Meine Flop 15 aus dem Jahr 2024

#15 Vaiana 2

Ursprünglich war mal angedacht, dass eine Fortsetzung zu Moana als Serie für Disney+ erscheint, doch – das muss man bei 833 Millionen $ weltweiten Einnahmen neidlos anerkennen – entschied man sich dann doch nochmal um zu einem weiteren Kinofilm. Moana 2 / Vaiana 2 ist also der vierterfolgreichste Film des Jahres an den Kinokassen, doch inhaltlich hat mich die Fortsetzung völlig kalt gelassen.

Erstens fühlt es sich wie ein Aufguss des ersten Teils an, zweitens sind die Songs schlechter und drittens kocht der Film auf emotionaler Sparflamme. Technisch kann man denke ich nichts bemängeln und Vaiana 2 sieht optisch wieder hervorragend aus und man bekommt die gewohnte Qualität vorgesetzt. Die Musik jedoch bleibt wenig im Gedächtnis wie auch die neuen Team-Ergänzungen, die zwar allesamt durchaus Potential haben, aber in diesem Film noch völlig unterentwickelt bleiben und maximal als Slapstickeinlage taugten.

Auch Vaiana 2 deutet wieder auf einen größeren Antagonisten hin, den wir hier aber noch kaum zu sehen bekommen und in dem wohl unausweichlichen dritten Teil genauer beleuchten werden. Moana 2 mag einer der finanziell erfolgreichsten Animationsfilme des Jahres sein, aber definitiv nicht mein liebster. Ich bin gespannt was die Liveaction-Adaption taugen wird.

#14 Gladiator 2

Gladiator 2 ist jetzt kein furchtbarer Film, aber irgendwie einfach sehr enttäuschend. Man hat eigentlich die gesamte Laufzeit das Gefühl, man würde ein Remake des Originals sehen, nur dass einem die blassen Charaktere egal bleiben, da sie nie wirklich eine Entwicklung erfahren. Der Cast ist krass, aber irgendwie verschenkt. Die Effekte, vor allem was die CGI-Tiere im Kolosseum angeht, sind so mies für dieses Budget und bei Denzel Washington hat man irgendwie auch das Gefühl er würde eigentlich in einem anderen Film spielen als alle anderen Darsteller – was ihm sogar merkwürdiger weise im Award-Rennen hilft.

#13 Mufasa: The Lion King

Wie sollte es auch anders sein, aber die Weihnachtsfeiertage werden von Disneyfilmen dominiert. Neben Moana bekam auch das Der König der Löwen Live-Action Remake eine Fortsetzung spendiert. Beziehungsweise handelt es sich eher um ein Prequel. Wir bekommen nun also erklärt wie Mufasa einst den Thron bestieg. Regie führte diesmal Barry Jenkins (Moonlight). Mufasa: The Lion King kann wie erwartet nicht mit der Originalvorlage mithalten, obwohl permanent das Gefühl aufkommt, bereits Vertrautes zu sehen. Die einzelnen Stationen unseres jungen Mufasas wirken schon sehr ähnlich zu denen seines Sohnes in Der König der Löwen. Die neuen Songs, dieses Mal geschrieben von Lin-Manuel Miranda (Vaiana, Hamilton) kommen nicht annähernd an die Klasse der altbekannten Songs heran.

Mufasa tappt leider auch in die typische Prequel-Falle uns Antworten zu geben auf Fragen, die niemand stellte. Wie kommt Rafiki an seinen Stab? Wie kommt Scar zu seinem Namen? Warum ist Scar eigentlich so ein Miesepeter im Klassiker von 1994? Letzteres kommt dann auch so sprunghaft und unglaubwürdig, so dass man es auch gleich hätte sein lassen können. Auf Krampf werden dann auch noch Timon und Pumba in die Story gequetscht, um es irgendwie zu rechtfertigen sie als Merchandiseartikel auch dieses Jahr wieder anzubieten. Alles in allem ist Mufasa ein okayes Prequel, das niemand gebraucht hat und ich frage mich, was wir stattdessen von Barry Jenkins hätten kriegen können

#12 Argylle

Matthew Vaughns neuster Film Argylle kommt für mich längst nicht an seine früheren Werke wie Kingsman 1 & 2, Kick-Ass oder First Class ran. Man merkt zwar, dass hier alles wieder darauf ausgelegt wird, eventuell ein Franchise zu gründen, aber hoffen wir es mal nicht. Man hat hier wieder so viel Geld für diesen Spionagefilm verbrannt, der weitestgehend seinen namenhaften Cast verschwendet und den Zuschauer mit Comedy-Einlagen drangsaliert, die selten ins Schwarze treffen. Ein, zwei kreative Actionszenen wie wir es von Vaughn gewohnt sind, findet man auch hier, aber das reicht meiner Meinung nach nicht aus um sich die restlichen 130 Minuten auch noch zu geben.

