Gone Girl – Das perfekte Opfer | Kritik / Review

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Darf man den Vorschusslorbeeren Vertrauen schenken, dann erwartet uns mit „Gone Girl“ wohl der erste ernstzunehmende Kandidat für die Oscarverleihung 2015. David Fincher, der durch seine herausragenden Werke wie Fight Club, Sieben oder The Social Network Weltruhm erlangte, greift für seinen neusten Thriller auf die gleichnamige literarische Vorlage von Gillian Flynn zurück. Die beiden Hauptrollen Nick und Amy Dunne werden von Ben Affleck (Argo) und Rosamund Pike (Hectors Reise – Kritik hier) verkörpert. Auch Neil Patrick Harris (Starship Troopers), den wohl mittlerweile jeder durch seine ikonische Rolle in „How I met your Mother“ kennt, konnte sich eine der Nebenrollen ergattern und so mal wieder einen Schritt aus dem komödiantischen Genre machen.

Storyanriss:

Ein warmer Sommermorgen in Missouri: Nick (Ben Affleck) und Amy Dunne (Rosamund Pike) wollten heute eigentlich ihren fünften Hochzeitstag feiern, doch Amy ist plötzlich verschwunden. Als sie nicht wieder auftaucht, gerät Nick ins Visier der Polizei. Der Verlassene besteht jedoch auf seine Unschuld, verstrickt sich aber immer mehr in ein Netz aus Lügen und Verrat. Nach und nach tauchen Indizien auf, die darauf hindeuten, dass Amy Angst vor ihrem Mann hatte. Doch auch Amys Weste ist nicht so rein wie angenommen. Durch den Fund ihres Tagebuchs kommen dunkle Dinge ans Licht, die niemand jemals von der vermeintlich perfekten Frau erwartet hätte. Ob Amy überhaupt noch am Leben ist, bleibt weiterhin unklar.

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„Dieser Mann könnte mich umbringen.“

Fazit:

Spannung pur. Auch wenn man immer denkt, dass man alles durchschaut hat, ist „Gone Girl“ voll von Wendungen und Überraschungen. Mediensatire, Eheanalyse oder Kontrollverlust sind nur einige der vorherrschenden Themen innerhalb des Films und bleiben durchweg interessant. Wer ein bisschen Sitzfleisch mitbringt, sollte sich ruhig diesen zweieinhalbstündigen Top-Thriller aus dem Hause Fincher geben, denn viel verkehrt macht man mit dem gelösten Ticket nicht. David Fincher und Gillian Flynn, die das Drehbuch zu ihrem eigenen Roman adaptierte, schaffen es trotz komplizierter Erzählstruktur, die auf mehreren Handlungsebenen spielt, nie den roten Faden und vor allem den Zuschauer zu verlieren.

Um so einen Thriller den letzten Schliff zu geben und zu einem nahezu perfekten Paket zu schnüren, bedarf es noch sehr guter Schauspieler. Und was soll man sagen: auch hier wurde alles richtig gemacht. Der oscarprämierte Ben Affleck überzeugt als Schwiegermutters Liebling, der im Medienrummel um seine Person unterzugehen droht. Und auch die Nebenakteure wie Neil Patrick Harris,Tyler Perry, Kim Dickens oder Carrie Coon wurden toll besetzt. Doch wenn eine Performance heraussticht, dann ist es für mich die von Rosamund Pike. Ihre Darstellung der vielschichtigen Amy Dunne überragt alle anderen im Film und ich denke, wenn man „Gone Girl“ wie in meiner Einleitung angeführt, mit einem Oscar in Verbindung bringt, dann könnte es durch eine Nominierung von Rosamund Pike sein. Ich würde es ihr gönnen und kann euch bis dahin nur einen Kinobesuch empfehlen.

  • Film: 4,5/5
  • Kinoerlebnis:
  • Empfehlung: Ab ins Kino!

Kurzkritiken Round Up – September 2014

Sin City 2

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Irgendwie einfach nur More of the Same, nur, dass es mich dieses Mal nicht mehr wirklich so gecatcht hat. Die Faszination vor 9 Jahren ging vor allem vom visuellen Stil aus und auch wenn „Sin City 2″ nicht schlechter aussieht, ist es nicht mehr interessant genug, um von den eher lahmen Geschichten abzulenken. Außer Eva Green, die eigentlich den gesamten Film über nackt ist und uns zwei gute Gründe gibt für den Film, gibt es nichts sonderlich Spannendes drumherum.

  • Film: 2,5/5

Erlöse uns vom Bösen

© 2014 Sony Pictures

Da ich Eric Bana mag und Bock auf Grusel/Horror hatte, kam mir „Erlöse uns vom Bösen“ ganz gelegen. Positiv aufgefallen sind mir die Hauptdarsteller Eric Bana und Edgar Radmirez und die durchaus ganz gute Atmosphäre. Was mir nicht so gut gefallen hat und leider auch nicht nur das Problem von „Erlöse uns vom Bösen“ ist, ist, dass es sich die Drehbuchautoren und Regisseure heutzutage viel zu einfach machen ihr Publikum mit billigen Jumpscares zu erschrecken. Mein Anspruch an einen guten Horror/Suspense ist ein stetiges Fürchten möglicher Gefahren für die Hauptfiguren in eventuell alltäglichen Situationen. Leider beschränken sich mittlerweile fast alle Regisseure darauf Schreckmomente zu erzwingen, gegen die sich der Zuschauer „nicht wehren“ kann. Bedeutet im Detail, dass es mir zu billig ist, wenn einfach die Geräuschkulisse für einen Moment runtergedreht wird, nur um dich dann im nächsten Augenblick mit extremer Lautstärke und Krachbumm aus dem Kinositz zu schleudern. Ganz toll gemacht! Obwohl man den Schockmoment 10 Meilen gegen den Wind gerochen hat, bekommt einen die Sau von Regisseur dennoch! Mit dieser oder ähnlichen Maschen könnte ich auch aus Biene Maja einen Horrorfilm machen. Also bitte.. gebt euch in Zukunft mehr Mühe!

