Kurzkritiken Round-Up November 2018

Aufbruch zum Mond

Storyanriss:

Der Ingenieur Neil Armstrong (Ryan Gosling) arbeitet Anfang der 60er Jahre als Testpilot für Jets und Raketenflugzeuge und hat mit seiner Frau Janet (Claire Foy) und den beiden Kindern Rick (Gavin Warren) und Karen (Lucy Stafford) eine liebende Familie hinter sich, die ihm den Rücke stärkt. Sein ganzes Leben ändert sich jedoch, als seine Tochter an einem Gehirntumor stirbt und die Familie nach einer Veränderung sucht. Diese bietet sich, als die NASA für ein Mondprogramm auf der Suche nach Piloten mit Ingenieurswissen ist. Neil nutzt die Chance und zieht mit seiner Familie nach Houston, wo er eine Ausbildung zum Astronauten beginnt. Nach etlichen Strapazen und Testflügen, kämpft sich der professionelle Ingenieur bis an die Spitze und wird bald gemeinsam mit Buzz Aldrin (Corey Stoll) und Mike Collins (Lukas Haas) mit der Apollo-11-Mission zum Mond geschickt.

Fazit:

Regiewunderkind und jüngster Oscar-Gewinner der Kategorie Beste Regie Damien Chazelle meldet sich nach dem Drummer-Drama Whiplash und dem rekordbrechenden Musical La La Land zurück mit einem Biopic über Neil Armstrong und die Mondlandung. Erstmals hat Chazelle nicht das Drehbuch zu einem seiner Filme beigesteuert und wie üblich war ich bei der Ankündigung dieses Projekt ein klein wenig enttäuscht, weil ich von so talentierten Schaffenden mir möglichst kreative neue Stoffe erhoffe und für mich dahingegen ein Biopic, bzw. Film der auf wahren Begebenheiten beruht das Malen-nach-Zahlen Äquivalent dazu darstellt. Es war abzusehen, dass es ein solider, guter Film werden würde, aber die Chance, dass er mich absolut aus den Socken haut war deutlich geringer.

Letztlich sollte ich mit dieser Befürchtung recht behalten, denn handwerklich ist Aufbruch zum Mond / First Man wieder nahezu perfekt. Die Bilder sind schön, das Schauspiel authentisch, Kameraarbeit reduziert aber spitze, Drehbuch durchdacht, Musik stimmungsvoll untermalend, Effekte sind tricktechnisch herausragend. Eigentlich bietet der Film nichts worüber man wirklich meckern könnte, doch dennoch hat mich zum ersten Mal ein Damien Chazelle Film absolut kalt gelassen. Natürlich gibt es mit den vielen Opfern des wissenschaftlichen Wettrüstens, den Schicksalsschlägen und Konflikten in den Familien sowie der eigentlichen Mondlandung viele emotionale Steilvorlagen, doch so richtig wollte das bei mir nicht zünden und auch die 140 Minuten Laufzeit merkte ich dadurch mehr.

Aufbruch zum Mond ist ein handwerklich beeindruckendes Biopic, das bei mir zwar emotional nicht landen konnte wie es Neil Armstrong einst auf dem Mond tat, aber dennoch eine große Rolle bei den Oscars spielen könnte.

Nur ein kleiner Gefallen

Storyanriss:

Seit dem Tod ihres Mannes muss Stephanie (Anna Kendrick) ihren Sohn Miles (Joshua Satine) alleine versorgen. Als mäßig erfolgreiche Mom-Bloggerin lässt sie dabei ihre Umwelt an den Höhen und Tiefen ihres Lebens teilhaben. Zudem ist sie ungemein hilfsbereit. Daher ist es für sie selbstverständlich, ihrer neuen Freundin auszuhelfen: Mode-PR-Chefin Emily (Blake Lively) bittet sie darum, Sohn Nicky (Ian Ho) nach der Schule für ein paar Stunden mit nach Hause zu nehmen. Doch am Abend erscheint Emily nicht, um ihren Sprössling abzuholen. Tage und Wochen ziehen ins Land, in denen sich Stephanie zusammen mit Emilys Mann Sean (Henry Golding) um den Jungen kümmert und versucht Emily zu finden.

Fazit:

Oh, wie habe ich mich auf diesen Film gefreut. Als Fan von Blake Lively und Anna Kendrick haben mir bereits die Monate vor dem Deutschlandstart viel Spaß gemacht, weil die beiden ein Duo bilden, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche, aber sehr froh war es zu bekommen. Beide Schauspielerinnen beherrschen das Social-Media-Game sehr gut, bringen immer viel Spaß, sind schlagfertig und rocken mit ihrer sympathischen Art die Promo-Interviews.

Paul Feigs neuester Film ist ein origineller, bizarrer Mix aus bitterböser, schwarzhumoriger Komödie, Satire und Psycho-Thriller. Nur ein kleiner Gefallen treibt dir manchmal die Schamesröte ins Gesicht, lässt dich laut lachen über bissigen Spitzen gegenüber Rollenklischees und der Gesellschaft und bietet darüber hinaus auch ein wenig Rätselspaß für Thrillerfans. Die Geschichte ist so reich an Twists und Turns, so dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Glaubwürdigkeit der Geschichte schon leidet. Jedoch werden diese Momente dann aufgefangen durch die schwarzhumorigen Elemente des Genre-Mix‘ und wirken damit nur noch halb so schlimm. Ja, einige Wendungen, gerade zum Ende hin, sind vielleicht ein wenig zu viel und wie bei so einer explosiven Kombination sämtlicher Genres, gibt es immer die Momente, wo man lieber mehr Thriller gehabt hätte als ein witziger Einschub kommt und vise versa.

Nur ein kleiner Gefallen ist sicherlich kein Meisterwerk geworden, dessen frischer Genre-Mischmasch gleichermaßen Fluch und Segen ist. Es ist auch schwierig den Film zu empfehlen, weil er wohl weder die Anforderungen von Hardcore-Thrillerfans als auch Hardcore-Comedyfans vollends befriedigt. Mir persönlich hat dieses mutige Experiment aber gefallen und allein die gute Chemie des Casts bietet einen Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz.

Bohemian Rhapsody

Storyanriss:

Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury (Rami Malek) und seine Bandmitglieder Brian May (Gwilym Lee), Roger Taylor (Ben Hardy) und John Deacon (Joseph Mazzello) die Band Queen. Schnell feiern die vier Männer erste Erfolge und produzieren bald Hit um Hit, doch hinter der Fassade der Band sieht es weit weniger gut aus: Freddie Mercury, der mit bürgerlichem Namen Farrokh Bulsara heißt und aus dem heutigen Tansania stammt, kämpft mit seiner inneren Zerrissenheit und versucht, sich mit seiner Homosexualität zu arrangieren. Schließlich verlässt Mercury Queen um eine Solokarriere zu starten, doch muss schon bald erkennen, dass er ohne seine Mitstreiter aufgeschmissen ist. Obwohl er mittlerweile an AIDS erkrankt ist, gelingt es ihm, seine Bandmitglieder noch einmal zusammenzutrommeln und beim Live Aid einen der legendärsten Auftritte der Musikgeschichte hinzulegen.

