Konklave | Kritik / Review (Oscars 2025)

Storyanriss:

Nach dem Tod des Papstes reisen Kardinäle aus aller Welt nach Rom, um im Konklave einen neuen Kirchenführer zu wählen. Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) übernimmt die Leitung des streng ritualisierten, aber auch politisch geprägten Prozesses. Hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle treffen gegensätzliche Strömungen aufeinander: Der liberale Kardinal Bellini (Stanley Tucci) steht gegen den erzkonservativen Kardinal Tedesco (Sergio Castellitto). Gleichzeitig konkurrieren auch Kardinäle aus Nigeria, Quebec und Kabul um die höchste Position.

Fazit:

Nach Edward Bergers oscarprämierten Oscarerfolg Im Westen nichts Neues, nimmt sich der deutsche Regisseur erneut einen Roman als Vorlage. Auch wenn Berger dieses Mal dem Ersten Weltkrieg den Rücken kehrt, ist sein Film nicht weniger spannend inszeniert.

Den Prozess einer Papstwahl im Vatikan hinter verschlossenen Türen hat viel vom Ränkespielchen eines Game of Thrones oder Die zwölf Geschworenen und gleichzeitig der Melodramatik einer Soap. Konklave spielt geschickt mit den Grenzen von Thriller, Politdrama und Satire. Es feiert das Überhöhte und das Pathos. Die Inszenierung betont den Konflikt zwischen Tradition und Moderne und überrascht immer wieder durch humorvolle und unkonventionelle Momente.

Immer wieder bricht Berger die vermutlich eingestaubten Vorstellungen einer solchen Konklave auf, wenn er zeigt, dass auch die konservativen Kardinäle beispielsweise Smartphones nutzen und Vapen. Die moderne Außenwelt hat auch in den abgeschotteten Vatikan Einzug gehalten. Zusammengehalten wird das spannende Drama von tollen darstellerischen Leistungen von unter anderem Ralph Fiennes oder Stanley Tucci.

Auch das durchaus kontroverse Ende hat mir gefallen und zum Nachdenken angeregt. Berger hat es wieder geschafft und wird vermutlich auch dieses Mal ein Wörtchen bei den Oscars mitsprechen. Am ehesten in der Drehbuchkategorie.

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