Meine Flop 10 aus dem Jahr 2015

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Vorab möchte ich hier ein paar Filme erwähnen, die es nur knapp nicht in die Flop10 geschafft haben, aber definitiv auch nicht sonderlich gut waren. Taken 3, The Last Witchhunter, Avengers 2: Age of Ultron, Chappie oder Jupiter Ascending. Dazu wären sicherlich noch sämtliche Youtubefilme aus Deutschland, die dieses Jahr das Filmniveau runtergerissen haben, aber ich mir einfach bewusst nicht angeguckt habe. Namentlich Bruder vor Luder und Kartoffelsalat, der es bei imdb zum Schlechtesten Film aller Zeiten geschafft hat. Ich denke eine Flop3 wäre ihnen sicher gewesen.

#10 Southpaw

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Eigentlich habe ich sehr sehr viel erwartet von Southpaw. Nach den ersten Trailern und Geschichten die ich zum Entstehungsprozess gelesen habe, war ich sehr gehyped. Jake Gyllenhaal der neben Christian Bale und 3-fachen Oscar Gewinner Daniel-Day Lewis zu den Chamäleons Hollywoods gehört und als Method-Actor seit Jahren auf den Oscar schielt, transformierte eindrucksvoll durch hartes Training vom Hungerhaken für Nightcrawler zum Muskelprotz innerhalb weniger Monate. Unter anderem mit Antoine Fuqua, dem Regisseur von Klassikern wie Training Day, der nun mit Southpaw einen Rocky der Neuzeit schaffen wollte. Ursprünglich war US-Rapper Eminem fur die Rolle angedacht, der aber aus zeitlichen Gründen letztlich nur den Soundtrack beisteuern konnte. Southpaw ist zwar ein solider Film geworden jedoch sind die Charaktere sind allesamt aus der Klischeebox gegriffen und merkwürdiger weise fand ich einige Szenen von Gyllenhaal, Forest Whitaker und der Filmtochter hart overacted. Der Soundtrack war super und die Kämpfe sehr authentisch und klasse inszeniert, dennoch wird das Rocky-Spin-Off Creed Anfang nächsten Jahres wohl der Film, der Southpaw gerne gewesen und ich hier erwartet hätte.

#9 Minions

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Wie auch schon bei den Pinguinen aus Madagascar schaffen es mit den Minions weitere Sidekicks zu einem Solo-Abenteuer. Doch wie bei den Pinguinen können die Minions, bekannt aus den „Ich – einfach unverbesserlich„-Filmen nicht vollends überzeugen. Hat man den Trailer gesehen, kennt man im Prinzip schon das erste Drittel des eigentlichen Films und leider auch schon die besten Witze. Danach baut der Film ab und kann nur noch selten positive Akzente setzen. An den Kinokassen konnte das Spin-Off trotzdem massivst punkten und vielleicht wird ja ein zukünftiges Sequel besser – das Potential dazu bringen die knuffigen Minions allemal mit.

#8 Insidious 3

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Boargh, was für eine Schlaftablette. Mal Ernsthaft Leute: der erste Teil war schon spätestens ab der zweiten Hälfte nur noch lächerlich und Insidious 3 schafft es schon von Anfang an zu langweilen. Abgesehen davon, dass mal wieder alles nur auf Jumpscares hinausläuft, hatte ich auch das Gefühl, ständig das gleiche Schema in jeder Szene wiederzuerkennen. Mädchen ist allein im Zimmer, gruselt sich und wird erschreckt, Schnitt und der Spaß geht wieder von vorne los. Gähn.

#7 Kind 44

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Kind 44 konnte meine positiven Erwartungen leider nicht erfüllen. Trotz eines tollen Casts mit Tom Hardy, Gary Oldman, Joel Kinnaman und Noomi Rapace, konnte der Thriller nicht überzeugen. Der durchaus solide Ansatz entpuppte sich letztlich als recht lahme und wenig spannende Geschichte, deren Auflösung ziemlich unbefriedigend war und auch die Rolle von Joel Kinnaman, den ich eigentlich sehr schätze, war so dämlich und plakativ eindimensional, dass es schon wehtat. Tom Hardy schafft es dieses Jahr also trotz seines Talents wiedermal in meine Flopliste des Jahres. Doch eventuell sehen wir ihn ja auch auf der Topliste.

