Ghostbusters | Kritik / Review

ghostbusters-2016-blog2(Trailer)

39 Millionen Views. 290.000 Likes. 990.000 Dislikes. Who ya gonna hate? New Ghostbusters! Mit dieser Ratio von mehr als 3mal sovielen Dislikes zu Likes, schaffte es der Trailer zum „Ghostbusters„-Reboot in Windeseile zum meistgehassten Filmtrailer der Geschichte. Fans fühlten sich angegriffen. Plötzlich sollten 4 Frauen angeführt von der polarisierenden Melissa McCarthy die alten Helden ersetzen. „Unwitzig!“ und „Billig!“ schrie man, doch ob Paul Feig, Regisseur vom oscarnominierten Hit Brautalarm, das Reboot in den Sand gesetzt oder doch noch den Karren aus dem Dreck gezogen hat, könnt ihr ab dieser Woche entweder selbst bewerten oder meiner Einschätzung Glauben schenken.

Storyanriss:

Abby Yates (Melissa McCarthy) hat schon immer an Gespenster geglaubt, es ist ihr ganz egal, ob man sie dafür belächelt. In einem heruntergekommenen Labor erforscht sie das Paranormale, unterstützt wird sie von der schrägen, aber genialen Ingenieurin Jillian Holtzmann (Kate McKinnon), die allerlei abgefahrene Anti-Geister-Waffen bastelt. Abbys alte Freundin Erin Gilbert (Kristen Wiig) hat das umstrittene Forschungsgebiet hingegen schon lange für eine Karriere als seriöse Physikerin aufgegeben, was einst zum Bruch zwischen den beiden Partnerinnen geführt hat. Doch als Erin kurz vor einer Festanstellung an der renommierten Columbia-Universität steht, wird sie von der gemeinsamen Geisterforschervergangenheit eingeholt. Sie bittet Abby um Hilfe, aber die wittert schnell eine ganz andere Gelegenheit und schleppt Erin mit zu einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, in dem es zu einer Geistererscheinung gekommen sein soll. Nach diesem Termin ist nichts mehr so wie vorher: Die Frauen mischen als Ghostbusters New York auf und erhalten durch die resolute U-Bahn-Angestellte Patty Tolan (Leslie Jones) weitere Verstärkung.

ghostbusters-2016-blog1

It’s okay, she seems peaceful.

Fazit:

Ich muss zugeben, dass mich das „Ghostbusters„-Reboot positiv überrascht hat. Es gab viele Dinge, die für mich nahezu unerträglich waren aber auch einige Aspekte, die den Film für mich ohne weiteres guckbar gemacht haben.
Als erstes möchte ich den Elefanten im Raum ansprechen, der wohl für die größte Kontroverse vorab sorgte: den Cast. Box-Office-Magnet Melissa McCarthy, Kristen Wiig und die zwei Saturday Night Live Komikerinnen Leslie Jones und Kate McKinnon hatten die unglaubliche Aufgabe, die Originalbesetzung rund um Bill Murray würdig zu ersetzen. Für mich konnten Melissa McCarthy und vor allem Kristen Wiig diese Rollen gut ausfüllen, wohingegen Leslie Jones und McKinnon über weite Strecken unsagbar anstrengend waren und mich nur in seltenen Momenten überzeugten. Ihre Charaktere waren einfach sehr gekünstelt und so stark auf Slapstick und billige Lacher ausgelegt, dass sie mich aus der sonst recht coolen und stimmigen Atmosphäre rissen. Die beiden anderen Ghostbusters hatten deutlich mehr Fleisch am Knochen und bildeten zusammen mit Chris Hemsworth als Sekretär einen großen Pluspunkt des Films.

Neben den Darstellern und ihren Charakteren spielt natürlich der Humor eine ganz große und entscheidende Rolle, wenn es um die Bewertung eines „Ghostbusters„-Film geht. Der Trailer hat hier ziemlich versagt und zurecht bei der Zielgruppe für Enttäuschung und Wut gesorgt, der Film als solches leistet sich leider noch weitere dieser Ausrutscher – billiger Pipi-Kaka-Humor, Slapstickeinlagen von McKinnon sowie vulgäre Sprüche, die niemanden hinter dem Ofen vor holen und total fehl am Platz waren. Da hat man den Geist (hoho) der Vorgänger nicht einfangen und umsetzen können, doch darüber hinaus muss ich zugestehen, dass es auch viele witzige Momente gibt. Chris Hemsworth kann fast jede Szene stehlen und auch McCarthy sowie Wiig punkten oft mit Situationskomik und ihrem Schauspiel. Spaß hatte ich auch mit den ganzen Gastauftritten der alten „Ghostbusters„-Helden, welche anders daher kommen als man meinen könnte.

Die Geschichte an sich kopiert im Prinzip einfach die anderen Teile und ist jetzt nicht sonderlich der Rede wert, bleibt sich gewissermaßen also treu. Die Action und Effekte waren für meinen Geschmack in angemessener Qualität vorhanden und auch das große Finale war für mich 50:50. Coole neue Gadgets, 1-2 coole Actionsequenzen und ein kleiner, grüner Bekannter aus früheren Teilen setzten hier die Höhepunkte.

Ghostbusters ist kein richtig guter Film und eine Fortsetzung ist nicht nötig, aber er ist auch bei weitem nicht so hassenswert, wie ihn verärgerte Fans vor allem vor Release aber auch jetzt machen wollen.bewertungsskalafinal3,0

Retro-Review 03 – Ghostbusters (1984)

ghostbusters_blog5(Trailer)

Storyanriss:

So ein Pech. Da haben die Parapsychologie-Professoren Peter Venkman (Bill Murray), Ray Stantz (Dan Aykroyd) und Egon Spengler (Harold Ramis) endlich den Beweis für paranormale Aktivitäten in Form einer waschechten Geistererscheinung vor den Augen, da werden sie auch schon vom Campus der Uni geworfen. Zu unwichtig und kostenintensiv seien ihre Forschungen. Frisch in der Arbeitslosigkeit angekommen, aber mit dem Wissen um die Existenz übernatürlicher Phänomene und Geisterwesen angereichert beschließen sie aus der Not eine zukunftsweisende Idee umzusetzen: Sie gründen ein Geisterjäger-Unternehmen! Mit selbst entworfenem Equipment und mit einem alten Feuerwehrgebäude als Hauptquartier stellen sie sich den lästigen Bedrohungen aus der Zwischenwelt. Und auch wenn die braven Bürger von New York der ganzen Sache etwas skeptisch gegenüberstehen, werd sie bald merken, wie nötig ihre Stadt diese geisterjagenden Jungs hat.

 

5 Gründe für den Kultstatus – Warum ist Ghostbusters so gut?

V. klassische Bodenständigkeit und gutes Handwerk

Ghostbusters funktioniert einfach. Er ist rundum gut. Klar, die Effekte waren toll aber man könnte ohne Probleme sämtliche Spezialeffekte aus dem Film entfernen und es würde dennoch ein Kultfilm sein.

Er bietet nämlich unter der pompösen Fassade auch ein solides Fundament. Ghostbusters ist klassisch und bodenständig, hat eine gutmütige und herzliche Geschichte über Freunde, die durch dick und dünn gehen, egal in welche Situation sie geraten. Darüber hinaus tolle Dialoge die mal entwaffnend charmant sind und dann wieder dir im Dauerfeuer um die Ohren gehauen werden und dir die Tränen in die Augen treiben können.

 

ghostbusters_blog2

IV. Ausstattung und Spezialeffekte

Die coolsten Overalls der Filmgeschichte, Gadgets von denen selbst James Bond träumt und oscarnominierte Spezialeffekte verankerten die Ghostbusters in der Popkultur. Denkt an Rays Brille, die Fallen um die Geister zu fangen, das PKE-Meter oder den Ecto-1, das legendäre Auto der 4 Protagonisten – all diese Ding waren cool, aber nichts war so ikonisch wie das Proton Pack, die Kultwaffe der Ghostbusters, deren Strahlen man unter keinen Umständen kreuzen sollte (außer wenn man mal kurz New York retten muss).

 

ghostbusters_blog1

III. Ray Parker Jr’s Theme Song

Dieser Song ist Kult und trifft den Nagel einfach auf den Kopf. Es gibt glaube ich niemanden der diesen Hit nicht kennt. „Who ya gonna call?

 

II. Die Dialoge

Geisterjäger in New York gespielt von 4 Komikern? Skurril, lustig – eine schier unerschöpfliche Quelle für coole Zitate. Die Dialoge sind einfach genial und sorgen am laufenden Band für tolle Momente im Film.

Allein Bill Murray haut ab der ersten Szene mit ihm im Minutentakt schlagkräftige Punchlines raus und zaubert auch nach über 30 Jahren den Fans ein Lächelns ins Gesicht.

 

I. Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis, Ernie Hudson

Sie sind und werden es immer bleiben: die wahren Ghostbusters. Dr. Peter Venkman, Dr. Raymond Stantz, Dr. Egon Spengler und Winston Zeddmore werden immer in unserem Kurzwahlspeicher bleiben für den Fall, dass wir ihr Wissen in der Parapsychologie benötigen. Die vier Schauspieler und natürlich auch Rick Moranis als trotteligkautzig aber liebenswerten Louis Tully bilden das Rückgrat dieses Films und ohne sie wäre Ghostbusters nie zu so einem Status und Ansehen gekommen.

Die gute Chemie der Darsteller ist auch vor der Kamera zu jeder Sekunde zu spüren und auch wenn ich Bill Murray am meisten von ihnen feier und er ein wenig heraussticht, würde der Film als One-Man-Show nicht funktionieren. Alle zusammen heben dieses Stück Filmgeschichte auf ein neues Level – perfekt besetzt.

 

ghostbusters_blog4

bewertungsskalafinal4,0