Star Wars 8: Die letzten Jedi | Kritik / Review

(Trailer)

Seit knapp einer Woche ist der größte Film des Jahres in unseren Kinos: Star Wars 8: Die letzten Jedi / The Last Jedi. Regie führte beim zweiten Teil der neuen Trilogie nicht J.J. Abrams, sondern Rian Johnson (Looper, Brick). Mit weit über 200 Millionen hat Episode 8 bereits den zweiterfolgreichsten Kinostart aller Zeiten hingelegt. Neben der leider nach den Dreharbeiten verstorbenen Carrie Fisher, sind auch ihre Tochter Billie Lourd, Mark Hamill, Daisy Ridley (Mord im Orient-Express), John Boyega (Detroit), Adam Driver (Logan Lucky), Oscar Isaac (Ex Machina), Andy Serkis (Der Herr der Ringe), Lupita Nyongo (12 Years a Slave), Domhnall Gleeson (Ex-Machina) und Gwendoline Christie (Game of Thrones) wieder dabei. Neu zum namenhaften Cast stoßen Laura Dern (Jurassic Park), Benicio Del Toro (Sicario) und  Kelly Marie Tran (XOXO).

Storyanriss:

Die planetenvernichtende Starkiller-Basis der Ersten Ordnung ist zwar zerstört, die Neue Republik nach der vorherigen Zerstörung von fünf Welten aber massiv geschwächt. Sie steht am Abgrund und wird nur noch von Generalin Leias (Carrie Fisher) Widerstand verteidigt, für den auch Pilot Poe Dameron (Oscar Isaac) und der desertierte Ex-Sturmtruppler Finn (John Boyega) kämpfen. Rey (Daisy Ridley), mit den Erfahrungen ihres ersten großen Abenteuers in den Knochen, geht unterdessen bei Luke Skywalker (Mark Hamill) auf dem Inselplaneten Ahch-To in die Lehre. Luke ist der letzte Jedi, der letzte Vertreter des Ordens, auf dem die Hoffnung ruht, dass Frieden in der Galaxis einkehrt. Doch die Erste Ordnung wirft ihren Schatten auch auf Luke und Rey: Der verlorene, ehemalige Schützling des alten Meisters, Kylo Ren (Adam Driver), hat die finstere Mission noch längst nicht beendet, die ihm der sinistere Strippenzieher Snoke (Andy Serkis) auftrug.

Wir sind der Funke, der das Feuer entfacht das die Erste Ordnung vernichten wird.

Fazit (NO SPOILER):

Star Wars 8: Die letzten Jedi hat nicht nur einige der epischsten Momente und stärksten Charaktere im gesamten „Star Wars„-Franchise, sondern auf der anderen Seite auch Aspekte wie ein durchwachsenes Pacing, Logiklöcher, manchmal fragwürdigem Humor und einige vernachlässigte Figuren. Der Film spaltet verständlicherweise die Fans und auch mir hat Episode 7 besser als 8 gefallen. Ich bin somit gespannt was J.J. Abrams für den Abschluss der Trilogie geplant hat, kann aber Die letzten Jedi trotzdem empfehlen.

 

 

SPOILER-REVIEW:

Geschichte & Charaktere:

Man merkte Episode 8 meiner Meinung nach an, dass man nicht mehr J.J Abrams auf dem Regiestuhl sitzen hat, sondern mit Rian Johnson einen Regisseur engagierte, der im Prinzip einen Blankoscheck bekommen hat und sein Fokus definitiv auf der Geschichte von Rey, Kylo und Luke Skywalker lag und andere Figuren ihm nicht so wichtig waren. Er hat teilweise einfach inhaltlich aufgeräumt mit Charakteren und Storylines. So gehörten die Geschichte und die Verknüpfung der drei Hauptfiguren zu den absoluten Highlights des Films, während andere Figuren deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben.

Luke Skywalker, Kylo Ren & Rey

Hier gab es das beste Schauspiel zu bestaunen, beispielsweise beim phänomenal guten Mark Hamill, der bockstark seine ikonische Rolle nach 40 Jahren wieder mit Leben füllte. Die Entwicklung von Rey, Kylo Ren und Luke war spannend und einfach super, hier habe ich kaum etwas auszusetzen. Ich mochte die mysteriös-starke Bindung von Rey und Kylo durch die Macht und ihre Konversationen. Mir gefiel auch, dass Snoke hauptsächlich dafür verantwortlich war und so beide Protagonisten manipulierte. Ihre innere Zerrissenheit kam gut rüber in ihren Gesprächen. Ich habe auch Luke abgenommen, dass er sich wie einst Yoda zurückziehen will und sich sogar von der Macht lossagt. Umso schöner war es dann, dass passenderweise ausgerechnet Yoda zu sehen ist und ihm trotz Lukes Lebenserfahrung immer noch wichtige Lektionen mitgeben kann. Gut gefallen haben mir auch die Rückblenden zur „Entstehung Kylo Rens“, die jedes Mal kleinere Details geändert und somit auch die Sicht der Charaktere und auch der Zuschauer auf die Geschehnisse veränderten. Für mich wurde dadurch jetzt auch kein „Held meiner Kindheit zerstört“, sondern nur ein vielschichtiger und dreidimensionaler Luke geschaffen. Der Twist, dass Luke aus Angst vor der Korruption Kylos heraus kurz davor war, ihn im Schlaf heimtückisch umzubringen, war schon krass.

Finn, Rose & DJ

Die komplette Storyarc von Finn und der neu eingeführten Figur Rose hat für mich leider absolut gar nicht funktioniert und wirkte losgelöst vom Rest des Films und krampfhaft in den Film implementiert, weil man für Finn, der in Das Erwachen der Macht / The Force Awakens super cool integriert wurde und insgesamt eine schöne Geschichte hatte, noch eine Funktion finden musste in The Last Jedi. Man konnte ihn weder mit Poe Dameron und Leia zusammenschreiben, weil er kein Pilot oder bis dato ein richtige Resistance-Anhänger war, was er ja dann am Ende des Films ist, noch konnte er mit Rey abhängen, weil diese ja bekanntlich ihre eigene Geschichte mit Luke Skywalker hat.

Dementsprechend hat man sich diese Nebenmission ausgedacht, die ihn und Rose auf einen unkreativen Planeten führte, um einen Codebreaker zu finden. Dieser 20 Minutenpart nimmt im Mittelteil des Films unglaublich das Pacing raus und ist für mich der größte Schwachpunkt des Films. Nicht nur führt die komplette Mission am Ende zu nichts, weil sie weder die unersetzbare Person bekommen die benötigt wurde, noch das gesteckte Ziel erreichen, nein, sie stülpen da letztlich eine merkwürdige PETA- /Ausbeutergeschichte drüber und verschwenden einen weiteren guten Darsteller mit Benicio Del Toro an einen schwachen Charakter. Teilweise soll das dann alles den Zuschauer und Finn noch mit der Figur Rose verbinden, was zumindest bei mir gar nicht funktioniert hat und dann vor allem im Finale des Films auf die Spitze getrieben wird, wenn Rose für mich nicht nachvollziehbar Finns selbstlosen Moment zerstört, der eigentlich zu diesem Zeitpunkt das Ende der Resistance und somit zwangsläufig ihr eigenes Leben bedeutet hätte UND es gibt diese forcierte Kuss-Szene, die bei Finn und mir den gleichen erstaunten Gesichtsausdruck zur Folge hatte. Ich hatte nichts gegen Rose als solches oder die Schauspielerin Kelly Marie Tran, denn gerade ihre Einführungsszene war super, doch der weitere Verlauf war meiner Meinung nach schrecklich.

Leia Organa, Admiral Holdo & Poe Dameron

Wie Luke, Rey und Kylo gehören diese drei Charaktere zu den Gewinnern der achten Episode, weil sie weitestgehend gute, runde Storyarcs spendiert bekommen haben. Bei Admiral Holdo, gespielt von Laura Dern, muss man zwar ein Auge zudrücken, um zu akzeptieren, dass sie bereits über einen langen Zeitraum eine Legende in den Reihen der Resistance war, obwohl man sie bislang nirgends sehen konnte, aber das ist leider manchmal die Krux an neuen Figuren in einem reichhaltigen Universum. Abgesehen davon hat sie für mich aber aufgrund der starken Dynamik zwischen Leia, Poe und ihr selbst gut funktioniert auch wenn dieser Teil der Geschichte eine Menge unnötiger Plotholes auf den Weg bringt bezüglich Poes Geschichte oder der kompletten Rettungsmission von Finn und Rose. Nicht zu vergessen ihr episches Opfer im letzten Drittel des Films.

Poe hatte eine der komplettesten Storylines in diesem Film. Zu Beginn konnte Poe zwar einen guten Erfolg erringen, hatte aber auch durch seine hitzköpfige Art hohe Verluste für die Resistance zu verantworten. Er musste mehrfach lernen, wie ein Anführer auch langfristig zu denken und nicht nur dem ersten Impuls zu folgen, was auch schön durch die Meuterei-Szene deutlich wurde. Auch hier hätte man aber mit mehr Kommunikation etliche Logiklöcher umgehen können.

Carrie Fisher als Leia Organa hatte mit Epsode 8: The Last Jedi leider ihren letzten Auftritt und zum Glück konnte sie vor ihrem tragischen Tod noch alle ihre Szenen abdrehen und uns somit viele tolle Momente schenken wie die emotionale Szene am Ende mit Luke, die Lehrstunden für Poe oder ihrem gewohnt gut pointierten Humor. Man sieht sie auch so stark wie nie mit der Macht interagieren und natürlich sorgte eine Szene für besonders viel Gesprächsstoff: Ihr Flug durchs All nach der Explosion. Ich für meinen Teil finde es glaubwürdig und cool, dass sie sich durch die Macht schützen und somit überleben konnte, was ich daran doof fand war dann die eigentliche Inszenierung mit ihrem Superman-Flug zurück zum Schiff. Hier hätte Rian Johnson vielleicht einen Gang zurückschalten sollen und sie einfach vielleicht von Poe ins Schiff zurückholen lassen sollen. Da wir ja nun aber wissen, dass sie den Film überlebt, wirft das natürlich die große Frage auf, was mit ihr in Episode 9 passiert. Ich denke J.J. Abrams wird da eine würdevolle Variante finden und ich hoffe persönlich, dass ihre Real-Life Tochter Billie Lourd, die nicht nur bei Epi 7: Das Erwachen der Macht mitspielte, sondern auch jetzt in Epi8: Die letzten Jedi deutlich mehr Screentime bekam, für sie übernehmen wird an der Spitze der Resistance. Dadurch, dass die Führungsriege im Film getötet wurde, könnte es inhaltlich Sinn ergeben und es wäre eine tolle Verbeugung vor Carrie Fisher.

General Hux, Captain Phasma & Supreme Leader Snoke

Auf der anderen Seite gab es dann aber auch mit Phasma, Hux und Snoke gerade auf der Seite der Antagonisten viel verschenktes Potenzial, da war irgendwie einfach mehr drin, stattdessen blieben gerade diese drei auch in Episode 8 sehr blass. Schon bei 7 war ich enttäuscht von ihrer Profillosigkeit, war mir aber bewusst, dass man in Episode 7 so viel Neues ins Franchise integrieren musste, dass man nicht jeder Figur gleich viel Aufmerksamkeit schenken kann. Diese habe ich aber jetzt in Episode 8 eingefordert, nur um dann festzustellen, dass Rian Johnson sie lieber loswird, statt sie auszubauen. Die 20-30 langweiligen, schlechten Minuten auf Canto Bight mit Finn und Rose hätte man besser für diese Figuren nützen können.

Hux wurde zur absoluten Lachfigur, Phasma in 2 Minuten Screentime aussortiert und Snoke hätte mehr Potenzial gehabt. Ich meine damit nicht Mal den überraschenden Tod von Supreme Leader Snoke, den empfand ich sogar als cool und smart, sondern eher die traurige Gewissheit nicht mehr über ihn erfahren zu haben außer seine unglaublichen Fähigkeiten mit der Macht, die er uns kurzzeitig demonstrierte. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass ein Darth Sidious in der Originaltrilogie null Background hatte und die einzigen Infos über ihn durch die Prequels bekannt wurden und so richtig viel war das auch nicht. Ich fand die Entscheidung ihn zu töten aber sehr mutig, weil es genau genommen nahezu unausweichlich war, diesen Konflikt an irgendeinem Zeitpunkt in Episode 8 oder 9 so zu lösen. Der Konflikt zwischen Kylo Ren und Snoke war ein ständiger Begleiter in Star Wars 7: Das Erwachen der Macht und Die letzten Jedi, Kylo wurde benutzt und mehr als einmal gedemütigt, zudem ist seine Geschichte eine wichtige Säule der neuen Reihe. Ich begrüße es hier die Erzählung zu straffen und Kylos Geschichte schneller voranzutreiben.

Damit verbunden ist zwangsläufig auch Reys Entwicklung, die insgesamt einen sehr runden Storyarc durchlaufen hat in The Last Jedi auch wenn ich mir fast schon gewünscht hätte, dass sie nach der Szene im Thronsaal tatsächlich die Hand von Kylo genommen hätte, um den Angriff auf die Resistance vorerst zu stoppen und den Film auf dieser düsteren Note von einem vermeintlichen Power-Couple enden zu lassen. Im dritten Film hätte man diese Geschichte dann wieder auflösen können, aber gut, man hat sich für einen anderen Ansatz entschieden, der auch in Ordnung ist und uns darüber hinaus viele coole Momente bescherte, die uns sonst wohl verborgen geblieben werden. Dazu zähle ich das Kräftemessen um Lukes Lightsaber, die emotionale Reunion von Luke und seiner Schwester Leia, Die Force Projection im großen Finale, den Nod an A New Hope, wenn Luke in der Ferne die beiden Sonnen betrachtet und sich der Macht hingibt und natürlich auch die vielen optischen Highlights und grandiosen Bilder.

Optik, Effekte & Action:

The Last Jedi ist technisch und optisch erneut über weite Strecken ein Überflieger. Seien es die wunderschönen Shots über die Insel auf der Luke Rey trainiert, die Animatronics oder die vielen Screensaver-Hintergründe im großen Finale.

Das Set-Up mit diesem Mineralplaneten fand ich so smart; die salzige Oberfläche und die aufgewirbelte rote Erde brannten sich mehr als einmal in mein Gedächtnis ein. Auch die AT-ATs, die zwar moderner sind aber sich noch immer so bewegen, als ob hier mit Stop-Motion-Technik gearbeitet wurde, sahen grandios aus vor der Sonne im Hintergrund. Auch Lukes Szenen, wenn er durch die brennende Öffnung der Basis oder nach dem Beschuss der AT-ATs durch die Staubwolken tritt.

Wie auch schon bei Episode 7: Das Erwachen der Macht, setzte man auch dieses Mal auf viele Animatronics und echte Sets. Zum Beispiel die Porgs, die milchgebenden Viecher, die Caretaker, viele Gestalten im Casino, die Crystal Critters oder Puppen-Yoda. Das schätze ich sehr und fand ich auch ziemlich gut. Es trägt für mich zu einem glaubwürdigen World-Building bei und wirkt letztlich viel natürlicher, wenn nicht alles aus dem PC kommt.

Natürlich ist auch John Williams wieder mit von der Partie, der hier wieder einen besseren Score abliefert als ihn Das Erwachen der Macht hatte.

Die Weltraumschlacht zu Beginn des Films mit Poe und den Resistance-Bombern war nach Rogue Ones Kampf über Scarif sicherlich eine der besten. Richtig geil fand ich hier den X-Wing U-Turn von Poe, nachdem er das letzte Geschütz zerstört hat und sich nun seinen Verfolgern widmet. Auch wie der „Dreadnaught“ und später Snokes Schiff die Supremacy“ mit Lightspeed übermächtig vor unsere Augen jumpen war beeindruckend.

Später im Film gibt es aber mit Admiral Hodor… äh Holdo noch einen der epischsten Momente im gesamten Star Wars Franchise, wenn sie als Letzte zurückbleibt, um die Door zu holden – okay ich höre auf damit – und per Lightspeed-Sprung Snokes Schiff rammt. Auf diese Szene habe ich mich beim zweiten Mal Schauen so sehr gefreut und sie war einfach wieder richtig geil. Optisch absolut klasse inszeniert wie die Raddus die „Supremacy“ wie 1000 Papercuts in seine Einzelteile zerlegt, dann durch die Stummschaltung des Tons sowohl realistisch als auch super episch wirkte und wenn der Ton wieder einsetzt, rundet so ein richtig cooles „Brummen“ die Szene ab.

Natürlich gab es auch einige Kämpfe zwischen Protagonisten die nicht in einem Cockpit stattfanden, die mal super und mal weniger gut waren. Beispielsweise war das Aufeinandertreffen von Captain Phasma und Finn zwar gut aber deutlich zu kurz, womit man dann auch noch direkt sich einer Figur relativ billig entledigt hat.

Das Duell zwischen Luke und Kylo kann man prinzipiell eher weniger als Kampf bezeichnen wie ihn sich viele sicherlich gewünscht hätten, aber es sah zumindest cool aus und war gut gemacht. Man achte zum Beispiel darauf, dass Luke sich nur in den hinterlassenen Spuren von Kylo Ren bewegt und über das Salz „schwebt“.

Absolutes Highlight war natürlich die Szene im Thronsaal. Nach dem Mord an Supreme Leader Snoke verbünden sich Rey und Kylo Ren für eine epische Kampfszene gegen Snokes Elitekämpfer, den Praetorian Guards, und räumen kurzerhand absolut bad-ass auf. Schön choreographiert, vielseitig und teilweise brutal schnätzeln sie sich gemeinsam durch die Reihen der Gegner.


Humor:

Ein großer Kritikpunkt an Die letzten Jedi ist für viele der übertriebene Einsatz von humoristischen Einlagen – immer häufiger fällt in diesem Zusammenhang der Begriff der „Marvelisierung“. Es ist schon nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die „Star Wars„-Filme seit Disney die Rechte gekauft hat, deutlich lustiger sind, so wie es die Comic-Verfilmungen von Marvel erfolgreich vorgemacht haben. Natürlich war auch schon die Original-Trilogie teilweise sehr witzig, aber viel von diesem Humor kam durch den Charme der Darsteller und ihrer Dialoge. Bei The Last Jedi gibt es auch solche Lichtblicke, wenn beispielsweise Finn das erste Mal auf Rose trifft und in bester „Han Solo„-Art versucht sich rauszureden, doch leider gibt es auch viele Momente die drüber oder unangebracht waren. Nahezu krampfhaft versucht man in regelmäßigen Abständen die Szenen mit zu viel Humor, teils Slapstick-Einlagen aufzulockern und selbst Augenblicke, welche eher einen dramatischen Unterton haben sollten, werden manchmal ins Lächerliche gezogen. Natürlich greift man damit einfache Lacher ab, weil Rian Johnson ganz bewusst mit unserer Erwartungshaltung spielt, aber manchmal ist weniger nun mal mehr.

Zum Beispiel merkt man das dann auch an Figuren wie General Hux, der im Prinzip die Nummer 3 in der First Order ist, aber sowohl in The Force Awakens und jetzt noch viel mehr zu einem absoluten Comic Relief Charakter degradiert und nicht nur in jeder Szene vorgeführt wird, sondern jetzt auch schon Mutterjokes vor seiner versammelten Mannschaft reingedrückt bekommt. Die Kirsche on Top ist dann noch Domhnall Gleeson, der eigentlich ein sehr talentierter Schauspieler ist, aber den Ansatz für diesen Charakter so drüber wählt, dass das Overacting wirklich nur noch wie eine Karikatur wirkt. Gewisse Parallelen zu Jesse Eisenbergs Lex Luther in Batman v Superman kann man da schon ziehen.

Auch die kleinen, süßen Porgs müssen nicht in jeder zweiten Szene zu sehen sein nur weil sie.. naja klein und süß sind. Man merkte hier deutlich, dass man sich bewusst die Porgs ausgedacht hat um das Merchandise-Geschäft kräftig anzukurbeln zu Weihnachten. Ja ich fand sie auch witzig und auch süß, aber irgendwo ist soviel Berechnung dann eher nicht mehr so cool.

Fazit:

Alles in allem konnte mich Star Wars Episode 8: Die letzten Jedi vor allem über tolle Schauwerte, mutigen Entscheidungen seitens Rian Johnson und einer konsequenten Weiterführung der Geschichten der Hauptfiguren Rey, Kylo und Luke überzeugen. Dennoch zieht der langweilige, unlogische Mittelteil mit seinen 20-30 Minuten den Film runter und ist eigentlich nicht auf dem Niveau eines „Star Wars„-Films. Zusammen mit teils unangebrachten Humorelementen und so manchem vernachlässigten Charakter ist dieser Film bei weitem kein fehlerfreier Film, der verständlicher Weise das Publikum spaltet. Trotzdem eine Empfehlung.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar