Kurzkritiken Round-Up August / September 2017

Bullyparade – Der Film

Storyanriss:

Aus mehreren Episoden bestehender Kinofilm, in dem einige der beliebtesten Figuren aus der Sketch-TV-Sendung „bullyparade“ zurückkehren. In „Winnetou in Love“ will Old Shatterhand (Christian Tramitz) seinen Blutsbruder, den Indianer-Häuptling Winnetou (Michael Bully Herbig) davor bewahren, leichtsinnig und vorschnell eine Ehe einzugehen, was jedoch dadurch erschwert wird, dass er selbst sich mit schurkischen Kopfgeldjägern herumschlagen muss. In „Wechseljahre einer Kaiserin“ besucht das österreichische Kaiserehepaar Franz (Tramitz) und Sissi (Herbig) ein Geisterschloss in Bayern und erlebt dabei jede Menge gruselige Abenteuer. Captain Kork (Tramitz), Mr. Spuck (Herbig) und Schrotty (Rick Kavanian) landen hingegen auf dem „Planet der Frauen“ und müssen dessen ausschließlich weibliche Bevölkerung retten. Jens und Jörg Kasirske (Tramitz und Kavanian) wollen ihrer 90-jährigen Tante den größten Wunsch erfüllen und reisen daher „Zurück in die Zone“. Lutz (Herbig) und Löffler (Kavanian) versuchen sich in „Lutz of Wall Street“ mit Hilfe von Mr. Moneymaker (Tramitz) in der New Yorker Börsenwelt.

 

Fazit:

Meine Erwartungen an diesen schon recht unnötigen und überflüssigen Film waren nicht gerade hoch, wenn nicht sogar sehr niedrig. Von diesem Standpunkt aus war ich dann letztlich auch nicht sonderlich enttäuscht von Bullyparade – Der Film. Wie zu erwarten wird man durch die beliebtesten Parodien der Bullyparade geführt und kann nebenbei noch einige der ikonischen Figuren von Bully, Rick Kavanian und Christian Tramitz in diesen episodischen nicht verknüpften Geschichten erleben. Zusätzlich gibt es dann noch das übliche Abgewixxe von deutscher Prominenz in dieser Art Film, was mich eigentlich immer stört, weil sie in der Regel halt auch keinen wirklichen Nutzen haben, sondern maximal einen One-Liner droppen und sich dann wieder verabschieden.

Was mir wiederum ganz gut gefallen hat war prinzipiell die Optik und Ausstattung, das ist ein Aspekt den Bully Herbig eigentlich immer ganz gut hinbekommt, selbst in den Projekten nach Schuh des Manitu, die mir allesamt nicht gefallen haben. Auch die Episoden, respektive Geschichten waren okay, jedoch und das ist wohl das Wichtigste an diesem Film, war das Witz- und Humorlevel mittelmäßig. Klar gibt es paar coole Szenen und Momente bei denen ich schmunzeln musste und die ich gut gemacht fand aber ehrlich gesagt wurden meine Lachmuskeln erst bei den Outtakes am Ende des Films so richtig beansprucht. Diese Szenen haben mir dann die Tränen in die Augen getrieben. Entweder spricht das dafür, dass ich vor allem gerne Leute scheitern sehe oder der eigentliche Film nicht so witzig war.

Tigermilch

Storyanriss:

Nini (Flora Li Thiemann) und Jameelah (Emily Kusche) sind beide 14 Jahre alt, gehen zusammen zur Schule und sind seit vielen Jahren unzertrennlich als beste Freundinnen. Jameelahs irakisch-stämmiger Familie droht zwar die Abschiebung, wenn demnächst über ihren Einbürgerungsantrag entschieden wird, doch darüber machen sich die beiden momentan keine Gedanken. Denn in Berlin steht der Sommer und noch besser die Sommerferien vor der Tür, also verbringen sie ihre Tage damit, mit ihrem Lieblingsgetränk Tigermilch – einer Mischung aus Milch, Maracujasaft und Mariacron – durch die Stadt zu streifen und sich darauf vorzubereiten, ihre Unschuld zu verlieren – denn das soll im Sommer endlich geschehen. Doch dann führen sie eines Nachts einen Liebeszauber durch und werden dabei Zeuginnen eines Mordes.

