Kurzkritiken Round-Up März / Mai 2017

The Girl with all the Gifts

Storyanriss:

In einer gar nicht so weit entfernten Zukunft sorgten Pilze dafür, dass fast alle Menschen zombieartige Wesen mit großem Verlangen nach Fleisch geworden sind. Die gefährlichen Kreaturen werden „Hungries“ genannt und die einzige Chance, sie zu heilen, besteht in ein paar Kindern. Deren Mütter wurden während der Schwangerschaft infiziert, der Nachwuchs aber wirkt noch vergleichsweise normal. Dr. Caldwell (Glenn Close) führt Experimente an den Kindern durch, Sergeant Parks (Paddy Considine) behält sie während des täglichen Schulunterrichts im Auge. Ein Kind unterscheidet sich deutlich von den Altersgenossen in der Militärbasis: Melanie (Sennia Nanua), sie ist intelligenter, will ständig lernen und hat viele Einfälle. Als Hungries die Basis überrennen, entkommt Melanie mit Dr. Caldwell, Sergeant Parks und ihrer Lieblingslehrerin Miss Helen Justineau (Gemma Arterton). Draußen warten Chaos und Zerstörung.

Fazit:

Kleiner aber feiner Zombiefilm, der mit 2,5 Stunden schon ein wenig zu lang geht, aber bei dem ich auch immer das Gefühl hatte, dass er mehr zu erzählen hat als andere Genrevertreter. Direkt zu Beginn wird schon klar, dass The Girl with all the Gifts einen anderen Ansatz verfolgt, denn beispielsweise sehen wir weder den Ausbruch der Katastrophe noch wirklich eine Actionszene, die uns sonst in der Regel direkt in das Szenario wirft und auf den aktuellen Stand der Protagonisten bringt. Dieser Film lässt uns erstmal ein wenig im Ungewissen und als Beobachter des Status Quo in den Film einsteigen.

Neben hoffnungslosen Infizierten und Nichtinfizierten gibt es auch eine Art Hybrid, den man zu Forschungszwecken erzieht, bildet und letztlich als mögliche Rettung für die Menschheit sieht. Herausticht hierbei Melanie, die sich als besonders begabt herausstellt. Diese Idee empfand ich als erfrischend kreativ in diesem Genre, genauso wie die Prämisse Mensch und Zombie Seite an Seite durchs Land ziehen zu lassen auf der Suche nach einem Gegenmittel. Hierbei ergänzen sich beide Parteien super und jeder bringt die ihm gegebenen Fähigkeiten ein. Als Bindeglied zwischen diese Elementen dient vor allem die Beziehung von Melanie zu ihrer Bezugsperson, Lehrerin und Mutterersatz Miss Helen Justineau, das von Beginn an stark zu sein scheint und auch im Verlauf der Geschichte wichtiger wird. Schauspielerisch fand ich Newcomerin Sennia Nanua, Gemma Arterton und Oscar-Preisträgerin Glenn Close super. Auch das Ende wird nochmal sehr interessant und kreativ. Empfehlung für alle Zombieliebhaber, die offen für neue Ansätze sind und Mal auf das typische Actionspektakel verzichten können.

 

The Lego Batman Movie

Storyanriss:

LEGO-Batman (Stimme im Original: Will Arnett / deutsche Stimme: David Nathan) erlebt nach seinem ersten Leinwand-Auftritt in „The LEGO Movie“ nun ein Solo-Abenteuer, in dem es um die Frage geht: Kann Batman glücklich sein? Wir erfahren, dass Batman einst als Bruce Wayne ein Kind adoptierte – aus Versehen auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Doch der Sohnemann, Dick Grayson alias Robin (Michael Cera / Luke Mockridge), nagt dem Heldenpapa mächtig an den Nerven: Im Gegensatz zu Batman ist er nämlich die ganze Zeit super-positiv drauf – und er will im Batmobil vorne sitzen, was natürlich gar nicht geht. Zumal Batman ohnehin schon genug Stress mit dem Joker (Zach Galifianakis / Erik „Gronkh“ Range) hat. Der will dem Dunklen Ritter unbedingt beweisen, dass er der größte Bösewicht aller Zeiten ist, woran Batman so seine Zweifel hat. Ein Duell der Egos ist unausweichlich.

Fazit:

Solides Spin-Off zum Erfolgshit The Lego Movie. Wie zu erwarten beschränkt sich Lego-Batman hauptsächlich auf die Charaktere aus dem Batman Universum und nicht wie der Film aus dem Jahr 2015 auf eine bunte Mischung aus sämtlichen Franchises und Neuschöpfungen wie Amed. Die Machart und der Humor sind eigentlich auf dem selben hohen Level wie das Original und hat mit diesem dann auch gemeinsam, dass der Film sowohl für Kinder funktioniert und nicht zu kompliziert ist aber es auch für Erwachsene zusätzliche Ebenen an Humor gibt, die nur sie verstehen.

Das größte Problem für mich war jedoch die deutsche Synchronisation, denn die größte Rolle neben Batman hat sein Erzfeind Joker und den hat man in Deutschland mit dem erfolgreichsten deutschen Youtuber Gronkh besetzt. Gronkh ist zwar bemüht, hat einen guten Sinn für Humor und verfügt auch über eine ziemlich markante und angenehme Stimme, das Problem ist einfach, dass er eben kein Schauspieler ist und das merkt man einem so komplexen und ikonischen Charakter wie dem Joker dann in jeder Szene an. Kinder wird das nicht stören von daher kann ich den Film uneingeschränkt weiterempfehlen, für Erwachsene würde ich dann doch die englische Originalfassung ans Herz legen.

