Kurzkritiken Round-Up Januar / Februar 2018

Den Anfang dieses Jahr macht mein Kritik Round-Up für die Monate Januar und Februar. Im Detail geht es um die Kurzkritiken zu 50 Shades of Grey 3 – Befreite Lust, Pitch Perfect 3, Greatest Showman, The Cloverfield Paradox, Insidious 4: The Last Key, Criminal Squad, Maze Runnder 3, The Commuter, The Disaster Artist.

50 Shades of Grey 3 – Befreite Lust

Storyanriss:

Die schüchterne Anastasia Steele (Dakota Johnson) und der forsche Milliardär Christian Grey (Jamie Dornan) standen in ihrer Beziehung schon mehrere schwere Krisen durch. Nachdem Ana die Sado-Maso-Vorliebe ihres Partners zu teilen gelernt hatte und beiden endgültig klar geworden war, dass sie sich lieben, hat Ana Christians Heiratsantrag akzeptiert. Nach ihrer Hochzeit nebst den romantischen Flitterwochen bekommt das Paar dann aber neue, alte Probleme: Christian wird den dunklen Schatten seiner Vergangenheit einfach nicht los, außerdem bedroht Anas ehemaliger Boss Jack Hyde (Eric Johnson), den sie abgewiesen hatte und der rasend eifersüchtig auf Christian ist, mit kriminellen Machenschaften das Glück des Paares. Ana ist nun stärker als je zuvor, aber das ist auch bitter nötig: Schon wieder muss sie um ihre Liebe kämpfen.

Fazit:

Es ist ENDLICH vorbei: jahrelang hat man uns regelmäßig zum Valentinstag gequält mit diesen filmischen Lowlights, die in nahezu allen Aspekten absolut schrecklich sind. Der Abschluss der Reihe 50 Shades of Grey 3 – Befreite Lust, ist leider auch dieses Mal keine positive Ausnahme. Ich bin echt froh diese Filmreihe endlich als abgeschlossen zu sehen und ich bin mir sicher, dass das allen Beteiligten, ob nun den beiden Hauptrollen Jamie Dornan oder Dakota Johnson oder auch allen hinter den Kulissen so geht. Ich wünsche den beiden Darstellern zumindest, dass sie ähnlich wie es Robert Pattinson und Kristen Stewart nach Twilight gelungen ist, in Zukunft auf Grund des ganzen Geldes was sie mit diesem Franchise gemacht haben, sich die besseren Rollen in Indi-Filmen aussuchen zu können, weil sie finanziell ausgesorgt haben.

Kommen wir zum Film. Die einzelnen Teile machen einfach keine Evolution durch und übernehmen die Fehler und Probleme der Vorgängers gnadenlos mit in den neusten Ableger. Das straf ich ab. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist nach wie vor richtig vergiftet, von Eifersucht und Kontrollzwängen geprägt und maximal ungesund. Die Chemie fehlt noch immer. Die romantischen Elemente kommen null bei mir als Empfänger an, dafür musste ich viel lachen – auch wenn das sicherlich nicht das Ziel der Macher war.

Zum Beispiel wenn die Kollegin von Ana sich zurecht, weil sie die einzige Person im Film ist die zu reflektieren scheint, mit „Sie wurden befördert.. und sie waren nicht mal hier. Viel Glück, nicht dass sie es bräuchten.“ andeutet, dass sich Ana nur hochgeschlafen hat zu ihrer Chefposition. Nach den Flitterwochen und zwei Tagen im Büro wird sich dann auch direkt wieder von Christian nach Espen entführt, weil sie eine Auszeit brauchte und sie sich natürlich verdient hat. Eine Chefin / Mitarbeiterin zum Verlieben.

Auch Christian und Ana greifen diese Thematik nochmals auf, wenn Ana sagt: „Die Leute denken eh ich hätte meinen Job nur dir zu verdanken“ woraufhin Christian nur erwidert: „Was nicht stimmt, das hast du durch harte Arbeit und Talent erreicht.“ Haha ist klar, die Talente hat sie dir aber wohl nur im SM-Keller gezeigt.

Auch der schon im letzten Film total forcierte Antagonist wirkt so unendlich lächerlich, dass man ihn null ernstnehmen kann. Plötzlich ist er Worldclass-Hacker und Bombenbauer, ein kriminelles Mastermind und seine Geschichte wird komplett unglaubwürdig mit der von Christian Grey verknüpft um eine künstliche Tiefe zu schaffen. Sigh. Ana wird auch mal fix zur Stuntfahrerin a la Fast&Furious. Natürlich darf auch nicht die obligatorische Formel: „Hey wir haben ein großes Problem, ich bin gerade richtig wütend auf dich. – okay lass entweder Sex haben oder etwas Materielles kaufen und alles ist vergessen.“ fehlen. Das ist so dumm, repetetiv und zu einfach.

Ich könnte noch mehr erzählen, bin es aber auch langsam überdrüssig. 3 Filme, 3x die selben Fehler, 3x absoluter Müll aber endlich ein Ende. Hoffentlich.

Criminal Squad

Storyanriss:

Als Ray Merriman (Pablo Schreiber) und seine Bande (unter anderem Curtis ‘50 Cent’ Jackson und O’Shea Jackson Jr.) in Los Angeles Banken einen Geldtransporter überfallen, kommt es dabei zu mehreren Toten. So gerät die sonst so vorsichtige und routinierte Gangster-Truppe auch ins Visier des skrupellosen Cops Nick Flanagan (Gerard Butler). Dessen Spezialeinheit operiert stets an der Grenze zwischen legalen und illegalen Aktionen und beginnt eine erbarmungslose Jagd auf Rays Bande. Die arbeitet gerade an einem letzten großen Coup: Sie wollen die die Federal Reserve Bank ausrauben, was zuvor noch nie jemandem gelungen ist. Das Risiko ist hoch, aber dafür winkt auch eine fette Beute. Immerhin lagern in der Bank der Banken jederzeit zwischen 500 und 800 Milliarden Dollar. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.

Fazit:

Criminal Squad oder Den of Thieves wie er im Original heißt, erinnert durch seine Thematik und Machart ein wenig an den Michael Mann Klassiker Heat aus dem Jahr 1995. Für mich ist Criminal Squad eine kleine positive Überraschung zu Beginn des Jahres, von dem ich bis zum Release nicht mal wusste, dass er kommt.