Fazit:

In der Regel meide ich die deutschen Kinofilme weitestgehend und suche mir pro Jahr maximal eine Handvoll aus die mir würdig erscheinen und irgendwie auch ein Stück weit besonders im Vergleich zum Einheitsbrei sind. Dementsprechend merkwürdig ist es, dass ich mir in dieser Woche gleich zwei deutsche Filme angeschaut habe. Bei Tigermilch hat mich der Trailer überzeugen können und so habe ich mir die Verfilmung des Jugendbuchs und Spiegel Bestsellers Tigermilch von Stefanie de Velasco angeguckt. Mir hat der Film insgesamt sehr gut gefallen, die beiden jungen Hauptdarstellerinnen waren gut gecastet und konnten schauspielerisch mich total überzeugen. Die Grundidee das die besten Freundinnen in den Sommerferien ihre Jungfräulichkeit verlieren, beziehungsweise wie sie es nennen „defloriert“ werden wollen, zieht sich als Prämisse zwar wie ein roter Faden durch die Geschichte, deckt aber längst nicht die komplette Handlung ab. So spielen gewissermaßen Rassismus, Bürgerkrieg, Ehrenmord, Flüchtlinge, Abschiebung, Liebe, kulturelle Unterschiede, Drogen, Prostitution, Ghetto und soziale Armut ebenso eine große Rolle und all diese Themen werden so geschickt in die Geschichte eingeflochten. Der für mich bislang beste deutsche Kinofilm des Jahres.

Table 19 – Liebe ist fehl am Platz

Storyanriss:

Kurz bevor sie bei der Hochzeit ihrer langjährigen Freundin als Trauzeugin fungieren kann, wird Eloise (Anna Kendrick) gemeinerweise vom Trauzeugen Teddy (Wyatt Russell) ihrer Aufgaben entbunden – via Textnachricht. Davon will sie sich allerdings nicht aufhalten lassen und so entschließt sich Eloise dazu, erhobenen Hauptes trotzdem auf der Hochzeit zu erscheinen und gute Miene zu machen. Das wird ihr vor Ort aber nicht leicht gemacht, denn schließlich wird sie an einem Tisch in der hintersten Ecke geparkt. Dort tummeln sich noch weitere Außenseiter (Craig Robinson, June Squibb, Lisa Kudrow, Stephen Merchant und Tony Revolori), die ihre Glückwünsche wohl besser per Postkarte ausgerichtet hätten und der Feier ferngeblieben wären. Um das Beste aus der Situation zu machen, teilen sich die einander Fremden gegenseitig ihre Geheimnisse mit und Eloise wird klar, dass Freundschaft und vielleicht sogar eine kleine Romanze selbst unter widrigsten Umständen entstehen kann.

Fazit:

Table 19 ist zwar ein solides Comedy Drama, das aber nicht wirklich zu unrecht in den Medien und an den Kinokassen untergegangen ist. Der Film lebt mehr von der ganz coolen Prämisse und seinem tollen Cast als von wirklich witzigen Szenen oder denkwürdigen Dialogen. Muss man nicht gesehen haben.

Jugend ohne Gott

Storyanriss:

In der Gesellschaft der nahen Zukunft ist alles auf Leistung und Effizienz ausgerichtet, menschliche Werte und Konzepte wie Liebe und Moral spielen keine entscheidende Rolle mehr. In dieser Welt bricht Zach (Jannis Niewöhner) zu einem Hochleistungscamp auf, in dem die Schüler seiner Abschlussklasse für die renommierte Rowald-Universität vorbereitet werden sollen. Doch daran hat der einzelgängerische junge Mann kein Interesse. Gerade auch deswegen ist die eigentlich sehr ambitionierte Nadesh (Alicia von Rittberg) von Zach fasziniert, der wiederum an ihr aber kein Interesse zu haben scheint und stattdessen die geheimnisvolle Ewa (Emilia Schüle) beobachtet, die sich illegal im nahen Wald durchschlägt. Dann verschwindet Zachs Tagebuch und ein Mord geschieht und der grundanständige Lehrer (Fahri Yardim) versucht zu helfen. Doch dafür ist es bereits zu spät.

