Passengers | Kritik / Review

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Meine erste Filmkritik des noch jungen Jahres 2017 habe ich für Passengers geschrieben. Ein Filmprojekt, das jahrelang auf der sogenannten Black List stand, eine Übersicht über die vielversprechendsten aber noch nicht realisierten Filmscripte Hollywoods. Über die Jahre hinweg schrieb man bereits etliche Schauspieler und Regisseure der filmischen Umsetzung zu, bis es dann letztlich die beiden aktuell beliebtesten und größten Namen Chris Pratt (The Magnificent Seven) und Jennifer Lawrence (American Hustle) geworden sind. Regie führte Morten Tyldum (The Imitation Game)

Storyanriss:

Ein Raumschiff transportiert Tausende von Menschen quer durchs Weltall. Es befindet sich auf einer Jahrzehnte andauernden Reise zu einer Kolonie auf einem fernen Planeten. Die Passagiere an Bord bleiben jedoch von der verstreichenden Zeit unberührt, denn erst bei der Ankunft sollen sie aus ihrem Kälteschlaf erwachen. Aber es kommt zu einer Fehlfunktion, wodurch der Mechaniker Jim Preston (Chris Pratt) und die Journalistin Aurora Lane (Jennifer Lawrence) lange vor allen anderen geweckt werden – 90 Jahre zu früh. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, aber außer ihrem Flirt beschäftigt sie noch eine ganz andere Frage: Warum sind sie aufgewacht? Als dann die gesamte Schiffstechnik zusammenzubrechen droht, scheinen Aurora und Jim die einzige Hoffnung für alle noch schlafenden Passagiere zu sein.

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Wir sind zu früh aufgewacht – 90 Jahre zu früh.

Fazit:

Passengers war nette Unterhaltungskost für zwischendurch und ein solider Start ins Kinojahr 2017. Über weite Strecken hat mir die Geschichte und die Umsetzung gefallen, so fand ich zum Beispiel das Produktionsdesign der Avalon sowohl von Außen als auch Innen sehr gut. Die technischen Spielereien wirkten recht authentisch und erinnerten nicht selten an Apple mit ihren abgerundeten Formen und cleanem Design. Allgemein konnte Passengers mit schönen Bildern punkten, allen voran die Gravity-Pool-Szene, die bereits seit den Trailern bekannt ist.

Cool fand ich auch den Einstieg in den Film und generell habe ich eigentlich in den ersten zwei Dritteln das bekommen was ich mir von Passengers erhofft hatte und auch den Konflikt den Chris Pratts Charakter austrägt, bzw. die Fragen die für beide Hauptfiguren aufkommen, wurden angemessen behandelt. Die Starpower der beiden Darsteller tut ihr übriges. Leider bekam ich aber auch im großen Finale das was ich befürchtet hatte: ein ziemlich konstruiertes Action-Set-Piece, das mehr als einmal die Grenze der Glaubwürdigkeit innerhalb der Filmkohärenz kurz überschritt. Hier mache ich meine größten Abzüge für die Bewertung.

Letztlich bekommt Passengers aber noch die Kurve und lässt den Film auf eine gute Art enden. Die Sci-Fi-Romanze von Morten Tyldum weiß zu unterhalten wird es aber am Ende des Tages kaum schaffen sich positiv oder negativ in mein Gedächtnis zu brennen.

bewertungsskalafinal3,5

Meine Top 15 aus dem Jahr 2016

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Wieder ein Jahr rum und meine alljährliche Top-Liste der Kinofilme die ich gesehen habe darf da natürlich nicht fehlen. Die Oscar-Filme der letzten Verleihung sind wie immer ausgeschlossen. Allgemein kann man über das Filmjahr 2016 sagen, dass vor allem die kleinen Filme überzeugen konnten, wohingegen die großen Blockbuster reihenweise inhaltlich und finanziell scheiterten.

Honorable Mentions die es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft haben, sind unter anderem: Der Nachtmahr, Creed, Sully, Eddie The Eagle, The Lobster, Nocturnal Animals, Zoomania, Vaiana, Phantastische Tierwesen, Midnight Special und Elliot der Drache.

#15 Rogue One: A Star Wars Story

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Vielleicht eine mittelgroße Überraschung gleich zu Beginn meiner Top-Liste: Rogue One schafft es nicht aufs Podium. Im Gegensatz zu Star Wars VII: Das Erwachen der Macht, der im letzten Jahr #1 meiner Liste erreichen konnte, muss das erste Spin-Off des Franchises ein wenig zurückstecken. Der Film war super und hat mir Spaß gemacht, aber es gab dann doch letztlich Filme die mir wichtiger waren in diesem Jahr.

Rogue One machte vor allem die gelungene Verknüpfung zu Episode IV, die phänomenalen Schauwerte – egal ob in der phänomenalen Raumschlacht über Scarif oder auf dem Planeten selbst –, oder die Atmosphäre aus auch wenn dadurch die Charaktere ein wenig litten.

 

#14 Toni Erdmann

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Unsere deutsche Oscar-Hoffnung und diesjährige Sensation hat es auch in meine Top-Liste des Jahres geschafft. Seit den Filmfestspielen in Cannes, wo knapp 4.000 Kritiker – als besonders streng geltend – Toni Erdmann begeistert mit Lobpreisungen überschütteten, ist Toni Erdmann bislang kaum aufzuhalten gewesen. Buhten sie Nicolas Winding Refns The Neon Demon noch aus, gab es für Maren Ades Beitrag minutenlange Standing Ovations in Cannes.

Der Film ist für einen deutschen Film ungewohnt witzig, mutig, brilliant gespielt, durchaus auch traurig und berührend und intelligent. Manchmal lacht man durch plakativen, offensichtlichen Humor, manchmal treibt es dir die (Fremd-)Schamesröte ins Gesicht und gerade im letzten Akt kann man fast nicht fassen was man da sieht, doch trotz dieser vielen witzigen Momente geht es bei Toni Erdmann auch um die nicht ganz einfache Beziehung zwischen einer Tochter, die ihre persönlichen Befindlichkeiten und Bedürfnisse hinter den Karrierplan stellt und und ihrem einsamen Vater, der mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen möchte und unterschwellig ihren Lebensstil kritisiert.

Neben Der Nachtmahr ist Toni Erdmann für mich einer von zwei deutschen Filmen, die man in diesem Jahr auf den Schirm haben sollte und somit einen Platz in meiner persönlichen Top 15 des Jahres verdient hat.

 

#13 Deepwater Horizon

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Ein weitere Überraschung in meiner Top-Liste mit der ich so nicht gerechnet hätte. Peter Berg und Mark Wahlberg ist Deepwater Horizon so gut gelungen, dass er sich diesen Platz erkämpft hat. Wahlberg, Kurt Russell und John Malkovich waren perfekt besetzt, das Storygerüst stand auf soliden Beinen aber auch die zweite Hälfte mit all der Action und den effektreichen Schauwerten war super. Zudem war vieles davon mit extrem viel Aufwand handgemacht und auf einer extra nachgebauten Ölbohrplattform gedreht.

Aber auch die Emotionen und Fakten kommen bei Deepwater Horizon nicht zu kurz und somit war für mich der Film einfach sehr rund für das was er sein wollte und musste und macht Vorfreude auf die nächste Zusammenarbeit von Berg und WahlbergBoston„, die die Anschläge beim Boston-Marathon verarbeitet und bereits jetzt in Amerika mit Lob überschüttet wird.

 

#12 The Witch

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The Witch verlangt meiner Meinung nach dem Zuschauer einiges ab und so konnte ich von anderen Kinogängern hören wie scheiße sie diesen Film fanden. Ich fand ihn toll, denn durch seine ruhige Erzählweise stehen Atmosphäre, Bildsprache, Sound und die dadurch entstandene Stimmung hier im Vordergrund und nicht leicht generierte Schockmomente.

The Witch ist mehr was für Genre-Fans und hebt sich deutlich vom restlichen Horror-Einheitsbrei ab. Mich hat der Film darüber hinaus auch schauspielerisch überzeugt, vor allem die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy war großartig.

 

#11 Swiss Army Man

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Swiss Army Man zählt wohl neben The Lobster zu den skurrilsten Filmideen des Jahres, aber für beide Filme geht das total auf. Sicherlich gefällt dieser Film nicht jedem, schließlich geht es um einen Typen, der dem Selbstmord nah war und einer furzenden Leiche, die gewissermaßen als Schweizer Taschenmesser für allerlei Dinge benutzt wird.

Die Geschichte sprüht vor origineller Ideen die superwitzig und kreativ sind, doch was mich viel mehr überraschte, war die durchaus emotionale Seite des Films, denn Swiss Army Man behandelt auch einige komplexe und tiefgründige Themen wie Freundschaft, Depression, Liebe, Konventionen der Gesellschaft, den Sinn des Lebens, Einsamkeit, die Phantasie als Rückzugsort. Tja und um das alles perfekt dem Zuschauer zu vermitteln, braucht es super Schauspieler und die hat man hier mit Paul Dano und Daniel Radcliffe auch noch bekommen, die einfach fantastisch spielen.

 

#10 The Shallows

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Ich habe eigentlich nicht wirklich mit so einem Genrefilm im aktuellen Kinobusiness gerechnet und bin daher umso positiver gestimmt einen so hochwertigen und gut inszenierten Vertreter zu bekommen, der sich nicht in eine Reihe mit Sharknado, Sandsharks oder Haialarm auf Mallorca stellt, sondern eher eine klassische Herangehensweise wählte.

Lob gebührt neben Blake Lively, die hier auf authentische Art und Weise das Maximum für so eine Rolle herausholt, vor allem auch der Kameraarbeit von Flavio Martinez Labiano. Mit geschickten Kniffen und Ideen, die immer wieder mit dem Element Wasser und den Set-Pieces spielten, gelangen einfach super Bilder. Generell muss man zu den Set-Pieces sagen, dass sich die Beteiligten für dieses doch relativ eingeschränkte Setting und solch klar verteilten Rollen ein paar coole Ideen haben einfallen lassen.

Des Weiteren gefiel mir das Make-Up, das sich schön den Ereignissen entsprechend anpasste und so für eine bessere Immersion sorgte. Auch die visuellen Effekten aus dem Computer konnten weitestgehend überzeugen. Insgesamt war The Shallows eine erfrischende Abwechslung dieses Jahr, die mir viel Spaß gemacht hat trotz simpler Handlung.

 

#9 Don’t Breathe

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Don’t Breathe ist ein spannungsgeladener Top-(Horror-)Thriller geworden, der vor allem mit einer dichten Atmosphäre, konsequenter Härte und einem überragenden Stephen Lang punktet. Die Prämisse des nicht ganz so hilflosen und blinden Opfers ist frisch, die Inszenierung war super, die sehr begrenzte Location wurde bis zum letzten Winkel kreativ genutzt – sowohl inhaltlich wie auch visuell, die Darsteller waren gut und die Twists und Turns kamen oft unerwartet. Doch der größte Pluspunkt war für mich die Spannung, die manchmal zum Fingernägel-Kauen war.

Meine kleine Horror-Rangliste des Jahres: Don’t Breathe > The Witch > Hush > Ouija 2 > Lights Out > Conjuring 2

 

#8 American Honey

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American Honey war für mich das vielleicht berauschendste, immersivste Filmerlebnis des Jahres, es ist ein Abgesang auf den amerikanischen Traum und erzählt ungeschönt von den unerfüllten Freiheitswünschen einer vergessenen, ungewollten jungen Generation. Der Film schwankt immer zwischen schönen und dann wieder beklemmenden Momenten und Sasha Lane sowie Shia LaBeouf haben eine sehr authentische und einnehmende Art des Schauspiels in diesem Film, das mir nachhaltig im Kopf geblieben ist.

 

#7 Deadpool

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Kommen wir zu den Comicbook-Verfilmungen in diesem Jahr. Wenn man objektiv ist, muss man schon sagen, dass Marvel 2016 sowas von deutlich die Nase vorn hatte im Kampf mit DC. DC hatte mit Batman V Superman und Suicide Squad die Karten selbst in der Hand und hat beide Filme in den Sand gesetzt. Marvel hingegen hat mit Captain America 3: Civil War, Doctor Strange und Deadpool gleich 3 Bretter dieses Jahr abgeliefert.