Der Cast ist super, vor allem Pablo Schreiber, O’Shea Jackson Jr. und Gerard Butler haben mir sehr gut gefallen. Gerard Butler, der im letzten Jahr mit Geostorm – im wahrsten Sinne des Wortes Katastrophenfilm – einen der größten Flops 2017 fabrizierte, kann hier richtig punkten. In Allererste Linie liegt das daran, dass er wie die Faust aufs Auge auf diese Rolle passt. Den knallharten und richtig ekligen Cop, der auf seine Vorgesetzten scheißt und dem für seine Ermittlungen jede Methode recht ist – auch wenn sie nicht rechtens ist.

Die Heistparts waren auch gelungen, der Actionpart des großen Finales war nicht perfekt, hatte aber paar coole Ideen, die teils an Sicario erinnerten und auch der Twist zum Schluss kennt man in dieser Form schon aus ähnlichen Filmen, die ich jetzt aus Spoilergründen nicht erwähnen werde. Insgesamt war Criminal Squad einfach sehr solide auch wenn er viele Versatzstücke aus Klassikern der Filmgeschichte adaptiert hat. Hin und wieder gilt dann doch: besser gut geklaut, als schlecht erfunden.

Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone

Storyanriss:

Thomas (Dylan O’Brien), seine Freunde und die Widerstandskämpfer von The Right Arm haben sich der mächtigen Organisation WCKD gestellt und wissen nun, warum die „Auserwählten“ so hartnäckig verfolgt werden – in ihnen steckt der Schlüssel zu einem Heilmittel für ein Virus, das „der Brand“ genannt wird und dem der Großteil der Menschheit bereits zum Opfer gefallen ist. Nach einem Kampf sind einige von Thomas‘ Freunden in die Hände der Organisation und deren skrupellosen Leiters Janson (Aidan Gillen) gefallen – doch Thomas kann nicht akzeptieren, dass sie zum Wohle anderer ihr Leben lassen sollen, und auch mit der zur Gegenseite gewechselten Teresa (Kaya Scodelario) hat er noch eine Rechnung offen. Mit seinen verblieben Mitstreitern macht sich Thomas auf den Weg in die Letzte Stadt, wo WCKD seinen Hauptsitz hat – und dieser Weg führt sie ausgerechnet dorthin, wo alles begann.

Fazit:

Eine weitere Trilogie findet ihren Abschluss in diesem Monat. Durch einen schweren Unfall am Set von Hauptdarsteller Dylan O’Brien, musste die Produktion und somit auch die Veröffentlichung um ein knappes Jahr verschoben werden – aber immer noch besser als das Schicksal der andere Young Adult Filmreihe Divergent, dessen Schicksal es war nur 2 von 3 Filmen ins Kino zu bekommen, bevor man sich dazu entschied, den dritten nur ins TV zu bringen. Maze Runner hat sich auch inhaltlich deutlich besser entwickelt als Divergent.

Den ersten Teil Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth fand ich damals sogar überraschend stark, Maze Runner 2 – Die Auserwählten in der Brandwüste und jetzt Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone litten wie viele Franchises ein wenig unter dem Fakt, dass sie die Welt öffnen mussten und dann nicht mehr an jeder Stelle das hohe Niveau halten konnten. Dennoch waren beide Nachfolger insgesamt noch unterhaltsame Ableger mit einigen sehr guten Szenen, einem tollen aufstrebenden Cast – allen voran Dylan O’Brien, der mich 2017 auch mit American Assassin überzeugte – und paar mutigen Entscheidungen.

Was mir jetzt am Abschluss der Reihe nicht so gut gefallen hat, ist zum Beispiel das verschenkte Potential eines so tollen Darstellers wie Walton Goggins. Sein Charakter hätte man sicherlich deutlich besser ausleuchten können. Auch zum Ende hin hangelt man sich leider ein wenig an einer Stereotypen-Checkliste ab.

Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone setze ich in etwa mit dem zweiten Teil gleich, die beide nicht an den Start der Reihe 2014 rankommt.

 

The Disaster Artist

Storyanriss:

Tommy Wiseau (James Franco) und Greg Sestero (Dave Franco) lernen sich in einer Schauspielschule kennen und werden über ihre gemeinsame Bewunderung für James Dean und ihren geteilten Traum von einer Karriere in Hollywood schnell Freunde. Greg bewundert Tommy für seine Furchtlosigkeit auf der Bühne und dafür, dass er niemals aufgibt, allerdings wird den beiden schnell klargemacht, dass sie keine Chancen auf eine Schauspielkarriere haben. Da kommt ihnen eine Idee: Warum nicht einfach einen eigenen Film drehen? Tommy schreibt das Drehbuch, kauft von seinem eigenen Geld das nötige Equipment und heuert eine Filmcrew an – und schon kann die Produktion beginnen. Doch schnell stellt sich heraus, dass Tommy, der Hauptdarsteller, Produzent, Regisseur und Autor in Personalunion ist, keine Ahnung vom Filmemachen hat, was aber nicht bedeutet, dass er sich vom erfahrenen Script Supervisor Sandy Schklair (Seth Rogen), der einzigen Stimme der Vernunft, reinreden ließe.

Fazit:

Ein super interessantes Filmprojekt, das bei den Oscar-Nominierungen leider ein wenig gesnubbed wurde – vermutlich auf Grund der Belästigungsvorwürfe gegen Regisseur und Hauptdarsteller James Franco, der sogar noch den Golden Globe gewinnen konnte und viele auch als sicheren Kandidaten für die Oscars sahen. Nun kam aber alles anders, was den eigentlichen Film nicht schmälern soll.

The Disaster Artist erzählt die verrückte Entstehungsgeschichte zu einem der schlechtesten Filme der Geschichte, The Room von Tommy Wiseau. Bei Tommy Wiseau weiß man gar nicht wo man anfangen soll zu erzählen, weil er einfach unfassbar ist. Als grandios schlechter Schauspieler wurde er nicht erfolgreich, entschied sich daraufhin dazu, seinen eigenen Film zu produzieren. Er schrieb ein mieses Script, finanzierte aus bis heute unbekannten aber wohl unerschöpflichen Finanzquellen aus eigener Tasche Filmcrew, Filmsets und 2 ganze Kameraequipments im Wert von knapp 10 Millionen. Er bezahlte ein Kino dafür seinen Film 2 Wochen lang im Kino zu behalten um für die Oscars zugelassen zu werden.