  • Film: 2/5
  • Kinoerlebnis: +0,5

Katakomben

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Der zweite Film meines Horrordoppels reiht sich im Prinzip knapp vor „Erlöse uns vom Bösen“ ein, weil die Geschichte letztlich bissle interessanter ist und auch paar handwerkliche Kniffe mir besser gefallen haben. „Found Footage“-Filme wurden in den letzten Jahren stark auszugereizt und wirkten bisweilen ausgelutscht, aber „Katakomben“ gibt er irgendwie das gewisse Etwas für mich und gehört eher zu den besseren „Found Footage“-Streifen der vergangenen Monate. Atmosphärisch setzt er nochmals was drauf im Vergleich zu „Erlöse uns vom Bösen„, muss aber Abstriche bei den Schauspielern machen. Aber sind wir mal ehrlich: Es ist sofort ersichtlich, dass es sich hierbei um einen nach Schema F inszenierte „10 kleine Jägermeister“-Geschichte handelt und nicht jeder wieder das pariser Tageslicht sehen wird. Heraussticht hier die Hauptdarstellerin Perdita Weeks, die ihre Sache gut macht auch wenn ihre Rolle total unrealistisch ist. Spaß gemacht hat’s dennoch.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: + 0,5

Hercules

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Was, schon wieder Hercules? Ja, richtig gelesen. Vor einigen Monaten kam bereits ein „The Legend of Hercules“ mit Twighlight-Star Kellan Lutz raus, der halt einfach mal richtig schön scheiße war. Glücklicherweise befand sich zeitgleich auch Dwayne „The Rock“ Johnson in der Produktion eines weiteren Films zum Halbgott und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt. Gute Mischung aus Action, Spaß und Effekten macht für mich diesen Film besser als „The Legend of Hercules“ oder auch Kampf bzw. Zorn der Titanen. Der große Pluspunkt von „Hercules“ ist ganz klar „The Rock„, der einfach so charismatisch ist und jeden Film deutlich aufwertet. Auch wenn seine Rollen durch seine physische Präsenz natürlich momentan noch beschränkt sind, mausert er sich langsam zu einem passablen Schauspieler und bringt eine Menge Spaß.

  • Film: 3/5

Madame Mallory und der Duft von Curry

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Toller Film. Super Konzept, romantisch, süß & schön. Durchaus auch mal nett die französische und indische Kultur ein wenig besser kennenzulernen. Die Schauspieler waren allesamt gut aber die titelgebende Madame Mallory gespielt von Helen Mirren sticht ein wenig heraus. Helen Mirren ist einfach eine Göttin. Punkt. Ich saß zwei Stunden mit einem Grinsen im Kino und kann euch (vermutlich eher Frauen) diesen Film nur empfehlen.

  • Film: 4/5

Sex Tape

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Cameron Diaz und Jason Segel werfen nach „Bad Teacher“ mal wieder eine Komödie auf den Markt. Dieses Mal versucht Cameron nicht sich ein neues Paar Titten zu finanzieren, sondern das Liebesleben mit ihrem Mann durch ein Sex Tape aufzupeppeln. Dieses landet versehentlich in der Apple Cloud und bahnt sich so den Weg zu Freunden und Bekannten des Paares. Verblüffend wie aktuell dieser Film durch die Ereignisse der letzten Wochen plötzlich ist. „Sex Tape“ war nicht ganz so schlecht wie befürchtet (was ihn noch nicht gut macht) aber verschwindet bereits während ich diesen Satz schreibe aus meinem Gedä…

  • Film: 2/5

Wenn ich bleibe

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Chloe Grace Moretz durfte in ihrer nächsten großen Rolle beweisen, dass sie auch als Hauptdarstellerin einen Film tragen kann und mir hat sie das mit „Wenn ich bleibe“ bewiesen. Die Geschichte um das Mädchen Mia, das nach einem schweren Unfall eine außerkörperliche Erfahrung macht und sich entscheiden muss, ob sie in ihr altes Leben zurückkehren will oder mit diesem abschließt, basiert eigentlich auf einem Jugendroman und wurde jetzt von Regisseur R.J. Cutler für das breite Publikum umgesetzt. Den Spagat aus Jugendliebe sowie krasser Dramatik und Tragödie bekommt der Regisseur weitestgehend gut hin. Für mich wurde der Film mit fortschreitenden Verlauf auch immer besser und konnte mitunter sehr starke Szenen aufweisen, die mich das ein oder andere mal emotional mitnehmen konnten.