Deadpool landet stellvertretend in dieser Liste auch wenn Civil War meiner Meinung nach nicht wirklich schlechter war, weil Deadpool 2016 die Comic-Verfilmungen auf den Kopf gestellt hat. Hauptdarsteller Ryan Reynolds hat 10 Jahre versucht diesen Film zu realisieren und lieferte hier mit verhältnismäßig geringem Budget und seinem Team rund um Regisseur Tim Miller einen R-Rated Film ab, der extrem brutal, super lustig und trotzdem finanziell mega erfolgreich war.

Bislang hielt man das für unmöglich bei den Filmstudios, doch Deadpool hat nun Filmen wie Logan, dem nächsten „Wolverine„-Teil, den Weg geebnet auch so mutig zu sein und harten und brutalen Figuren wie Wolverine auch einen R-Rated Film zu geben. Die Trailer sehen bislang fantastisch aus.

Meine kleine Comicfilm-Rangliste des Jahres: Deadpool = Civil War > Doctor Strange > X-Men Apocalypse > Batman v Superman > Suicide Squad

 

#6 Arrival

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Denis Villeneuve ist momentan echt auf dem Weg zu einem der ganz Großen unserer Zeit zu werden: Enemy, Prisoners, Sicario und nun auch Arrival waren alle durchweg super. Unterschiedliche Ansätze und Genre aber überall lässt sich seine Handschrift erkennen und er schafft es intelligentes Unterhaltungskino zu schaffen wie momentan kaum ein anderer.

Arrival hatte tolle Bilder, eine dichte Atmosphäre, eine sehr coole Herangehensweise an den Bereich „Alien-Invasion“, er war intelligent, hatte mit Amy Adams‘ Performance zusätzliches Oscar-Material und bot genug Stoff um noch nach dem Kinobesuch über die Inhalte zu diskutieren. Ich freue mich auf Villeneuves nächstes Projekt Blade Runner 2049.

#5 10 Cloverfield Lane

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Mir hat Dan Trachtenbergs erste Spielfilmarbeit sehr gut gefallen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die positiven Aspekte des Films fangen bei einer sehr düsteren und dichten Atmosphäre an und gehen über eine an Überraschungen reiche Geschichte bis hin zu grandiosen schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller John Goodman und Mary Elizabeth Winstead.

Goodmans Charakter war so undurchschaubar und Winsteads Figur stach mit ihrer cleveren Art und Intelligenz raus aus dem Einheitsbrei der Frauenfiguren in solchen Filmen. In 9/10 Fällen wäre sie hilflos, dumm und würde nur den gesamten Film über schreien und heulen – in 1/10 Fällen bekommen wir aber eine Ellen Ripley. So auch bei 10 Cloverfield Lane.

#4 Kubo and the Two Strings

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Kubo nimmt hier ein wenig stellvertretend den Slot für die tollen Animationsfilme dieses Jahr ein, denn genau genommen sind die beiden Disneyfilme Vaiana und vor allem Zoomania nicht wirklich schlechter. Gerade Zoomania bietet mit seinen Themen wie Rassismus und Vorurteile wichtigen Stoff – auch für Erwachsene.

Für mich persönlich gewinnt aber Kubo – Der Tapfere Samurai dieses Jahr die Kategorie des besten Animationsfilms, weil er so einzigartig war. Es ist ein Stop-Motion-Meisterwerk und die asiatische Story ist auch ungewöhnlich. Der Film ist herzerwärmend und wunderschön, die Figuren liebenswert und tiefgründig.

Meine kleine Animations-Rangliste des Jahres: Kubo = Zoomania > Vaiana > Anomalisa > Sing > Findet Dorie > Sausage Party > Trolls > Rest

 

#3 The Neon Demon

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Wie zu Beginn meiner Liste erwähnt, wurde The Neon Demon auf den Filmfestspielen von Cannes mächtig ausgebuht, was glaube ich bei einem Film des exzentrischen, dänischen Regisseurs Nicolas Winding Refn (Drive, Bronson, Walhalla Rising, Only God Forgives), fast einkalkuliert wird. Ich selbst war bislang auch kein riesiger Fan aller seiner Filme und sein Stil ist auch einfach sehr speziell. Er geht häufig inhaltlich sowie visuell an die Grenzen des Erträglichen aber The Neon Demon hat es mir irgendwie angetan.

Ich habe den Film mit meinen Freunden im Freiluftkino diesen Sommer gesehen und sicherlich spielt auch das Kinoerlebnis mit rein, aber auch darüber hinaus hat mich der Film über das Jahr hinweg beschäftigt. Ist es ein Thriller? Eine Groteske? Ein Horrofilm oder doch eine Satire?

So ganz beantworten kann ich das nicht, aber wenn man sich auf den Film einlässt wird man in eine Neon-Style-Orgie mit elektrisierendem Electroscore mitgenommen und von der Oberflächlichkeit der so tollen und schönen Mode- /Modelbranche geblendet, während sich unter dieser Oberfläche tiefe Abgründe auftun, die letztlich alles zerstören und kannibalisieren. Perfekt ist auch der Cast: die Hauptrolle der unschuldigen Naturschönheit wurde von Elle Fanning toll gespielt und auch Jena Malone stach sehr positiv heraus.

„Beauty isn’t everything. It’s the only thing!“

 

#2 Sing Street

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John Carney hat es mit seinem letzten Film „Can a Song save your Life?“ bereits 2014 auf meine Top10-Liste geschafft und dieses Mal schnappt er sich mit Sing Street sogar den zweiten Platz. Es ist im Kern zwar durchaus wieder ein Feel-Good-Film der viel Spaß macht aber trotzdem verliert er durch das ernsthafte Setting der 80er in Dublin, eine Zeit die durch die Rezession, Zukunftängste und Armut geprägt war, nie die Bodenhaftung.

Ich fand den Film einfach super liebevoll, es hat mir Spaß gemacht dieser Truppe von Teenagern zuzuschauen, wie sie eine Band gründen, ihre musikalische Identität finden und sich anhand ihrer 80er-Musikvorbilder wie Duran Duran ständig neu erfinden. Die gefühlvolle Geschichte wird mit einem tollen 80er Soundtrack begleitet und von tollen darstellerischen Leistungen getragen.

Ferdia Walsh-Peelo gibt ein grandioses Debüt, und auch Jack Reynor sieht man hier das erste Mal in Sing Street in einer guten Rolle, wo er beweisen konnte, dass er nicht total scheiße ist. Die Entdeckung des Films war für mich aber Lucy Boyntons, die die Faszination und Anziehungskraft die sie im Film auf den Hauptcharakter ausübt auch auf den Zuschauer überträgt.

 

#1 Captain Fantastic

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Eine wunderschöne Tragikomödie mit dem wohl besten Superhelden des Jahres, der keiner ist: Captain Fantastic erzählt von dem alternativen Lebensentwurf einer Familie, die man nur ins Herz schließen kann, der regelmäßig an den gegensätzlichen Konventionen der Gesellschaft aneckt, schafft es aber dabei voller Komik, Empathie und Trauer die gesamte Emotionspalette beim Zuschauer abzurufen.

Captain Fantastic war einfach verdammt witzig und schafft es dennoch die Botschaft zu vermitteln, dass es nicht den einen wahren Weg gibt, sein Leben zu leben und beispielsweise seine Kinder zu erziehen, man aber auch generell Verständnis für andere Alternativen haben sollte. Doch wer jetzt den Eindruck bekommt, dass es sich um eine reine Komödie handelt, könnte weiter nicht von der Wahrheit entfernt liegen, denn trotz der vielen spaßigen Momente, hat Captain Fantastic eine sehr berührende und dramatische Seite die genauso gut, wenn nicht sogar noch besser funktionierte als die humoristische Facette.

Das Publikum in meinem Saal erlebte eine Achterbahn der Gefühle und wechselte von Tränen in den Augen zu herzlichem Gelächter und umgekehrt. Zudem sind die Kinderdarsteller aber vor allem auch Viggo Mortensen super gut und ich würde mir wünschen, dass Viggos Leistung eine Oscar-Nominierung bekommt. Tolles Rundumpaket und verdient meine diesjährige #1 der Top-Liste 2016.

Meine Flop 15 aus dem Jahr 2016

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Wieder ein Jahr rum und meine alljährliche Flop-Liste der Kinofilme die ich gesehen habe darf da natürlich nicht fehlen. Die Oscar-Filme der letzten Verleihung sind wie immer ausgeschlossen. Allgemein kann man über das Filmjahr 2016 sagen, dass vor allem die kleinen Filme überzeugen konnten, wohingegen die großen Blockbuster reihenweise inhaltlich und finanziell scheiterten.

Honorable Mentions die es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft haben, sind unter anderem: Batman V Superman, The Light between Oceans, Paterson, Jack Reacher, Point Break, Alvin und die Chipmunks 4, Ride Along 2, Barbershop 3

#15 Ice Age 5: Kollision voraus!

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Den Anfang meiner Flop-Liste 2016 macht in diesem Jahr der mittlerweile 5.Teil der „Ice Age„-Reihe (hätte aber genauso gut Alvin und die Chipmunks 4 sein können) leider hat man aber bei dieser Reihe schon seit mehr als einem Teil das Gefühl, dass sie auf der Stelle tritt, während links und rechts reihenweise die Animationsfilme anderer Studios an Ice Age vorbeiziehen. Der Beginn des „Ice Age„-Franchises war klasse, vor allem auch Ottos Synchronisation in der deutschen Version, die so gut war, dass er die internationalen Sprecher teils anleitete, sich seiner Art anzupassen. Doch mittlerweile wird die Geschichte immer dümmer und belangloser und die witzigsten Momente hat eigentlich nur noch das Eichhörnchen Scrat, das kann auch Otto nicht mehr retten.

 

#14 Tschiller – Off Duty

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Ja Mensch, kinotechnisch lief es dieses Jahr eher nicht für Til Schweiger. Der Film über Cro mit seiner Beteiligung ging absolut unter an den Kinokassen und sein neuester Tatort-Fall wurde auch extra für die große Leinwand inszeniert und floppte – zwei Mal. Denn nachdem der Film schon bei Release bei den Zuschauern durchfiel, sah Schweiger nicht das Problem beim Film, sondern bei Kommunikation im Marketing und pushte den Film erneut auf die Leinwand von 90 Kinos für weniger als 10 Besuchern – totally worth it.

Der Film selbst ist für mich ein Abklatsch der 96 Hours Filme mit Liam Neeson, sowohl von der Thematik her als auch den Locations, alles deutlich schlechter und mit 2,5h mindestens eine halbe Stunde zu lang, weil es immer noch eine weitere Wendung geben muss. Das schlaucht ganz schön und Dialoge wie „Das sieht aus wie Pferdewixxe. – Das schmeckt auch so“ runden das Ganze dann letztlich ab. Alles in Allem ist es aber ein typischer Til Schweiger / Nick Tschiller Tatort, wer also diese actionlastige Art mag, bekommt genau das.

 

#13 Rob Zombies‘ 31

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Uff, 31 war echt eine Qual. Rob Zombie hat mit den Halloween Remakes durchaus Filme gemacht, die mir gefallen haben, aber mit 31 hat er mich total enttäuscht, vor allem da mich der Trailer angesprochen hat. Der Film an sich ist leider unerträglich. Die ersten 30 Minuten sind schon so dumm, dass man eigentlich kein Bock mehr auf den Rest hat. Schreckliche Figuren und Dialoge, dazu noch eine Szene, wo die Frau und Muse des Regisseurs, Sherri Moon Zombie, einem zahnlosen Redneck einen runterholt.

Den Mist hätte man ja noch ertragen können, wenn zumindest der typische Slasherteil Spaß gemacht hätte, aber auch hier suchte man die Qualität vergebens – dafür bekommt man einen spanischen Killer-Hitler-Kleinwüchsigen. Einzig Richard Brake kann vereinzelt Szenen retten in 31.