All das und noch viel mehr inszeniert hier James Franco auf wunderbare Art und Weise. The Disaster Artist ist unfassbar lustig, weil alles was Tommy macht so absurd ist und regelmäßig zur Fremdscham führt, wenn dir als Zuschauer wieder bewusst wird, dass das wirklich so passiert ist. James Franco liefert hier auch eine starke Performance ab und man merkt seine Begeisterung für den Stoff. Dennoch funktioniert der Film auch ohne die Grundlage The Room gesehen zu haben, was The Disaster Artist sicherlich der breiten Masse zugänglicher macht.

Mittlerweile hat The Room einen Kultstatus entwickelt, der weltweit durch Trashabende im Kino sogar seine Kosten wieder eingespielt hat und Tommy Wiseau zu Ruhm führte, auch wenn er zu diesem sicherlich ursprünglich anders kommen wollte. Klare Empfehlung für diese Comedyperle.

 

The Commuter

Storyanriss:

Michael MacCauley (Liam Neeson) ist Versicherungsmakler und führt ein beschauliches Leben. Seit zehn Jahren pendelt er jeden Tag mit dem Zug aus dem verschlafenen Vorort, in dem er mit seiner Familie lebt, nach Manhattan. Doch eines Tages wird seine Routine gestört: Er trifft während der morgendlichen Zugfahrt auf eine mysteriöse Fremde namens Joanna (Vera Farmiga), die sich zu ihm setzt und ihn in ein Gespräch verwickelt. Nach und nach offenbart sie Michael, dass sie nicht einfach nur an Smalltalk interessiert ist. Wenn er mit Hilfe von zwei vagen Hinweisen einen bestimmten Passagier an Bord des Zuges findet, dann winkt ihm eine hohe Belohnung. Sollte er sich jedoch weigern, ist nicht nur das Leben aller Mitreisenden in Gefahr, sondern auch das von Michaels Familie. Ihm bleibt keine andere Wahl, als Joannas Spiel mitzuspielen – und er hat nur eine Stunde Zeit.

Fazit:

Das Erfolgsduo bestehend aus Regisseur Jaume Collet-Serra und seinem Hauptdarsteller Liam Neeson starten das Jahr 2018 mit ihrem bereits vierten gemeinsamen Projekt. Nach Unknown Identity, Non-Stop und Run all Night folgt nun der Action-Thriller The Commuter, der sich gefühlt an der Idee zu Non-Stop orientiert und nur das Setting ändert. Dieses Mal muss Liam Neeson nicht als Air-Marshall Terroristen an Bord eines Flugzeugs entlarven, sondern als Ex-Cop während einer Zugfahrt eine Person ausfindig machen, die nicht zu den anderen Fahrgästen passt und Geheimnis verbirgt.

Wie immer bei diesen typischen Liam Neeson Actionfilmen der letzten Jahren gilt: nicht schlecht, aber auch nicht zwangsläufig ein Grund ins Kino zu gehen. Für einen Filmabend sicherlich eine Option als leichte Kost, denn irgendwie macht es ja schon auch immer Spaß ein wenig zu rätseln, wer denn der „Mörder im Orientexpress“ ist, aber spätestens bei den CGI-Actionparts des Films fällt er ein wenig in sich zusammen. Die Prämisse ist schon immer ganz spannend, aber an der Umsetzung hapert es dann hier und da. Jaume Collet-Serra kann qualitativ für mich nicht an seinen letzten Film The Shallows heranreichen, der es sogar 2016 in meine Topliste schaffte.

The Greatest Showman

Storyanriss:

Als P.T. Barnum (Hugh Jackman) seine Arbeit verliert, treiben ihn und seine Frau Charity (Michelle Williams) Existenzsorgen um. Doch dann hat der zweifache Vater Barnum eine Geschäftsidee: Er gründet ein Kuriositätenkabinett, für das er unter anderem eine bärtige Frau und einen kleinwüchsigen Mann anheuert. Doch er will seinen zahlenden Gästen nicht nur Kurioses bieten, sondern auch eine atemberaubende Show mit Akrobaten wie der Trapezkünstlerin Anne Wheeler (Zendaya) und spektakulären Tänzern. Gleichzeitig sehnt Barnum sich nach dem Respekt der feinen Gesellschaft, die hochnäsig auf seinen Zirkus herabsieht. Er tut sich daher mit dem seriösen Theatermacher Phillip Carlyle (Zac Efron) zusammen und als er bei einer königlichen Audienz der schwedischen Opernsängerin Jenny Lind (Rebecca Ferguson) begegnet, wittert er die Chance darauf, endlich auch in der High Society und in der Kunstszene ernstgenommen zu werden.

Fazit:

The Greatest Showman ist trotz größtenteils negativen Kritiken schon jetzt einer der krassen Überraschungshits 2018 an den Kinokassen. Dem Publikum hat Hugh Jackmans neuestes Musical gefallen und vor allem so gut gefallen, dass sie mehrfach ins Kino gingen und durch Mund-zu-Mund-Propaganda noch Familie und Bekannte dafür begeistern konnten. Auch das Studio reagierte gut auf diesen Erfolg und pushte mit Mitsing-Aufführungen das Kinoerlebnis für die Fans. Dies führte dazu, dass The Greatest Showman zu den wenigen Filmen gehört die einen unfassbar geringen Verlust von Einnahmen pro Woche hatte und nun schon knapp über 320 Mio eingenommen hat.

Mich persönlich hat der Trailer im letzten Jahr schon komplett abgeholt und mir Lust darauf gemacht. Eine Underdog- und Außenseiterstory, kombiniert mit einem coolen Cast und Musicalelementen konnte direkt einen Nerv bei mir treffen. Auch den Mainsong „This is me“ habe ich damals schon für einen sicheren Oscarkandidaten gehalten – was jetzt ja auch so kam.

Inhaltlich haben mich dann auch gerade diese Musicalnummern und der Cast überzeugt. Die Charaktere waren charmant, die Message der Songs und Geschichte an sich powerful und hat mich emotional schon erreicht. Die Geschichte im Film hat hier und da schon seine Probleme und kann nicht immer ein hohes Niveau halten. Das Lovetriangle empfand ich als unnötig und viele störten sich auch daran, dass P.T.Barnem ein wenig zu gut wegkommt, weil er im echten Leben gar nicht mal so ein feiner Kerl und teils skrupelos war.

Doch ich denke der Fokus bei The Greatest Showman liegt auf den Songs. Gerade besagter Titelsong, aber vor allem auch „Never enough“ von Rebecca Ferguson, zählen zu den klaren Highlights des Films. Wenn man sieht wie authentisch begeistert und fasziniert Hugh Jackmans P.T. Barnem von dieser Performance und Frau ist, dann springt das direkt über. Leider wurde bei mir dieser Eindruck ein wenig geschmälert als ich recherchierte und feststellte, dass die talentierte Rebecca Ferguson zwar auch eine Gesangsausbildung hat, aber hier der Song von Loren Allred eingesungen wurde, die man in Amerika durch ihre Teilnahme an The Voice kennt.

Das geht für mich leider ein wenig an der Idee eines Musicals vorbei. Der Titelsong „This is me“ hingegen wird auch von der Schauspielerin Keala Settle gesungen und wenn ich dann Videos aus den Rehearsals sehe, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf, weil die Energie überspringt und die Power authentisch rüberkommt. Alles in Allem war The Greatest Showman sehr unterhaltsam und durchaus sympathisch.

Insidious 4: The Last Key

Storyanriss:

Parapsychologin Elise Rainier (Lin Shaye) wohnt mittlerweile mit den zwei Geisterjägern Specs (Leigh Whannell) und Tucker (Angus Sampson) zusammen. Gemeinsam sind sie die Firma Spectral Sightings, die auf das Austreiben von Dämonen spezialisiert ist, die aus einer Parallelwelt angreifen. Ihr neuester Fall führt das ungleiche Trio in Elises Vergangenheit – in ihr Elternhaus in New Mexico, wo sie als Kind Schreckliches erlebte und in dem nun eine andere Familie in Gefahr ist. Elise muss sich ihrer Vergangenheit und ihrer größten Angst stellen und es mit einer unsterblichen Kreatur namens Key Face aufnehmen, einem Dämon, den sie als Kind versehentlich befreite. Sollte ihr das gelingen, sind all die von Key Face gefangenen Seelen frei, doch sollte sie scheitern, wird auch Elises Geist für immer der Verdammnis anheimfallen.

Fazit:

Ich bin nicht der größte Fan der Insidious-Reihe und werde es auch mit diesem Teil nicht werden. Irgendwie sind mir die Inhalte zu repetitiv und mich kickt das alles nicht mehr so. „Oh ein böser Dämon trollt Familie X bis ein Ghostbuster ankommt und sich dem Problem annimmt.„. Mich langweilen nicht nur diese Wiederholungen die man natürlich mt den typischen 0815-Horrormomenten ausstaffiert, sondern auch die gesamte Inszenierung ließ mich weitestgehend kalt.

Dafür mochte ich aber Elemente des Setups wie zum Beispiel Lin Shaye, die sich als Elise mittlerweile zum Bindeglied der Filme und als die Hauptrolle etabliert. Zusammen mit Specs und Tucker hat man hier ein sympathisches Dreigespann mit dem ich mich als Zuschauer identifizieren kann. Als gelungen empfand ich dann auch die Idee ins Haus ihrer traumatischen Kindheit zurückzukehren und dort auch mit ihren privaten Problemen aufräumen zu lassen. Inklusive der Irrungen und Wirrungen.

Für mich hat also Insidious 4: The Last Key vor allem dann überzeugt, wenn es nicht um den Horror ging.

The Cloverfield Paradox

Storyanriss:

In fünf Jahren werden die Energieressourcen der Erde komplett erschöpft sein. Im Orbit vor dem Planeten versuchen Wissenschaftler (darunter Daniel Brühl, Ziyi Zhang, Gugu Mbatha-Raw, David Oyelowo und Chris O’Dowd) auf einer Raumstation, die Energiekrise unten zu lösen. Ein riskantes Experiment mit dem Shepard-Teilchenbeschleuniger soll die Lösung bringen: Funktioniert es, wäre die Energiekrise gelöst! Doch etwas geht schief und die Wissenschaftler kämpfen bald um ihr Leben.

Fazit:

The Cloverfield Paradox wird definitiv in der Retroperspektive des Jahres 2018 erwähnt werden, wenn auch eher für den Entstehungsprozess als für den eigentlichen Inhalt, denn das dritte Installment der „Cloverfield“-Reihe war unter anderem mal bekannt als God Particle, sollte dann schon 2017 ins Kino kommen, wurde auf 2018 verschoben, dann vor wenigen Wochen erneut verschoben mit Gerüchten, dass eventuell Netflix die Rechte abkaufen würde, um den Film auf ihrer Plattform zu veröffentlichen und nicht in den Kinos.

Doch die eigentliche Marketingbombe ließen die Verantwortlichen dann zum Superbowl platzen: ein Teaser kündigte während des Spiels an, dass The Cloverfield Paradox absofort auf der Plattform verfügbar sein würde und hat so mit minimalem Aufwand einen deutlich größeren Buzz erzeugt als die Konkurrenz mit ihren Werbekampagnen, die hundert Millionen kosten. Doch kommen wir zum eigentlich Film, denn da stellte sich für viele Zuschauer schnell raus, dass der neuste Ausflug ins Cloverfield Universum das starke Niveau von 10 Cloverfield Lane nicht halten konnte.

Auf der Habenseite kann man sicherlich einen tollen Cast rund um den deutschen Darsteller Daniel Brühl, Zhang Ziyi (endlich mal wieder in einem westlichen Film zu sehen), Chris O’Dowd und Gugu Mbatha-Raw verbuchen. Mit einer starken Chemie und guten Performances konnten die Darsteller überzeugen. Die erste Hälfte des Films war insgesamt auch ziemlich cool – als teils witzig, spannend, düster und gar trippy würde ich sie beschreiben. Danach verliert The Cloverfield Paradox die Struktur, Konflikte die man aufbaute werden nicht richtig aufgelöst, man bedient sich dann auch wieder bei sämtlichen Genre-Klassikern und es wird auch einfach sehr verwirrend.

Prinzipiell liebe ich was J.J. Abrams mit diesem Cloverfield Universum macht: das Marketing ist immer mysteriös aber super gut, die Stile der Filme unterscheiden sich massiv, doch leider merkt man ihnen auch immer an, dass sie ursprünglich nicht zwangsläufig als Cloverfield-Film konzipiert waren. Abrams findet tolle Filmprojekte angehender Regisseure und presst diese dann ins Konzept. 10 Cloverfield Lane hat man nachträglich ans Franchise angeknüpft, denn 95% des Films funktionieren auch so und auch der dritte Film jetzt wurde umgeschrieben. Die ganzen Parts auf der Erde oder die News des Verschwörungstheoretikers, den die Astronauten zu Beginn sehen, wirken schon wie Fremdkörper.

Vermarktet wird dieser Film damit, die Geschehnisse des ersten Teils aufzuklären, bleibt dem Zuschauer aber diese Antworten dann doch irgendwie schuldig. Am Ende hatte ich Bruchstücke aus denen ich mir meine eigene Logik basteln musste und blieb verwirrt zurück. The Cloverfield Paradox ist für mich am Ende des Tages eine Entäuschung nach dem richtig guten 10 Cloverfield Lane und wohl auch der schlechteste der gesamten Reihe.

Pitch Perfect 3

Storyanriss:

Gemeinsam haben sie die A-cappella-Welt verändert, doch nach ihrem Uni-Abschluss gehen die „Barden BellasBeca (Anna Kendrick), Fat Amy (Rebel Wilson) und Co. getrennte Wege. Mehr schlecht als recht versuchen sie, sich in der Arbeitswelt durchzuschlagen, wodurch die Sehnsucht nach gemeinsamen Gesangsauftritten steigt. Eines Tages hat Aubrey (Anna Camp) die zündende Idee: Vom Militär werden regelmäßig Unterhaltungsprogramme für die im Ausland stationierten US-Truppen veranstaltet und die Bellas sollen da mitmachen. Die Truppe wird also wiedervereint und gemeinsam geht es über den Atlantik zu einer Tournee durch mehrere europäische Städte. Und am Ende könnten sie sogar im Vorprogramm von DJ Khaled auftreten. Doch dafür müssen sie sich gegen ihre bislang härteste Konkurrenz durchsetzen: Musiker mit Instrumenten! Ob die gut geölten Stimmen der Bellas dagegen ankommen werden?

Fazit:

Und noch ein dritter Teil und angeblicher Abschluss eines Franchises. Die „Pitch Perfect„-Filme waren bislang sehr erfolgreich und beliebt, so dass es wenig verwundert, dass Anna Kendrick ein weiteres Mal als Beca die Barden Bellas anführen darf. Elizabeth Banks, die beim zweiten Teil noch Regie führte, nimmt für diesen Teil „nur“ die Doppelrolle der Produzentin und Schauspielerin ein, die als Berichterstatterin unseren Mädels rund um Fat Amy um die Welt folgt.

Der erste Film ist mittlerweile schon 5 Jahre her und hat mich damals sehr positiv überrascht, der zweite Ableger hatte natürlich nicht mehr den Bonus den so ein Originfilm mit sich bringt, erweiterte die Geschichte aber sinnvoll weiter und konnte das hohe Niveau halten – am Ende vielleicht sogar noch ein stückweit toppen. Der dritte Film versucht dies auch, schafft es aber meiner Meinung nach nicht. Der Aufhänger für die Geschichte ist prinzipiell ganz okay und löst sich von der Acapella-Turnier-Formel der Vorgänger, aber öffnet damit auch die Tore für allerlei Unfug der mir nicht gefallen hat. So entledigen sie sich beispielsweise in 2 Nebensätzen bedeutenden Figuren der ersten Filme und dünnen den Cast aus, füllen diese Lücken dann mit so schrecklichen Charakteren wie DJ Khalled, der sich hier selbst verkörpert.

Da die Mädels im dritten Teil ja nun die Armeestützpunkte in Europa abgrasen und mit „normalen“ Musikern zusammengewürfelt werden, führt das gerade zu Beginn zu sehr merkwürdigen Momenten meiner Meinung nach. So gibt es beispielsweise die Szene wo die Band rund um Ruby Rose einen unbekannten, durchschnittlichen Song mit ihren Instrumenten performen und das Publikum komplett ausrastet und als dann die Barden Bellas mit ihren typischen Coversongs-Mashups auftreten, das Publikum plötzlich so tut als ob sie gerade einen Zusammenschnitt der schlechtesten DSDS-Teilnehmer zu sehen bekämen, sie die Songs absolut nicht feiern würden und die Mädels mit verdutzten, abwertenden Blicken bestrafen.

Klar, ich verstehe schon, dass das eine gewisse Dramatik und Underdog-Loser-Story wie in den ersten beiden Filmen lostreten soll, aber es ist halt leider absolut unglaubwürdig und riss mich ein wenig raus. Später im Film kommen dann auch so hanebüchene Gangster-Action-Sequenzen die für mich null funktionierten und die sie getrost hätten weglassen können auch wenn John Lithgow wie üblich sehr witzig war.

Die Songpassagen, der Humor und wie üblich das gute Finale gleichen dann wiederum für das schwache Drehbuch aus und am Ende kann man den „Pitch Perfect„-Filmen auch nicht wirklich sauer sein auch wenn man hier nicht den stärksten Film ablieferte.

Kurzkritiken Round-Up – April / Mai 2016

Hardcore Henry

hardcorehenry

Massives Action Feuerwerk, mit potenzieller Gefahr einer Explosion des Kopfes beim Gucken des Films. Ganz ehrlich: schaut euch den Trailer an und schätzt für euch ein, ob ihr auf diese Art Film Bock habt. Dieses Gimmick der Egosicht zieht sich durch den gesamten Film und auch die Menge an Action ist auf einem sehr hohen Niveau. Wer also ein Schindlers Liste mit Ego Perspektive erwartet, ist hier definitiv falsch.

