A Star Is Born | Kritik / Review (Oscars 2019)

A Star Is Born

Hangover“-Star Bradley Cooper hat sich für sein Regiedebüt sehr große Fußstapfen ausgesucht, die es zu füllen gilt. Mit A Star Is Born verfilmte er nämlich einen bekannten Stoff, der bereits 4x in den 30ern, 50ern und 70ern inszeniert und interpretiert wurde. Unter anderem gab es Versionen mit den Hollywoodlegenden Judy Garland (Der Zauberer von Oz) und Barbra Streisand (Funny Girl) in den Hauptrollen. In seiner Version übernehmen Lady Gaga (American Horror Story) und Bradley Cooper selbst die beiden Hauptrollen.

Storyanriss:

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere lernt der Musiker Jackson Maine (Bradley Cooper) die Kellnerin Ally (Lady Gaga) kennen, deren großes musikalisches Talent er sofort erkennt. Nach einer romantischen Nacht, die die beiden mit Philosophieren und Liedertexten auf einem verlassenen Parkplatz verbracht haben, lädt Jackson Ally zu einem seiner Konzerte ein und holt sie dann überraschend auf die Bühne. Der grandiose Auftritt der Nachwuchssängerin geht viral – und nach dem Konzert entwickelt sich nicht nur eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen Jackson und seiner musikalischen Entdeckung, sondern Ally wird durch das im Internet kursierenden Video von ihren Sangeskünsten auch schlagartig berühmt. Während ihr Stern nun unaufhaltsam steigt, beginnt der von Jackson zu sinken und er verfällt immer mehr dem Alkohol.

Music is essentially 12 notes between any octave – 12 notes and the octave repeats. It’s the same story told over and over, forever. All any artist can offer this world is how they see those 12 notes. That’s it.

Fazit zu „A Star is Born“:

Die Geschichte ist eine klassische Ode ans Showbusiness, Hollywood und die Liebe, was es wenig überraschend macht, dass ausgerechnet dieser Stoff so oft verfilmt wurde. Hollywood liebt diese Geschichten, wie man im vorletzten Jahr auch bei La La Land sehen konnte. Es geht um die Träumer, Macher, Kreativen in einem Haifischbecken, das dich mit Haut und Haaren auffrisst, wenn du dich nicht durchsetzt. Jackson und Ally spiegeln diese beiden Positionen wider und machen die Geschichte vielschichtig. Untermalt wird diese Erzählung vor allem durch den guten Soundtrack, die Kameraarbeit und authentischen Darstellern.

Die Kameraarbeit vom oscarnominierten Matthew Libatique (Black Swan) war klasse. Ihm gelang es vor allem bei den musikalischen Auftritten einen ziemlich einzigartigen Vibe zu schaffen, der dich glauben lässt, du wärst selbst auf der Bühne. Der Stil wirkte sehr authentisch, intim und zurückgenommen aber keineswegs schlecht. Der Soundtrack wurde zum Großteil selbst geschrieben und komponiert – viele der Songs sind auch mit Hilfe von Bradley Cooper und Lady Gaga entstanden. Vor allem im ersten Drittel haben mir die musikalischen Beiträge sehr gefallen und waren zusammen mit der Inszenierung ein Garant für Gänsehaut.

Auch die Darsteller im Film waren super, egal ob Nebendarsteller wie Dave Chapelle (Chapelle’s Show) und Sam Elliott (Road House), die manchmal ohne viel zu sagen die richtigen Emotionen beim Zuschauer erzeugten oder natürlich Bradley Cooper und Lady Gaga in den Hauptrollen. Bradley

Die Geschichte selbst ist auch wenn man die vier ersten Interpretationen außer Acht lässt, in Versatzstücken schon häufiger so in Filmen verwurstet worden, doch das hat mich zu keinem Zeitpunkt gestört. Gerade das erste Drittel fand ich phänomenal gut und auch das Ende traf bei mir einen Nerv. Wenn ich was kritisieren muss, dann wäre es der Mittelteil des Films, der keineswegs schlecht war, aber ich hätte mir persönlich eine etwas andere Interpretation gewünscht auf die ich jetzt aus spoilertechnischen Grüßen nicht näher eingehe. Das muss aber definitiv nicht jeder so sehen.

Cooper liefert hier vielleicht die beste Leistung seiner Karriere ab und Lady Gaga, die bereits für ihre Rolle in American Horror Story einen Golden Globe bekommen hat, stiehlt hier regelmäßig jede Szene und war eine fantastische Wahl für diese Figur. Schön, dass die beiden Darsteller und Sam Elliott nominiert wurden – auch wenn alle drei nur Außenseiterchancen haben. Auch wenn es sich quasi um ein Remake handelt, hätte Cooper für sein Regiedebüt auch als Regisseur eine Nominierung für den Oscar verdient gehabt. Wie im Herbst von mir vorrausgesagt, hat „Shallow“ seine Chance genutzt und wird völlig zurecht vermutlich am 24. Februar den Goldjungen gewinnen.

Ich empfehle A Star is Born aus vollstem Herzen und bin gespannt wieviel Liebe er bei der Oscar-Verleihung bekommt.

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