  • Film: 3,5/5

Can a Song Save Your Life? | Kritik / Review

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Diese Kinowoche steht wohl im Zeichen der Musik. Bei Guardians of the Galaxy (Kritik – hier!) wurde das „Awesome Mixtape“ noch als Feature in die Geschichte integriert um den Film um eine Facette zu bereichern, bei Can a Song Save Your Life? jedoch steht die Musik im Mittelpunkt. Die Frage nach Kommerz oder Indi ist nur eines der behandelten Themen des Films. Da Mark Ruffalo (The Avengers) zu meinen Lieblingsschauspielern gehört und mir die Grundthematik definitiv zusagte, war Can a Song Save Your Life? für mich Pflichtprogramm. Unter der Regie von John Carney (Once) spielt Keira Knightley (Fluch der Karibik) neben Ruffalo die zweite Hauptrolle; in weiteren Nebenrollen sind unter anderem Adam Levine (Sänger Maroon 5), Mos Def (16 Blocks), Rob Morrow (Numb3rs) und CeeLo Green zu sehen.

Storyanriss:

Die junge Musikerin Gretta (Keira Knightley) sucht in New York ihr Glück. Die Karriere ihres langjährigen Freundes Dave (Adam Levine) kommt durch einen erfolgversprechenden Solo-Vertrag bei einem großen Plattenlabel gerade richtig ins Rollen, als er sich im wachsenden Interesse an seiner Person verliert und Grette betrügt. Gretta trauert, bis sie schließlich von Dan (Mark Ruffalo) entdeckt wird, einem in Verruf geratenen Plattenproduzenten. Er sieht Gretta während eines Konzerts auf einer kleinen Bühne im New Yorker East Village – und ist sofort von ihrem großen Talent überwältigt. Zusammen wollen beide den Neuanfang stemmen. Sie arbeiten an einem Album, das sie an quirligen Orten der Großstadt aufnehmen anstatt im Studio. So kommen sich Gretta und Dan schnell näher. Aus der glücklichen Begegnung entsteht eine Beziehung gegenseitiger Unterstützung und Bestätigung, die nicht nur das Leben der begabten Musikerin, sondern auch den strauchelnden Produzenten grundlegend verändert.

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Sie ist Engländerin – die sind verkrampft.

Fazit:

Tolle Prämisse, schöne Musik, klasse Schauspieler – super Film! Schöner Wohlfühlfilm für zwischendurch, den man sich ohne Bedenken auch im Kino angucken kann. Wenn man Can a Song Save Your Life? so anschaut, wird einem klar, dass dieser Song letztlich sogar zwei Leben gerettet hat und zusätzlich durch die Idee eines Indi-Albums in den Straßen New Yorks ein stückweit auch der Popkultur und dem Musikbusiness in den Arsch tritt. Mark Ruffalo gefiel mir als abgehalfterte Musikproduzent sehr gut und auch wenn ich Keira Knightley eigentlich gar nicht leiden kann, war sie eine solide Besetzung für die Rolle der Gretta und konnte auch in den selbst von ihr gesungenen Parts überzeugen. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass sich John Carney nicht darin verloren hat, eine Liebesgeschichte zwischen den beiden charismatischen Hauptcharakteren anzuleiern, sonder sich auf ihre Liebe zur Musik beschränkt hat. Alles in allem gibt es nicht wirklich etwas das mich an dem Film stört und so möchte ich allen musikaffinen Leute unter euch Can a Song Save Your Life? weiterempfehlen.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Geht ins Kino!

Guardians of the Galaxy | Kritik / Review

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Viel Hype, viel medialer Rummel und den wohl besten und erfolgreichsten Trailer des Jahres gab es bereits vor dem Kinostart von Guardians of the Galaxy. Auch wenn der Vergleich mit den überaus erfolgreichen Avengers rund um Robert Downey Jr. sehr nahe liegt, muss dazu gesagt werden, dass es sich bei den Guardians um „Konkurrenz“ aus dem gleichen Universum handelt und dieses zu Marvel gehört. Er selbst äußerte sich bereits zum Film: “Galaxy in some ways is the best Marvel movie ever and it’s odd for someone with — on occasion — an ego the size of mine to actually say that!”. Viel mehr als ein rangablaufendes Franchise, sollen die Guardians doch eher an der Seite der Avengers etabliert werden, denn wie für Marvel üblich haben sie schon einen sehr fortgeschrittenen Plan für zukünftige Projekte. Deshalb ist davon auszugehen, dass es bei finanziellem Erfolg nicht nur einen zweiten Film zu den Guardians of the Galaxy gibt, sondern sie dann in einem dritten Teil auch gemeinsam mit den Avengers in Erscheinung treten, um die ultimative Bedrohung zu besiegen. Regisseur James Gunn (Super) und seine Schauspieler Zoe Saldana (Colombiana), Bradley Cooper (American Hustle – Kritik hier!), Vin Diesel (Fast & Furious Five), Chris Pratt (Parks & Recreation) und Dave Bautista (Riddick) können sich schon vor dem dem offiziellen deutschen Kinostart über einen der erfolgreichsten Filme des Jahres freuen, der nicht nur finanziell überzeugte, sondern auch die Kritiker sehr wohlwollend stimmen konnte.