Die Geschichte ist belanglos und eigentlich nur Mittel zum Zweck, der Fokus liegt auf der Prämisse der Perspektive und das Ausschöpfen dieses Potentials. Ich muss sagen: für mich hat das Ganze funktioniert. Ich fühlte mich gut unterhalten, habe gut gelacht und war fasziniert von der Action. Das hat schon echt Spaß gemacht.

Der Film richtet sich schon eher an eine männliche Zielgruppe, die in der Regel auch eine gewisse Affinität zu Videospielen und Egoshootern hat. Dazu hat der Film einen guten Sharlto Copley (District 9) zu bieten und coole musikalische Untermalung. Alles in Allem gefiel mir dieser gigantische Mix aus Mirrors Edge, Hotline Miami und Crank gut und ich hatte ein super Kinoerlebnis.

Empfehlen würde ich Hardcore für einen Männerabend bei Bier und Pizza.

bewertungsskalafinal3,0

Dschungelbuch

junglebook

Vor wenigen Wochen habe ich mich dem modernen Märchen-Mix aus Schneewittchen und Eiskönigin gewidmet, heute schreibe ich über das Remake zum Disney Klassiker „Das Dschungelbuch“. Es handelt sich hierbei aber keineswegs um einen Zeichentrickfilm sondern um eine Mischung aus Live-Action und Effekten aus dem Computer. In der englischen Originalversion übernehmen die Schauspieler Scarlett Johansson, Ben Kingsley, Bill Murray und Idris Elba die Sprechrollen. Für die deutsche Lokalisation konnten unter anderem Armin Rohde und Jessica Schwarz verpflichtet werden.

Fazit:

Für mich hat dieses Remake weitestgehend funktioniert. Er sah optisch sehr sehr gut aus und die Tiere wirkten verdammt realistisch und authentisch. Zudem war die Atmosphäre stellenweise durchaus düster, was in einigen Szenen toll funktionierte und sie aufwertete. Beispielsweise bei Kaa der Schlange und King Loui.

Bei dieser Mischung aus CGI Charakteren und Live-Action ist natürlich die Synchronisation und das Schauspiel wichtig. Ich muss echt sagen, dass ich viel lieber die Originalversion gehört hätte, statt die deutschen Sprecher – vor allem wenn man sich das amerikanische Lineup anschaut mit all ihren markanten Stimmen. Auf Deutsch hat das einfach nicht immer funktioniert, vor allem bei den eher kindlichen Figuren, die so natürlich auch mit Kindern besetzt worden sind. Man merkt da einfach die Unerfahrenheit und ein gewisses Overacting. Auch der Hauptdarsteller Neel Sethi war meiner Meinung nach doch eher mittelmäßig. Insgesamt gibt es natürlich nicht viele Überraschungen bei einem Remake eines altbekannten Stoffes und man bekommt was man erwartet: ein wenig Humor und Werte wie Familie und Freundschaft werden groß geschrieben.

bewertungsskalafinal3,5

Green Room

green room

Im Rahmen der diesjährigen Fantasy Filmfest Nights konnte ich bereits am 2. April-Wochenende (9.-10. April) einen Film sehen auf den ich mich seit dem ersten Trailer von vor paar Monaten freute: die Rede ist von Green Room. Die Prämisse des Films fand ich interessant und der Cast rund um Patrick Stewart, Imogen Poots und Anton Yelchin hatte durchaus seinen Reiz. Vor allem Stewart in einer für ihn so ungewöhnlichen Rolle wirkten vielversprechend.

Fazit:

Zu Green Room habe ich sehr gemischte Gefühle, es ist kein sonderlich schlechter Film aber meinen einstigen Hoffnungen und Vorstellungen unterscheiden sich dann doch recht stark vom letztlichen Ergebnis. Ich habe mir einen Thriller gewünscht, der eine so düstere und dichte Atmosphäre schafft, die mich in den Sessel drückt. Es sollte beklemmend und so albtraumhaft sein, dass ich mir einfach die gesamte Zeit wünschte, nie auch nur ansatzweise mit solchen Leuten in einer solchen Situation zu stecken. Green Room erfüllte diese Anforderungen in den ersten 30 Minuten ziemlich gut, aber dann wurden die Probleme des Films eigentlich immer deutlicher.

Die Antagonisten, angeführt von Patrick Stewart, handeln dumm und konfus, die Pläne die geschmiedet werden, sind meiner Meinung nach  ein wenig unsauber und schludrig eingebunden. Meine Verwirrung löste sich erst zum Ende hin auf, davor war mir zwar im Groben klar, was erreicht werden sollte, aber die Details wurden dem Publikum bis dahin schlecht vermittelt. Leider blieb auch Stewarts Rolle fur meinen Geschmack zu blass. Die Dialoge im Allgemeinen ließen oft zu wünschen übrig sowie die Handlungen sämtlicher Charaktere.

Der Film wurde auch auf Grund seiner sehr harten und expliziten Gewaltdarstellung mehr und mehr zu einem mittelmäßigen und repetitiven Teenie Slasher, der immer mehr ins Skurrile abglitt und sich somit Stück für Stück von der guten Atmosphäre des Anfangs entfernte. Das ist insgesamt zwar immer noch ganz okay, aber verschenkte für mich sehr viel Potential in vielen Bereichen. Schade, Green Room.

bewertungsskalafinal2,5

Bad Neighbors 2

badneighbors2

Für mich war Bad Neighbors 2014 eine sehr positive Überraschung am Comedy Himmel und gehört seit dem zu den besten Komödien des Erscheinungsjahres. Die Prämisse eines eher zu Spießern verkommenen Elternpaares, das sich kurz nach ihrem Einzug mit einer Studentenverbindung im Haus nebenan auseinandersetzen muss, gefällt mir und der Cast war einfach super. Wie üblich haben diese kostengünstig produzierten Komödien das Potential schnell viel Geld abzuwerfen und dementsprechend lag es nah einen Nachfolger zu drehen. Für den zweiten Teil ändert sich die Situation zwar ein wenig aber an der Grundidee hielten die Macher fest. Nur das jetzt ein Auszug und kein Einzug sowie statt einer männlichen Studentenverbindung eine weibliche im Mittelpunkt steht.

Fazit:

Insgesamt habe ich mich zwar über die alten Bekannten gefreut und der Film an sich ist schon okay, aber wirklich viel gelacht habe ich nicht. So richtig wollten die Gags bei mir nicht zünden. Ich hatte das Gefühl, dass die Macher ihren Fokus mehr auf die Messages im Hintergrund statt auf die Gags gelegt haben. Feminismus, Gerechtigkeit und Gleichstellung sind recht dominante Themen im Film, die zwar mehr Tiefe geben – auch wenn’s dennoch nur knöcheltief bleibt.

Bad Neighbors 2 kann man schon machen und trifft den Ton des Vorgängers überaus gut auch wenn er nicht mehr ganz so witzig ist.

bewertungsskalafinal2,5

The Witch

thewitch

Seit knapp einem halben Jahr wollte ich The Witch gucken, vor allem weil der Trailer bereits vermuten ließ, dass es sich hierbei nicht um einen 0815-Horror-Einheitsbrei handelt à la Conjuring, Sinister und Co. Es wirkte auf mich viel mehr wie ein atmosphärischer Film, der nicht zwangsläufig auf Jump-Scares setzen muss, um Unbehagen beim Zuschauer zu erzeugen. Und was soll ich sagen? Letztlich bekam ich genau das.

The Witch verlangt meiner Meinung nach dem Zuschauer einiges ab und so konnte ich von anderen Kinogängern hören wie scheiße sie diesen Film fanden. Er ist generell sehr ruhig erzählt, vor allem die erste halbe Stunde kann mitunter dröge sein. Atmosphäre, Bildsprache, Sound und die dadurch entstandene Stimmung stehen im Vordergrund und nicht leicht generierte Schockmomente. Mich hat der Film darüber hinaus auch schauspielerisch überzeugt, vor allem die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy war großartig. Insgesamt hat mir The Witch gut gefallen und ich habe das bekommen, was ich erwartet und erhofft habe. Dennoch gehe ich fest davon aus, dass es kein Film für Leute ist, die sich mal kurz 2h berieseln und erschrecken lassen wollen und das sage ich ohne negative Färbung, ich finde nur, dass das hier mehr für Genrefans statt für normale Kinogänger ist.

bewertungsskalafinal4,0

X-Men: Apocalypse

xmenapocalypse

Den großen Kampf um den besten Film über Superhelden-Ensembles hat wohl sehr wahrscheinlich dieses Jahr Marvels Civil War für sich entschieden und daran kann vermutlich auch eines der ältesten Superhelden-Ensembles der Filmgeschichte mit ihrem mittlerweile 6. Leinwand-Abenteuer für FOX nichts ändern. Vielleicht spielte dieser Gedanke nach dem weltweiten Erfolg des Genre-Primus Civil War (1Mrd $ in 3 Wochen bei einen Metacritic-Score von 75%) auch bereits vorab in die Meinungen einiger Kritiker, denn momentan spalten sich die Ratings zu X-Men: Apocalypse zu 50:50 auf. Wie immer wollte ich mir aber selbst ein Bild machen und bin kurzerhand mit meinem Kumpel ins Kino.

Ich habe X-Men: Apocalypse genossen auch wenn er mit stolzen 144 Minuten eventuell ein bisschen zu lang war. Gelangweilt habe ich mich zwar nicht, aber relativ überraschend für mich war der Film sehr storylastig und gar nicht mal so sehr fokussiert auf Action. Der Trailer ließ Gegenteiliges vermuten, was auch durchaus Bedenken bei mir auslöste. Im Endeffekt nimmt sich der Film bestimmt 70-80% der Lauflänge um die Geschichte rund um Apocalypse und den restlichen Akteuren aufzubauen, bevor es dann zum Finale kommt. Ich mochte den Ansatz eigentlich, auch wenn es anderen zu wenig Action war.

Viel mehr als die reine Menge an Action hat mich eher die Qualität der Kämpfe gestört. Im Vergleich zu Batman v Superman, Civil War oder selbst dem Vorgänger X-Men Zukunft ist Vergangenheit, gab es fast keine coolen Choreographien. 2h Exposition teasen dich als Zuschauer für den ultimativen Showdown am Ende des Films und auch wenn ich das Finale und den Verlauf größtenteils als sehr gelungen empfand, gaben mir die Kämpfe fast nichts.

Dennoch gab es auch einige sehr nette Szenen im Film, wie beispielsweise die Szene im Wald, Quicksilvers genialer Auftritt, das Finale oder auch Apocalypses Machtdemonstrationen. Wenn wir schon mal bei Apocalypse sind, bleiben wir da doch kurz, denn ich war positiv überrascht. Oft werden Antagonisten im Comic Universe über viele Filme angekündigt und etabliert als absolut mächtigstes und stärkstes Wesen und enttäuschen häufig am Ende. Bei Apocalypse, gespielt von Oscar Isaac, wurde diese Angst meiner Meinung nach nicht bestätigt. Immer wieder wird klar gemacht wie stark er ist und die brutalsten Tötungen gehen auch auf sein Konto. Abwarten wie da Marvels Thanos im nächsten Avengers abschneidet.

Abschließend bleibt mir zu sagen, dass X-Men: Apocalypse wie zu erwarten nicht an Civil War herankommt, aber trotzdem für mich besser abschneidet als es der Tenor der Allgemeinheit wiedergibt. Nichtsdestotrotz finde ich auch, dass seit Bryan Singer wieder auf dem Regiestuhl sitzt, die Qualität der Reboot-Reihe abgenommen hat und er weder an seine alten Erfolge mit X-Men und X-Men 2 der Original-Trilogie anknüpfen kann, noch im Vergleich zu Matthew Vaughns First Class aus dem Jahr 2011 wirklich mithalten kann.

bewertungsskalafinal3,5

Bad Neighbors | Kritik / Review

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Yippie, ein neuer Seth Rogen Film, oder nicht? Auch wenn ich prinzipiell Seth Rogen ganz cool finde, ähnelt seine Filmographie, ob nun als Schauspieler oder Drehbuchautor, einer Achterbahnfahrt. Während ich Superbad, 50/50, Zack and Miri Make a Porno oder Das ist das Ende ganz gut bis super fand, gehören Ananas Express, The Green Hornet oder auch Paul – ein Alien auf der Flucht zu den Filmen, die ich nicht noch ein weiteres Mal sehen muss und für ziemlich mies halte. In Bad Neighbors, von Regisseur Nicholas Stoller (Männertrip), spielt er nun eine der Hauptrollen und wird von Rose Byrne (28 Weeks Later) unterstützt. Sein Kontrahent Zac Efron (Für immer Single? – Kritik hier) muss sich aber nicht alleine in den Nachbarschaftskrieg stürzen, sondern hat mit dem jüngeren Bruder von James Franco, Dave Franco (21 Jumpstreet) und den Motherfucker himself – Christopher „McLovin“ Mintz-Plasse (Kick-Ass) zwei trotz ihres jungen Alters erfahrene Comedy-Veteranen an seiner Seite.