John Wick: Kapitel 2

Storyanriss:

Nur noch das Auto zurückholen, dann will sich John Wick (Keanu Reeves) zurück in den Ruhestand verabschieden. Doch nachdem der Ex-Auftragskiller sein geliebtes Gefährt wieder und sich mit Abram (Peter Stormare) geeinigt hat, dem Bruder seiner Nemesis Viggo Tarasov (Michael Nyqvist), geht es für Wick erst richtig los. Wicks ehemaliger Kollege Santino (Riccardo Scamarcio) steht vor der Tür und gibt ihm eine mit Blut besiegelte Münze. Wie der Einzelkämpfer weiß, steht das Geldstück für ein Versprechen, das Wick einst gab – das Versprechen von Hilfe als Gegenleistung für einen alten Gefallen. Und auch wenn der Killer seine Ruhe haben will, kann er schließlich nicht anders, als seine Zusicherung einzulösen, denn andernfalls droht ihm der Tod. Wick geht nach Rom, wo Santinos Schwester Gianna (Claudia Gerini) in die Riege der einflussreichsten Gangsterbosse kommen will.

Fazit:

John Wick bleibt sich im zweiten Teil treu und schafft es sogar noch ein wenig besser zu sein als der Überraschungshit aus dem Jahr 2015. Am ersten Teil habe ich besonders die cool choreographierte Action und die angedeutete Gesellschaft von Hitman mit eigenen Regeln und Kodex gemocht. Am meisten hatte ich mir vom Nachfolger erhofft, dass sie das Niveau der Action halten können, nicht den üblichen Fehler machen von größer-lauter-mehr und mir vor allem mehr geben von der angedeuteten Welt der Auftragskiller. Und genau das habe ich bekommen. Die Geschichte hat ein bisschen mehr Fleisch am Knochen auch wenn sie weiterhin nicht so sonderlich wichtig ist, das Gun-Fu – wie die Macher es nennen – war wieder beeindruckend und die Strukturen der Welt wurden mehr ausgeleuchtet.

Boston

Storyanriss:

15. April 2013: Wie immer am Patriots Day findet in Boston der Marathon statt. Wie in jedem Jahr ist das Sportereignis ein großes Volksfest, das aber an diesem bestimmten Nachmittag eine schreckliche Wendung nimmt. Innerhalb weniger Sekunden explodieren zwei Sprengsätze im Zielbereich des Rennens. Es gibt mehrere Tote und zahlreiche Verletzte. Doch für Schock haben die Police Sergeants Tommy Saunders (Mark Wahlberg) und Jeffrey Pugliese (J.K. Simmons) keine Zeit. Sie blicken wie auch Special Agent Richard DesLauriers (Kevin Bacon), Polizeichef Ed Davis (John Goodman) und Krankenschwester Carol Saunders (Michelle Monaghan) einer Vielzahl an Aufgaben ins Auge: Allen voran müssen Verletzte versorgt werden und zudem läuft ein Rennen gegen die Uhr, denn die Attentäter müssen ausfindig gemacht und gestoppt werden, bevor sie erneut zuschlagen können.

Fazit:

Die zweite Zusammenarbeit innerhalb eines Jahres und insgesamt dritte von Regisseur Peter Berg und Mark Wahlberg, basiert wie auch Lone Survivor und Deepwater Horizon auf einer wahren Geschichte. In Boston geht es um die Anschläge auf den Boston Marathon 2013 und nach vielen Anfragen hat sich der in Boston geborene Schauspieler Mark Wahlberg dazu entschlossen die Geschichte ins Kino zu bringen, aber nur wenn Peter Berg die Regie übernimmt, weil dieser laut Wahlberg der einzige Regisseur ist, der die Geschichte mit dem nötigen Respekt umsetzen könnte.

Mir hat Boston gut gefallen aber im Gegensatz zum allgemeinen Kritiker-Echo nicht so gut wie Deepwater Horizon, der es im letzten Jahr auch überraschend in meine Top 15 des Jahres geschafft hat. Das liegt vor allem an einigen Aspekten und Momenten die vorrangig in der zweiten Hälfte vorkommen, denn die ersten 50 Minuten empfand ich als sehr gelungen. Vor allem Peter Bergs Ansatz nicht nur das Schicksal von Wahlbergs Hauptfigur in den Fokus zu stellen, sondern von Anfang an auch andere Parteien, die von den Anschlägen betroffen waren, mit einzubeziehen und über den Film hinweg hier und da zu zeigen. Spannend fand ich auch die dargestellte Aufklärungsarbeit der Behörden. Stichwort: Lagerhalle. In der zweiten Hälfte verliert der Film für mich ein wenig an Qualität, weil sich immer mehr Elemente wie Dialoge und Handlungen einschleichen von denen man vermutlich nicht wissen kann, ob sie so stattfanden und die ich ein bisschen drüber fand. Dennoch kann ich Boston empfehlen, weil er einfach sehr solide gemacht ist ohne wirklich nenneswerte Probleme.

