Meine Top 10 aus dem Jahr 2015

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Vorab möchte ich hier ein paar Filme erwähnen, die es nur knapp nicht in die Top10 geschafft haben, aber definitiv auch zu meinen Highlights des Jahres gehören. Der wohl beste deutsche Film des Jahres Victoria hat es letztlich nicht geschafft, weil er mir in der zweiten Hälfte ein wenig zu sehr zerfiel, nichtsdestotrotz zolle ich allen Beteiligten für ihre harte und außergewöhnliche Arbeit größten Respekt – gerne mehr davon Deutschland.

Die beiden folgenden Thriller könnten unterschiedlicher nicht sein: Sicario als Blockbusterversion konnte mit toller Atmosphäre und düstere Realität punkten und The Gift war als eher kleiner Indifilm eine schöne Überraschung mit tollen Darstellern und einem der interessantesten Filmenden des Jahres.

Auch das Horrorcomeback von M.Night Shyamalan The Visit hat mir überraschend viel Spaß gemacht und It Follows war einfach eine ungewöhnliche Geschichte mit cooler Prämisse.

Abschließend will ich noch die beiden Actionfilme John Wick und Ant-Man erwähnen, die man vorab vielleicht gar nicht so auf dem Schirm gehabt haben wird, denn bei Ant-Man wusste man nicht wirklich wie interessant dieser Superheld sein würde und ob das einen Film tragen könnte. Letztlich ging das ganz gut und Marvel hat uns eine der lustigsten Superhelden-Filme ever geliefert. John Wick hingegen war für mich ein gelungeres Regiedebut zweier Stuntmänner, die Hauptdarsteller Keanu Reeves grandios in Szene setzten und gleichzeitg eine kleine, interessante Unterwelt schafften auf die ich mehr Bock bekommen habe. So nun aber zu den absoluten Topfilmen des Jahres.

#10 Man lernt nie aus

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Wie schon im letzten Jahr mit „Can a Song save your Life?“ nehme ich dieses Jahr bewusst einen einfachen Feel-Good-Movie in meine Top10 des Jahres, denn bei all den düsteren und komplexen Filmstoffen, braucht man hin und wieder auch mal einen Gegenpol. Der ist dieses Jahr für mich Man lernt nie aus. Nancy Meyers neuster Film ist glücklicherweise keine weitere Rom-Com geworden, sondern eher ein Film über altersübergreifende Freundschaft, die auch schnell hätte plump und doof werden können, wenn man sich rein auf das Bedienen der typischen Generationen-Klischees beschränkt hätte.

Robert DeNiro und Anne Hatherway bringen eine Menge Spaß auf die Leinwand und haben eine gute Chemie zusammen. Generell ist eigentlich jeder Charakter in dem Film irgendwie sympathisch, was auch mal ganz angenehm ist im Vergleich zum typischen Filmstoff. Es gibt ein, zwei überflüssige Szenen im Film, die man auch getrost hätte weglassen können, nichtsdestotrotz hatte ich jedoch eine gute Zeit mit dieser seichten Komödie und wurde mit einem guten Gefühl aus dem Kino entlassen. Nichts für die Ewigkeit aber ein netter Feel-Good-Zeitvertreib für Zwischendurch.

#9 Mission Impossible: Rogue Nation

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Nach dem überraschend herausragenden vierten Mission Impossible: Phantom Protokoll, war nicht genau abzusehen, wie gut der Nachfolger sein würde. Doch was soll ich sagen? McQuarry und Tom Cruise haben es geschafft und einen soliden und letztlich nicht wirklich schlechteren fünften Teil gedreht. Rogue Nation ist ein wenig klassischer gehalten mit einem eher bodenständigem Plot – irgendwie mehr Espionage. Meiner Meinung nach fängt der Film mit einem kleinen Downer an, denn die so sehr in Trailern geteasete Flugzeug-Sequenz ist die mit Abstand schwächste Actionszene des Filmes und entpuppt sich mehr als guter Marketing-Schachzug, doch später im Film bekommt man mit den Szenen in der Wiener Oper, dem Wassertank oder der Auto/Motorrad-Verfolgungsjagd so einige Szenarios auf höchster Qualität geboten.

Vor allem habe ich selten eine so spannende Verfolgungsjagd gesehen, die auch einen deutlichen Mehrwert für den Film gebracht hat. Wenn man die mit denen aus James Bond: Spectre vergleicht, den ich in meiner Flop10 des Jahres hatte, dann waren das Unterschiede wie Tag und Nacht. Ein weiteres Highlight für mich war ganz klar die Schwedin Rebecca Ferguson, die als eher unbekannter Neuzugang den Cast bereicherte und nicht nur mit Tom Cruise und Simon Pegg mithalten konnte, sondern ihnen regelmäßig die Show stahl. Rogue Nation hat wie erhofft abgeliefert und überzeugte mich auf sämtlichen Ebenen.

