Independence Day 2: Wiederkehr | Kritik / Review

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Zwanzig Jahre mussten ins Land ziehen, bis der deutsche Regisseur Roland Emmerich und die Filmstudios sich für eine Fortsetzung des Klassikers aus dem Jahr 1996 entschieden. Für dieses 170Mio$ Projekt konnten im Prinzip fast alle Mitglieder des alten Casts erneut verpflichtet werden.

Namentlich sind das Jeff Goldblum (Die Fliege), Bill Pullman (Lost Highway), Judd Hirsch (Numb3rs), Vivicia A. Fox (Kill Bill) und Brent Spiner (Star Trek). Einzig das einstige Gesicht des Originals Will Smith entschied sich gegen ein erneutes Engagement und die Kinder aus dem ersten Film wurden mit Jessie T. Usher  (Survivor’s Remorse) und Maika Monroe neu besetzt. Monroe wurde durch ihre Hauptrolle im letztjährigen Hit It Follows bekannt. Neben ihr und Usher darf sich auch Liam Hemsworth (Tribute von Panem) als Teil der neuen Generation beweisen.

Storyanriss:

20 Jahre ist es her, dass Aliens die Erde attackierten und die Hälfte der Bevölkerung auslöschten. Vor allem der mutigen Mission des Piloten Steven Hiller (Will Smith) und des Satellitentechnikers David Levinson (Jeff Goldblum) verdanken wir es, dass die Außerirdischen 1996 besiegt wurden – tragischerweise kam Hiller dann 2007 ums Leben, als er einen Alien-Hybrid-Fighter testete. Und 2016 wird er umso mehr vermisst, als sich die Warnung des Ex-Präsidenten Whitmore (Bill Pullman) bewahrheitet und die Außerirdischen einen neuen, noch verheerenderen Angriff starten! Die Menschheit, die in bis dato nie gekannter Einigkeit ein mit Alien-Technologie erweitertes Verteidigungssystem schuf, steht vor ihrer größten Herausforderung. Die Hoffnungen ruhen auf den jungen Kampfpiloten Jake (Liam Hemsworth) und Dylan (Jessie Usher), dem Stiefsohn des verstorbenen Steven Hiller.

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 Wir haben ihre Technologie benutzt um unseren Planeten stärker zu machen, aber das wird nicht genügen.

Fazit:

Wie auch schon beim Vorgänger gilt die Devise: Kopf ausschalten und genießen, denn anders funktioniert diese Art Film eigentlich nicht. Jedoch muss ich gestehen, dass selbst wenn man sich komplett darüber im Klaren ist, was einen hier erwartet, es stellenweise schwer zu ertragen war. Im Gegensatz zum Original aus dem Jahr 1996, gelingt es Emmerich 20 Jahre nach dem Welthit nicht noch einmal so ein Stück Filmgeschichte zu schaffen – da lehne ich mich nicht sonderlich weit aus dem Fenster. Den meisten dürfte bewusst sein, dass Independence Day damals großer Quatsch war, aber dieser war so gut gemacht und mit sovielen tollen Ideen und Elementen gespickt, sodass man auch – wie ihr meinem Retro-Review entnehmen könnt – heute noch hin und wieder mit Genuss diesen Film schauen kann. Independence Day 2: Wiederkehr bekommt diesen Balance-Akt nicht hin.

Den neuen Charakteren fehlt es total an Charisma und Charme, Liam Hemsworth sowie auch Jessie T. Usher, der Will Smiths Stiefsohn verkörpert, und die meisten anderen neuen Figuren bleiben furchtbar konturenlos und uninteressant. Einzig allein Maika Monroe gab mir ein wenig was. Hier merkt man auch deutlich Smiths Abwesenheit. Somit blieb es die Aufgabe der alten Charaktere den Zuschauer emotional abzuholen, was aber auf Grund der schieren Masse an Figuren durch zu wenig Screentime fast nicht umsetzbar war. Darüber hinaus gab es viele sehr dumme Szenen – beispielsweise im Prinzip alles mit Judd Hirsch oder Nicolas Wright – die man hätte rauslassen können, um die gewonne Zeit in die Charakterentwicklung anderer Figuren zu stecken, denn einen Nutzen für die Geschichte hatten sie nicht. Allein diese Bootsszene.. meine Fresse.

Effektetechnisch explodiert einem natürlich fast der Kopf, weil alles so groß und unübersichtlich ist. Man geht ja vor allem auch in diese Art Film um das große Krachbumm-Spektakel zu sehen, das kann schön stumpf sein und trotzdem viel Spaß bringen, leider ließen Inszenierung, Kreativität und Umsetzung ein wenig zu wünschen übrig. Das Finale war weniger spannend als es uns die Macher glauben machen wollten und insgesamt eher unbefriedigend. Der Film kopiert mitunter schon dreist vom Original, versucht aber immer noch 1-2 Schippen oben drauf zu setzen, doch obwohl alles doppelt so groß, doppelt so bombastisch ist, macht es maximal halb so viel Spaß.

