Arrival | Kritik / Review

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Mit Enemy, Prisoners und Sicario kann Regisseur Denis Villeneuve auf eine noch nicht sehr große aber dafür beeindruckende Filmographie zurückblicken. Die Qualitäten des kanadischen Regisseurs sind in Hollywood längst kein Geheimnis mehr, so dass der Hype um seinen neuen Film Arrival nicht sonderlich überraschend daherkommt. Amy Adams (American Hustle) und Jeremy Renner (Mission Impossible: Rogue Nation) spielen die Hauptrollen Louise und Ian. Zusätzlich ist unter anderem Oscar-Gewinner Forest Whitaker (Der letzte König von Schottland) in einer Nebenrolle zu sehen.

Trotz der überraschenden Nichtnominierung von Amy Adams konnte Arrival 8 Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera, Bester Schnitt, Bester Ton, Bester Tonschnitt und Bestes Szenenbild abgreifen.

Storyanriss:

Zwölf Alien-Raumschiffe landen auf der Erde, jeweils in unterschiedlichen Regionen. Die Menschen versuchen, mit den Außerirdischen zu kommunizieren, aber niemand versteht die walartigen Laute, die von den Aliens abgesondert werden. Im Auftrag der US-Regierung stellt Colonel Weber (Forest Whitaker) darum ein Team um die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und den Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) zusammen, das eine Kommunikation mit den fremden Wesen herstellen soll, um deren Absichten in Erfahrung zu bringen. In Montana, wo eines der Schiffe über dem Boden schwebt, machen sich die beiden an die Arbeit – er, der rationale Naturwissenschaftler mit klarer Ansicht zu den Dingen, sie mit ihrem Sprachverständnis und ihrer ansteckenden Entdeckungsfreude. Doch bald beginnt ein Rennen gegen die Zeit, bei dem es um nicht weniger als den Fortbestand der Menschheit geht.

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Träumst du in ihrer Sprache?

Fazit:

Denis Villeneuves neuster Film Arrival hat mich komplett überzeugt und begeistert zurückgelassen. Die Geschichte war durchweg spannend inszeniert und wie üblich für Villeneuve deutlich vielschichtiger als andere Genrevertreter mit Blockbusteranspruch. Die Stoffe die er entwickelt oder sucht und adaptiert, sind zwar durchaus in Richtung Popcorn- und Unterhaltungskino anzusiedeln, jedoch auch gleichermaßen anspruchsvoll. Arrival bildet da keine Ausnahme und regt wie Denis Villeneuves andere Filme zum Nachdenken und Diskutieren an.

Sehr gut gefiel mir auch die Kameraführung von Bradford Young (Selma) und ein paar eingefangene Shots, die ich so bisher noch nicht gesehen habe – untermalt wurden diese Kamerafahrten von sehr minimalistischer aber eindringlicher Musik von Villeneuves Stammkomponisten Johann Johannsson. Natürlich hatte ein großer Bestandteil dieser Bilder was mit den außerirdischen Besuchern zu tun. Deren Design, sowohl das der Aliens an sich, ihrer Raumschiffe und auch Sprache empfand ich als erfrischend, kreativ und interessant.

Aliens auf der Erde sind längst ein Alter Hut und schon hunderte Male inszeniert worden, meistens im Krachbumm-Stil eines Independence Day, wer jedoch ähnlich viel Action bei Arrival erwartet, wird definitiv enttäuscht werden, denn der Film hat einen komplett anderen Ansatz, der deutlich weniger ausgenudelt ist und Arrival eigentlich erst so herausragend macht. Ich saß gespannt im Kino und wollte auf der einen Seite unbedingt wissen, was die Absichten der Aliens auf der Erde sind und auf der anderen Seite dabei zusehen wie die Menschen versuchen diese höchstkomplexe Sprache zu analysieren und zu lernen, kann jedoch aber auch nachvollziehen wenn dieser ruhige Stil nicht jedem Kinogänger gefällt.

Mir hat der Film aber definitiv gut gefallen und nachdem die Vorstellung vorbei war, war das Bedürfnis mich mit meinem Kumpel, der Arrival mit mir gesehen hat, auszutauschen und über die Inhalte zu philosophieren groß. Ich kann euch diesen tollen Sci-Fi-Film nur ans Herz legen.

bewertungsskalafinal4,5