In den letzten 2 Jahren verging dann kaum eine Woche ohne bedeutende News über das Konzept der neuen Filme: eine neue Trilogie, Spin-Offs für die Überbrückung, viele unterschiedliche Regisseure, kein George Lucas mehr. Die wichtigste Frage nach dem Regisseur, der die wohl größte Bürde des Filmbusinesses auf seinen Schultern tragen sollte, wurde wenige Monate später beantwortet: J.J. Abrams. Abrams, der mit Mission: Impossible 3 und Super8 zwei mittelmäßige Filme vorzuweisen hatte, konnte in den letzten Jahren vor allem mit dem Reboot einer anderen großen Sci-Fi-Opera punkten, nämlich der von Star Trek. Dennoch machte sich erstmal Skepsis breit in den Reihen der Fans, die mit der Ankündigung, dass man die alten Stars Harrison Ford, Carrie Fisher und Mark Hamill nach 30 Jahren reaktiviert, zudem wie schon bei der Original-Trilogie auf praktische Effekte setzen wird und wirklich allerspätestens mit dem ersten Teaser-Trailer aus den Köpfen der Leute wieder verdrängte.

STAR WARS TFA blog2

Die Vorfreude stieg und stieg, worauf bereits am ersten Tag des Vorverkaufs die Tickets für das maximale Filmerlebnis in 3D, IMAX und Originalversion gesichert wurden. Doch konnte STAR WARS Episode VII: Das Erwachen der Macht dem Druck standhalten und wie schneidet er im Vergleich zu den anderen Filmen ab?

Storyanriss:

Mehr als drei Jahrzehnte nach „Star Wars 6 – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wurde das Imperium durch die „First Order“ abgelöst, eine ebenfalls diktatorische Organisation mit anderem Namen, die Krieg gegen den Widerstand führt. Von großer Politik aber weiß Rey (Daisy Ridley) auf dem Wüstenplaneten Jakku zunächst nicht viel. Die junge Frau verbringt ihre Tage damit, die karge Landschaft nach Schrott abzusuchen, den sie danach verkauft. Sie ist allein, wartet auf ihre Familie – bis sie die Bekanntschaft von Finn (John Boyega) macht, einem ehemaligen Sturmtruppler, den die Untaten der „First Order“ abgeschreckt haben. Er hat nach einer besonders brutalen Invasion Fahnenflucht begangen und dabei gleich noch dem Widerstand geholfen, durch die Befreiung des gefangenen Piloten Poe Dameron (Oscar Isaac). Finn, Poe und mit ihnen auch Rey geraten ins Visier des sinisteren Kylo Ren (Adam Driver), der dem machtvollen Strippenzieher Supreme Leader Snoke (Andy Serkis) dient und die Mission vollenden will, die Darth Vader einst begann. Eine Flucht nimmt ihren Lauf, die das Helden-Trio mitten in den Kampf zwischen „First Order“ und Widerstand bringt, Seite an Seite mit den legendären Rebellenhelden Han Solo (Harrison Ford) und Generalin Leia (Carrie Fisher).

STAR WARS TFA blog4

Nothing will stand in our way, I will finish what you started.

Fazit:

Ich werde nicht lange um den heißen Brei reden: STAR WARS: Das Erwachen der Macht war der absolute Wahnsinn. Ich bin einfach so glücklich, dass Abrams und sein Team es geschafft haben, diesen Film so verdammt viel besser zu machen als die Prequels. Über die vollen 135 Minuten Laufzeit hat mich Das Erwachen der Macht gefesselt und glücklich gemacht. Die nächsten Kinotickets sind im Prinzip schon gebucht und ich werde mir den Film nächste Woche noch mindestens 2x ansehen und diesmal kann ich es auch einfach komplett genießen, weil all die Anspannung weg ist. Doch warum gefällt mir J. J. Abrams Episode 7 so sehr?

