Star Trek: Beyond | Kritik / Review

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Nach Star Trek und Star Trek: Into Darkness, für die sich beide Male der Regisseur von Star Wars: The Force Awakens, J.J. Abrams, verantwortlich zeigte, durfte beim aktuellen Ableger Star Trek: Beyond Justin Lin auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Justin Lin hat sich unter anderem mit den Action-Blockbustern des „Fast & Furious„-Franchises einen Namen gemacht. Simon Pegg, der als Scotty selbst Teil dieses Franchises und bekennender Nerd ist, schrieb dieses Mal selbst das Drehbuch und versprach vorab, wieder mehr zu den Wurzeln der Marke zurückzukehren und einen Film abzuliefern, der dem 50. Jubiläum würdig sein wird.

Neu im Schauspiel-Ensemble sind Sofia Boutella (Kingsman) als Jaylah und Idris Elba (Pacific Rim) als Krall. In einem Interview verriet Simon Pegg kürzlich, dass die Figur der Jaylah eine toughe Frauenrolle werden sollte und die Crew während des Entstehungsprozesses die Figur immer nur „Jennifer Lawrence from Winter’s Bone“ nannte, weil sie das Ideal gut verkörperte. Aus Jennifer Lawrence wurde irgendwann JLaw und aus Jlaw dann letztlich Jaylah.

Storyanriss:

Das Raumschiff Enterprise wird wieder startklar gemacht und so geht die Crew um Captain Kirk (Chris Pine) auf eine neue, interstellare Mission. Doch noch während sie unterwegs im All sind, werden sie vom feindseligen Außerirdischen Krall (Idris Elba) und seinen Schergen angegriffen, was in einer Katastrophe mündet: Die Enterprise wird vollständig vernichtet und die einzelnen Besatzungsmitglieder müssen notgedrungen Zuflucht auf dem fremden Planeten Altamid suchen. Weit voneinander getrennt, müssen sie versuchen, sich auf unbekanntem Terrain durchzuschlagen. Der neuerdings ziemlich in sich selbst gekehrte Kirk findet sich mit dem jugendlichen Optimisten Chekov (Anton Yelchin) wieder, während Uhura (Zoe Saldana) und Sulu (John Cho) von Krall gefangen genommen werden. Spock (Zachary Quinto) und „Pille“ McCoy (Karl Urban) sind sich derweil nicht besonders grün und unterdessen freundet sich Scotty (Simon Pegg) mit der Alien-Kriegerin Jaylah (Sofia Boutella) an, die zu einer starken Gefährtin wird. Ob die Crew der Enterprise wieder zusammenfinden und Krall eins auswischen wird?

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Die Furcht vor dem Tod hält uns am Leben.

Fazit:

Puh, mein Vertrauen in Simon Pegg wurde nicht enttäuscht. Er hatte doch Recht als er nach den Reaktionen auf den ersten Trailer behauptete, dass dieser den Film kaum widerspiegelt und Star Trek: Beyond mehr Substanz haben wird. Für mich waren das nicht nur leere Worte. Ich habe prinzipiell kaum Ahnung von Star Trek, aber da man allgemein von der neue Reihe behauptet, sie würde mehr Star Wars als Star Trek ähneln, erklärt das eventuell warum mir die Vorgänger zu Star Trek: Beyond so gefallen haben. Auch wenn Into Darkness für mich nicht mehr so gut war wie noch der Start der Reihe. Selbst J.J. Abrams hat seine Fehler in der Produktion mittlerweile eingeräumt.

Was ich mir vorab vom neuen Film gewünscht und auch bekommen habe, waren neue Völker, Rassen und Planeten mitsamt ihren verschiedenen Kulturen. Ich glaube, dass das ein wichtiger Bestandteil in „Star Trek“-Filmen ist. Beyond macht das ziemlich gut, beginnt auch direkt den Film mit einer solchen Etablierung einer neuen Rasse und schafft es auch im weiteren Verlauf weitere einzuführen. Darüber hinaus kann man einfach nur wieder erwähnen wie gut die Besetzung der Rollen ist. Mir gefallen alle Darsteller gut und ich empfand es auch als klug, nicht immer nur Kirk und Spock in den Mittelpunkt zu stellen und nur ihre Charaktere zu entfalten. Also selbstverständlich bilden die beiden die Säulen der Geschichte, aber Justin Lin und Simon Pegg gelingt es in Star Trek: Beyond beispielsweise die Beziehung von Dr. McCoy (Karl Urban) und Spock (Zachary Quinto) auszubauen oder auch gänzlich neue Charaktere wie Jaylah vielschichtig zu etablieren. Selbst der Bösewicht Krall bekommt – zugegebener Maßen erst im 3. Akt – eine interessante Backstory.

Krall als solches reiht sich für mich nahtlos in die Reihe der neuen „Star Trek“-Bösewichte ein: ganz solide, aber nichts für die Ewigkeit. Durchwachsen empfand ich auch die Action, vor allem wenn man sie an einem „Justin Lin“-Maßstab misst, der sich bekanntermaßen im „Fast & Furious„-Franchise austoben durfte und bereits bewiesen hat. Vieles, gerade in der ersten Filmhälfte, hat mir gefallen, wohingegen mir der Großteil vom Finale nicht so zugesagt hat. Nicht sonderlich kreativ oder cool inszeniert trotz der ganzen Effekte. Und ganz schrecklich war dieser Part mit der „Sabotage“-Untermalung – das war Quatsch. Insgesamt jedoch konnte mich Star Trek: Beyond aber überzeugen und beweißt mal wieder, wie Trailer oft täuschen können – positiv wie negativ.

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Independence Day 2: Wiederkehr | Kritik / Review

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Zwanzig Jahre mussten ins Land ziehen, bis der deutsche Regisseur Roland Emmerich und die Filmstudios sich für eine Fortsetzung des Klassikers aus dem Jahr 1996 entschieden. Für dieses 170Mio$ Projekt konnten im Prinzip fast alle Mitglieder des alten Casts erneut verpflichtet werden.

Namentlich sind das Jeff Goldblum (Die Fliege), Bill Pullman (Lost Highway), Judd Hirsch (Numb3rs), Vivicia A. Fox (Kill Bill) und Brent Spiner (Star Trek). Einzig das einstige Gesicht des Originals Will Smith entschied sich gegen ein erneutes Engagement und die Kinder aus dem ersten Film wurden mit Jessie T. Usher  (Survivor’s Remorse) und Maika Monroe neu besetzt. Monroe wurde durch ihre Hauptrolle im letztjährigen Hit It Follows bekannt. Neben ihr und Usher darf sich auch Liam Hemsworth (Tribute von Panem) als Teil der neuen Generation beweisen.