Storyanriss:

Peter Quill (Chris Pratt), der als Kind in den Achtzigerjahren von der Erde entführt wurde, hält sich für den größten Outlaw der Galaxie und nennt sich hochtrabend Star-Lord. Doch nachdem er eine geheimnisvolle Kugel gestohlen hat, steckt er plötzlich so richtig im Schlamassel, wird er das Opfer einer unerbittlichen Kopfgeldjagd. Ronan the Accuser (Lee Pace) hat es auf das Artefakt abgesehen und nichts Gutes damit im Sinn – die Ziele des mächtigen Bösewichts bedrohen die Sicherheit des Universums! Um dem hartnäckigen Ronan und seinen Schergen zu entgehen, ist Quill gezwungen, einen nicht gerade einfach einzuhaltenden Waffenstillstand mit einem Quartett von ungleichen Außenseitern einzugehen. Dazu gehören der waffenliebende Waschbär Rocket (gesprochen von Bradley Cooper), der Baummensch Groot (Stimme: Vin Diesel), die tödliche und rätselhafte Gamora (Zoe Saldana) und der rachsüchtige Drax the Destroyer (Dave Bautista). Als Peter dann die wahre, gefährliche Macht der Kugel kennenlernt, muss er sein Bestes geben, um die zusammengewürfelten Rivalen für einen letzten, verzweifelten Widerstand zu vereinen. Er muss eine Helden-Truppe aus ihnen machen, denn das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel.

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I am Groot.

Fazit:

Guardians of the Galaxy ist mit ein wenig mehr als 2 Stunden die wohl längste Werbung für einen Soundtrack, die ich bislang gesehen habe. Wirkte das störend auf das Filmerlebnis? Nein, in keinster Weise, denn abgesehen davon, dass die Musik perfekt ausgewählt wurde, war sie auch super integriert und ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Der Aufhänger um das „Awesome Mixtape“ von den von Chris Pratt gespielten „Star-Lord„, sorgt regelmäßig im Film für interessante Momente und gefiel mir als Idee ziemlich gut.

Während die Avengers aus reinen Superhelden besteht, handelt es sich bei den Guardians um ein Zweckbündnis aus verkorksten Verbrechern, geschundenen Seelen und Außenseitern, die sich nicht nur zusammenschließen um die Galaxie zu beschützen, sondern auch zu einer eingeschworenen Gruppe zusammenwachsen, die letztlich zur neuen Familie wird. Diese Entwicklung und Chemie der Charaktere, die zunächst nur an ihr eigenes Wohl denken aber im Verlauf des Films eine 180° Wendung machen, war sehr erfrischend und macht Bock auf mehr. Jeder dieser Figuren, ob nun die wirklichen Schauspieler oder auch die animierten Charaktere wie „Groot“ und „Rocket“, haben jeder für sich ihre 1-2 Momente, wo sie besonders in Erscheinung treten und dem Zuschauer näher gebracht werden, aber die Highlights treten natürlich immer dann auf, wenn sie zusammen auf der Leinwand zu sehen sind.

Die Synergie konnte mich überzeugen, allen voran aber „Groot“, „Rocket Raccoon“ und „Star-Lord“, die die stärksten Szenen im Film hatten. Dennoch sei gesagt, dass genau in den Momenten, wo unsere unfreiwilligen Helden mal nicht in Erscheinung treten, durchaus noch deutlich Luft nach oben ist für die zukünftigen Abenteuer der Guardians – sei es im Bereich der Action, der Charakterentwicklung oder des Plots. Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass Guardians of the Galaxy ein gelungener Start eines neuen Marvel-Franchises ist und mit seiner lustigen und sich nicht so ernst nehmenden Art und Weise sehr erfrischend war. Ganz klar eine Empfehlung von mir.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Ab ins Kino!

The Expendables 3

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John Rambo, Rocky Balboa oder einfach Sly trommelt bereits zum dritten Mal die Actionstars vergangener Zeit zusammen, um unter dem Deckmantel der Expendables Millionen Bleigeschosse abzufeuern und Gebäude in die Luft zu jagen. Ein höheren Verschleiß hat das Franchise eigentlich nur, wenn es um ihre Rollenbesetzung geht. Die beiden Vorgänger hatten – wie irgendwie auch zu erwarten – große Probleme im Drehbuch sowie bei den Spezialeffekten, konnten dafür aber durch „die alten Helden unserer Jugend“ und ihren One-Linern stets punkten. Hollywoods Botox-Hackfresse Nummer eins Sylvester Stallone, versucht ähnlich wie Fast & Furious und die Oceans-Reihe von Film zu Film sein Staraufgebot aufzustocken. So konnten für diesen Teil unter anderem die MMA-Kämpferin Ronda Rousey sowie Antonio Banderas (Die Maske des Zorro), Wesley Snipes (Blade) Mel Gibson (Braveheart) und Harrison Ford (Air Force One) verpflichtet werden.