Fazit:

Bohemian Rhapsody hat vor seiner Veröffentlichung vor allem Schlagzeilen gemacht, weil es mitten in der Produktion und den Dreharbeiten den Regisseur Bryan Singer verlor. Singer wurde zu diesem Zeitpunkt vorgeworfen vor einigen Jahren einen Jugendlichen sexuell missbraucht zu haben, doch öffentlich gaben sowohl Bryan Singer als auch das Studio die merkwürdige Begründung, dass er einfach nicht am Set erschien und deswegen gefeuert wurde. Singer hingegen bestreitet die Vorwürfe und behauptet er hätte sich um ein schwerkrankes Familienmitglied kümmern müssen. Es soll auch Probleme am Set mit Star Rami Malek gegeben haben. Was letztlich auch stimmen mag, Regisseur Dexter Fletscher – der uns bereits mit dem sehr guten Eddy the Eagle Biopic überzeugen konnte – hat übernommen.

Bohemian Rhapsody ist insgesamt eher ein Wohlfühlfilm geworden, der zwar die Probleme wie die HIV-Erkrankung oder die Probleme innerhalb Queens anspricht, aber auch nur anreißt. Letztlich geht um den Ikonenstatus Queens, ihre Erfolge und natürlich die beliebte Musik. Freddie Mercury wurde grandios von Rami Malek dargestellt. Neben Malek fand ich vor allem Lucy Boynton als die Liebe seines Lebens Mary Austin herausragend. Absolut faszinierend war die detailgetreue Nachbildung einiger Ereignisse. Das Finale, der Life Aid Auftritt in Wembley, war einfach fantastisch und garantiert Gänsehaut. Die Musik spielt neben Malek wohl die zweite Hauptrolle und war wenig überraschend geil. Ich habe den Film nur mit einem Dutzend Menschen gesehen und hatte schon meinen Spaß, aber es gab wohl in Wembley eine Aufführung mit Tausenden Fans, die sicherlich eines der Highlights des Jahres gewesen sein muss für jeden der teilnehmen durfte.

Klare Empfehlung für Bohemian Rhapsody, der meiner Meinung nach alles hält was er verspricht und ein gut gemachtes Biopic ist.

Operation: Overlord

Storyanriss:

Eine amerikanische Soldatentruppe landet am Vortag des D-Days in einem nordfranzösischen Dorf, das von deutschen Truppen besetzt ist, nachdem ihr Flugzeug abgeschossen wurde. Die Alliierten, unter ihnen der von der Army eingezogene Boyce (Jovan Adepo), und Ford (Wyatt Russell), müssen sich nun hinter feindlichen Linien durchschlagen und müssen einen Radarturm zerstören. Nur so können sie ihre Kameraden, die sich am Strand befinden, unterstützen. Doch dann macht Boyce eine schreckliche Entdeckung: Unter einer Kirche haben Nazis ein Labor eingerichtet, in dem sie fürchterliche Experimente durchführen. Und bald stehen sie Gegnern gegenüber, die die Welt noch nie gesehen hat. Obwohl es nicht Boyces Autrag ist, möchte er den Menschen helfen.

Fazit:

Gerüchten zu Folge sollte Operation: Overlord erneut von Produzent J.J. Abrams (Star Wars Episode 7) in sein Cloverfield-Universum eingebunden werden, wie es auch schon zuvor nachträglich mit dem grandiosen 10 Cloverfield Lane und dem diesjährigen, leider sehr enttäuschenden Cloverfield Paradox geschehen ist. Glücklicherweise hat sich dieses Gerücht letztlich nicht bestätigt.

Operation: Overlord steht für sich und kann in einem Genre oder mit seiner Thematik der Zombie-Nazis vor allem mit einem punkten: Budget. Normalerweise werden solche Nischenstreifen super günstig gedreht, doch hier ist mit 38 Millionen mal richtig Budget dahinter und das sieht man. Allein der Anfang ist schon richtig beeindruckend und muss sich nicht sonderlich vor der Kriegsfilm-Konkurrenz verstecken. Die Optik ist Spitze, die Effekte gut und Set-Design sowie Make-Up richtig stark.

Für einen Großteil des Films handelt es sich auch eher um einen Kriegsfilm, der dann akzentuiert und vor allem im letzten Drittel auf schaurig schöne Art und Weise die „Zombie“-Elemente einflechtet. Der Cast war zwar bis auf Kurt Russells Sohn Wyatt Russell eher unbekannt aber nicht weniger gut und überzeugend als wirklich namhafte Darsteller. Ich habe Operation: Overlord sehr genossen und als eine der größten, positiven Überraschungen des Filmjahres abgespeichert. Klare Empfehlung für Genre-Fans.

Bad Times at the El Royale

Storyanriss:

Das heruntergekommene Hotel El Royal an einem Abend in den Sechzigern: Es ist ein merkwürdiger Haufen an Leuten, den der Concierge Mike Miller (Lewis Pullman) heute in Empfang nimmt, bestehend aus dem Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges), der Sängerin Darlene Sweet (Cynthia Erivo), dem Staubsaugervertreter Laramie Seymour Sullivan (Jon Hamm) und einer mysteriösen Unbekannten (Dakota Johnson). Jeder dieser Gäste merkt, dass etwas im Hotel ganz und gar nicht stimmt und schon bald wird ihnen klar, dass alles andere als eine normale Nacht im El Royal bevorsteht.

Fazit:

Bad Times at the El Royale ist nicht nur die vermutlich beste Tarantino-Hommage die ich je gesehen habe, sondern auch eine der positivsten Überraschungen im Kinojahr 2018 – zumindest für mich. Trotz abschreckender Lauflänge von saftigen 140 Minuten, fand ich den Film durch die Art und Weise wie er erzählt wurde, nämlich in verschachtelter Kapitelform, die nach und nach mehr Details und Geheimnisse sowie Hintergründe preisgibt, sehr unterhaltsam erzählt.

Kurzweilig wäre vermutlich zu hoch gegriffen, aber mich hat der Film reingesaugt in seine Geschichte. Das Drehbuch, Schauspiel, der Ideenreichtum und die Inszenierung haben mich überzeugt. Ich kann nur jedem raten, keinen Trailer vorab zu sehen und sich im Blindflug auf den Film einzulassen. Bad Times at the El Royale ist am ehesten als eine Kombination aus Tarantinos The Hateful Eight und Reservoir Dog zu beschreiben und wenn euch diese Art Film gefällt, könnt ihr hier nicht viel falsch machen. Drehbuchautor und Regisseur, der unter anderem die Daredevil Serie, Cabin in the Woods & der Marsianer geschrieben hat, liefert einen sehr speziellen aber virtuos inszenierten Film ab, der sich nicht verstecken brauch vor der Genrekonkurrenz.

Venom

Storyanriss:

Als Dr. Carlton Drake (Riz Ahmed), Chef der mysteriösen Life Foundation, in den Besitz eines Organismus außerirdischen Ursprungs kommt, benutzt er diese sogenannten Symbionten, um mit ihnen Experimente an Menschen durchzuführen. Dank des Tipps der Konzern-Insiderin Dr. Dora Skirth (Jenny Slate) bekommt der Reporter Eddie Brock (Tom Hardy) Wind von Drakes fragwürdigen Machenschaften und beschließt – entgegen der Warnung seiner Freundin Anne (Michelle Williams) – der Sache auf den Grund zu gehen, schließlich versucht er schon seit langem, Drake das Handwerk zu legen. Bei seinen Nachforschungen in den Labors der Life Foundation kommt Eddie jedoch selbst mit einem Symbionten in Kontakt, der mit ihm zu einem neuen Wesen verschmilzt: dem mit übermenschlichen Kräften ausgestatteten Venom.