Fazit:

Alle guten Dinge sind 3 und wie es der Zufall so wollte, gab es in diesen sonst schwachen Kinowochen ein weiteres deutsches Kinohighlight. Mit Jugend ohne Gott hat man dieses Mal einen echten Buchklassiker in Deutschland verfilmt, der in dem ein oder anderen Jahrgang durchaus zum Literaturkanon an den Schulen gehörte. Die Dystopie als Thema ist seitdem sehr beliebt geworden als Vorlage für Bücher und Filme und ich kann persönlich davon auch nicht genug bekommen. Gerade durch die aktuelle politische und ökologische Lage gewinnt diese Thematik wieder an Aktualität. Mir hat der Film insgesamt ziemlich gut gefallen. Der Cast war sehr gut auch wenn man sagen muss, dass obwohl ich nicht soviele deutsche Produktionen sehe, ich langsam ein wenig gelangweilt davon bin immer die selben Leute zu sehen. Es war original so, dass bei den Trailern vor dem Film Werbung für High Society gemacht wurde, der einfach mal 6 Schauspieler aus Jugend ohne Gott übernommen hat. Man könnte meinen die Darsteller sind nach Drehschluss nur ein Set weiter gelaufen und haben direkt den nächsten Film gedreht.

Dennoch war die schauspielerische Leistung gut. Einen sehr coolen und unerwarteten Kniff im Film war für mich die Inszenierung. Regisseur Alain Gsponer erzählt die Geschichte nämlich mehr als einmal und zwar aus verschiedenen Perspektiven, die uns nach und nach nicht nur den Mord aufklärt, sondern auch die Beweggründe und Motivationen der Figuren näherbringt. Diese Wahl der Inszenierung hat mich stark an den Action Thriller 8 Blickwinkel erinnert. Ich hätte mir vom Film noch gewünscht ein wenig stärker auf das System und die Dystopie einzugehen, diese wurde zuweilen ziemlich oberflächlich behandelt. Insgesamt war Jugend ohne Gott für mich aber ein gelungener Film.

Killer’s Bodyguard

Storyanriss:

Michael Bryce (Ryan Reynolds) ist der weltbeste Sicherheitsagent und Personenschützer und wird als solcher ausgerechnet dafür engagiert, den berühmt-berüchtigten Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) zu beschützen. Kincaid soll im Austausch für die Freilassung seiner Frau Sonia (Salma Hayek) vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen den verbrecherischen weißrussischen Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) aussagen, doch dazu muss er rechtzeitig und unversehrt dort eintreffen, was Dukhovich natürlich mit allen Mitteln verhindern möchte. Bryce und Kincaid waren zwar jahrelang Feinde und haben unzählige Male versucht, sich gegenseitig zu töten, aber jetzt müssen sie wohl oder übel zusammenarbeiten, um innerhalb von 24 Stunden zu der Gerichtsverhandlung zu kommen. Der Beginn eines haarsträubenden Abenteuers.

Fazit:

Dumme Action-Comedy mit 80er Touch. Killer’s Bodyguard hatte soweit ich mich erinnern kann eigentlich den für mich besten Trailer des Jahres. Cool geschnitten und mit dem Theme aus dem Kevin Costner Klassiker Bodyguard wurde der Trailer erst ziemlich rund gemacht. Der Film als solches konnte das Niveau nicht gänzlich halten, reicht aber immernoch als lockerer Spaß für zwischendurch. Der Film lebt natürlich einfach von dem urkomischen Gespann aus Ryan Reynolds und Samuel L Jackson, der dieses Mal richtig von der Leine gelassen wurde und komplett frei drehen konnte. Die beiden passten sehr gut zusammen und haben nicht enttäuscht. Aber auch die Auftritte der Nebencharaktere waren super. Salma Hayeks Szenen gehörten mitunter zu den witzigsten Momenten vom Killer’s Bodyguard und Gary Oldman war komplett in seiner eigenen Welt und seinem eigenen Film.

Nicht so geil war die Action, zum einen waren die Szenen nicht sonderlich gut inszeniert und zum anderen waren sie mit der Zeit recht ermüdend. Eigentlich gab es permanent nur Verfolgungsjagden und spätestens nach der dritten davon ist man gelangweilt. Zu alle dem reißen diese Szenen dann, auch wenn es jetzt für derartige Filme nicht so wichtig ist, gigantische Logiklöcher ins Script. Alles in allem muss man Killer’s Bodyguard nicht gesehen haben aber als stumpfer Spaß, der sicherlich auch in den folgenden Jahren im TV rauf und runter laufen wird, reicht es allemal.