#6 Transporter Refueled

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Der Nächste Kandidat aus der Sparte „Melken wir die Kuh bis es nicht mehr geht“: Das Transporter-Reboot mit Ed Skrein in der neu besetzten Hauptrolle bleibt schon am Start mit einem Totalschaden stehen, denn wenn wir mal ehrlich sind, hatten die Transporter-Filme schon nicht sehr viel Substanz und bauten auch Stück für Stück ab. Der große Vorteil an der Originalreihe war aber, dass man mit Jason Statham einen Hauptdarsteller hatte, der mit seinem Charisma und einer gewissen Coolness diese Rolle im Action-Genre zu einer Ikone aufbaute. Dieses Reboot kommt erstens zu früh und zweitens bleibt Ed Skrein nur ein blasser Milchbubi. Audi hat sich diesen 96-Minütigen Werbefilm sicherlich einiges kosten lassen, doch leider spührt man das nicht wirklich. Die Geschichte war wie gewohnt nicht sonderlich gut, doch was für mich noch schlimmer war, waren die langweiligen Actionszenen. Ich kann mich an zwei Szenen erinnern, die ich stylisch und kreativ fand, aber die machen beide zusammen vielleicht 30 Sekunden des Films aus und das reicht bei einem Transporter nicht. Der VW-Abgasskandal sollte also nicht der einzige Rückschlag für die Automobilindustrie dieses Jahr bleiben, denn die stotternden Motoren von Audi kann ich mir damit erklären, dass sie offensichtlich ihre Transporter mit dem falschen Benzin refueled haben.

#5 Fantastic Four

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Fox neuster Versuch mit ihren wenigen Comicrechten auf den großen Erfolgszug von Marvel aufzuspringen und wieder einmal sind sie gnadenlos gescheitert. Trotz des talentierten Regisseurs Josh Trank, der sich zuvor mit Chronicle einen Namen in Hollywood machte und eines Casts aus jungen und aufstrebenden Darstellern rund um Miles Teller, der uns erst dieses Jahr in Whiplash begeisterte, wurde der Film von den Kritikern zerrissen. Schon der Entstehungsprozess hatte massivste Probleme, so mussten unter anderem Nachdrehs gemacht werden, die man im Film sogar sehen kann. So ganz erklären kann ich mir nicht wie es zu diesem Film kommen konnte. Den eher ruhigen Anfang, der ein wenig die Geschichte der Charaktere, vor allem die Freundschaft zwischen Ben Grimm und Reed Richards erklären sollte, fand ich noch ganz passabel und dann nimmt Fantastic 4 mit jeder weiteren Minute ab und mündet in einem total langweiligen und höhepunktlosen Finale. Und warum zum Fick, nimmt man in JEDEM Fantastic4-Film ein und denselben Gegenspieler, der dazu auch noch total langweilig ist? Reinfall, der alle Beteiligten wohl noch ein Weile in ihrer Karriere begleiten wird.

#4 Hitman: Agent 47

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Wiedermal ein weiterer Versuch den im Labor gezüchteten Auftragskiller Agent 47 für die große Leinwand zu adaptieren. Videospielverfilmungen scheiterten in der Vergangenheit nicht selten an großen Studios und Rechteinhabern, die nur das schnelle und große Geld sahen hinter der Vorlage. Grüße gehen an dieser Stelle an den deutschen Trash-Regisseur Uwe Boll raus, der das schon lange vor allen anderen erkannte. Schön dem dicken Nerd die Kohle aus der Tasche ziehen mit möglichst wenig Aufwand war die Devise. Doch, dass sie die Fans der Spiele bei dieser Kalkulation deutlich unterschätzten, zeigen die Kritiken und Einspielergebnisse der meisten Adaptionen. Regelmäßig werden diese Filme abgestraft, weil ihnen die Liebe zum Detail und vor allem der Respekt zur Vorlage fehlt.

Die Studiobosse nehmen oft einfach nur den großen Namen und entfernen sich dann meilenweit vom Original und scheitern kläglich. So auch Regisseur Aleksander Bach, der mich schon bevor ich den Film sah total wütend machte. Ein random Werbefilmer aus Deutschland, der mal einen braucbaren Werbespot gedreht hat, bekommt das Vertrauen und 35 Millionen Dollar als Budget um einen Stoff zu verfilmen von dem er offenkundig und selbst in Interviews preisgegeben keine Ahnung hat. Zu alledem ging er noch in die Offensive und sprang selbstbewusst auf den Hatetrain für die erste Hitman-Verfilmung aus dem Jahr 2007 auf und verkündete großkotzig, dass er wie die Fans den Film auch scheiße fand und zum Glück jetzt einen viel besseren Film abliefern wird.

Yo, netter Griff ins Klo Herr Bach: Hitman: Agent 47 war absoluter Bullshit und das war schon im ersten Trailer so deutlich zu erkennen. Ein Kassengift sollte auf uns zukommen. Die Gründe dafür sind einfach: Dumme Charaktere, das Drehbuch und vielzuviel Action, die dazu noch nicht sonderlich gut war. Natürlich wurde die Vorlage auch wieder mit Füßen getreten. Die Antagonisten, oh mein Gott. Der Film wird einfach immer dümmer und zu guter Letzt ist Hitman: Agent 47 halt doch schlechter als der Vorgänger aus 2007.

#3 Fack ju Göthe 2

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Den Anfang meiner Flop3 macht im diesen Jahr Fack ju Göthe 2. Die Erwartungshaltung war nicht sonderlich hoch und diese wurde dann letztlich auch nur bestätigt. Fack ju Göthe 2 hat durchaus paar gute Momente, vor allem in den eher ruhigen Szenen aber weitestgehend hat mich diese plumpe Komödie mit ihren übertrieben nervigen Charakteren und Dialogen nicht abholen können. Ihr seid trotzdem zahlreich ins Kino gepilgert und habt Fack ju Göthe 2 wiedermal die deutschen Kinorekorde brechen lassen und dürft euch wahrscheinlich auf einen dritten Teil mit Elyas M’Barek und Jella Haase freuen.

#2 James Bond: Spectre

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Wie ihr meinem ausführlichen Spoiler-Review entnehmen konntet, hab ich mich in nahezu jeder Szene über diesen Film ausgekotzt. Bei Sam Mendes zweiten 007-Streifen stimmte einfach vorne und hinten nichts. Schwache Geschichte, blasse Bösewichte, durchschnittliche Action und unglaubwürdige Bondgirls sind allesamt Aspekte, die Spectre für mich zur größten Enttäuschung des Kinojahres machen. Sorry Fans.

#1 50 Shades of Grey

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Im Gegensatz zu Spectre ist meine diesjährige Nummer 1 in diesem Flopranking keine Enttäuschung gewesen, weil man einfach nicht ernsthaft erwarten konnte, einen brauchbaren Film zu bekommen. Unglaubwürdige Charaktere mit allen ihren dummen und nicht authentischen Handlungen, sowie grottige Dialoge machen diese pseudo-tabubrechende Verfilmung zur Farce. Dakota Johnson liefert mit Anastasia Steele die wohl schlechteste Frauenrolle des Jahres ab. Parallelen zu Twilight zieht man nicht selten, wenn man sieht wie sich die Charaktere nach nur 5 Minuten schon so unglaublich in einander vergucken, dass sie kaum noch ohne einander können. Dialogzeilen wie „Ich schlafe mit niemandem. Ich ficke. Hart.“ geben diesem Film den letzten Rest. Dennoch war 50 Shades of Grey unter den finanziell erfolgreichsten Filmen des Jahres auch wenn ich mir gegenteiliges gewünscht hätte. Uns wäre echt viel erspart geblieben, wenn man mit der literarischen Vorlage und dem Drehbuch so umgegangen wäre wie es die Autorin einst mit der Emanzipation tat – respektlos mit Füßen treten und nochmal draufspucken. Glückwunsch zum Sieg!

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