Storyanriss:

Die Radners leben in einer beschaulichen Vorstadtsiedlung und lieben die Ruhe in ihrer netten Nachbarschaft. Kelly (Rose Byrne) und Mac Radner (Seth Rogen) sind ein leicht spießiges Ehepaar, das allerhand zu tun hat mit ihrem Baby Stella. Neuankömmlingen in der Nachbarschaft sind sie eigentlich positiv gegenüber eingestellt und empfangen sie mit offenen Armen. Doch als in das Haus nebenan eine feierwütige Studentenverbindung einzieht, ist es vorbei mit dem Frieden. Nachdem Mac und Kelly eines Abends die Polizei rufen, beginnt ein Kleinkrieg mit ihren neuen Nachbarn, von denen ihnen vor allem der rüpelhafte Präsident der Verbindung, Teddy (Zac Efron), ein Dorn im Auge ist.

Ihr habt nen schlafenden Riesen geweckt. Willkommen in der Hölle, Bitches!

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Fazit:

Bad Neighbors hat mir ziemlich gut gefallen und das gegeben was der Trailer versprochen hat: ein witzigen Clash zwischen Alt und Jung, spießig und abenteuerlustig – zwei Generationen prallen aufeinander. Auch wenn ich den Trailer gut fand, würde ich wie bei jeder Komödie eigentlich empfehlen ihn sich vorher nicht anzuschauen, um den Spaßfaktor nochmal zu stärken. Zac Efron und Seth Rogen haben viele gute Momente im Film, die für mich Bad Neighbors auch zur besten Komödie der letzten Wochen machen. Dennoch muss ich sagen, dass für mich vor allem Rose Byrne heraussticht und überzeugen konnte. Supersüß, superlustig – Interesse geweckt. Dazu kommen ein geiler Soundtrack, der selbstverständlich vor allem bei den unzähligen Partys der Studentenverbindung glänzen kann, sowie kreative Pranks der Protagonisten. Wie zu erwarten, benötigt der Zuschauer kein 1,0 Abi um den Humor zu verstehen, da er weder tiefgründig noch sonderlich verkopft ist. Wenn das für euch kein Problem ist, werdet ihr mit euren Freunden defintiv viel Spaß mit Bad Neighbors haben.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Kinoabend mit euren Freunden.

Für immer Single? | Kritik / Review

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Die junge Riege der Schauspieler drängt sich dieses Kinojahr besonders in den Vordergrund. Imogen Poots tobte sich nach dem Actionfilm Need for Speed (Kritik – hier) und der Bestsellerverfilmung A Long Way Down (Kritik – hier) nun bereits im dritten Kinofilm der ersten Jahreshälfte aus. In der Komödie Für immer Single? oder im englischen The Awkward Moment spielt sie an der Seite von Teenie-Liebling Zac Efron (High School Musical) und den Newcomern Michael B. Jordan (Chronicle) und Miles Teller (Divergent – Kritik hier). Auch ihre Co-Stars Zac Efron und Michael B. Jordan haben mit Bad Neighbors und Nächster Halt: Fruitvale Station zwei weitere heiße Eisen im Feuer, auf die wir uns diesen Monat freuen dürfen.

Storyanriss:

Jason (Zac Efron), Mikey (Michael B. Jordan) und Daniel (Miles Teller) sind beste Freunde. Nachdem Mikeys Ehefrau Vera (Jessica Lucas) die Scheidung eingereicht hat, entscheidet sich der frischgebackene Single mit gebrochenem Herzen dafür, sich für längere Zeit an keine Frau zu binden und sein Jungesellenleben auszukosten. Seine beiden Freunde schwören ihm sogar, mit ihm gemeinsam Singles zu bleiben. Das Trio klappert die Clubs und Bars New Yorks ab, immer auf der Suche nach One-Night-Stands. Doch als Jason die aufgeschlossene Ellie (Imogen Poots) kennenlernt, beginnt er bald, Gefühle für sie zu entwickeln. Auch Mikey versucht es heimlich wieder mit seiner Nochfrau Vera und Daniel verliebt sich in seine beste Freundin Chelsea (Mackenzie Davis). Für die Kumpels stellt sich nun die Frage, ob sie das unverbindliche Single-Leben nicht schleunigst wieder aufgeben, oder an ihrem Pakt festhalten sollten.

Bist du Bridget Jones? Gib mir das Eis!

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Fazit:

Mir hat Für immer Single? eigentlich ganz gut gefallen. Die Geschichte war zwar wie üblich für RomComs ziemlich vorhersehbar und bediente sich altbekannten Elementen, war aber letztlich immernoch besser als beispielsweise die der Komödie Ride Along (Kritik – hier) . Auch wenn einige Gags und Storywendungen plump mit dem Holzhammer kamen, hat der Film Spaß gemacht, was denke ich vor allem an dem jungen Schauspieler-Ensemble lag. Zusammen hatten sie eine gute Chemie auf der Leinwand und haben einfach die Lust geweckt mal einen Abend mit ihnen auf die Kacke zu hauen. Und obwohl ich Zac Efron nicht wirklich für einen sehr guten Schauspieler halte, finde ich, dass er seit High School Musical deutlich an Coolness gewonnen hat und bei weitem nicht mehr so nervig ist. Für immer Single? war sicherlich ein ganz guter Einstieg in sein Kinocomeback, jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass sein nächste Woche erscheinender Film Bad Neighbors noch besser sein wird. Für alle Kinogänger würde ich also empfehlen, noch eine Woche zu warten und sich Für immer Single? für einen DVD-Abend zu notieren.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: DVD-Abend mit Freunden