Hacksaw Ridge | Kritik / Review (Oscars 2017)

(Trailer)

Mel Gibson ist nach 10 Jahren zurück auf dem Regiestuhl und schafft es mit Hacksaw Ridge direkt wieder ins Award-Rennen. Zu alledem scheint er langsam wieder das Vertrauen und den Respekt der Filmbranche zurückzuerlangen nach seinen antisemitischen Aussagen 2006, die ihm im Prinzip eine große Denkpause und Zeit der Demut brachten, weil die Branche ihn mied. Nun ist er mit seiner 6. Regiearbeit wieder da: der wahren Geschichte über Desmond Doss, der den Dienst an der Waffe im 2. Weltkrieg verweigerte und trotzdem über 70 Menschen auf dem Schlachtfeld das Leben rettete. Die Hauptfigur verkörpert Andrew Garfield (The Amazing Spider-Man) und in weiteren Nebenrollen sind Teresa Palmer (Lights Out), Vince Vaughn (Wedding Crasher), Hugo Weaving (V wie Vendetta), Sam Worthington (Avatar) und Luke Bracey (Point Break) zu sehen.

Storyanriss:

Der junge Desmond T. Doss (Andrew Garfield) wächst im US-Bundesstaat Virginia als ergebener Christ mit einem strengen Moralkodex auf. Als eines Tages sein Vater Tom (Hugo Weaving), Kriegsveteran und Trinker, im Streit seine Mutter Bertha (Rachel Griffiths) bedroht, greift Desmond zur Waffe und bringt ihn dazu, aufzuhören. Desmond schwört sich daraufhin, nie wieder eine Waffe auch nur anzurühren. Doch als sich sein Bruder Hal (Nathaniel Buzolic) nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor zum Kriegsdienst meldet, folgt ihm Desmond kurze Zeit später. Weil er aber weiterhin darauf beharrt, keine Waffe anzufassen, machen es ihm seine Vorgesetzten Captain Glover (Sam Worthington) und Sgt. Howell (Vince Vaughn), sowie seine Kameraden wie der harte Smitty (Luke Bracey) extrem schwer in der Ausbildung. An der Front gegen die Japaner wendet sich jedoch das Blatt: Während die Kugeln an ihnen vorbeischwirren und immer mehr Verluste zu vermelden sind, wächst Desmond über sich hinaus und rettet einem Verwundeten nach dem anderen das Leben – noch immer ohne eine Waffe zu tragen.

Während alle anderen Leben nehmen, werde ich Leben retten.

Fazit:

Hacksaw Ridge ist für mich zwar nicht die beste Arbeit Mel Gibsons, aber definitiv ein gelungenes Comeback und ein toller Film. Der Film ist ziemlich genau zweigeteilt, während die erste Stunde den Fokus auf Desmond Doss‘ Vorgeschichte und seine Beweggründe für die Verweigerung der Waffe legt, spielt die zweite Hälfte im Prinzip nur auf dem Schlachtfeld am Hacksaw Ridge. Trotz unterschiedlicher Ausrichtung sind beide Seiten ganz klar ein Showreel für Andrew Garfield, der hier vermutlich seine beste Performance bis dato abliefert und gut als zerbrechlicher, aber willensstarker Hauptcharakter funktioniert. Vor allem auch in der süßen und zarten Liebesgeschichte zu Teresa Palmers Charakter in der ersten Hälfte, zeigt Garfield seine Klasse. Der Film gehört natürlich Garfield aber auch alle seine Kollegen – vor allem Hugo Weaving und Vince Vaughn – fand ich super.

Die erste Hälfte dient natürlich eher dazu, eine emotionale Bindung zu Doss aufzubauen und seinen harten Kampf gegen die Gesellschaft zu verstehen, die zweite Hälfte bietet dann vor allem große Schauwerte in gut inszenierten und brutalen Schlachtszenen. Diese Szenen treffen dich als Zuschauer zum Teil wie ein Schlag in die Magengrube und sind durchaus als verstörend und angsteinflößend einzustufen. Brutal und Realistisch.

Bei solchen Kriegsfilmen, vor allem aus Amerika, wird oftmals der hohe Grad an Patriotismus und Pathos bemängelt, der für den Rest der Welt eher befremdlich wirken kann; meiner Meinung nach handelt es sich bei Hacksaw Ridge nicht um einen solchen Film. Wenn ich beispielsweise Michael Bay Filme sehe, kotze ich nach 10 Minuten im Strahl, weil alle 20 Sekunden eine USA Flagge zu sehen sein muss. Sicherlich kommt ein Film wie dieser nicht komplett ohne aus, aber es handelt sich hier nicht um einen Werbefilm für die Army. American Sniper fiel mir da negativer auf und der wurde schließlich auch viel krasser vom amerikanischen Publikum an den Kinokassen angenommen (350 Mio $).

Bei Mel Gibsons Hacksaw Ridge liegt der Fokus aber eher auf der unglaublichen Geschichte von Desmond Doss und nicht auf den geilen USA, zudem er ja auch zusätzlich ab und zu die Schattenseiten des Militärs/der USA aufzeigt. Ein weiteres wichtiges Thema im Films ist der Glaube an Gott und Religion im Allgemeinen, die Desmond immer wieder weitermachen lassen und nicht der unbändige Wille seinem Vaterland zu dienen.

Hacksaw Ridge ist sicherlich einer der besten Kriegsfilme des letzten Jahrzehnts und trotz eher geringer Chancen im Rennen um den Preis als „Bester Film“ freut es mich, dass es Mel Gibson mit diesem aufwändigen Film direkt wieder ins Teilnehmerfeld der Oscars geschafft hat.

Kurzkritiken Round-Up KW 3 | 2017

xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage

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Storyanriss:

Auf Bitten seines Kontaktmannes Agent Augustus Eugene Gibbons (Samuel L. Jackson) kehrt der für tot gehaltene Extremsportler Xander Cage (Vin Diesel) aus seinem selbstauferlegten Exil zurück, um erneut als Geheimagent für die US-Regierung zu arbeiten. Dieses Mal muss er eine ebenso unaufhaltbare wie zerstörerische Waffe namens „Die Büchse der Pandora“ bergen. Zeitgleich machen sich jedoch auch der sinistre und mit Waffen wie Fäusten tödliche Xiang (Donnie Yen) und dessen Schergen daran, die todbringende Technologie in ihren Besitz zu bringen. Zusammen mit seinem neuen Team kampfbereiter adrenalinsüchtiger Profis (u.a. Deepika Padukone, Ruby Rose, Rory McCann und Nina Dobrev) findet sich Xander schon bald in einer tödlichen Verschwörung wieder.

Fazit:

Eiei, was war das? Regisseur D. J. Caruso (Disturbia) und Franchise-Rückkehrer / Hauptdarsteller Vin Diesel haben ordentlich in ihre Ideenkiste gegriffen und mächtig übertrieben. Man merkt deutlich, dass Vin Diesel und die Studiobosse mit aller Kraft versuchen die xXx-Marke wiederzubeleben und nach dem miesen zweiten Teil auf ein neues Level zu heben.