A Cure for Wellness

Storyanriss:

Weil der CEO der Firma, in der er arbeitet, viel zu lange in einem Wellness-Center in den Schweizer Alpen verweilt, macht sich der ehrgeizige junge Angestellte Mr. Lockhart (Dane DeHaan) auf nach Europa, um seinen Chef Mr. Pembroke (Harry Groener) zurückzuholen. Dort angekommen, stellt er bald fest, dass die Einrichtung nicht der idyllische Heiltempel ist, als der sie sich nach außen hin darstellt. Weil er zu viele Fragen stellt, diagnostiziert das Personal schließlich auch Lockhart mit der seltsamen Krankheit, die hier alle Patienten festzuhalten scheint. Unter Direktion des rätselhaften Spa-Leiters Volmer (Jason Isaacs) beginnt die Behandlung und sein Verstand wird auf die Probe gestellt. Gemeinsam mit Langzeitpatientin Hannah (Mia Goth) stellt Lockhart jedoch gleichzeitig weiterhin Nachforschungen an, um dem Geheimnis der Einrichtung auf den Grund zu gehen.

Fazit:

A Cure for Wellness habe ich nach dem ersten Trailer heiß erwartet. Ich bin großer Fan von Dane DeHaan und der Film schien ziemlich ungreifbar und mysteriös, was in Kombination für mich bedeutete, dass ich definitiv ein Ticket lösen werde. Leider ist der Film bei den Kritikern weitestgehend nicht gut angekommen aber mir hat er dann insgesamt doch gut gefallen. Die größten Probleme mit dem Film hatte ich definitiv mit der Länge von satten 150 Minuten, was echt der Wahnsinn ist. Es ist nicht automatisch so, dass Filme mit Überlänge schlechter sind aber es ist nunmal ein erhöhtes Risiko vorhanden, eine mögliche hohe Qualität nicht über diese Zeit zu halten. Im Englischunterricht in der Schule hat der Lehrer auch immer geraten kurze, einfache Sätze zu bilden und keine 5fach verschachtelten Satzgebilde, die dir die komplette Grammatik zerhauen können. Also 20-30 Minuten weniger hätten A Cure for Wellness gestrafft und letztlich gut getan.

Zusätzlich hat auch das Finale den Eindruck vom Film eher ins Negative gezogen. Ich meine nicht die Auflösung der Geschichte oder des Mysteriums sondern das skurrile Finale was daraus entsteht, das dann zu viel war für mich. Dennoch gibt es aber viele Aspekte an A Cure for Wellness, die den Film dann doch auch sehr sehenswert machen. Zum einen gehört der Film wohl zu den schönsten Filmen des Jahres, die Bilder und Kamerafahrten sind atemberaubend und echt beeindruckend. Egal ob Schweizer Alpen im Panorama, den coolen Spielereien mit der Kamera am Zug zu Beginn des Films oder auch die Thriller-Horror-Elemente innerhalb des Sanatoriums jede Facette brachte einprägsame Bilder hervor, die sich mir für die nächsten Jahre ins Gedächtnis brennen werden.

Neben der Optik, die positiv zur Atmosphäre beigetragen haben, fand ich auch, dass das Produktionsdesign und die coolen, abgefahrenen Ideen dazu beitrugen. Mir hat auch durchaus Spaß gemacht zu rätseln und nach und nach die konfuse Geschichte aufzudröseln. A Cure for Wellness ist sicherlich nicht der erhoffte Topfilm geworden, aber einer der mir dieses Jahr definitiv im Kopf bleiben wird, wie vergleichsweise The Neon Demon im letzten Jahr.

Fifty Shades of Grey 2 – Gefährliche Liebe

Storyanriss:

Die Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) lernte den milliardenschweren Sado-Maso-Liebhaber Christian Grey (Jamie Dornan) kennen, war ihm schnell verfallen – und trennte sich nach einem besonders schmerzhaften Sexspiel. Doch Anastasia, die nun bei einem Verlag für Macho-Chef Jack Hyde (Eric Johnson) arbeitet, hängt noch immer an ihrem Ex. Nachdem sie und Christian neue Regeln vereinbart haben, beginnt die Beziehung erneut. Ana ist glücklich und glaubt, ihren Freund ändern zu können. Aber dann erfährt sie mehr über seine Vergangenheit. Ehemalige Partnerinnen wie Elena (Kim Basinger) oder Leila (Bella Heathcote) tauchen auf und Ana beginnt zu verstehen: Sie ist nicht die erste, die versucht, aus Christian einen anderen Menschen zu machen. Während sie beim Sex weitere Grenzen überschreitet, steht Ana vor der nächsten schweren Entscheidung.

Fazit:

„Okay, ich werde mit dir essen… weil ich Hunger habe.“

Sagt sie will es langsam angehen, dann streiten sich die beiden über ein durchaus wichtiges Thema und 30 Sekunden später haben sie Sex und sowohl der Streit als auch ihre Bedingung sind über den Haufen geworfen. Konsequent.

Ungesündeste Beziehung ever, besitzergreifend, eifersüchtig.

Schlechteste Frauenerolle des Jahrzehnts.

Die Gespräche handeln immer von den selben drei Themen und drehen sich im Kreis.

Absage New York so sinnlos?! Reaktion vom Chef, wtf?!

Wieder Streit aus nachvollziehbaren Gründen, sagt sie braucht Abstand und Zeit… 30 Sekunden später haben sie Sex

Hubschrauberabsturz wofür? 5 Minuten später ist er wieder da und alles beim Alten.