The Circle

Storyanriss:

Als Mae Holland (Emma Watson) durch die Vermittlung ihrer Freundin Annie (Karen Gillan) einen Job bei dem weltweit dominierenden Internet-Unternehmen „Circle“ bekommt, ist sie überglücklich. Für sie ist es eine einmalige Gelegenheit. Das Ziel der Firma: sämtliche Aktivitäten der User verknüpfen und in einer Online-Identität vereinen. Mit immer neuen technologischen Fortschritten soll eine Welt der völligen Transparenz geschaffen werden. Mae ist begeistert von den Visionen des charismatischen Firmengründers Eamon Bailey (Tom Hanks) und kann Bedenken, wie die ihres Ex-Freundes Mercer (Ellar Coltrane), nicht verstehen. Das Firmengelände, wo die Mitarbeiter rundum versorgt werden, und ihre Arbeit werden nach und nach zu Maes Lebensmittelpunkt. Nur der mysteriöse Ty (John Boyega) bringt sie zum Stutzen. Er behauptet, auch ein Mitarbeiter zu sein, doch Mae kann ihn im Computer, der zu jeder Zeit anzeigt, wo sich die Mitarbeiter gerade befinden, nicht finden. Trotzdem kennt Ty auf dem Gelände Türen und Gänge, die nirgends verzeichnet sind. Und er versucht, Mae zu warnen.

Fazit:

The Circle hatte definitiv das Potential dazu ein guter und cooler Film zu sein über den man am Ende des Jahres in der Retrospektive sprechen könnte, weil er mit einer echt coolen Prämisse, einem tollen Set-Up daherkommt, das so eigentlich in wenigen Jahren Realität sein könnte. Im Prinzip hätten wir das jetzt schon, wenn Google+ damals so von der Bevölkerung angenommen worden wäre wie es sich Google gewünscht hat. Jeder wäre vernetzt in unterschiedlichen Circles und die Plattform wäre längst nicht mehr nur eine reine Socialmedia-Angelegenheit im klassischen Sinne, sondern würde wie im Film teils angedeutet Einzug in die Politik, das Medizinwesen, die Verbrechensbekämpfung u.v.m. erhalten und unser Leben weit mehr bestimmen und ergänzen. Vielleicht würde vieles besser laufen in der Welt, wenn es keine Geheimnisse mehr gebe. Vermutlich wäre man aber auch einfach spätestens nach 2 Tagen tierisch genervt und würde seine Privatsphäre zurückwollen.

Leider wollte aber der Funken der tollen Grundidee nicht so ganz überspringen auf mich als ich den Film gesehen habe, denn irgendwie geht die Entwicklung der Figuren und der Technik so schnell voran, weil man so viel in anderthalb Stunden quetschen wollte, dass es mich so ein wenig rausgerissen hat. Emma Watson, die mir ehrlich gesagt irgendwie nicht so gut gefallen hat in der Hauptrolle und monoton blass blieb, wird innerhalb von einer Stunde Screentime von einer Praktikantin im Kundenservice zur Pionierin des Unternehmens und rechten Hand der Geschäftsführung. Ziemlich haarsträubend. The Circle ist auch recht langweilig und eher schwach inszeniert. Gut gefallen haben mir aber Amerikas Liebling Tom Hanks als zwielichtiger Techguru und auch John Boyega. Beide nur in wenigen Szenen überhaupt zu sehen im Film aber definitiv für mich die Highlights des Films. Auch Bill Paxton konnte in seiner letzten Rolle nochmals zeigen was er drauf hat, schade nur, dass es im Rahmen dieses Films war, RIP. Insgesamt empfand ich The Circle trotz coolem Grundgerüst als sehr konstruiert, die Geschichte zu unglaubwürdig und insgesamt ziemlich forgettable.

