Storyanriss:
Die Sexarbeiterin Anora (Mikey Madison) aus Brooklyn verliebt sich in Ivan (Mark Eydelshteyn), den Sohn eines russischen Oligarchen. Trotz des Widerstands seiner Familie heiraten die beiden. Doch als Ivans Eltern davon erfahren, setzen sie alles daran, die Ehe rückgängig zu machen. Sie schicken ein ungewöhnliches Trio – einen Priester und zwei Schläger – los, um die Annullierung zu erzwingen. Als das nicht reicht, reisen sie selbst nach New York, um die Situation persönlich zu regeln.
Fazit:
Sean Baker, der sich in den letzten Jahren unter Cineasten mit seinen Filmen The Florida Project, Tangerine L.A. oder Red Rocket einen guten Ruf als Geheimtipp erarbeitet hat und bekannt dafür ist möglichst nah an seinen Milieustudien und Figuren dran zu sein und mitunter auf professionelle Schauspieler zu verzichten, ist auch dieses Jahr mit Anora wieder eine Mischung aus Drama, Satire und Sozialstudie gelungen, die mit Energie, Humor und einem Hauch Melancholie begeistert.
Auch in Anora geht es unter anderem wieder um das Leben eines Sexworkers mitsamt der positiven aber auch negativen Seiten. Während wir in der ersten Hälfte noch eine Art Cinderella-Story begleiten, können wir in der zweiten Hälfte mit ansehen, was passiert, wenn man bei Pretty Woman den Hollywood-Kitsch rausgelassen hätte. Trotz der überspitzten Dramaturgie der Handlung, gefiel mir vor allem der dreckige Realismus des Films und natürlich die mitreißende Performance von Hauptdarstellerin Mikey Madison (Scream V), die sich mit ihrer facettenreichen Darstellung der titelgebenden Anora nicht nur Chancen auf den Oscar für die Beste Hauptdarstellerin machen darf, sondern sich sicherlich auch für die nächsten Jahre die Projekte aussuchen kann. Darüber hinaus ist Anora auch im engeren Favoriten Kreis für die Bester Film Kategorie zu finden.