#11 Kraven: The Hunter

Was passiert, wenn nur Corporate Guys in Anzügen über die Ausrichtung eines Filmstudios entscheiden, sieht man dieses Jahr besonders schön an Sony. Denn bei Sony dachte man sich, wenn wir schon die Rechte an unserer wertvollsten Marke Spider-Man dauerhaft an Disney ausleihen und ihn quasi in unseren Filmen nicht verwenden dürfen, dann versuchen wir dennoch in dessen Fahrwasser ein ganzes Cinematic-Universe aufzuziehen, das sich um Gegenspieler aus den Spider-Man Comics handelt – ohne dass sie jemals auf diesen treffen werden. Und damit könnte man im Zweifel ja noch leben, wenn die Filme für sich was draufhätten.

Von den drei diesjährigen Beiträgen war Kraven: The Hunter noch der erträglichste. Durch das R-Rating bekommt man 1-2 gute Actionmomente und an Hauptdarsteller Aaron Taylor-Johnson liegt der Flop auch nicht unbedingt. Viel mehr sind es die teils billigen Effekte (Rhino – really?), die offensichtlich nachsynchronisierten Dialoge, was glaube so ein Fetisch bei Sony ist, ein wirres Drehbuch und die Feigheit Kraven nicht zu einem Bösewicht zu machen. Stattdessen ist man die gesamte Laufzeit auf seiner Seite, er tötet nur Gangster, er rettet sogar Tiere und Umwelt und man kann gar nicht auf den Gedanken kommen, dass er einem Spider-Man das Leben zur Hölle machen soll. Welche Zielgruppe will man damit abholen?

#10 Venom 3: The Last Dance

Es ist mir bis heute ein Rätsel wieso die Venom Filme alle so finanziell erfolgreich waren. Abgesehen von Tom Hardys inneren Kampf mit Venom, gab es für mich nicht viel was sich lohnt. Die eigentlich nötige r-rated Action und Härte hat man weichgespült, die Story war eher generisch und die Antagonisten langweilig.

Die typische Sony Planlosigkeit wird bereits direkt zu Beginn von The Last Dance deutlich, wenn der Film, die am Ende des zweiten Teils aufgemachte Multiverse-Thematik, einfach direkt wieder rückgängig macht. Ups, just kidding. Genauso furchtbar finde ich es, wenn immer ein großer Bösewicht angeteast wird, der dann im gesamten Film aber nur 30 Sekunden Screentime bekommt. Hier und da bekommt der Film am Ende seinen emotionalen Abschluss, aber alles in allem ist Venom 3: The Last Dance ziemlich belanglos und forgettable. Man wird nur schwer das Gefühl los, dass hier mehr drin gewesen wäre.

#9 All my friends are dead

Eine Gruppe von Freunden macht sich auf zu einem Music-Festival als sie notgedrungen in einem Airbnb notstranden müssen und sie dort nach und nach dem Todsünden-Killer in die Fänge geraten. Da der Film von Regisseur Marcus Dunstan ist, der auch die ersten beiden Collector-Filme gedreht hat, die ich recht spaßig und unterhaltsam fand, sowie uns hier ein klassischer Teenie-Slasher erwartet, war ich zumindest leicht interessiert – auch wenn es sich hier um eine B-Movie-Produktion handelt. Was ich letztlich bekam war jedoch ein sehr uninspirierter Film, der es ernsthaft schafft nicht eine sympathische Figur zu haben. Jeder Charakter ist einfach zu jedem Zeitpunkt nur maximal dumm und nervig. Und klar: sicherlich braucht es bei einem Teenie-Slasher auch solche Figuren, um gegebenenfalls mal ein „Fuck yeah!“ rauszulassen, wenn der Mörder ein weiteres Opfer abmurkst, aber genauso braucht ein guter Slasher auch Figuren mit denen man irgendwo mit fiebert, sich mit ihnen identifiziert und hofft, dass sie in typischer Scream-Queen-Manier am Ende dem tödlichen Schicksal entrinnen. Doch absolute Fehlanzeige.