#8 Kingsman: The Secret Service

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Matthew Vaughn die geile Sau hat es wieder geschafft und mit Kingsman einen Überraschungshit in diesem Jahr gelandet. Ich bin schon Fan von seinen früheren Werken wie Kick-Ass oder X-Men: Erste Entscheidung und habe mich daher zwar auf diesen Film gefreut, aber ohne zu ahnen, dass er mir letztlich so gut gefallen würde.

Das Gespann rund um Oscar-Preisträger Colin Firth und dem jungen Taron Egerton funktioniert super und gerade Egerton konnte den Film überraschend gut tragen mit seiner Art. Der Film ist saulustig, stellenweise extrem brutal, kreativ inszeniert und optisch geil. Auch Samuel Jackson als Antagonist ist grandios wie durchgeknallt. Der Film ist nicht perfekt, aber ich freu mich jetzt schon auf den Nachfolger der für 2017 angekündigt ist.

#7 Ex_Machina

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Ex-Machina war eine der größten Überraschungen dieses Jahr. Ich bin mir sicher, dass den nicht viele von euch gesehen haben werden, aber das ist nicht weiter schlimm – seht es einfach als Tipp für euren nächsten Filmabend! In Ex-Machina geht es um Caleb, gespielt von Domhnall Gleeson, der Teil eines faszinierenden Experiments wird: nämlich soll er im Auftrag von Nathan (Oscar Isaac) mit der weltweit ersten Künstlichen Intelligenz: den weiblichen Roboter Ava (Alicia Vikander) kommunizieren und eine Verbindung zu ihr aufbauen und feststellen, ob sie zu 100% als Mensch durchgehen kann oder nicht.

Mit Domhnall Gleeson, Oscar Isaac und Alicia Vikander bietet der Film drei Darsteller, die zur neuen Garde in Hollywood gehören und spätestens seit Ex-Machina in aller Munde sind. Für die beiden Herren gab es direkt eine Rolle im Hauptcast von Star Wars: Das Erwachen der Macht und Alicia Vikander darf sich Gerüchten zur Folge mit ihrer Rolle im Transgender-Drama The Danish Girl Hoffnungen auf eine gute Award-Saison machen. Der Film ist spannend, bietet durchaus philosophische Ansätze und regt zum Grübeln an – toll.

#6 Straight Outta Compton

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Endlich mal wieder ein toller Film über HipHop. Alle Rollen wurden sehr gut gecasted, nicht nur äußerlich, sondern auch qualitativ konnten alle Darsteller überzeugen – vor allem Ice Cubes Sohn O’Shea Jackson Jr. und Eazy-E-Darsteller Jason Mitchell. Der Soundtrack war selbstverständlich absolut klasse und hat das ein oder andere Mal für Gänsehaut gesorgt. Trotz seiner Spieldauer von mehr als zwei Stunden kam nie Langeweile auf.

Sicherlich wurden vor allem die Charaktere von Dr.Dre und Ice Cube ein wenig beschönigt und nur die positiven Seiten gezeigt, was nicht sehr verwundert, wenn man bedenkt, dass beide den Film produzierten. Nichtsdestotrotz stört das eigentlich nicht sonderlich und war für mich eher ein kleiner Makel an einem sonst sehr guten BioPic über eine Zeit, die die Jugend Amerikas prägte und auch auf Grund der noch recht frischen Ereignisse in Ferguson wieder aktuell ist. Auch für den Regisseur F. Gary Gray hat sich dieser Film gelohnt, denn er wird den nächsten „Fast & Furious„-Teil inszenieren dürfen und damit nach Extreme Rage aus dem Jahre 2003, den ich mir immer wieder im TV anschauen kann, erneut mit Vin Diesel zusammenarbeiten.

#5 Der Marsianer

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Der Marsianer war trotz seiner Überlänge von 144 Minuten zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise langweilig, hatte ein gutes Tempo und einen großen Unterhaltungswert. Das lag mit unter oder vor allem am grandiosen Humor, den ich vorab gar nicht so präsent und stark erwartet hätte.

Der tolle Cast des Films wird von Matt Damon angeführt, der nach Schätzungen von einigen Fans mittlerweile der Weltbevölkerung knapp 900Mrd Dollar für Rettungsmissionen aus den Rippen geleiert hat. Denn nach Interstellar, Elysium, Der Soldat James Ryan, Mut zur Wahrheit, Syriana, Titan A.E. und Green Zone ist Der Marsianer mittlerweile die 8.Rettungsmission für Matt Damon. Für mich war Der Marsianer ein tolles, rundes Filmerlebnis und nahezu fehlerfrei.

#4 Steve Jobs

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Das größte Mysterium des Jahres – Warum floppte Steve Jobs so dermaßen hart an den Kinokassen? Testscreenings in Amerika gaben grünes Licht und ließen auf einen erfolgreichen Release schließen, doch als es letztlich soweit war, ging Niemand ins Kino für diesen Film. Das alles trotz sehr guter Kritiken und Oscar-Buzz rund um Michael Fassbender und Danny Boyle. Vielleicht waren alle ein wenig übersättigt vom Apple-Hype der letzten Jahre oder hatten nach der schlechten Verfilmung Jobs mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle genug von Apples verstorbener Galionsfigur Steve Jobs.