Storyanriss:

20 Jahre ist es her, dass Aliens die Erde attackierten und die Hälfte der Bevölkerung auslöschten. Vor allem der mutigen Mission des Piloten Steven Hiller (Will Smith) und des Satellitentechnikers David Levinson (Jeff Goldblum) verdanken wir es, dass die Außerirdischen 1996 besiegt wurden – tragischerweise kam Hiller dann 2007 ums Leben, als er einen Alien-Hybrid-Fighter testete. Und 2016 wird er umso mehr vermisst, als sich die Warnung des Ex-Präsidenten Whitmore (Bill Pullman) bewahrheitet und die Außerirdischen einen neuen, noch verheerenderen Angriff starten! Die Menschheit, die in bis dato nie gekannter Einigkeit ein mit Alien-Technologie erweitertes Verteidigungssystem schuf, steht vor ihrer größten Herausforderung. Die Hoffnungen ruhen auf den jungen Kampfpiloten Jake (Liam Hemsworth) und Dylan (Jessie Usher), dem Stiefsohn des verstorbenen Steven Hiller.

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 Wir haben ihre Technologie benutzt um unseren Planeten stärker zu machen, aber das wird nicht genügen.

Fazit:

Wie auch schon beim Vorgänger gilt die Devise: Kopf ausschalten und genießen, denn anders funktioniert diese Art Film eigentlich nicht. Jedoch muss ich gestehen, dass selbst wenn man sich komplett darüber im Klaren ist, was einen hier erwartet, es stellenweise schwer zu ertragen war. Im Gegensatz zum Original aus dem Jahr 1996, gelingt es Emmerich 20 Jahre nach dem Welthit nicht noch einmal so ein Stück Filmgeschichte zu schaffen – da lehne ich mich nicht sonderlich weit aus dem Fenster. Den meisten dürfte bewusst sein, dass Independence Day damals großer Quatsch war, aber dieser war so gut gemacht und mit sovielen tollen Ideen und Elementen gespickt, sodass man auch – wie ihr meinem Retro-Review entnehmen könnt – heute noch hin und wieder mit Genuss diesen Film schauen kann. Independence Day 2: Wiederkehr bekommt diesen Balance-Akt nicht hin.

Den neuen Charakteren fehlt es total an Charisma und Charme, Liam Hemsworth sowie auch Jessie T. Usher, der Will Smiths Stiefsohn verkörpert, und die meisten anderen neuen Figuren bleiben furchtbar konturenlos und uninteressant. Einzig allein Maika Monroe gab mir ein wenig was. Hier merkt man auch deutlich Smiths Abwesenheit. Somit blieb es die Aufgabe der alten Charaktere den Zuschauer emotional abzuholen, was aber auf Grund der schieren Masse an Figuren durch zu wenig Screentime fast nicht umsetzbar war. Darüber hinaus gab es viele sehr dumme Szenen – beispielsweise im Prinzip alles mit Judd Hirsch oder Nicolas Wright – die man hätte rauslassen können, um die gewonne Zeit in die Charakterentwicklung anderer Figuren zu stecken, denn einen Nutzen für die Geschichte hatten sie nicht. Allein diese Bootsszene.. meine Fresse.

Effektetechnisch explodiert einem natürlich fast der Kopf, weil alles so groß und unübersichtlich ist. Man geht ja vor allem auch in diese Art Film um das große Krachbumm-Spektakel zu sehen, das kann schön stumpf sein und trotzdem viel Spaß bringen, leider ließen Inszenierung, Kreativität und Umsetzung ein wenig zu wünschen übrig. Das Finale war weniger spannend als es uns die Macher glauben machen wollten und insgesamt eher unbefriedigend. Der Film kopiert mitunter schon dreist vom Original, versucht aber immer noch 1-2 Schippen oben drauf zu setzen, doch obwohl alles doppelt so groß, doppelt so bombastisch ist, macht es maximal halb so viel Spaß.

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Es gab aber auch 1-2 Aspekte an Independence Day 2: Wiederkehr die mir gut gefielen, das waren im Detail der Anfang und vor allem die Welt die beschrieben wurde, denn 20 Jahre nach der ersten Invasion haben sich die Menschen die Alientechnologie zu eigen gemacht und in ihr alltägliches Leben integriert. Das war cool und hatte viel mehr Potential für Exposition – beispielsweise die Dörfer und Städte, die an den Wrackteilen der Alienraumschiffe entstanden sind, fand ich spannend. Verschenkte Möglichkeit für ein besseres Drehbuch. Naja und der alte Cast rettet natürlich auch viel raus – Goldblum und Pullman allen voran.

Insgesamt stinkt Independence Day 2: Wiederkehr im Vergleich zum Original von 1996 trotz 20 Jahren Zeit ab und ausgerechnet Will Smith, der in den letzten Jahren nicht immer die besten Entscheidungen getroffen hat, lag hier eventuell richtig – auch wenn es mit ihm vielleicht ein ganz anderer Film geworden wäre.

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Warcraft: The Beginning | Kritik / Review

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(Trailer)

Ich würde behaupten, dass Warcraft: The Beginning nach Ghostbusters mit am meisten vorverurteilt wurde nach dem ersten Trailer in diesem Jahr. Angeblich schlechtes CGI, schlechtes Schauspiel und vieles mehr sahen sich harscher Kritik ausgesetzt. Und auch ich war nicht vollends überzeugt vom Film nach den Trailern. Im Gegensatz zu vielen anderen gab ich dem Projekt aber dennoch erstmal mein blindes Vertrauen.

Aus folgenden zwei Gründen: Duncan Jones, Sohn der verstorbenen Musiklegende David Bowie und bekennender Warcraft-Fan, hat sich bereits mit Source Code und vor allem Moon einen Namen in Hollywood gemacht und vermittelte den Eindruck, die Vorlage zu respektieren – was wirklich nicht üblich ist bei Videospielverfilmungen.

Zweiter Grund: Blizzard – gehört zu den erfolgreichsten und mächtigsten Spieleschmieden der Welt mit zahlreichen Games, die man beruhigt als Klassenprimus in ihrem Genre bezeichnen kann. Unter anderem mit der Marke Warcraft. Blizzard hat uns Fans über Jahrzehnte mit CGI-Zwischensequenzen in ihren Games das Wasser im Mund zusammen laufen lassen wie kein zweiter. Die Qualität war so gut, dass sie nicht nur mit Hollywood mithalten konnte, sondern sich auch jeder Fan immer gefragt hat, wann endlich mal ein kompletter Film in diesem Stil gedreht wird.