„Du hast mir gezeigt wie man fickt Elena, Ana hat mir gezeigt wie man liebt.“

Fast and Furious 8

Storyanriss:

Können Dom (Vin Diesel) und seine Freunde, die er Familie nennt, endlich ein normales Leben führen? Nach dem Rückzug von Brian und Mia hat er sich mit Letty (Michelle Rodriguez) in die Flitterwochen verabschiedet und die restliche Crew ist von allen Vergehen aus der Vergangenheit freigesprochen worden. Doch dann taucht die mysteriöse Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) auf, verführt Dom und macht ihn zu ihrem Partner bei einer Reihe von Verbrechen. Mr. Nobody (Kurt Russell) bittet die Gang um Letty, Roman (Tyrese Gibson), Tej (Ludacris) und Co., zu helfen. Gemeinsam mit Hobbs (Dwayne Johnson), der wegen Doms Verrat im Knast sitzt, und Todfeind Deckard Shaw (Jason Statham) müssen sie bei einer Jagd rund um den Globus eine Anarchistin stoppen, die Chaos in die Welt bringen will. Und wichtiger: Sie müssen den Mann nach Hause holen, der sie zu einer Familie machte.

Fazit:

Mit knapp 650 Millionen $  hat The Fate of the Furious das beste Kinostartwochenende allerzeiten hingelegt auch wenn man korrekter Weise erwähnen muss, dass der Film auch im Vergleich zu Star Wars VII in der ersten Woche in mehr Märkten, vor allem dem wichtigen chinesischen, weltweit gestartet ist und somit natürlich einen Vorteil hatte. Es hat auch nicht lange gebraucht für den achten Teil des Franchises und den ersten ohne Paul Walker, um die Milliardengrenze zu knacken und der bislang erfolgreichste Film des Jahres zu werden.

Inhaltlich hat man sich meiner Meinung nach für paar interessante Ideen entschieden, denn sowohl die Idee die Leitfigur der Reihe, die uns mit jedem Teil indoktriniert, dass die Familie über allem steht, wendet sich ausgerechnet gegen jene. Genauso klug war es den Bösewicht des letzten Fast and Furious Films, Jason Statham, mit Dwayne Johnsons Charakter Hobbs zu koppeln und so etliche gelungene Momente im Film zu kreieren. Die Dynamik, der Witz und die Action wenn beide Figuren zusammen zu sehen waren, waren einfach sehr stark. Kein Wunder, dass ausgerechnet die beiden jetzt zusammen ihren Spin-Off Film bekommen werden.

Gelungen waren auch die anderen Castingentscheidungen: Charlize Theron gab ihrer Figur Cipher Gravitas und dem Zuschauer das Gefühl einen ernstzunehmenden Gegner gegenüber zu stehen, der auch Grenzen überschreitet. Auch die andere Oscargewinnerin, Helen Mirren, die sich mit ihrer Begeisterung für Vin Diesel und die Fast Reihe offensiv selbst ins Gespräch für eine Rolle brachte, konnte in ihren wenigen Szenen allen die Show stehlen und Lust auf mehr machen. Die Action war wie üblich top-notch und total übertrieben aber trotz cooler Ideen und Sequenzen, wie zum Beispiel die Szene an der New Yorker Kreuzung, meiner Meinung nach nicht so gut wie in den Teilen zuvor. Ein Highlight war auch ganz klar die Flugzeug-Actionsequenz, die nicht nur gut choreographiert sondern auch sehr lustig war. Neben diesen herausstechenden Momenten kann auch der achte Teil mit den üblichen Säulen des Franchises wie Humor, Familienzusammenhalt, geilen Karren und tollen Locations punkten. Alles in allem war Fast and Furious 8 ein gelungener Ableger, der die Balance von Story und over the top Action zwar ganz gut hinbekommt aber als Gesamtprodukt nicht zu den Top3 Filmen der Reihe gehört.

Guardians of the Galaxy Vol. 2

Storyanriss:

Die „Guardians Of The Galaxy“ rund um Peter Quill alias Star-Lord (Chris Pratt) sind mittlerweile im ganzen Universum bekannt und auch Ayesha (Elizabeth Debicki), die Anführerin der Sovereign People, einem Volk von genetisch zur Perfektion veränderten Wesen, bemüht sich um ihre Dienste. Die Guardians sollen für sie und ihre Mitbürger ein interdimensionales Monster bekämpfen. Im Ausgleich will sie ihnen Nebula (Karen Gillan) übergeben, so dass die Guardians die Killerin und Schwester von Gamora (Zoe Saldana) ins Gefängnis bringen können. Doch Rocket (Stimme im Original: Bradley Cooper) kann seine Finger mal wieder nicht bei sich behalten und klaut nach vollbrachter Tat ein paar mächtige Batterien. Ayesha ist darüber alles andere als begeistert und heuert die Ravagers an, die Guardians zu jagen und die Energiequelle zurückzuholen. Weil Yondu sich weigert, seinen Ziehsohn Star-Lord mit vollem Einsatz zu verfolgen, kommt es innerhalb der Ravagers zur Meuterei. Taserface (Chris Sullivan) übernimmt das Kommando und setzt Star-Lord und den Guardians nach. Bei deren Überführung von Nebula zum Nova Corps wiederum geht derweil wenig nach Plan und bald werden die Helden getrennt.