 

#12 5.Welle / Die Bestimmung: Allegiant

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5.Welle steht hier stellvertretend für all die mittelmäßigen bis schlechten Young-Adult-Novels, die verfilmt werden und die lukrative Lücke füllen wollen, die das Ende der „Tribute von Panem„- Reihe hinterlassen hat. Die „Divergent„-Reihe fing vielversprechend an und wurde seitdem von Teil zu Teil schlechter, so dass jetzt nach dem drittel Teil beschlossen wurde den Rest der Geschichte vermutlich nur im TV zu zeigen – Todesurteil.

Ob die 5.Welle überhaupt 3 Kinofilme bekommt, darf nach diesem ersten Ausflug wohl stark bezweifelt werden. Die Idee und das Setting waren nett und der Film fing durchaus vielversprechend an, doch später verschenkt der Film sein Potential und die 5.Welle verkommt zu einer schlechten Teenie-Lovestory mit schlechtem Finale und Cliffhanger.

 

#11 Girl on the Train

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Die Bestseller-Verfilmung wollte vieles, doch am Ende des Tages gelang nur wenig davon. Die Trailer und das Marketing ließen den Gedanken aufkommen hier den nächsten „Gone Girl“ zu bekommen, der noch im Jahr 2014 als einer der besten Thriller des Jahres punkten konnte, doch Girl on the Train erreichte dieses Niveau zu keinem Zeitpunkt.

Die Geschichte war konfus erzählt, die Rollen absolut unglaubwürdig, Auflösung und Ende teils lächerlich. Emily Blunt in der Hauptrolle konnte zwar brillieren und der Rest des Casts war sehr bemüht, aber die Enttäuschung über das Endergebnis konnten auch sie nicht vergessen machen.

 

#10 Zoolander 2

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Ja… diese Fortsetzung war nichts. Das Original von 2001 kam überraschend, war kreativ, ziemlich witzig und hatte sich seine Fangemeinde verdient. Der Trailer zu Zoolander 2 war eigentlich ganz geil und hat durchaus Lust gemacht auf das Sequel, doch das eigentliche Endprodukt konnte einfach nicht mithalten. Im Sekundentakt gibt es Cameos von sämtlichen Leuten der Mode- und Filmbranche, doch abgesehen von einer coolen Szene mit Benedict Cumberbatch blieb kaum einer davon hängen. So richtig abholen konnte mich der Humor 15 Jahre nach dem Original nicht mehr und somit gehört Zoolander 2 neben unter anderem Ride Along 2 zu den schlechtesten Komödien des Jahres.

 

#9 Assassin’s Creed

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Der letzte große Kinorelease des Jahres schafft es kurz vor Einsendeschluss auch noch auf meine Flop-Liste 2016. Ubisofts Dauerbrenner Assassin’s Creed sollte das Genre der Videospielverfilmungen revolutionieren doch reihte sich schließlich eher in die Reihe der sehr enttäuschenden Game-Adaptionen ein. Michael Fassbender in der Hauptrolle und als Produzent, Marion Cotillard und Jeremy Irons in Nebenrollen geben sich zwar Mühe, sind aber maßlos unterfordert und man könnte das Gefühl bekommen, sie wurden per Knebelvertrag dazu verpflichtet nach MacBeth aus dem letzten Jahr auch in Assassin’s Creed mitzuwirken.

Ja, der Film sieht nicht so schlecht aus und hat auch paar nette Action- /Parcourszenen zu bieten, aber auch hier ist es im Kern ein Schnittgewitter, wo meistens weggeblendet wird wenn mal ein wenig Gewalt zu sehen gewesen wäre, was irgendwie ziemlich kontraproduktiv ist in einem Film zu Assassin’s Creed. Zudem ist die Geschichte übertrieben kompliziert und verwirrend erzählt, so dass selbst ich – der den Vorteil hat sich bereits mit der Materie auszukennen – Probleme hatte der Geschichte zu folgen. Zudem wird der Film im letzten Drittel nur noch dumm, was Assassin’s Creed dann endgültig zu Grabe trug.

 

#8 Independence Day 2: Wiederkehr

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Und wieder ein Sequel zu einem Klassiker, das sich eigentlich keiner wirklich gewünscht hat wir aber trotzdem nicht verhindern konnten. Der Film hätte wie der Vorgänger stumpfes, geiles Actionkino sein können mit sympathischen Darstellern und Witz. Stattdessen bekamen wir einen neuen Cast rund um Liam Hemsworth, der Null Charisma und Charme hatte, unendlich viele dumme Szenen und generell fehlte einfach Will Smith. Die Actionszenen mussten doppelt so groß sein und es musste doppelt so krass explodieren, doch Independence Day 2 machte nur halb so viel Spaß wie das Original.

 

#7 Legend of Tarzan

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Legend of Tarzan ist ein wilder Ritt mit vielen Tiefen und wenigen Höhen auf der Qualitäts-Achterbahn. Die schwankende Qualität äußert sich so, dass man stellenweise Szenen hat, die gut und vielversprechend beginnen, aber vielleicht nur 10 Sekunden gehen und dann plötzlich dreht sich der Wind und man bekommt billigstes CGI, dumme Perücken, Dialoge und Logiklücken vorgesetzt die es wieder reinreißen. Der Cast bleibt blass und Christoph Waltz als Antagonist ist so Typcasted das mir das echt massivst auf den Sack geht mittlerweile. The Jungle Book hat es viel besser gemacht diese Jahr.

 

#6 Amerikanisches Idyll

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Was ein Scheiss. Mit zunehmender Spieldauer hat mich dieser Film immer stärker aufgeregt. Die grobe Idee der Geschichte hatte im Vorfeld für mich sehr großes Potential, das der Film aber letztlich absolut nicht ausschöpfen konnte – sie hat mich so sehr aufgeregt, dass ich laut lachen musste im letzten Drittel, weil ich nicht fassen konnte was da passiert und ich das so dämlich fand.

Die Charakterentwicklung wirkte teils überhastet und nur wenig ausgearbeitet. Manche Figuren drehten sich in 5 Minuten um 180° und andere konnten im gesamten Film keine Entwicklung durchmachen – beides nicht geschickt gelöst. Ziemlich negativ sind mir auch die ersten 30 Minuten aufgefallen, die merkwürdigerweise total drüber und overacted waren und so schon fast das Gefühl aufkam, dass man hier eine Satire sieht. Ewan McGregors Regiedebüt war ein Reinfall.

 

#5 Ben-Hur

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Hey, ein Remake! Und mal wieder scheiterte es fatal an den Kinokassen und den Kritikern. Ben-Hur ist einer der größten Box-Office-Bombs des Jahres und hat bislang nicht mal die 100 Mio $ Produktionsbudget eingespielt, geschweige denn natürlich die Werbekosten. Der 2016er Ansatz war durchaus unterhaltsam aber schon sehr holprig, die zwei großen Actionsequenzen konnten mich überzeugen, die Dialoge, Charaktere, das Storytelling und die Schauspieler nicht. Man weiß auch nicht so ganz für wen dieser Film eigentlich sein sollte. Total überflüssig.

 

#4 Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows

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Der erste Teil war schon fürchterlich aber auch im zweiten Anlauf macht das Studio es nicht besser. Man merkte einfach zu jeder Zeit, dass man absolut keinen Gedanken damit verschwendet hat auf die Kritik des Vorgängers aus 2014 einzugehen.

Megan Fox nimmt weiterhin einfaches Geld mit für ihre Rolle als Sexsymbol, Tyler Perrys Overacting war schrecklich, Bebob und Rocksteady haben zuviel Screentime bekommen, die nur mit Mist gefüllt wurde, die Action war langweilig und das große Finale war mal wieder generischste CGI-Mist der zur Zeit durch Hollywood fleucht. Zum Glück hat Teenage Mutant Ninja Turtules: Out of the Shadows nur noch halb so viel eingespielt wie sein Vorgänger und wir bleiben in Zukunft verschont davon.

 

#3 Gods of Egypt

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Was war das? Von den Kritikern in der Luft zerrissen, kastatrophal an den Kinokassen gescheitert, des Whitewashings beschuldigt und ein Regisseur (Alex Proyas; The Crow), der auch jetzt noch meint er hätte einen geilen Film gedreht und regelmäßig im Internet rumpöbelt.

Gods of Egypt ist für mich ein wenig das Jupiter Ascending aus 2016, denn ich glaube, wenn auf allen Positionen bessere Leute gesessen hätten, was bei 140Mio $ die der Film verschlang durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen wäre, dann hätte dieses Filmprojekt durchaus Potential gehabt.

Eine Götter-Seifenoper mit interessanten Konflikten und phantasievollen Landschaften, Kostümen und Gestalten – warum nicht? Stattdessen bekommt man trotz gutem Cast teils mieses Acting und furchtbare Figuren (Jeoffrey Rush, what the fuck?), viel viel CGI mit sehr schwankender Qualität und eine sehr durchwachsene Story.

 

#2 Alice im Wunderland 2: Hinter den Spiegeln

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Schreeeeeeeeeeeeecklich! Der erste Teil hat über eine Milliarde eingespielt trotz mittelmäßiger Qualität, wen wundert es da also, wenn das Filmstudio beschließt einen zweiten Teil nachzuschieben? Niemanden. Problem ist nur, wenn dann so ein Sequel wie Alice im Wunderland 2: Hinter den Spiegeln kommt, das maximal einen guten Song von Pink hatte.

Tim Burton saß nicht mehr auf dem Regiestuhl und natürlich wurde die Figur vom größten Namen am Set, Johnny Depp, kurzerhand zum quasi wichtigsten Charakter gemacht. Wie die meisten Filme von Depp leider eine Fehlentscheidung. Mia Wasikowska springt nur noch von Green-Screen-Set zu Green-Screen-Set ohne viel zum Film beizusteuern. Die Story war dröge, der Film hatte viele schlechte Effekte, Dialoge und Charaktere zum Vergessen. Die Ergänzung von Sacha Baron Cohen war ganz nett aber nicht genug um den Film zu retten.

 

#1 Suicide Squad

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Ja meine diesjährige Nummer 1 ist Suicide Squad. Es ist vielleicht nicht der schlechteste Film des Jahres von einem technischen Standpunkt aus betrachtet, aber es ist definitiv die größte Enttäuschung des Jahres. Kein Film hat größeren Hype generieren können in seiner super gelungenen Marketing-Kampagne. Das große Schauspiel-Ensemble rund um Will Smith, Margot Robbie, Jared Leto und Co. versprühten in Interviews ihren Charme und vermittelten uns voller Charisma, dass sie den Spaß ihres Lebens hatten am Set von Suicide Squad und wie toll ihre Zusammenarbeit mit Regisseur David Ayer war.

Das mag auch alles so gewesen sein, leider half das alles nicht, um den Film rund zu machen und so entwickelte sich der Film, den eigentlich dieses Jahr fast jeder sehen wollte zur größten Enttäuschung des Jahres und landet somit zurecht auf meiner #1 der Flop-Liste 2016.

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Top 7 meiner liebsten Weihnachtsfilme | 2016

Wie in jeder meiner Ranking-Listen gibt es leider immer ein paar Filme, die es knapp nicht geschafft haben, sich einen Platz an der Sonne zu ergattern aber ich nicht versäumen möchte zu erwähnen. Bei Filmen mit Weihnachtsthematik oder die wir häufig zur Weihnachtszeit zu sehen bekommen, hat es unter anderem euer – meiner Umfrage aus dem letzten Jahr nach – beliebtester Weihnachtsfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973) nicht unter meine Top-Liste geschafft.

Die Koproduktion der DDR und Tschechoslowakei gilt als absoluter Klassiker und Kultfilm in der deutschen Filmgeschichte und gehört seit vielen Jahren fest zum Weihnachtsprogramm, so dass er auch dieses Weihnachten wieder 13x über die deutschsprachigen Kanäle flimmert. Sorry Leute, aber euch 13x viel Spaß mit dem Film!