Und nun ist es nach all den Jahren des Wartens endlich soweit und das halbe Internet hasst ihn schon bevor es das finale Produkt zu sehen gibt. Ob sich die Befürchtungen der Leute letztlich bewahrheiten oder nicht, könnt ihr natürlich im Fazit erfahren.

Storyanriss:

Im Reich der Menschen namens Azeroth leben die Bewohner schon seit vielen Jahren ein friedliches Leben. Doch von einem Tag zum nächsten bricht großes Unheil in Form einer furchteinflößenden Rasse über sie: Kampferprobte Orcs haben ihre Heimat Draenor verlassen, weil diese dem Untergang geweiht ist und nun sind sie auf der Suche nach einem neuen Ort, um sich niederzulassen. Als die Orcs ein Portal öffnen, das beide Welten miteinander verbindet, wird ein erbitterter und unbarmherziger Krieg um Azeroth entfesselt, der jede Menge Opfer auf beiden Seiten fordert. Um ihren Untergang abzuwenden, streben der Mensch Anduin Lothar (Travis Fimmel) und der Orc Durotan (Toby Kebbell) ein gemeinsames Bündnis für ihre Rassen an.

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Wenn wir kein Bündnis schließen, wird unsere Welt untergehen.

Fazit:

Alles halb so schlimm. Wer Panik hatte, dass Blizzard den Auftakt einer möglichen Filmreihe komplett in den Sand setzt, kann sich nun entspannen und ruhig ins Kino gehen. Warcraft: The Beginning bietet für Fans viele Verweise und Easter Eggs auf die Spiele ohne dabei übertrieben aufdringlich zu sein. Klar, der Film verlangt dem Zuschauer viel ab und ich kann mir schon vorstellen, dass Nichtkenner gerade zu Beginn überfordert sein könnten aufgrund der vielen Begrifflichkeiten, Locations und Charaktere. Mit zunehmender Laufzeit verschwimmt dieser Effekt aber.

Hauptsächlich richtet sich Warcraft: The Beginning an die Gamer und Fans der umfangreichen Geschichte, macht aber hier und da natürlich Kompromisse um auch den Rest abzuholen. Mit mir im Kino waren zwei Freunde, wovon einer so wie ich großer Fan des Stoffes ist und der andere weniger Ahnung davon hatte, und uns allen hat der Film ganz gut gefallen. Die Effekte und das CGI waren super: die Orcs, Set-Pieces und auch Magieelemente sahen sehr gut aus. Man merkt einfach die Postproduktion von knapp 2 Jahren. Auch die Ausstattung und das Make-up wirkten bis auf wenige Ausnahmen gut designed. Am ehesten haben mich da noch Ben Foster als Medivh und Paula Patton als Garona gestört, die aber zugegeben auch aufgrund ihrer Rollen am meisten Überzeugungsarbeit beim Zuschauer leisten mussten. Und unter diesem Gesichtspunkt war es dann schon okay.

Die Story war definitiv ein kluger Kompromiss, den Blizzard eingehen musste um einen guten Start in ein Franchise zu bekommen und neue Zuschauer zu gewinnen. Das Warcraft-Universum hat noch viel bessere Geschichten zu bieten, die ich auch in möglichen Nachfolgern definitiv sehen möchte. Für das erste Leinwandabenteuer entschied man sich hingegen für eine relativ simple Geschichte, die auch so in den frühen Spielen vorkam. Also bleibt man recht chronologisch bei der Nacherzählung der Ereignisse, die man jedoch hier und da mit Elementen versetzte die eigentlich erst viel später auftauchen. Hier und da wurde die Geschichte ein wenig holprig erzählt und auch paar Elemente wie zu schnelle und unnötige romantische Schwingungen hätte man beispielsweise getrost weglassen können.

Die Kämpfe waren wuchtig und geschickt inszeniert, sodass man teils brutale Tötungen gezeigt bekam ohne dabei zuviel explizite Gewaltdarstellung zu sehen und eine höhere Alterseinstufung zu riskieren. Recht angenehm empfand ich auch, dass trotz des eindeutigen Franchise-Gedankens hinter dem Titel „The Beginning“ während des eigentlich Films es sich nie wirklich anfühlte als ob man nur für spätere Teile aufbaut. Grüße gehen raus an Batman v Superman! Und selbst am Ende, trifft Blizzard recht interessante Entscheidungen, die ungewöhnlich für derart Film sind und zumindest mir Bock auf mehr gemacht haben.

Empfehlen kann ich den Film (vor allem in der Originalversion!) also ganz klar für Fans der Spiele und Fantasyfans, die mal wieder einen passablen Fantasyfilm sehen wollen und sich bewusst sind, dass Warcraft: The Beginning kein Herr der Ringe ist.

bewertungsskalafinal3,0

Kurzkritiken Round-Up – April / Mai 2016

Hardcore Henry

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Massives Action Feuerwerk, mit potenzieller Gefahr einer Explosion des Kopfes beim Gucken des Films. Ganz ehrlich: schaut euch den Trailer an und schätzt für euch ein, ob ihr auf diese Art Film Bock habt. Dieses Gimmick der Egosicht zieht sich durch den gesamten Film und auch die Menge an Action ist auf einem sehr hohen Niveau. Wer also ein Schindlers Liste mit Ego Perspektive erwartet, ist hier definitiv falsch.

Die Geschichte ist belanglos und eigentlich nur Mittel zum Zweck, der Fokus liegt auf der Prämisse der Perspektive und das Ausschöpfen dieses Potentials. Ich muss sagen: für mich hat das Ganze funktioniert. Ich fühlte mich gut unterhalten, habe gut gelacht und war fasziniert von der Action. Das hat schon echt Spaß gemacht.

Der Film richtet sich schon eher an eine männliche Zielgruppe, die in der Regel auch eine gewisse Affinität zu Videospielen und Egoshootern hat. Dazu hat der Film einen guten Sharlto Copley (District 9) zu bieten und coole musikalische Untermalung. Alles in Allem gefiel mir dieser gigantische Mix aus Mirrors Edge, Hotline Miami und Crank gut und ich hatte ein super Kinoerlebnis.

Empfehlen würde ich Hardcore für einen Männerabend bei Bier und Pizza.

bewertungsskalafinal3,0

Dschungelbuch

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Vor wenigen Wochen habe ich mich dem modernen Märchen-Mix aus Schneewittchen und Eiskönigin gewidmet, heute schreibe ich über das Remake zum Disney Klassiker „Das Dschungelbuch“. Es handelt sich hierbei aber keineswegs um einen Zeichentrickfilm sondern um eine Mischung aus Live-Action und Effekten aus dem Computer. In der englischen Originalversion übernehmen die Schauspieler Scarlett Johansson, Ben Kingsley, Bill Murray und Idris Elba die Sprechrollen. Für die deutsche Lokalisation konnten unter anderem Armin Rohde und Jessica Schwarz verpflichtet werden.

Fazit:

Für mich hat dieses Remake weitestgehend funktioniert. Er sah optisch sehr sehr gut aus und die Tiere wirkten verdammt realistisch und authentisch. Zudem war die Atmosphäre stellenweise durchaus düster, was in einigen Szenen toll funktionierte und sie aufwertete. Beispielsweise bei Kaa der Schlange und King Loui.

Bei dieser Mischung aus CGI Charakteren und Live-Action ist natürlich die Synchronisation und das Schauspiel wichtig. Ich muss echt sagen, dass ich viel lieber die Originalversion gehört hätte, statt die deutschen Sprecher – vor allem wenn man sich das amerikanische Lineup anschaut mit all ihren markanten Stimmen. Auf Deutsch hat das einfach nicht immer funktioniert, vor allem bei den eher kindlichen Figuren, die so natürlich auch mit Kindern besetzt worden sind. Man merkt da einfach die Unerfahrenheit und ein gewisses Overacting. Auch der Hauptdarsteller Neel Sethi war meiner Meinung nach doch eher mittelmäßig. Insgesamt gibt es natürlich nicht viele Überraschungen bei einem Remake eines altbekannten Stoffes und man bekommt was man erwartet: ein wenig Humor und Werte wie Familie und Freundschaft werden groß geschrieben.

bewertungsskalafinal3,5

Green Room

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Im Rahmen der diesjährigen Fantasy Filmfest Nights konnte ich bereits am 2. April-Wochenende (9.-10. April) einen Film sehen auf den ich mich seit dem ersten Trailer von vor paar Monaten freute: die Rede ist von Green Room. Die Prämisse des Films fand ich interessant und der Cast rund um Patrick Stewart, Imogen Poots und Anton Yelchin hatte durchaus seinen Reiz. Vor allem Stewart in einer für ihn so ungewöhnlichen Rolle wirkten vielversprechend.

Fazit:

Zu Green Room habe ich sehr gemischte Gefühle, es ist kein sonderlich schlechter Film aber meinen einstigen Hoffnungen und Vorstellungen unterscheiden sich dann doch recht stark vom letztlichen Ergebnis. Ich habe mir einen Thriller gewünscht, der eine so düstere und dichte Atmosphäre schafft, die mich in den Sessel drückt. Es sollte beklemmend und so albtraumhaft sein, dass ich mir einfach die gesamte Zeit wünschte, nie auch nur ansatzweise mit solchen Leuten in einer solchen Situation zu stecken. Green Room erfüllte diese Anforderungen in den ersten 30 Minuten ziemlich gut, aber dann wurden die Probleme des Films eigentlich immer deutlicher.

Die Antagonisten, angeführt von Patrick Stewart, handeln dumm und konfus, die Pläne die geschmiedet werden, sind meiner Meinung nach  ein wenig unsauber und schludrig eingebunden. Meine Verwirrung löste sich erst zum Ende hin auf, davor war mir zwar im Groben klar, was erreicht werden sollte, aber die Details wurden dem Publikum bis dahin schlecht vermittelt. Leider blieb auch Stewarts Rolle fur meinen Geschmack zu blass. Die Dialoge im Allgemeinen ließen oft zu wünschen übrig sowie die Handlungen sämtlicher Charaktere.

Der Film wurde auch auf Grund seiner sehr harten und expliziten Gewaltdarstellung mehr und mehr zu einem mittelmäßigen und repetitiven Teenie Slasher, der immer mehr ins Skurrile abglitt und sich somit Stück für Stück von der guten Atmosphäre des Anfangs entfernte. Das ist insgesamt zwar immer noch ganz okay, aber verschenkte für mich sehr viel Potential in vielen Bereichen. Schade, Green Room.

bewertungsskalafinal2,5

Bad Neighbors 2

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Für mich war Bad Neighbors 2014 eine sehr positive Überraschung am Comedy Himmel und gehört seit dem zu den besten Komödien des Erscheinungsjahres. Die Prämisse eines eher zu Spießern verkommenen Elternpaares, das sich kurz nach ihrem Einzug mit einer Studentenverbindung im Haus nebenan auseinandersetzen muss, gefällt mir und der Cast war einfach super. Wie üblich haben diese kostengünstig produzierten Komödien das Potential schnell viel Geld abzuwerfen und dementsprechend lag es nah einen Nachfolger zu drehen. Für den zweiten Teil ändert sich die Situation zwar ein wenig aber an der Grundidee hielten die Macher fest. Nur das jetzt ein Auszug und kein Einzug sowie statt einer männlichen Studentenverbindung eine weibliche im Mittelpunkt steht.

Fazit:

Insgesamt habe ich mich zwar über die alten Bekannten gefreut und der Film an sich ist schon okay, aber wirklich viel gelacht habe ich nicht. So richtig wollten die Gags bei mir nicht zünden. Ich hatte das Gefühl, dass die Macher ihren Fokus mehr auf die Messages im Hintergrund statt auf die Gags gelegt haben. Feminismus, Gerechtigkeit und Gleichstellung sind recht dominante Themen im Film, die zwar mehr Tiefe geben – auch wenn’s dennoch nur knöcheltief bleibt.

Bad Neighbors 2 kann man schon machen und trifft den Ton des Vorgängers überaus gut auch wenn er nicht mehr ganz so witzig ist.

bewertungsskalafinal2,5

The Witch

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Seit knapp einem halben Jahr wollte ich The Witch gucken, vor allem weil der Trailer bereits vermuten ließ, dass es sich hierbei nicht um einen 0815-Horror-Einheitsbrei handelt à la Conjuring, Sinister und Co. Es wirkte auf mich viel mehr wie ein atmosphärischer Film, der nicht zwangsläufig auf Jump-Scares setzen muss, um Unbehagen beim Zuschauer zu erzeugen. Und was soll ich sagen? Letztlich bekam ich genau das.

The Witch verlangt meiner Meinung nach dem Zuschauer einiges ab und so konnte ich von anderen Kinogängern hören wie scheiße sie diesen Film fanden. Er ist generell sehr ruhig erzählt, vor allem die erste halbe Stunde kann mitunter dröge sein. Atmosphäre, Bildsprache, Sound und die dadurch entstandene Stimmung stehen im Vordergrund und nicht leicht generierte Schockmomente. Mich hat der Film darüber hinaus auch schauspielerisch überzeugt, vor allem die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy war großartig. Insgesamt hat mir The Witch gut gefallen und ich habe das bekommen, was ich erwartet und erhofft habe. Dennoch gehe ich fest davon aus, dass es kein Film für Leute ist, die sich mal kurz 2h berieseln und erschrecken lassen wollen und das sage ich ohne negative Färbung, ich finde nur, dass das hier mehr für Genrefans statt für normale Kinogänger ist.

bewertungsskalafinal4,0

X-Men: Apocalypse

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Den großen Kampf um den besten Film über Superhelden-Ensembles hat wohl sehr wahrscheinlich dieses Jahr Marvels Civil War für sich entschieden und daran kann vermutlich auch eines der ältesten Superhelden-Ensembles der Filmgeschichte mit ihrem mittlerweile 6. Leinwand-Abenteuer für FOX nichts ändern. Vielleicht spielte dieser Gedanke nach dem weltweiten Erfolg des Genre-Primus Civil War (1Mrd $ in 3 Wochen bei einen Metacritic-Score von 75%) auch bereits vorab in die Meinungen einiger Kritiker, denn momentan spalten sich die Ratings zu X-Men: Apocalypse zu 50:50 auf. Wie immer wollte ich mir aber selbst ein Bild machen und bin kurzerhand mit meinem Kumpel ins Kino.

Ich habe X-Men: Apocalypse genossen auch wenn er mit stolzen 144 Minuten eventuell ein bisschen zu lang war. Gelangweilt habe ich mich zwar nicht, aber relativ überraschend für mich war der Film sehr storylastig und gar nicht mal so sehr fokussiert auf Action. Der Trailer ließ Gegenteiliges vermuten, was auch durchaus Bedenken bei mir auslöste. Im Endeffekt nimmt sich der Film bestimmt 70-80% der Lauflänge um die Geschichte rund um Apocalypse und den restlichen Akteuren aufzubauen, bevor es dann zum Finale kommt. Ich mochte den Ansatz eigentlich, auch wenn es anderen zu wenig Action war.

Viel mehr als die reine Menge an Action hat mich eher die Qualität der Kämpfe gestört. Im Vergleich zu Batman v Superman, Civil War oder selbst dem Vorgänger X-Men Zukunft ist Vergangenheit, gab es fast keine coolen Choreographien. 2h Exposition teasen dich als Zuschauer für den ultimativen Showdown am Ende des Films und auch wenn ich das Finale und den Verlauf größtenteils als sehr gelungen empfand, gaben mir die Kämpfe fast nichts.

Dennoch gab es auch einige sehr nette Szenen im Film, wie beispielsweise die Szene im Wald, Quicksilvers genialer Auftritt, das Finale oder auch Apocalypses Machtdemonstrationen. Wenn wir schon mal bei Apocalypse sind, bleiben wir da doch kurz, denn ich war positiv überrascht. Oft werden Antagonisten im Comic Universe über viele Filme angekündigt und etabliert als absolut mächtigstes und stärkstes Wesen und enttäuschen häufig am Ende. Bei Apocalypse, gespielt von Oscar Isaac, wurde diese Angst meiner Meinung nach nicht bestätigt. Immer wieder wird klar gemacht wie stark er ist und die brutalsten Tötungen gehen auch auf sein Konto. Abwarten wie da Marvels Thanos im nächsten Avengers abschneidet.

Abschließend bleibt mir zu sagen, dass X-Men: Apocalypse wie zu erwarten nicht an Civil War herankommt, aber trotzdem für mich besser abschneidet als es der Tenor der Allgemeinheit wiedergibt. Nichtsdestotrotz finde ich auch, dass seit Bryan Singer wieder auf dem Regiestuhl sitzt, die Qualität der Reboot-Reihe abgenommen hat und er weder an seine alten Erfolge mit X-Men und X-Men 2 der Original-Trilogie anknüpfen kann, noch im Vergleich zu Matthew Vaughns First Class aus dem Jahr 2011 wirklich mithalten kann.

bewertungsskalafinal3,5

The First Avenger: Civil War | Kritik / Review

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Blockbuster-Zeit – das Duell der Comic-Giganten geht in die zweite Runde. Batman V Superman: Dawn of Justice (Kritik hier) hat zu Beginn des Monats vorgelegt und trotz einem mit mehr als 500 Mio $ finanziell sehr gutem Ergebnis an den Kinokassen inhaltlich doch einige Probleme gehabt. Diese Kritik kann sich ab gestern Marvels dritter Captain America zu Nutzen machen und das Duell vorläufig für sich entscheiden.

Wie auch schon beim Vorgänger Captain America 2: The Return of the First Avenger (Kritik hier), der bei vielen Kritikern als bislang bester Marvelfilm gilt, sitzen die Brüder Anthony und Joe Russo auf dem Regiestuhl und pushten somit die Erwartungen und Hoffnungen ungleich höher.

Während es die Russos zuvor mit maximal 3 bis 4 Superhelden in einem einzigen Film zu tun hatten, ist die Geschichte um Civil War zu einem gigantischen Projekt geworden, in dem wir nicht nur die alten Bekannten wie Robert Downey Jr. als Iron Man, Scarlett Johansson als Black Widow oder Chris Evans als Captain America zu sehen bekommen, sondern auch weitere Marvel-Veteranen wie den Winter Solider, War Machine, HawkeyeVisionScarlet Witch oder gar Neulinge im Marvel Cinematic Universe wie Black Panther, Ant-Man, , Crossbones und Spider-Man.

