Mad Max: Fury Road | Kritik / Review (Oscars 2016)

Mad-Max-Fury-Road_blog1

(Trailer)

Mit Mad Max: Fury Road hat uns im Mai letzten Jahres unerwartet wie ein Blitz  getroffen und Kritikerstimmen im Staub erstickt, während schlagende Fan-Herzen nur noch von den kräftigen Motorengeräuschen der verrückten Karren im Film übertönt wurden.

Regisseur George Miller kam nach 30 Jahren zu seinem einstigen Franchise, das seinerzeit Mel Gibson zum Weltstar machte, zurück und inszenierte mit Tom Hardy (Inception) in der namensgebenden Hauptrolle den vierten Teil. Unabhängig vom Ausgang der Oscars am Sonntag, war die Oscar-Nominierung für Mad Max: Fury Road wohl die mutigste Entscheidung der Academy in den letzten Jahren – Hut ab!

Storyanriss:

In einer trüben Wüstenlandschaft, wo die Menschheit verkommen und fast jeder bereit ist, für das Überlebensnotwendige bis an die Grenzen zu gehen, leben zwei Außenseiter: Max (Tom Hardy), ein Mann der Tat und weniger Worte, der nach dem Verlust seiner Frau und seines Kindes Seelenfrieden sucht – und die elitäre Furiosa (Charlize Theron), eine Frau der Tat, die glaubt, dass sie ihr Überleben sichern kann, wenn sie es aus der Wüste bis in ihre Heimat schafft. Als Max gerade beschlossen hat, dass er alleine besser dran ist, trifft er auf eine Gruppe in einem Kampfwagen, hinter dessen Steuer Furiosa sitzt. Die Flüchtlinge, darunter Splendid (Rosie Huntington-Whiteley) und andere Ex-Sklavinnen (Riley Keough, Zoë Kravitz, Abbey Lee, Courtney Eaton), sind dem Warlord Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) entkommen, der ihnen nun nachstellt – denn Frauen sind zur Ware geworden, wertvoll wie Wasser und Benzin. Die Konfrontation zwischen Immortan Joes Banden und den Flüchtlingen führt zum temporeichen, staubigen Straßenkrieg

Mad-Max-Fury-Road_blog2

Fazit:

One Hell of a Ride! Mad Max: Fury Road rockt einfach die Scheiße und George Miller beweist, dass er es auch nach knapp 30 Jahren noch richtig drauf hat. Blut, Schweiß und Motoröl lassen den Adrenalinspiegel permanent auf einem hohen Niveau.

Fury Road macht verdammt viel richtig: die Action ist echt, die Effekte sind authentisch, die Choreographien sind kreativ und minutiös bis ins letzte Detail inszeniert. Dazu kommt das verrückte und geniale Design von eigentlich Allem in diesem Film – die Autos, die Charaktere sowie die Sets. Miller beweist, dass er es noch nicht verlernt hat und vor allem auch mit der nötigen finanziellen Kraft im Rücken seine Vision der Post-Apokalypse in dieser Art und Weise umzusetzen weiß.

Tom Hardy als neuer Max Radikovsky konnte überzeugen auch wenn er zugegebener Maßen schauspielerisch nicht soviel zu tun und die ersten 45 Minuten eine Maske über seinem Gesicht hatte. Die viel bessere Rolle in Fury Road hat Charlize Theron als Imperator Furiosa, die eine der stärksten und coolsten weiblichen Action-Charaktere der letzten Jahre darstellt und jetzt schon Kult ist. Für mich hat sich Mad Max: Fury Road direkt zum Instant-Classic gemausert und auch wenn der Film keine komplexe Story hat und im Prinzip nur ein 2-stündiges Action-Feuerwerk ist, gibt es qualitativ auf dieser Ebene eigentlich nichts zu beanstanden.

Auch wenn sich viele Fanboy-Herzen da draußen wünschen würden, dass Fury Road den Goldjungen mit nach Hause nimmt am 28.02.2016, wäre es eine sehr, sehr untypische Wahl der Academy und somit recht unwahrscheinlich.

bewertungsskalafinal4,5

Godzilla | Kritik / Review

godzillablog1(Trailer)

Nun ist es also soweit: am heutigen Donnerstag startet der wohl meistgehypteste Blockbuster des Jahres. Fast jeder Film- und Kinofan hat sich auf den Reboot der Riesenechse Godzilla gefreut und hat die Tage bis zum Release gezählt. Heute ist es offiziell soweit und Regisseur Gareth Edwards darf nach seinem Lowbudget-Überraschungshit Monsters nun mit einer 160 Millionen Dollar Finanzspritze das breite Publikum begeistern. Neben den titelgebenden Protagonisten geben auch Sally Hawkins (Blue Jasmine), Bryan Cranston (Breaking Bad), Ken Watanabe (Inception), Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass), Juliette Binoche (Der englische Patient) und Elizabeth Olsen (Martha Marcy May Marlene) ihr Stelldichein. Genug Gründe um sich seine Kumpels zu krallen und das volle 3D-MaxximumSound-Programm mitzumachen.