Logan Lucky

Storyanriss:

Die Brüder Jimmy (Channing Tatum) und Clyde Logan (Adam Driver) haben es wirklich nicht leicht: Der impulsive Jimmy neigt zu Gefühlsausbrüchen und verliert dadurch einen Job nach dem anderen, Clyde hingegen hat zwar einen festen Job als Barkeeper, wird aber von den Gästen schikaniert, weil er einen Arm verlor und er eine Prothese trägt. Ihre zunehmenden Geldsorgen wollen die Brüder beenden, indem sie beim bekanntesten NASCAR-Rennen der Welt, dem Coca-Cola 600, einen genialen Raubüberfall durchführen. Ihre Schwester Mellie (Riley Keough) soll helfen, weitere Unterstützung für seinen Coup erhofft sich das vom Pech verfolgte Duo vom legendären Bankräuber Joe Bang (Daniel Craig) – der allerdings erst befreit werden muss, weil er momentan hinter Gittern sitzt. Und auch nachdem das vollbracht ist, geht der Plan natürlich nicht so reibungslos über die Bühne, wie Jimmy und Clyde sich das vorgestellt haben.

Fazit:

Steven Soderbergh, der Regisseur der „Ocean’s Eleven„-Reihe und Magic Mike tut sich ein weiteres Mal mit Channing Tatum zusammen für diese Heist-Comedy. Neben Tatum sind auch Daniel Craig, Riley Keough und Adam Driver zu sehen. Eigentlich hatte ich jetzt nicht sonderlich großen Bock auf den Film, weil mich die Trailer nicht so richtig angesprochen haben, aber ich muss dann doch sagen, dass mich Logan Lucky letztlich positiv überraschen konnte und ich eine gute Zeit hatte. Aus dem Ensemblecast sticht meiner Meinung nach „James Bond„-Darsteller Daniel Craig heraus, der hier als Joe Bang für mehr als einen Lacher sorgen kann und mit seiner verrückten Figur regelrecht die Szenen seiner Kollegen stiehlt. Darüber hinaus ist der Film auch lustig und hat die nötige Portion Herz um den Film rund zu machen.

Cars 3 – Evolution

Storyanriss:

Lightning McQueen (Stimme im Original: Owen Wilson) ist ein alter Hase im Rennzirkus. Doch obwohl er von einer neuen Generation Rennwagen mehr und mehr ins Abseits gedrängt wird, will der rote Flitzer vom Ruhestand nichts wissen, vielmehr steckt er sich ein neues ehrgeiziges Ziel: Er will das Piston-Cup-Rennen gewinnen und den Jungspunden zeigen, dass er immer noch das Zeug zum Sieger hat. Doch vor allem der blitzschnelle Newcomer Jackson Storm (Armie Hammer) ist für Lightning McQueen ein ernstzunehmender Gegner und mit etlichen technischen Spielereien ausgestattet, über die McQueen nicht verfügt. Und so holt er sich Hilfe von der jungen Renntechnikerin Cruz Ramirez (Cristela Alonzo): Sie soll ihn trainieren und ihm die neuesten Tricks aus dem Rennzirkus beibringen. Und sie hat auch schon ein paar Ideen, wie sie Lightning zurück in die Spur helfen kann.

Fazit:

Das Cars-Franchise und damit verbundene Merchandise ist seit dem ersten Teil aus dem Jahr 2006 eine gigantische Cashcow geworden und findet sich bei fast jedem kleinen Jungen im Kinderzimmer wieder. Kein Wunder also, dass Spin-Offs und weitere Nachfolger entwickelt wurden. Auch der dritte Film der Urserie kratzt bereits wieder an der 400Mio Dollar Marke weltweit. Der erste Trailer zu Cars 3 – Evolution sorgte im Internet für viel Furore, weil er einen ungewohnten düsteren Ton hatte und mit dem Unfall von Hauptfigur Lightning McQueen suggerierte, dass wir eventuell dieses Mal eine erwachsenere Variante bekommen könnten. Diesen Zahn kann ich euch ziehen, so wie eigentlich auch schon die weiteren Trailer, es handelt sich um einen normalen Cars Film, der sich in bewährten Gefilden bewegt.