Storyanriss:

Nach all der Zerstörung, die mit der Abwehr globaler Bedrohungen durch die Avengers einhergegangen ist, ist die US-Regierung der Meinung, dass es eine stärkere Kontrolle der Superhelden braucht. Man beschließt daher eine Instanz zu schaffen, die dafür Sorge tragen soll, dass die Helden nur noch auf Anweisung aktiv werden und Bericht erstatten. „Iron ManTony Stark (Robert Downey Jr.) unterstützt den Plan. Er hat nach der gescheiterten Schöpfung des feindseligen Super-Roboters Ultron aus erster Hand erfahren müssen, was passieren kann, wenn man auf eigene Faust handelt. Doch Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) weiß nur zu gut, wie eine solch mächtige Organisation missbraucht werden kann. Er stellt sich gegen das Vorhaben, sodass es zur Auseinandersetzung mit seinem Kollegen kommt.

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Es muss Grenzen für uns geben. In welcher Form auch immer – ich bin dabei.

Fazit:

Gleich Vorweg: Ja Civil War ist besser als Batman V Superman und gewinnt damit vorerst den Kampf der Comiclager für sich. Das soll es jetzt aber auch mit DCs Heldentreffen gewesen sein, denn heute steht der dritte Captain America im Fokus. Was gelingt den Russo-Brüdern denn besonders gut? Erst einmal schaffen sie es trotz eines übergroßen Casts, der mehr Superhelden aufweist als Avengers 2, Zeit und Raum zur Entfaltung zu geben. Jeder Einzelne von ihnen hat irgendwie eine plausible Erklärung und nachvollziehbare, persönliche Gründe für ihre Entscheidung auf welcher Seite sie sich letztlich positionieren.

Zusätzlich – und damit kommen wir schon fast zum größten Kompliment, das man dem Film machen kann – schaffen es Drehbuch und Regisseure dafür zu sorgen, dass der Zuschauer sich den gesamten Film über immer fragt welche Seite eigentlich richtig ist und selbst einen Tag später bin ich mir nicht sicher. Insgesamt hat der Film wie schon sein Vorgänger einfach mehr Fleisch auf den Rippen und kann neben tollen Schauwerten auch inhaltlich viel bieten und das Klischee der stumpfen Comic-Verflimung nicht bestätigen.

Natürlich erwartet man bei einem solchen Film auch viel Action und ich kann euch versichern, dass ihr nicht enttäuscht sein werdet. Civil War beginnt mit einer coolen Sequenz, hat auch im Mittelteil eine geile Verfolgungsjagd (am Berliner ICC) zu bieten sowie einen super Endfight. Die Szene, die aber besonders hervorsticht und alle anderen in den Schatten stellt, ist das im Trailer bereits angeteaste Aufeinandertreffen am Leipziger Flughafen. Viel Witz und Kreativität, coole Choreographien und Konstellationen. Vor allem Tom Holland als Spider-Man und Paul Rudd als Ant-Man waren Teil vieler Highlights in diesem epischen Kampf.

Generell waren die neuen Charaktere wie Tom Hollands Spider-Man und Chadwick Bosemans Black Panther ein voller Erfolg. Authentisch, witzig  – einfach eine Bereicherung für’s Team und den Film. Beide Solofilme, die für 2017 und 2018 geplant sind, werden jetzt mit Sicherheit stark erwartet von den Fans. Es gab aber auch einen deutschen Neuzugang undzwar Daniel Brühl, der einen der Antagonisten verkörpert. Spoilen werde ich wie gewohnt nicht, dennoch will ich ein paar Worte dazu verlieren: Er macht seine Sache gut, aber wirklich ins Gedächtnis gespielt hat er sich mit dieser Figur nicht. Gegen Ende gibt es 1-2 Überraschungen, die mir eigentlich ganz gut gefallen haben, aber dennoch bleibt Brühls Rolle blass, sein Talent verschenkt und der Auftritt wenig erinnerungswürdig.

Alles in Allem war The First Avenger: Civil War eine sehr gute Comic-Verflimung mit tollen Schauwerten, coolen Castergänzungen und viel Inhalt, der es dem Zuschauer schwer macht eine Stellung zu beziehen. Ich bin gespannt wie’s weitergeht und kann euch Civil War empfehlen.

bewertungsskalafinal4,5

The Huntsman & The Ice Queen | Kritik / Review

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Erinnert ihr euch noch an Snow White and the Huntsman aus dem Jahr 2012? Der Film, der so schlecht war, dass man ihn inhaltlich ganz schnell vergessen hat, aber durch Kristen Stewarts Tächtlemechtel mit Regisseur Rupert Sanders, das zum Ende ihrer Beziehung zu Twilight-Co-Star Robert Pattinson führte, doch länger in den Medien verweilte als verdient. Jetzt hat man sich dafür entschieden die Skandalnudeln nicht wieder zu involvieren und fokussiert sich eher auf Chris Hemsworth (Marvel’s The Avengers 2), der schon im ersten Teil den titelgebenden Huntsman verkörperte. An seiner Seite sind Regisseur Cedric Nicolas-Troyan, Nick Frost und die Hollywood-Schönheiten Emily Blunt (Sicario), Charlize Theron (Mad Max: Fury Road) und Jessica Chastain (Interstellar).

Storyanriss:

Lange vor ihrer schicksalhaften Schlacht gegen Snow White regiert die böse Königin Ravenna (Charlize Theron) gemeinsam mit ihrer Schwester Freya (Emily Blunt) ihr Reich. Doch dann wird Eiskönigin Freya durch einen bitteren Verrat das Herz gebrochen und sie flieht aus ihrer Heimat in einen winterlichen Palast, in dem sie einsam ihr Dasein fristet und ein Heer aus kriegerischen Huntsmen um sich schart. Unter den ihr treu ergebenen Kämpfern sind auch Eric (Chris Hemsworth) und Sara (Jessica Chastain), die jedoch gegen Freyas oberstes Gebot verstoßen, als sie sich ineinander verlieben: Niemand in ihrem Reich darf Liebe empfinden! Die Eiskönigin schickt das Liebespaar in die Verbannung. Als Eric und Sara Jahre später zu Ohren kommt, dass Ravenna in einem magischen Spiegel gefangen und von Freya befreit wurde, werden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr: Das Schwesternpaar will nun gemeinsam das gesamte Land unterjochen. Doch da haben die Königinnen ihre Rechnung ohne die verbannten Huntsmen gemacht.

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Die Menschen haben vergessen, was es heißt Angst zu haben. Wir werden es ihnen wieder lehren.

Fazit:

Wie erhofft bot der Film viele Schauwerte, womit ich ausnahmsweise mal nicht den Cast mit dem wohl gewaltigsten Beauty-Overload der jüngsten Vergangenheit meine. Das Make-up und die Kostüme waren sehr gelungen und hier und da ließ der Film auch durchblicken, dass das Potential für fantastische Kreaturen und Landschaften eigentlich vorhanden wäre, es aber nur minimal einsetzt.

