Meine Flop 15 aus dem Jahr 2018

Wieder ein Jahr rum und meine alljährliche Flop-Liste der Kinofilme und Filme von Streamingseiten a la Netflix darf da natürlich nicht fehlen. Die Oscar-Filme der letzten Verleihung sind wie immer ausgeschlossen um die Liste nicht zu verwässern. In diesem Jahr sind das beispielsweise A Shape of Water, 3 Billboards, Ladybird usw. Allgemein kann man über das Filmjahr 2018 sagen, dass es wohl ein wenig schwächer war als 2017. Nichtsdestotrotz habe ich wieder weit mehr als 100 Filme dieses Jahr im Kino gesehen und einige Flops entdeckt, um die ihr möglichst einen großen Bogen machen solltet.

Honorable Mentions die es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft haben, sind unter anderem: Der Nussknacker und die 4 Reiche, Breaking In, Cloverfield Paradox, Escape Plan 2, Unknown User 2: Dark Web, Mortal Engines, Die Phantastischen Tierwesen 2: Grindewalds Verbrechen.

#15 Pacific Rim 2 – Uprising


Pacific Rim 2 – Uprising macht der Anfang in meiner Flop-Liste 2018, weil er persönlich eine der größten Enttäuschungen des gesamten Filmjahres war. Der diesjährige Oscar-Gewinner Guillermo del Toro hatte mit dem ersten Teil noch bewiesen, was in seinem kreativen Kopf steckt und einen spaßigen – wenn auch dummen – Actionblockbuster entwickelt, der mich sehr begeistert hat. Doch für den zweiten Teil hatte man del Toros Pläne abgelehnt und ihn entgegen der Fanwünsche aus der Franchise entbunden. Die Entscheidung sollte sich bitterböse rächen, denn qualitativ zieht Uprising in allen Belangen den Kürzeren.

Die Eröffnungssequenz mit den Neuzugängen John Boyega & Cailee Spaeny gefiel mir noch richtig gut, doch das war es dann weitestgehend. Ein merkwürdiger Humor, John Boyega, der sich nur selbst feiert die ganze Zeit, ein mittelmäßiges Drehbuch, das mit der Entwicklung von Charlie Days Charakter wohl einen der beklopptesten Twists der letzten Jahre hatte. Und selbst die Actionszenen haben mich kalt gelassen. Leider war Pacific Rim 2 – Uprising nicht die erhoffte Fortsetzung.

#14 The Strangers – Opfernacht

Nach 47 Meters Down und The Other Side of the Door ist auch Johannes Roberts dritte Regiearbeit leider nicht mehr als Müll. Die Fortsetzung zu The Strangers ist leider nicht mehr als unteres Mittelmaß. Für den Film spricht die ein oder andere cool visuell inszenierte Szene, die Musik und die weitestgehend konsequente Härte. Drehbuch, Schauspiel, Logik und vor allem das Ende hingegen waren grottig. Das große Finale war so dumm und für mich ein starker Bruch mit dem Ton des restlichen Films – die Kirsche auf der Absurditätentorte.

#13 A Beautiful Day

Unter Filmnerds sicherlich der kontroverseste Pick für diese Flop-Liste, denn der ein oder anderer Kritiker hat A Beautiful Day oder You Were Never Really Here wie er im Original heißt sehr hoch auf seine Top-Liste gesetzt. Nicht selten hat sich der Geheimtipp in die Top-3 geschmuggelt. Für mich hat der Film leider nur auf dem Papier funktioniert. Das größte Plus für mich und das kann ich ohne Probleme anerkennen, ist die grandiose schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix. Vielleicht habe ich auch die Genialität nicht verstanden, doch wenn man sein Schauspiel abzieht, bleibt für mich nicht so viel übrig.

Die Geschichte ist nicht neu, die Idee, dass der Protagonist psychisch nicht ganz labil ist auch nicht und die knallharte Action, die einem suggeriert wird, bekommt man leider nie wirklich zu sehen. Eigentlich blenden sie immer weg oder man sieht sie maximal über eine Überwachungskamera in Pixelgröße. Und ganz verrückt wird es in einigen speziellen Momenten, die völlig abstrus und bewusst arti farti daherkommen. Die Szene in der Küche? Wtf war das? Also meinen Nerv hat es nicht getroffen und insgesamt ist mir A Beautiful Day negativ aufgestoßen.