Fazit:

Venom bietet rückblickend wohl eine der skurrilsten Filmgeschichten dieses Jahr. Sonys Versuch mit Venom einen Antihelden mit einem jugendfreien Rating für die große Leinwand zu inszenieren, spaltete die Gemüter. Während er weitestgehend von Kritikern und auch dem Großteil der breiten Masse verrissen wurde, spielt Venom gleichzeitig unfassbar viel Geld an den Kinokassen ein und hört damit auch nicht auf. Noch abstruser wurde das ganze als dieser Film im chinesischen Markt startete und dort sogar mehr Geld einspielte als in jedem anderen Markt weltweit. Mittlerweile steht der Film bei 845 Millionen $ Einnahmen.

Auch ich fand den Film inhaltlich leider ziemlich mies. Abgesehen von Tom Hardys Performance, der grandiose Buddy-Momente mit seinem neuen Kumpel hatte und schauspielerisch so alles rausreißt in dem Film, ist der große Rest leider eine Enttäuschung. Ich hatte mich echt auf Ruben Fleischers neuen Film gefreut, weil ich sein Zombieland liebe, aber wir bekommen den gleichen CGI-Bosskampf wie so üblich in Superheldenfilmen, bekommen den klassichen Evil-CEO Charakter, unterforderte Schauspieler in flachen Rollen und die Action zieht bis auf die erste Sequenz überhaupt nicht, weil man einen der brutalsten Figuren im Comic-Universum so stark zensiert – um sich einer möglichen Kooperation mit Spider-Man keine Steine in den Weg zu legen – das sie einfach keinen Spaß machen.

Er kämpft gegen Leute, die er lieber nicht umbringt, weil diese ja eigentlich nur ihren Job machen und das Leute stören würde, man kämpft in dunklen Räumen und Rauchschwaden, damit man möglichst gar nichts erkennt oder man schneidet halt vorher nur weg und deutet an. Venom war echt schwach und vermutlich der schwächste Comicbuchfilm des Jahres und trotzdem hoffe ich auf einen viel besseren zweiten Teil, der nach diesem gigantischen finanziellen Erfolg sicher sein sollte. Don’t fuck it up, Sony!“

Kurzkritiken Round-Up Januar / Februar 2018

Den Anfang dieses Jahr macht mein Kritik Round-Up für die Monate Januar und Februar. Im Detail geht es um die Kurzkritiken zu 50 Shades of Grey 3 – Befreite Lust, Pitch Perfect 3, Greatest Showman, The Cloverfield Paradox, Insidious 4: The Last Key, Criminal Squad, Maze Runnder 3, The Commuter, The Disaster Artist.

50 Shades of Grey 3 – Befreite Lust

Storyanriss:

Die schüchterne Anastasia Steele (Dakota Johnson) und der forsche Milliardär Christian Grey (Jamie Dornan) standen in ihrer Beziehung schon mehrere schwere Krisen durch. Nachdem Ana die Sado-Maso-Vorliebe ihres Partners zu teilen gelernt hatte und beiden endgültig klar geworden war, dass sie sich lieben, hat Ana Christians Heiratsantrag akzeptiert. Nach ihrer Hochzeit nebst den romantischen Flitterwochen bekommt das Paar dann aber neue, alte Probleme: Christian wird den dunklen Schatten seiner Vergangenheit einfach nicht los, außerdem bedroht Anas ehemaliger Boss Jack Hyde (Eric Johnson), den sie abgewiesen hatte und der rasend eifersüchtig auf Christian ist, mit kriminellen Machenschaften das Glück des Paares. Ana ist nun stärker als je zuvor, aber das ist auch bitter nötig: Schon wieder muss sie um ihre Liebe kämpfen.

Fazit:

Es ist ENDLICH vorbei: jahrelang hat man uns regelmäßig zum Valentinstag gequält mit diesen filmischen Lowlights, die in nahezu allen Aspekten absolut schrecklich sind. Der Abschluss der Reihe 50 Shades of Grey 3 – Befreite Lust, ist leider auch dieses Mal keine positive Ausnahme. Ich bin echt froh diese Filmreihe endlich als abgeschlossen zu sehen und ich bin mir sicher, dass das allen Beteiligten, ob nun den beiden Hauptrollen Jamie Dornan oder Dakota Johnson oder auch allen hinter den Kulissen so geht. Ich wünsche den beiden Darstellern zumindest, dass sie ähnlich wie es Robert Pattinson und Kristen Stewart nach Twilight gelungen ist, in Zukunft auf Grund des ganzen Geldes was sie mit diesem Franchise gemacht haben, sich die besseren Rollen in Indi-Filmen aussuchen zu können, weil sie finanziell ausgesorgt haben.

Kommen wir zum Film. Die einzelnen Teile machen einfach keine Evolution durch und übernehmen die Fehler und Probleme der Vorgängers gnadenlos mit in den neusten Ableger. Das straf ich ab. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist nach wie vor richtig vergiftet, von Eifersucht und Kontrollzwängen geprägt und maximal ungesund. Die Chemie fehlt noch immer. Die romantischen Elemente kommen null bei mir als Empfänger an, dafür musste ich viel lachen – auch wenn das sicherlich nicht das Ziel der Macher war.

Zum Beispiel wenn die Kollegin von Ana sich zurecht, weil sie die einzige Person im Film ist die zu reflektieren scheint, mit „Sie wurden befördert.. und sie waren nicht mal hier. Viel Glück, nicht dass sie es bräuchten.“ andeutet, dass sich Ana nur hochgeschlafen hat zu ihrer Chefposition. Nach den Flitterwochen und zwei Tagen im Büro wird sich dann auch direkt wieder von Christian nach Espen entführt, weil sie eine Auszeit brauchte und sie sich natürlich verdient hat. Eine Chefin / Mitarbeiterin zum Verlieben.

Auch Christian und Ana greifen diese Thematik nochmals auf, wenn Ana sagt: „Die Leute denken eh ich hätte meinen Job nur dir zu verdanken“ woraufhin Christian nur erwidert: „Was nicht stimmt, das hast du durch harte Arbeit und Talent erreicht.“ Haha ist klar, die Talente hat sie dir aber wohl nur im SM-Keller gezeigt.

Auch der schon im letzten Film total forcierte Antagonist wirkt so unendlich lächerlich, dass man ihn null ernstnehmen kann. Plötzlich ist er Worldclass-Hacker und Bombenbauer, ein kriminelles Mastermind und seine Geschichte wird komplett unglaubwürdig mit der von Christian Grey verknüpft um eine künstliche Tiefe zu schaffen. Sigh. Ana wird auch mal fix zur Stuntfahrerin a la Fast&Furious. Natürlich darf auch nicht die obligatorische Formel: „Hey wir haben ein großes Problem, ich bin gerade richtig wütend auf dich. – okay lass entweder Sex haben oder etwas Materielles kaufen und alles ist vergessen.“ fehlen. Das ist so dumm, repetetiv und zu einfach.

Ich könnte noch mehr erzählen, bin es aber auch langsam überdrüssig. 3 Filme, 3x die selben Fehler, 3x absoluter Müll aber endlich ein Ende. Hoffentlich.

Criminal Squad

Storyanriss:

Als Ray Merriman (Pablo Schreiber) und seine Bande (unter anderem Curtis ‘50 Cent’ Jackson und O’Shea Jackson Jr.) in Los Angeles Banken einen Geldtransporter überfallen, kommt es dabei zu mehreren Toten. So gerät die sonst so vorsichtige und routinierte Gangster-Truppe auch ins Visier des skrupellosen Cops Nick Flanagan (Gerard Butler). Dessen Spezialeinheit operiert stets an der Grenze zwischen legalen und illegalen Aktionen und beginnt eine erbarmungslose Jagd auf Rays Bande. Die arbeitet gerade an einem letzten großen Coup: Sie wollen die die Federal Reserve Bank ausrauben, was zuvor noch nie jemandem gelungen ist. Das Risiko ist hoch, aber dafür winkt auch eine fette Beute. Immerhin lagern in der Bank der Banken jederzeit zwischen 500 und 800 Milliarden Dollar. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.

Fazit:

Criminal Squad oder Den of Thieves wie er im Original heißt, erinnert durch seine Thematik und Machart ein wenig an den Michael Mann Klassiker Heat aus dem Jahr 1995. Für mich ist Criminal Squad eine kleine positive Überraschung zu Beginn des Jahres, von dem ich bis zum Release nicht mal wusste, dass er kommt.

Der Cast ist super, vor allem Pablo Schreiber, O’Shea Jackson Jr. und Gerard Butler haben mir sehr gut gefallen. Gerard Butler, der im letzten Jahr mit Geostorm – im wahrsten Sinne des Wortes Katastrophenfilm – einen der größten Flops 2017 fabrizierte, kann hier richtig punkten. In Allererste Linie liegt das daran, dass er wie die Faust aufs Auge auf diese Rolle passt. Den knallharten und richtig ekligen Cop, der auf seine Vorgesetzten scheißt und dem für seine Ermittlungen jede Methode recht ist – auch wenn sie nicht rechtens ist.

Die Heistparts waren auch gelungen, der Actionpart des großen Finales war nicht perfekt, hatte aber paar coole Ideen, die teils an Sicario erinnerten und auch der Twist zum Schluss kennt man in dieser Form schon aus ähnlichen Filmen, die ich jetzt aus Spoilergründen nicht erwähnen werde. Insgesamt war Criminal Squad einfach sehr solide auch wenn er viele Versatzstücke aus Klassikern der Filmgeschichte adaptiert hat. Hin und wieder gilt dann doch: besser gut geklaut, als schlecht erfunden.

Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone

Storyanriss:

Thomas (Dylan O’Brien), seine Freunde und die Widerstandskämpfer von The Right Arm haben sich der mächtigen Organisation WCKD gestellt und wissen nun, warum die „Auserwählten“ so hartnäckig verfolgt werden – in ihnen steckt der Schlüssel zu einem Heilmittel für ein Virus, das „der Brand“ genannt wird und dem der Großteil der Menschheit bereits zum Opfer gefallen ist. Nach einem Kampf sind einige von Thomas‘ Freunden in die Hände der Organisation und deren skrupellosen Leiters Janson (Aidan Gillen) gefallen – doch Thomas kann nicht akzeptieren, dass sie zum Wohle anderer ihr Leben lassen sollen, und auch mit der zur Gegenseite gewechselten Teresa (Kaya Scodelario) hat er noch eine Rechnung offen. Mit seinen verblieben Mitstreitern macht sich Thomas auf den Weg in die Letzte Stadt, wo WCKD seinen Hauptsitz hat – und dieser Weg führt sie ausgerechnet dorthin, wo alles begann.

Fazit:

Eine weitere Trilogie findet ihren Abschluss in diesem Monat. Durch einen schweren Unfall am Set von Hauptdarsteller Dylan O’Brien, musste die Produktion und somit auch die Veröffentlichung um ein knappes Jahr verschoben werden – aber immer noch besser als das Schicksal der andere Young Adult Filmreihe Divergent, dessen Schicksal es war nur 2 von 3 Filmen ins Kino zu bekommen, bevor man sich dazu entschied, den dritten nur ins TV zu bringen. Maze Runner hat sich auch inhaltlich deutlich besser entwickelt als Divergent.

Den ersten Teil Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth fand ich damals sogar überraschend stark, Maze Runner 2 – Die Auserwählten in der Brandwüste und jetzt Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone litten wie viele Franchises ein wenig unter dem Fakt, dass sie die Welt öffnen mussten und dann nicht mehr an jeder Stelle das hohe Niveau halten konnten. Dennoch waren beide Nachfolger insgesamt noch unterhaltsame Ableger mit einigen sehr guten Szenen, einem tollen aufstrebenden Cast – allen voran Dylan O’Brien, der mich 2017 auch mit American Assassin überzeugte – und paar mutigen Entscheidungen.

Was mir jetzt am Abschluss der Reihe nicht so gut gefallen hat, ist zum Beispiel das verschenkte Potential eines so tollen Darstellers wie Walton Goggins. Sein Charakter hätte man sicherlich deutlich besser ausleuchten können. Auch zum Ende hin hangelt man sich leider ein wenig an einer Stereotypen-Checkliste ab.

Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone setze ich in etwa mit dem zweiten Teil gleich, die beide nicht an den Start der Reihe 2014 rankommt.

 

The Disaster Artist

Storyanriss:

Tommy Wiseau (James Franco) und Greg Sestero (Dave Franco) lernen sich in einer Schauspielschule kennen und werden über ihre gemeinsame Bewunderung für James Dean und ihren geteilten Traum von einer Karriere in Hollywood schnell Freunde. Greg bewundert Tommy für seine Furchtlosigkeit auf der Bühne und dafür, dass er niemals aufgibt, allerdings wird den beiden schnell klargemacht, dass sie keine Chancen auf eine Schauspielkarriere haben. Da kommt ihnen eine Idee: Warum nicht einfach einen eigenen Film drehen? Tommy schreibt das Drehbuch, kauft von seinem eigenen Geld das nötige Equipment und heuert eine Filmcrew an – und schon kann die Produktion beginnen. Doch schnell stellt sich heraus, dass Tommy, der Hauptdarsteller, Produzent, Regisseur und Autor in Personalunion ist, keine Ahnung vom Filmemachen hat, was aber nicht bedeutet, dass er sich vom erfahrenen Script Supervisor Sandy Schklair (Seth Rogen), der einzigen Stimme der Vernunft, reinreden ließe.

Fazit:

Ein super interessantes Filmprojekt, das bei den Oscar-Nominierungen leider ein wenig gesnubbed wurde – vermutlich auf Grund der Belästigungsvorwürfe gegen Regisseur und Hauptdarsteller James Franco, der sogar noch den Golden Globe gewinnen konnte und viele auch als sicheren Kandidaten für die Oscars sahen. Nun kam aber alles anders, was den eigentlichen Film nicht schmälern soll.

The Disaster Artist erzählt die verrückte Entstehungsgeschichte zu einem der schlechtesten Filme der Geschichte, The Room von Tommy Wiseau. Bei Tommy Wiseau weiß man gar nicht wo man anfangen soll zu erzählen, weil er einfach unfassbar ist. Als grandios schlechter Schauspieler wurde er nicht erfolgreich, entschied sich daraufhin dazu, seinen eigenen Film zu produzieren. Er schrieb ein mieses Script, finanzierte aus bis heute unbekannten aber wohl unerschöpflichen Finanzquellen aus eigener Tasche Filmcrew, Filmsets und 2 ganze Kameraequipments im Wert von knapp 10 Millionen. Er bezahlte ein Kino dafür seinen Film 2 Wochen lang im Kino zu behalten um für die Oscars zugelassen zu werden.