Fangen wir bei den Charakteren an, denn die sind allesamt ob alt oder neu, ob gut oder böse, ob humanoid oder Droide einfach super. Ich bin zufrieden damit, dass die alten Stars immernoch ihre Rollen nach 30 Jahren verkörpern können, auch wenn es bei Carrie Fisher nicht mehr den selben Zauber hat wie damals, und den Staffelstab langsam aber sicher an die neue Generation Jungschauspieler weitergeben soll. Und mein Gott haben es diese neuen Rollen und Schauspieler in sich. John Boyega als Finn bringt super viel Witz und Charme mit in den Film, er hat die coolsten und witzigsten Lines, zeigt enorm viel Engagement und dreht jedesmal auf, wenn er noch jemanden an seiner Seite hat. Oscar Isaac als Poe Dameron ist einfach eine coole Socke und ein Badass-Charakter der zwar weniger Screentime bekommt als seine Kollegen, aber diese trotzdem wunderbar nutzt. BB-8 der kleine runde Droid, der unsere Helden auf ihrem Abenteuer begleitet, ist einfach super und vermittelt trotz fehlender, beziehungsweise unverständlicher Sprache soviel Emotion und Gefühl – und der ist nicht mal am Computer entstanden, sondern wirklich gebaut worden. Auch Adam Drivers Kylo Ren ist phänomenal als innerlich zerrissener Vertreter der dunklen Seite der Macht. Doch eine stiehlt allen anderen die Show und das ist Daisy Ridley als Rey. Eine junge Frau in ihrer ersten richtigen Filmrolle und das auch noch als Heldin im größten Franchise der Filmwelt hat mich weggeblasen – authentisch, kraftvoll, sympathisch. Klasse Casting und auch wenn mich beispielsweise die CGI-Charaktere von Lupita Nyong’o und Andy Serkis, sowie einige aus der 2.Reihe noch nicht vollends überzeugt haben, sehe ich das Potential und freue mich darauf endlich mehr über sie zu erfahren und sie zu sehen.

Darüber hinaus hat STAR WARS: Das Erwachen der Macht ein optimales Pacing, zu keinem Zeitpunkt im Film schaut man auf die Uhr, ist gelangweilt, erahnt komplett die Geschichte oder wünscht man sich ein baldiges Ende. Auch Sound und Optik waren toll. Grandios inszenierte Action-Szenen – sowohl Nah- und Fernkämpfe als auch die Luftschlachten und Sequenzen mit dem Millenium Falcon, den X-Wings sowie den T-Fightern raubten mir den Atem. Auch die Designs und Umsetzung der Set-Pieces und ihrer Lebewesen lassen Nerd-Herzen höher schlagen.

STAR WARS TFA blog3

Wenn ich was kritisieren würde, wären es vielleicht ein paar Aspekte der Geschichte, die – sagen wir es mal so spoilerfrei wie möglich – nicht sehr mutig waren, wenn man sie mit der Originaltrilogie aus den 80ern vergleicht. Nichtsdestotrotz ist das aus der Sicht der Verantwortlichen für dieses Mammutprojekt ein nachvollziehbarer Schritt gewesen, der so einen wunderbaren und soliden Grundstein für Episode VIII und den dazugehörigen Regisseur Rian Johnson (Looper) gelegt hat.

Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster und vertrete den Standpunkt, dass STAR WARS: Das Erwachen der Macht nach EPI V: The Empire Strikes Back und EPI IV: A New Hope der drittbeste „STAR WARS„-Film allerzeiten ist, noch vor EPI VI: Return of the Jedi und den Prequels. Viel mehr werde ich aus spoilertechnischen Gründen jetzt auch nicht sagen und lieber wieder ins Kino gehen, um den Film ein weiteres Mal zu sehen. Das solltet ihr auch tun.

*Du legst jetzt deine Fernbedienung aus der Hand, läufst ins nächste Kino und guckst dir Star Wars an.*

  • Film: 4,5/5
  • Empfehlung: absolute Empfehlung, mein Kinoerlebnis war grandios.