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Es gab aber auch 1-2 Aspekte an Independence Day 2: Wiederkehr die mir gut gefielen, das waren im Detail der Anfang und vor allem die Welt die beschrieben wurde, denn 20 Jahre nach der ersten Invasion haben sich die Menschen die Alientechnologie zu eigen gemacht und in ihr alltägliches Leben integriert. Das war cool und hatte viel mehr Potential für Exposition – beispielsweise die Dörfer und Städte, die an den Wrackteilen der Alienraumschiffe entstanden sind, fand ich spannend. Verschenkte Möglichkeit für ein besseres Drehbuch. Naja und der alte Cast rettet natürlich auch viel raus – Goldblum und Pullman allen voran.

Insgesamt stinkt Independence Day 2: Wiederkehr im Vergleich zum Original von 1996 trotz 20 Jahren Zeit ab und ausgerechnet Will Smith, der in den letzten Jahren nicht immer die besten Entscheidungen getroffen hat, lag hier eventuell richtig – auch wenn es mit ihm vielleicht ein ganz anderer Film geworden wäre.

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Can a Song Save Your Life? | Kritik / Review

CAN A SONG SAVE YOUR LIFE?(Trailer)

Diese Kinowoche steht wohl im Zeichen der Musik. Bei Guardians of the Galaxy (Kritik – hier!) wurde das „Awesome Mixtape“ noch als Feature in die Geschichte integriert um den Film um eine Facette zu bereichern, bei Can a Song Save Your Life? jedoch steht die Musik im Mittelpunkt. Die Frage nach Kommerz oder Indi ist nur eines der behandelten Themen des Films. Da Mark Ruffalo (The Avengers) zu meinen Lieblingsschauspielern gehört und mir die Grundthematik definitiv zusagte, war Can a Song Save Your Life? für mich Pflichtprogramm. Unter der Regie von John Carney (Once) spielt Keira Knightley (Fluch der Karibik) neben Ruffalo die zweite Hauptrolle; in weiteren Nebenrollen sind unter anderem Adam Levine (Sänger Maroon 5), Mos Def (16 Blocks), Rob Morrow (Numb3rs) und CeeLo Green zu sehen.

Storyanriss:

Die junge Musikerin Gretta (Keira Knightley) sucht in New York ihr Glück. Die Karriere ihres langjährigen Freundes Dave (Adam Levine) kommt durch einen erfolgversprechenden Solo-Vertrag bei einem großen Plattenlabel gerade richtig ins Rollen, als er sich im wachsenden Interesse an seiner Person verliert und Grette betrügt. Gretta trauert, bis sie schließlich von Dan (Mark Ruffalo) entdeckt wird, einem in Verruf geratenen Plattenproduzenten. Er sieht Gretta während eines Konzerts auf einer kleinen Bühne im New Yorker East Village – und ist sofort von ihrem großen Talent überwältigt. Zusammen wollen beide den Neuanfang stemmen. Sie arbeiten an einem Album, das sie an quirligen Orten der Großstadt aufnehmen anstatt im Studio. So kommen sich Gretta und Dan schnell näher. Aus der glücklichen Begegnung entsteht eine Beziehung gegenseitiger Unterstützung und Bestätigung, die nicht nur das Leben der begabten Musikerin, sondern auch den strauchelnden Produzenten grundlegend verändert.

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Sie ist Engländerin – die sind verkrampft.

Fazit:

Tolle Prämisse, schöne Musik, klasse Schauspieler – super Film! Schöner Wohlfühlfilm für zwischendurch, den man sich ohne Bedenken auch im Kino angucken kann. Wenn man Can a Song Save Your Life? so anschaut, wird einem klar, dass dieser Song letztlich sogar zwei Leben gerettet hat und zusätzlich durch die Idee eines Indi-Albums in den Straßen New Yorks ein stückweit auch der Popkultur und dem Musikbusiness in den Arsch tritt. Mark Ruffalo gefiel mir als abgehalfterte Musikproduzent sehr gut und auch wenn ich Keira Knightley eigentlich gar nicht leiden kann, war sie eine solide Besetzung für die Rolle der Gretta und konnte auch in den selbst von ihr gesungenen Parts überzeugen. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass sich John Carney nicht darin verloren hat, eine Liebesgeschichte zwischen den beiden charismatischen Hauptcharakteren anzuleiern, sonder sich auf ihre Liebe zur Musik beschränkt hat. Alles in allem gibt es nicht wirklich etwas das mich an dem Film stört und so möchte ich allen musikaffinen Leute unter euch Can a Song Save Your Life? weiterempfehlen.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Geht ins Kino!