Meine Flop 15 aus dem Jahr 2022

#15 Elvis

Was für mich ausschlaggebend war, den Film hier auf meine Flop-Liste zu packen, ist einfach die todesnervige Inszenierung von Baz Luhrmann (Moulin Rouge, The Great Gatsby). Es gab für mich zwei Filme dieses Jahr, die besonders anstrengend zum Schauen waren und während es bei Everything, Everywhere all at Once um fucking Multiversen geht und es daher durchaus verständlich ist, wenn man manchmal nicht ganz mitkommt beim 1st Watch, geht es bei Elvis ja einfach nur um den Werdegang der titelgebenden Ikone.

Ich fand den Film so überinszeniert und einfach nur ermüdend. Allein diese Szene vom allerersten Auftritt, wo reihenweise die Frauen im Publikum – während sie neben ihren Ehemännern sitzen – in völliger Ekstase durch einen mit seinen Beine wackelnden Elvis quasi zum Höhepunkt gebracht werden, war halt völliger Quatsch. Und so geht das dann noch 2h weiter. Schade, denn Hauptdarsteller Austin Butler passte perfekt und hat echt eine super Leistung abgerufen. Für Tom Hanks hingegen war 2022 eine Scheißjahr, denn neben Pinoccio war er auch hier nicht gut.

#14 Uncharted

Uncharted – Der Film zu einem Spiel, das bekannt und beliebt ist, weil es so inszeniert wird wie ein Film. Klingt unnötig und war es auch. Klar hätte das ein spaßiger Abenteuerfilm werden können und auch mit den vorab kontrovers diskutierten Casting-Entscheidungen für Mark Wahlberg und Tom Holland konnte ich leben auch wenn ich sie nicht für ideal hielt. Doch am Ende spielten beide nur sich selbst und sonderlich viel Chemie war nicht zu spüren. Uncharted schaffte es weder mit seinen Rätseln, den Actionsequenzen oder dem Humor zu punkten so wie es den Spielen ohne große Mühen gelingt. Mittelgroße Enttäuschung.

#13 Morbius

It’s Morbin Time! Die Kritiken zum Film waren vernichtend und das Internet hat den Shit aus diesem Boxoffice-Flop gememet. Durch diese Memes der „Morbheads“ und den dadurch entfachten Buzz auf Social-Media hat das Filmstudio sogar den Glauben bekommen, die Leute würden den Film plötzlich sehen wollen und brachten ihn erneut ins Kino, wo er anschließend natürlich erneut floppte – herrlich.

Das Genre der Superheldenfilme hat dieses Jahr super enttäuscht und Morbius war da keine Ausnahme. Jedoch muss ich sagen, dass er für mich nicht der schlechteste Genrevertreter 2022 war und ich trotz seiner Mittelmäßigkeit in manchen Szenen positiv überrascht wurde. Abschließend bleibt zu sagen, dass Oscargewinner Jared Leto einfach kein Händchen für die richtigen Comicstoffe hat und nach The Suicide Squad nun ein weiteres Mal ins Klo gegriffen hat.

#12 Thor 4: Love & Thunder

Als großer Taika Waititi (Jojo Rabbit) Fan wunderten mich die vielen negativen Kritiken zum vierten Thor Solofilm sehr, vor allem weil der dritte auch schon vom neuseeländischen Regisseur stammte und bei den meisten, inklusive mir, sehr gut ankam. Doch als ich dann Thor: Love & Thunder endlich sah, viel es mir wie Schuppen von den Augen.

Der Film war wirklich ein komplettes Desaster. Der Humor ist zu viel und zündet gleichzeitig aber nur selten. Die dramatischen Momente verlieren auch permanent ihre Wirkung. Einzig Christian Bale als Godslayer Gorr war ein Highlight, obwohl man bei ihm das Gefühl hatte er spielt in einem anderen Film, hat seine Figur immerhin eine nachvollziehbare Motivation.

#11 Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse

Lasst dieses Franchise doch endlich sterben. J.K. Rowling quetscht sich nun schon den drittel Teil aus den Rippen, nichts davon hat mehr irgendwas mit den fantastischen Tierwesen zu tun. Mittlerweile sind wir bei Nazizauberern angekommen. Zusätzlich gibt es im dritten Film auch den dritten Grindewald Darsteller, nachdem man Johnny Depp aufgrund der Amber Heard Vorwürfe rausschmiss und durch Mads Mikkelsen ersetzte.

Dieser Macht seinen Job zugegebenermaßen wenig überraschend sehr gut, stellt aber auch eines der wenigen Highlights dar. Andere Charaktere, die in den letzten Filmen noch als wichtig eingeführt wurden, haben dann einfach gar nichts mehr zu melden in dieser Fortsetzung. Die Handlung des Films ist so unfassbar verwirrend erzählt. Naja, keine Ahnung ob dieser Film nötig war.

