Storyanriss:
David und Benji, zwei ungleiche Cousins, reisen nach Polen, um mehr über ihre jüdischen Wurzeln und die Vergangenheit ihrer Großmutter zu erfahren. Während David (Jesse Eisenberg) ein strukturierter Planer ist, lebt Benji (Kieran Culkin) spontan und ungebunden – Unterschiede, die immer wieder zu Konflikten führen. Doch ihre größte Herausforderung ist ein belastendes Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit, das zwischen ihnen steht. Trotz aller Spannungen bringt die gemeinsame Reise sie emotional näher und gibt ihnen die Chance, ihre Beziehung zu festigen.
Fazit:
Jesse Eisenberg ist vor allem für seine Rollen als nervöser Intellektueller bekannt, etwa in The Social Network oder Zombieland und auch hier schrieb sich der Drehbuchautor und Regisseur die Rolle des David auf den Leib. Genauso kann Kieran Culkin hier wieder mal in der Rolle des lauten, orientierungslosen, chaotischen Freigeists überzeugen, wie man sie von ihm nicht zuletzt durch Serien wie Succession kennt. Diese Besetzung macht es dem Publikum zwar leicht, die Figuren zu akzeptieren, nimmt dem Film aber etwas von seiner erzählerischen Spannung.
Besonders Culkin scheint es mit seinem Spiel als rücksichtslose Nervensäge, die sich egoistisch in den Vordergrund drängt und unvorhersehbar auf emotionale Themen reagiert dem Publikum angetan zu haben und darf sich große Hoffnungen auf den Oscar machen. Beinahe hätte er diese Chance vorbeiziehen lassen als er 2 Wochen vor Drehbeginn eigentlich noch aus dem Projekt aussteigen wollte bis ihn seine Exfreundin Emma Stone überredete doch das Projekt umzusetzen.
Die Tragikomödie, die sich mit Trauer und Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, ist vor allem dann besonders einprägsam in den kontrastreichen Momenten, so beispielsweise etwa wenn sich die Gruppe zunächst albern vor einem Kriegsdenkmal verhält, dann aber auf einem historischen Friedhof oder einem Konzentrationslager von Emotionen überwältigt wird. Darüber hinaus bleibt Jesse Eisenbergs Inszenierung nur an der Oberfläche und es fehlt hier und da an erzählerischer Tiefe. Auch die übertriebene Dauerbeschallung durch Chopin ist nicht nur nicht gerade subtil, sondern auch ehrlich gesagt ein wenig nervig mit der Zeit.
Insgesamt bietet A Real Pain unterhaltsame, aber vorhersehbare Charaktere und schafft es nicht ganz, den vielschichtigen Themen wie Selbstakzeptanz, Trauer und vererbten Traumata gerecht zu werden. Trotz einiger starker Momente bleibt der Film erzählerisch auf sicherem Terrain und schöpft sein Potenzial nicht vollständig aus.