#12 Skyscraper & Rampage

Auf Platz 12 meiner Flop-Liste packe ich direkt zwei Filme, weil sie im Kern doch eigentlich eh gleich sind. Mittlerweile gibt es dafür sogar schon einen Begriff: den Rockbuster. Ähnlich wie ein anderer Schauspieler, der hier später auf der Liste noch auftauchen wird, hat Dwayne „The Rock“ Johnson in den letzten Jahren nur noch Fließbandarbeit abgeliefert. Lustigerweise sind beide Typen eng miteinander befreundet, haben mehrere Filme zusammengedreht und behaupten jeweils immer der hardest working man in the room zu sein.

Ich strafe hier diese Filme bewusst ab, weil sie wirklich nur noch 0815 Abziehbilder sind und weder The Rock noch den Zuschauer fordern. Schwache Regisseure dürfen schwache Drehbücher schreiben, Dwayne Johnson spielt immer denselben Typ Charakter und die Filme riskieren nichts. Rampage war ein Totalausfall und Skycraper hatte immerhin noch eine coole Location und mit Neve Campbell sogar eine brauchbare Nebenrolle, doch insgesamt ist mir das mittlerweile zu wenig. Ich habe kein Problem mit Blockbustern, doch wenn man mir als hardest working man in 5 Jahren 10x den gleichen Film vorsetzt, langweilt mich das, obwohl ich The Rock sehr charismatisch und sympathisch finde.

#11 Mile 22

Mile 22 fällt für mich wieder eher in die Kategorie „große Enttäuschung“ statt „furchtbar schlechter Film“, denn das Gespann aus Regisseur Peter Berg und Hauptdarsteller Mark Wahlberg hat sich in den letzten Jahren zu einem absoluten Erfolgsduo gemausert, das mich mit ihren drei vorangegangen Kooperation Lone Survivor, Boston und vor allem Deepwater Horizon begeistern konnte. Doch Mile 22 fühlte sich nicht nach derselben Akribie an, die in die anderen Projekte floss.

Es handelte sich um einen reinen Action-Thriller, der aber bis auf eine coole Sequenz mit The Raid Star Iko Uwais im ersten Drittel des Films keine nennenswerten Highlights zu bieten hatte. Zudem waren die Charaktere alle so unfassbar nervtötend. Man braucht jetzt nicht mehr als zwei Gehirnzellen um zu verstehen, dass man damit zeigen wollte wie verroht und abgefuckt die Leute sind, wenn sie ihr Leben dieser Einheit und dem Land widmen, aber diese unfassbar unnötig aggressive Grundstimmung war zu übertrieben. Keiner konnte einen Satz rausbringen ohne eine andere Person zusammenzuscheißen.

Negativer Höhepunkt: Mark Wahlberg der völlig überzogen und grundlos eine Analystin zusammenstaucht wie wertlos sie denn sei, weil sie nicht innerhalb von 2 Minuten die Terroristen ausfindig machen könne. Mile 22 war für mich mit Abstand die schwächste Kooperation von Berg und Wahlberg und definitiv ein Lowlight des Jahres.

#10 How to Party with Mom

Dass Vetternwirtschaft kein Garant für Erfolg ist, beweist Til Schweiger bereits jährlich in seinen Filmen. Doch auch in Hollywood ist es nicht immer ratsam jedes Instrument im Orchester selbst spielen und dazu noch dirigieren zu wollen. Melissa McCarthy ist eh schon die laufende 50:50-Chance auf einen guten oder schlechten Film und hat sich hier kein Gefallen getan, selbst mit ihrem Mann das Script zu schreiben und unter seiner Regie die Hauptrolle zu verkörpern.

Sie ist eine talentierte Schauspielerin und lustig, aber ihre Projektauswahl wirkt meist recht willkürlich. Kurioser Weise gilt sie mit ihrem neuen Film Can u ever forgive me? sogar als aussichtsreiche Option in der Award-Season, was ihr Talent nur bestätigt. Das Set-up für den Film ist noch ganz nett, die Message dahinter nicht verkehrt aber insgesamt ist How to Party with Mom nur mangelhaft und so belanglos. Es gab für mich genau zwei witzige Momente im Film und der Versuch emotional den Zuschauer zu erreichen funktionierte auch nicht. Leider eher eine weitere schlechte Comedy mit McCarthy.

#9 Night School

Ich habe es bereits angedeutet: auch The Rock Kumpel Comedian Kevin Hart, der 24h-Oscar-Host, schafft es auf die Flop-Liste 2018. Night School ist nicht nur die letzte unbedeutende 0815-Comedy Harts, sondern auch der erste unter seiner Schirmherrschaft produzierte Film. Im Gepäck hat er seine Freundin und die Comedy-Entdeckung der letzten 2 Jahre, Tiffany Haddish, die wie Hart selbst, zur Zeit alles mitnimmt was man ihr anbietet. In Amerika kamen zum Ende des Jahres glaube 3 Filme innerhalb von 3 Wochen mit ihr raus.

Ich mag beide und ich finde sie beide witzig, aber so wie The Rock 3 gleichförmige Blockbuster im Jahr rausballert, sind es bei Hart halbherzige Komödien, die durch penetrante Werbung und großer Fanbase 100 Millionen einspielen und drei weitere rechtfertigen. Night School macht also nichts anders, er gibt am laufenden Band Witze über Kevin Harts Größe, paar witzige Nebenrollen und am Ende immer den gleichen Storybogen. Kennste einen, kennste alle.

#8 Johnny English 3

Hahaha, er hat ein Cocktail-Schirmchen in der Nase. Witzig, weil der gehört da gar nicht hin, haha! 158 Millionen – Wahnsinn. Dass Rowan Atkinson, Mr.Bean, im Jahr 2018 so unfassbar zieht, hätte ich im Leben nicht geglaubt. In Amerika hat er dabei nur 4 Millionen eingespielt aber gerade in Großbritannien konnte er natürlich überzeugen. Für mich ist der Rowan Atkinson Zug wohl abgefahren, denn ich fand den dritten Film des Franchises lahm.

Die Geschichte steht zwar nicht im Fokus ist aber super flach und der Humor kann meine Lachmuskeln maximal einmal über die gesamte Lauflänge kitzeln. Klar Atkinson hat durch seine Mimik immer das Potential witzig zu sein, aber ich hätte ohne große Probleme auf diesen Film verzichten können.

#7 The Nun

Genug mit den schlechten Komödien, kommen wir zum ersten Horrorfilm-Flop: The Nun. The Nun gehört wie die Annabelle Filme zu der Conjuring-Franchise und symbolisiert für mich den Cashgrabstatus dieser Reihe. Es ist der bislang erfolgreichste der fünf Filme, aber neben Annabelle auch der schlechteste. Miese Story, kein Gruselfaktor und 0815 Schockeffekte. Einzig die schauspielerische Leistung und das ein oder andere schöne Bild sind mir positiv in Erinnerung geblieben.

#6 The Happytime Murders

Just Kidding, eine Komödie habe ich doch noch für euch in meiner Flop-Liste. Die Idee fand ich ehrlich gesagt ziemlich geil: eine Art dreckiges R-Rated Muppets, eine derbe Komödie kombiniert mit einem Noir-Krimi. „No Sesame. All Street.“ war der richtig geile Slogan. Doch war das letztlich entstandene Produkt absoluter Müll.

Zum zweiten Mal dieses Jahr findet eine Melissa McCarthy Komödie den Weg in meine Liste. Der Film ist echt derbe, hauptsächlich aber derbe unter der Gürtellinie, wenn beispielsweise der Hauptcharakter, eine Puppe, mal kurz seine Klientin bumst und literweise Puppensperma verschießt. Kann man machen, muss man nicht. Die gute Idee hat leider nicht zu einem guten Film geführt. Die Krimigeschichte war leider sehr vorhersehbar und dadurch wenig spannend und der Humor zündete nur selten.

#5 Venom

Venom ist für mich der schlechteste Superheldenfilm des Jahres. Tom Hardys Schauspiel und die Buddy-Momente mit Venom, der innere Zwiespalt, die witzigen Momente die dadurch entstanden sind, das sind die eine großen redeeming Qualities, die mir dieser Film gibt. Alles andere ist enttäuschend. Das Drehbuch ist nicht gut, die Handlung 0815, die Dialoge teils haarsträubend, die Figuren klischeebehaftet und abgesehen von Eddy Brock, also Tom Hardy, saudoof.

Dazu kommt die leidige Diskussion um ein R-Rating. Ein menschenfressender Antiheld hätte dieses Altersfreigabe gebraucht. Alle Verantwortlichen haben in der Pressetour betont, dass es nichts ausmachen würde, aber das ist Quatsch. Ständig wird abgeblendet, wenn etwas passiert. Die Actionszenen sind bis auf die allererste furchtbar langweilig. Alles ist extra dunkel oder man kreiert so Sequenzen, wo vermeintlich viel passieren müsste, aber überall ist Nebel durch Rauchgranaten. Nur am Ende, wenn man wie so häufig ein großen CGI-Klotz gegen Venom antreten lässt, bekommt man das irgendwie zu sehen. Generell ist es die einfachste und schlechteste Variante a) einen typischen Evil CEO als Gegenspieler zu haben und b) wenn man nicht weiter weiß quasi einfach den „Evil Twin“ auf den Helden loszulassen.

