Nebraska | Kritik / Review (Oscars 2014)

NEBRASKATrailer

 

Alexander Payne ist nach Descendants – Familie und andere Angelegenheiten wieder zurück im Oscar-Rennen. Dieses Mal mit seinem Roadmovie Nebraska. Im Gegenzug für die Erlaubnis, den Film wie gewünscht in schwarz-weiß drehen zu dürfen, sollte ein großer Star die Hauptrolle übernehmen und so entschied sich Payne für Bruce Dern (Monster, Django Unchained) als Zugpferd, der auch prompt eine Nominierung für den Besten Hauptdarsteller abgreifen konnte. Descendants hat mich damals nicht wirklich überzeugen können, doch wie sieht es mit Nebraska aus?

Storyanriss:

Zu Beginn sehen wir Woody Grant (Bruce Dern) allein auf einem Highway Montanas entlang laufen, bis ein Polizist ihn wieder zurückbringt zu seiner Frau Kate (June Squibb) und seinen beiden Söhnen David (Will Forte) und Ross (Bob Odenkirk). Diese Ausflüge Woodys wiederholen sich täglich, denn er hat angeblich 1 Million in einem Gewinnspiel gewonnen, doch niemand möchte ihn nach Nebraska fahren, wo sein Gewinn angeblich auf ihn wartet, sodass er sich immer wieder selbst auf den Weg macht. Woody war lange Zeit seines Lebens Alkoholiker, zeigt bereits deutliche Altersschwächen wie Verwirrtheit und stößt bei seiner Familie auf Unverständnis bezüglich seines Plans. Genervt von der Gesamtsituation, macht sich David schließlich mit seinem Vater auf nach Nebraska um den Gewinn einzulösen, damit sich Woody wie gewünscht einen neuen Truck und einen Kompressor kaufen kann. Das zerrüttete Vater-Sohn Gespann trifft auf dieser Fahrt auf viele Bekannte, Freunde und Familienangehörige Woodys.  Zusätzlich gilt es auf dieser langen Reise viele Hürden zu meistern und vor allem in Woodys Heimatstadt Hawthorne die Vergangenheit aufzuarbeiten.

 

Eigentlich stirbt man zu erst, bevor die Geier anfangen ihre Kreise zu ziehen.

 

Fazit:

Was war das? Ich kann immer noch nicht genau bestimm2013-Oscars-Logoen, was ich da gesehen habe und was mir der Film sagen wollte. Schwarz-weiß, langsames Pacing und keine Spannung stehen der ein oder anderen witzigen Situation und der schauspielerischen Leistung von Bruce Dern gegenüber, die für mich aber das Ungleichgewicht nicht wirklich wieder ins Lot bringen können. Beste Szene im gesamten Film war meiner Meinung nach der Besuch auf dem Friedhof in Woodys Heimatstadt Hawthorne. Wie herrlich zynisch Woodys Frau Kate über die verstorbenen Familienmitglieder ihres Mannes herzieht, gehört für mich zu den wenigen Lichtblicken im Film. Auch der Beweis, dass Will Forte nicht nur den bei Erregung blutenden Trottel aus How I met your Mother spielen kann, ist positiv zu vermerken auch wenn seine Rolle nicht gerade weniger trottelig ist. Nebraska ist für mich trotz einem liebenswürdigen Ende der schwächste Film im Rennen um den diesjährigen Oscar und wenn ich mir die restlichen Nominierten so anschaue, weiß ich auch nicht genau, warum er überhaupt ausgewählt wurde. Leider keine Empfehlung von mir.

 

  • Film: 1,5/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Geld fürs Kino kann man hier getrost sparen. Falls es Nebraska jemals bis ins FreeTV schafft, reicht ein einmaliges Anschauen im Fernsehen.