All das und noch viel mehr inszeniert hier James Franco auf wunderbare Art und Weise. The Disaster Artist ist unfassbar lustig, weil alles was Tommy macht so absurd ist und regelmäßig zur Fremdscham führt, wenn dir als Zuschauer wieder bewusst wird, dass das wirklich so passiert ist. James Franco liefert hier auch eine starke Performance ab und man merkt seine Begeisterung für den Stoff. Dennoch funktioniert der Film auch ohne die Grundlage The Room gesehen zu haben, was The Disaster Artist sicherlich der breiten Masse zugänglicher macht.

Mittlerweile hat The Room einen Kultstatus entwickelt, der weltweit durch Trashabende im Kino sogar seine Kosten wieder eingespielt hat und Tommy Wiseau zu Ruhm führte, auch wenn er zu diesem sicherlich ursprünglich anders kommen wollte. Klare Empfehlung für diese Comedyperle.

 

The Commuter

Storyanriss:

Michael MacCauley (Liam Neeson) ist Versicherungsmakler und führt ein beschauliches Leben. Seit zehn Jahren pendelt er jeden Tag mit dem Zug aus dem verschlafenen Vorort, in dem er mit seiner Familie lebt, nach Manhattan. Doch eines Tages wird seine Routine gestört: Er trifft während der morgendlichen Zugfahrt auf eine mysteriöse Fremde namens Joanna (Vera Farmiga), die sich zu ihm setzt und ihn in ein Gespräch verwickelt. Nach und nach offenbart sie Michael, dass sie nicht einfach nur an Smalltalk interessiert ist. Wenn er mit Hilfe von zwei vagen Hinweisen einen bestimmten Passagier an Bord des Zuges findet, dann winkt ihm eine hohe Belohnung. Sollte er sich jedoch weigern, ist nicht nur das Leben aller Mitreisenden in Gefahr, sondern auch das von Michaels Familie. Ihm bleibt keine andere Wahl, als Joannas Spiel mitzuspielen – und er hat nur eine Stunde Zeit.

Fazit:

Das Erfolgsduo bestehend aus Regisseur Jaume Collet-Serra und seinem Hauptdarsteller Liam Neeson starten das Jahr 2018 mit ihrem bereits vierten gemeinsamen Projekt. Nach Unknown Identity, Non-Stop und Run all Night folgt nun der Action-Thriller The Commuter, der sich gefühlt an der Idee zu Non-Stop orientiert und nur das Setting ändert. Dieses Mal muss Liam Neeson nicht als Air-Marshall Terroristen an Bord eines Flugzeugs entlarven, sondern als Ex-Cop während einer Zugfahrt eine Person ausfindig machen, die nicht zu den anderen Fahrgästen passt und Geheimnis verbirgt.

Wie immer bei diesen typischen Liam Neeson Actionfilmen der letzten Jahren gilt: nicht schlecht, aber auch nicht zwangsläufig ein Grund ins Kino zu gehen. Für einen Filmabend sicherlich eine Option als leichte Kost, denn irgendwie macht es ja schon auch immer Spaß ein wenig zu rätseln, wer denn der „Mörder im Orientexpress“ ist, aber spätestens bei den CGI-Actionparts des Films fällt er ein wenig in sich zusammen. Die Prämisse ist schon immer ganz spannend, aber an der Umsetzung hapert es dann hier und da. Jaume Collet-Serra kann qualitativ für mich nicht an seinen letzten Film The Shallows heranreichen, der es sogar 2016 in meine Topliste schaffte.

The Greatest Showman

Storyanriss:

Als P.T. Barnum (Hugh Jackman) seine Arbeit verliert, treiben ihn und seine Frau Charity (Michelle Williams) Existenzsorgen um. Doch dann hat der zweifache Vater Barnum eine Geschäftsidee: Er gründet ein Kuriositätenkabinett, für das er unter anderem eine bärtige Frau und einen kleinwüchsigen Mann anheuert. Doch er will seinen zahlenden Gästen nicht nur Kurioses bieten, sondern auch eine atemberaubende Show mit Akrobaten wie der Trapezkünstlerin Anne Wheeler (Zendaya) und spektakulären Tänzern. Gleichzeitig sehnt Barnum sich nach dem Respekt der feinen Gesellschaft, die hochnäsig auf seinen Zirkus herabsieht. Er tut sich daher mit dem seriösen Theatermacher Phillip Carlyle (Zac Efron) zusammen und als er bei einer königlichen Audienz der schwedischen Opernsängerin Jenny Lind (Rebecca Ferguson) begegnet, wittert er die Chance darauf, endlich auch in der High Society und in der Kunstszene ernstgenommen zu werden.

Fazit:

The Greatest Showman ist trotz größtenteils negativen Kritiken schon jetzt einer der krassen Überraschungshits 2018 an den Kinokassen. Dem Publikum hat Hugh Jackmans neuestes Musical gefallen und vor allem so gut gefallen, dass sie mehrfach ins Kino gingen und durch Mund-zu-Mund-Propaganda noch Familie und Bekannte dafür begeistern konnten. Auch das Studio reagierte gut auf diesen Erfolg und pushte mit Mitsing-Aufführungen das Kinoerlebnis für die Fans. Dies führte dazu, dass The Greatest Showman zu den wenigen Filmen gehört die einen unfassbar geringen Verlust von Einnahmen pro Woche hatte und nun schon knapp über 320 Mio eingenommen hat.

Mich persönlich hat der Trailer im letzten Jahr schon komplett abgeholt und mir Lust darauf gemacht. Eine Underdog- und Außenseiterstory, kombiniert mit einem coolen Cast und Musicalelementen konnte direkt einen Nerv bei mir treffen. Auch den Mainsong „This is me“ habe ich damals schon für einen sicheren Oscarkandidaten gehalten – was jetzt ja auch so kam.

Inhaltlich haben mich dann auch gerade diese Musicalnummern und der Cast überzeugt. Die Charaktere waren charmant, die Message der Songs und Geschichte an sich powerful und hat mich emotional schon erreicht. Die Geschichte im Film hat hier und da schon seine Probleme und kann nicht immer ein hohes Niveau halten. Das Lovetriangle empfand ich als unnötig und viele störten sich auch daran, dass P.T.Barnem ein wenig zu gut wegkommt, weil er im echten Leben gar nicht mal so ein feiner Kerl und teils skrupelos war.

Doch ich denke der Fokus bei The Greatest Showman liegt auf den Songs. Gerade besagter Titelsong, aber vor allem auch „Never enough“ von Rebecca Ferguson, zählen zu den klaren Highlights des Films. Wenn man sieht wie authentisch begeistert und fasziniert Hugh Jackmans P.T. Barnem von dieser Performance und Frau ist, dann springt das direkt über. Leider wurde bei mir dieser Eindruck ein wenig geschmälert als ich recherchierte und feststellte, dass die talentierte Rebecca Ferguson zwar auch eine Gesangsausbildung hat, aber hier der Song von Loren Allred eingesungen wurde, die man in Amerika durch ihre Teilnahme an The Voice kennt.

Das geht für mich leider ein wenig an der Idee eines Musicals vorbei. Der Titelsong „This is me“ hingegen wird auch von der Schauspielerin Keala Settle gesungen und wenn ich dann Videos aus den Rehearsals sehe, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf, weil die Energie überspringt und die Power authentisch rüberkommt. Alles in Allem war The Greatest Showman sehr unterhaltsam und durchaus sympathisch.

