Fast & Furious 7
Wer die Vorgänger gesehen hat, weiß was er zu erwarten hat und bekommt: ein Actionfeuerwerk das sondergleichen sucht mit der üblichen Prise Close-Combat-Kämpfe, hübschen Mädels, röhrenden Motoren und das gewisse Etwas, das mich auch jedes mal erneut in die Fast and Furious Filme zieht – ein authentisches Gefühl von Familie. Wem es vorher nicht klar war, wird es spätestens nach dem tragischen Tod Paul Walkers bewusst geworden sein, dass alle Beteiligten nicht nur vor der Kamera familiäre Werte vermitteln, sondern diese auch abseits vom Set leben.
Furious 7 ist jetzt bereits der kommerziell erfolgreichste Film des Franchises und wird der erste Film des Jahres sein, der die 1-Milliarde $ Marke knacken wird. Dennoch ist er nicht der beste Teil der Reihe. Leider versuchen die Verantwortlichen sich von Film zu Film zu steigern und auch wenn es schon immer übertrieben und unrealistisch war, nehmen die Actionszenen und vor allem das 30-minütige Finale Ausmaße an, die kaum noch zu ertragen und zu verarbeiten sind. Ein wenig mehr Bodenstandigkeit für die kommende Teile wäre wünschenswert auch wenn meine Gebete diesbezüglich wohl eher vergebens sind.
Aber kommen wir nun zum Aspekt, der wohl das größte Interesse hervorruft: der Umgang mit Paul Walkers Tod. Man merkt nur ganz selten im Film, dass Walker stellenweise von seinem Bruder gedoubled oder am PC bearbeitet wurde. Hauptsächlich merkt man das nur im echt für mich perfekten Ende, welches nicht nur jeden Schauspieler sondern auch Zuschauer Abschied nehmen lässt und mir durchaus beim Monolog aus dem Off von Vin Diesel mit Wiz Khalifas Tribute-Song „See you again“ als Untermalung einen Kloß im Hals bescherte. Dieses tolle und würdige Ende hebt den Film für mich in die Top 4 des Franchises und lässt auch paar Fehler vergessen.
Film: 3,5/5
Run All Night
Vorab kann ich schon mal direkt sagen, dass Run All Night die beste Zusammenarbeit von Neeson und dem Regisseur Jaume Collet-Serra ist, nachdem Unknown Identity und Non-Stop eher enttäuschend waren. Allein der Cast kann mit Ed Harris, Joel Kinnaman, Vincent D’Onofrio und Liam Neeson gleich vier Schauspieler bieten, die ich ziemlich geil finde und Grund allein waren in den Film zu gehen.
Für mich macht Jaume Collet-Serra lange Zeit viel richtig. Die ersten zwei Drittel haben durchaus eine gute Atmosphäre zu bieten. Auch Prämisse und Charaktere mitsamt Hintergründen gefielen mir in ihrer Gesamtheit auch wenn sie streng genommen nicht das Rad neu erfinden. Vor allem visuell überzeugen Kamera und Regie mit Kreativität und Qualität. Letztlich baut der Film im eigentlichen Finale dann etwas ab, dennoch bereue ich meinen Besuch nicht und kann Run All Night durchaus empfehlen.
Film: 3/5
50 Shades of Grey
Ja was soll man zu dieser Perle sagen? Mega erfolgreich an den Kinokassen und trotzdem nur Schund. Dass man selbst von einem Film, von dem man nicht viel erwartet hat noch so enttäuscht werden kann, war selbst mir nicht bewusst. Die ersten dreißig Minuten sind einfach der traurige Höhepunkt an Fremscharm und eine absolute Qual. Innerhalb von 5 Minuten sind die beiden Hauptprotagonisten – gespielt von Jamie Dornan und Dakota Johnson -, bereits so abhängig voneinander und geil aufeinander, dass man nicht selten die Parallelen zur Twilight-Romanze zieht. Diese Rolle der supernervösen, introvertierten, devoten Frau die das Wort „Selbstbewusstsein“ vermutlich noch nie in ihrem Leben gehört hat, ist nahezu unerträglich. Bei jeder Berührung ihres Angebetenen scheint sie kurz vorm Orgasmus zu sein.