Das alles nur um sich angeblich an Spider-Man anzubiedern und eventuell in Zukunft dort aufzutreten. Für mich war es das nicht wert, aber anscheinend für viele Andere, denn Venom ist unfassbar erfolgreich gewesen und konnte sagenhafte 855 Millionen USD einspielen und war überraschend erfolgreich in China. Auch wenn ich diesen Film weitestgehend schlecht fand, hoffe ich, dass Sony mit diesen Einnahmen einen besseren zweiten Teil entwickelt, denn das Potential sehe auch ich.

#4 Slender Man

Slender Man ist so ein Film, den man wieder mit Hoffnung auf einen Hypetrain aufzuspringen gegreenlighted hat, nur um dann Jahre zu spät damit in einen längst geschlossenen Bahnhof einzufahren. Das „Slender Man“-Spiel erschien bereits 2012 und konnte für ein paar Wochen Buzz in den Medien erzeugen, dem Film gelingt das maximal im negativen Sinne.

Als viel zu dunkel, viel zu zerschnitten um die Altersfreigabe zu drücken, viel zu spät, handwerklich viel zu schlecht und letztlich viel zu öde kann man das Endprodukt beschreiben. Albträume bekommt man nur, weil man sich diesen hingerotzten Horrorfilm angeschaut hat, aber nicht, weil die Inhalte so gruselig sind. Wie jedes Jahr gab es auch 2018 ein paar Highlights in diesem Genre, doch Slender Man ist ein generischer Cashgrab Horrofilm von der Stange.

#3 Das Zeiträtsel

Eine beliebte Vorlage, die als unverfilmbar galt, großer Hype, viel Werbung, ein hohes Budget, ein namhafter Cast, mit Ava DuVernay eine sehr talentierte Regisseurin und Amerikas Mutter Oprah Winfrey. Was kann da schon schiefgehen? Leider alles. Das Schauspiel der Jungdarsteller war schlecht, das der Vollprofis völlig überzogen. Eine konfuse Geschichte mit bizarren Figuren.

Eigentlich springen die Charaktere auch nur von CGI-Welt zu CGI-Welt ohne was zu machen. Der Film ist kitschig, berührt aber absolut gar nicht. Und dann diese Eier der Macher eine Metaebene zu schaffen, die die eh schon larger-than-life Oprah Winfrey tatsächlich als eine riesige Götterfigur darstellt, ist echt bemitleidenswert grausig. Der Film war ein Reinfall und hoffentlich kein Fallstrick für Ava DuVernay, die mit Selma ja schon gezeigt hatte wie gut sie ist. Vielleicht sollte sie zurück zu kleineren Budgets.

#2 Wahrheit oder Pflicht

Unfassbar dummes Drehbuch, grandios schlechte Figuren, die so dämlich handeln und alle Genreklischees bestätigen, so dass man am liebsten wie die Charaktere im Film den Freitod wählen würde. Wer weiß, vielleicht ist das auch die Metaebene, die die Crew des Films ursprünglich anstrebte. Zusätzlich wird man gequält mit diesem potthässlichen Fratzeneffekt, der sich zwar bei mir persönlich das gesamte Jahr über ins Gedächtnis gebrannt hat, aber innerhalb des Films nur alles ins Lächerliche zieht. Das wirkt der Tonalität eines Horrorfilms völlig entgegen. Dem Produzenten, dem dieser geniale Einfall zuzuschreiben ist, möge der Blitz treffen. Und dann nochmal.

Wenn man sich dann durch den Großteil von Wahrheit oder Pflicht gequält hat, wird man auch noch mit einem so grottigen Ende und einer Charakterentwicklung abgefertigt, die so sinnlos und haarsträubend ist. Alle Beteiligten sollten sich schämen für diese Gurke.

#1 50 Shades 3: Befreite Lust

Ich bin mir sicher: hätte ich Klassentreffen 1.0 von und mit Til Schweiger oder den Bülent Ceylan Film Verpiss dich, Schneewitchen! gesehen, wären sie ganz starke Kandidaten auf den Thron gewesen. Die Trailer habe ich bestimmt 30x sehen müssen und da gab es schon keinen Lacher. Was ich über diese Flops alles gehört habe, da stellen sich mir die Haare auf. Doch selbst für mich gibt es Filme, denen ich keine Chance geben muss, um zu wissen wie schlecht sie sind, für die mir meine Zeit und meine Nerven zu kostbar sind als dass ich sie dafür opfere.

Aus diesem Grund schaffte es dann zum insgesamt dritten Mal und zum zweiten Mal in folge doch wieder ein Film der 50 Shades of Grey Trilogie an die Spitze. Der Abschluss der Trilogie ist nicht so schlecht wie der zweite Teil, aber leider immer noch unfassbar schrecklich und eine Beleidigung. Über Jahre hinweg rege ich mich über diese Dialoge, diese absolut toxische Beziehung, oder den lamen Sex für das eigentlich vermittelte Image auf.

Man merkt, dass keiner der Beteiligten mehr Bock hatte, gute Darsteller wie Jamie Dornan und Dakota Johnson wirken gequält. Wenn ich zurückdenke an die Szenen mit der Maklerin oder die Sexszenen in der Küche kommt mir das Kotzen. Und dieser ganze Actionplot rund um den Antagonisten, der innerhalb der Trilogie nicht nur die unglaubwürdigste Entwicklung EVER durchmachte, er bekommt jetzt sogar noch eine völlig an den Haaren herbeigezogene Verbindung zur Christian Greys Vergangenheit, hahaha. Vielleicht war es doch das Lowlight der Trilogie, macht es einen Unterschied?

Es tut so weh und trotzdem rennen sie in Deutschland wieder alle rein. Platz 3 der deutschen Kinocharts 2018 konnte 50 Shades wieder klar machen. Kopf -> Tischkante. Endlich ist es vorbei.

Kurzkritiken Round-Up November 2018

Aufbruch zum Mond

Storyanriss:

Der Ingenieur Neil Armstrong (Ryan Gosling) arbeitet Anfang der 60er Jahre als Testpilot für Jets und Raketenflugzeuge und hat mit seiner Frau Janet (Claire Foy) und den beiden Kindern Rick (Gavin Warren) und Karen (Lucy Stafford) eine liebende Familie hinter sich, die ihm den Rücke stärkt. Sein ganzes Leben ändert sich jedoch, als seine Tochter an einem Gehirntumor stirbt und die Familie nach einer Veränderung sucht. Diese bietet sich, als die NASA für ein Mondprogramm auf der Suche nach Piloten mit Ingenieurswissen ist. Neil nutzt die Chance und zieht mit seiner Familie nach Houston, wo er eine Ausbildung zum Astronauten beginnt. Nach etlichen Strapazen und Testflügen, kämpft sich der professionelle Ingenieur bis an die Spitze und wird bald gemeinsam mit Buzz Aldrin (Corey Stoll) und Mike Collins (Lukas Haas) mit der Apollo-11-Mission zum Mond geschickt.

Fazit:

Regiewunderkind und jüngster Oscar-Gewinner der Kategorie Beste Regie Damien Chazelle meldet sich nach dem Drummer-Drama Whiplash und dem rekordbrechenden Musical La La Land zurück mit einem Biopic über Neil Armstrong und die Mondlandung. Erstmals hat Chazelle nicht das Drehbuch zu einem seiner Filme beigesteuert und wie üblich war ich bei der Ankündigung dieses Projekt ein klein wenig enttäuscht, weil ich von so talentierten Schaffenden mir möglichst kreative neue Stoffe erhoffe und für mich dahingegen ein Biopic, bzw. Film der auf wahren Begebenheiten beruht das Malen-nach-Zahlen Äquivalent dazu darstellt. Es war abzusehen, dass es ein solider, guter Film werden würde, aber die Chance, dass er mich absolut aus den Socken haut war deutlich geringer.

Letztlich sollte ich mit dieser Befürchtung recht behalten, denn handwerklich ist Aufbruch zum Mond / First Man wieder nahezu perfekt. Die Bilder sind schön, das Schauspiel authentisch, Kameraarbeit reduziert aber spitze, Drehbuch durchdacht, Musik stimmungsvoll untermalend, Effekte sind tricktechnisch herausragend. Eigentlich bietet der Film nichts worüber man wirklich meckern könnte, doch dennoch hat mich zum ersten Mal ein Damien Chazelle Film absolut kalt gelassen. Natürlich gibt es mit den vielen Opfern des wissenschaftlichen Wettrüstens, den Schicksalsschlägen und Konflikten in den Familien sowie der eigentlichen Mondlandung viele emotionale Steilvorlagen, doch so richtig wollte das bei mir nicht zünden und auch die 140 Minuten Laufzeit merkte ich dadurch mehr.

Aufbruch zum Mond ist ein handwerklich beeindruckendes Biopic, das bei mir zwar emotional nicht landen konnte wie es Neil Armstrong einst auf dem Mond tat, aber dennoch eine große Rolle bei den Oscars spielen könnte.