Fazit:

Nur eine Woche nach Fast and the Furious 8 startet mit Guardians of the Galaxy 2 die nächste große Fortsetzung, die vermutlich an der Milliardengrenze​ kratzen wird. Neben den altbekannten Stars des Überraschungshits aus dem Jahr 2014 sind unter anderem Kurt Russell, Sylvester Stallone und Pom Klementieff neu dabei, die mir auch allesamt gut gefallen haben. Gerade Kurt Russell schien mir perfekt gecastet worden zu sein. Guardians of the Galaxy 2 schwankt qualitativ ziemlich stark: Szenen wie das Intro, das Gefängnis oder das Storyende waren super, wohingegen mir eigentlich alles mit den goldenen Sovereign nicht gefallen hat und es auch hier und da paar langatmige Momente im 2. Akt gab.

Im ersten Teil ging es noch darum wie sich die Guardians finden und ein Team werden und jetzt setzte James Gunn da an und zeigt wie die Guardians auf Abenteuer gehen und ihr Team zusammenhalten müssen. Der eigentliche Hauptcharakter Peter Quill, gespielt von Chris Pratt, kommt fast schon ein wenig zu kurz, obwohl auf seine Geschichte rund um seinen Vater das Hauptaugenmerk James Gunns lag, weil seine Co-Stars in separaten Storyarcs mehr Screentime bekamen. Highlight war hier überraschender Weise Michael Rooker für mich, gestört habe ich mich hingegen oft an Nebula, die interessante Hintergründe zu ihrer Geschichte preisgibt aber von Schauspielerin Karen Gillan gefühlt den ganzen Film mit dem selben extrem wütenden Gesichtsausdruck geschauspielert wird. Zusätzlich merkt man zwar wie sehr James Gunn seine Figuren liebt aber auch er musste hier und da Zugeständnisse an die Zielgruppe machen und für das Publikum so manche Szene einbauen, die beliebte Figuren (und Merchandisegiganten) wie Baby Groot bis zum Maximum ausreizen für Jokes. Wie üblich für Marvel waren die Antagonisten wenig ernstzunehmen und wenig spannend und auch das Actionfinale war nicht sonderlich gut. Das emotionale, storytechnische Ende jedoch war super und lässt den Film auf eine starke, einprägsame Note enden. Wie auch schon beim ersten Teil wurde die Musik toll ausgewählt und hatte gefühlt noch mehr Bedeutung innerhalb der Geschichte.

Get Out

Storyanriss:

Der afroamerikanische Fotograf Chris (Daniel Kaluuya) und seine weiße Freundin Rose (Allison Williams) sind seit mittlerweile fünf Monaten ein Paar. Als Rose ihm ihre Eltern vorstellen möchte, stimmt Chris wohl oder übel zu, auch wenn ihn die Sorge umtreibt, wie Roses Eltern auf den schwarzen Freund ihrer Tochter reagieren werden. Doch zunächst erweisen sich Chris’ Bedenken scheinbar als völlig unnötig: Dean (Bradley Whitford) und Missy (Catherine Keener) bereiten den beiden einen herzlichen Empfang und scheinen sich an der Hautfarbe des Partners ihrer Tochter überhaupt nicht zu stören.

Fazit:

Get Out stellt mit Split wohl die bislang größte Überraschung des Kinojahres da, denn auch der Horrorsatire und dem Regiedebüt von Jordan Peele gelang es mit einem Budget unter 10 Millionen knapp 200 Millionen an den Kinokassen einzuspielen und zeitgleich auch die Kritiker zu überzeugen. Im Falle von Get Out gilt der Film mit 99% Kritikerzustimmung als einer der besten Filme aller Zeiten auf rottentomatoes.com. Und auch wenn ich eine solche Aussage nicht ganz unterschreiben würde, hat mir der erste Film von Peele sehr gut gefallen.

Jordan Peele ist in Amerika schon seit geraumer Zeit auf einer Hypewelle unterwegs, durch das sehr beliebte Comedy-Gespann Key and Peele. Ihm lag viel daran einen möglichst realistischen, klaren Blick auf seine Geschichte und Protagonisten zu halten und den im Film thematisierten unterschwelligen, latenten Rassismus in der Gesellschaft aufzuzeigen, bei dem man sich hin und wieder vielleicht sogar selbst ertappt fühlt, weil man vielleicht Mal so ähnlich gehandelt hat in einer Situation. Get Out ist eher als Satire und psychologischer Horror zu verstehen und weniger als klassischer Schocker, was mir wenn es so gut gemacht ist besonders gefällt. Der Film erinnert mich nicht nur dank des Hauptdarstellers Daniel Kaluuya an die Serie Black Mirror.

Zum Inhalt der Geschichte werde ich natürlich nicht mehr viel sagen, weil man am besten so unwissend wie möglich an den Film herangeht aber mir hat insgesamt ziemlich zugesagt und hat erfrischender Weise auf den Großteil der typischen Genre-Klischees verzichtet. Verdienter Erfolg für Get Out und Peele.