Die visuellen Effekte empfand ich als in Ordnung und auch die Kämpfe, die zwar komplexer und besser hätten sein können, reichten letztlich aber für mich. Wenn die Kamera nicht andauernd wackeln würde und die Szenen durch diese schnellen Schnitte so viel an Übersicht einbüßen würden, wäre hier eine deutlich bessere Bewertung möglich gewesen.

Kommen wir zur Geschichte: Schonkost. Alles schon gesehen und gehabt ohne Risiken. Vieles kommt genauso wie man es erahnt und somit gibt es nur wenig Überraschungen und man kann die einzelnen Punkte des Plots und ihre Szenen Stück für Stück auf der Checkliste abhaken. Die Eigenschaften und Handlungen der alten und neuen Charaktere sind da inbegriffen. Schauspielerisch können die Darsteller in einem solchen Film selten wirklich brillieren, weil die Geschichten dünn und die Dialoge zu simpel sind – Huntsman bildet da keine Ausnahme.

Die stärksten Momente kommen wie im Vorgänger von Charlize Theron als bitterböse Hexenkönigin Ravenna, der Rest war unterfordert. Alles in Allem gefiel mir The Huntsman besser als Snow White and the Huntsman – was zugegebenermaßen keine sonderlich schwierige Aufgabe war. Ich würde zwar nicht direkt zu einem Kinobesuch raten, jedoch kann man sich den schon bei Lust und Laune in einem halben Jahr auf Blu-ray geben.

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Batman v Superman: Dawn of Justice | Kritik / Review

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Auf geht’s: Das große Comicduell des Jahres wird diese Woche eingeläutet. DCs Batman v Superman: Dawn of Justice geht ins Rennen gegen den in 4 Wochen startenden Captain America: Civil War aus dem Hause Marvel. Das ikonische Aufeinandertreffen der beiden größten DC-Helden Batman und Superman ist der Nachfolger von Zack Snyders Man of Steel aus dem Jahr 2013 und wurde zunächst mit einem super stimmungsvollen Trailer ans Publikum herangetragen, bis die Vorfreude mit einem zweiten, unnötig langen Trailer, der zusätzlich viel zu viel zu verraten schien, wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Welcher Eindruck wurde am Ende bestätigt und lohnt sich der Film?

Storyanriss:

Zwei Wesen des zerstörten Planeten Krypton brachten im Finale von „Man Of Steel“ Zerstörung auf die Erde: Die Kontrahenten Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon). Der böse Zod wurde geschlagen und der Mann aus Stahl wird fortan entweder als Gott verehrt oder – ob seiner Macht – als Bedrohung für die Menschheit verdammt. Bruce Wayne alias Batman (Ben Affleck) hat sich klar auf die Seite derjenigen geschlagen, die Superman gebändigt wissen wollen. Der dunkle Ritter sorgt – moralisch unterstützt von Butler Alfred (Jeremy Irons) – für Ordnung in Gotham City und ist von den tödlichen Auswirkungen des Gigantenkampfes in der Nachbarstadt Metropolis auch persönlich betroffen. Er stellt sich gegen seinen rot bemäntelten Kollegen, verbal und mit Körpereinsatz. Doch während Bat– und Superman aufeinander fokussiert sind, taucht eine neue Bedrohung auf, die beide zusammenschweißen könnte und an der das junge Unternehmer-Genie Lex Luthor (Jesse Eisenberg) alles andere als unschuldig ist.

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Der größte Gladiatorenkampf der Weltgeschichte: Der Sohn von Krypton gegen die Fledermaus von Gotham.

Fazit:

Leider, leider haben sich die Befürchtungen der letzten Wochen am Ende doch bewahrheitet: Batman v Superman kränkelt an allen Enden und bleibt unter dem Strich eine Enttäuschung. Gründe gibt es dafür viele.

Zunächst einmal zu den Charakteren: Superman – okay, halt ein für mich recht langweiliger Superheld, der aber gerade in diesem Film ein ganz interessanten Storyarc hat, der paar schöne Drama- und Thriller-Anleihen besitzt, die mir gut gefielen. Auch Henry Cavill verkörpert Superman nachwievor sehr solide.

Die Besetzung von Ben Affleck als Batman war wohl die umstrittenste und meist diskutierte des Films und ich muss sagen: he nailed it. Ich fand ihn sehr gut besetzt mit Ben Affleck und ich bin der Meinung, dass er seine Sache super gemacht hat und dann bei einer Rettungsaktion im letzten Drittel auch die mit Abstand beste Kampfszene des gesamten Films bekommt, die wohl auch als beste Batman-Kampfszene aller Filme gelten könnte. Trotz seiner Funktion als eine Art Plot-Device um an vergangene Geschehnisse zu erinnern oder zukünftige Ereignisse und Charaktere anzuteasen, ist das wohl die beste Batman-Darstellung, die ich bislang gesehen habe.

Zweites Highlight bei den Neuzugängen am Set war für mich Gal Gadot als Wonder Woman, die vor allem im Finale ziemlich cool war und Hoffnungen für ihren Soloauftritt machte.

Jedoch gab es auch eine Menge Charaktere, die mich nicht vollständig überzeugen konnten. Beispielsweise Lex Luther, also ich sag mal so: Wer ihn in den Trailern geil fand, der wird ihn auch im finalen Film mögen, wer aber bereits beim Trailer mit der Stirn runzelte und hoffte, dass es nur eine Momentaufnahme war, der wird auch im Film seine Probleme mit ihm haben. Ich fand ihn jetzt nicht vollkommen schrecklich und ich mag auch Jessie Eisenberg, jedoch kann man schon nicht ganz abstreiten, dass er hin und wieder etwas drüber war mit seiner Performance und sich schon deutlich an Heath Ledgers Joker anlehnte aber dessen Klasse zu keinem Zeitpunkt erreicht und im Vergleich zu allem anderen im Film wie eine Karikatur wirkt. Potential sehe ich aber nach wie vor.

Mehr enttäuscht war ich dann doch von Jeremy Irons Alfred und den ja schon im Trailer gespoilerten Doomsday, die ziemlich lame waren und blass blieben. Da hab ich mir mehr erhofft. Auch Lois Lane war eher Lois Lame. Als berühmte „damsel in distress“, die eigentlich nur dazu da ist, um permanent gerettet zu werden und Amy Adams Potential total verschenkt. Den. gesamten. Film. über.