Storyanriss:

Barney Ross (Sylvester Stallone), Lee Christmas (Jason Statham) und ihr Team stehen vor ihrer größten Herausforderung: Conrad Stonebanks (Mel Gibson), einstiger Mitgründer der Expendables, will der Truppe den Garaus machen. Sein Ex-Partner Barney ist ihm ein Dorn im Auge – wurde Stonebanks doch von ihm verfolgt, als er sich zu einem skrupellosen Waffenhändler wandelte und so zum Feind der Expendables avancierte. Barney betrachtet die aktuellen Pläne des Fieslings mit Argwohn. Seine Mission ist nun, altes mit jungem Blut zu bekämpfen. Also trommelt er die Gang zusammen und läutet mit einigen jüngeren und schnelleren Söldnern als Verstärkung eine neue Ära der Expendables ein. Dieses Mal ziehen die Haudegen auch mit einigen modernen Waffen ausgerüstet in den Kampf. Die persönliche Auseinandersetzung zwischen Barney und Stonebanks wird zu einem Gefecht zwischen Jung und Alt, zwischen High-Tech und Tradition.

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Dann schmeiß dich in den Fummel und hau drauf!

Fazit:

So richtig warm werde ich mit diesen Filmen nicht. Das Drehbuch ist weiterhin schlecht und nimmt sich mittlerweile zu ernst, was halt nicht sonderlich gut zu den oberflächlichen Dialogen passt. Es dauerte nur 30 Sekunden bis es den ersten Toten im Film gab und einem die wieder mal grottigen Effekte vor Augen geführt wurden. Aber wo soll auch das Geld für gute Spezialeffekte herkommen, wenn man so einen Cast bezahlen muss? Schließlich dümpelt der Film dann so anderthalb Stunden vor sich hin, bis er letztlich in einem ganz guten 30-minütigen Finale mündet. Abgesehen von diesem krachenden Schlussakt, haben mir die Charaktere von Banderas, Snipes und Gibson gut gefallen, wohingegen Ford und die neuen Jungspunde belanglos blieben. Ronda Rousey bekam auf Grund ihrer Weiblichkeit automatisch mehr Screentime ins Drehbuch geschrieben aber bewies auch direkt ihre Talentlosigkeit im Bereich der Schauspielerei. Ihr misslungenes Debüt lässt ihre Kritik an der Besetzung der Wonder Woman durch Gal Gadot nur noch lächerlicher erscheinen. Dann doch lieber Gina Carano in einem möglichen Expendables-Nachfolger, da hat zumindest das Auge mehr davon. Empfehlen kann ich den Film nur für Hardcore Fans der Reihe, sonst maximal DVD.

  • Film: 2/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: maximal DVD-Abend

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück | Kritik / Review

© 2014 Egoli Tossell Film

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Regisseur Peter Chelsom und sein Hauptdarsteller Simon Pegg, den wir aus der Cornetto-Trilogie oder auch den neusten Star Trek und Mission Impossible Filmen kennen, begeben sich auf eine 120 minütige Reise, um zu klären, was Glück ist und wie man es bekommt. Simon Pegg, dessen Rollen sich bislang meistens im Kosmos rund um den trotteligen Sympathen bewegten, wird auch diese Charakterisierung in Hectors Reise nicht ganz los. Auf seinem Selbstfindungstripp trifft er allerhand Persönlichkeiten wie Veronica Ferres (Saphierblau), Rosamund Pike, Stellan Skarsgård (The Glass House), Toni Collette (A Long Way Down – Kritik hier!), Jean Reno (Léon – Der Profi) oder Christopher Plummer (A Beautiful Mind). Ob die Verfilmung vom Bestseller des Schriftstellers Francois Lelord etwas taugt, habe ich diese Woche getestet.

Storyanriss:

Der leicht exzentrische, aber liebenswerte Psychiater Hector (Simon Pegg) hat kein leichtes Leben. Obwohl er alles gibt, werden seine Patienten einfach nicht glücklich. Auch ist er sich nicht sicher, ob seine Beziehung zu Freundin Clara (Rosamund Pike) auf einem wirklich festen Fundament steht. So kommt der Tag, an dem Hector sein Leben grundsätzlich ändert. Er packt seinen Rucksack und geht auf die Suche nach dem wahren Glück. Ausgerüstet mit einer Menge Mut und geradezu kindlicher Neugier verlässt der Sinnsucher London, stürzt sich ins Abenteuer. Seine weite, gefährliche, aber vor allem lustige Reise führt ihn dabei um den ganzen Erdball, nach China, Afrika und Amerika. Dabei hält sie neben vielen interessanten Reisebekanntschaften auch einige Antworten für seine drängenden Fragen nach dem echten Glück bereit. Die wichtigste lautet: Existiert so etwas überhaupt?

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Süßkartoffel-Eintopf!

 

Fazit:

Hectors Reise ist ein schönes Wohlfühlfilmchen für zwischendurch geworden. Viele der Nebenrollen wurden mit Starpower gespickt und machen so gleich doppelt Spaß, weil diese authentisch in die Geschichte integriert wurden und den Film aufwerten. Das größte Lob ist aber sicherlich den beiden Hauptdarstellern Rosamund Pike und Simon Pegg zu machen, die bereits für The World’s End gemeinsam vor der Kamera standen. Beide konnten zeigen, dass sie durchaus vielseitig sein können. Auch wenn ich Hectors Reise nicht für ewig in meinem Gedächtnis abspeichern werde, hat mich die seichte Mischung aus Witz, Emotionen und den ein oder anderen philosophischen Gedanken durchaus unterhalten.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Ticket müsst ihr nicht zwangsweise lösen aber angucken könnt ihr Hectors Reise schon

Lucy | Kritik / Review

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Der Altmeister und Mann hinter Klassikern wie Léon der Profi und Das fünfte Element, Luc Besson, versucht uns nun bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr davon zu überzeugen, dass er es nach wie vor drauf hat. Der erste Versuch ging mit dem amerikanischen Remake Brick Mansion im Juni dieses Jahres gehörig schief. Für Lucy holte er sich Scarlett Johansson (Her – Kritik hier!) ins Boot und versucht mit einer interessanten Prämisse die Zuschauer ins Kino zu locken: angeblich, so schildert es der Film, greift ein Mensch nur auf 10% seines Gehirns zu. Doch wie würde sich ein Mensch verändern, wenn er nahezu grenzenlosen Zugang zu seinem Gehirn hätte?

Storyanriss:

Die US-Studentin Lucy (Scarlett Johansson) ist auf Party-Urlaub in Taipeh, wo sie von ihrem neuen Freund, dem Kleinkriminellen Richard (Pilou Asbaek), gebeten wird, einen Koffer an den mysteriösen Mr. Jang (Choi Min-sik) zu übergeben. Bei der Übergabe geht alles schief, Richard wird hingerichtet und Lucy von Mr. Jang gefangen genommen. Um dem Schlamassel zu entkommen, soll sie eine neuartige Superdroge nach Europa schmuggeln. diese wird ihr gegen ihren Willen in den Bauch implantiert. Wieder geht jedoch alles schief, Lucy wird zusammengeschlagen und dabei wird die gefährliche Substanz in ihrem Körper freigesetzt. Lucys Panik verwandelt sich allerdings schnell in Erstaunen, als sie merkt, dass die Droge ungeahnte Kräfte ausgelöst hat. Nach und nach wird sie immer stärker, denkt immer schärfer und entwickelt übermenschliche Fähigkeiten, mit denen sie ihren Peinigern entkommen kann. Während Lucy sich mit dem renommierten Hirnforscher Professor Samuel Norman (Morgan Freeman) in Verbindung setzt, um zu erfahren, was mit ihr geschieht, setzt Mafioso Jang seine Schergen auf Lucy an, die die junge Frau zum Schweigen bringen sollen.

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Was passiert, wenn sie die 100% erreicht?

Fazit:

Ehrlich gesagt hat mich der Film zu keiner Minute überzeugen können. Wobei.. Scarletts 30 Sekunden in Unterwäsche waren doch recht… nun gut, ich drifte ab. Prinzipiell hatte ich durch die Trailer ziemlich Bock darauf den Film zu sehen, musste aber bereits nach den ersten Szenen enttäuscht feststellen, dass mich die hanebüchene Geschichte nicht abholt. Mir war bewusst, dass Lucy keine sonderlich bodenständige Handlung hat und kann das eigentlich auch gut in den Kontext setzen. Deswegen bin ich gerne bereit gewisse Abstriche und „Ungereimtheiten“ in Kauf zu nehmen bei so einem Film. Leider macht die Berücksichtigung dieser Punkte Lucy nicht besser.

Natürlich bietet Luc Bessons neuster Streifen auch 2-3 gute Szenen, eine solide Leistung von Scarlett Johansson und einen nicht geforderten Morgan Freeman, nichtsdestotrotz kommt weder Spannung auf, noch reißt dich der Film zu irgendeinem Zeitpunkt wirklich mit. Zusätzlich wirkt er über weite Strecken doof und trashig. Auf Anhieb fallen mir mit Transcendence (Kritik – hier!) und Ohne Limit (Limitless im Original) zwei Filme ein, die eine ähnliche Thematik haben. Während Ohne Limit mit Bradley Cooper in der Hauptrolle mir sehr gut gefallen hat, ordnet sich Lucy eher beim anderen Extrem und Transcendence ein. Luc Besson enttäuscht mich auch dieses Mal und gibt keinen Grund für diesen Film ins Kino zu gehen.

  • Film: 1,5/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Lucy könnt ihr getrost übergehen.

Planet der Affen: Revolution | Kritik / Review

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Yippie! Endlich ist es soweit. Der Film auf den ich mich am meisten gefreut habe dieses Jahr, läuft endlich in unseren Kinos an. Der erste Teil der Reboot-Trilogie zu Planet der Affen war 2011 eine Megaüberraschung und hat sich schnell zu meinen Lieblingsfilmen der jungen Filmgeschichte gemausert. Während Rupert Wyatts (The Escapist) noch die Regie in „Prevolution“ inne hatte, sitzt nun Matt Reeves im Regiestuhl, dessen früheres Werk Cloverfield eher in meine „Kiste der Vergessenheit“ gehört. Nichtsdestotrotz blieb meine Vorfreude ungebremst und konnte auch durch das Fehlen von James Franco im zweiten Abenteuer rund um den Affen Caesar nicht getrübt werden. Wieder mit dabei ist Hollywoods Experte für Motion-Capture, Andy Serkis, der erneut in die Rolle des Caesar schlüpft.

Storyanriss:

Zehn Jahre sind vergangen, seit das freigesetzte Virus den Großteil der Menschheit ausgerottet hat. Mit dem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung bekämpfte sich die Bevölkerung untereinander. Der übrig gebliebene Rest haust in Ruinen der ehemaligen Zivilisation und lebt ein zurückgezogenes Leben im Untergrund. Eine Expedition in die Wälder, angeführt von Malcolm (Jason Clarke), trifft auf das von Caesar (Andy Serkis) angeführte Affenvolk. Malcolm und Ellie (Keri Russell) erwirken ein Friedensabkommen mit Caesar, das jedoch permanent angespannt und von Vorurteilen geprägt ist. Denn der charismatische Anführer Dreyfus (Gary Oldman) hetzt gegen die Herrschaft der Affen und macht diese für die Beinahe-Ausrottung der Menschen verantwortlich. Dreyfus sammelt eine gewaltbereite Gefolgschaft um sich und provoziert damit einen entscheidenden Kampf zwischen Menschen und Affen, der die Vorherrschaft ein für alle Mal klären wird.

Ape not kill Ape.

Apes together strong.

Knowledge is..

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Fazit:

Was für ein bombastisches Erlebnis. Endlich wieder ein anspruchsvoller und smarter Blockbuster, der den Zuschauer ernst nimmt und ihm auch einiges zutraut. Die ersten 20 Minuten gehören ganz allein den Affen. Wo gibt’s das noch im Kino, dass man sich soviel Zeit nimmt um eine Gemeinschaft zu zeigen, die ohne Worte auskommt und uns dennoch soviel mitteilt? Danach nimmt die Geschichte Fahrt auf und macht trotz durchaus vorhersehbarer Eckpfeiler im Verlauf betroffen. Es folgte ein düsterer und kompromissloser Anti-Kriegsfilm, der mich über 130 Minuten gebannt im Sessel hielt und jede einzelne Szene von „Revolution“ aufsaugen ließ. Auch wenn in diesem Film die Affen im Vordergrund stehen, ist auch der menschliche Teil mit Gary Oldman, Jason Clarke oder auch Keri Russell super besetzt und die Charaktere sind sehr stimmig in die Geschichte eingeflochten.

Der große Star des Films ist nun aber endgültig Andy Serkis, der nicht nur zu Recht als erster Name in den Credits gelistet wird, sondern auch für seine schauspielerischen Leistungen den Oscar verdient hätte. Ich hoffe die Academy bringt den Mut auf ihn zu nominieren, denn nach Gollum und King Kong, steigt Andy Serkis mit seiner Motion/Performance-Capture-Technik des Affen Caesar nun in den Hollywood-Olymp auf. Jeder dieser Primaten und allen voran Caesar hatten eine größere emotionale Bandbreite als alle Charaktere aus dem sehr erfolgreichen Transformers-Franchise zusammen. Die Affen werden mit Emotionen und Leben gefüllt, sodass ihre Mimik Freude, Trauer und Stolz sehr authentisch und überzeugend rüberbringt. Da dieses Mal die Affen den Großteil der Geschichte bestimmen, liegt es natürlich nah, dass in 95% der Szenen CGI-Effekte benutzt werden, diese sind jedoch so verblüffend gut und realistisch verwoben mit der Welt, weshalb man sich auch zu keinem Moment gestört oder gar aus dem Film gerissen fühlt.

Mich hat „Revolution“ total umgehauen, begeistert und konnte meinen eigenen Hype mit Qualität untermauern. Das ist nicht nur der Grund für den Applaus des Publikums im Kinosaal, sondern auch für meine bis in die letzte Haarspitze vordringende Vorfreude auf das für 2016 angesetzte Trilogie-Finale zu Planet der Affen.

  • Film: 4,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Guckt euch beide Filme des „Planet der Affen“-Reboots an und vor allem diesen hier im Kino!

22 Jump Street | Kritik / Review

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(Trailer)

21 Jumpstreet gehörte für mich zu den witzigsten Komödien der letzten Jahre. Das ungleiche Gespann bestehend aus Jonah Hill (Kritik The Wolf of Wallstreet – hier!) und Channing Tatum (Magic Mike) konnte allein schon auf Grund ihrer körperlichen Unterschiede viele Lacher verbuchen und das sehr lockere Remake des Klassikers rund um Johnny Depp (Kritik Transcendence – hier!) zum Erfolg machen. Auch wieder mit an Bord für die Fortsetzung ist der kautzige Vorgesetzte der Chaoscops Ice Cube (Kritik Ride Along – hier!). Inszeniert wird das Ganze vom Regie-Duo Phil Lord und Christopher Miller, die sich auch für The Lego Movie (Kritik – hier!) und 21 Jump Street verantwortlich zeigen und ihr Händchen für Humor bereits bewiesen haben.

Storyanriss:

Nachdem die Neu-Polizisten Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) ihren ersten Fall erfolgreich lösen konnten, sollen sie erneut als verdeckte Ermittler arbeiten. Unter der Leitung von Captain Dickson (Ice Cube) wird dieses Mal keine Highschool infiltriert, sondern ein örtliches College. Es kommt, wie es kommen muss: Schnell sind Schmidt und Jenko von ihrer eigentlichen Arbeit abgelenkt und verlieren sich in den Verlockungen des Studentenlebens. Jenko findet Anschluss im Football-Team, während Schmidt sich in Kreisen der gehobenen Kunst zu bewegen beginnt. Diese Einflüsse lassen die beiden Cops allerdings auch an ihrer Partnerschaft zweifeln. Gelingt es den beiden dennoch, sich zusammenzuraufen, ihren Fall zu lösen und endlich erwachsen zu werden? Oder bleibt ihre Freundschaft zwischen den Partys und Schießereien auf der Strecke?

