Die Fabelmans | Kritik / Review (Oscars 2023)

Storyanriss:

Als der kleine Sammy Fabelman (Meteo Zoryon) von seinen Eltern Burt (Paul Dano) und Mitzi (Michelle Williams) das erste Mal ins Kino mitgenommen wird, hinterlässt dies einen bleibenden Eindruck. Die Bilder verängstigen wie faszinieren ihn. Eine eigene Kamera hilft ihm dabei, die Eindrücke zu verarbeiten. Jahre später ist Sammy (nun: Gabriel LaBelle) ein Teenager, der kaum mehr von seiner Kamera zu trennen ist. Zur Freude seiner selbst künstlerisch tätigen Mutter und mit Mitwirkung seiner drei kleinen Schwestern dreht er immer mehr Filme, die bald immer größer werden und die ganze lokale Pfadfindergruppe involvieren. Doch durch die Kameralinse wird er auch auf die Probleme aufmerksam, die zwischen seinen Eltern schwelen. Als die Familie aufgrund eines neues Jobs des Vaters erneut umziehen muss, scheinen diese kaum mehr unterdrückbar.

Fazit:

Erst im letzten Jahr konnte Kenneth Branagh das beste Drehbuch für Belfast gewinnen, einen Film über die Kindheit des Regisseurs. Dieses Jahr folgt Regielegende Steven Spielberg diesem anhaltenden Trend der letzten Jahre und erzählt in Die Fabelmans wie seine Liebe zum Kino entstand, welche wichtigen Eckpfeiler seinen Werdegang beeinflussten und welche Rolle auch seine Familie und ganz besonders die Beziehung zu seinen Eltern dabei spielte.

Allgemein juckt mich die Kindheit von Regisseuren relativ wenig, weil ich für sowas eine Biografie lesen könnte, wenn ich mehr wissen will und ich mehr Interesse daran habe, diese talentierten Regisseure zu sehen wie sie weitaus spannendere Ideen und Scripte verfilmen statt 0815-Kindheiten. Die eigene Geschichte ist glaube ich selten so spannend wie man vielleicht denkt.

Doch wenn ich über einen Regisseur mehr wissen will und auf der Leinwand sehen will, wie er die Liebe zum Film fand, dann ist es Steven Spielberg. Niemand in Hollywood steht mehr für das Medium Kino als Spielberg, der es in seiner Karriere immer schaffte, sowohl historische Dramen als auch phantastische Stoffe mit so sicherer Hand zu inszenieren wie kein anderer. Ich würde auch mal fast behaupten, dass gefühlt jeder Steven Spielberg kennt und keiner so viele Leute zum Arbeiten in der Branche animierte wie er.

Die Fabelmans erzählt uns also von Spielbergs erstem Kinobesuch, der so einschneidend war, das er das Gesehene nur verarbeiten konnte, in dem er selbst zur Kamera griff. Wir begleiten ihn, bzw. seinen im Film als Sam Fabelman betitelten Alterego, wie er in seiner Jugend immer komplexere, besser Amateurfilme dreht, die schnell zu mehr als nur einem oberflächlichen Hobby heranwachsen.

Doch eben diese Passion ist es auch, die ihm durch die Kameralinse die schonungslosen und bitteren Wahrheiten über seine Familie offenbaren und vorerst seine Ambitionen bremsen.

Mir hat der Film insgesamt gut gefallen, ich kann Filmen über das Filmemachen in der Regel immer was abgewinnen. Manchmal fand ich das Schauspiel seiner Eltern ein wenig zu drüber – vor allem Michelle Williams, aber aufgrund ihre Talents, das bereits 5x für den Oscar nominiert wurde, und dem Fakt, dass es Spielberg ja wissen muss, nehme ich einfach mal an, dass er das Schauspiel so gut getroffen fand. Daran ist dann nur schwer was auszusetzen.

Wie üblich für Spielberg gelingen ihm sowohl die emotionalen Momente, als auch die großen Bilder. Ich denke nicht, dass Die Fabelmans der große Frontrunner für die Oscars ist, aber bei 7 Nominierungen, wird sicherlich auch was für die Beteiligten abfallen.

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