Enttäuschender Weise kommen hier nun auch noch lieblose und unkreative Kills dazu, die dem Film auch hier keinen Mehrwert bringen. Wenn ich an Collector 2 denke, wo eine riesige Stachelwalze von der Decke eines Clubs hängend hunderte Clubgänger platt gemacht hat, ist man hier weit entfernt von denkwürdig. Natürlich gibt es zum Ende hin noch die typischen 0815-Twists, die man bereits meilenweit gegen den Wind gerochen hat und einen möglichen Teaser für einen Nachfolger – dessen Prämisse jedoch wieder ganz witzig sein könnte.

#8 Megalopolis

Francis Ford Coppola, der uns unter anderem mit Pate 1 + 2 sowie Apocalypse Now absolute Klassiker geschenkt hat, die für ewig in den Bestenlisten sämtlicher Cineasten auftauchen werden, kann nun nach 40 Jahren sein absolutes Herzensprojekt umsetzen. Für sein ambitioniertes Science-Fiction-Epos Megalopolis hat er sein eigenes Geld vorstrecken müssen, gar vom anteilhaften Verkauf seines Weingutes ist die Rede, um überhaupt den Film drehen zu können, der am Ende über 120 Millionen verschlungen hat.

Raus kam ein Film wie ein Unfall. Ist es ein weiteres Meisterwerk, das man vielleicht erst in 10 Jahren zu schätzen weiß? Ist es zu ambitioniert? Ist es nur das schwachsinnige Hirngespinst einer einstigen Regielegende, die sich nicht von seiner eigenen Idee trennen konnte? Ist es einfach nur prätentiöser Mist? Klar sagen kann man es nicht und vermutlich ist es ein Mix aus allem. Die Besetzung ist klasse und gerade eine Aubrey Plaza wusste herauszustechen, aber ob die Darsteller zu irgendeiner Zeit während des Drehs wussten, was genau sie da eigentlich gerade machen und drehen, halte ich fast für eine Gerücht.

Dieser CGI-Brei, diese Dialoge…die gesamte Geschichte lassen nur eine Frage zu: waruuuuum? Da sind teilweise so absurde Szenen dabei wie das Ableben einer bestimmten Figur, die so out of place wirkte, dass man davon ausgehen muss, dass niemand Coppola mal ein echtes Feedback zum Drehbuch gegeben hat. Alles in Allem ist Megalopolis peinlich und eine absolute Schmach für jemanden wie Coppola. Dass der Film natürlich ein gigantischer Millionenflop ist, der weit über 100 Millionen verbrannt hat, kommt nicht überraschend. Übrigens erinnert der Fall auch an Kevin Costners 3 teiliges Western-Epos Horizon, dass er als jahrzehntelang gehegtes Wunschprojekt dieses Jahr mit seinem eigenen Geld produziert hat und gnadenlos unterging an den Kinokassen mit Teil 1. Horizon war definitiv besser als Megalopolis, aber Flops sind sie gleichermaßen.

#7 The Crow

Das The Crow Original mit Brandon Lee, der damals tragischerweise am Set verstarb, ist für viele ein Kultklassiker. Ich persönlich habe keine so enge persönliche Verbindung zu diesem Film wie andere. Nichtsdestotrotz bin auch ich von diesem Remake, das so lange in der Entwicklungshölle schmorrte und durch etliche Versionen von Drehbüchern und Besetzungen ging, enttäuscht.

Für mich hatte The Crow einige Probleme im Pacing und verbringt viel Zeit damit uns eine völlig unglaubwürdige Beziehung zu zeigen von zwei Personen, denen wir ohne Grund abnehmen sollen, dass sie nach 5 Minuten und einem halben Dutzend kitschigen Kalendersprüchen unendlich verliebt in einander sind. Wenn man dann diesen Teil der Geschichte durchgestanden hat und sich auf die R-rated Action freut, dann wird man leider auch hier eher enttäuscht. Hier war mehr drin.

#6 Red One

Leider regt es mich nur noch auf was The Rock in den letzten Jahren abliefert in Hollywood. Es wird von Film zu Film schlechter, aber gleichzeitig macht er mit einer Arroganz und Selbstgefälligkeit weiter und sieht die Probleme nie bei sich oder seinen Filmen. Red One ist angelegt als gigantisches Weihnachtsfranchise, doch schon der erste Teil ist geplagt von Problemen.

Bei einem Budget von mehr als 250 Millionen $, sollen wohl allein ein Fünftel davon an The Rock gegangen sein. 50 Millionen Gehalt für einen 0815 Film? Ist das nötig? Und auch das restliche Geld sieht man Red One zu keiner Sekunde an. Die Qualität des CGI ist mitunter so kacke, dass man die Vermutung anstellen muss, ob die ganze Produktion kein Scam zur Geldwäsche war. Das ist natürlich wenig vorteilhaft, wenn 99% des Films aus dem PC kommen.