Weitere Filme die ich mag oder sogar liebe aber nicht in meine Liste aufgenommen habe, sind Der Polarexpress, Stirb langsam, Die Muppets-Weihnachtsgeschichte, Hilfe, es weihnachtet sehr mit Chevy Chase, Der Herr der Ringe, Versprochen ist Versprochen oder Sissi. Allesamt tolle Filme, die man sich immer zur Weihnachtszeit anschauen kann – und darüber hinaus.

#7 Das Wunder von Manhattan (1994)

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Den Anfang meiner Top-Liste macht Das Wunder von Manhattan, der sich mit den Fragen beschäftigt, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt, was ihn ausmacht und wie lang man daran glauben sollte. Um zu beweisen, dass Kris Kringle (Richard Attenborough) wie er andeutet der Weihnachtsmann ist, muss er der kleinen Susan (Mara Wilson) drei Wünsche erfüllen: einen Bruder, ein Haus und einen Vater. Zusätzlich müssen sie gemeinsam mit dem Anwalt Bryan dem Gericht und der Stadt beweisen, dass Kringle der Weihnachtsmann ist.

Ich fand die Prämisse der Geschichte immer süß und innovativ; das Gespann aus Richard Attenborough (Jurassic Park) und Mara Wilson (Matilda) ist zudem einfach super und Grund genug für #7 meiner Top-Liste.

 

#6 Die Geister, die ich rief… (1988)

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Nachdem ich mal 5 Minuten überschlagen habe wieviele Varianten und Adaptionen es von Charles Dickens „A Christmas Carol / Die Weihnachtsgeschichte“ gibt, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um unendlich viele handeln muss. Ob Die Muppets-Weihnachtsgeschichte mit Michael Caine, die klassische Variante A Christmas Carol – Die nacht vor Weihnachten mit Patrick Stewart oder in Disneys animierter Version Eine Weihnachtsgeschichte mit Jim Carrey, eines steht fest: die Geschichte um den verbitterten, einsamen und geizigen Ebenezer Scrooge, der von den Geistern der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht besucht wird und gezeigt bekommt auf was es im Leben wirklich ankommt, ist ein Evergreen und die vermutlich beliebteste Weihnachtsgeschichte.

Die Geister die ich rief mit Bill Murray in der Hauptrolle ist meine persönliche Lieblingsadaption dieses Stoffes und landet somit in meiner Top 7 auf #6.

 

#5 Tatsächlich… Liebe (2003)

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Viele Worte bedarf es bei diesem Klassiker der Neuzeit nicht. Zu Valentinstag und Weihnachten funktioniert dieser Episodenfilm einfach jedes Jahr aufs neue perfekt. Der Film ist bis in die kleinste Rolle gespickt mit Schauspielern, die 2003 als der Film erschien teilweise noch ziemlich unbekannt waren und mittlerweile regelmäßig um Oscars kämpfen wie beispielsweise Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave) oder den Cast einer der größten Serien anführt wie Andrew Lincoln (The Walking Dead).

Tatsächlich… Liebe steht für mich für einen tollen Mix aus süßen und sehr unterschiedlichen Interpretationen von Liebe und musikalischer Untermalung mit Ohrwurmcharakter. Unvergessen bleiben Andrew Lincolns Liebesgeständnis per Schilderbotschaft und Hugh Grants Performance als tanzender Premier Minister, der sich in seine Angestellte mit losem Mundwerk verliebt.

 

#4 The Nightmare Before Christmas (1993)

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Ähnlich wie Tatsächlich… Liebe besetzt der Stop-Motion-Film von Henry Selick und Tim Burton The Nightmare Before Christmas regelmäßig Top-Listen für gleich zwei jährlich zelebrierte Anlässe – im Falle dieses Klassikers zu Halloween und Weihnachten. Hinzu kommt aber, dass The Nightmare Before Christmas einer meiner Alltime-Favorites ist und dementsprechend eh schon einen hohen Stellenwert bei mir hat.

Im Film geht es um Jack Skellington, den Pumkinking von Halloween-Town, der jedes Jahr begeistert mit seinen Mitbürgern Halloween zelebriert. Doch irgendwann wird ihm auch das zu langweilig und er gelangt zufällig mit einer Tür nach Christmas Town, wo er zum ersten Mal die Faszination von Weihnachten erlebt und diese nun auch in Halloween Town feiern will und kurzerhand den Weihnachtsmann entführt.

The Nightmare Before Christmas ist nicht nur technisch absolut beeindruckend, aber er ist vor allem kreativ, witzig, niedlich im Design der Figuren und der Geschichte, sondern punktet auch mit tollen Songs wie „This is Halloween“ oder „What’s This?„.

 

#3 Der Grinch (2000)

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Der Grinch ist so ein Film der mir erst über die Zeit richtig ans Herz gewachsen ist, denn als ich damals den Film zum ersten Mal gesehen haben, mochte ich ihn absolut nicht. Irgendwie sah mir alles viel zu merkwürdig und hässlich aus mit all den komischen Gesichtern und diesem überspitzten Charakter, gespielt von Jim Carrey. Doch ich habe dem rachsüchtigen Grinch eine zweite Chance gegeben und bis heute nicht bereut, denn hinter dem ganzen Make-up versteckt sich eine rührende und tolle Geschichte über das Überkommen von Kindheitstraumatas und Vorurteilen sowie die wahren Werte im Leben.

Highlight ist natürlich die urkomische und legendäre Performance von Jim Carrey an der Seite von Taylor Momsen, die sich mir ins Gedächtnis gebrannt hat.

 

#2 Kevin – Allein zu Hause (1990) / Kevin – Allein in New York (1992)

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Macaulay Culkin in der Rolle seines Lebens als Kevin McCallister, der von seiner genervten und gestressten Familie gleich zweimal vergessen wird und sich alleine gegen die beiden Kleinganoven Harry Lime (Oscarpreisträger Joe Pesci) und Marv Merchants (Daniel Stern) verteidigen muss und dabei den Spaß seines Lebens hat und all die Dinge macht, die sich doch jeder von uns schon gewünscht hat in diesem Alter. Auf seinen Abenteuern trifft er allerlei skurrile Persönlichkeiten, die ihn über seine unerwartete Einsamkeit hinweghelfen bis er letztlich doch wieder von seiner Familie in die Arme geschlossen werden kann.

Süße Geschichte und verdammt lustig. Habe die Filme gefühlte hundertmal gesehen und lache auch noch beim hundertundersten Mal. Über. Die. Selben. Stellen. Wie. Beim. Ersten. Mal. Kevin – Allein zu Haus rockt sich zur #2 meiner Top-Liste.

 

#1 Der kleine Lord (1980)

Meine absolute Nummer 1 der Weihnachtsfilme ist die britische Interpretation des kleinen Lords von 1980 mit Sir Alec Guinness (Star Wars) und Ricky Schroder (Scrubs) in den Hauptrollen. Im Wesentlichen geht es um den siebenjährige Cedric Errol (Ricky Schroder), Sohn eines Engländers und einer Amerikanerin. Nach dem Tod seines Vaters ist Cedric der rechtmäßige Erbe des Adelstitels „Lord Fauntleroy“ und Vermögens seine Großvaters Earl of Dorincourt (Alec Guinness) und soll auf seine zukünftige Rolle vorbereitet werden. Der lebensfrohe Junge zieht mit seiner Mutter zu seinem mürrischen Großvater nach England und erobert mit seiner liebenswerten Art nicht nur die Herzen der Angestellten, sondern auch das seines Großvaters.

Geprägt durch meine Familie gehört dieser Film zum festen Bestandteil unseres jährlichen Weihnachtsritus und jedes Jahr aufs neue wird sich über den Film unterhalten als ob man ihn das allererste Mal gesehen hätte, wir hauen uns Zitate um die Ohren und die Festplattenrekorder laufen heiß, obwohl man „Der kleine Lord“ bereits in 10 Versionen besitzt. Meine liebster Weihnachtsfilm.

MEIN EIGENES PONY?!

Rogue One: A Star Wars Story | Kritik / Review

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DisneysStar Wars„-Agenda ist riesig und geht weit über die 3 weiteren Episoden der Hauptgeschichte um unsere Helden Luke und Rey hinaus. Im gleichen Atemzug der Ankündigung dieser Episoden wurde auch öffentlich, dass sich Lucasfilm LTD und Disney mit zusätzlichen Filmen ins Genre der Spin-Offs begibt – Filme, die im gleichen Universum stattfinden, aber andere Blickwinkel und Geschichten beleuchten. Kathleen Kennedy gilt hier als Kontrollinstanz für das gesamte Filmuniversum und so auch für Rogue One: A Star Wars Story, dem ersten Ableger des Franchsises, der chronologisch zwischen Episode III und IV angesiedelt ist und sich mit der Beschaffung der Todessternpläne befasst.

Zum komplett neuen Cast gehören Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit), Diego Luna (Elysium), Alan Tudyk (Firefly), Donnie Yen (Ip Man), Wen Jiang (Armour of God), Ben Mendelsohn (The Place Beyond the Pines), Forest Whitaker (Arrival), Riz Ahmed (Nightcrawler) und Mads Mikkelsen (Dr. Strange). Regie führte Gareth Edwards, Regisseur von Godzilla (2014).

Storyanriss:

Schwere Körperverletzung, Besitz gestohlener Güter, Fälschung imperialer Dokumente – Jyn Erso (Felicity Jones) hat eine Reihe Schandtaten in ihrem Lebenslauf, als sie von den Rebellen angeheuert wird. Andererseits: Der Kampf gegen das Imperium wird nicht mit Samthandschuhen gewonnen, das wissen die Widerstandskämpfer um Mon Mothma (Genevieve O’Reilly). Und vor allem war Jyns Vater Galen Erso (Mads Mikkelsen) maßgeblich daran beteiligt, die neue Superwaffe des Imperiums zu bauen, weswegen sein Insiderwissen und Jyns Verbindung zu ihm wertvoll sind. Insofern ist die junge Frau, die sich seit ihrem 15. Lebensjahr allein durchschlägt, genau die Richtige für ein Team, das Galen finden und eine Himmelfahrtsmission ausführen soll: Das Imperium will den Todesstern testen und die Rebellen wollen wissen, wie man ihn zerstört. Mit dem Agenten Captain Cassian Andor (Diego Luna) und dem umprogrammierten Ex-Imperiumsdroiden K-2SO (Alan Tudyk) zieht Jyn los. Der imperiale Militärdirektor Krennic (Ben Mendelsohn) will den Todesstern unterdessen so schnell es geht einsatzbereit bekommen.

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Rebellions are built on hope.

Fazit:

Es ist vollbracht: das erste Star Wars Spin-Off hat das Licht der Welt erblickt und ist am Ende gut gelungen. Vor allem ist Rogue One ein toller Kriegsfilm im „Star Wars„-Setting geworden. Gareth Edwards hat uns eine Seite gezeigt, die wir selbst nach 7 Episoden so noch nicht gesehen haben und vor allem visuell und atmosphärisch kann der Film punkten. Mir hat er aber definitiv nicht so gut gefallen, wie Episode VII: Das Erwachen der Macht aus dem letzten Jahr auch wenn man diesen hinkenden Vergleich eigentlich nicht wirklich machen sollte – beide Filme haben unterschiedliche Aufgaben, Funktionen und Ansätze und das sollte man auch verstehen und respektieren können. Also zurück zu Rogue One.

Die ersten zwanzig Minuten des Films hatte ich noch so meine Probleme richtig reinzufinden, Rogue One wirkte recht sprunghaft in den Locations, etliche Charaktere werden eingeführt und per Name-Dropping ins Spiel gebracht, so dass ich eher verwirrt war, statt in die Geschichte reingezogen zu werden. Vor allem wenn es sich nicht wie bei den anderen Filmen um relativ simple Namen à la Luke, Leia, Han handelt, sondern eher exotische Namen wie Cassian, Chirrit Imwe, Baze Malbun, Bodhi Rock oder Saw Gerrera handelt.