Insidious 4: The Last Key

Storyanriss:

Parapsychologin Elise Rainier (Lin Shaye) wohnt mittlerweile mit den zwei Geisterjägern Specs (Leigh Whannell) und Tucker (Angus Sampson) zusammen. Gemeinsam sind sie die Firma Spectral Sightings, die auf das Austreiben von Dämonen spezialisiert ist, die aus einer Parallelwelt angreifen. Ihr neuester Fall führt das ungleiche Trio in Elises Vergangenheit – in ihr Elternhaus in New Mexico, wo sie als Kind Schreckliches erlebte und in dem nun eine andere Familie in Gefahr ist. Elise muss sich ihrer Vergangenheit und ihrer größten Angst stellen und es mit einer unsterblichen Kreatur namens Key Face aufnehmen, einem Dämon, den sie als Kind versehentlich befreite. Sollte ihr das gelingen, sind all die von Key Face gefangenen Seelen frei, doch sollte sie scheitern, wird auch Elises Geist für immer der Verdammnis anheimfallen.

Fazit:

Ich bin nicht der größte Fan der Insidious-Reihe und werde es auch mit diesem Teil nicht werden. Irgendwie sind mir die Inhalte zu repetitiv und mich kickt das alles nicht mehr so. „Oh ein böser Dämon trollt Familie X bis ein Ghostbuster ankommt und sich dem Problem annimmt.„. Mich langweilen nicht nur diese Wiederholungen die man natürlich mt den typischen 0815-Horrormomenten ausstaffiert, sondern auch die gesamte Inszenierung ließ mich weitestgehend kalt.

Dafür mochte ich aber Elemente des Setups wie zum Beispiel Lin Shaye, die sich als Elise mittlerweile zum Bindeglied der Filme und als die Hauptrolle etabliert. Zusammen mit Specs und Tucker hat man hier ein sympathisches Dreigespann mit dem ich mich als Zuschauer identifizieren kann. Als gelungen empfand ich dann auch die Idee ins Haus ihrer traumatischen Kindheit zurückzukehren und dort auch mit ihren privaten Problemen aufräumen zu lassen. Inklusive der Irrungen und Wirrungen.

Für mich hat also Insidious 4: The Last Key vor allem dann überzeugt, wenn es nicht um den Horror ging.

The Cloverfield Paradox

Storyanriss:

In fünf Jahren werden die Energieressourcen der Erde komplett erschöpft sein. Im Orbit vor dem Planeten versuchen Wissenschaftler (darunter Daniel Brühl, Ziyi Zhang, Gugu Mbatha-Raw, David Oyelowo und Chris O’Dowd) auf einer Raumstation, die Energiekrise unten zu lösen. Ein riskantes Experiment mit dem Shepard-Teilchenbeschleuniger soll die Lösung bringen: Funktioniert es, wäre die Energiekrise gelöst! Doch etwas geht schief und die Wissenschaftler kämpfen bald um ihr Leben.

Fazit:

The Cloverfield Paradox wird definitiv in der Retroperspektive des Jahres 2018 erwähnt werden, wenn auch eher für den Entstehungsprozess als für den eigentlichen Inhalt, denn das dritte Installment der „Cloverfield“-Reihe war unter anderem mal bekannt als God Particle, sollte dann schon 2017 ins Kino kommen, wurde auf 2018 verschoben, dann vor wenigen Wochen erneut verschoben mit Gerüchten, dass eventuell Netflix die Rechte abkaufen würde, um den Film auf ihrer Plattform zu veröffentlichen und nicht in den Kinos.

Doch die eigentliche Marketingbombe ließen die Verantwortlichen dann zum Superbowl platzen: ein Teaser kündigte während des Spiels an, dass The Cloverfield Paradox absofort auf der Plattform verfügbar sein würde und hat so mit minimalem Aufwand einen deutlich größeren Buzz erzeugt als die Konkurrenz mit ihren Werbekampagnen, die hundert Millionen kosten. Doch kommen wir zum eigentlich Film, denn da stellte sich für viele Zuschauer schnell raus, dass der neuste Ausflug ins Cloverfield Universum das starke Niveau von 10 Cloverfield Lane nicht halten konnte.

Auf der Habenseite kann man sicherlich einen tollen Cast rund um den deutschen Darsteller Daniel Brühl, Zhang Ziyi (endlich mal wieder in einem westlichen Film zu sehen), Chris O’Dowd und Gugu Mbatha-Raw verbuchen. Mit einer starken Chemie und guten Performances konnten die Darsteller überzeugen. Die erste Hälfte des Films war insgesamt auch ziemlich cool – als teils witzig, spannend, düster und gar trippy würde ich sie beschreiben. Danach verliert The Cloverfield Paradox die Struktur, Konflikte die man aufbaute werden nicht richtig aufgelöst, man bedient sich dann auch wieder bei sämtlichen Genre-Klassikern und es wird auch einfach sehr verwirrend.

Prinzipiell liebe ich was J.J. Abrams mit diesem Cloverfield Universum macht: das Marketing ist immer mysteriös aber super gut, die Stile der Filme unterscheiden sich massiv, doch leider merkt man ihnen auch immer an, dass sie ursprünglich nicht zwangsläufig als Cloverfield-Film konzipiert waren. Abrams findet tolle Filmprojekte angehender Regisseure und presst diese dann ins Konzept. 10 Cloverfield Lane hat man nachträglich ans Franchise angeknüpft, denn 95% des Films funktionieren auch so und auch der dritte Film jetzt wurde umgeschrieben. Die ganzen Parts auf der Erde oder die News des Verschwörungstheoretikers, den die Astronauten zu Beginn sehen, wirken schon wie Fremdkörper.

Vermarktet wird dieser Film damit, die Geschehnisse des ersten Teils aufzuklären, bleibt dem Zuschauer aber diese Antworten dann doch irgendwie schuldig. Am Ende hatte ich Bruchstücke aus denen ich mir meine eigene Logik basteln musste und blieb verwirrt zurück. The Cloverfield Paradox ist für mich am Ende des Tages eine Entäuschung nach dem richtig guten 10 Cloverfield Lane und wohl auch der schlechteste der gesamten Reihe.

Pitch Perfect 3

Storyanriss:

Gemeinsam haben sie die A-cappella-Welt verändert, doch nach ihrem Uni-Abschluss gehen die „Barden BellasBeca (Anna Kendrick), Fat Amy (Rebel Wilson) und Co. getrennte Wege. Mehr schlecht als recht versuchen sie, sich in der Arbeitswelt durchzuschlagen, wodurch die Sehnsucht nach gemeinsamen Gesangsauftritten steigt. Eines Tages hat Aubrey (Anna Camp) die zündende Idee: Vom Militär werden regelmäßig Unterhaltungsprogramme für die im Ausland stationierten US-Truppen veranstaltet und die Bellas sollen da mitmachen. Die Truppe wird also wiedervereint und gemeinsam geht es über den Atlantik zu einer Tournee durch mehrere europäische Städte. Und am Ende könnten sie sogar im Vorprogramm von DJ Khaled auftreten. Doch dafür müssen sie sich gegen ihre bislang härteste Konkurrenz durchsetzen: Musiker mit Instrumenten! Ob die gut geölten Stimmen der Bellas dagegen ankommen werden?

Fazit:

Und noch ein dritter Teil und angeblicher Abschluss eines Franchises. Die „Pitch Perfect„-Filme waren bislang sehr erfolgreich und beliebt, so dass es wenig verwundert, dass Anna Kendrick ein weiteres Mal als Beca die Barden Bellas anführen darf. Elizabeth Banks, die beim zweiten Teil noch Regie führte, nimmt für diesen Teil „nur“ die Doppelrolle der Produzentin und Schauspielerin ein, die als Berichterstatterin unseren Mädels rund um Fat Amy um die Welt folgt.