 

Sieben Minuten nach Mitternacht

Storyanriss:

Der kleine Conor (Lewis MacDougall) lebt bei seiner kranken Mutter Elizabeth (Felicity Jones) und fühlt sich in der Schule alles andere als wohl – einige Kinder hänseln Conor, andere behandeln ihn wegen der Krankheit seiner Mama wie ein rohes Ei. Und auch zu Hause scheint sich alles nur noch weiter zu verschlimmern, vor allem wenn Conor bei seiner strengen Großmutter (Sigourney Weaver) sein muss. Als wäre dies alles nicht schon aufwühlend genug, hat Conor obendrein immer wieder Alpträume, in denen er an den drohenden Tod seiner Mutter erinnert und die alte Eibe vor dem Fenster lebendig wird, sich plötzlich in ein knorriges Monster (Stimme im Original: Liam Neeson) verwandelt. Das unheimliche Wesen erzählt Conor drei Geschichten und fordert ihn auf selbst eine vierte Geschichte zu erzählen.

Fazit:

Auf diesen Film habe ich mich besonders gefreut in den letzten Monaten. Grund dafür war der visuelle Look des ersten Trailers, woraufhin ich mir das Buch auf das der Film basiert kaufte, und die beteiligten Akteure wie Regisseur J.A. Bayona, der mit Das Waisenhaus einen meiner liebsten Horrorfilme der letzten Jahre drehte und Liam Neeson, Felicity Jones und Sigourney Weaver die nötigen Schauspieler bot, die diese Geschichte brauchte. Das Buch selbst wurde ursprünglich von Siobhan Dowd angefangen und nach ihrem tragischen Krebstod von Patrick Ness zu Ende gebracht. Ness steuerte nun auch das Screenplay und Script zum Film bei.

Mich hat die Umsetzung des Stoffes absolut überzeugt und ich empfand es als wahnsinnig toll umgesetzt. Die Geschichte an sich ist relativ simpel und so kompakt, dass Ness und Bayona glücklicher Weise auch alles in diesen Film abbilden konnten und nicht wie sonst üblich bei Buchadaptionen viel weglassen mussten, denen man dann zwangsläufig an irgendeinem Punkt hinterher trauert. Die 1-2 Sachen die mir als fehlend aufgefallen sind, waren auch im Buch teils verwirrend und unnütz und somit ist ihr Verlust nicht weiter tragisch. Richtig super waren die Schauwerte, sei es das Monster oder die erzählten Geschichten des Monsters, die einen sehr geilen visuellen Stil hatten und durch ihre gute Qualität die thematisch schwierige Geschichte toll unterstützten. A Monster Calls reiht sich für mich in die kleinen aber feinen Dramen mit fantastischen Elementen wie Pans Labyrinth, Das Waisenhaus, Before I wake oder Midnight Special ein und wird mir sicherlich dieses Jahr länger im Gedächtnis bleiben.

King Arthur: Legend of the Sword

Storyanriss:

Arthur (Charlie Hunnam) wuchs in der Londoner Gosse unter Prostituierten auf, die sich um ihn kümmerten. Von seiner königlichen Herkunft ahnt er nichts, bis er eines Tages das magische Schwert Excalibur aus einem Stein zieht – eine Tat, zur der laut Legende nur der rechtmäßige König Englands fähig ist. Durch Visionen wird Arthur klar, dass der Tyrann Vortigern (Jude Law) die Macht an sich riss, nachdem er den rechtmäßigen König Uther Pendragon (Eric Bana) hatte ermorden lassen, seinen eigenen Bruder – und Arthurs Vater. Der Sohn schließt sich der Rebellion gegen Vortigern an, für die auch die geheimnisvolle Magierin Mage (Àstrid Bergès-Frisbey) kämpft. Es geht um die Befreiung der Bevölkerung von ihrem Unterdrücker, aber Arthur hat außerdem ein ganz persönliches Motiv, um Vortigern vom Thron zu stoßen.

Fazit:

Endlich mal wieder ein Guy Ritchie Film und wenn es nach ihm und seiner Vision ginge der Auftakt einer 6teiligen Arthur-Filmreihe. Ohne jetzt zu voreilig sein zu wollen aber das wird so vermutlich nicht passieren, wenn man sich die durchwachsenen Kritiken und den mittelmäßigen Erfolg am Boxoffice ansieht. Vielleicht kann Ritchie sich für andere Projekte wie beispielsweise weitere „Sherlock Holmes„-Filme verpflichten um im Gegenzug nochmals einen „Arthur„-Film drehen zu können.

Doch trotz meiner eher negativen Prognose muss ich gestehen, dass ich den Film eigentlich ganz cool fand. Film und Filmerlebnis erinnern mich zwangsläufig an The Great Wall mit Matt Damon von Anfang des Jahres. Die Geschichte von König Arthur und Merlin ist nicht gerade selten verfilmt worden und Guy Ritchie erfindet das Rad nicht neu kann aber mit seinem berühmten Stil wie die Art wie er Dialoge führt und schneidet, der Humor oder auch die Art wie er Action präsentiert und inszeniert dem Ganzen seinen eigenen Stempel aufdrücken. Hunnam als Titelfigur war überzeugend und Jude Law hatte als Antagonist sichtlich Spaß.

Ich fand den Film zu keinem Zeitpunkt langweilig und würde durchaus gerne einen weiteren Teil sehen, weil es jetzt erst interessant werden würde. Das bleibt aber wohl Wunschdenken, denn bei knapp 200 Mio reinen Produktionsbudget könnte der Film wenn auch unverdient vielleicht der größte Kassenflop des Sommers werden.

Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows | Kritik / Review

teenage-mutant-ninja-turtles-2_blog2(Trailer)

Knapp 500 Millionen USD konnte Teenage Mutant Ninja Turtles 2014 trotz verhaltener Kritiken und Qualität einspielen. Logisch, dass sich Produzent Michael Bay (Transformers) und die Studiobosse es sich da nicht nehmen lassen ein Sequel zu produzieren. Für Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows durften die Verantwortlichen ein Budget von 130 Mio $ verpulvern. Unter anderem konnte man von diesem Geld alte Bekannte wie Megan Fox (Jennifer’s Body) oder Will Arnett (The Lego Movie) nochmals verpflichten und auch mit Stephen Amell, der vielen vor allem als Superheld Green Arrow bekannt sein dürfte, den Cast ergänzen.

Storyanriss:

Die Teenage Mutant Ninja Turtles Raphael (Alan Ritchson), Michelangelo (Noel Fisher), Donatello (Jeremy Howard) und Leonardo (Pete Ploszek) sehen sich mit mehrfacher Gefahr konfrontiert: Diesmal müssen sie es nicht nur mit Erzfeind Shredder (Brian Tee) aufnehmen, sondern auch mit dessen mutierten Handlangern Bebop (Gary Anthony Williams) und Rocksteady (Stephen Farrelly) – während der Alien-Kriegsherr Krang (Brad Garrett) im Hintergrund an seinem Welteroberungsplan arbeitet. Glücklicherweise stehen den humanoiden Schildkröten weiterhin Reporterin April O’Neil (Megan Fox) sowie Kameramann Vern (Will Arnett) zur Seite, und sie finden im Eishockeyschläger-bewaffneten Casey Jones (Stephen Amell) einen neuen Verbündeten. Aber wollen die Turtles weiterhin die Helden im Schatten bleiben – oder sich New York endlich zeigen?

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Warum sind wir nicht bei den Turtles? Wenn etwas Schlimmes passiert, muss man doch bei den Turtles sein.

Fazit:

Ich mach’s kurz und knapp: auch das zweite Abenteuer der neuen Turtles ist schrecklich. Du merkst einfach von der ersten Sekunde an, dass sich bei den Filmstudios absolut gar kein Kopf gemacht wurde, wie man das Franchise retten und die Fehler des Vorgängers ausbügeln kann. Er wirkt in allen Belangen schlicht genauso sloppy wie der Start der Reihe aus 2014.

Die Charaktere bleiben sehr oberflächlich und generell stark in ihrer Schublade. Die Turtles und Krang waren noch akzeptabel und Will Arnetts Rolle in diesem Film, konnte hin und wieder immerhin für paar witzige Highlights sorgen. Mehr Probleme machten da die restlichen Antagonisten oder auch die Rollen von Tyler Perry sowie Megan Fox. Richtig dumm, overacted, sexistisch und belanglos beschreiben sie ganz gut. Shredder hatte man extra neu gecasted – wofür auch immer. Bebop und Rocksteady haben zuviel Screentime bekommen und waren meiner Meinung nach klar für eine Altersgruppe bis maximal 15 ausgelegt, konnten mich also zu keinem Zeitpunkt überzeugen und nervten permanent.

Leider macht auch der Film als solches nicht viel Spaß. Die Action langweilt, die Geschichte ist typisches 0815-Popcornkino und die Effekte aus dem Computer versuchen das alles nur zu vertuschen. Holt euch bitte für Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows kein Kinoticket, macht nicht wieder den gleichen Fehler. Wir brauchen echt nicht noch einen weiteren Teil und können froh sein, wenn diese Variante der Turtles wieder in den Schatten verschwindet.

bewertungsskalafinal1,5

22 Jump Street | Kritik / Review

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(Trailer)

21 Jumpstreet gehörte für mich zu den witzigsten Komödien der letzten Jahre. Das ungleiche Gespann bestehend aus Jonah Hill (Kritik The Wolf of Wallstreet – hier!) und Channing Tatum (Magic Mike) konnte allein schon auf Grund ihrer körperlichen Unterschiede viele Lacher verbuchen und das sehr lockere Remake des Klassikers rund um Johnny Depp (Kritik Transcendence – hier!) zum Erfolg machen. Auch wieder mit an Bord für die Fortsetzung ist der kautzige Vorgesetzte der Chaoscops Ice Cube (Kritik Ride Along – hier!). Inszeniert wird das Ganze vom Regie-Duo Phil Lord und Christopher Miller, die sich auch für The Lego Movie (Kritik – hier!) und 21 Jump Street verantwortlich zeigen und ihr Händchen für Humor bereits bewiesen haben.

Storyanriss:

Nachdem die Neu-Polizisten Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) ihren ersten Fall erfolgreich lösen konnten, sollen sie erneut als verdeckte Ermittler arbeiten. Unter der Leitung von Captain Dickson (Ice Cube) wird dieses Mal keine Highschool infiltriert, sondern ein örtliches College. Es kommt, wie es kommen muss: Schnell sind Schmidt und Jenko von ihrer eigentlichen Arbeit abgelenkt und verlieren sich in den Verlockungen des Studentenlebens. Jenko findet Anschluss im Football-Team, während Schmidt sich in Kreisen der gehobenen Kunst zu bewegen beginnt. Diese Einflüsse lassen die beiden Cops allerdings auch an ihrer Partnerschaft zweifeln. Gelingt es den beiden dennoch, sich zusammenzuraufen, ihren Fall zu lösen und endlich erwachsen zu werden? Oder bleibt ihre Freundschaft zwischen den Partys und Schießereien auf der Strecke?