Nichtsdestotrotz ist Cars 3 eine solide Fortsetzung mit der üblichen Portion Herz und Humor auch wenn der Mut zum Risiko über weite Strecken schmerzlich vermisst wird. Ich muss sagen, dass mich der Film vor allem im letzten Drittel gekriegt und überzeugt hat, denn dort hatte der Film die Emotionen geparkt (höhö), die coolsten Figuren und Charakterentwicklungen und letztlich auch den Mut die mögliche Zukunft des Franchises interessant weiterzuführen und nicht im Dauerloop die gleiche Geschichte zu wiederholen. Der Rest des Films fühlte sich dementsprechend altbekannt an und ritt viel auf dem all übergreifenden Thema des Älterwerdens und den unaufhaltsamen Fortschritt der Technologie rum. Sicherlich auch einige Lacher dabei aber auch ein wenig repetitiv. Das sind aber alles eher Aspekte die mich als Erwachsenen Zuschauer beschäftigen und gegebenfalls stören, die eigentliche Zielgruppe der Kinder wird das am Ende des Tages egal sein.

Kingsman 2: The Golden Circle

Storyanriss:

Nachwuchsspion Gary „Eggsy“ Unwin (Taron Egerton) und sein Kollege Merlin (Mark Strong) werden mit einer neuen Gefahr konfrontiert: Die skrupellose Poppy (Julianne Moore) zerstört das Hauptquartier ihrer Geheimorganisation Kingsman und hält die ganze Welt als Geisel. Doch glücklicherweise machen sie die Entdeckung, dass es noch eine weitere Spionageagentur wie die ihre gibt, die parallel in den USA gegründet wurde. Also verbünden sie sich mit der von Agent Champagne (Jeff Bridges) geleiteten Organisation Statesman, um Poppy das Handwerk zu legen und einmal mehr die Welt zu retten. Dafür müssen die britischen Spione mit ihren amerikanischen Kollegen Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Whiskey (Pedro Pascal) zusammenarbeiten und ihr ganzes Können aufbringen, aber zum Glück hat Eggsy ja schon jede Menge Erfahrung darin, die Welt zu retten.

Fazit:

Der erste Teil vor 3 Jahren schlug ein wie eine Bombe. Niemand hatte wirklich mit dem finanziellen Erfolg und dem guten Kritikerecho gerechnet. Auch ich kann mich noch genau daran erinnern wie ich mit Freunden die in Berlin zu Besuch waren ins Kino gegangen bin für den Film und ich sehr positiv geflashed war von Kingsman: The Secret Service. Der Film versprühte Kreativität an allen Ecken, der Humor war on point, die Schauspieler klasse und die Action – vor allem die legendäre Kirchenszene – spitze umgesetzt. Regisseur Matthew Vaughn hat hier echt beeindruckend abgeliefert. Schön also, dass er auch den zweiten Teil drehte und seine Entdeckung Taron Edgerton erneut ein Vehicle bieten konnte. Dieser war auch wieder super in seiner Rolle als Eggsy.

Das Motto „bigger, better louder“ das für viele Fortsetzungen in Hollywood gilt, kommt auch bei Kingsman: The Golden Circle zum Tragen. Ich finde aber, dass es sich bei Golden Circle zu The Secret Service eher so verhält wie John Wick 2 zu John Wick. Man nimmt die altbewährten Elemente, setzt bisschen was drauf aber kümmert sich vor allem auch darum das Universum, die Lore und die Welt sinnvoll zu erweitern. So ergänzt man den alten Cast und die britischen Kingsman um den amerikanischen Ableger die Statesman – gespielt von Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges und Pedro Pascal. Ich finde das gut und vor allem smart; klar sortieren die Macher einige alte Castmember, mal gut und mal weniger gut, aus aber man öffnet jetzt bereits die Türen für zukünftige Ableger. Ein australisches Pendant mit Russel Crowe, Hugh Jackman und Nicole Kidman oder eine asiatische Variante mit Jackie Chan und Jet Li? Alles kein Problem wenn die Unterschiede so cool und kreativ umgesetzt werden wie in diesem Film.

Generell war Kingsman 2 eine würdige Fortsetzung, die aber nicht ganz an das Niveau des Vorgängers rankommt. Mir hat Julianne Moore als Bösewicht Poppy gefallen auch wenn ihre Figur ein wenig dünn blieb, Humor und Action war auch gut nur gibt es meiner Meinung nach in Kingsman 2 keine so legendäre Szene wie die in der Kirche aus dem Original. Das Finale fand ich zwar cool und kommt für mich da noch am ehesten ran aber halt nicht ganz.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar