Captain Phillips | Kritik / Review (Oscars 2014)

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Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Captain Richard Phillips, der 2009 für fünf Tage von somalischen Piraten gefangen gehalten wurde. Fünf Tage werden von Paul Greengrass, der bereits durch Bloody Sunday oder auch seine Bourne-Teile Bekanntheit erlangt hat, eindrucksvoll und beklemmend in zwei Stunden für die Leinwand aufbereitet. Während Hauptdarsteller Tom Hanks noch eine Nominierung für einen Golden Globe als Bester Hauptdarsteller bekam, den er aber nicht gewinnen konnte, muss er bei den diesjährigen Oscars ohne Nominierung für sein Können auskommen. Glücklicher war sein Kollege und Antagonist im Film Barkhad Abdi, der nach den Golden Globes auch hier auf einen Preis als Bester Nebendarsteller hoffen kann. Das Gesamtwerk Captain Phillips bekam auch eine Nominierung für den Besten Film.

Storyanriss:

Wir schreiben das Jahr 2009 als Captain Richard Phillips (Tom Hanks) sich mit seiner Crew und dem Containerschiff Maersk Alabama durch den Golf von Aden in Richtung Mombasa aufmacht. Sich der Gefahren bewusst, lässt Phillips Sicherheitsübungen durchführen, die im Notfall gegen Piratenangriffe schützen sollen. Durch Zufall bemerkt Phillips während dieser Übungen verdächtige  Boote auf dem Radar, die sich kurze Zeit später tatsächlich als Piraten entpuppen. Mit einem geschickten Manöver kann er diese jedoch vorerst zum Rückzug bewegen und seine Fahrt fortsetzen. Die Piraten kommen jedoch am nächsten Tag wieder und schaffen es diesmal trotz aller Bemühungen der Crew aufs Schiff zu gelangen und das Kommando an sich zu reißen. Die Forderungen sind klar: Geld im Austausch für Menschenleben. Von nun an werden wir Zeuge eines Psychospiels zwischen dem Anführer der Piraten Muse (Barkhad Abdi), Captain Phillips und der US Navy unter der Leitung des SEAL-Commanders (Max Martini).

 

Sieh mich an! Ich bin jetzt der Captain.

 

Fazit:

Mich hat Captain Phillips 2013-Oscars-Logopositiv überrascht. Ich habe vorab nicht soviel vom Film erwartet, weil ich die Thematik zunächst eher weniger interessant fand. Ich ließ mich aber gerne eines besseren belehren, denn mit so einer durchweg spannenden Mischung aus Biopic, Drama und Thriller habe ich nicht gerechnet. Durch die sehr überzeugenden Leistungen von Tom Hanks und Barkhad Abdi ist hier ein sehr intensiver Streifen entstanden, der zum Ende hin eine Stufe der Dramatik erreicht, die kaum zu überbieten sein wird dieses Jahr. Dazu sei gesagt, dass ich mich vorab nicht über die Film-Grundlage informierte und somit natürlich noch gespannter die Geschehnisse verfolgte.

 

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Ein Kinobesuch ist für diesen Film nicht nötig, aber über kurz oder lang sollte man sich diesen Film zumindest einmal angeguckt haben.

 

Stromberg – Der Film | Kritik / Review

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Seit nunmehr 10 Jahren kopieren Ralf Husmann und Brainpool erfolgreich die britische Comedy-Fernsehserie von und mit Ricky Gervais. Während es das Originalformat nur auf zwei Staffeln geschafft hat, gab es in Deutschland fünf Staffeln, die über die Jahre eine große Fanbase aufbauen und vor allem halten konnte. Während zu Beginn der Serie die baldige Absetzung auf Grund fehlender Zuschauerzahlen drohte, hielten die Verantwortlichen trotzdem an dem Konzept fest und brachten Stromberg zurück auf die Erfolgsspur. Allen voran machte sich Christoph Maria Herbst in seiner Rolle als zynischer und politisch-unkorrekter Abteilungsleiter der Capitol Versicherung bei den Deutschen unsterblich und so kam bereits vor einiger Zeit die Idee auf, einen Kinofilm auf die Leinwand zu bringen. Ursprünglich angedacht als eine Art Einleitung zur 4.Staffel, musste man schnell aus finanziellen Gründen die Planung vorerst auf Eis legen und zum Serienalltag zurückkehren. Ein paar Jahre später entwickelte sich ein Finanzierungsmodell, mit dem bislang niemand in Deutschland gerechnet hat – das Crowdfunding. Nach einer Woche, von angesetzten drei Monaten, investierten tausende Fans das benötigte Geld und ebneten mit diesem Pioniergeist den Weg für Papas großen Auftritt, der die Geschichte nach der 5.Staffel weitererzählt und Stromberg das verdiente Ende bescheren sollte. Ich habe mich am Dienstag zur Premiere ins Kino begeben und war zusammen mit 114 anderen Kinos in Deutschland live zugeschaltet zum roten Teppich in Köln. Viele Interviews und Blödelein mit Joyce und Steven Gätjen später, konnte der Film endlich beginnen.