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Das ist der unangenehmste Faustkampf den ich je hatte.

Fazit:

„Schuster, bleib bei deinen Leisten“ heißt es so schön und diesen Rat haben sich auch die Drehbuchschreiber zu Herzen genommen, denn im Prinzip haben 22 sowie 21 Jump Street eine sehr ähnliche Struktur. Ich könnte jetzt den roten Faden, der sich durch beide Filme zieht, erläutern, aber wer den ersten Teil gesehen hat, weiß mehr oder weniger was ihn dieses Mal erwartet. Dennoch muss das nicht zwangsweise negativ ausgelegt werden – jedenfalls noch nicht – denn im Endeffekt geht man weniger für den Drang nach guter Story und Drehbuch in diese Art Film als für die erhofften witzigen Momente. Auch wenn vielleicht nicht jede Gag Lachkrämpfe verursacht hat, schossen nicht nur mir im Kino bei der ein oder anderen Szene die Tränen in die Augen. Ich sage nur: Elterntag. Gebt euch den Film mit euren Freunden, denn gemeinsam lachen macht mehr Spaß! Wenn euch der erste Teil gefallen hat, könnt ihr ohne Bedenken auch 22 Jump Street im Kino anschauen, für den Rest reicht die DVD.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +1
  • Empfehlung: DVD/Kino mit Freunden

The Purge 2: Anarchy | Kritik / Review

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Wie verhält sich die Gesellschaft, wenn die Regierung es zulässt, 12 Stunden nahezu alle Regeln außer Kraft zu setzen und zu tun und lassen wie es ihr beliebt? Diese Frage stelle nicht nur ich mir, sondern auch The Purge 2: Anarchy. Bereits zum zweiten Mal greift James DeMonaco dieses interessante Konzept auf und hält uns die menschlichen Abgründe vor Augen. The Purge, damals noch mit Ethan Hawke in der Hauptrolle, setzte auf einen Kammerspiel-Stil aber kränkelte letztlich an sehr nervigen Charakteren und Drehbuchmängeln und verschenkte somit viel Potenzial. Dem finanziellen Erfolg hat das jedoch keinen Abbruch getan – was bei dem geringen Budget zu erwarten war. Logisch, dass man da recht bald einen Nachfolger nachschiebt, der auch bereits in den ersten Trailern die Unterschiede zum Vorgänger deutlich machte und ein offeneres Setting vermuten ließ.

Storyanriss:

Einmal im Jahr findet die „Säuberung“ statt. Jedem Menschen ist es innerhalb eines Zeitfensters von zwölf Stunden erlaubt, jegliche Straftaten zu begehen – niemand muss Bestrafung fürchten. Und das System geht auf: An den anderen Tagen des Jahres ist das Leben in den USA friedvoll wie nie zuvor. Doch während des halben Tages, an dem Mord und alle anderen Untaten legal sind, befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Während einige Bürger mit hochentwickelten Sicherheitssystemen in ihren Häusern ausharren und ihre Familien beschützen, gehen andere auf die Jagd. Aber auch das Jagen ist nicht ungefährlich, denn die Straßen gleichen einem Kriegsgebiet. Das junge Pärchen Liz und Shane (Kiele Sanchez, Zach Gilford), der Familienvater Leo (Frank Grillo) und das Mutter-Tochter-Gespann Eva und Cali (Carmen Ejogo, Zoe Soul) verschlägt es durch unterschiedliche Ereignisse und Beweggründe während der „Säuberung“ auf die gefährlichen Straßen der Innenstadt und kämpfen von nun an zwölf Stunden um das blanke Überleben.

Ihre Regierung dankt Ihnen für Ihre Teilnahme.

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Fazit:

Der neuste Ableger der Purge-Reihe wirkt deutlich runder als noch das Original. Regisseur James DeMonaco verzichtet weitestgehend auf nervige und dumme Charaktere, die dich regelmäßig aus dem Film reißen, weil das Klatschen der Hand an die eigene Stirn zu sehr schmerzt, dennoch sind auch hier einige Figuren zu überzeichnet. Auch wenn man im ersten Film die unmittelbare Bedrohung im eigentlichen Safe Haven hatte  – den eigenen vier Wänden – gefiel mir der neue, offenere Ansatz auch gut. Zwölf Stunden auf den Straßen bei mordlustigen und gefrusteten Amerikanern zu überleben, ist nicht weniger angsteinflößend.

Durch die nun größere Anzahl an Schauplätzen und Bedrohungen lässt es sich wohl nicht richtig vermeiden, einen stärkeren Actionanteil einzubauen, der vor allem an den heftigen Überlebensskills von dem von Frank Grillo gespielten Protagonisten Leo Barnes liegt. Man könnte meinen, Grillo bringt sich wohl schon für das US-Remake von The Raid in Form. Trotzdem findet The Purge: Anarchy die richtige Balance zwischen Action und Suspense, kann mit paar interessanten Ideen und Wendungen überzeugen und konnte mich 100 Minuten lang gespannt im Kinositz halten. Ihr müsst – vor allem bei den Neuerscheinungen der nächsten Wochen – nicht umbedingt ins Kino rennen für diesen Film, aber eine gute Option für einen DVD-Abend ist er allemal.

  • Film: 3/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Durchaus sehenswert – auf der heimischen Couch