Nickel Boys | Kritik / Review (Oscars 2025)

Storyanriss:

Zwei junge Afroamerikaner Elwood (Ethan Herisse) und Turner (Brandon Wilson) werden in den 1960er Jahren in eine berüchtigte Besserungsanstalt in Florida gebracht. Dort sind sie brutaler Gewalt und Ungerechtigkeit ausgesetzt. Inmitten der grausamen Bedingungen finden sie Halt in ihrer Freundschaft, die ihnen hilft, das Leid und die Herausforderungen dieser korrumpierten Institution zu ertragen.

Fazit:

Das Drama Nickel Boys, inszeniert von RaMell Ross, erzählt die Geschichte einer sogenannten „reform school“, die sich eher als brutales Arbeitslager entpuppt. Rassismus, Segregation und die Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre bilden den historischen Hintergrund.

Im Mittelpunkt steht Elwood, aus dessen Perspektive die Ereignisse meist geschildert werden. Seine Perspektive ist hier wörtlich gemeint, denn inszenatorisch hat man sich dazu entschieden große Teile des Films mit einer 1st-Person/Egosicht zu filmen. Durch diese ruhige Kameraführung als Stilmittel, ist man noch intensiver dabei und näher dran am Geschehen. Gerade so Momente, wenn Elwood seinen Blick senkt, entsteht eine enge Verbindung zur Figur, was die grausamen Misshandlungen umso erschütternder macht.

Diese ständigen Bildfetzen, Einspieler von Apollo8-Aufnahmen und Zeitsprünge in die Zukunft empfand ich als eher verwirrend und nicht wirklich notwendig. Stilistisch überzeugt der Film mit seiner intensiven Perspektivwahl und starken schauspielerischen Leistungen. Trotz des gemächlichen Tempos und einiger fragwürdiger kreativer Entscheidungen bleibt Nickel Boys ein eindringlich inszeniertes Drama. Die teils überschwänglichen Kritiken kann ich jedoch nicht nachvollziehen, da mich der Film auch emotional viel weniger abgeholt hat als ich eigentlich bei der Thematik annahm. Im Oscar-Wettbewerb sehe ich keine Chancen für Nickel Boys.

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