Monster Trucks
(Trailer)
Das Filmjahr hat gerade erst begonnen aber Monster Trucks scheint schon jetzt die Auszeichnung für die skurrilste Entstehungsgeschichte des aktuellen wenn nicht sogar der letzten Jahre inne zu haben. Die Idee zum Film kommt vom 4 jährigen Sohn des Producers Adam Goodwin, der beim Spielen mit seinem Kind die Frage gestellt bekam, ob die Monster Trucks ihren Namen daher hätten, dass Monster im Inneren der Trucks leben würden und sie steuern. Aus dieser Spielerei entstand der Drang einen Film mit dieser Prämisse zu entwickeln (und vermutlich Merchandise verkaufen zu können) und so machte sich Goodwin auf den Weg Geld zu organisieren und schaffte es unfassbarer Weise über 125 Mio $ zu sammeln und das Go für Monster Trucks zu bekommen.
Doch damit nicht genug: Ursprünglich sollte der Film bereits im mai 2015 erscheinen, doch wurde mehrfach verschoben bis zu dieser Woche. Mit der Zeit schien das Filmstudio auf den Trichter zu kommen, dass sie hier eventuell absolut misskalkuliert haben und sie wohl kaum das Geld einspielen werden können und bemühten sich bereits seit den problematischen Jahren der Produktion um Schadensbegrenzung.
Unter anderem ist der Produzent und Initiator des Films vor mehr als einem Jahr entlassen worden, bevor der Film nun in unseren Kinos startet. Darüberhinaus hat Paramount schon im letzten Jahr den Film als Flop innerbetrieblich für über 100 Mio abgeschrieben. Der Film müsste halt um die 300+ Millionen einspielen um rentabel zu sein, ein Ding der Unmöglcihkeit. Den Film selbst hat Chris Wedge (Ice Age) inszeniert und in den Hauptrollen mit Lucas Till (X-Men: Apocalypse) und Jane Levy (Don’t Breathe) besetzt.
Storyanriss:
Nichts wie weg aus seiner Heimatstadt in North Dakota und dem damit verbundenen Leben, das ist der Traum, den Highschool-Schüler Tripp (Lucas Till) lieber früher als später in die Tat umsetzen würde. Früh machte sich sein Vater aus dem Staub, weshalb er ohne ihn aufgewachsen ist und das Verschwinden des Papas nie ganz überwunden hat. Wohl auch deshalb gerät er häufiger mal in Schwierigkeiten. Um aber endlich aus der Stadt verschwinden zu können, braucht er ein Auto, doch sein aus Einzelteilen selbstgebauter Truck fährt nicht mehr. Nach einer Reihe von mysteriösen Unfällen trifft Tripp eines Tages auf ein merkwürdiges, aber harmloses Monster, das eine Vorliebe für hohe Geschwindigkeiten und Benzin hat und gern den Motor in Tripps Truck ersetzt – das Ticket, um die Stadt zu verlassen. Doch Tripps neuer Freund hat auch Feinde und er muss ihn gemeinsam mit seinen Freunden Meredith (Jane Levy) und Sam (Tucker Albrizzi) beschützen.
Vor einer Woche bist du noch Fahrrad gefahren.
Fazit:
Ja, nun gut.. Monster Trucks ist jetzt kein Totalausfall geworden, aber kränkelt dennoch an allen Enden und Ecken. Der Film hat zwar schon eher eine jüngere Zielgruppe, die sich daran nicht so sehr stören wird wie ich, aber trotzdem muss man einige Aspekte kritisieren dürfen. Die Charaktere und die Geschichte sind leider super generisch und folgt gängigen Storytropes und -Arcs.
Die Figuren sind so klar definiert und jedes Schicksal vorhersehbar. Der böse, gierige FirmenCEO, der Profit über Ethik stellt; der rebellische Teenager, dessen Vater nie da war und der seinen Stiefvater nicht akzeptiert; der grummelige und spießige Stiefvater, der doch nicht so übel ist; das süße Loveinterest von nebenan; der trottelige Mitläuferfreund; der fiese Handlanger für’s Grobe, etc. Meiner Meinung nach konnte Lucas Till als Gesicht des Films Null überzeugen und Jane Levy war zwar süß wie eh und je aber konnte jetzt auch nicht herausstechen.
Die eigentliche Prämisse des Films jedoch, also diese Oktopuss-Monster die die Trucks kontrollieren, hat für mich aber durchaus funktioniert. Zu Beginn noch recht gruselig und später dann eher süß und lustig, schaffte man es schon eine gewisse Bindung zu ihnen aufzubauen und einen der wenigen Höhepunkte zu setzen. Die Qualität der Actionmomente und der Computereffekte schwankte teils stark, vor allem in Szenen, wo man besonders viel Spektakel wollte, ging das eher nach hinten los. Hier muss man sich auch echt fragen, wo die >120 Millionen gelandet sind, denn der Cast besteht aus Jungdarsteller am Anfang ihrer Karriere und die Effekte waren durchschnittliche Kost.
