Der große Trip – Wild | Kritik / Review

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(Trailer)

Frau Witherspoon meint es ernst. Den Golden Globe hat sie am vorletzten Wochenende zwar gegen Julianne Moore verloren aber seit wenigen Tagen darf sie sich erneut Hoffnungen auf eine erfolgreiche Award-Saison machen. Die Academy hat sie mit einer Oscar-Nominierung für die beste Hauptrolle bedacht. Ob sie dieses Mal gewinnt oder wieder leer ausgeht, steht noch in den Sternen. Was aber bereits jetzt feststeht, ist, dass sie wirklich alles versucht um wieder in aller Munde zu sein und in die Toprige der Schauspielerinnen zurückzukehren. Bewusste Rollenwahl, ein auf wahren Begebenheiten beruhendes Drehbuch, Beteiligung an der Produktion und mit Jean-Marc Vallées einen Regisseur der sich nicht nur für Dallas Buyers Club verantwortlich zeigt, sondern mit Matthew McConaughey und Jared Leto letztes Jahr gleich zwei Schauspielern zum Oscar verhalf.

Storyanriss:

Cheryl Strayed (Reese Witherspoon) musste viele Schicksalsschläge erleiden. Der Verlust ihrer geliebten Mutter Bobbi (Laura Dern) und das Ende ihrer Ehe, die an Cheryls Heroinsucht zerbrach, haben sie in ein tiefes Loch fallen lassen. Frustriert, aber auch entschlossen kehrt sie ihrem alten Leben den Rücken zu und begibt sich – ohne geringste Vorkenntnisse und mit viel zu schwerem Rucksack – auf eine 2.000-Kilometer-Wanderung entlang des Pacific Crest Trails an der Westküste der USA. Auf ihrem Weg bekommt Cheryl es mit der geballten Erbarmungslosigkeit der Natur zu tun, doch sie tritt Durst, Hunger, Hitze und Kälte mit immer neuem Mut entgegen. Einmal dem Ruf der Wildnis gefolgt, übersteht sie bald auch Begegnungen mit gefährlichen Raubtieren. Durch all die neuen Erlebnisse relativieren sich die bisherigen Erfahrungen, Erfolge, Rückschläge, Hoffnungen und Ängste der Aussteigerin.

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Meine Mutter war die Liebe meines Lebens.

Fazit:

Der große Trip – Wild ist ein solider Film geworden. Inhaltlich interessant und authentisch verwebt Regisseur Jean-Marc Vallées den Selbstfindungstrip mit Flashbacks von SherylReese Witherspoons Charakter. Eindrucksvoll und schonungslos zeigt er uns auch die schlechten Seiten Sheryls. Das größte Augenmerk liegt aber auf Frau Witherspoon selbst. Ihre Rolle ist vielseitig, ihre Leistung recht gut und sie beweist Mut zur Hässlichkeit, das wie bei Charlize Theron und Monster gerne mal mit einem Oscar belohnt wird. Letztlich fand ich Wild nicht so gut wie Dallas Buyers Club und mit 117 Minuten war mir der Film ein wenig zu lang, aber dennoch ist dieses biographische Drama eine Empfehlung wert.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: /
  • Empfehlung: Für Leute die Selbstfindungstrips oder Roadmovies wie Tracks oder Into the Wild mögen

Annie | Kritik / Review

Celebrity Sightings In New York City - December 2, 2013(Trailer)

Die ersten Trailer habe ich schon vor knapp einem Jahr gesehen und das Remake zum Klassiker Annie sollte bereits wie viele andere Familienfilme zum Weihnachtsgeschäft 2014 in die Kinos kommen. Doch manchmal kommt es anders und so bekam der Film mit Musicalanleihen  einen Starttermin im neuen Jahr. Die titelgebende Annie wird von Quvenzhané Wallis verkörpert, die im Jahr 2013 mit ihrer ersten Filmrolle in Beasts of a Southern Wild eine Oscar-Nominierung für ihre Hauptrolle abgreifen konnte – als jüngste Schauspielerin jemals. Zu ihr gesellen sich die erfahrenen Jamie Foxx (The Amazing Spider-Man 2 – Kritik hier), Cameron Diaz (Die Schadenfreundinnen – Kritik hier) und Rose Byrne (Bad Neighbors – Kritik hier). Für die Regie zeigt sich  Will Gluck verantwortlich, der unter anderem „Einfach zu haben“ mit Emma Stone inszenierte.

Storyanriss:

Annie (Quvenzhané Wallis) ist ein Waisenmädchen in New York, das mit der temperamentvollen Miss Hannigan (Cameron Diaz) als Pflegemutter ein schweres Los gezogenen hat. Ausgestattet mit einer schlagfertigen, optimistischen Art versucht das junge Mädchen jedoch so gut es geht, ihr schwieriges Leben zu meistern. Doch dann will sich der milliardenschwere Unternehmer und angehende Politiker Will Stacks (Jamie Foxx) im Wahlkampf um das Amt des New Yorker Bürgermeisters als selbstlos und kinderliebend inszenieren und adoptiert Annie kurzerhand, was ihren Alltag genauso plötzlich wie mächtig auf den Kopf stellt. Stacks betrachtet sich selbst als Annies großer Retter. Dabei ist sie es, deren Selbstbewusstsein und lebensbejahende Einstellung sich schon bald sehr positiv auf den knallharten Karrierepolitiker auswirken.

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Will:  Wirst du luftkrank?

Annie: Ich war noch nie in der Luft, aber auf der Schaukel habe ich mal gekotzt.

Fazit:

Annie ist schon nicht verkehrt. Ich hatte eigentlich mit all den Charakteren Spaß, ob nun mit dem coolen Jamie Foxx, der zuckersüßen Quvenzhané Wallis und Rose Byrne oder der durchgeknallten Cameron Diaz. Der Stil des Films ist natürlich gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Ständig werden Lieder gesungen oder Umgebungsgeräusche zu Musiksamples verwurstet ungeachtet der Logik. Alles halb so schlimm wenn man sich drauf einlässt; selbst die Bemühungen die Originallieder zu übersetzen kann man verkraften. Nur welche Probleme bringt das mit sich?

Auf Grund der neuen Texte ist es verdammt schwierig geworden eine Lippensynchronität zu gewährleisten. Bis zu einem gewissen Maße hat man dieses Problem immer, aber so stark wie in den Gesangseinlagen bei Annie selten. Darüber hinaus muss man natürlich auch deutsche Gesangsstimmen finden, wenn man die englischen Lieder sowie Gesänge nicht übernimmt. Ein Jamie Foxx kann nun mal schauspielern und singen, es kann aber eben nicht jeder deutsche Synchronsprecher auch gut singen. So fühlt es sich letztlich wie ein Fremdkörper an, wenn in dem einen Moment Jamie Foxx einen Dialog spricht und im nächsten Augenblick eine andere, dazu ziemlich unpassende Gesangsstimme übernimmt.

Zum Glück wirkt es nur bei Foxx so störend und Kindern wird es auch eher egal sein. Ich hätte wohl eine Variante mit den originalen Gesängen und Songs mit deutschen Untertiteln bevorzugt. Alles in Allem hatte ich meinen Spaß mit diesem seichten Familienfilm.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: + 0,5
  • Empfehlung: Ja, eher für Kinder

96 Hours – Taken 3 | Kritik / Review

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Neues Kinojahr, alte Gesichter. Luc Besson hat nicht nur #1 in meiner Flop 10 2014 zu verantworten, sondern kann sich glücklicherweise auch auf die Fahne schreiben, bereits 2008 an Liam Neeson (Schindlers Liste) als neuen Actionstar geglaubt zu haben. Denn was vorab wohl keiner für möglich hielt wurde wahr: 96 Hours – Taken wurde zum weltweiten Erfolg und belebte Liam Neesons Karriere quasi über Nacht wieder. Logisch, dass Luc Besson auch beim dritten Teil wieder als Produzent agiert. Olivier Megaton, der bereits für Taken 2 auf dem Regiestuhl Platz nahm, inszenierte nun auch den neusten Streifen über den Ex-Agenten Bryn Mills. Ob er das Actionkino 2015 damit gut einläutet, erfahrt ihr wie immer in meinem Fazit.

Storyanriss:

Ex-CIA-Agent und Familienvater Bryan Mills (Liam Neeson) rettete seine Tochter Kim (Maggie Grace) und deren Mutter Lenore (Famke Janssen) bereits zwei Mal aus den bedrohlichsten Situationen. Diesmal muss er sich primär um die eigene Haut kümmern – Mills wird zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall, dessen Opfer ihm sehr nahe stand. Der Einzelkämpfer sieht nur eine Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen: Er muss den Killer selbst ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen. Seine in vielen gefährlichen Missionen geschulten, ebenso besonderen wie tödlichen Fähigkeit setzt Mills aber nicht nur für die Jagd ein, sondern auch, um sich die Polizei vom Hals zu halten. Diese fahndet mit allen Mitteln nach dem früheren Agenten, angeführt von dem hartnäckigen Polizeiinspektor Franck Dotzler (Forest Whitaker).

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F. Dotzler: Wenn Sie diesen Weg gehen wird das LAPD, das FBI, die CIA.. sie alle werden Sie jagen. Sie werden Sie finden und Sie aufhalten.

B. Mills: Viel Glück.

Fazit:

Mit über 600 Millionen Dollar Einnahmen konnten die beiden Low-Budget Vorgänger nicht nur viel Geld in die Kassen spülen, sondern auch frischen Wind ins Action-Genre bringen. Natürlich hat diese sehr effiziente Art und Weise um Geld zu machen zur Folge, dass bereits jetzt der dritte Streich des 96 Hours-Franchises in die Kinos kommt. Ich muss sagen, dass mich Taken 3 jetzt nicht mehr sonderlich beeindruckt hat. Die Geschichte ist insgesamt zwar komplexer als noch bei den Vorgängern, aber nicht gleichbedeutend spannend und wendungsreich. Leicht durchschaubar und oft kopiert trifft es eher. Nichtsdestotrotz freut man sich immer ein wenig die alten Gesichter wiederzusehen, an die man sich mittlerweile so gewöhnt hat.

Gemessen an Liam Neesons letzten Filmen würde ich Taken 3 vor Non-Stop und Ruhet in Frieden setzen, anders aber gleichgut zu Taken 2 sehen, aber dann doch deutlich hinter dem ersten Teil aus dem Jahr 2008. Gut möglich, dass auch dieser Film wieder unendlich Geld einspielt und wir in zwei Jahren einen weiteren Film rund um Bryan Mills sehen, aber ehrlich gesagt brauch ich diesen nicht wirklich und für mich ist das Kapitel 96 Hours nun als Trilogie beendet.

  • Film: 2.5/5
  • Kinoerlebnis: /
  • Empfehlung: Fans rennen eh ins Kino, der Rest kann auf die DVD warten.

#Zeitgeist | Kritik / Review

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Jason Reitman der mit Filmen wie Thank You for Smoking, Juno oder Up in the Air bereits Kritiker und Publikum überzeugen konnte, bringt nach Labor Day mit #Zeitgeist seinen zweiten Film dieses Jahr in die deutschen Kinos. Wie ich finde ausnahmsweise mal ein gelungener deutscher Titel, der für mich das Original „Men, Women & Children“ übertrifft. Es handelt sich hierbei um einen Episodenfilm, der seine einzelnen Geschichten aber lose miteinander verknüpft. Unter anderem sind Judy Greer (Planet der Affen: Revolution – Kritik hier), Jennifer Garner (Dallas Buyers Club – Kritik hier), Adam Sandler (Urlaubsreif – Kritik hier) und Dean Norris (Breaking Bad) als Schauspieler in #Zeitgeist zu sehen.

Storyanriss:

Die Eheleute Don (Adam Sandler) und Helen (Rosemarie DeWitt) sind auf der Suche nach Intimität, können diese aber innerhalb ihrer Beziehung nicht mehr erleben. Beide Partner schauen sich anderweitig um und werden online fündig. Dons 15-jähriger Sohn Chris (Travis Tope) ist derweil von Internetpornografie besessen und stumpft zusehends ab, seine Klassenkameradin Hannah (Olivia Crocicchia) wiederum ist sexuell frühreif und will Schauspielerin werden. Diese Karrierepläne werden von ihrer Mutter Donna (Judy Greer) unterstützt, die ihre Tochter mit zweifelhaften Fotos auf einer Modelwebsite anpreist. In ein ganz anderes Extrem verfällt die überfürsorgliche Mutter Patricia (Jennifer Garner), die jede einzelne Datenspur ihrer Tochter Brandy (Kaitlyn Dever) nachverfolgt und jeden Internetkontakt des Mädchens überwacht. Brandy ist dennoch einigermaßen ausgeglichen – anders als Allison (Elena Kampouris), die angesichts ihres Wunsches nach Anerkennung magersüchtig wird.

MEN, WOMEN & CHILDREN

#Zeitgeist – von digitaler Nähe und analoger Entfremdung

Fazit:

Merkwürdiger Film. Selten habe ich in den ersten dreißig Minuten eines Films so häufig gefacepalmed und vor Unverständnis geseufzt wie bei #Zeitgeist. Übertrieben, hanebüchend – einfach nicht sonderlich gut. Der Film bekommt aber nochmal halbwegs die Kurve und kann hin und wieder mit Dramatik punkten. Die interessanteste Geschichte war für mich die der beiden jungen Teenies Brandy und Tim, sie hatte ihre süßen aber auch dramatischen Momente, an denen ich Gefallen gefunden habe und die gemessen an den anderen Geschichten innerhalb des Films die rundeste war. Darüber hinaus liefert Jennifer Garner mit ihrer Rolle als Brandys Übermutter mit Kontrollzwang, Patricia, wohl eine der ekligsten Rollen des Jahres. Die Reaktionen des empörten Kinopublikums, die regelmäßig Hasstiraden Richtung Kinoleinwand fluchten, zeigt mir, dass hier Regisseur Reitman genau den Nerv getroffen hat und einen der seltenen Momente kreierte auf die es #Zeitgeist eigentlich abzielte.

Für mich kränkelt der Episodenfilm daran, dass er zwar interessante Themen anreißt aber für wirkliche Kritik an Medien und Gesellschaft irgendwie zu harmlos bleibt und zu wenig aus dem Potenzial macht. Abschließend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass #Zeitgeist qualitativ nicht an frühere Werke Reitmans wie Juno oder Up in The Air herankommt und ihr diesen Film auch nicht unbedingt im Kino sehen müsst. Für DVD oder Free-TV taugt er aber trotzdem. Bestenfalls mit paar Freunden um eventuell darüber zu diskutieren.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: /
  • Empfehlung: DVD oder Free-TV

Kill the Boss 2 | Kritik / Review

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Entgegen dem allgemeinen Komödien-Einheitsbrei im Kino, konnte Kill the Boss im Jahr 2011 überraschen. Skurile Charaktere, hochkarätige Schauspieler und eine originelle Geschichte konnten die Kinogänger und Kritiker weitestgehend überzeugen. Allen voran die super Darstellung von Kevin Spacey (Die üblichen Verdächtigen) und Colin Farrell (Brügge sehen.. und sterben?) sowie das sympathische Trio Jason Bateman (Arrested Development), Charlie Day (Pacific Rim) und Jason Sudeikis (Wir sind die Millers). Für das Sequel konnte der Regisseur Sean Anders (Spritztour) wieder alle Stars verpflichten und somit Jennifer Aniston (Friends) das erste Mal in ihrer Karriere dazu bewegen für einen Nachfolger zu ihren Filmen zu unterschreiben.

Storyanriss:

Die drei Freunde Nick (Jason Bateman), Dale (Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis) haben es satt, immer beruflich unter dem Kommando von anderen stehen zu müssen und beschließen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Aber der schmierige Investor Bert Hanson (Christoph Waltz) macht ihr Vorhaben in letzter Sekunde zunichte, indem er seine Unterstützung zurückzieht. Das verzweifelte Trio schmiedet daraufhin den Plan, den Sohn des Finanziers, Rex (Chris Pine), zu entführen, Lösegeld zu verlangen und so doch noch den Traum vom eigenen Unternehmen zu verwirklichen. Während der folgenden Eskapaden begegnen die Kumpels auch wieder ihren ehemaligen Chefs, dem Ekelpaket Dave Harken (Kevin Spacey) und der heißen Zahnärztin Dr. Julia Harris (Jennifer Aniston). Außerdem greifen sie einmal mehr auf die „Expertise“ des vermeintlichen Kriminellen Dean „Motherfucker“ Jones (Jamie Foxx) zurück.

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Aufteilung: Wir spielen „Hinten, Mund, Muschi“!

Ich geh doch nicht an die Muschi, dann bin ich doch der Schlimmste.

Fazit:

Kill the Boss 2 macht für mich vieles richtig, nur recht wenig falsch und hebt sich letztlich angenehm von der aktuellen Konkurrenz ab. Auch wenn ich durchaus verstehen kann, dass man sich für das Sequel überlegt hat, nicht einfach das Drehbuch des Vorgängers zu kopieren, fand ich die Geschichte des ersten Teils viel besser und kreativer. Für Kill the Boss 2 fokussieren sich die drei Hauptcharaktere dieses Mal nur auf einen Boss, der vom zweifachen Oscargewinner Christoph Waltz gespielt wird. Und das ist für mich dann eigentlich auch schon der zweite negative Aspekt des Films: Die Besetzung von Christoph Waltz. Die Rolle blieb blass, Waltz blieb blass und irgendwie hat man Kevin Spacey derart Charakter bereits im ersten Teil schon besser gesehen. Waltz wirkte irgendwie verschenkt.

Dennoch macht der Film auch vieles richtig, denn in erster Linie ist er einfach immer noch witzig. Der Humor ist nach wie vor recht derbe und erreicht mitunter ungewöhnliche Höhepunkte. Auch wenn die Trefferquote natürlich nicht bei 100% liegt, ist das Trio um Bateman, Day und Sudeikis mit soviel Spaß bei der Sache, dass ihre Spielfreudigkeit sehr glaubwürdig rüberkommt – was sich dann auch in den Outtakes am Endes des Films nochmal zeigt. Die größten Highlights für mich waren aber wieder die zahlreichen Auftritte der Gaststars. Chris Pine switcht überzeugend in sekundenschnelle von Kumpeltyp zu Soziopath, Kevin Spacey spielt selbst aus dem Gefängnis alle an die Wand und die abstruse Rolle der sexsüchtigen Jennifer Aniston nimmt krasse Ausmaße an, die selbst vor Geschlechtsteilen Minderjähriger kein Halt macht. Wait Whaaat? Für mich gewinnt Kill the Boss 2 das Duell mit Dumm und Dümmehr (Kritik hier) recht locker und kann ruhig für einen DVD-Abend empfohlen werden.

  • Film: 3/5
  • Kinoerlebnis: +Aufwertung um 0,5
  • Empfehlung: DVD-Abend

The Equalizer | Kritik / Review

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Durch die Taken-Filme mit Liam Neeson in der Hauptrolle, ist Hollywood auf den Trichter gekommen, dass auch Schauspieler, die den 40.Geburtstag schon längst hinter sich haben, noch kräftig auf die Kacke hauen können ohne dabei lächerlich und sonderlich unglaubwürdig zu wirken. Gerne werden hierbei reihenweise mafiöse Strukturen aufgebrochen um den Unschuldigen in der Not beizustehen und zu helfen. In die gleiche Kerbe schlägt jetzt auch „The Equalizer„. Jedoch dieses Mal nicht mit Liam Neeson, den wir aber bald in „A Walk among the Tombstones“ und „Taken 3“ wieder in Aktion erleben, sondern mit Oscarpreisträger Denzel Washington. Der afroamerikanische Schauspieler bewies schon in Filmen wie Mann unter Feuer, dass er diese Rollen durchaus beherrscht und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der erste Trailer zu „The Equalizer“ gewisse Parallelen aufweist. Regisseur für die filmische Neuauflage der 80er-Kultserie ist Antoine Fuqua, dessen Filme „Shooter“ oder „Tränen der Sonne“ mir gefallen haben, sondern auch den Klassiker „Training Day“ inszenierte, für den Denzel Washington einen seiner zwei Oscars bekam. Somit schließt sich der Hollywood-Beziehungs-Kreis und meine Filmkritik kann beginnen.

Storyanriss:

Robert McCall (Denzel Washington) führt als Angestellter in einem Baumarkt ein unscheinbares Leben. Was niemand weiß und wissen soll: McCall ist ein ehemaliger Agent eines Spezialkommandos und versucht nun, seine neue Identität und online casino sein relativ friedliches Leben in Boston vor den Schatten der Vergangenheit zu schützen. Doch seine zurückgezogene Lebensweise, seine Ernsthaftigkeit und seine Liebe zur Gerechtigkeit machen ihn zu einem ausgezeichneten Ermittler – und so kommt es, wie es kommen muss: Als die junge Prostituierte Teri (Chloe Grace Moretz) von ihrem Zuhälter Slavi (David Meunier) verprügelt wird, greift McCall ein. Es gibt Tote und bald ist die Russenmafia in Gestalt des furchteinflößenden Teddy (Martin Csokas) hinter ihm her. McCalls Vergangenheit als „Equalizer“ droht ihn einzuholen.

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Warum lässt er den Fisch nicht einfach frei?

Der alte Mann ist der alte Mann und der Fisch ist der Fisch. In dieser Welt muss man sein wer man ist.

Fazit:

Antoine Fuqua„s „The Equalizer“ ist ein knallharter und kompromissloser Actionfilm geworden. Dessen explizite Gewaltdarstellung in den soliden Actionszenen dafür sorgen, dass sich „The Equalizer“ ein wenig von der aktuellen Konkurrenz abhebt. Dennoch hat man es damit nicht übertrieben und im Sekundentakt Schlägerei nach Schlägerei aneinander gereiht, sondern sich Zeit genommen um dem Ganzen ein wenig mehr Substanz zu geben. So richtig mag diese Rechnung aber nicht aufgehen. Letztlich ist der Film knapp 20-30 Minuten zu lang geraten und hatte auch so zwei, drei Stellen bei denen ich mir an den Kopf fasste. Nichtsdestotrotz fand ich „The Equalizer“ sehr unterhaltsam, zuweilen witzig und kann ihn daher empfehlen. Allen voran den Denzel Washington Fans unter euch.

  • Film: 3/5
  • Kinoerlebnis: /
  • Empfehlung: Kann man sich ohne große Bedenken für einen Action-Abend geben.

Planet der Affen: Revolution | Kritik / Review

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Yippie! Endlich ist es soweit. Der Film auf den ich mich am meisten gefreut habe dieses Jahr, läuft endlich in unseren Kinos an. Der erste Teil der Reboot-Trilogie zu Planet der Affen war 2011 eine Megaüberraschung und hat sich schnell zu meinen Lieblingsfilmen der jungen Filmgeschichte gemausert. Während Rupert Wyatts (The Escapist) noch die Regie in „Prevolution“ inne hatte, sitzt nun Matt Reeves im Regiestuhl, dessen früheres Werk Cloverfield eher in meine „Kiste der Vergessenheit“ gehört. Nichtsdestotrotz blieb meine Vorfreude ungebremst und konnte auch durch das Fehlen von James Franco im zweiten Abenteuer rund um den Affen Caesar nicht getrübt werden. Wieder mit dabei ist Hollywoods Experte für Motion-Capture, Andy Serkis, der erneut in die Rolle des Caesar schlüpft.

Storyanriss:

Zehn Jahre sind vergangen, seit das freigesetzte Virus den Großteil der Menschheit ausgerottet hat. Mit dem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung bekämpfte sich die Bevölkerung untereinander. Der übrig gebliebene Rest haust in Ruinen der ehemaligen Zivilisation und lebt ein zurückgezogenes Leben im Untergrund. Eine Expedition in die Wälder, angeführt von Malcolm (Jason Clarke), trifft auf das von Caesar (Andy Serkis) angeführte Affenvolk. Malcolm und Ellie (Keri Russell) erwirken ein Friedensabkommen mit Caesar, das jedoch permanent angespannt und von Vorurteilen geprägt ist. Denn der charismatische Anführer Dreyfus (Gary Oldman) hetzt gegen die Herrschaft der Affen und macht diese für die Beinahe-Ausrottung der Menschen verantwortlich. Dreyfus sammelt eine gewaltbereite Gefolgschaft um sich und provoziert damit einen entscheidenden Kampf zwischen Menschen und Affen, der die Vorherrschaft ein für alle Mal klären wird.

Ape not kill Ape.

Apes together strong.

Knowledge is..

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Fazit:

Was für ein bombastisches Erlebnis. Endlich wieder ein anspruchsvoller und smarter Blockbuster, der den Zuschauer ernst nimmt und ihm auch einiges zutraut. Die ersten 20 Minuten gehören ganz allein den Affen. Wo gibt’s das noch im Kino, dass man sich soviel Zeit nimmt um eine Gemeinschaft zu zeigen, die ohne Worte auskommt und uns dennoch soviel mitteilt? Danach nimmt die Geschichte Fahrt auf und macht trotz durchaus vorhersehbarer Eckpfeiler im Verlauf betroffen. Es folgte ein düsterer und kompromissloser Anti-Kriegsfilm, der mich über 130 Minuten gebannt im Sessel hielt und jede einzelne Szene von „Revolution“ aufsaugen ließ. Auch wenn in diesem Film die Affen im Vordergrund stehen, ist auch der menschliche Teil mit Gary Oldman, Jason Clarke oder auch Keri Russell super besetzt und die Charaktere sind sehr stimmig in die Geschichte eingeflochten.

Der große Star des Films ist nun aber endgültig Andy Serkis, der nicht nur zu Recht als erster Name in den Credits gelistet wird, sondern auch für seine schauspielerischen Leistungen den Oscar verdient hätte. Ich hoffe die Academy bringt den Mut auf ihn zu nominieren, denn nach Gollum und King Kong, steigt Andy Serkis mit seiner Motion/Performance-Capture-Technik des Affen Caesar nun in den Hollywood-Olymp auf. Jeder dieser Primaten und allen voran Caesar hatten eine größere emotionale Bandbreite als alle Charaktere aus dem sehr erfolgreichen Transformers-Franchise zusammen. Die Affen werden mit Emotionen und Leben gefüllt, sodass ihre Mimik Freude, Trauer und Stolz sehr authentisch und überzeugend rüberbringt. Da dieses Mal die Affen den Großteil der Geschichte bestimmen, liegt es natürlich nah, dass in 95% der Szenen CGI-Effekte benutzt werden, diese sind jedoch so verblüffend gut und realistisch verwoben mit der Welt, weshalb man sich auch zu keinem Moment gestört oder gar aus dem Film gerissen fühlt.

Mich hat „Revolution“ total umgehauen, begeistert und konnte meinen eigenen Hype mit Qualität untermauern. Das ist nicht nur der Grund für den Applaus des Publikums im Kinosaal, sondern auch für meine bis in die letzte Haarspitze vordringende Vorfreude auf das für 2016 angesetzte Trilogie-Finale zu Planet der Affen.

  • Film: 4,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Guckt euch beide Filme des „Planet der Affen“-Reboots an und vor allem diesen hier im Kino!

Maleficent – Die dunkle Fee | Kritik / Review

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Robert Stromberg, der bereits zwei Oscars für seine Szenenbilder in Avatar und Alice im Wunderland bekam, darf nun beweisen, dass er nicht nur einen Blick für märchenhafte Kulissen und visuelle Raffinesse hat, sondern auch in der Lage ist ein Großprojekt als Regisseur zu stemmen. Mit Maleficent – Die dunkle Fee entfernt er sich zwar nicht allzu weit von seinen Stärken, aber wagt mit ausgerechnet dieser Verfilmung den Versuch, ein wenig aus dem typischen Disney-Flair auszubrechen. Die titelgebende Hauptrolle wird von Hollywood-Star Angelina Jolie (Mr. und Mrs Smith) verkörpert. In weiteren Nebenrollen zu sehen sind Elle Fanning (Super 8), Sharlto Copley (District 9) und Sam Riley (Control) – der Ehemann von unserer deutschen Schauspielerin Alexandra Maria Lara (Der Untergang).

Storyanriss:

Einst war die Fee Maleficent (Angelina Jolie) eine schöne, warmherzige Frau, die in einem friedvollen Waldkönigreich lebte. Doch der regierende König versucht mit seiner Armee ihr geliebtes Heimatland zu erobern. Maleficent gelingt es zwar, ihr Zuhause vorerst zu verteidigen, wird jedoch von einem ihrer engsten Vertrauten verraten. Ihr gebrochenes Herz wird langsam zu Stein, womit sie nicht nur das Vertrauen in die Menschen verlor, sondern auch ihre Güte. Viele Jahre später wird der Verräter zum neuen König und setzt auch schon bald eine Tochter in die Welt. Maleficent sieht ihre Chance auf Vergeltung gekommen und belegt die Tochter des Herrschers, Aurora (Elle Fanning), mit einem Fluch. Erst als das Mädchen heranwächst, erkennt Maleficent die Bedeutung Auroras, für ihre Heimat und für sich selbst.

Aurora: Ich weiß, dass du da bist. Hab keine Angst.

Maleficent: Ich habe keine Angst.

Aurora: Dann komm raus!

Maleficent: Dann wirst du Angst haben.

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Fazit:

Disney verfolgt mit Maleficent einen interessanten Ansatz, der gut umgesetzt wurde und dementsprechend für mich einfach toll funktionierte. Der Versuch die Vorgeschichte zu einer der beliebtesten und bekanntesten Disney-Bösewichte dem Publikum näher zu bringen, war innovativ genug online casino um insgesamt einen soliden Film abzuliefern. Besonders stimmig war die heilige Dreifaltigkeit: die Welt, Angelina Jolie und der dunkle Anstrich des Films. Die Rolle scheint einfach perfekt auf Angelina Jolie, die hier ihren Job super macht, zu passen, sodass mir auf Anhieb keine bessere Besetzung einfällt. Das Konzept und Design der Kreaturen und ihrer Welt hat mir sehr gut gefallen, vor allem da sie sich innerhalb der Geschichte auch stellenweise verändern und den Gegebenheiten anpassen.

Elle Fanning, die prinzipiell keine schlechte Schauspielerin ist und von einigen auch als die bessere der Fanningschwestern bezeichnet wird, übertreibt mit ihrer Supernaivität und Freude über alles und jeden ein wenig. Dies wird zwar auch am Drehbuch liegen, empfand ich aber schon ein wenig als störend – genauso wie diese drei guten Feen, die mehr genervt als genutzt haben. Letztlich sind das aber auch Kritikpunkte über die man hinwegsehen kann, denn Maleficent ist trotzdem ein ganz guter Film, der sich zwar nicht lange in meinem Gedächtnis verankern wird aber gerade durch den anderen Ansatz interessant genug ist, um ihn sich mal anzuschauen. Empfehlung also von mir auch wenn ihr diesen Disney-Film nicht umbedingt mit eurer 7-jährigen Nichte gucken solltet.

  • Film: 3/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Durchaus einen Blick wert, muss aber keine Kinokarte für gelöst werden.

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit | Kritik / Review

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Bryan Singer ist zurück! Der comicaffine Regisseur ist nicht nur für den genialen Die üblichen Verdächtigen bekannt, sondern zeigte sich auch verantwortlich für die ersten beiden Teile der Original-Trilogie rund um Wolverine und Professor Xavier. Nach nun 11 Jahren kehrt er zum zweiten Teil des Neustart der Reihe zurück in den Regiestuhl und übernimmt somit das Kommando am Set. Damals war der zweite Teil der wohl beste der Trilogie, ob das auch dieses Mal der Fall sein wird, kläre ich wie immer im Fazit. Bis dahin kann man sich aber auf einen Action-Blockbuster freuen, der mit Jennifer Lawrence (American Hustle – Kritik hier), Hugh Jackman (Prestige), Michael Fassbender (12 Years a Slave – Kritik hier), James McAvoy (Trance), Halle Berry (Monster’s Ball), Anna Paquin (True Blood), Ellen Page (Hard Candy), Shawn Ashmore (The Following), Omar Sy (Ziemlich beste Freunde), Ian McKellen (Der Hobbit – Smaugs Einöde), Patrick Stewart (Star Trek) und Peter Dinklage (Game of Thrones) nicht nur Oscarnominierte und Gewinner, sondern auch alte und neue Generationen der Schauspielkunst vereint und auf die Leinwand bringt.

 

Storyanriss:

In der Zukunft stehen die Mutanten kurz vor dem Aussterben, weil sie von Killer-Robotern gejagt und getötet werden: den Sentinels. Aufgrund der Bedrohung arbeiten die Gegner Magneto (Ian McKellen) und Charles Xavier (Patrick Stewart) zusammen – ihr Plan sieht vor, den Terror durch die Sentinels gar nicht erst zuzulassen. Dazu schicken sie Wolverines (Hugh Jackman) Bewusstsein mit Hilfe von Kitty Pryde (Ellen Page) in die Vergangenheit, da sich sein Geist von den Folgen einer solchen Zeitreise erholen kann. In der Vergangenheit soll Wolverine eine Tat Mystiques (Jennifer Lawrence) verhindern, die den Bau der Sentinels erst möglich machte; der Eingriff würde also die Zukunft im Sinne der Mutanten verändern. Doch dafür muss Wolverine erst ein Team aus Mutanten zusammenstellen – was sich als schwierig erweist. Der junge Charles Xavier (James McAvoy) etwa ist nicht nur in einem miserablen psychischen Zustand sondern zeigt zunächst auch kein großes Interesse an Wolverines Plänen.

 

Ich will dein Leid nicht. Ich will deine Zukunft nicht.

 

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Fazit:

X-Men: Days of Future Past wird derzeit weltweit von den Fans und Kritikern in den höchsten Tönen gelobt und auch ich fand ihn gut, jedoch bin ich nicht so sehr gehyped wie der Großteil. Der Film macht jetzt nicht sonderlich viel verkehrt und unterhält durchaus über die Spieldauer von mehr als zwei Stunden. Nichtsdestotrotz habe ich mir ein stückweit mehr erhofft. Es ist das große Aufeinandertreffen der X-Men sowie Schauspielgenerationen, doch leider kommen, wie es fast zu erwarten war, viele der Protagonisten zu kurz und bekommen keinen Raum um sich zu entfalten, obwohl es über weite Strecken des Films ums Storytelling geht. Das ist dann eigentlich auch schon mein wohl größter Kritikpunkt, denn auch wenn mich die Geschichte interessiert, da ich nicht die Comics gelesen aber jeden X-Men Film gesehen habe, freut man sich eigentlich auch immer darauf neue Mutanten mit neuen Fähigkeiten in tollen Kämpfen zu sehen.

Doch leider kommt das hier deutlich zu kurz. Klar gibt es in Days of Future Past Actionsequenzen aber meiner Meinung nach zu wenig Kämpfe und die sind dann auch noch ziemlich lahm. Gefühlt waren es nur 2 Szenen und das bei 20 Mutanten und 137 Minuten Film. Während mich dieses Zurückgenommene bei Godzilla (Kritik – hier) noch positiv beeinflusst hat und es dort meiner Meinung nach das richtige Stilmittel war, empfand ich es hier eher als störend und man hat deutlich Potential verschenkt. Alles in allem handelt es sich hier um einen guten Blockbuster und würdigen Nachfolger zum ersten Teil des Reboots X-Men: First Class, auch wenn er sich für mich dahinter einreiht. Und wie immer gilt: bleibt bei einem Marvelfilm sitzen um in den Aftercredits einen Vorgeschmack auf den folgenden X-Men: Apocalypse zu erhaschen.

  • Film: 3/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Kinobesuch vor allem aber für Fans der X-Men-Reihe

 

Godzilla | Kritik / Review

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Nun ist es also soweit: am heutigen Donnerstag startet der wohl meistgehypteste Blockbuster des Jahres. Fast jeder Film- und Kinofan hat sich auf den Reboot der Riesenechse Godzilla gefreut und hat die Tage bis zum Release gezählt. Heute ist es offiziell soweit und Regisseur Gareth Edwards darf nach seinem Lowbudget-Überraschungshit Monsters nun mit einer 160 Millionen Dollar Finanzspritze das breite Publikum begeistern. Neben den titelgebenden Protagonisten geben auch Sally Hawkins (Blue Jasmine), Bryan Cranston (Breaking Bad), Ken Watanabe (Inception), Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass), Juliette Binoche (Der englische Patient) und Elizabeth Olsen (Martha Marcy May Marlene) ihr Stelldichein. Genug Gründe um sich seine Kumpels zu krallen und das volle 3D-MaxximumSound-Programm mitzumachen.

Storyanriss:

Bei Bohrungen auf den Philippinen werden im Jahr 1999 Überreste gigantischer Kreaturen gefunden, doch etwas scheint entkommen zu sein. Kurz darauf kommt es in dem japanischen Atomkraftwerk, bei dem der Amerikaner Joe Brody (Bryan Cranston) und seine Frau Sandra (Juliette Binoche) beschäftigt sind, zu einer Katastrophe. 15 Jahre später ist die Großstadt rund um das Kraftwerk als atomar verseuchtes Sperrgebiet deklariert. Doch Brody glaubt die offizielle Version des Unglück durch ein Erdbeben nicht. Als sein beim Militär beschäftigter Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson), der mit seiner Frau Elle (Elizabeth Olsen) in San Fransisco lebt, nach Japan reist, um seinen Vater zur Heimkehr in die USA zu bewegen, wird er von diesem zu einem Trip in die gesperrte Zone überredet. Dort erkennt Joe Brody die gleichen Warnzeichen wie vor 15 Jahren und bald bricht auch schon das Chaos über die Gegend herein. Ein Monster hinterlässt eine Schneise der Zerstörung und bahnt sich den Weg gen Hawaii, während das US-Militär und die Wissenschaftler Dr. Ichiro Serizawa (Ken Watanabe) und Vivienne Graham (Sally Hawkins) verzweifelt nach einem Weg suchen es zu stoppen.

Because what’s really happening is that you’re hiding something out there! And it is going to send us back to the Stone Age!

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Fazit:

Ich lass die Riesenechse gleich mal zu Beginn aus dem Sack: klare Kinoempfehlung von mir. Ich erläutere euch auch warum, denn für mich ist Godzilla wieder so ein Film der fürs Kino gemacht wurde und auch einzigartig genug ist, um ihn dort zu genießen. Die Effekte, der Score und der Sound allgemein sind bockstark und werten dadurch nicht nur das Kinoerlebnis sondern auch den Film auf. Wenn Godzilla seinen Schrei raushaut, scheppert es einfach gewaltig. Dennoch handelt es sich hier bei weitem nicht um einen perfekten Streifen, weil er durchaus seine Fehler hat. Auch wenn ich in meinen Kritiken eigentlich nicht spoiler und man die folgende Sache wie ich bereits nach den Trailern wissen konnte, kommt nun ein kleiner *Spoiler* um den Film besser zu bewerten. Es ist kein Megaspoiler, vor allem in einem Godzilla-Film, und passiert nach etwa 20 Minuten im Film, aber wer ihn nicht lesen will, scrollt einfach ganz nach unten zur Punktewertung.

 

*Spoiler*

*Godzilla bekommt es mit einem anderen Monster zu tun, dem sogenannten Muto*

*Spoiler*

Ich finds klasse, dass sich dieses Reboot wieder an den doch bereits deutlich in die Jahre gekommenen Original-Godzilla-Filmen orientiert und ebenbürtige Gegner auf Godzilla loslässt. Bei dem 1998 herausgebrachten Roland Emmerich Godzilla war dies ja nicht der Fall und es hieß Mensch gegen Godzilla. Der Film beginnt sehr stark und erklärt wie bei einem Reboot üblich erstmal die Entstehung der zunächst fälschlicherweise als Naturkatastrophen abgetanen Monster. Das muss so sein und ich fand diese 30 Minuten als gut und stimmungsvoll umgesetzt. Nun folgt aber etwa eine Stune Film, die weniger von den Monstern zeigt, auf den großen Clash am Ende hinarbeitet und somit Zeit für die menschlichen Charaktere und ihre Geschichten bringt. Problem hierbei ist, dass diese Geschichten eher stereotypisch und belanglos sind. Zusätzlich wurden großartige Schauspieler wie Elizabeth Olsen, Sally Hawkins oder Bryan Cranston für wenig bis gar kein Aufwand in mittelmäßigen Dialogen verheizt, während Ken Watanabe und Aaron Taylor-Johnson mehr Anteile bekamen aber nicht gut genug sind um einen Film dieser Größenordnung zu tragen.

Über Logikfehler braucht man bei einem solchen Streifen nicht reden, seien aber hiermit erwähnt. Auch wenn mich dieser Mittelteil des Films nicht sonderlich gestört hat und ich ihn durchaus der Atmosphäre zuträglich empfand, bietet er selbstverständlich die größte Angriffsfläche für Kritiker. Ich denke auch, dass die Entscheidung zu einem „weniger ist mehr“-Prinzip hier als positiv zu bewerten ist, denn eine inflationäre Verwendung der durchaus sehr gut designten und umgesetzten Monster hätte das große Finale meiner Meinung nach deutlich abgeschwächt. Neben den ersten 30 Minuten und der legendären Fallschirmszene aus den Trailern, ist der Kampf der Titanen einfach super genial. Mein Nerdherz schlägt – lauter als die Schreie der Hater.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Ganz klar Kino. Erwartet keinen Oscarfilm, sondern habt Spaß mit Blockbuster-Popcorn-Action.