Die Bücherdiebin (OT: The Book Thief) | Kritik / Review

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Bei Die Bücherdiebin handelt es sich um Brian Percivals (Downton Abbey) Kinoadaption des gleichnamigen Buches von Markus Zusak aus dem Jahr 2005. Die Geschichte um die mutige Leseratte Liesel zur Zeit des Zweiten Weltkriegs konnte sich weit über 200 Wochen in der Bestseller-Liste der New York Times halten und bot damit genügend Gründe für eine Verfilmung. Trotz der Dreharbeiten in Babelsberg, entschied man sich dafür, die Hauptrollen des Films mit gestandenen Hollywoodgrößen wie Geoffrey Rush (Fluch der Karibik) oder Emily Watson (Gefährten) sowie internationalen Newcomern wie Sophie Nélisse (Monsieur Lazhar) zu besetzen. Aber auch deutsche Schauspieler wie Nico Liersch (Kokowääh 2), Barbara Auer (Das Ende einer Nacht), Heike Makatsch (Das Wunder von Lengede) oder Carina Wiese (Die Wolke) gesellen sich zum Ensemble.

Storyanriss:

Die Handlung setzt im Jahre 1939 zur Zeit des Nationalsozialismus ein und schildert wie Liesel Meminger (Sophie Nélisse), damals noch 9 Jahre alt, zu ihren Adoptiveltern in einen Ort nahe München gebracht wird. Dort angekommen, bekommt sie gleich die etwas grantige Art ihrer Adoptivmutter Rosa Hubermann (Emily Watson) zu spüren, jedoch kann sie nach kurzer Zeit einen guten Draht zu ihrem Pflegevater Hans (Geoffrey Rush) aufbauen, der Stück für Stück ihren Schutzpanzer durchbricht. Liesel freundet sich mit dem Nachbarsjungen Rudi (Nico Liersch) an und lässt sich von Hans das Lesen beibringen.

Als die Zeiten immer düsterer werden und die Deutschen in den Krieg ziehen, steht eines Tages der Jude Max vor der Tür der Hubermanns. Max ist der Sohn eines alten Freundes von Hans, dem er versprochen hat, sich um seinen Sohn zu kümmern und ihm zu helfen, wenn es von Nöten ist. Die Hubermanns verstecken den Flüchtling unter ihrem Dach und leben von nun an in der ständigen Angst aufzufliegen. Die wissbegierige Liesel entwickelt schnell eine Art Geschwisterliebe für Max und stiehlt sich allerhand Bücher zusammen, die ihr, Max und vielen ihrer Mitmenschen helfen, durch die schwierigen Zeiten zu kommen und dem Kriegsalltag für einen kurzen Moment zu entfliehen.

Wörter sind Leben.

 

Fazit:

Vorab sage ich gleich, dass ich das Buch bislang noch nicht gelesen habe und dementsprechend nicht auf die Unterschiede zum Film eingehen kann und nur diesen als solches bewerte. Und ich mach es kurz: ich fand ihn echt klasse. Die Bücherdiebin hat so viele Elemente die für mich wichtig sind, wie beispielsweise die Fähigkeit das Interesse an dem Stoff über die gesamte Filmlänge aufrecht zu erhalten, gut pointierter Humor an den richtigen Stellen, tolle Motive die mir auch längerfristig im Kopf bleiben, Emotionen, interessante Charaktere und auch eine gewisse Dynamik. Mit der besagten Dynamik meine ich speziell die zwischen den Charakteren in diesem Film, die für mich neben Sophie Nélisse das Highlight darstellten.

Liesel ist ganz klar der Dreh- und Angelpunkt in diesem Gefüge ohne die es nicht funktionieren würde und ich fand es einfach sehr schön zu sehen, auf wie viele verschiedene Arten sie eine wichtige Rolle für andere spielt. Da gibt es für mich das brüderliche Verhältnis zwischen Liesel und dem Juden Max, die zunächst kühle und harsche aber später zutiefst liebevolle Beziehung zu Rosa, das innige eher großväterliche Verhältnis zu Hans, die Bindung zu der Frau des Bürgermeisters, die eine Art Ersatztochter in Liesel sieht und nicht zuletzt die Freundschaft zu Rudi, die für mich stellenweise starke Parallelen zu Anna Chlumskys und Macaulay Culkins Beziehung in My Girl hatte. Da mir egal ist, ob der Film sonst eher durchschnittliche Bewertungen bekommen hat, kann ich nur meine Empfehlung für den Film aussprechen.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: + 0,5
  • Empfehlung: Angucken! Die Art und Weise ist nicht wirklich entscheidend.