Nur ein kleiner Gefallen

Storyanriss:

Seit dem Tod ihres Mannes muss Stephanie (Anna Kendrick) ihren Sohn Miles (Joshua Satine) alleine versorgen. Als mäßig erfolgreiche Mom-Bloggerin lässt sie dabei ihre Umwelt an den Höhen und Tiefen ihres Lebens teilhaben. Zudem ist sie ungemein hilfsbereit. Daher ist es für sie selbstverständlich, ihrer neuen Freundin auszuhelfen: Mode-PR-Chefin Emily (Blake Lively) bittet sie darum, Sohn Nicky (Ian Ho) nach der Schule für ein paar Stunden mit nach Hause zu nehmen. Doch am Abend erscheint Emily nicht, um ihren Sprössling abzuholen. Tage und Wochen ziehen ins Land, in denen sich Stephanie zusammen mit Emilys Mann Sean (Henry Golding) um den Jungen kümmert und versucht Emily zu finden.

Fazit:

Oh, wie habe ich mich auf diesen Film gefreut. Als Fan von Blake Lively und Anna Kendrick haben mir bereits die Monate vor dem Deutschlandstart viel Spaß gemacht, weil die beiden ein Duo bilden, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche, aber sehr froh war es zu bekommen. Beide Schauspielerinnen beherrschen das Social-Media-Game sehr gut, bringen immer viel Spaß, sind schlagfertig und rocken mit ihrer sympathischen Art die Promo-Interviews.

Paul Feigs neuester Film ist ein origineller, bizarrer Mix aus bitterböser, schwarzhumoriger Komödie, Satire und Psycho-Thriller. Nur ein kleiner Gefallen treibt dir manchmal die Schamesröte ins Gesicht, lässt dich laut lachen über bissigen Spitzen gegenüber Rollenklischees und der Gesellschaft und bietet darüber hinaus auch ein wenig Rätselspaß für Thrillerfans. Die Geschichte ist so reich an Twists und Turns, so dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Glaubwürdigkeit der Geschichte schon leidet. Jedoch werden diese Momente dann aufgefangen durch die schwarzhumorigen Elemente des Genre-Mix‘ und wirken damit nur noch halb so schlimm. Ja, einige Wendungen, gerade zum Ende hin, sind vielleicht ein wenig zu viel und wie bei so einer explosiven Kombination sämtlicher Genres, gibt es immer die Momente, wo man lieber mehr Thriller gehabt hätte als ein witziger Einschub kommt und vise versa.

Nur ein kleiner Gefallen ist sicherlich kein Meisterwerk geworden, dessen frischer Genre-Mischmasch gleichermaßen Fluch und Segen ist. Es ist auch schwierig den Film zu empfehlen, weil er wohl weder die Anforderungen von Hardcore-Thrillerfans als auch Hardcore-Comedyfans vollends befriedigt. Mir persönlich hat dieses mutige Experiment aber gefallen und allein die gute Chemie des Casts bietet einen Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz.

Bohemian Rhapsody

Storyanriss:

Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury (Rami Malek) und seine Bandmitglieder Brian May (Gwilym Lee), Roger Taylor (Ben Hardy) und John Deacon (Joseph Mazzello) die Band Queen. Schnell feiern die vier Männer erste Erfolge und produzieren bald Hit um Hit, doch hinter der Fassade der Band sieht es weit weniger gut aus: Freddie Mercury, der mit bürgerlichem Namen Farrokh Bulsara heißt und aus dem heutigen Tansania stammt, kämpft mit seiner inneren Zerrissenheit und versucht, sich mit seiner Homosexualität zu arrangieren. Schließlich verlässt Mercury Queen um eine Solokarriere zu starten, doch muss schon bald erkennen, dass er ohne seine Mitstreiter aufgeschmissen ist. Obwohl er mittlerweile an AIDS erkrankt ist, gelingt es ihm, seine Bandmitglieder noch einmal zusammenzutrommeln und beim Live Aid einen der legendärsten Auftritte der Musikgeschichte hinzulegen.

Fazit:

Bohemian Rhapsody hat vor seiner Veröffentlichung vor allem Schlagzeilen gemacht, weil es mitten in der Produktion und den Dreharbeiten den Regisseur Bryan Singer verlor. Singer wurde zu diesem Zeitpunkt vorgeworfen vor einigen Jahren einen Jugendlichen sexuell missbraucht zu haben, doch öffentlich gaben sowohl Bryan Singer als auch das Studio die merkwürdige Begründung, dass er einfach nicht am Set erschien und deswegen gefeuert wurde. Singer hingegen bestreitet die Vorwürfe und behauptet er hätte sich um ein schwerkrankes Familienmitglied kümmern müssen. Es soll auch Probleme am Set mit Star Rami Malek gegeben haben. Was letztlich auch stimmen mag, Regisseur Dexter Fletscher – der uns bereits mit dem sehr guten Eddy the Eagle Biopic überzeugen konnte – hat übernommen.