Sind das die Frauenrollen auf die ihr so steht, oder warum genau hat sich das Buch allein in Deutschland knapp 10Mio Mal verkauft? Ich weiß es nicht, vermutlich wird die „verruchte“ Thematik für viele den Reiz ausgemacht haben. Für den Film als solches lässt sich nur sagen, dass man hier keine harten und expliziten Szenen erwarten darf, schließlich will man ja den jungen Teenies das Geld aus den Taschen ziehen, also gibt’s bis auf ein paar Brüste und paar sanften Schlägen auf den Hintern nicht sonderlich viel zu sehen. Mit so geistreichen Sätzen wie „Ich schlafe mit niemandem. Ich ficke. Hart.“ oder „Wenn du mir gehören würdest, könntest du jetzt eine Woche nicht sitzen“ bietet komplett unerwartet auch das Drehbuch nicht sonderlich viel Mehrwert außer einen Anreiz um eine Woche lang zu kotzen. Hart.
Film: 1/5
Die Bestimmung – Insurgent
Vor einem Jahr berichtete ich von der ersten Verfilmung der Teeniebuch-Reihe „Divergent“ mit Shailene Woodley in der Hauptrolle. Damals hat mir Divergent sogar besser gefallen als erwartet und so war ich durchaus interessiert daran, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Neben den bereits bekannten Theo James, Miles Teller, Zoe Kravitz und Kate Winslet sind nun auch Naomi Watts und Octavia Spencer mit an Bord des Franchises. Hauptcharakter ist nach wie vor Shailene Woodley die im vergangenen Jahr richtig durchstartete und vor allem mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ den absoluten Durchbruch.
Die Story knüpft nahtlos an den erste Teil an, aber war für mich weitestgehend nicht mehr so interessant. Optisch legt Insurgent zwar nochmal ne Schippe drauf und kann mit paar coolen Effekten überzeugen, alles anderen Aspekte hingegen müssen ein paar Abstriche machen. Das Ende wiederum hatte nen ganz netten Twist und macht durchaus Lust auf den dritten Teil im nächsten Jahr auch wenn Insurgent insgesamt eher blass blieb.
Film: 2/5
Focus
Will Smith und Margot Robbie zusammen auf der Leinwand als Trickbetrüger-Paar. Ich steh einfach auf diese Gauner- und Trickbetrüger-Thematik und ich fand Focus ganz passabel. Klar, der Film ist nicht frei von Logiklöchern und hier und da hätte ich mir paar andere Auflösungen gewünscht, aber weitestgehend hatte ich Spaß und fühlte mich unterhalten.
Smith und Robbie haben eine gute Chemie vor der Kamera und machen schon mal Lust auf Suicide Squad, in dem beide an der Seite von Oscar-Preisträger Jared Leto in die Rollen von Comic-Bösewichten schlüpfen. Focus ist eine lockere und seichte Komödie, die man mal locker weggucken kann und auch ebenso schnell wieder vergessen wird wie Will Smith dir das Portemonnaie aus der Tasche zieht.
Film: 2,5/5
Chappie
Neill Blomkamp, der mittlerweile für den 5.Alien-Teil als Regisseur bestätigt wurde, bringt mit Chappie seinen dritten Blockbuster-Film unter die Leute. Nach dem Überraschunghit District 9 aus dem Jahr 2009, bekam er die Möglichkeit mit deutlich mehr Budget und Freiheiten Elysium mit Matt Damon in der Hauptrolle zu drehen. Und auch sein dritter Film Chappie ist wieder eine Kombination aus Sci-Fi Elementen und einer realen, wenn auch eher dystopischen Welt. So wirklich gefallen haben mir die Blomkamp Filme irgendwie nie so richtig und trotz guter Ideen haben sie letztlich für mich nicht funktioniert. Und auch bei Chappie ging mir das erneut so.
Der Film spielt wie District 9 nun wieder im südafrikanen Johannesburg und hatte auch mit der Idee um den Roboter Chappie und den mechanisierten Sicherheitsteams zwar keine neuen aber sehr coole Ansätze, doch beispielsweise die Besetzung einiger Hauptrollen mit den Spaßvögeln der Gruppierung „Die Antwoord“ war schrecklich, diese ganze Erziehen von Chappie zum HipHop-Proll-Gangster sehr dämlich, das Action-Finale eher doof und vor allem auch die Charakterisierung von Hugh Jackman einfach nur total bekloppt. Wiedermal wurde ich nicht warm mit einem Blomkamp-Film auch wenn mir dieser bislang doch am besten gefiel. Ich hoffe nun auf Alien 5.
Film: 2,5/5