Storyanriss:

Bei Bohrungen auf den Philippinen werden im Jahr 1999 Überreste gigantischer Kreaturen gefunden, doch etwas scheint entkommen zu sein. Kurz darauf kommt es in dem japanischen Atomkraftwerk, bei dem der Amerikaner Joe Brody (Bryan Cranston) und seine Frau Sandra (Juliette Binoche) beschäftigt sind, zu einer Katastrophe. 15 Jahre später ist die Großstadt rund um das Kraftwerk als atomar verseuchtes Sperrgebiet deklariert. Doch Brody glaubt die offizielle Version des Unglück durch ein Erdbeben nicht. Als sein beim Militär beschäftigter Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson), der mit seiner Frau Elle (Elizabeth Olsen) in San Fransisco lebt, nach Japan reist, um seinen Vater zur Heimkehr in die USA zu bewegen, wird er von diesem zu einem Trip in die gesperrte Zone überredet. Dort erkennt Joe Brody die gleichen Warnzeichen wie vor 15 Jahren und bald bricht auch schon das Chaos über die Gegend herein. Ein Monster hinterlässt eine Schneise der Zerstörung und bahnt sich den Weg gen Hawaii, während das US-Militär und die Wissenschaftler Dr. Ichiro Serizawa (Ken Watanabe) und Vivienne Graham (Sally Hawkins) verzweifelt nach einem Weg suchen es zu stoppen.

Because what’s really happening is that you’re hiding something out there! And it is going to send us back to the Stone Age!

godzillablog3

Fazit:

Ich lass die Riesenechse gleich mal zu Beginn aus dem Sack: klare Kinoempfehlung von mir. Ich erläutere euch auch warum, denn für mich ist Godzilla wieder so ein Film der fürs Kino gemacht wurde und auch einzigartig genug ist, um ihn dort zu genießen. Die Effekte, der Score und der Sound allgemein sind bockstark und werten dadurch nicht nur das Kinoerlebnis sondern auch den Film auf. Wenn Godzilla seinen Schrei raushaut, scheppert es einfach gewaltig. Dennoch handelt es sich hier bei weitem nicht um einen perfekten Streifen, weil er durchaus seine Fehler hat. Auch wenn ich in meinen Kritiken eigentlich nicht spoiler und man die folgende Sache wie ich bereits nach den Trailern wissen konnte, kommt nun ein kleiner *Spoiler* um den Film besser zu bewerten. Es ist kein Megaspoiler, vor allem in einem Godzilla-Film, und passiert nach etwa 20 Minuten im Film, aber wer ihn nicht lesen will, scrollt einfach ganz nach unten zur Punktewertung.

 

*Spoiler*

*Godzilla bekommt es mit einem anderen Monster zu tun, dem sogenannten Muto*

*Spoiler*

Ich finds klasse, dass sich dieses Reboot wieder an den doch bereits deutlich in die Jahre gekommenen Original-Godzilla-Filmen orientiert und ebenbürtige Gegner auf Godzilla loslässt. Bei dem 1998 herausgebrachten Roland Emmerich Godzilla war dies ja nicht der Fall und es hieß Mensch gegen Godzilla. Der Film beginnt sehr stark und erklärt wie bei einem Reboot üblich erstmal die Entstehung der zunächst fälschlicherweise als Naturkatastrophen abgetanen Monster. Das muss so sein und ich fand diese 30 Minuten als gut und stimmungsvoll umgesetzt. Nun folgt aber etwa eine Stune Film, die weniger von den Monstern zeigt, auf den großen Clash am Ende hinarbeitet und somit Zeit für die menschlichen Charaktere und ihre Geschichten bringt. Problem hierbei ist, dass diese Geschichten eher stereotypisch und belanglos sind. Zusätzlich wurden großartige Schauspieler wie Elizabeth Olsen, Sally Hawkins oder Bryan Cranston für wenig bis gar kein Aufwand in mittelmäßigen Dialogen verheizt, während Ken Watanabe und Aaron Taylor-Johnson mehr Anteile bekamen aber nicht gut genug sind um einen Film dieser Größenordnung zu tragen.