Der erste Film ist mittlerweile schon 5 Jahre her und hat mich damals sehr positiv überrascht, der zweite Ableger hatte natürlich nicht mehr den Bonus den so ein Originfilm mit sich bringt, erweiterte die Geschichte aber sinnvoll weiter und konnte das hohe Niveau halten – am Ende vielleicht sogar noch ein stückweit toppen. Der dritte Film versucht dies auch, schafft es aber meiner Meinung nach nicht. Der Aufhänger für die Geschichte ist prinzipiell ganz okay und löst sich von der Acapella-Turnier-Formel der Vorgänger, aber öffnet damit auch die Tore für allerlei Unfug der mir nicht gefallen hat. So entledigen sie sich beispielsweise in 2 Nebensätzen bedeutenden Figuren der ersten Filme und dünnen den Cast aus, füllen diese Lücken dann mit so schrecklichen Charakteren wie DJ Khalled, der sich hier selbst verkörpert.

Da die Mädels im dritten Teil ja nun die Armeestützpunkte in Europa abgrasen und mit „normalen“ Musikern zusammengewürfelt werden, führt das gerade zu Beginn zu sehr merkwürdigen Momenten meiner Meinung nach. So gibt es beispielsweise die Szene wo die Band rund um Ruby Rose einen unbekannten, durchschnittlichen Song mit ihren Instrumenten performen und das Publikum komplett ausrastet und als dann die Barden Bellas mit ihren typischen Coversongs-Mashups auftreten, das Publikum plötzlich so tut als ob sie gerade einen Zusammenschnitt der schlechtesten DSDS-Teilnehmer zu sehen bekämen, sie die Songs absolut nicht feiern würden und die Mädels mit verdutzten, abwertenden Blicken bestrafen.

Klar, ich verstehe schon, dass das eine gewisse Dramatik und Underdog-Loser-Story wie in den ersten beiden Filmen lostreten soll, aber es ist halt leider absolut unglaubwürdig und riss mich ein wenig raus. Später im Film kommen dann auch so hanebüchene Gangster-Action-Sequenzen die für mich null funktionierten und die sie getrost hätten weglassen können auch wenn John Lithgow wie üblich sehr witzig war.

Die Songpassagen, der Humor und wie üblich das gute Finale gleichen dann wiederum für das schwache Drehbuch aus und am Ende kann man den „Pitch Perfect„-Filmen auch nicht wirklich sauer sein auch wenn man hier nicht den stärksten Film ablieferte.

And the Oscar 2015 goes to..

neil patrick harrisHeute ist es endlich soweit – die Nacht für Filmbegeisterte. In Los Angeles werden heute gegen 1 Uhr deutscher Zeit (übertragen von Pro7) die 87. Academy Awards verliehen. Durch den Abend im Dolby Theatre führt zum ersten Mal der Schauspieler Neil Patrick Harris. Der „How I Met your Mother„-Star ist aber keinesfalls ein unbeschriebenes Blatt in der Eventmoderation, denn bis heute hat er bereits 3mal die Tony und 2mal die Emmy-Awards modereriert. Harris muss heute Abend aber in große Fußstapfen treten, denn Talkmasterin Ellen DeGeneres hat mit ihrer Pizzaboy-Aktion und vor allem dem Selfie des Jahrzehnts die Messlatte ziemlich hoch gelegt.

 

Für die musikalischen Highlights am heutigen Oscar-Abend sorgen wie immer die Nominierten für den „Besten Song„, also Adam Levine mit “Lost Stars” (Can a Song save your Life?), Common und John Legend mit “Glory” (Selma), Rita Ora mit “Grateful” (Beyond the Lights), Tim McGraw mit “I’m Not Gonna Miss You” (Glen Campbell…I’ll Be Me) und Tegan and Sara und The Lonely Island mit “Everything Is Awesome” (The Lego Movie). Darüber hinaus werden auch Lady Gaga, Jennifer Hudson, Jack Black und Anna Kendrick auf der Bühne zu sehen sein.

oscar selfie

Beste Nebendarstellerin / Actress in A Supporting Role:

Patricia Arquette (Boyhood) | Laura Dern (Wild) | Keira Knightley (The Imitation Game) | Emma Stone (Birdman) | Meryl Streep (Into The Woods)

 

Wunsch: #1 Emma Stone #2 Patricia Arquette

Emma-StoneEhrlich gesagt ist diese Kategorie für mich dieses Jahr ziemlich schwach besetzt, nicht weil die Schauspielerinnen nicht gut sind, sondern weil ich keine der Rollen für sonderlich herausragend fand und als wirkliche Oscar-Performanc eingeschätzt habe. So gut Meryl Streep auch ist, muss man die Nominierung schon fast als Running-Gag bezeichnen, weil sie fast jedes Jahr dabei ist. Da ich aber großer Emma Stone Fanboy bin, würde ich mir einen Erfolg für ihre Rolle als drogensüchtige Tochter Sam in Birdman wünschen.

Wahrscheinlich: #1 Patricia Arquette #2 Laura Dern

Patricia-ArquetteDie größten Chancen auf den Oscar in dieser Kategorie darf sich wohl Patricia Arquette machen, die als ehrgeizige und nahezu alleinerziehende Mutter in Boyhood den Spagat zwischen finanzieller Unabhängigkeit, Kindererziehung und privatem Glück meistern muss. Anfang Januar hat sie dafür bereits den Golden Globe gewonnen und wird hier vermutlich als Siegerin vom Feld gehen. Die zweitbesten Chance rechne ich Laura Dern aus, die ebenfalls eine alleinerziehende und liebevolle Mutter in Wild verkörperte und vielleicht in letzter Sekunde das Fotofinish für sich entscheiden könnte.

 

Bester Nebendarsteller / Actor in A Supporting Role:

Robert Duvall (Der Richter) | Ethan Hawke (Boyhood) | Edward Norton (Birdman) | Mark Ruffalo (Foxcatcher) | J. K. Simmons (Whiplash)

 

Wunsch: #1 J. K. Simmons #2 Mark Ruffalo

mark-ruffaloMit Ethan Hawke, Mark Ruffalo und Edward Norton gibt es dieses Jahr gleich 3 meiner absoluten Lieblingsschauspieler in der gleichen Kategorie und so sehr ich es ihnen auch gönne, ist mein Favorit J.K. Simmons, der als Fletscher den fiesesten Anpeitscher des Jahres und die Rolle seines Lebens spielte. Die Nominierung von Ethan Hawke find ich für Boyhood zwar eher unverdient aber darüber hinaus kann man eigentlich nur bedauern, dass nur einer von den Fünf den Goldjungen mit nach Hause nimmt.

Wahrscheinlich: J. K. Simmons

jk_simmonsIm Prinzip steht der Sieg von J. K. Simmons fest könnte man meinen. Doch glücklicherweise hat man hier nicht das Gefühl, dass es wohlmöglich unverdient wäre und man diese Wahl nur getroffen hätte um irgendeiner Lobby einen Gefallen zu tun. Simmons ist der große Favorit und wird vermutlich heute Abend völlig zu recht nach dem Golden Globe auch den Oscar gewinnen für seine phänomenale Performance in Whiplash.