#10 Me Time

Drehbuchautor John Hamburg hat vor knapp 20 Jahren die Drehbücher zur „Meine Braut, ihr Vater und ich„-Reihe geschrieben und bereits bewiesen, dass er Komödien kann, doch mit dem Netflixfilm Me Time liefert er eine Gurke des Jahres ab, die sich qualitativ leider seinen letzten Filmen anpasst statt zur alter Stärke zurückzufinden.

Obwohl ich sowohl Mark Wahlberg als auch Kevin Hart mag, vermisste ich hier die Chemie zwischen den beiden Protagonisten. Was bleibt dann noch, wenn zusätzlich auch kaum ein Witz zündet? Richtig: nicht viel. Manchmal versucht der Film dann genreüblich auch ein paar ernsthaftere, emotionale Noten reinzuquetschen ohne sichtlichen Erfolg. Am Ende wird sich Me Time nur für Wahlberg und Hart gelohnt haben – für den Paycheck.

#9 Halloween Ends

Entgegen der meisten Kritiker hat mir der zweite Teil der neue Halloween-Trilogie, Halloween Kills, noch weitestgehend gut gefallen, beim schaurigen Abschluss Halloween Ends stimme ich aber dem allgemeinen Konsens zu: Leider eine herbe Enttäuschung.

Handlungsstränge, die David Gordon Green noch im Vorgänger angefangen hat, werden jetzt komplett ignoriert, obwohl sie gigantischen Einfluss haben müssten. Unseren Michael Myers stellt man irgendwie auf das Abstellgleis für 90% des Films, um stattdessen plötzlich einen weiteren Gegenspieler einzuführen, der statt sich einfach gegen so paar Dullibullies, die er körperlich übertrifft, zu wehren, lieber zum Serienmörder wird.

Immerhin gibt es ein paar nette Kills – auch wenn der neue Killer fast alle davon bekommt und somit Screentime für ihn gebündelt wird. Zusätzlich gibt es dann noch eine merkwürdige erzwungene Liebesgeschichte, die nur weitere Fragen aufwirft und arg komisch wirkt. Die Geschichte um Laurie (Jamie Lee Curtis) findet zwar ihr Ende, der Weg dorthin ist nur leider recht steinig.

Damit ist die Trilogie wenig zufriedenstellend abgeschlossen und wurde von Teil zu Teil schlechter. Doch machen wir uns nichts vor: Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Michael Myers über die Leinwand slashert.

#7 The 355

Jessica Chastain, die ich für eine der besten und sympathischsten Schauspielerinnen halte und die in diesem Jahr auch verdient den Oscar gewonnen hat, brachte diesen Film auf den Weg. Als Produzentin und Hauptdarstellerin bewarb sie ihn als endlich mal einen tollen Actionfilm, der durch seinen weiblichen Fokus ja soviel anders wäre und vieles besser machen sollte als es der typische testosterongeladene Agentenfilm üblicherweise macht.

Herausgekommen ist aber genau das Gegenteil. Es handelt sich um ein generisches Abziehbild eines 0815 Agentenfilms, der so schon tausende Male existiert. Vorhersehbare Geschichte und Twists kombiniert mit shaky-cam-Actionszenen können selbst vom namenhaften, oscarprämierten Cast nicht gerettet werden.

#6 Jurassic World: Dominion

Dieses Franchise findet sein unrühmliches Ende. Den ersten Teil fand ich noch ganz unterhaltsam trotz mittelmäßiger Qualität, den zweiten Teil fand ich immerhin teils sehr atmosphärisch inszeniert auch wenn er noch dümmer war, doch der dritte Film macht einfach nur alles falsch.

Die Charaktere sind nach 3 Teilen einfach noch genauso langweilig, dumm und belanglos, so dass man sich extra den Originalcast aus den 90s ins Boot holen musste, um überhaupt Figuren zu haben, die einen interessieren. Aus dem Ende des zweiten Teils, macht man fast nichts. Die Idee, dass die Dinos nun mit uns leben, wurde so wenig ausgebaut und hauptsächlich in einer 60 Sekündigen Montage abgehandelt, stattdessen war man der Meinung, dass man nun Killerheuschrecken statt Dinos in den Mittelpunkt stellen müsste?!

Die Effekte, der Plot & Chris Patts millionenfach gememte Handgestik, die auch in diesem Film das Allheilmittel für alle Probleme ist, machen diesen Film zu einem furchtbaren Abschluss der Trilogie.

#5 Black Adam

„The Hierarchy of Power in the DC Universe is about to change“. Mit dieser Ankündigung hat Dwayne “The Rock” Johnson monatelang sein Passion-Project beworben. Seit 10-15 Jahren würde The Rock wohl schon am Stoff und der Umsetzung für den DC Antihelden “Black Adam” arbeiten. Alles würde mit ihm und diesem Film anders werden. Well, that one backfired.