Wenn man ein wenig gemein sein will, kann man auch sagen, dass sich dieses gleichförmige graue Figuren-Knäuel auch mit zunehmender Spieldauer nicht wirklich aufgelöst hat, denn neben Felicity JonesJyn Erso gibt es zwar eine gute Hand voll neuer Charaktere, die mit ihr diese bedeutende Mission bestreiten, jedoch generell eigentlich alle Figuren ziemlich blass bleiben und nur wenig über ihre Vergangenheit oder Motivation bekannt wird. Am meisten haben mich da noch die Heldin Jyn Erso, der Droide K-2SO und Ben Mendelsohn als Orson Krennic überzeugen können, während der Rest deutlich abfällt im Vergleich.

Somit kränkelt auch Rogue One an den typischen Problemen, die so große Ensembles oft mit sich bringen. Vorab bekam ich schon ein wenig Bauchschmerzen als ich Donnie Yens Charakter Chirrut Imwe in den Trailern sah und auch wenn Yen ein paar sehr coole Szenen hatte, hat er auf der anderen Art auch die cheesigsten Szenen im Film und wirkt manchmal wie ein Fremdkörper, der vielleicht eher die asiatische Zielgruppe ins Kino locken sollte als perfekt in den Film zu passen. Das waren aber jetzt auch letztlich meine größten Kritikpunkte an Rogue One: A Star Wars Story, denn alles andere empfand ich als sehr gelungen.

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Nach dem für mich relativ schwachen Einstieg in den Film, gewinnt Rogue One mit jeder Minute zusehends an Spannung und Qualität. Der Film ist düster, gritty, konsequent in seinen Entscheidungen und ein geiler Mix aus Star Wars und Kriegsfilmen wie Der Soldat James Ryan. Gareth Edwards hat – vor allem im 3. Akt – eine unglaubliche, visuelle Ausstrahlungskraft bewiesen, die diesen Film wirklich ausmachen. Egal ob riesige Weltraumschlachten, kleinere Gefechte, Hand-to-Hand-Combat oder Bodenschlachten gegen AT-ATCs – allesamt super umgesetzt, sowohl kreativ wie auch inszenatorisch.

Apropos visuell: auch Grand Moff Tarkin, seines Zeichens Nummer drei Hinter dem Imperator und Darth Vader im Imperium und wichtiger Bestandteil von A New Hope, ist in zahlreichen Szenen in Rogue One zu sehen. Doch wie Kenner wissen werden, ist Tarkins Darsteller Peter Cushing bereits vor mehr als 20 Jahren gestorben. Für Rogue One wurde er mithilfe von Motion Capture und Computereffekten wieder zum Leben erweckt. Man sieht zwar schon klar, dass es CGI ist und das kann einen vielleicht ein wenig rausreißen, aber erstaunlich und extrem gut umgesetzt ist es allemal für 2016 – und sein Charakter soll nicht der einzige bleiben, der so in Rogue One überraschenderweise auftaucht.

Zu den Highlights zähle ich auch ganz klar den so sehr von den Fans gewünschten Auftritt vom ikonischsten Bösewicht aller Zeiten: Darth Vader. Er teilt zwar das gleiche Schicksal wie Godzilla im gleichnamigen Film von „Rogue One„-Regisseur Gareth Edwards – man bekommt ihn erst ab der Hälfte und das nur für wenige Augenblicke des Films zu sehen, aber wenn er auf der Leinwand erscheint, ist es einfach nur total episch, sorgt für Gänsehaut und hat eine krasse Wirkung. Geil.

Alles in Allem war Rogue One: A Star Wars Story trotz relativ schwacher Charakterzeichnung ein gelungener Film, der mit seinem einzigartigen Stil und phänomenalen Schauwerten eine gelungene Erweiterung zu den bisherigen Episoden darstellt und uns Fans Seiten aufzeigt, die wir so noch nicht kannten. Ich bin aber jetzt schon gespannt auf das nächste Spin-Off, welches im Frühjahr 2017 gedreht werden wird und 2018 erscheint. Inhaltlich befasst sich der Film mit unserem Lieblingsschmuggler Han Solo.

bewertungsskalafinal4,0

Sing | Kritik / Review

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Pünktlich zur Vorweihnachtszeit hauen die Studios jedes Jahr noch den ein oder anderen Animationsfilm raus, die in der Regel natürlich als familienfreundlich gelten und viel Geld einspielen. Auch 2016 ist da keine Ausnahme: während es zu den Weihnachtsfeiertagen Disney selbst wagt ihren neuen Animationsfilm Vaiana parallel zu Star Wars: Rogue One ins Rennen zu schicken, versuchen die Leute von Illumination Entertainment bereits ab heute mit ihrem zweiten Film in diesem Jahr zu punkten.

Storyanriss:

Koala Buster Moon (Stimme im Original: Matthew McConaughey/dt. Stimme: Daniel Hartwich) leitet ein Theater, um das es nicht sonderlich gut bestellt ist. Als er merkt, dass er ohne Anstrengungen nicht aus den roten Zahlen kommt, ruft Buster kurzerhand zu einem Gesangswettbewerb auf. Gemeinsam mit seinem treuen Freund, dem Schaf Eddie (John C. Reilly/Olli Schulz), das am liebsten an der Konsole zockt und am Pool rumhängt, lädt er zum Vorsingen. Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs sind der rappende Jung-Gorilla Johnny (Taron Egerton/Patrick Baehr), die Schweine-Mama Rosita (Reese Witherspoon/Alexandra Maria Lara), die betrügerische Jazz-Maus Mike (Seth MacFarlane/Klaas Heufer-Umlauf), die unter Lampenfieber leidende Elefanten-Teenagerin Meena (Tori Kelly/Maximiliane Häcke) und Stachelschwein-Weibchen Ash (Scarlett Johansson/Stefanie Kloß), das seinen arroganten Freund loswerden und nun auf Solopfaden wandeln will. Jedes der stimmgewaltigen Tiere träumt von der großen Karriere.

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Ein ganz besonderer Moment in unser aller Leben.

Fazit:

Kleine Überraschung für mich: nach den Trailern zu Sing hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen an Sing, vor allem da es sich hierbei auch um einen Film von Illumination handelt. The Secret Life of Pets und Minions waren ja am Ende des Tages relativ enttäuschend und umso mehr freue ich mich deshalb, dass Sing stärker war als ich zuvor dachte.

Die Geschichte bot letztlich mehr als die reine Castingshow-Idee á la DSDS, der Film erzählt nicht nur die Geschichte von Buster Moon, sondern gibt auch jedem einzelnen der anderen Künstler einen eigenen Background. Manchmal vielleicht ein wenig zu viel wie bei Gorilla Johnny oder Maus Mike, deren Geschichten dann ein wenig forciert und holprig enden, aber insgesamt trotzdem gut. Die Rahmenhandlung fand ich als Gesamtpaket aber sehr gelungen.

Die eigentliche Hauptrolle bei einem Film der Sing heißt spielt natürlich die Musik. Im Gegensatz zu Dreamworks Trolls, entschied man sich bei Sing dafür, alle Songs so zu belassen wie im Original, das heißt man kann auch in unserer Kinoversion unter anderem Country-Star Tori Kelly oder Scarlett Johansson, die auch passionierte Sängerin in einer Band ist,  hören. Cooler Weise springt Sing durch sämtliche Musikstile und Musikjahrzehnte und kann so auch mit Vielfalt glänzen. Von Frank Sinatras My Way über Nicki Minajs Anaconda bis hin zu meinem Favoriten Still Standing von Elton John gab es viele coole Songs, die mir doch viel Spaß bereiteten. Sing ist zwar nicht der beste Animationsfilm des Jahres für mich, aber dafür Illuminations seit Ich – einfach unverbesserlich 2.

bewertungsskalafinal3,5

Kurzkritiken Round-Up November / Dezember 2016

Amerikanisches Idyll

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Storyanriss:

Die 1960er in den USA: Es sieht ganz so aus, als habe der legendäre Highschool-Athlet mit jüdischen Wurzeln, Seymour „Swede“ Levov (Ewan McGregor), das perfekte Leben. Verheiratet mit der ehemaligen Schönheitskönigin Dawn Dwyer (Jennifer Connelly) und gesegnet mit der gemeinsamen Tochter Merry (Dakota Fanning) hat Seymour erfolgreich das Geschäft seines Vaters übernommen. Die Bilderbuchfamilie lebt in einem schönen Haus auf dem Land. Doch während des Vietnamkrieges ändert sich das Leben der Levovs drastisch: Merry tritt einer Gruppe politisch motivierter Aktivisten bei, um gegen die amerikanische Beteiligung am Krieg zu protestieren. Und dabei bleibt es nicht: Nach einem Bombenattentat, bei dem sie Hauptverdächtige ist, verschwindet Merry. Seymour setzt nun alles daran, seine geliebte Tochter wiederzufinden

Fazit:

Was ein Scheiss. Mit zunehmender Spieldauer hat mich dieser Film immer stärker aufgeregt. Ewan McGregors Regiedebüt nimmt sich, wie üblich bei einem solchen Wechsel auf den Regiestuhl, eines Buchstoffes an. Für sein Drama steht er neben Jennifer Connelly und Dakota Fanning auch selbst vor der Kamera. Die grobe Idee der Geschichte hatte im Vorfeld für mich sehr großes Potential, das der Film aber letztlich absolut nicht ausschöpfen konnte. Ich habe das Buch nicht gelesen, muss aber davon ausgehen, dass die Story auch dort dann so dumm ist, weil Änderungen an solchen Eckpfeilern doch wohl zu viel wären. Die Geschichte kann ich also Ewan McGregor wohl kaum persönlich anlasten, sondern dem Autoren des Buches, Philip Roth.

Wofür ich ihn aber kritisieren kann sind dann die teils überhastete und nur wenig ausgearbeitete Charakterentwicklung. Manche Figuren drehten sich in 5 Minuten um 180° und andere konnten im gesamten Film keine Entwicklung durchmachen – beides nicht geschickt gelöst. Ziemlich negativ sind mir auch die ersten 30 Minuten aufgefallen, die merkwürdigerweise total drüber und overacted waren und so schon fast das Gefühl aufkam, dass man hier eine Satire sieht. Amerikanisches Idyll konnte mich auf keine Art überzeugen und hat mich durch die dumme Geschichte letztlich nur geärgert.

bewertungsskalafinal1,0

Paterson

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Storyanriss:

Paterson (Adam Driver) arbeitet als Busfahrer in einer Kleinstadt, die genauso heißt wie er selbst: Paterson im US-Bundesstaat New Jersey. Jeden Tag geht er dort seiner Routine nach – er fährt dieselbe Route, beobachtet dabei das Geschehen außerhalb seiner Windschutzscheibe und hört Bruchstücke von Gesprächen seiner Passagiere. In seiner Mittagspause setzt er sich in einen Park und schreibt Gedichte in sein kleines Notizbuch. Am Abend geht er mit seinem Hund spazieren, bindet ihn vor einer Bar an und trinkt exakt ein Bier. Anschließend kehrt er nach Hause zurück, zu seiner künstlerisch ambitionierten Frau Laura (Golshifteh Farahani), die im Gegensatz zu ihm immer wieder neue Projekte startet – vom Muffin-Backen über E-Gitarre-Spielen bis hin zum Umdekorieren des Hauses, in dem überall ihr schwarz-weißes Lieblingsmuster zu finden ist.

Fazit:

Also wenn Amerikanisches Idyll für mich einer der schlechtesten Filme des Jahres war, dann ist Paterson definitiv der bislang langweiligste Film gewesen. Ich kann nicht mal wirklich behaupten, dass Paterson ein schlechter Film ist, weil irgendwie kann man über diesen, auf allen Festivals gefeierten Indifilm, nichts wirklich Brauchbares sagen. Mich erinnert die Situation ein wenig an Locke aus dem Jahr 2013, wo ich bis heute nicht verstehen kann warum der so gut sein soll, denn leider war auch dieser Film unendlich lahm. Dafür habe ich wiederum Boyhood gemocht, der es 2014 sogar auf #1 meiner Top10 des Jahres geschafft hat, aber selbst die relativ dünne Story von Boyhood – und diese wurde damals am häufigsten kritisiert – war deutlich interessanter als alles was Paterson mir zu bieten hatte.