Bohemian Rhapsody ist insgesamt eher ein Wohlfühlfilm geworden, der zwar die Probleme wie die HIV-Erkrankung oder die Probleme innerhalb Queens anspricht, aber auch nur anreißt. Letztlich geht um den Ikonenstatus Queens, ihre Erfolge und natürlich die beliebte Musik. Freddie Mercury wurde grandios von Rami Malek dargestellt. Neben Malek fand ich vor allem Lucy Boynton als die Liebe seines Lebens Mary Austin herausragend. Absolut faszinierend war die detailgetreue Nachbildung einiger Ereignisse. Das Finale, der Life Aid Auftritt in Wembley, war einfach fantastisch und garantiert Gänsehaut. Die Musik spielt neben Malek wohl die zweite Hauptrolle und war wenig überraschend geil. Ich habe den Film nur mit einem Dutzend Menschen gesehen und hatte schon meinen Spaß, aber es gab wohl in Wembley eine Aufführung mit Tausenden Fans, die sicherlich eines der Highlights des Jahres gewesen sein muss für jeden der teilnehmen durfte.

Klare Empfehlung für Bohemian Rhapsody, der meiner Meinung nach alles hält was er verspricht und ein gut gemachtes Biopic ist.

Operation: Overlord

Storyanriss:

Eine amerikanische Soldatentruppe landet am Vortag des D-Days in einem nordfranzösischen Dorf, das von deutschen Truppen besetzt ist, nachdem ihr Flugzeug abgeschossen wurde. Die Alliierten, unter ihnen der von der Army eingezogene Boyce (Jovan Adepo), und Ford (Wyatt Russell), müssen sich nun hinter feindlichen Linien durchschlagen und müssen einen Radarturm zerstören. Nur so können sie ihre Kameraden, die sich am Strand befinden, unterstützen. Doch dann macht Boyce eine schreckliche Entdeckung: Unter einer Kirche haben Nazis ein Labor eingerichtet, in dem sie fürchterliche Experimente durchführen. Und bald stehen sie Gegnern gegenüber, die die Welt noch nie gesehen hat. Obwohl es nicht Boyces Autrag ist, möchte er den Menschen helfen.

Fazit:

Gerüchten zu Folge sollte Operation: Overlord erneut von Produzent J.J. Abrams (Star Wars Episode 7) in sein Cloverfield-Universum eingebunden werden, wie es auch schon zuvor nachträglich mit dem grandiosen 10 Cloverfield Lane und dem diesjährigen, leider sehr enttäuschenden Cloverfield Paradox geschehen ist. Glücklicherweise hat sich dieses Gerücht letztlich nicht bestätigt.

Operation: Overlord steht für sich und kann in einem Genre oder mit seiner Thematik der Zombie-Nazis vor allem mit einem punkten: Budget. Normalerweise werden solche Nischenstreifen super günstig gedreht, doch hier ist mit 38 Millionen mal richtig Budget dahinter und das sieht man. Allein der Anfang ist schon richtig beeindruckend und muss sich nicht sonderlich vor der Kriegsfilm-Konkurrenz verstecken. Die Optik ist Spitze, die Effekte gut und Set-Design sowie Make-Up richtig stark.

Für einen Großteil des Films handelt es sich auch eher um einen Kriegsfilm, der dann akzentuiert und vor allem im letzten Drittel auf schaurig schöne Art und Weise die „Zombie“-Elemente einflechtet. Der Cast war zwar bis auf Kurt Russells Sohn Wyatt Russell eher unbekannt aber nicht weniger gut und überzeugend als wirklich namhafte Darsteller. Ich habe Operation: Overlord sehr genossen und als eine der größten, positiven Überraschungen des Filmjahres abgespeichert. Klare Empfehlung für Genre-Fans.

Bad Times at the El Royale

Storyanriss:

Das heruntergekommene Hotel El Royal an einem Abend in den Sechzigern: Es ist ein merkwürdiger Haufen an Leuten, den der Concierge Mike Miller (Lewis Pullman) heute in Empfang nimmt, bestehend aus dem Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges), der Sängerin Darlene Sweet (Cynthia Erivo), dem Staubsaugervertreter Laramie Seymour Sullivan (Jon Hamm) und einer mysteriösen Unbekannten (Dakota Johnson). Jeder dieser Gäste merkt, dass etwas im Hotel ganz und gar nicht stimmt und schon bald wird ihnen klar, dass alles andere als eine normale Nacht im El Royal bevorsteht.