Der Film ist leider absolute 0815 Superheldenkost, mit weitestgehend langweiligen Actionsequenzen, weil Black Adam wie Superman einfach ein langweiliger, gottgleicher Charakter ist. Die Erzählweise und Geschichte an sich ist auch nicht mehr als Standard. Zudem ist der schwächste Charakter ausgerechnet Black Adam selbst.

Eines der wenigen Highlights war für mich der Kampf, wo die Charaktere der Justice League einen kleinen Cameo haben. Auch von Pierce Brosnans Figur hätte ich gerne mehr gesehen. Ein weiterer Lichtblick war die Post-Credits-Szene. Wie man mittlerweile weiß, ist aber genau diese Post-Credits-Szene irrelevant geworden.

Denn am Ende war das Einspielergebnis enttäuschend und DC hat seine Chefetage ausgetauscht und erhofft sich durch James Gunn eine positive Neustrukturierung. Erste Amtshandlung: Henry Cavill als Superman und The Rock als Black Adam kommen vorerst nicht zurück auf die Leinwand.

#4 Tod auf dem Nil

Regisseur und Schauspieler Kenneth Branagh hält den Rekord als einzige Person in 7 verschiedenen Kategorien für den Oscar nominiert worden zu sein. Er gewann erst dieses Jahr für das beste Original-Drehbuch für seinen autobiographischen Film Belfast den Goldjungen. Und dennoch schafft auch dieser Überflieger hin und wieder absolute Grütze abzuliefern.

Tod auf dem Nil ist nach Mord im Orientexpress bereits der zweite Agatha Christie Stoff, den Branagh als Regisseur und Hauptfigur Hercule Poirot inszenierte. Beide Filme kommen nicht an die Originalverfilmungen ran, aber Tod auf dem Nil ist meiner Meinung nach deutlich schlechter als Mord im Orientexpress. Der Cast ist zwar hochwertig, kommt aber kaum zur Geltung. Statt an einem richtigen Set zu drehen, ist der Film ein reines Greenscreen-Massaker der schlechteren Sorte. Insgesamt ein hässlicher, belangloser Film.

#3 Moonfall

Roland Emmerich Filme sind entweder großer Müll oder immerhin unterhaltsames Katastrophenkino. Leider reiht sich Moonfall nicht zu Filmen wie Independence Day oder 2012 ein, sondern eher zur schlechteren Müllkategorie. Wie immer rudert der gute Cast rum, um die Quatschstory irgendwie zu tragen, die Effekte sind maximal mittelmäßig und zum Ende hin versucht uns der Film noch eine weitere Ebene in der Geschichte aufzudrücken, die einfach gar nicht funktioniert. Langweilig

#2 Choose or Die

Bekloppter Netflix-Horrorfilm von der Stange. Netflix hat dieses Jahr ein paar sehr gute Produktionen veröffentlicht, aber Choose or Die ist vermutlich eine der miesesten des Jahres. Die Idee von einem uralten Spiel, das den Spieler dazu zwingt eine Wahl zu treffen oder andernfalls zu sterben, ist schon doof, aber wenn dann auch noch alles übernatürlich ist, kann ich damit gar nichts anfangen.

Ich finde, wenn man die Geschichte eher als ein Psychothriller aufgezogen hätte und ein Psychopath seine Spieler erpresst und zu einer Wahl zwingt, hätte ich damit mehr anfangen können. Stattdessen gibt es eine überirdische Komponente, die sich an nichts halten muss, alles weiß und mit den Protagonisten macht was sie will. Dazu noch paar billige Effekte und fertig ist ein langweiliger Horrorfilm.

Mittlerweile hat man so viele coole Ideen für das Horrorgenre – alleine in diesem Jahr mit beispielsweise Malignent, X, The Barbarian oder Smile, da stinkt ein Choose or Die gnadenlos ab.

#1 Pinocchio (Zemeckis, Disney)

Zemeckis hat mit Filmen wie der „Zurück in die Zukunft„-Trilogie, Forrest Gump oder Cast Away bereits viele Klassiker zur Filmhistorie beigetragen. Wenn er das gerade nicht tut, dann kommen so Filme wie Pinocchio raus, die optisch so unterirdisch und uncanny aussehen, dass man sich ernsthaft fragen muss, wer das durchgewunken hat.

Inszenatorisch kann Disneys Neuauflage leider nicht viel und Amerikas beliebtester Schauspieler, Tom Hanks, kommt hier mit einem furchtbaren Akzent und einer seiner schlechtesten Performances seiner Karriere daher. Alles in Allem wischt die Pinocchio Version von Guillermo Del Toro dieses Jahr und für alle Zeit den Boden mit Zemeckis Variante auf – in allen Belangen. Höchststrafe, wenn ein Kollege im selben Jahr den gleichen Stoff verfilmt und um 10 Stufen besser ist.