Um meinen guten Kumpel zu zitieren handelt es sich bei Paterson um einen „Slice of Life“-Film, der sich einfach mit einer speziellen Facette eines absoluten Durchschnittsbürgers befasst und uns so auch ultra realistisch aufzeigt, dass eben nicht jedes Leben für Jedermann gleich spannend ist, man aber trotzdem damit glücklich sein kann. Mir hat Paterson – sowohl filmisch als auch philosophisch – jedenfalls absolut nichts gegeben und ich bezweifel, dass es euch anders gehen würde. Keine Empfehlung – trotz Kritikerhype.

bewertungsskalafinal2,5

Florence Foster Jenkins

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Stoyanriss:

1944: Eigentlich könnte sich die Millionärin Florence Foster Jenkins (Meryl Streep) zurücklehnen, ihren Reichtum genießen und in Saus und Braus leben, doch sie fühlt sich zu Höherem berufen und strebt deswegen eine Karriere als Opernsängerin an. Zunächst tritt sie nur bei privaten Konzerten an der Seite des talentierten Pianisten Cosmé McMoon (Simon Helberg) und fernab von unabhängigen Kritikern auf. Das Publikum besteht ausschließlich aus ihr wohlgeneigten Menschen – und das aus gutem Grund: Jenkins singt, obgleich sie das nicht so sieht, furchtbar. Und sie hat einen Traum, der ihrem Manager und Ehemann St. Clair Bayfield (Hugh Grant) ob der zu befürchtenden Blamage Kopfzerbrechen bereitet: Florence Foster Jenkins möchte in der berühmten Carnegie Hall beweisen, dass sie die beste Opernsängerin der Welt ist.

Fazit:

In seinem neusten Film beleuchtet Regisseur Stephen Frears (The Queen) erneut eine wahre Geschichte und strickt aus dieser skurrilen Story passenderweise eine Komödie mit Herz. Florence Foster Jenkins war prinzipiell kein schlechter Film, hat mich jetzt aber auch nicht total begeistert. Sehr gut waren vor allem die Leistungen von – überraschender Weise – Hugh Grant und natürlich Meryl Streep, die man einfach nie aus dem Rennen um eine Oscarnominierung streichen kann. Auch hier zeigt sie wieder deutlich ihre Klasse, denn nachdem sie schon in Into the Woods bewiesen hat, dass sie durchaus singen kann, gelingt es ihr hier allen Beteiligten Gegenteiliges glauben zu machen.

Im Prinzip singt sie perfekt richtig scheiße, zieht dabei aber ihre Figur zu keinem Zeitpunkt ins Lächerliche, weil sie die Tragik dahinter wirklich gut rüberbringt. Florence Foster Jenkins hat die Musik geliebt, gefördert und war einfach ernsthaft davon überzeugt dass sie gut singen kann, weil sich aus vielen Gründen Niemand traute ihr die Wahrheit zu sagen. Den vielleicht komplexesten Charakter spielt Hugh Grant auch einfach super, wer mir hingegen nicht so gut gefallen hat war Simon Helberg, den ihr aus The Big Bang Theory kennt. Seine Figur verkörpert am ehesten die Rolle des Kinozuschauers und soll unseren Bezugspunkt in der Geschichte darstellen. Die Rolle gibt das durchaus her, doch Helberg hat für mich teils gnadenlos overacted – manchmal ist weniger mehr.

Des Weiteren hat mich wie auch schon bei Findet Dorie das eigentliche Gimmick des Films ein wenig gestört. Ja, Florence singt furchtbar mies, aber das bringt natürlich auch die Reaktion mit sich, dass man genervt ist und möglichst wenig davon hören will, nur muss man ständig wieder diese Tortur mitmachen, weil es die Story verlangt.

Trotz dieser Kritik muss ich aber sagen, dass Florence Foster Jenkins darüber hinaus interessant, recht witzig und insgesamt einfach gut war. Auch die realen Aufnahmen zum Schluss waren klasse.

bewertungsskalafinal3,0

 

Underworld 5: Blood Wars

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Storyanriss:

Vampirkriegerin Selene (Kate Beckinsale) muss erkennen, dass sich die Welt gewandelt hat und das Geheimnis um die Existenz von Vampiren und Werwölfen gelüftet wurde, woraufhin die Menschen alles daran setzen, beide Seiten auszulöschen. Indes denkt der Anführer des Lykaner-Clans, Werwolf Marius (Tobias Menzies), selbst im Angesicht der gemeinsamen Bedrohung nicht an einen Frieden mit den Vampiren. Selene kehrt schließlich aufs Schlachtfeld zurück und muss sich gegen zahlreiche Angreifer aus den Reihen der Werwölfe zur Wehr setzen – aber auch einige verräterische Vampire sind der ausgezeichneten Kämpferin feindlich gesinnt. Dabei will Selene nur eins: Den ewig währenden Krieg gemeinsam mit David (Theo James) und dessen Vater Thomas (Charles Dance) endlich beenden, auch wenn sie dafür das ultimative Opfer bringen muss.

Fazit:

Ja, das war leider wieder nichts. Underworld 5: Blood Wars mangelt es an innovativen Visionen und versäumt es darüber hinaus sich wenigstens auf die alten Stärken zu besinnen. Gefühlt dreht sich die eh schon mangelhafte Geschichte seit etlichen Teilen im Kreis und ein Film ähnelt dem anderen stark. Vampire gegen Lykaner, Selene gehört nirgends mehr richtig dazu und ist letztlich dann doch der Schlüssel zu Allem – gewisse Parallelen zur „Resident Evil„-Reihe sind kaum abzustreiten. Langweilig: die Reihe ist mittlerweile so berechenbar, dass ich einfach die ersten 5 Minuten des Films schon zu 100% vorhersagen konnte, obwohl noch die Werbung lief.

Die Charaktere blieben bis auf wenige Ausnahmen blass und schwach, am liebsten habe ich eigentlich noch Tobias Menzies und Lara Pulver gemocht, deren Figuren zwar nicht wirklich facettenreicher waren als die anderen aber immerhin hatten die Darsteller eine ganz nette Ausstrahlung, die Lust auf mehr machte.

Da Underworld jetzt aber auch nicht zwangsläufig für die super gute Geschichte bekannt ist und man diese auch nur zum gewissen Grad erwartet, hätte mich der Film durchaus noch mit den Actionszenen überzeugen können, nur leider enttäuscht der 5. Ableger des „Underworld„-Franchises auch auf dieser Ebene. Bis auf wenige Momente sah das Ganze furchtbar aus und war langweilig, lieblos und schlicht schlecht inszeniert. 2016 darf man vom fünften Teil eines Action-Franchises einfach viel viel mehr erwarten.

bewertungsskalafinal2,0

Sully

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Storyanriss:

Am 15. Januar 2009 wird der Pilot Chesley B. Sullenberger (Tom Hanks) zum absoluten Helden in den USA, aber auch auf der ganzen Welt, weil „Sully“, so sein Spitzname, mit seinem Airbus A320 eine Notwasserung auf dem Hudson River in New York durchführen muss und diese wie durch ein Wunder auch schafft. Zur Seite steht ihm dabei sein Co-Pilot Jeff Skiles (Aaron Eckhart). Das Drama nahm seinen Lauf, als nur kurz nach dem Start vom LaGuardia Flughafen ein Schwarm Vögel in das Triebwerk des Fliegers geriet und für deren Ausfall sorgte, sodass die Maschine abzustürzen drohte. Alle 155 Personen überleben die Notlandung nahezu unverletzt und trotzdem muss Sullenberger bei den nachfolgenden Untersuchungen zu dem Unfall und der Notlandung um seinen guten Ruf als erfahrener Pilot fürchten, den er sich mit mehr als 20.000 Flugstunden hart erarbeitet hat.

Fazit:

Clint Eastwood hinter und der beliebteste amerikanische Schauspieler Tom Hanks vor der Kamera, was kann da schon schief laufen? Ehrlich gesagt nicht besonders viel.

Sully erzählt die wahre Geschichte des Piloten Sullenberger, der 2009 155 Menschen mit einer Notwasserung auf dem Hudson River das Leben rettete. Nach den Ereignissen feiert das Volk ihn als Held, während die Behörden feststellen wollen, ob dieses höchst riskante Manöver überhaupt notwendig war oder es sicherer Alternativen gab.

Ich bin eigentlich kein sonderlich großer Anhänger von Nacherzählungen wahrer Ereignisse – vor allem wenn sie so durch die Medien gingen, weil da für mich letztlich dann doch ein wenig die Luft und Spannung raus ist, wenn man den Ausgang bereits kennt. Ehrlicher Weise muss ich aber auch gestehen, dass diese Filme selten dann wirklich so langweilig werden wie befürchtet und mir oft gut gefallen – so auch Sully. Schauspielerisch gibt es nichts zu beanstanden, wobei die Qualitäten eines Tom Hanks und seiner Schauspielkollegen kaum gefordert wurden, wir reden hier halt nicht von Cast Away oder Philadelphia.

Somit gebührt das größte Lob Regisseur Clint Eastwood, der mit nicht aufgeblasenen 90 Minuten einen sauberen Spagat aus Flashbacks, hauptsächlich zur Zeit des Absturzes, und den Ereignissen aus der Gegenwart, also die emotionale Bewältigung der Katastrophe und die Klärung der Schuldfrage, schafft. Das hat für mich alles super funktioniert, vor allem der Absturz war super inszeniert und insgesamt habe ich nicht nur paar zusätzliche Hintergrundinformationen bekommen, sondern wurde auch super unterhalten – eigentlich habe ich nicht wirklich was anzukreiden.

bewertungsskalafinal4,0

Deepwater Horizon | Kritik / Review

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Wie die Zeit vergeht. Mittlerweile sind schon 6,5 Jahre ins Land gezogen nach dem verheerenden Unglück auf der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko 2010. Bei einem sogenannten Blowout starben 11 Menschen und es flossen knapp 800 Mio Liter Erdöl ins Wasser, das die bis dato größte Öl-Katastrophe dieser Art darstellt. Peter Berg (Lone Survivor), der Regisseurs des Films, erzählt nun die Geschichte aus der Sicht der Arbeiter auf dieser Plattform, die unter anderem von Mark Wahlberg (The Fighter), Kurt Russell (The Hateful 8), Gina Rodriguez (Jane the Virgin) und Dylan O’Brien (Maze Runner) verkörpert werden.

Für diese Projekt nahm das Produktionsteam einen enormen Aufwand auf sich und baute eine riesige detailgetreue Plattform nach, die in einem Wasserbecken stand, das mehr als 80 Millionen Liter Wasser fasste. Und auch wenn es natürlich zahlreiche Effekte in diesem Film gibt, versuchte man das meiste mit praktischen Effekten umzusetzen und so arbeitete die Crew regelmäßig mit 15-20.000l Schlamm pro Szene. Dieser Aufwand spiegelte sich letztlich auch im ungewöhnlich hohem 130 Mio Budget für einen solchen Film wider, doch ob sich das gelohnt hat, könnt ihr in meinem Fazit erfahren.

Storyanriss:

Die Ölbohranlage Deepwater Horizon steht 2010 kurz vor einem bahnbrechenden Meilenstein: Mehr als 100 Millionen Barrel Öl sollen nur 70 Kilometer vom US-Festland entfernt direkt aus dem Golf von Mexiko gefördert werden. Die beiden Chef-Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) und Jimmy Harrell (Kurt Russell) werden damit beauftragt, gemeinsam mit ihren Teams die Bohrung vorzubereiten. Dabei bemerken sie, dass der Druck auf das Bohrloch viel zu hoch ist, um bedenkenlos fortfahren zu können. Doch ihre Warnungen werden ignoriert und so kommt es zum katastrophalen „Blowout“, bei dem Gas und Öl unkontrolliert und unter enormen Druck an die Oberfläche schießen. Das zieht gewaltige Explosionen nach sich, Öl strömt ungehindert ins Meer und über 120 Menschen sind auf der Bohrinsel eingeschlossen. Williams und seinen Leuten bleibt nicht viel Zeit, Überlebende und Verletzte zu retten.