Hierfür greift Produzent Vin Diesel auf eine alte Erfolgsformel zurück, die sich schon bei seiner anderen Filmreihe Fast and Furious bewährt hat: ein großer internationaler Cast. Aus Einzelgänger wird also ein familiäres Gefüge aus Stars aller Herrenländer. So gibt es beispielsweise Donnie Yen aus China, Tony Jaa aus Thailand, Deepika Padukone aus Indien, Nina Dobrev aus Bulgarien, Rory McCann aus Schottland oder Ruby Rose aus Australien.

Dieser Teil nimmt sich im Vergleich zum Original xXx wirklich gar nicht mehr ernst und ist teils sehr selbstreferenziell, wenn man Xander Cages Arbeit im Film damit beschreibt, dass er die Welt retten, am Ende die Frau kriegen und dabei besonders cool aussehen soll. Der Unterschied zwischen Teil 1 und 3 ist immens. The Return of Xander Cage kann man eher mit Fast and Furious 6+7 vergleichen – nur ohne Autos.

Ich wusste was mich erwartet, hatte meinen Spaß aber dennoch war es mir häufig zu viel und zu doof. Eingedeutschte „That’s what she said“-Witze, Sexorgien im Verhältnis 1 Mann zu 7 Frauen, One-Liner aus den 80ern und viel CGI in den Actionsequenzen waren manchmal too much und auch Vin Diesels Selbstdarstellung war oft hart an der Grenze – selbst für mich als Fan. Die Geschichte ist eine typische, belanglose 0815-MacGuffin Story, dient aber ehrlich gesagt ja auch nur dazu um von Action-Set-Piece zu Action-Set-Piece zu leiten und exotische Locations zu zeigen. xXx 3 ist ein bekloppter aber spaßiger Actionfilm mit Facepalm-Garantie.

bewertungsskalafinal2,0

 

Verborgene Schönheit

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Storyanriss:

Howard Inlet (Will Smith) hat eigentlich alles wovon er immer geträumt hat. Als aber eines Tages eine schreckliche Tragödie vor seinen Augen stattfindet, verfällt der New Yorker in eine tiefe Depression und sein Leben gerät immer mehr aus den Fugen. Schließlich fängt Howard in seiner Verzweiflung sogar an, Briefe an die verschiedensten abstrakten Dinge und Konzepte zu schreiben. Wenigstens hat der Werbefachmann Mitarbeiter und Freunde (u.a. Edward Norton, Kate Winslet und Michael Pena), die sich um ihn sorgen und gar nicht daran denken, ihren Chef seiner Trauer zu überlassen. Doch eine Besserung von Howards Zustand tritt erst auf, als drei besondere Figuren in sein Leben treten: Der Tod (Helen Mirren), die Zeit (Jacob Latimore) und die Liebe (Keira Knightley), die allesamt Briefe von ihm erhalten haben, suchen ihn auf.

 

Fazit:

Mal wieder ein versuchter Angriff Will Smiths auf unsere Tränendrüsen und auch dieses Mal meinen es die internationalen Kritiken nicht gut mit seinem Film. Verborgene Schönheit wurde regelrecht verrissen in der Presse und wenn ich ehrlich bin für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Der größte Schwachpunkt des Films liegt meiner Meinung nach in dem kläglichen Versuch, dich als Zuschauer permanent emotional mitzunehmen und zum Heulen zu bewegen. Das funktionierte wie bei The Light between Oceans  aus dem letzten Jahr auch hier nicht bei mir. Es wird quasi versucht mit einem Vorschlaghammer Emotionen einzuprügeln und das führt bei mir dann zum Gegenteil, wenn ich permanent mit depressiven Szenen, Heulorgien und krampfhaft tiefgründigen Dialogen zugeschissen werde.

Dennoch hat mir die Geschichte insgesamt gefallen, die 2-3 nette Wendungen und Überraschungen beinhaltet und doch auch interessante Ideen hatte. So hat mir gefallen, dass auch Kate Winslet, Edward Norton und Michael Pena – welche eigentlich die Schauspieler, die Tod, Liebe und Zeit spielen sollen, auf ihre Rollen vorbereiten – gleichzeitig jeweils selbst was über Tod, Liebe und Zeit lernen und somit auch sich therapieren und nicht nur Will Smiths Figur. Mehr will ich nicht verraten aber prinzipiell hat mir das schon gefallen. Schauspielerisch überzeugen vor allem Will Smith und Helen Mirren, der Rest des super hochwertigen Casts ist leider nicht wirklich gefordert und wirkt ein wenig verschenkt.

bewertungsskalafinal3,0

 

Manchester by the Sea

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Storyanriss:

Der einsame und schweigsame Lee Chandler (Casey Affleck), als Handwerker für einen Bostoner Wohnblock zuständig, wird von einer erschütternden Nachricht aus dem Alltag gerissen: Sein Bruder Joe (Kyle Chandler) ist plötzlich gestorben. Nach dem überraschenden Tod soll sich Lee um Joes 16-jährigen Sohn Patrick (Lucas Hedges) kümmern. Dafür zieht er von Boston zurück in seine Heimat, die Hafenstadt Manchester an der amerikanischen Ostküste. Doch muss er dort nicht nur Ersatzvater für einen Teenager sein, ohne so was jemals zuvor gemacht zu haben, sondern trifft auch seine Ex-Frau Randi (Michelle Williams) wieder, mit der er früher chaotisch, aber glücklich zusammenlebte. Die alten Wunden beginnen, erneut zu schmerzen und Lee fängt an, sich zu fragen, was es braucht, um mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen – und was es braucht, eine gesunde Zukunft zu beginnen.

Fazit:

Nach You Can Count on Me und dem skandalösen Margaret ist Manchester by the Sea erst der dritte Film überhaupt von Kenneth Lonergan. Lonergan konzentriert sich auf die eher kleinen und unscheinbaren Momente, die uns mehr über die Charaktere erzählen als es vielleicht so manch großer Gefühlsausbruch tun würde. Manchmal erfährt man Dinge aus der Vergangenheit oder über Figuren nur beiläufig in einem Nebensatz, ohne weiter aufgegriffen und nochmal wirklich relevant zu werden. Der Film ist nicht nur minimalistisch und realistisch, er ist vor allem auch authentisch – super geschrieben und eingefangen von Kenneth Lonergan.

Die Leistungen der drei Hauptrollen Casey Affleck, Lucas Hedges und Michelle Williams waren super und die drei Darsteller wurden auch gerade erst allesamt für einen Oscar nominiert. Ziemlich verrückt wenn man bedenkt, dass Lucas Hedges noch recht unerfahren ist, Casey Affleck weiter aus dem Schatten seines großen Bruders tritt und eigentlich Matt Damon ersetzt und Michelle Williams im Prinzip nur in 2-3 Szenen überhaupt zu sehen ist. Dafür hat sie eine Szene im Film, wo sie nicht nur kurz den Star des Films überstrahlt, sondern auch durch ihre Beziehung zum verstorbenen Heath Ledger und ihrem gemeinsamen Kind, diesem Moment eine krasse emotionale Tiefe verleiht. Von vielen wird diese Szene als beste Szene des vergangenen Kinojahres gesehen.