 

Storyanriss:

Die CAPITOL feiert 50jähriges Bestehen und lädt alle Mitarbeiter zu einer großen Firmenfeier ein. Während Ernie (Bjärne Mädel) sich akribisch auf die Feierlichkeiten vorbereitet, weil er sich vor Ort für einen Job in der Firmenzentrale bewerben will, verbietet Stromberg zunächst der gesamten Abteilung zum Jubliäum zu fahren. Als er jedoch durch Zufall von einer möglichen Schließung der gesamten CAPITOL-Niederlassung erfährt, will auch er sich einen Job in der Zentrale sichern und organisiert kurzerhand den Tripp für sich und seine Kollegen. Neben Ernie sind natürlich auch Kollegenpaar Ulf (Oliver Wnuk) und Tanja (Diana Staehly) samt Pflegesohn Marvin sowie Bernd Strombergs Lieblingskollegin Jennifer „Schirmchen“ Schirrmann (Milena Dreißig) dabei, die vor Ort alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Auf den Festlichkeiten liefern sich Ernie, Stromberg und dessen ehemalige Chefin Tatjana Berkel (Tatjana Alexander) ein Duell um die Gunst der Entscheidungsträger. Das es hierbei nicht immer mit fairen Mitteln zugeht, kommt nicht überraschend.

 

Firmenfeiern sind wie das letzte Abendmahl. Immer zu wenig Weiber, das Essen ist schlecht und am Ende gibt’s Ärger.

 

Fazit:

Für mich, der die Serie nicht intensiv verfolgt hat, war interessant, ob der Film so auch funktionieren würde. Und verdammt: JA! Er tut es und das sehr gut. Ein voller Kinosaal mit Stromberg Fans machte diesen Filmabend zu einem tollen Erlebnis. Selten wurde so viel und so laut gelacht und geklatscht während meiner Kinobesuche. Genau für solche Momente habe ich mich für die Kinoflat entschieden, denn als Nichtfan und mit einer gewissen Grundskepsis zu deutschen Filmen, wäre ich unter normalen Umständen wohl nie für Stromberg ins Kino gegangen. Und ich hätte hier einfach was verpasst. Die gewisse Metaebene die durch den dokumentarischen Stil aufgebaut wird und uns einfach auch so realistisch die Firmenfeier einer Versicherung darstellt, funktioniert im Kino genauso gut wie im Fernsehen. Schon letztes Jahr bewies Bora Dagtekin mit Fack ju Göhte, dass es in Deutschland nicht nur noch Schweighöfer und Schweiger gibt und man mit einer guten Komödie durchaus die Spitze der Charts in Deutschland gegen die übermächtige internationale Konkurrenz verteidigen kann. Somit freut es mich umso mehr, dass mit Stromberg ein guter Film produziert wurde und die Fans und Investoren sicherlich zufrieden mit dem Ergebnis und dem Abschluss dieser 10jährigen Ära sein können.

 

  • Film: 3/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +1
  • Empfehlung: Kino mit Freunden wäre perfekt.

Homefront | Kritik / Review

tt2312718_homefront_01Eieiei, ein neuer Statham-Actioner erblickt das Licht der Welt und ich hatte richtig Bock drauf! Stumpfe, aber sehr stylisch-choreographierte Action ist sein Steckenpferd aber das muss ja nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein, oder? Nicht jeder Film muss Arthouse-Ansprüche erfüllen, sondern kann auch einfach mal leichte Kost für zwischendurch sein und trotzdem gefallen. Während er mit Bube, Dame, König, grASThe TransporterThe Italian Job, Snatch oder auch Crank bewies, dass es durchaus eine Nische für ihn gibt, hatte er auch mit beispielsweise Ghosts of Mars oder The One paar gute Gurken in seiner Vita. Doch wo kann sich Homefront einordnen?

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Storyanriss:

Zu Beginn der Geschichte sehen wir unseren Hauptprotagonisten Phil Broker (Jason Statham) wie er Undercover für die DEA einen Drogenring hochnimmt und mit ansieht, wie der Sohn des Gangchefs Danny T erschossen wird. Kurz darauf verabschiedet er sich aus dem aktiven Dienst und versucht sich mit seiner Tochter ein ruhiges Leben in einer Kleinstadt aufzubauen und den Tod seiner Frau zu verarbeiten. Doch der Frieden hält nicht lange als sich Broker mit der Schwester des dort ansässigen Drogenbosses Morgen „Gator“ Bodine (James Franco) verscherzt. Dieser bricht in Brokers Haus ein und findet dabei Unterlagen über Phils DEA-Vergangenheit, die er für sich nutzen will um, mit Hilfe seiner Freundin Sheryl (Winona Ryder), einen Deal mit dem rachsüchtigen Danny T auszuhandeln. Weitere Konflikte sind vorprogrammiert und es wird im Fortschritt der Geschichte immer persönlicher!