 

Beste Hauptdarstellerin / Actress in A Leading Role

Marion Cotillard (Zwei Tage, eine Nacht) | Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit) | Julianne Moore (Still Alice) | Rosamund Pike (Gone Girl) | Reese Witherspoon (Wild)

 

Wunsch: #1 Julianne Moore #2 Rosamund Pike

julianne-mooreMarion Cotillard ist die einzige der fünf Damen, die ich noch nicht in ihrem neuen Film Zwei Tage, eine Nacht sehen konnte, sodass sie also hier für mich aus der Einschätzung rausfällt. Die anderen vier Schauspielerinnen fand ich aber alle sehr überzeugend auch wenn für mich ganz klar Julianne Moore die Favoritenrolle einnimmt. Rosamund Pike hingegen hätte vermutlich keiner in naher Zukunft bei den Oscars gesehen, aber ihre Leistung in David Finchers Thriller Gone Girl war sehr interessant und auch spezieller als die von Felicity Jones oder Reese Witherspoon, deswegen würde ich es auch ihr gönnen.

Wahrscheinlich: #1 Julianne Moore #2 Reese Witherspoon

reeseVermutlich bekommt Julianne Moore heute den Oscar für ihre grandiose Darbietung als Alice, eine an Alzheimer erkrankte Sprachwissenschaftlerin, die lernen muss mit ihrer Krankheit und den Einschnitten in ihrem Leben klarzukommen. Die wohl wahrscheinlichsten Chancen auf einen Überraschungssieg hätte wohl Reese Witherspoon, die mit ihrem Biopic Wild und dem dort gezeigten Selbstfindungstripp von Cheryl Strayed alle Weichen Richtung Oscar-Nominierung gestellt hat.

 

Bester Hauptdarsteller / Actor in a Leading Role

Steve Carell (Foxcatcher) | Bradley Cooper (American Sniper) | Benedict Cumberbatch (The Imitation Game) | Michael Keaton (Birdman) | Eddie Redmayne (Die Entdeckung der Unendlichkeit)

 

Wunsch: #1 Michael Keaton

Michael KeatonWenn man den Wettbüros dieser Welt Glauben schenken darf, sind Bradley Cooper, Benedict Cumberbatch und Steve Carell eher chancenlos heute Abend und zumindest bei Cumberbatch und Cooper kann ich nur sagen: zu recht! Am liebsten hätte ich beide durch Jake Gyllenhaal (Nightcrawler) und eventuell Ralph Fiennes (Grand Budapest Hotel) oder auch Robert Downey Jr. (Der Richter) ersetzt, weil ich die Leistung der beiden Nominierten als eher belanglos empfand. Beide sind dennoch richtig gute Schauspieler, die auch früher oder später ihren Oscar bekommen werden. Bei Steve Carell find ich das alles dieses Jahr ein wenig tragischer, denn ich glaube kaum jemand hätte ihm so eine Rolle wie in Foxcatcher zugetraut. Das war wohl die krasseste Wandlung des Filmjahres und wird letztlich wohl dennoch von den Lobbys all seiner Konkurrenten überstrahlt werden. Unter ihnen auch mein absoluter Wunschkandidat Michael Keaton, der sich mit einer genialen Performance in Birdman, der als erster Film auf dieser Seite ein 5/5-Rating bekommen hat, eindrucksvoll zurückmeldete.

Wahrscheinlich: #1 Eddie Redmayne #2 Michael Keaton

eddie_redmayneBei den Golden Globes wurden ihre Filme noch in unterschiedlichen Rubriken geführt und somit ein richtiges Aufeinandertreffen von Eddie Redmayne und Michael Keaton vermieden. Der Ausgang ist bekannt: beide Schauspieler gewannen in ihrer Kategorie den Preis für die „Beste Hauptrolle“ und stiegen im gleichen Atemzug zu den großen Favoriten bei den Oscars auf. Die außergewöhnliche und facettenreiche Leistung Redmaynes als Stephen Hawking in Die Entdeckung der Unendlichkeit gilt bei den Buchmachern am wahrscheinlichsten heute Abend. Wir dürfen also gespannt sein, wem Cate Blanchett den Oscar überreichen wird.

 

Bester Film / Best Picture

The Imitation Game | Grand Budapest Hotel | Birdman | Boyhood | American SniperDie Entdeckung der Unendlichkeit | Selma | Whiplash

 

Wunsch: #1 Birdman #2 Whiplash

birdman-blog1Im letzten Jahr sagte ich über die Nominierten, dass sie sehr vielschichtig und nahezu durchgehend auf einem hohen Niveau waren und das trifft auch dieses Jahr wieder zu, aber auf eine etwas andere Art. Denn obwohl wir dieses Mal auch die unterschiedlichsten Settings und Storys haben, fällt schon auf, dass es ziemlich viele Biopics gab.

 

Vier alleine in der Rubrik „Bester Film„, darüber hinaus kommen dann noch Foxcatcher oder Wild in anderen Kategorien dazu. Das nimmt natürlich stückweit die Spannung aus den Filmen und engt irgendwo auch den kreativen Spielraum ein. Wünschenswert für nächstes Jahr wäre also weniger biographischer Inhalt und mehr Kreativität. Dennoch gab es auch ein paar Perlen, die besonders aus dem Rest herausstachen. So auch mein Liebling unter den Nominierten: Birdman. Birdman hat mich verdammt noch mal geflasht und auf allen Ebenen überzeugt, dementsprechend wünsche ich mir hier einen Sieg. Neben Birdman würde ich es vor allem dem Musik-Drama Whiplash gönnen, auch wenn den Quoten nach Whiplash die geringsten Chancen aller Teilnehmer hat.

Wahrscheinlich: #1 Boyhood #2 Grand Budapest Hotel

boyhood-blog2Richard Linklaters Boyhood wird vermutlich die Nase vorn haben im Rennen um den „Besten Film„. Ich würde es Boyhood und vor allem Linklater zwar gönnen, aber rein vom Film her gab es weitaus bessere. Deswegen sind auch der mit 9 Nominierungen gewürdigte Grand Budapest Hotel und Birdman dazu bereit, am Ende doch noch einen Strich durch die Rechnung zu machen.Wenn es nach mir ginge, würde ich wohl Linklater als Regisseur für sein konzeptionelle Arbeit hinter Boyhood auszeichnen und einen anderen der Nominierten zum „Besten Film“ wählen. Man darf gespannt sein, wie es letztlich heute Abend ausgehen wird.

Zusammenfassung:

BigFive – Wunsch:

  • Emma Stone, Birdman (Beste Nebendarstellerin)
  • #1 J. K. Simmons, Whiplash / #2 Mark Ruffalo, Foxcatcher (Bester Nebendarsteller)
  • #1 Julianne Moore, Still Alice / #2 Rosamund Pike, Gone Girl (Beste Hauptdarstellerin)
  • Michael Keaton, Birdman (Bester Hauptdarsteller)
  • #1 Birdman / #2 Whiplash (Bester Film)

 

BigFive – Wahrscheinlichkeit:

  • Patricia Arquette, Boyhood (Beste Nebendarstellerin)
  • J. K. Simmons, Whiplash (Bester Nebendarsteller)
  • #1 Julianne Moore, Still Alice / #2 Reese Witherspoon, Wild (Beste Hauptdarstellerin)
  • #1 Eddie Redmayne, D.E.d.U. / #2 Michael Keaton, Birdman (Bester Hauptdarsteller)
  • #1 Boyhood / #2 Grand Budapest Hotel (Bester Film)