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Das Öl ist ein Monster.

Fazit:

Finanziell konnte Deepwater Horizon zwar bislang gerade mal die Hälfte seines 130 Mio Budgets einspielen und somit als wirtschaftlichen Misserfolg gewertet werden, der Film als solches jedoch – und um den geht es hier in erster Linie – schneidet deutlich besser ab. Für mich war der Film eigentlich alles was ich erwartet habe: eine Kombination aus Drama und Action, sowie die typische Coolness von Mark Wahlberg, der mit seiner „Wer bist du eigentlich?“-Haltung vor allem im ersten Akt des Films für auflockernde Momente sorgt. Dann bricht natürlich die Katastrophe über alle Beteiligten herein und der Film verschiebt seinen Fokus ein wenig vom geschichtslastigen Teil zum Actionteil, wo es natürlich ums Überleben geht und kein Platz für Späße ist.

Mich hat der Film in beiden Abschnitten gut abgeholt, zunächst gibt es natürlich das Set-up, das uns auch stetig über Einblendungen mit Fakten zu den Ereignissen versorgt und die Charaktere aufbaut und uns als Zuschauer mit ihnen emotional verbindet. Neben Mark Wahlberg fand ich hier vor allem Kurt Russell und John Malkovich sehr gut besetzt, die wie die Faust auf’s Auge zu ihren Rollen passten, vor allem Russell war hier top. Wenn es zur Katastrophe auf der Deepwater Horizon kommt, überwiegen natürlich dann die audiovisuellen Eindrücke und die Spannung. Im Kopf geblieben sind mir beispielsweise die Szenen, wo man bewusst den Sound gemuted hat nach Explosionen, um den Hörsturz nach zu empfinden und die Anspannung, welche sich bei mir einstellte, wenn sich neue Katastrophen ankündigten.

Was mich ein wenig an Deepwater Horizon gestört hat war die eventuell ein wenig zu einseitige Darstellung der Ereignisse, also vor allem die Charakterisierung der Mitarbeiter von BP. Ich stecke jetzt nicht so sehr in den Ereignissen von 2010 drin und glaube auch, dass BP letztlich den Löwenanteil an der gigantischsten Öl-Katastrophe der Vereinigten Staaten von Amerika hatte, aber im Film wird echt jeder einzelne BP-Mitarbeiter als komplett geldgieriges Arschloch ohne Gewissen dargestellt, während alle Mitarbeiter der Deepwater Horizon total selbstlos, cool und heroisch gezeichnet sind und sich im Minutentakt für den anderen aufopfern. Mag so gewesen sein, das kann ich nicht beurteilen, aber mein zynisches Ich schlägt ein wenig Alarm, wenn es so stark ausgeprägt ist wie in diesem Fall.

Zum Ende des Films schließt sich die Klammer und es wird nochmal emotional, storygetrieben und es gibt den ein oder anderen Fakt. Alles stimmig soweit und für mich ein guter, solider Film, der nicht soviel falsch macht – außer vielleicht in der Kalkulation des Budgets.

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Kurzkritiken Round-Up – Oktober / November 2016

The Girl on the Train

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David Finchers Gone Girl hat die Messlatte für Thriller im 2014 ziemlich hoch gelegt, die Geschichte war spannend inszeniert, die Schauspieler super und das Ende recht unkonventionell. Der weltweite Bestseller The Girl on the Train bekam nun eine Leinwandadaption spendiert, die zumindest nach dem Trailer den Eindruck vermittelt in die Fußstapfen eines Gone Girl zu treten. Regie führte Tate Taylor (The Help) und zu seinem Cast gehören Emily Blunt (Edge of Tomorrow) in der Hauptrolle sowie Rebecca Ferguson (Mission Impossible: Rogue Nation), Luke Evans (Dracula Untold), Hayley Bennett (The Magnificent Seven) und Edgar Ramirez (Erlöse uns vom Bösen) in Nebenrollen.

Storyanriss:

Jeden Tag nimmt die geschiedene Rachel Watson (Emily Blunt) den Zug, um nach Manhattan zur Arbeit zu kommen – zumindest tut sie so, denn vor Monaten hat sie ihren Job wegen ihres Alkoholproblems verloren und so fährt sie als reine Beschäftigungstherapie durch die Gegend. Und jeden Tag fährt sie damit an ihrem alten Haus vorbei, in dem sie mit ihrem Exmann gelebt hat. Dieser lebt noch immer in dem Haus, jetzt mit seiner neuen Frau und einem Kleinkind. Um sich von ihrem Schmerz abzulenken, fängt sie an, ein Pärchen (Hayley Bennett und Luke Evans) zu beobachten, das ein paar Häuser weiter wohnt. Die perfekte, glückliche Famile. Doch als sie eines Tages wieder mit dem Zug vorbei fährt, beobachtet sie etwas Schockierendes. Am nächsten Morgen wacht Rachel mit einem bösen Kater auf und kann sich an nichts erinnern. An ihrem Körper allerdings befinden sich zahlreiche blaue Flecken, verschiedene Wunden und ihr Gefühl sagt ihr, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Dann sieht sie eine Vermisstenmeldung im TV: Die Frau ist verschwunden. Was ist in der letzten Nacht passiert? Rachel beginnt, sich selbst auf die Suche nach ihren Erinnerungen und der vermissten Frau zu begeben.

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Fazit:

The Girl on the Train schafft es leider zu keinem Zeitpunkt an Gone Girl heranzukommen. Selbst wenn man nicht diesen direkten Vergleich anstellen will, muss man einfach sehen, dass der Film nicht sonderlich gut ist. Das Schauspiel der Darsteller, allen voran natürlich Emily Blunt, möchte ich hier noch am ehesten positiv herausheben, bei den Rollen die sie verkörpern kann ich das schon leider nicht mehr machen. Wenig glaubwürdig und übertrieben konstruierte Charaktereigenschaften haben mich eher rausgerissen aus dem Film.

Auch die Geschichte als solche hat zwar 1-2 nette Ideen aber bricht vor allem unter der Last einiger Logiklöcher in sich zusammen. Filme wie The Girl on the Train leben natürlich auch gewissermaßen von ihren Storytwists und ich muss sagen, dass eine Wendung einen ganz netten Kniff hatte, die große Auflösung hingegen kann man spätestens nach der Hälfte des Films erkennen. Aufgrund der merkwürdigen und teils konfusen Erzählstruktur des Films habe ich lange Zeit den letztlichen Twist irgendwie schon als gegeben hingenommen bzw. fälschlicherweise für die eigentliche Geschichte gehalten. Falsch abgebogen aber dennoch am richtigen Ziel angekommen – ein Fazit mit dem die Deutsche Bahn wohl noch zufrieden wäre, The Girl on the Train aber wohl kaum.

bewertungsskalafinal2,0

 

Kubo – Der tapfere Samurai

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Nach Coraline, ParaNorman und die Boxtrolls melden sich die Stop-Motion-Profis von Leika zurück mit ihrem neusten Projekt Kubo And The Two Strings / Kubo – Der tapfere Samurai; wie der Name es vermuten lässt ein in Fernost angesiedeltes Abenteuer. Im Original wurden die Charaktere von Art Parkinson (Game of Thrones), Charlize Theron (Mad Max: Fury Road), Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club), Ralph Fiennes (The Grand Budapest Hotel) und Rooney Mara (Carol) gesprochen, was Grund für mich genug war, mir den Film in der Originalfassung anzusehen.

Storyanriss:

Der clevere, gutherzige Kubo (Original-Stimme: Art Parkinson) erzählt den Menschen in seiner Heimatstadt am Meer fantastische Geschichten und fristet ansonsten ein eher bescheidenes Dasein. Doch sein relativ ruhiges Leben wird aus den Angeln gerissen, als er versehentlich einen mythischen Geist aus seiner Vergangenheit heraufbeschwört, der vom Himmel herabstürmt und eine uralte Blutfehde wiederaufleben lässt. Auf der Flucht vor dem Rachedurst der Kreatur tut er sich mit Monkey (Charlize Theron) und Beetle (Matthew McConaughey) zusammen. Gemeinsam begibt sich das Trio auf eine aufregende Mission, um Kubos Familie zu retten und das Mysterium um seinen gefallenen Vater – den größten Samurai-Kämpfer, den die Welt je gesehen hat – zu enträtseln. Mit der Hilfe seiner magischen Schamisen – einer dreisaitigen Laute – stellt sich der Junge Göttern und Monstern gleichermaßen, unter ihnen der Mond-König (Ralph Fiennes) und die bösartigen Zwillingsschwestern (Rooney Mara).

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Fazit:

Kubo – Der tapfere Samurai ist ein visuell beeindruckendes und total liebevoll umgesetztes Gesamtkunstwerk. Der Film hat eine gewisse Origamioptik, die erfrischend und kreativ ist. Der Film wirkt wie ein Werk das man eher der Legende Miyazaki und seinem Studio Gibli zuordnen würde, als einem der westlichen Animationsstudios a la Disney und Pixar. Trotz der japanischen Mythologie und den allgemein sehr fernöstlichen Look, handelt sich hier nicht um eine Adaption einer asiatischen Sage sondern um ein Originaldrehbuch.

Animationsfilme sind generell super aufwändig und den Entstehungsprozess dahinter finde ich extrem spannend, jedoch ist so ein 2 stündiges Stop-Motion-Abenteuer nochmal ein ganz anderes Thema. Ich habe die Making-Of-Videos zum Film verschlungen und es ist einfach absolut faszinierend wie Regisseur Travis Knight und Leika diese Geschichte zum Leben erweckt haben – vor allem wenn man die tollen Martial-Arts-Einlagen betrachtet, kann man nur sprachlos sein. Kubo – Der tapfere Samurai ist meiner Meinung nach kein Animationsfilm für die ganz Kleinen sondern eher für eine ältere Zuschauerschaft. Ich hoffe, dass er auf den Oscars 2017 eine Rolle spielt und sich den Goldjungen eventuell sogar schnappt.

bewertungsskalafinal4,5

 

Jack Reacher 2: Kein Weg zurück

jack-reacher-2_blog2(Trailer)

Der erste Teil aus dem Jahr 2012 war ein kleiner Überraschungshit, inszeniert von Regisseur Christopher McQuarrie. Diese Arbeit hat ihm die Möglichkeit gegeben den sehr guten Mission Impossible: Rogue Nation zu drehen. Seinen Regiestuhl für Jack Reacher 2: Kein Weg zurück besetzt nun ein alter Bekannter von Tom Cruise: Oscar-Preisträger Edward Zwick, der mit ihm schon das Samurai-Epos Last Samurai gedreht hat.

Storyanriss:

Es war keine gute Idee zurückzukommen: Als der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher (Tom Cruise) seine alte Wirkungsstätte in Washington, D.C. besucht, wo er die Frau treffen will, die seinen ehemaligen Job macht, ist die nicht in ihrem Büro, sondern im Knast. Major Susan Turner (Cobie Smulders) wurde wegen angeblichen Verrats in ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt. Außerdem erfährt Reacher, dass eine Ex-Prostituierte Geld von ihm will – offenbar hat er eine Tochter, die 15-jährige Samantha (Danika Yarosh). Reacher tut das, was er am besten kann: Er befreit Turner aus dem Gefängnis und macht sich mit ihr samt potentieller Tochter auf die Flucht, verfolgt von einem hocheffizienten Killer (Patrick Heusinger). Dabei decken Reacher und Turner Stück für Stück eine Verschwörung auf, die etwas mit der Vergangenheit des Einzelkämpfers zu tun hat.

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Fazit:

Jack Reacher 2: Kein Weg zurück ist leider eine einfallslose und vorhersehbare Fortsetzung geworden, die bis auf wenige gute Akzente total blass bleibt. Der gesamte Film ist ein Potpourri der generischsten Actionfilm-Klischees. Jack Reacher 2 hangelt sich gefühlt haargenau am Roten Faden eines Lehrbuchs für Actionfilme entlang, wofür ich in diesem Ausmaß kein Verständnis aufbringen kann. Ich habe nicht mal das Gefühl ich würde spoilern, wenn ich jetzt meinen Finger in die Wunde legen werde, weil alles so berechenbar war. Dennoch: Spoilerwarnung. Ein spoilerfreies Fazit gibt es am Ende.