Über Logikfehler braucht man bei einem solchen Streifen nicht reden, seien aber hiermit erwähnt. Auch wenn mich dieser Mittelteil des Films nicht sonderlich gestört hat und ich ihn durchaus der Atmosphäre zuträglich empfand, bietet er selbstverständlich die größte Angriffsfläche für Kritiker. Ich denke auch, dass die Entscheidung zu einem „weniger ist mehr“-Prinzip hier als positiv zu bewerten ist, denn eine inflationäre Verwendung der durchaus sehr gut designten und umgesetzten Monster hätte das große Finale meiner Meinung nach deutlich abgeschwächt. Neben den ersten 30 Minuten und der legendären Fallschirmszene aus den Trailern, ist der Kampf der Titanen einfach super genial. Mein Nerdherz schlägt – lauter als die Schreie der Hater.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Ganz klar Kino. Erwartet keinen Oscarfilm, sondern habt Spaß mit Blockbuster-Popcorn-Action.

Transcendence | Kritik / Review

transcblog2(Trailer)

Wally Pfister wagt sich mit Transcendence an sein Regiedebüt. Auch wenn die meisten von euch ihn vermutlich nicht kennen, ist Pfister bereits Oscarpreisträger, denn eigentlich ist er als Kameramann in Hollywood tätig und zeigt sich verantwortlich für Christopher Nolans Inception. Nun also hält er im Sci-Fi-Blockbuster das Ruder in der Hand und konnte sich mit Johnny Depp (Fluch der Karibik) direkt ein mächtiges Zugpferd sichern um die Kassen zu füllen. Ihm zur Seite stehen Morgan Freeman (Million Dollar Baby), Rebecca Hall (Prestige – Die Meister der Magie), Paul Bettany (Priest), Kate Mara (Shooter) und Cillian Murphy (Batman Begins).

Storyanriss:

Dr. Will Caster (Johnny Depp) ist der führende Forscher im Bereich künstlicher Intelligenz. Anders als Wissenschaftlern zuvor gelingt es ihm, die Maschinen auch mit menschlichen Emotionen auszustatten. Der technologische Sprung bringt ihm viel Lob ein, macht ihn allerdings auch zu einer Zielscheibe für Technik-Skeptiker und -Feinde. Einige von ihnen schließen sich zur Organisation R.I.F.T zusammen und verüben einen Anschlag auf Will, den er nur schwer verletzt überlebt. Doch seine Frau Evelyn (Rebecca Hall) schafft es mit der Hilfe seines Freundes und Kollegen Max Waters (Paul Bettany), Wills Gehirn zu retten und sein Bewusstsein mit einer Maschine zu verbinden. Das Resultat fällt anders aus als erwartet, denn durch Wills unstillbaren Drang nach Wissen entwickelt er ein gefährliches Eigenleben.

 

Evelyn: Where are you going?

Will: Everywhere.

Transcendenceblog1

Fazit:

Leider bewahrheiteten sich meine Vermutungen, denn nicht nur, dass man den kompletten Film anhand des Trailers kennt und es keinerlei Überraschungen und Wendungen gibt, ist Transcendence auch noch so schlecht wie befürchtet. Die Frage nach „Wie lang ist Fortschritt noch wünschenswert und ab wann wirds gefährlich?“ ist nicht neu aber immernoch sehr aktuell und bietet durchaus genug Nährboden für eine spannende Geschichte. Trotzdem ist es Regisseur Wally Pfister zu keinem Zeitpunkt gelungen einen funktionierenden Film drumherum zu stricken. Auch wenn Johnny Depp im wahrsten Sinne des Wortes das Gesicht des Films sein soll, um uns in die Kinos zu locken, ist meiner Meinung nach Rebecca Hall die einzige Schauspielerin im Film, die nicht gelangweilt und durchaus bemüht wirkt. Wenn die Gerüchte stimmen sollten, dass Johnny Depp für diesen Film um die 20 Mio $ bekommen haben soll, wäre das anhand der minimalen Anforderungen an sein schauspielerisches Können zusätzliches Öl im Feuer für die Diskussion um die Gagen der Hollywoodstars. Da ich euch nicht noch obendrein zum Trailer mehr Inhalt spoilen möchte, werde ich mich an dieser Stelle nicht weiter darüber auslassen, aber definitiv kann ich euch Transcendence nicht empfehlen.

  • Film: 1/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Spart euer Geld, den Film könnt ihr ruhig übergehen.