Fazit:

Bad Times at the El Royale ist nicht nur die vermutlich beste Tarantino-Hommage die ich je gesehen habe, sondern auch eine der positivsten Überraschungen im Kinojahr 2018 – zumindest für mich. Trotz abschreckender Lauflänge von saftigen 140 Minuten, fand ich den Film durch die Art und Weise wie er erzählt wurde, nämlich in verschachtelter Kapitelform, die nach und nach mehr Details und Geheimnisse sowie Hintergründe preisgibt, sehr unterhaltsam erzählt.

Kurzweilig wäre vermutlich zu hoch gegriffen, aber mich hat der Film reingesaugt in seine Geschichte. Das Drehbuch, Schauspiel, der Ideenreichtum und die Inszenierung haben mich überzeugt. Ich kann nur jedem raten, keinen Trailer vorab zu sehen und sich im Blindflug auf den Film einzulassen. Bad Times at the El Royale ist am ehesten als eine Kombination aus Tarantinos The Hateful Eight und Reservoir Dog zu beschreiben und wenn euch diese Art Film gefällt, könnt ihr hier nicht viel falsch machen. Drehbuchautor und Regisseur, der unter anderem die Daredevil Serie, Cabin in the Woods & der Marsianer geschrieben hat, liefert einen sehr speziellen aber virtuos inszenierten Film ab, der sich nicht verstecken brauch vor der Genrekonkurrenz.

Venom

Storyanriss:

Als Dr. Carlton Drake (Riz Ahmed), Chef der mysteriösen Life Foundation, in den Besitz eines Organismus außerirdischen Ursprungs kommt, benutzt er diese sogenannten Symbionten, um mit ihnen Experimente an Menschen durchzuführen. Dank des Tipps der Konzern-Insiderin Dr. Dora Skirth (Jenny Slate) bekommt der Reporter Eddie Brock (Tom Hardy) Wind von Drakes fragwürdigen Machenschaften und beschließt – entgegen der Warnung seiner Freundin Anne (Michelle Williams) – der Sache auf den Grund zu gehen, schließlich versucht er schon seit langem, Drake das Handwerk zu legen. Bei seinen Nachforschungen in den Labors der Life Foundation kommt Eddie jedoch selbst mit einem Symbionten in Kontakt, der mit ihm zu einem neuen Wesen verschmilzt: dem mit übermenschlichen Kräften ausgestatteten Venom.

Fazit:

Venom bietet rückblickend wohl eine der skurrilsten Filmgeschichten dieses Jahr. Sonys Versuch mit Venom einen Antihelden mit einem jugendfreien Rating für die große Leinwand zu inszenieren, spaltete die Gemüter. Während er weitestgehend von Kritikern und auch dem Großteil der breiten Masse verrissen wurde, spielt Venom gleichzeitig unfassbar viel Geld an den Kinokassen ein und hört damit auch nicht auf. Noch abstruser wurde das ganze als dieser Film im chinesischen Markt startete und dort sogar mehr Geld einspielte als in jedem anderen Markt weltweit. Mittlerweile steht der Film bei 845 Millionen $ Einnahmen.

Auch ich fand den Film inhaltlich leider ziemlich mies. Abgesehen von Tom Hardys Performance, der grandiose Buddy-Momente mit seinem neuen Kumpel hatte und schauspielerisch so alles rausreißt in dem Film, ist der große Rest leider eine Enttäuschung. Ich hatte mich echt auf Ruben Fleischers neuen Film gefreut, weil ich sein Zombieland liebe, aber wir bekommen den gleichen CGI-Bosskampf wie so üblich in Superheldenfilmen, bekommen den klassichen Evil-CEO Charakter, unterforderte Schauspieler in flachen Rollen und die Action zieht bis auf die erste Sequenz überhaupt nicht, weil man einen der brutalsten Figuren im Comic-Universum so stark zensiert – um sich einer möglichen Kooperation mit Spider-Man keine Steine in den Weg zu legen – das sie einfach keinen Spaß machen.

Er kämpft gegen Leute, die er lieber nicht umbringt, weil diese ja eigentlich nur ihren Job machen und das Leute stören würde, man kämpft in dunklen Räumen und Rauchschwaden, damit man möglichst gar nichts erkennt oder man schneidet halt vorher nur weg und deutet an. Venom war echt schwach und vermutlich der schwächste Comicbuchfilm des Jahres und trotzdem hoffe ich auf einen viel besseren zweiten Teil, der nach diesem gigantischen finanziellen Erfolg sicher sein sollte. Don’t fuck it up, Sony!“