Fangen wir mit der Geschichte an , diese wurde in dieser Form schon etliche Male erzählt: natürlich werden die Helden fälschlicherweise für ein Verbrechen angeklagt, das sie nicht begangen haben, flüchten und versuchen die Drahtzieher hinter dem Betrug zu finden um ihre Unschuld zu beweisen. Natürlich gibt es auch einen privaten Sicherheitsservice der Dreck am Stecken hat und Bösewichte in hochrangigen Positionen, die dann auch noch mit Schauspielern besetzt werden, die diese Rolle schon 20x verkörpert haben. Dazu kommen dann typische Storytelling-Tropes, die eingeflochten werden um für Witz und Emotion zu sorgen – ohne Erfolg.

Tom Cruise erfährt am Anfang, dass er eventuell eine Tochter hat, die dann natürlich in die Umstände hineingezogen wird und einfach extrem nervig war. Sie handelt komplett sinnlos und verkörpert den typischen aufmüpfigen Teenager und Tom Cruise redet mit ihr nur in total emotionslosen und distanzierten One-Linern. Letztlich ist das weder witzig noch cool, es war einfach nur übertrieben nervig und am Ende soll man dann die plötzliche emotionale Verbundenheit der Charaktere ohne zu hinterfragen schlucken. Man hat diese Entwicklung von Anfang an kommen sehen, aber nicht, weil man sie gut und glaubwürdig im Film inszenierte, sondern weil es wie alles Andere in Jack Reacher 2 der DIN-Norm-Abschluss des Storybogens war.

Generell leidet der Film auch unter extrem plumpen Forshadowing, das dir nicht wie bei George RR Martins Game of Thrones hinterher bewusst wird und dir einen geilen Mehrwert gibt, sondern dir so offensichtlich unter die Nase gerieben wird, dass es echt weh tut. Beispiel gefällig? Kein Problem: in der Mitte des Films bekommt Tom Cruises Tochter einen Move zur Selbstverteidigung beigebracht und Jack Reachers kühle Reaktion darauf ist nur, dass er ihr sagt emWenn wir in die Situation geraten sollten, wo dieser Move angewandt werden kann, dann sind wir eigentlich schon tot.

Japp, natürlich wird die Tochter am Ende entführt und als Druckmittel eingesetzt um Reacher dazu zu bringen sich zu ergeben und im Moment der Aufgabe sagt er natürlich diesen Satz, der nicht mal Sinn ergeben hat, und triggert somit die Tochter, die dann im Zoom und Zeitlupentempo ihm zu verstehen gibt, dass sie es gerafft hat und sie wendet die gelernte Selbstverteidigung an. Es hätte echt nur noch ein übertriebenes Augenzwinkern der beiden gefehlt. Spoilerende

Der Film ist leider komplett dröge und konnte mich zu keinem Zeitpunkt wirklich abholen. Das Schicksal der Figuren hat mich nicht interessiert, die Geschichte war langweilig und die Action konnte nur im Finale überzeugen. Einige Momente im Showdown waren ganz nett aber das reicht mir einfach nicht für einen Edward Zwick Film.

bewertungsskalafinal1,5

Before I Wake

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Nach Hush und Ouija 2 ist Before I Wake bereits Mike Flanagans dritter Film in diesem Jahr, Ouija 2 – Der Ursprung des Bösen läuft derzeit sogar noch in den deutschen Kinos. Mit seinen ersten beiden Filmen konnte mich Flanagan schon überzeugen und vor allem neugierig machen auf kommende Projekte. Der Fantasy-Horror-Drama-Mix Before I Wake besetzt die Hauptrolle mit dem kleinen Star der Oscars 2016: Jacob Tremblay, den wir an der Seite von Oscar-Preisträgerin Brie Larson in Room bestaunen konnten. Genau genommen wurde Before I Wake sogar vor Room gedreht, stellt damit also das Hauptrollen-Debut für Tremblay dar. In weiteren Rollen sind Kate Bosworth (Still Alice) und Thomas Jane (The Punisher) zu sehen.

Storyanriss:

Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane) haben ihren kleinen Sohn Sean (Antonio Evan Romero) bei einem Unfall verloren. Doch mit der tiefsitzenden Trauer, die ihre Ehe bedroht, soll es endlich vorbei sein, weswegen sich das Paar entschließt, den achtjährigen Cody (Jacob Tremblay) zu adoptieren. Für das Paar bedeutet die Adoption eine zweite Chance im Leben. Doch ihr neuer Schützling hat ein schweres Kreuz zu tragen. Cody hat Angst davor, einzuschlafen, weil ihn dann eine unheimliche Gestalt heimsuchen komme. Jessie und Mark halten das für Unfug, aber als Cody doch mal einschläft, erleben sie ihr blaues Wunder: Was immer der Kleine träumt, wird wahr! Doch bei ein paar Schmetterlingen soll es nicht lange bleiben und schon bald bedrohen finstere Gestalten die junge Familie.

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Fazit:

Auch dieses Mal gelingt es Mike Flanagan einen zwar nicht in allen Belangen perfekten aber letztlich doch guten Film abzuliefern, der mir sicherlich in der Retrospektive aufs Filmjahr noch im Kopf bleiben wird. Die Idee, dass Träume – egal ob gute oder schlechte – zum Leben erweckt werden, finde ich interessant – zumal Flanagan dieser Idee durch einen Gewissenskonflikt eine gewisse Würze verleiht.

Im Film spielt das Thema der Trauerbewältigung eine große Rolle und auch wenn es dem Zuschauer klar ist, dass Codys Albträume zur Gefahr für seine Mitmenschen werden, gibt sich Mutter Jessie ihrer Trauer um ihren verstorbenen Sohn hin und stellt diese Bedürfnisse zunächst über die ihres Sohns. Ich mag das Konzept des Films, es handelt sich hier nicht um einen reinen Horrorfilm, es ist mehr eine teils verspielte und mit fantastischen sowie gruseligen Elementen durchsetzte Geschichte. Im Stile eines Guillermo del Toro den ich ziemlich mag – so ein gewisser Pans Labyrinth-, Das Waisenhaus- oder Der Babadook-Vibe kam für mich schon auf.

Zu den großen Stärken des Films zähle ich ganz klar den teils farbenfrohen, kindlichen fast schon märchenhaften visuellen Stil und die Effekte, sowie die wieder mal gelungene musikalische Untermalung. Der finale Showdown bietete zudem eine nette Auflösung, die die gesamte Geschichte nett abrundet und hängen bleibt. Läuft bei dir, Mike Flanagan.

bewertungsskalafinal3,5

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind | Kritik / Review

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5 Jahre mussten die Muggles dieser Welt auf einen neuen Film aus dem Harry Potter Universum warten und nun ist es endlich soweit. Da es sich um ein Spin-Off handelt, das zudem Jahrzehnte vor den Ereignissen rund um Harry spielt, sind Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint und der Rest des bekannten Casts nicht dabei.

Zu den neuen Darstellern gehören unter anderem Oscar-Preisträger Eddie Redmayne (The Danish Girl), Colin Farrell (The Lobster), Dan Fogler (Balls of Fury), Ezra Miller (We need to talk about Kevin) und Katherine Waterston (Steve Jobs).

Die Regie hat David Yates übernommen, der in diesem Jahr bereits den eher schlechten Legend of Tarzan zu verantworten hat. Jedoch ist er auch derjenige, der die letzten vier „Harry Potter„- Filme inszeniert hat, was ihn dann letztlich doch zu einer geeigneten Wahl für den ersten Teil der neuen Reihe macht.

Storyanriss:

In New York wird die magische Welt 1926 von einer unbekannten Macht bedroht, die die Gemeinschaft der Zauberer an fanatische No-Majs (Amerikanisch für Muggels) verraten will. Von all diesen Spannungen ahnt der exzentrische und hochbegabte britische Zauberer Newt Scamander (Eddie Redmayne) noch nichts, denn der hat gerade erst eine weltweite Forschungsreise abgeschlossen, mit der er die Vielfalt magischer Wesen erforschen will. Einige von ihnen trägt er sogar in seinem Koffer mit sich herum. Doch als der ahnungslose Jacob Kowalski (Dan Fogler) versehentlich einige der Geschöpfe freilässt, droht eine Katastrophe. Bei ihrem Versuch sie wieder einzufangen, treffen Newt und Jacob auf Tina Goldstein (Katherine Waterston), die ihnen unter die Arme greift. Doch ihre Unternehmungen werden durch Percival Graves (Colin Farrell) erschwert, dem Direktor für magische Sicherheit im Magischern Kongress der USA. Der hat es nämlich auf Newt und Tina abgesehen.

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Ich will unbedingt ein Zauberer sein.

Fazit:

David Yates hat die Kurve noch einmal bekommen und beendet das Jahr trotz Legend of Tarzan mit einer positiven Bilanz, denn mit Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind hat er den deutlich bedeutenderen Film nicht nur nicht gegen die Wand gefahren, sondern auch die neue Filmreihe würdig eröffnet und J.K. Rowlings krass verfrühter Ankündigung über 4-5 weitere Filme keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn zusätzlich die Zahlen stimmen, wovon einfach auszugehen ist.

Die neu eingeführten Figuren haben mir fast durchgehend gut gefallen, vor allem das Duo aus Jacob gespielt von Dan Fogler und Newt gespielt von Eddie Redmayne hat super für mich funktioniert. Von Anfang an hatten die beide eine coole Chemie auf der Leinwand, die dann auch bis zum Schluss das Niveau halten konnte. Beide Figuren wirkten sehr authentisch und wie gemacht für diese Schauspieler. Vielleicht war es Schicksal, dass Eddie Redmayne damals nicht die Rolle des Tom Riddle in der alten Saga bekommen hat und jetzt in dieser Rolle brillieren kann. Ich stelle mir seinen Tom Riddle gerade vor wie seinen Ausrutscher in Jupiter Ascending – ohje.

Die Figur die mir am wenigsten gefallen hat wurde vom neuen „Justice League„-Flash Ezra Miller verkörpert und wirkte total wie ein Fremdkörper. Dummerweise ist das auch seine Charakterbeschreibung in a nutshell, was ich aber meine ist, dass er irgendwie super drüber wirkte und sehr creepy, was aber seinen eigentlich eher tragischen Charakter ins Lächerliche zog. Ich kritisiere hier weniger Miller als Schauspieler, sondern eher die Art und Weise wie seine Rolle angelegt zu sein scheint was für mich nicht in sich stimmig erschien. Generell hat mir der Storybogen seiner Familie nicht sonderlich gefallen.

Grandios hingegen waren die titelgebenden phantastischen Tierwesen, schön vielseitig und spannend gestaltet. Die Szenen mit ihnen im Koffer und in weiten Teilen des Films waren einfach cool und bei mir wurde auf jeden Fall der Wunsch geweckt, in weiteren Filmen noch mehr zur Lore der Wesen zu erfahren.

Man merkt Rowlings erstem Drehbuch zwar hier und da paar ruppige Sprünge oder zuviele Set-Ups für kommende Filme an, aber dennoch dauerte es auch keine 2 Minuten bis man wieder in der „Harry Potter„-Welt angekommen ist trotz all der Jahre Abstand und das ist meiner Meinung nach viel wichtiger als diese paar Ungereimtheiten. Zu diesen zähle ich dann auch ein wenig das Finale mit dem obligatorischen Showdown am Ende, der mir nicht gefallen hat. Also ich rede hier vom Aktionanteil des Endes, das sehr generisch war und Erinnerungen an Suicide Squad hochkommen ließ. Der emotionale Anteil jedoch hat mich abgeholt, er war sehr liebevoll inszeniert und war sehr zufriedenstellend.

Insgesamt ist David Yates Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind bis auf ein paar Kleinigkeiten ein gelungener Start des neuen Franchises geworden, der Pflicht für alle „Harry Potter„-Fans sein sollte und definitiv Bock auf mehr macht.

bewertungsskalafinal4,0