Jedenfalls gebe ich aus vollem Herzen und mit klarem Verstand eine eindeutige Empfehlung für diesen Film. Schauspielerisch liefern Michael Fassbender, Kate Winslet und Seth Rogen eine sehr gute Vorstellung ab. Um eine Textpassage des Films als Analogie zu nutzen: Fassbender, Winslet und Rogen spielen ihre Instrumente fehlerfrei und Danny Boyle sowie Aaron Sorkin spielen das Orchester bis zur Perfektion. Die Geschichte wird anhand von drei wichtige Produktvorstellungen erzählt und spielt quasi immer in den Minuten und Stunden davor. Das Ganze wird grandios inszeniert und ist sehr dialoggetrieben, was mir besonders gut gefällt. Also Scheuklappen absetzen und genießen!

#3 Alles steht Kopf

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Alles steht Kopf ist Pixars bester Film seit Toy Story 3, er ist sehr liebevoll erzählt und vor allem macht Regisseur Pete Docter nicht den gleichen Fehler wie noch bei Up – Oben, als sie den sehr guten und emotional sehr berührenden Start durch eine total beknackte zweite Filmhälfte mit sprechenden Hunden mit Piepsstimmen versauten.

Das Filmstudio, dass seit 2006 zu Disney gehört, schafft es von Beginn an den Zuschauer an die originelle Geschichte und ihre Figuren zu binden. Alles steht Kopf kombiniert kreative Ideen, eine große Portion Witz und viel Herz in diesem wunderschönen Film. Im Vergleich zu ihrem zweiten Film in diesem Jahr „Arlo & Spot“ richtet sich Alles steht Kopf nicht nur an Kinder, sondern kann meiner Meinung nach vor allem auch bei Erwachsenen punkten. Klasse.

#2 Mad Max. Fury Road

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One Hell of a Ride! Mad Max: Fury Road hat das große Pech, dass im Dezember noch ein großer Film kam, auf den ich nicht nur Jahre gewartet habe, sondern der auch noch verdammt gut war, denn sonst hätte Mad Max wohl locker das Rennen gemacht. Mad Max: Fury Road rockt einfach die Scheiße und George Miller beweist, dass er es auch nach knapp 30 Jahren noch richtig drauf hat. Blut, Schweiß und Motoröl lassen den Adrenalinspiegel permanent auf einem hohen Niveau.

Fury Road macht verdammt viel richtig: die Action ist echt, die Effekte sind authentisch, die Choreographien sind kreativ und minutiös bis ins letzte Detail inszeniert. Dazu kommt das verrückte und geniale Design von eigentlich Allem in diesem Film – die Autos, die Charaktere sowie die Sets. Miller beweist, dass er es noch nicht verlernt hat und vor allem auch mit der nötigen finanziellen Kraft im Rücken seine Vision der Post-Apokalypse in dieser Art und Weise umzusetzen weiß.

Tom Hardy als neuer Max Radikovsky konnte überzeugen auch wenn er zugegebener Maßen schauspielerisch nicht soviel zu tun und die ersten 45 Minuten eine Maske über seinem Gesicht hatte. Die viel bessere Rolle in Fury Road hat Charlize Theron als Imperator Furiosa, die eine der stärksten und coolsten weiblichen Action-Charaktere der letzten Jahre darstellt und jetzt schon Kult ist. Für mich hat sich Mad Max: Fury Road direkt zum Instant-Classic gemausert und auch wenn der Film keine komplexe Story hat und im Prinzip nur ein 2-stündiges Action-Feuerwerk ist, gibt es qualitativ auf dieser Ebene eigentlich nichts zu beanstanden.

#1 Star Wars: Das Erwachen der Macht

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Was kann ich zu dieser Platzierung noch sagen? Es war zwar ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mad Max: Fury Road und Star Wars: Das Erwachen der Macht und letztlich hat es dann doch mein Fanboy-Herz entschieden. Trotz des immensen Drucks der auf Disney und J.J. Abrams lastete, lieferten alle Beteiligten einen würdigen Vertreter ab, der endlich wieder das typische „Star Wars“-Gefühl vermittelte.

Wie auch bei dem 2.Platz meines Rankings setzte der Regisseur auf praktische Effekte und echte Sets. Hoffentlich haben diese beiden Topfilme vielen Filmstudios bewiesen, dass es sich auch im Jahr 2015 noch lohnen kann, wenn man hier und da mit Computereffekten spart und einen gut umgesetzten, handgemachten Film schafft.

Das Erwachen der Macht hatte tolle neue Charaktere und gute Jungschauspieler am Anfang ihrer Karriere und dennoch die alten Legenden der alten Trilogie mit an Bord. Zudem konnten mich das gute Tempo, der Humor und die faszinierenden Bilder absolut überzeugen. Star Wars: Das Erwachen der Macht hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen und mich dreimal innerhalb von 5 Tagen ins Kino gelockt. Ein verdienter 1.Platz in der diesjährigen Top10 2015

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