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Das ist der unangenehmste Faustkampf den ich je hatte.

Fazit:

„Schuster, bleib bei deinen Leisten“ heißt es so schön und diesen Rat haben sich auch die Drehbuchschreiber zu Herzen genommen, denn im Prinzip haben 22 sowie 21 Jump Street eine sehr ähnliche Struktur. Ich könnte jetzt den roten Faden, der sich durch beide Filme zieht, erläutern, aber wer den ersten Teil gesehen hat, weiß mehr oder weniger was ihn dieses Mal erwartet. Dennoch muss das nicht zwangsweise negativ ausgelegt werden – jedenfalls noch nicht – denn im Endeffekt geht man weniger für den Drang nach guter Story und Drehbuch in diese Art Film als für die erhofften witzigen Momente. Auch wenn vielleicht nicht jede Gag Lachkrämpfe verursacht hat, schossen nicht nur mir im Kino bei der ein oder anderen Szene die Tränen in die Augen. Ich sage nur: Elterntag. Gebt euch den Film mit euren Freunden, denn gemeinsam lachen macht mehr Spaß! Wenn euch der erste Teil gefallen hat, könnt ihr ohne Bedenken auch 22 Jump Street im Kino anschauen, für den Rest reicht die DVD.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +1
  • Empfehlung: DVD/Kino mit Freunden

The Lego Movie | Kritik / Review

the-lego-movieblog1(Trailer)

Das „Transformers“ oder „G.I.-Joe“-Franchise zeigen alle Jahre wieder, dass die filmische Umsetzung eines beliebten Spielzeugs zumindest finanziell erfolgreich sein kann, auch wenn eventuell der Inhalt nicht immer bei jedem Zuschauer gut ankommt. Also warum nicht auch das wohl bekannteste Spielzeug der Welt mit nahezu grenzenloser Verwendung nehmen und fürs Kino aufbereiten? Das dachte sich wohl auch Warner Bros. und engagierte die Animationsexperten Phil Lord und Chris Miller (Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen) für ihre Verfilmung des dänischen Spielzeugklassikers Lego. Typischerweise greift man auch bei der Besetzung der Synchronstimmen auf bekannte Stars zurück, denn zumindest im Original dürfen wir uns auf Elizabeth Banks, Chris Pratt, Liam Neeson (Kritik – Non Stop), Will Ferrell, Will Forte (Kritik – Nebraska), Morgan Freeman, Jonah Hill (Kritik – The Wolf of Wallstreet), Will Arnett oder Channing Tatum freuen. Für die deutsche Fassung konnte man sich immerhin die Synchonsprecher von Neeson, Freemann, Johnny Depp und Angelina Jolie sichern.

Storyanriss:

Emmet (Chris Pratt) ist eine gewöhnliche Arbeiterfigur, die sich konsequent an Regeln hält und es liebt, dass alles in seiner Stadt in gewohnten Bahnen seinen Lauf nimmt. Durch einen Zufall wird Emmet fälschlicherweise als total außergewöhnlich und als Schlüssel zur Rettung der Welt angesehen und von der flippigen Wyldstyle (Elizbeth Banks) zum weisen Magier Vitruvius (Morgan Freeman) geführt, der ihm in einer Prophezeihung offenbart, dass er der auserwählte Held ist. Gemeinsam mit seinen ihm gegenüber skeptischen Mitstreitern begibt er sich in ein Abenteuer, um den bösen Tyrannen Präsident Business (Will Ferell) aufzuhalten, der zusammen mit seinem treuen Gehilfen Bad Cop (Liam Neeson) versucht die Weltherrschaft zu erlangen. Schnell muss Emmet erkennen, dass er an die Grenzen seiner Kräfte und Phantasie kommt.

Du bist sowas von enttäuschend – auf allen Gebieten.

THE-LEGO-MOVIEblog2

Fazit:

Sehr geiler Film. The Lego Movie hätte nach der Drehankündigung wohl keiner auf dem Zettel gehabt, aber spätestens nach den ersten Trailern, war eigentlich jeder gehyped vom Film und sehnte den Kinostart herbei. Und so war auch ich angefixt und wurde letztlich nicht enttäuscht. Auch wenn der Film komplett am Computer entstanden ist, wirkt der Stil zunächst ein wenig wie Stop-Motion, woran man sich zu Beginn erstmal gewöhnen muss. Und auch die Geschichte wirkt am Anfang eventuell ein wenig konfus, aber The Lego Movie legt Minute für Minute und Klotz um Klotz an Klasse zu und wird einfach immer besser. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass die Originalfassung sicherlich witziger ist, konnte ich auch bei der deutschen Variante durchaus lachen. Jeder der in seinem Leben mal mit Lego gebaut und gespielt hat, wird diesen Film lieben, weil die Detailverliebtheit, die Anspielungen und die Verpflechtung von Realitität und Legowelt großartig sind. Auch Diskussionen über die Art und Weise wie man mit Lego umgeht – sprich, ob frei nach Schnauze oder strickt nach Bauplan – oder ab wann man denn zu alt für Lego ist, werden angerissen und sehr schön in Szene gesetzt. Also ich für meinen Teil habe mich über jedes Steinchen gefreut, was ich aus Kindheitstagen wiedererkannt hab und kann The Lego Movie Groß und Klein empfehlen.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Klare Kinoempfehlung für einen Familientag.