Storyanriss:
In den späten 1960er Jahren wird der 17-jährige Kleinkriminelle William O’Neal (LaKeith Stanfield) in Chicago verhaftet, nachdem er versucht hat, ein Auto zu stehlen, während er sich als Bundesbeamter ausgab. Er wird von FBI-Spezialagent Roy Mitchell (Jesse Plemons) angesprochen, der anbietet, O’Neals Anklage fallen zu lassen, wenn er undercover für das FBI arbeitet. O’Neal wird beauftragt, die Illinois-Sektion der Black Panther Party und ihren Anführer Fred Hampton (Daniel Kaluuya) zu infiltrieren. O’Neal beginnt, sich Hampton anzunähern, der daran arbeitet, Allianzen mit rivalisierenden Gangs und Milizgruppen zu bilden, während er die Gemeinde durch das „Free Breakfast for Children“-Programm der Black Panther unterstützt. Als der Parteivorsitzende Fred Hampton aufsteigt, entbrennt ein Kampf um O’Neals Seele.
Fazit:
Ähnlich wie The Trial of the Chicago 7 trifft Judas and the Black Messiah einen Nerv mit seiner Nacherzählung wahrer Ereignisse. Diese sind zwar zu jeder Zeit wichtig und interessant, aber gerade jetzt vor dem Hintergrund von Black Lives Matter, George Floyd und dem Thema Polizeigewalt, irgendwo noch einmal besonders relevant, obwohl die Ereignisse mehr als 50 Jahre her sind. Zu sehen wie die amerikanische Justiz und Politik systematisch und mit aller Macht versucht haben, die schwarze Community zu unterdrücken und „schwach“ zu halten, tut einfach weh.
Die letzten 10 Minuten des Films sind unfassbar hart, machen betroffen und vor allem wütend. Diese Eindrücke hallen auch Tage später noch nach. Judas and the Black Messiah kann darüber hinaus auch mit starken Darstellern punkten, so dass ich die Nominierungen für Daniel Kaluuya und LaKeith Stanfield definitiv gut heiße – auch wenn es ein wenig merkwürdig ist, dass sich beide in der Nebendarsteller-Kategorie wiederfinden und womöglich gegenseitig die Stimmen stehlen werden.
Klare Empfehlung für Judas and the Black Messiah, dem ich im Rennen um 6 Oscars vor allem Chancen für den besten Song ausrechne.