Die Geschichte ist auch minderwertig, was zunächst für einen Weihnachts-Family-Film nicht gleich das Todesurteil sein muss, jedoch gelingt es dem Drehbuch zu keiner Zeit auch nur ein Hauch von Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Da versprüht selbst der barfüßige John McClane im Nakatomi Plaza bei Stirb Langsam mehr Christmasspirit. Konflikte wie die zwischen Chris Evans Figur und seinem Sohn werden so faul eingeführt und aufgelöst, dass es mir als Zuschauer nicht egaler sein konnte. Insgesamt einfach ein sehr schwacher Film, der hoffentlich keine weitere Fortsetzung erhält.

#5 & #4 Netflix-Trash à la Atlas / The Union / Lift / Rebel Moon Part 2 / Damsel / Der Schacht 2

Da ich mich nicht entscheiden konnte welche Netflix-Gurke ich hier stellvertretend für all die miesen Netflix-Produktionen dieses Jahr in die Liste packen soll, nutze ich diesen Platzhalter einfach gleich für alle. Natürlich gibt es jedes Jahr auch ein paar gelungene Eigenproduktionen, so kann ich euch Rebel Ridge oder auch Carry-On aus 2024 empfehlen, die ohne aufgeblasenes Budget aber dafür mit solidem Script überzeugen konnten.

Doch primär soll es hier um die Flops des Jahres gehen und Netflix hat mit Jennifer Lopez Atlas, Kevin Harts Lift, Mark Wahlbergs The Union, Millie Bobby Browns Damsel und natürlich Zack Snyders Rebel Moon Part 2 gleich fünf so miese Streifen produziert, die alle gewisse Ähnlichkeiten aufweisen: Große Namen, furchtbare Drehbücher und 0815 Schauspiel. Einer liebloser als der andere. Der Schacht 2 fällt aus dieser Liste raus, weil er nicht aus denselben Gründen kacke ist wie die anderen Filme, aber zumindest war nach dem guten ersten Teil ein mieser Nachfolger.

Da Netflix die Filme eh in euren Algorithmus boosted und ihr sie vielleicht schon gesehen habt, kommt der Appell vermutlich zu spät. Falls nicht: Don’t Watch!

#3 Borderlands

Nachdem wir in den letzten Jahren mit bspw. dem Super Mario Film, der es 2023 noch in meine Top-Liste schaffte, den Serien zu Fallout, The Last of Us, Castlevania oder Arcane/League of Legends, echt verwöhnt wurden mit guten Adaptionen von Games, dachte man in der Gaming-Community, dass die Studios es endlich raushätten wie man Spiele für die große Leinwand umsetzt. Doch dann kam Borderlands.

Der Film ist in allen Belangen ein Mysterium für mich. Ein Budget von mehr als 120 Millionen $, die Entscheidung Eli Roth als Regisseur zu nehmen und wie zum Teufel man diesen Cast, vor allem Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett, verpflichten konnte, bleibt absolut crazy. Das kann nur mit Erpressung funktioniert haben. Diese Aspekte gepaart mit etlichen Verzögerungen (2 Jahre!), miesem Drehbuch, Nachdrehs und billigen Effekten ergeben insgesamt einen furchtbaren Actionfilm, den in diese Qualität wirklich niemand mehr braucht in 2024

#2 Madame Web

Tja, das macht dann 3 von 3. Der Sony CEO äußerte sich vor wenigen Tagen sehr überrascht über die vernichtenden Kritiken und Einspielergebnisse von Kraven und Madame Web, schließlich handelt es sich doch um gute Filme, die auch auf Netflix erfolgreich waren. Meine Stirn tut vor lauter Facepalm immer noch weh. Dieses völlig planlose Cinematic Universe zu verteidigen, ist schon hart, aber nicht zu verstehen, dass a.) Netflix neue Releases pusht und viele Leute einfach alles schauen, was neu erscheint, b.) viele Leute nach einem solchen Flop und Verriss einen Film wie Madame Web hatewatchen, um zu checken, ob es sich wirklich um so einen Unfall handelt.