Monster Trucks ist letztlich ein Film im unteren Mittelmaß, welcher für Kinder besser funktionieren dürfte als für Erwachsene. Das wäre in der Regel genug für Studios eine Fortsetzung zu rechtfertigen, aber nach dieser krassen Fehlkalkulation mit einem ominösen geldfressenden schwarzen Loch, ist das definitiv vom Tisch und wird wohl für immer im Giftschrank landen.
Resident Evil 6: The Final Chapter
(Trailer)
Es ist endlich soweit: nach 15 Jahren beendet Paul W.S Anderson die große Familiensaga mit seiner Frau Milla Jovovich (Ultraviolet) in der Hauptrolle und der gemeinsamen Tochter Ever Anderson in einer Nebenrolle. Die Filme haben eigentlich nie wirklich was getaugt als Adaption der Videospiele, sondern maximal als hirnloser Zombie-Action-Spaß, trotzdem waren sie finanziell gesehen recht erfolgreich, was in erster Linie der Grund für die mittlerweile 6 Filme umfassende Action-Reihe.
Storyanriss:
Die Menschheit kurz vor dem endgültigen Niedergang: Alice (Milla Jovovich) ist die einzige Überlebende der Gruppe, die sich in Washington D.C. gegen die Untoten gestellt hat. Jetzt muss sie dorthin zurück, wo der Albtraum begann, nach Racoon City, um das T-Virus endgültig zu stoppen. Dort versammelt die Umbrella Corporation unter Führung von Albert Wesker (Shawn Roberts) und Dr. Isaacs (Iain Glen) ihre Truppen, um auch die letzten Überlebenden der Apokalypse zu töten. In einem Wettlauf gegen die Zeit geht Alice ein Bündnis mit einer alten Bekannten ein: Claire Redfield (Ali Larter). Claire hat sich einer Gruppe von Überlebenden rund um Doc (Eoin Macken) angeschlossen und nur mit deren Hilfe kann Alice gegen die Horden von Untoten und neuen Mutanten in den Krieg zu ziehen und die Menschheit vor der absoluten Vernichtung bewahren.
Wir töten sie einen nach dem anderen.
Fazit:
The Final Chapter stellt zwar keine wirkliche Ausnahme im Franchise dar, konnte mich aber dann doch positiv überraschen. Zugegeben meine Erwartungshaltung war im Keller, aber dennoch würde ich Resident Evil 6: The Final Chapter mit Resident Evil (2002) und Resident Evil: Extinction (2007) in die Top3 des Franchises packen.
Der Film kränkelt wie auch seine Vorgänger an den gleichen Dingen: die Figuren sind eindimensional, gefühlt kann auch kein wichtiger Charakter wirklich sterben, weil sich Paul W.S. Anderson immer irgendeinen Müll ausdenkt, um a) diese Figuren wiederkommen zu lassen und b) sich keine sinnvolle Weiterführung der Geschichte überlegen zu müssen. Im Prinzip wird so seit 6 Filmen zu 90% die gleiche Story mit den selben 5 Hauptfiguren erzählt. Auch die Dialoge bleiben weiter auf unterirdischem Niveau und die Figuren machen dumme und unlogische Sachen.
Was mich auch tierisch an The Last Chapter gestört hat war das Editing in den Actionsequenzen, dieses unnötige Schnittgewitter war einfach kaum zu ertragen. Zumal ich das Gefühl hatte, dass es mehr eine bewusste Stilentscheidung als eine Notwendigkeit war, um mangelnde Fähigkeiten der Darsteller zu überspielen. Wenn da beispielsweise ein infiziertes Monster auf die aus allen Rohren feuernde Alice zurennt und es ohne Grund auf den 5 Metern 20 Cuts gibt, da explodiert dir der Schädel. Trotz dieser Punkte – und es gibt bei weitem noch mehr – hatte ich durchaus meinen Spaß mit dem Film.
Die erste Viertelstunde mit Prolog, Resümee und Post-apokalyptischen Flair hat mir ziemlich gut gefallen und auch paar Ideen für die Actionszenen waren nett – auch wenn sie wie gesagt mit einem Schnittgewitter zerstört wurden. So fand ich den gesamten Kampf im Outpost-Turm cool, oder Alice an der Brücke oder in der Leichenhalle. Die Auflösung der Geschichte kommt innerhalb trotz Versuch es als Twist zu tarnen nicht überraschend daher, könnte aber dennoch bei Fans vielleicht für Unmut sorgen. Ich fand es in Ordnung und immerhin wurde die Story zu einem Ende geführt – hoffentlich.
Das Beste an diesem Resident Evil 6: The Last Chapter ist für mich aber vor allem der Fakt, dass Capcom nun für einen eventuellen Reboot des Franchises geschicktere Leute vor und hinter der Kamera engagieren kann und ich dann doch irgendwann die Filme bekomme, die die Reihe verdient hätte.