The Raid 2 | Kritik / Review

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(Trailer)

Nach der Ära der Martial-Arts-Legenden Jackie Chan (New Police Story) und Jet Li (Hero) galt bislang Tony Jaa (Ong-bak) als legitimer Anwärter auf den Thron in diesem Genre, doch bereits im Jahr 2011 meldete der eher unbekannte Iko Uwais vorsichtige Ansprüche an selbigen, denn mit The Raid inszenierte Regisseur Gareth Evans einen dieser Geheimtipps, der sich rasendschnell wie ein Lauffeuer verbreitete und die Fans hinter sich scharen konnte. Auch mich haben damals die Kampfszenen gut unterhalten aber insgesamt war der Film irgendwie nicht rund genug. Die indonesische Produktion war dennoch ein Erfolg und darf nun für den zweitel Teil auf das vierfache Budget zurückgreifen. Aber ob mehr Geld auch mit mehr Qualität gleichzusetzen ist, könnte ihr wie immer im Fazit nachlesen.

Storyanriss:

Nachdem er die Razzia auf ein mit Gangstern gefülltes Hochhaus überlebte – im Gegensatz zu vielen anderen Anwesenden –, wartet gleich die nächste Herausforderung auf Rama (Iko Uwais): er soll seine Verhaftung provozieren, um im Gefängnis undercover Kontakte zum Gangster-Sprössling Uco (Arifin Putra) zu knüpfen. Über dem soll sich Rama Zugang zum mächtigen Syndikat von dessen Vater Bangun (Tio Pakusodewo) verschaffen. Und als er nach zwei Jahren Haft endlich aus dem Knast kommt, schafft es der verdeckt ermittelnde Cop tatsächlich, eine wichtige Position in Banguns Verbrecherorganisation zu ergattern. Dieser erste Erfolg und alle weiteren Fortschritte werden für den jungen Familienvater Rama jedoch von der ständigen Angst überdeckt, als Polizeispitzel entlarvt zu werden, denn schnell spitzt sich die Situation zwischen den rivalisierenden Gangstersyndikaten zu.

Bring back the Ball.

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Fazit:

BÄM! Mit zwei.. oder wohl eher zweitausend Handkantenschlägen katapultiert sich The Raid 2 mal ganz schnell in die Topliste der Actionfilme of all times. Fangen wir bei dem wohl auffälligsten Unterschied zum Vorgänger an – die Story. Es ist weder die originellste noch die beste Geschichte, jedoch gibt es jetzt wenigstens mal eine, die nicht totaler Mist ist und sie nimmt einen ziemlich großen Anteil des eigentlichen Films ein. Für mich ganz klar ein Pluspunkt, denn sicherlich hat man den damals noch als Geheimtipp geltenden The Raid vor allem für die Kampfszenen geschaut, aber die sehr belanglose und dumme Story drumherum hat den Streifen für mich deutlich negativ beeinflusst. Jetzt im zweiten Teil ist sich Regisseur Gareth Evans bewusst gewesen, dass die potentiellen Zuschauer eine gewisse Erwartungshaltung und höhere Ansprüche haben werden.

The Raid 2 wirkt insgesamt wie eine Mischung aus Romeo Must Die, Infernal Affairs, Kill Bill und Oldboy auf mich und macht echt viel richtig. Trotz des verbesserten und spannenden Grundgerüsts sind natürlich die dynamischen Kämpfe wie zu erwarten das große Highlight des Films. Seit Ong-bak gab es wohl keine cooleren und besser inszenierten sowie choreografierten Kampfszenen mehr. Der generell sehr hochwertig produzierte Actionkracher überzeugt mit kreativen Ideen und ultrabrutalen Martial-Arts-Sequenzen, die wieder mehr auf den Einsatz von Fäusten anstelle von Waffen setzt und gelegentlich für Phantomschmerzen sorgt, wenn man sich derart bildhafter Brutalität nicht regelmäßig aussetzt.

The Raid 2 hat mich komplett überzeugt und voller Adrenalin aus dem Kinosaal entlassen, sodass ich nur ganz klar eine Empfehlung aussprechen kann für dieses Sequel das seinen Vorgänger mit Leichtigkeit in den Schatten gestellt hat.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Geht ins Kino!