Madame Web ist auf so vielen Ebenen schlecht. Erstmal ist das Ding eine Mogelpackung par excellence. Wir bekommen im Trailer Teaser gezeigt, wie die Darsteller in ihren Superheldenanzügen aussehen und man geht davon aus, dass man das im Film bekommt und dann handelt es sich um einen Traumsequenz Cop-Out, quasi einen Teaser was irgendwann mal sein könnte und das find ich schon frech. Genauso frech wie das penetranteste Productplacement des Jahres von Pepsi. Nicht nur wird permanent Pepsi getrunken und in die Kamera gehalten, es findet der Antagonist auch sein jähes Ende durch ein gigantisches Pepsi Werbeschild. Yikes.

Hinzu kommt noch ein absolut hanebüchenes Drehbuch und eine gelangweilte Dakota Johnson, die sich selbst spielt und bereits vor Veröffentlichung über den Film herzog. Auch der krampfhafte Versuch Spider-Man Lore einzubauen, aber ohne dabei Peter Parker oder Spider-Man zu erwähnen, ist wohlwollend ausgedrückt witzig. Wenn man nun noch dazu erwähnt, dass der Bösewicht des Films, Tahar Rahim, anscheinend einen so starken Akzent und undeutliche Art und Weise des Schauspiels hatte, das man nahezu alle Szenen von ihm neu synchronisieren musste im Original und Texte aus dem Off einsprechen musste. Madame Web ist eine shitshow sondergleichen und definitiv einer der schlechtesten Filme des Jahres 2024.

#1 Joker 2: Folie à Deux

Den Fall „Joker 2: Folie à Deux“ wird man noch auf Jahre an Filmschulen studieren habe ich das Gefühl. Während der erste Teil über eine Milliarde an den Kinokassen einspielte bei einem Budget von nur 55 Millionen, von Kritikern und Zuschauern weitestgehend geliebt wurde und Joaquin Phoenix einen Oscar einbrachte, ist der zweite Teil ein absolutes Desaster. Das Budget ist aus mir unerklärlichen Gründen plötzlich bei 200-300 Millionen Dollar – Geld was der Film nicht mal eingespielt hat.

Zudem ist der Film von allen Seiten völlig verrissen worden. Bei Rotten Tomatoes beispielsweise steht der Score bei Kritiker bei knapp 31% und bei den Zuschauern bei 32%, was ein absoluter Reinfall ist. Doch woran liegt das genau? Die Produktionsgeschichte ist schon ein wenig verrückt, weil eigentlich sowohl Regisseur Todd Phillips sowie auch Hauptdarsteller Phoenix keine Fortsetzung drehen wollten. Doch nach dem unfassbaren Erfolg, muss das Studio alles in die Waagschale geworfen haben, um doch noch einen zweiten Teil zu bekommen.

Ich nehme an es war eine absolute Carte Blanche für Phillips. Budget egal, Story egal – Hauptsache er und Phoenix sind wieder dabei. Und so stimmten alle Beteiligten doch zu, aber Infos zum Film wurden immer verrückter. Gerüchte darüber, dass es sich um ein Musical handeln würde, wurden später bestätigt usw. Und ja, es handelt sich hierbei auch um eine Art Musical. Das find ich persönlich noch nicht so furchtbar, weil man es storytechnisch für den Charakter erklären könnte. Doch leider gab es trotz der talentierten Lady Gaga keine originären Songs, sondern es handelte sich um ein Jukebox-Musicals, also wurden einfach bekannte Songs irgendwie in die Geschichte eingeflochten.

Doch nicht einmal hatte ich das Gefühl es würde dem Film etwas bringen, sie waren eigentlich nur störend und wirkten repetitiv. Wo bei gefühlten 3 Sets 200 Millionen Dollar hingeflossen sein sollen ist mir auch ein Rätsel. Trotz einer Laufzeit von mehr als 2h, hat die Geschichte so wenig zu bieten und irgendwie fragte ich mich einfach nur, wozu wir diesen Film nun brauchten.

Gerade wenn man das Ende betrachtet, kommt es einem einfach so vor als ob Todd Phillips hier auf einer perfiden Metaebene hin, bewusst alle Hoffnungen und Vorstellungen der größten Fans des ersten Teils an eine Fortsetzung mit Füßen treten und Ihnen, sowie dem Filmstudio den Mittelfinger zeigen wollte. Natürlich wäre ein solcher Prank viel zu aufwendig – aber so ganz kann man sich diesen Film sonst nicht erklären. Man hat es auch einfach geschafft dem ersten Teil nachträglich zu schaden. Den Darstellern sowie der Inszenierung würde ich die geringsten Vorwürfe machen, am Ende war es einfach eine kreative (Fehl)entscheidung und somit ein schwaches Drehbuch. Ich bin gespannt was man über den Film und die Behind-the-Scenes in 5 Jahren sagen wird.

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