 

Du gehst wie ein Cop. Du kämpfst wie ein Cop. Du stinkst sogar wie ein Dreckscop.

 

Fazit:

Während ich noch bei Snitch ein wenig gelangweilt vom langsamen Pacing war und mir ein stückweit mehr Action mit Dwayne Johnson gewünscht hätte, fand ich bei Homefront die Mischung gelungener. Etwa Zweidrittel des Films schlugen einen eher ruhigen Pfad ein, bis Jason Statham wieder beweisen konnte, warum er zur aktuellen Topriege der Actionstars gehört – wenn auch dieses mal ohne Anzug und Schlips. Homefront ist kein schlechter Film aber sticht auch nicht wirklich aus der Masse heraus um ein mehrmaliges Angucken zu rechtfertigen. Vorab habe ich mich vor allem auf James Franco als lokalen Drogenboss gefreut, der mir in den Trailern deutlich mehr zusagte, als sein lächerlich wirkender Alter Ego aus Spring Breakers. Diese Cornrows und Grillz, oh man! Doch leider blieb seine Rolle, nicht etwa die Leistung James Francos, zu blass und  verschenkte viel Potential. Mit diesen Abzügen bleibt nur zu sagen, dass Homefront deutlich unter meinen Erwartungen blieb.

 

  • Film: 1,5/5
  • Kinoerlebnis: Kein Profit.
  • Empfehlung: Kino? Nein. DVD/Free-TV? Vielleicht.
  • Tipp: Gebt euch lieber Walking Tall mit The Rock und Johnny Knoxville, für mich der bessere Homefront

Die Eiskönigin – völlig unverfroren // Frozen | Kritik / Review

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Seit dem 17. Januar ist Disney mit ihrem eigenen TV-Sender nicht nur zurück auf den deutschen Flimmerkisten, sondern auch wieder in aller Munde. Gibt es eigentlich Menschen, die Walt Disneys Gesamtwerk nicht mögen? Ich kann es mir kaum vorstellen. Während das Disney-Franchise schon lange als Talentschmiede in Amerika gilt und regelmäßig Kinderstars groß rausbringt und sich seit wenigen Monaten an einer neuen Star Wars Trilogie versucht, lassen die Studios über viele Jahrzehnte Kinderherzen höher schlagen mit ihren Klassikern wie Der König der Löwen oder Die Schöne und das Biest. Bereits zu Weihnachten des letzten Jahres erschien unter der Regie von Chris Buck (Tarzan) das neueste Werk Die Eiskönigin – Völlig unverfroren. Darf man den Zahlen vertrauen, ist die Eiskönigin schon jetzt einer der erfolgreichsten Filme des Walt Disney Teams ever, ever, ever.. und so habe auch ich mich glatt ins eiskalte Abenteuer für Groß und Klein gestürzt.

Storyanriss:

Elsa und Anna sind Geschwister und Prinzessinnen des Königreiches Arendelle. Elsa besitzt die Fähigkeit Schnee und Eis zu erzeugen und verletzt bei einer Spielerei versehentlich ihre Schwester Anna. Anna droht der Tod, wird jedoch durch die Magie der Trolle geheilt und jegliche Erinnerung an Elsas Kräfte genommen. Daraufhin lebt Elsa abgeschottet von ihrer Schwester um sie nicht in Gefahr zu bringen, bis sie eines Tages nach vielen Jahren zur Königin gekrönt werden soll. Bei den Festlichkeiten gibt es jedoch einen emotionalen Vorfall der Elsas Kräfte für das gesamte Volk und Anna sichtbar macht. Königin Elsa flüchtet in die Berge und verwandelt den Sommer in den Winter, woraufhin sich ihre Schwester auf eine abenteuerliche Reise begibt um sie zurückzubringen. Unterstützung findet sie hierbei beim Eislieferanten Kristoff, seinem besten Freund Rentier Sven und Schneemann Olaf.

 

Ich bin Olaf und ich liebe Umarmungen!

 

Fazit:

Super! Klasse Disney-Film und ein großer Spaß für die Famile. Der Film überzeugt vor allem durch tolle und liebevolle Charaktere, Witz & Charm, skandinavischen Landschaften und dem wie üblich starken Soundtrack. Allein der hochsympathische und liebevolle Schneemann Olaf, im Deutschen gesprochen von Hape Kerkeling, macht den Film rundum zu einem spaßigen Erlebnis. Die Nostalgiebrille macht die Disney-Klassiker für mich zwar immer noch besser, aber objektiv betrachtet ist Disney mit Die Eiskönigin ein würdige Nachfolger gelungen, den man nicht verpassen sollte, wenn man sich das innere Kind bewahrt hat und es hin und wieder mal gerne an die Oberfläche lässt.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung +0,5
  • Empfehlung: Familientag! Ob im Kino oder DVD ist hierbei ganz egal.