Manchester by the Sea handelt zwar hauptsächlich von traurigen, schwer zu verdauenden Themen wie der Trauerbewältigung, versucht aber recht häufig diese Stimmung mit witzigen Akzenten aufzubrechen. Für mich hat das leider nicht immer funktioniert und kam manchmal fast schon störend und merkwürdig daher. Generell muss ich gestehen, dass ich emotional nicht komplett abgeholt wurde, obwohl prinzipiell alles stimmte. Ich habe zuvor – nach all den Stimmen zum Film – einfach so stark damit gerechnet komplett fertig und berührt zu sein von den Schicksalen dieser Figuren, dass ich vielleicht unterbewusst ein wenig zu gemacht habe. Dennoch denke ich, dass ich da eher in der Minderheit bin und trübt meinen Eindruck vom Film nur minimal.

Manchester by the Sea hat für mich das Konzept des Slice of Life deutlich besser umgesetzt als Paterson letztes Jahr und überzeugt vor allem durch seine authentischen Charaktere und Schicksale, die nicht nach Hollywoodregeln inszeniert sind und vor allem durch drei tolle Darstellerleistungen getragen werden.

bewertungsskalafinal4,0

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind | Kritik / Review

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5 Jahre mussten die Muggles dieser Welt auf einen neuen Film aus dem Harry Potter Universum warten und nun ist es endlich soweit. Da es sich um ein Spin-Off handelt, das zudem Jahrzehnte vor den Ereignissen rund um Harry spielt, sind Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint und der Rest des bekannten Casts nicht dabei.

Zu den neuen Darstellern gehören unter anderem Oscar-Preisträger Eddie Redmayne (The Danish Girl), Colin Farrell (The Lobster), Dan Fogler (Balls of Fury), Ezra Miller (We need to talk about Kevin) und Katherine Waterston (Steve Jobs).

Die Regie hat David Yates übernommen, der in diesem Jahr bereits den eher schlechten Legend of Tarzan zu verantworten hat. Jedoch ist er auch derjenige, der die letzten vier „Harry Potter„- Filme inszeniert hat, was ihn dann letztlich doch zu einer geeigneten Wahl für den ersten Teil der neuen Reihe macht.

Storyanriss:

In New York wird die magische Welt 1926 von einer unbekannten Macht bedroht, die die Gemeinschaft der Zauberer an fanatische No-Majs (Amerikanisch für Muggels) verraten will. Von all diesen Spannungen ahnt der exzentrische und hochbegabte britische Zauberer Newt Scamander (Eddie Redmayne) noch nichts, denn der hat gerade erst eine weltweite Forschungsreise abgeschlossen, mit der er die Vielfalt magischer Wesen erforschen will. Einige von ihnen trägt er sogar in seinem Koffer mit sich herum. Doch als der ahnungslose Jacob Kowalski (Dan Fogler) versehentlich einige der Geschöpfe freilässt, droht eine Katastrophe. Bei ihrem Versuch sie wieder einzufangen, treffen Newt und Jacob auf Tina Goldstein (Katherine Waterston), die ihnen unter die Arme greift. Doch ihre Unternehmungen werden durch Percival Graves (Colin Farrell) erschwert, dem Direktor für magische Sicherheit im Magischern Kongress der USA. Der hat es nämlich auf Newt und Tina abgesehen.

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Ich will unbedingt ein Zauberer sein.

Fazit:

David Yates hat die Kurve noch einmal bekommen und beendet das Jahr trotz Legend of Tarzan mit einer positiven Bilanz, denn mit Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind hat er den deutlich bedeutenderen Film nicht nur nicht gegen die Wand gefahren, sondern auch die neue Filmreihe würdig eröffnet und J.K. Rowlings krass verfrühter Ankündigung über 4-5 weitere Filme keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn zusätzlich die Zahlen stimmen, wovon einfach auszugehen ist.

Die neu eingeführten Figuren haben mir fast durchgehend gut gefallen, vor allem das Duo aus Jacob gespielt von Dan Fogler und Newt gespielt von Eddie Redmayne hat super für mich funktioniert. Von Anfang an hatten die beide eine coole Chemie auf der Leinwand, die dann auch bis zum Schluss das Niveau halten konnte. Beide Figuren wirkten sehr authentisch und wie gemacht für diese Schauspieler. Vielleicht war es Schicksal, dass Eddie Redmayne damals nicht die Rolle des Tom Riddle in der alten Saga bekommen hat und jetzt in dieser Rolle brillieren kann. Ich stelle mir seinen Tom Riddle gerade vor wie seinen Ausrutscher in Jupiter Ascending – ohje.

Die Figur die mir am wenigsten gefallen hat wurde vom neuen „Justice League„-Flash Ezra Miller verkörpert und wirkte total wie ein Fremdkörper. Dummerweise ist das auch seine Charakterbeschreibung in a nutshell, was ich aber meine ist, dass er irgendwie super drüber wirkte und sehr creepy, was aber seinen eigentlich eher tragischen Charakter ins Lächerliche zog. Ich kritisiere hier weniger Miller als Schauspieler, sondern eher die Art und Weise wie seine Rolle angelegt zu sein scheint was für mich nicht in sich stimmig erschien. Generell hat mir der Storybogen seiner Familie nicht sonderlich gefallen.

Grandios hingegen waren die titelgebenden phantastischen Tierwesen, schön vielseitig und spannend gestaltet. Die Szenen mit ihnen im Koffer und in weiten Teilen des Films waren einfach cool und bei mir wurde auf jeden Fall der Wunsch geweckt, in weiteren Filmen noch mehr zur Lore der Wesen zu erfahren.

Man merkt Rowlings erstem Drehbuch zwar hier und da paar ruppige Sprünge oder zuviele Set-Ups für kommende Filme an, aber dennoch dauerte es auch keine 2 Minuten bis man wieder in der „Harry Potter„-Welt angekommen ist trotz all der Jahre Abstand und das ist meiner Meinung nach viel wichtiger als diese paar Ungereimtheiten. Zu diesen zähle ich dann auch ein wenig das Finale mit dem obligatorischen Showdown am Ende, der mir nicht gefallen hat. Also ich rede hier vom Aktionanteil des Endes, das sehr generisch war und Erinnerungen an Suicide Squad hochkommen ließ. Der emotionale Anteil jedoch hat mich abgeholt, er war sehr liebevoll inszeniert und war sehr zufriedenstellend.

Insgesamt ist David Yates Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind bis auf ein paar Kleinigkeiten ein gelungener Start des neuen Franchises geworden, der Pflicht für alle „Harry Potter„-Fans sein sollte und definitiv Bock auf mehr macht.

bewertungsskalafinal4,0

Inferno | Kritik / Review

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Professor Langdon ist zurück! 7 Jahre nach dem letzten Film und 3 Jahre nach Erscheinen des Buchs von Dan Brown, finden Regisseur Ron Howard (Rush) und Hauptdarsteller Tom Hanks (Bridge of Spies) wieder zusammen für „Inferno„. Die Buch- und Filmreihe erfreut sich nicht nur in Deutschland sondern auch in weiten Teilen der Welt großer Beliebtheit und konnte bislang bereits die 1 Milliarde-$-Marke allein mit den Filmeinnahmen überschreiten. Für das dritte Leinwand-Abenteuer von Professor Langdon stoßen Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit), Ben Foster (Warcraft), Sidse Babett Knudsen (Westworld), Omar Sy und Irrfan Khan (beide Jurassic World) zum Cast.

Storyanriss:

Der Schweizer Milliardär und Wissenschaftler Bertrand Zobrist (Ben Foster) meint, die Erde sei so überbevölkert, dass es schon bald keine Hoffnung mehr gibt, die katastrophalen Folgen dieser Fehlentwicklung noch einmal umzukehren. Er hat deshalb eine Seuche entwickelt, die für eine nachhaltige Dezimierung der Menschheit sorgen soll. Der Meister-Kryptologe und Symbologie-Professor Robert Langdon (Tom Hanks) erkennt schnell, dass es nur einen Weg gibt, Zobrists Plan noch zu stoppen: Er muss „Inferno“ entschlüsseln, den ersten Teil von Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“. „Inferno“ handelt von der Reise des italienischen Dichters durch die Hölle und steckt voller nicht geknackter Codes und Symbole. Aber gerade jetzt verliert Langdon Teile seines Gedächtnisses. Als er ohne Erinnerung an die vergangenen Tage in einem Krankenhaus in Florenz aufwacht, tut er sich mit der Ärztin Sienna Brooks (Felicity Jones) zusammen. Sie soll ihm dabei helfen, sein lückenhaftes Gedächtnis wieder auf Vordermann zu bringen.

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Humanity is the disease, Inferno is the cure.

Fazit:

Den Beginn des Films fand ich ehrlich gesagt ein wenig anstrengend und konfus, denn auf Grund einer Kopfverletzung dreht Professor Langdon komplett am Rad und Ron Howard bombardiert den Zuschauer mit allerhand visuellen Eindrücken und Wackelkamera.

Danach wird der Film wieder bodenständiger und man bekommt den gewohnten Stil der ersten beiden Filme. Es wird viel gerätselt und kombiniert an vielen schönen Orten wie beispielsweise Florenz, Venedig oder Istanbul und im letzten Drittel gibt es die üblichen – mal mehr, mal weniger offensichtlichen – Wendungen und Twists in der Geschichte. Die Geschichte als solches fand ich gut wenn auch mitunter zu wirr und sprunghaft erzählt, aber Fingernägel kauend saß ich lange Zeit nicht am Rand meines Kinositzes.

Darüber hinaus hat mir die Chemie des neuen Gespanns aus Hanks und Jones gefallen auch wenn der Zuschauer oft ein wenig zurückgelassen wird, wenn sich beide im Eiltempo durch die Hinweise kombinieren. Alles im Allem kann ich Inferno denjenigen empfehlen, die bereits die Vorgänger gern gesehen haben und Spaß am miträtseln haben auch wenn Inferno letztlich nicht der beste Film der Reihe geworden ist.

bewertungsskalafinal3,0

Kurzkritiken Round-Up – September / Oktober 2016

The Mechanic 2: Resurrection

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Zur Abwechslung mal einen deutschen Regisseur mit einem internationalen Film. Dennis Gansel, der Regie bei Die Welle und Mädchen Mädchen führte, durfte sich jetzt also mit einem Budget von 40 Millionen austoben. Nachdem er mit Jason Statham die wichtigste Position auf der Agenda von sich überzeugen konnte, war der Weg für weitere Cast-Ergänzungen frei. Namentlich sind das Jessica Alba, Tommy Lee Jones und Michelle Yeoh.

Zum Film als solches kann man nur sagen: Kopf ausschalten und berieseln lassen. Wie dumm und absurd der Film werden würde, ließ sich schon nach 5 Minuten absehen, wenn Statham von einer Seilbahn auf einen fliegenden Paragleiter springt, dennoch kann man mit The Mechanic 2 Spaß haben. Hier und da kann der Film mit kreativen Einfällen und Gimmicks, coolen Action Choreographien oder schönen Locations punkten. Beispielsweise das Set-Piece rund um den Pool in luftiger Höhe. Und wenn euch das Alles nicht überzeugt hat, dann gibt es wenigstens noch Jessica Alba, im „Into the Blue„-Gedächtnis-Bikini – schwimmend.

Insgesamt ist The Mechanic 2 ein Film geworden, der dir den Puls zu keiner Zeit in die Höhe treibt und auch nach einer Stunde wieder aus dem Gedächtnis verschwunden ist, wie ein typischer Jason Statham Film. Er gehört definitiv nicht zu seinen besten Filmen aber muss sich auch keineswegs vor den anderen Streifen aus seiner Filmographie verstecken.

bewertungsskalafinal2,0

The Magnificent Seven

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Bei The Magnificent Seven / Die glorreichen Sieben handelt es sich um das Remake einer Neuinterpretation eines Klassikers. Logisch, oder? Genauer genommen versucht der „Training Day„-Regisseur Antoine Furqua mit The Magnificent Seven das Original Die glorreichen Sieben von 1960 ins Jahr 2016 zu holen, das wiederum ein westliche Adaption von Die 7 Samurai ist, der zu den größten und einflussreichsten Klassikern der Filmgeschichte zählt. Für dieses Unterfangen holte er sich wie auch schon für Training Day Ethan Hawke sowie Denzel Washington ins Boot. Zusätzlich konnten unter anderem auch die Dienste von Vincent D’Onofrio und dem aktuell wohl begehrtesten Schauspieler auf dem Markt, Chris Pratt, erworben werden.

Mich konnte diese Version von Die glorreichen Sieben eigentlich gut unterhalten. Hauptsächlich lag das an der Balance zwischen ulkigem Humor, guten Actionszenen und den herausstechenden Figuren von Denzel Washington, Vincent D’Onofrio und Haley Bennett. Sicherlich kann man in Frage stellen wie glaubwürdig Chris PrattsStar Lord„-Figur aus Guardians of the Galaxy im Western-Setting sind, oder ob man eine erneute Verfilmung des Stoffes brauchte, aber alles in allem war The Magnificent Seven ein sehr gut inszenierter Genrevertreter, mit tollen Bildern und einer phänomenalen Besetzung, den man sich ohne große Bedenken mal anschauen kann.

bewertungsskalafinal3,5

Findet Dorie

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Nach jahrelanger Bettelei hat US Talkshow Host Ellen DeGeneres ihren Willen bekommen und Pixar zu einem Nachfolger zu Findet Nemo überreden können. Eine wie sich bereits rausstellte Win-Win-Situation für beide Seiten, denn Findet Dorie ist nicht nur ein würdiger Nachfolger zu Findet Nemo geworden, sondern schaffte es auch mit bereits über einer Milliarde $ zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten.

Es gelingt dem Film dich sofort wieder in die alte Welt – Achtung Wortwitz – eintauchen zu lassen und erweitert darüber hinaus das Franchise sinnvoll. Wie der Filmtitel es bereits vermuten lässt, dreht sich dieser Teil vor allem um den sympathischen aber unter Gedächtnisschwund leidenden Fisch Dorie (Ellen DeGeneres) und der Suche nach ihren Eltern. Man bekommt die übliche Portion Witz, Anspielungen, Emotionen und Action geboten, die zusammen mit der Geschichte eine gelungene Kombination bilden. Natürlich gibt es neben den alten Charakteren auch einige neue wie beispielsweise den Octopus Hank (Ed O’Neill), der mit Sicherheit eines der Highlights darstellte.

Was mich hingegen ein wenig gestört hat, war Dories Signature Move: das Vergessen. Es ist natürlich ein lustiges Gimmick, das sich aber bei einem kompletten Film abnutzt und an Wert für mich verliert, wenn man alle 20 Sekunden darauf verweist.

Nichtsdestotrotz hat mir findet Dorie sehr gut gefallen auch wenn er trotz seines unfassbaren finanziellen Erfolgs nicht der beste Pixarfilm der letzten Jahre für mich ist.

bewertungsskalafinal3,5

Blair Witch

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Was monatelang als The Woods kommuniziert und vermarktet wurde, entpuppte sich bei einer Vorführung auf einem Filmfestival als Blair Witch – einem Nachfolger zum legendären und revolutionären Horror-Welthit aus dem Jahr 1999. Das Original hat es damals mit Hilfe einer genialen Marketingstrategie und keinem Internet wie wir es heute kennen geschafft, mit einem Budget von 60.000$ unfassbare 250 Mio einzunehmen und die Leute glauben zu lassen, dass es sich um echte Aufnahmen und Ereignisse handelt die den Hype letztlich generierten.

Das wird und KANN der neue Blair Witch schlicht und einfach nicht schaffen. Zwischen den Veröffentlichungen der beiden Filme liegen hunderte Horrorstreifen, die sich beim Original bedient haben, sowohl an der Geschichte als auch der damals neuen Idee der found-footage-Aufnahmen. Wenn man so die Kritiken zum aktuellen Film liest, bekomme ich das Gefühl, dass die Leute die Filme nicht in den richtigen Kontext setzen können. Man kann einfach nicht den selben Effekt erwarten, den das Original damals hatte, das Setting ist begrenzt und die Geschichte im Groben bekannt. Guckt euch heute nochmal den ersten Teil an und ihr werdet merken, dass er eurem heutigen Standard auch nicht mehr standhalten kann.

Die aktuelle Version muss man als Film sehen, der für die 2000er Generation gedacht ist und die heutige Jugend abholen soll und dafür war er passabel. Weite Teile des Films waren nicht sonderlich spannend und dienten mehr dem Aufbau einer letztlich unwichtigen Story. Obwohl Blair Witch eine geringe Laufzeit von 90 Minuten hat, wirkten diese Szenen oft dröge. Wichtiger waren aber natürlich die Horrorelemente, die leider oft nicht so recht ziehen wollten. Leider hat auch der Trailer teils die besten Schockmomente vorweggenommen. Somit blieb Blair Witch über weite Strecken des Films sehr mittelmäßige Kost, die mir erst mit dem meiner Meinung nach gelungenen Finale ein Appetithäppchen hinwarf.

Erwähnen muss man auch, dass man es mit der Wackelei der Kamera extrem übertrieben hat. In Kombination mit der unsäglich nervigen Soundabmischung machte es das Anschauen mitunter echt anstrengend. Blair Witch hat eine große Chance liegen lassen und ist zu mittelmäßig, als dass ich ihn euch empfehlen könnte.

bewertungsskalafinal2,0

Die Insel der besonderen Kinder / Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children

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Ich glaube im letzten halben Jahr war meine Vorfreude auf keinen Film so hoch wie auf die Verfilmung der dreiteiligen Bestseller-Buchreihe von Ransom Riggs, die ich über die letzten Wochen und Monate gelesen habe. Mit Tim Burton schien nicht nur einer meiner Lieblingsregisseure sondern auch ein perfekter Mann für diese phantasievolle Geschichte mit allerlei skurrilen Figuren gefunden worden zu sein. Dazu Eva Green, die ebenfalls zu meinen Lieblingen unter den Schauspielerinnen gehört, in einer der Hauptrollen.

Für mich hat der Film in den ersten zwei Dritteln ganz gut funktioniert, was vor allem daran lag, dass sich die Beteiligten relativ nah an die literarischen Vorlage hielten und die Veränderungen, die man im Vergleich dazu machte, oftmals nachvollziehen konnte. Hier und da wurden Sachen beispielsweise gekürzt um das Pacing zu beschleunigen und den Film nicht unnötig aufzublasen. Eine ziemlich merkwürdige Entscheidung mit der ich nicht einverstanden war, ist der Tausch der Figuren Olive und Emma. Man hat einen relativ unwichtigen Charakter zum Love interest aufgebauscht und dafür einen Hauptcharakter aus den Büchern in die zweite Reihe verbannt. Letztlich kann ich aber auch selbst mit dieser großen Veränderung noch Leben, weil sie immerhin einige coole Szenen, wie die im Kriegsschiff, mit sich brachte. Allgemein sah der Film bis dahin super aus, die Kindern waren toll dargestellt auch wenn der ein oder andere Charakter ein wenig drüber war – Tim Burton Style.

Was aber absolut nicht ging war das letzte Drittel des Films, das von Minute zu Minute dümmer wurde und so rein gar nichts mehr mit der Buchvorlage zu tun hatte. Vielleicht lag es am Studio, vielleicht hatte Tim Burton auch einen Schlaganfall – jedenfalls stimmte da fast nichts mehr. Die Set-Pieces waren an den Haaren herbei gezogen, die Handlung war absoluter Quatsch, das große CGI-Fest war Müll, Samuel L. Jackson war schrecklich und das Ende ging völlig in die Hose. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass selbst Nichtleser der Bücher dieses Finale scheiße finden und ich glaube vernichtender kann ein Urteil darüber nicht sein.

Vielleicht fühlte sich das Studio dazu genötigt, dem Film ein gewissermaßen finales Ende zu geben aus Angst, dass es nur bei einem Film bleibt, doch das Ende des ersten Buches bleibt eher offen und leitet das zweite Buch mit einer interessanten Prämisse ein. Im Film haben sie es nicht nur geschafft einen gewissen Aspekt der Story, der im zweiten Buch zu einem riesigen Twist führt bereits aufzuklären, nein, es ist ihnen sogar gelungen diesen komplett falsch und sinnlos aufzulösen. Da musste ich mich ernsthaft fragen, ob der Schreiber des Drehbuchs die Vorlagen überhaupt gelesen hat und ob man jemals ein Franchise erschaffen wollte, wenn man so stark in die Geschichte des zweiten Buchs eingreift, denn diese fällt damit im Prinzip komplett in sich zusammen.

Das letzte Drittel hat mich echt wütend gemacht und mir den bis dahin passablen Die Insel der besonderen Kinder fast zerstört.

bewertungsskalafinal3,0

Nerve | Kritik / Review

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Das Regie-Duo Henry Joost und Ariel Schulman, die für Paranormal Activity 3 & 4 verantwortlich waren, arbeiteten auch für Nerve wieder gemeinsam hinter der Kamera. Für ihre moderne Adaption von Wahrheit oder Pflicht besetzten sie die beiden Hauptrollen mit den jungen Darstellern Dave Franco (Bad Neighbors), Bruder vom oscarnominierten James Franco, und Emma Roberts (Scream Queens), Nichte der oscarprämierten Julia Roberts.

Storyanriss:

Im Internet macht ein neues, illegales Spiel namens „Nerve“ die Runde, bei dem die Teilnehmer riskante Herausforderungen meistern müssen, während die Welt ihnen dabei zuschaut. Nirgendwo scheint es noch ein anderes Gesprächsthema zu geben und auch die schüchterne Vee (Emma Roberts) bekommt davon Wind. Damit sie endlich mal im Mittelpunkt des Geschehens stehen kann, so wie ihre Freundin Sydney (Emily Meade), meldet sie sich als Spielerin an. Ihrer Mutter (Juliette Lewis) passt gar nicht, was die Tochter da vorhat – und wie zur Bestätigung der mütterlichen Sorgen hat Vee gleich zu Beginn von Nerve die Aufgabe, einen fremden Typen zu küssen. Spontan drückt sie Ian (Dave Franco) ihre Lippen auf den Mund. Von da an versuchen die beiden, die immer gefährlicheren Etappen zu meistern und werden dabei zur Internetsensation. Doch als Vee und Ian aus dem Spiel aussteigen wollen, merken sie, dass es dafür längst zu spät ist.

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Snitches get Stitches.

Fazit:

Nerve ist für mich ein gelungener Film geworden. Er ist kurzweilig, mit angenehmen Erzähltempo und einem echt charismatischen Hauptrollen-Duo, die eine super Chemie auf der Leinwand miteinander hatten.

Natürlich kränkelt der Film an allen Ecken und Enden an Logiklöchern, die aber eigentlich nicht wirklich unerwartet kommen bei dieser Grundidee des Films. Alles wird ein bisschen größer skaliert als es realistisch wäre und sämtliche Charaktere, vor allem eher die Statisten/Breite Masse, handeln oft unlogisch um die Geschichte und Dramatik zu unterstützen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die ein wenig unnötige und zu starke Dramatisierung einiger Storybögen im letzten Drittel des Films, sie kamen nicht unerwartet und wirkten gezwungen.

Nerve ist vor allem aber auch ein sehr stylisher Film geworden, coole Spielereien mit der Kamera haben nette Bilder erzeugt, dazu wurden verstärkt Neonlichter als Stilmittel eingesetzt, die die Optik des Films stark prägten. Passend dazu gab es einen sehr stimmigen und guten Soundtrack – lustigerweise ohne Machine Gun Kelly Beitrag, obwohl dieser sogar eine große Rolle im Film hat. Ich mochte auch die Einbindung von technischen Gimmicks und Overlays, um die ganzen digitalen Passagen dem Zuschauer verständlich zu präsentieren. Nerve ist ein kurzweiliger Film für Zwischendurch geworden, der zwar nicht lang im Gedächtnis bleibt aber dafür als seichte Unterhaltung perfekt geeignet ist.

bewertungsskalafinal3,0

Ben-Hur | Kritik / Review

benhur2016_blog1(Trailer)

2016 – nach Meinung des Filmstudios wohl genau die richtige Zeit für ein „Ben Hur„-Remake, genau genommen schon das zweite, denn auch die wohl bekannteste Verfilmung mit Charlton Heston als Judah Ben-Hur aus dem Jahr 1959 ist gewissermaßen ein Remake von der 1925er Version – wenn obgleich das wohl erfolgreichste Remake in der Filmgeschichte. Neben den 222 minütigen Monumentalfilm Ben Hur (1959) gibt es mit Titanic und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs nur zwei weitere Filme, die es bislang auf den Rekordwert von 11 gewonnenen Oscars gebracht haben.

Allein dieser Fakt macht es schon recht fraglich, wozu man diesen Film erneut ins Kino bringen soll und welche Zielgruppe man genau erreichen will. Regie führt in der 2016er Variante Timur Bekmambetov (Wanted) und die Hauptrollen wurden mit Jack Huston (American Hustle) als Judah Ben-Hur, Toby Kebbell (Warcraft) als Messala und Morgan Freeman (Die Unfassbaren 2) als Ilderim besetzt.

Storyanriss:

Judah Ben-Hur (Jack Huston), ein jüdischer Prinz, und Messala (Toby Kebbell), Sohn eines römischen Steuereintreibers, wachsen zu jener Zeit, zu der auch Jesus Christus (Rodrigo Santoro) lebt, gemeinsam auf. Sie sind beste Freunde, bis Messala eines Tages nach Rom geht, um sich dort weiterzubilden. Jahre später kommt er als völlig veränderter Mensch zurück, hat nur noch Spott für Judah und vor allem für dessen Religion übrig. Schon bald intrigiert er gegen seinen einstigen Freund und sorgt dafür, dass dessen Familie im Gefängnis landet und Judah auf ein Sklavenschiff gebracht wird. Der dort dem sicheren Tod geweihte Ben-Hur überlebt wie durch ein Wunder und kennt nur noch ein Ziel: Rache. Die bietet sich schließlich bei einem Wagenrennen in Rom, an welchem Ben-Hur im Dienste des ihm wohlgesonnenen Scheichs Ilderim (Morgan Freeman) teilnimmt.

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First to finish. Last to Die.

Fazit:

Mit bislang nur knapp 20 Mio Einnahmen bei 100 Mio reine Produktionskosten reiht sich Ben-Hur in die lange Reihe der gescheiterten Blockbuster aus diesem Jahr ein. Das Filmstudio bekommt somit die verdiente Bestrafung für ein Remake das Niemand wollte. Fairer Weise muss man dazu sagen, dass natürlich der finanzielle Erfolg allein kein Urteil über die Qualität eines Films erlaubt. Nicht selten verbergen sich hinter Box-Office-Bombs wahre Perlen – leider kann man das von dem diesjährigen Ben-Hur nicht gerade behaupten.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Film in allen Belangen schlecht wäre oder ich mich nicht auch unterhalten gefühlt hätte, denn Ben-Hur hat durchaus seine Momente und kann am ehesten in den beiden großen Actionsequenzen auf den Galeeren und im berühmten Wagenrennen trotz Unmengen an CGI brillieren. Vor allem die Spielereien mit der Kamera und einige der kreativen Ideen haben mir gefallen.

Nichtsdestotrotz schwächelt das Remake an allen Ecken und Enden. Die Art und Weise der Erzählung wirkt zuweilen sehr holprig; während auf der einen Seite Situationen in der Geschichte gestreckt wurden, hat man andere gehetzt oder beispielsweise wie Judahs Zeit in Rom komplett rausgelassen. Mittelmäßige, hölzerne Dialoge und fragwürdiges Handeln ohne Sinn und Verstand taten ihr Übriges. Natürlich darf bei einem solchen Film im Jahr 2016 auch ein Morgan Freeman nicht fehlen, bei dem mir abgesehen von seiner miesen Perücke auffiel, dass Regisseur und Castingdirector wohl eher die Texte aus dem Off mit seiner markanten Stimme besetzen wollten und ihm dann halt noch die passende Rolle dazu gaben, weil es günstiger war. Der Rest des Casts wirkte ein wenig seelenlos und vergessenswert. Die Motivationen der Figuren blieben oft unverständlich und Messala, der durchaus eine innerlich zerrissene Figur mit Potential ist, schwankt zeitweise einfach zu sehr zwischen den Extremen – manchmal innerhalb von einer Szene und wenigen Sekunden.

Sehr merkwürdig wirkte auch die eingebaute Jesus-Storyline. Klar, die gab es in ähnlicher Form schon im Charlton Heston Film, aber sie wirkte so aufgesetzt und überpräsent. Jesus taucht 4-5x aus dem Nichts auf und beeinflusst das Leben aller Mitmenschen mit seinen teils an Jedimindtricks erinnernden Wundern und Glückskekssprüchen. Das gipfelt letztlich dann in einem unnötigen Finale, welches nicht sonderlich vom Original abweicht aber für meinen Geschmack unpassend abstrus wirkte und sich nahtlos in den kitschigen und voll pathostriefenden Gesamteindruck des restlichen Films eingliedert. Es wird schon klar was der Film damit erreichen will, jedoch wollte dieser emotionale und religiöse Funke einfach nicht überspringen.

bewertungsskalafinal1,5

The Shallows | Kritik / Review

The-Shallows-blog3(Trailer)

Der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra liefert uns nach Non-Stop, Run All Night und Unknown Identity erstmals wieder einen Film ohne seinen Stamm-Schauspieler Liam Neeson. Nach diesen recht durchschnittlichen und düsteren Thrillern nimmt uns Collet-Serra mit ins Paradies. Für The Shallows springt Ex-Gossip-Girl und Ehefrau von Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds Blake Lively ins erfrischende Nass und liefert sich einen Kampf auf Leben und Tod mit einem Hai.

Storyanriss:

Für die junge Nancy (Blake Lively) gibt es nichts Schöneres als auf einem Surfbrett im Wasser zu sein und die Wellen des Meeres zu erobern. Als sie sich eines Tages alleine an einem verlassenen Strand auf ihr Brett schwingt, scheint alles wie immer zu sein. Doch im Meer lauern tödliche Gefahren und plötzlich wird sie von einem Weißen Hai angegriffen. Nancy gelingt es, sich gerade noch rechtzeitig auf einem einsamen Felsen im Meer in Sicherheit zu bringen. Dort muss sie schnell feststellen, dass sie auf diesem bis auf Weiteres festsitzt: Zwar ist das rettende Ufer nur wenige hundert Meter von ihr entfernt, doch der große Weiße wartet noch immer auf seine Gelegenheit, nach ihr zu schnappen. Für Nancy wird der Weg zurück ans Festland zu einem enormen Willenstest. Wird sie das Risiko auf sich nehmen?

Mom hatte Recht: es dauert ewig es zu finden, aber es ist perfekt.

Fazit:

The Shallows hat meine Erwartungen zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Schnell gleiten diese Art Filme ins Trash-Genre ab, das zwar auch mal Spaß machen kann und auch viele Fans hat, mir persönlich geben aber die eher ernsteren Varianten mehr. The Shallows ordnet sich eher in die zweite Kategorie ein und macht dabei ziemlich viel richtig.

Lob gebührt neben Blake Lively, die hier auf authentische Art und Weise das Maximum für so eine Rolle herausholt, vor allem auch der Kameraarbeit von Flavio Martinez Labiano. Mit geschickten Kniffen und Ideen, die immer wieder mit dem Element Wasser und den Set-Pieces spielten, gelangen einfach super Bilder. Generell muss man zu den Set-Pieces sagen, dass sich die Beteiligten für dieses doch relativ eingeschränkte Setting und solch klar verteilten Rollen ein paar coole Ideen haben einfallen lassen, auch wenn man ehrlicher Weise erwähnen muss, dass die Geschichte zuweilen sehr konstruiert ist und man natürlich auch hier und da die Logik im Handeln einiger Charaktere vergebens sucht.

Letztlich handelt es sich aber am Ende des Tages immer noch um einen Film und wenn man einen Film mit einer solchen Prämisse 100% logisch angehen würde, wäre dieser vermutlich nur 5minuten lang und schlicht schrecklich. Des Weiteren gefiel mir das Make-Up, das sich schön den Ereignissen entsprechend anpasste und so für eine bessere  Immersion sorgte. Auch die visuellen Effekten aus dem Computer konnten weitestgehend überzeugen, eigentlich ist mir nur ein Wellenritt zu Beginn des Films negativ in Erinnerung geblieben, weil man da meiner Meinung nach deutlich sehen konnte, wie man Blake Lively hinterher aufs Double retuschierte.

Ich habe eigentlich nicht wirklich mit so einem Genrefilm im aktuellen Kinobusiness gerechnet und bin daher umso positiver gestimmt einen so hochwertigen und gut inszenierten Vertreter zu bekommen, der sich nicht in eine Reihe mit Sharknado, Sandsharks oder Haialarm auf Mallorca stellt, sondern eher eine klassische Herangehensweise wählte.

bewertungsskalafinal3,5

Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows | Kritik / Review

teenage-mutant-ninja-turtles-2_blog2(Trailer)

Knapp 500 Millionen USD konnte Teenage Mutant Ninja Turtles 2014 trotz verhaltener Kritiken und Qualität einspielen. Logisch, dass sich Produzent Michael Bay (Transformers) und die Studiobosse es sich da nicht nehmen lassen ein Sequel zu produzieren. Für Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows durften die Verantwortlichen ein Budget von 130 Mio $ verpulvern. Unter anderem konnte man von diesem Geld alte Bekannte wie Megan Fox (Jennifer’s Body) oder Will Arnett (The Lego Movie) nochmals verpflichten und auch mit Stephen Amell, der vielen vor allem als Superheld Green Arrow bekannt sein dürfte, den Cast ergänzen.

Storyanriss:

Die Teenage Mutant Ninja Turtles Raphael (Alan Ritchson), Michelangelo (Noel Fisher), Donatello (Jeremy Howard) und Leonardo (Pete Ploszek) sehen sich mit mehrfacher Gefahr konfrontiert: Diesmal müssen sie es nicht nur mit Erzfeind Shredder (Brian Tee) aufnehmen, sondern auch mit dessen mutierten Handlangern Bebop (Gary Anthony Williams) und Rocksteady (Stephen Farrelly) – während der Alien-Kriegsherr Krang (Brad Garrett) im Hintergrund an seinem Welteroberungsplan arbeitet. Glücklicherweise stehen den humanoiden Schildkröten weiterhin Reporterin April O’Neil (Megan Fox) sowie Kameramann Vern (Will Arnett) zur Seite, und sie finden im Eishockeyschläger-bewaffneten Casey Jones (Stephen Amell) einen neuen Verbündeten. Aber wollen die Turtles weiterhin die Helden im Schatten bleiben – oder sich New York endlich zeigen?

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Warum sind wir nicht bei den Turtles? Wenn etwas Schlimmes passiert, muss man doch bei den Turtles sein.

Fazit:

Ich mach’s kurz und knapp: auch das zweite Abenteuer der neuen Turtles ist schrecklich. Du merkst einfach von der ersten Sekunde an, dass sich bei den Filmstudios absolut gar kein Kopf gemacht wurde, wie man das Franchise retten und die Fehler des Vorgängers ausbügeln kann. Er wirkt in allen Belangen schlicht genauso sloppy wie der Start der Reihe aus 2014.

Die Charaktere bleiben sehr oberflächlich und generell stark in ihrer Schublade. Die Turtles und Krang waren noch akzeptabel und Will Arnetts Rolle in diesem Film, konnte hin und wieder immerhin für paar witzige Highlights sorgen. Mehr Probleme machten da die restlichen Antagonisten oder auch die Rollen von Tyler Perry sowie Megan Fox. Richtig dumm, overacted, sexistisch und belanglos beschreiben sie ganz gut. Shredder hatte man extra neu gecasted – wofür auch immer. Bebop und Rocksteady haben zuviel Screentime bekommen und waren meiner Meinung nach klar für eine Altersgruppe bis maximal 15 ausgelegt, konnten mich also zu keinem Zeitpunkt überzeugen und nervten permanent.

Leider macht auch der Film als solches nicht viel Spaß. Die Action langweilt, die Geschichte ist typisches 0815-Popcornkino und die Effekte aus dem Computer versuchen das alles nur zu vertuschen. Holt euch bitte für Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows kein Kinoticket, macht nicht wieder den gleichen Fehler. Wir brauchen echt nicht noch einen weiteren Teil und können froh sein, wenn diese Variante der Turtles wieder in den Schatten verschwindet.

bewertungsskalafinal1,5

Jason Bourne | Kritik / Review

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Vor nunmehr 14 Jahren startete damals noch Doug Liman (Edge of Tomorrow) das Bourne-Franchise rund um den wortkargen und an Amnesie leidenden Agenten gespielt von Matt Damon. Nach Bourne Identität gab es einen Wechsel auf dem Regiestuhl und Paul Greengrass übernahm für Die Bourne Verschwörung und Das Bourne Ultimatum das Kommando und hob die Reihe auf ein neues Level.

Nach diesen drei Teilen schien die Geschichte auserzählt und das Kapitel Bourne für beendet, bis man im Jahr 2012 einen neuen Versuch startete um das Agententhriller-Franchise zurückzubringen. Ohne Matt Damon, ohne Paul Greengrass aber dafür mit Jeremy Renner als Aaron Cross. Dieser Versuch zahlte sich für die Studios nicht sonderlich aus, woraufhin man sich dazu entschied, das alte Erfolgsduo wieder ins Boot zu holen und mit dem aktuellen Ableger Jason Bourne das Feuer neu zu entfachen.

Storyanriss:

Die Welt hat sich verändert, seit wir den Agenten mit Amnesie, Jason Bourne (Matt Damon), in „Das Bourne Ultimatum“ gesehen haben: Die durch Edward Snowden aufgedeckten Geheimdienstüberwachungen unbescholtener Bürger haben das Vertrauen in Regierungen gemindert und die Nachrichtendienste für Leaks sensibilisiert. Als die CIA um brisante Daten erleichtert und die Lage mit der Warnstufe „könnte schlimmer sein als bei Snowden“ beschrieben wird, gerät Bournes alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier des Geheimdienstes – der erfahrene CIA-Chef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) treibt seine Leute an, Nicky unbedingt zu finden. Von der Cyber-Spezialistin Heather Lee (Alicia Vikander) vom Monitor aus beobachtet, tut sich Nicky wieder mit dem ebenfalls untergetauchten Bourne zusammen. Sie warnt ihn vor einem neuen Agenten-Programm, das viel gefährlicher ist als das, in dem Bourne ausgebildet wurde. Was beide nicht wissen: Längst werden sie nicht nur überwacht, sondern auch von einem Auftragskiller (Vincent Cassel) verfolgt.

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Remembering everything doesn’t mean you know everything.

Fazit:

Matt Damon ist zurück in seiner Paraderolle als Jason Bourne und setzt sich ohne große Probleme vor das Spin-Off mit Jeremy Renner aus dem Jahre 2012. Dennoch schaffen es Paul Greengrass und Matt Damon 9 Jahre nach Das Bourne Ultimatum nicht so ganz die Klasse der ursprünglichen Trilogie zu erreichen. Die Geschichte knüpft recht logisch an die Geschehnisse des Vorgängers an und war alles in allem okay, wenn auch nicht übermäßig innovativ und spannend.

Viel schwerwiegender waren für mich die enttäuschenden Actionszenen und die verdammte Shaky-Cam mitsamt all ihren Cuts.  Ich weiß, dass das im Prinzip schon als festes Feature der „Bourne„- Filme gilt und im Vergleich zu vielen anderen Filmschaffenden in Hollywood, konnte man Paul Greengrass und seiner Crew bislang zugestehen, dieses Gimmick mit am besten genutzt zu haben, denn trotz der künstlich erzeugten Unruhe, konnte man eigentlich immer den Ereignissen folgen, vor allem auch in den guten Nahkampfszenen.

Jason Bourne jedoch war stellenweise nur noch das reinste Schnittgewitter, das leider anstrengend und ermüdend war. Leider gab es dieses Mal auch kaum Actionszenen, die man mit dieser kaschierenden Technik hätte aufwerten können, weil Jason Bourne allgemein kaum brauchbare Kampfszenen bot. Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir jetzt auf Anhieb keine einzige ein, wohingegen ich mich jetzt noch an so einige Kampfszenen aus vergleichbaren Filmen wie James Bond: Spectre und Mission Impossible: Rogue Nation aus dem letzten Jahr erinnern kann. Stattdessen habe ich den Eindruck bekommen, man hätte den Fokus auf Verfolgungsjagden gelenkt. Der Film beginnt und endet jeweils mit einer großen und viel zu langen Verfolgungsjagd, die ziemlich ermüdend und wenig spannend waren. Die Szene zu Beginn des Filmes hatte immerhin noch ein cooles Setting und einen netten Kniff am Ende, aber das große Finale wirkte nicht wie von den Machern erhofft auf mich.

Unter den Cast-Ergänzungen sticht vor allem eine hervor: die frisch gebackene Oscargewinnerin Alicia Vikander. Ihr Schauspiel gab dieser interessanten und spannenden Rolle die nötige Glaubwürdigkeit. Als schade hingegen empfand ich dann aber doch das verpasste, relativ unangenehme Ende, welches man dann doch wieder in letzter Sekunde über den Haufen warf. Alles in allem kann ich Jason Bourne empfehlen auch wenn er keine Begeisterungsstürme bei mir auslöste.

bewertungsskalafinal3,0