Unter meinen Erwartungen blieben auch einige andere Aspekte des Films: Action, Humor und Zack Snyders Regie. Dieses Treffen der Giganten ließ viel Action vermuten und die gab es zwar auch in Hülle und Fülle, aber wirklich gut war sie nur selten. Weder die körperliche Auseinandersetzung zwischen den titelgebenden Protagonisten, die auch noch auf eine sehr merkwüridge Art und Weise endet, noch deren Solo-Szenen waren wirklich mitreißend. Am Besten gefiel mir wie bereits erwähnt eine Rettungsaktion durch Batman spät im Film und Teile des Finales – wobei das hauptsächlich an Wonder Woman lag. Man hat unendlich viel CGI und Effekte im Übermaß aber die machen einen lahm inszenierten Kampf kaum besser und sorgen eher dafür, dass man abschaltet und ermüdet.

Das größte Problem des Films sind aber weder die Charaktere noch die mittelmäßige Action, sondern vor allem Zack Snyders Regie, der auch in seiner zweiten Superman-Inszenierung nicht wirklich abliefern konnte. Erstmal nimmt sich der Film viel zu ernst, DC-Verfilmungen, vor allem Nolans Batman-Trilogie, haben generell eher einen düsteren Touch, aber konnten eigentlich immer auch mit Humor punkten. Bei Batman v Superman: Dawn of Justice wiederum ist alles so bierernst und die Motivation einiger Figuren ist sehr gewollt gewesen und daher nur bedingt nachvollziehbar. Letztlich habe ich glaub einmal gelacht im Film und das ausgerechnet nach einem Spruch von Supermans Mutter (Diane Lane) – haha. Des Weiteren merkt man natürlich wie üblich Snyders visuellen Stil: ein paar Lanceflares von J.J. Abrams geklaut, gepaart mit seinen charakteristischen Superslowmotions und irgendwelchen Partikeln die durch die Luft fliegen. Auch die Szenenbilder sehen super aus, können aber am Ende nur minimal über die Schwächen hinweg täuschen.

Dawn of Justice wollte zuviel. Man hatte das Gefühl, dass Snyder und sein Team hier 5 Filme in einen packen wollten: einen Superman-Solofilm, der als Nachfolger zu „Man of Steel“ gelten sollte, einen Batman-Solofilm, der den neuen Batman einführt und für seine Solofilme vorbereitet, den titelgebenden „Batman gegen Superman“-Film, einen „Lex Luther“-Film und letztlich natürlich noch den Beginn der Justice League – DCs Equivalent zu Marvels Avengers-Zusammenschluss. Trotz einer mächtigen Spieldauer von mehr als 150 Minuten wird alles zusammengeschmissen und nur durch lose und verwirrende Szenen, Träume und Visionen erzählt, die nicht nur stellenweise tiefergehende Kenntnisse des Comicverse voraussetzen, sondern auch ohne erkennbaren roten Faden in den Film eingebettet sind. Auch die Cameos der Justice-League-Mitglieder waren so dämlich, dass man echt nur enttäuscht sein kann.

Stark hingegen fand ich Supermans Geschichte, die gleichzeitig geschickt die Kritik am Ende des Vorgängers Man of Steel aufgreift und ihn in ein moralisches Dilemma stürzt und auch die Musik von Hans Zimmer und Junkie XL – vor allem Wonder Womans Theme – war der Hammer und verdient Anerkennung.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Batman v Superman: Dawn of Justice enttäuscht leider und bietet kaum wirklich Highlights. Zuviel gewollt, zu gehetzt und schwach geschrieben auch wenn es visuell gut aussieht und einen starken Cast hat.

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Mad Max: Fury Road | Kritik / Review (Oscars 2016)

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(Trailer)

Mit Mad Max: Fury Road hat uns im Mai letzten Jahres unerwartet wie ein Blitz  getroffen und Kritikerstimmen im Staub erstickt, während schlagende Fan-Herzen nur noch von den kräftigen Motorengeräuschen der verrückten Karren im Film übertönt wurden.

Regisseur George Miller kam nach 30 Jahren zu seinem einstigen Franchise, das seinerzeit Mel Gibson zum Weltstar machte, zurück und inszenierte mit Tom Hardy (Inception) in der namensgebenden Hauptrolle den vierten Teil. Unabhängig vom Ausgang der Oscars am Sonntag, war die Oscar-Nominierung für Mad Max: Fury Road wohl die mutigste Entscheidung der Academy in den letzten Jahren – Hut ab!

Storyanriss:

In einer trüben Wüstenlandschaft, wo die Menschheit verkommen und fast jeder bereit ist, für das Überlebensnotwendige bis an die Grenzen zu gehen, leben zwei Außenseiter: Max (Tom Hardy), ein Mann der Tat und weniger Worte, der nach dem Verlust seiner Frau und seines Kindes Seelenfrieden sucht – und die elitäre Furiosa (Charlize Theron), eine Frau der Tat, die glaubt, dass sie ihr Überleben sichern kann, wenn sie es aus der Wüste bis in ihre Heimat schafft. Als Max gerade beschlossen hat, dass er alleine besser dran ist, trifft er auf eine Gruppe in einem Kampfwagen, hinter dessen Steuer Furiosa sitzt. Die Flüchtlinge, darunter Splendid (Rosie Huntington-Whiteley) und andere Ex-Sklavinnen (Riley Keough, Zoë Kravitz, Abbey Lee, Courtney Eaton), sind dem Warlord Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) entkommen, der ihnen nun nachstellt – denn Frauen sind zur Ware geworden, wertvoll wie Wasser und Benzin. Die Konfrontation zwischen Immortan Joes Banden und den Flüchtlingen führt zum temporeichen, staubigen Straßenkrieg

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Fazit:

One Hell of a Ride! Mad Max: Fury Road rockt einfach die Scheiße und George Miller beweist, dass er es auch nach knapp 30 Jahren noch richtig drauf hat. Blut, Schweiß und Motoröl lassen den Adrenalinspiegel permanent auf einem hohen Niveau.

Fury Road macht verdammt viel richtig: die Action ist echt, die Effekte sind authentisch, die Choreographien sind kreativ und minutiös bis ins letzte Detail inszeniert. Dazu kommt das verrückte und geniale Design von eigentlich Allem in diesem Film – die Autos, die Charaktere sowie die Sets. Miller beweist, dass er es noch nicht verlernt hat und vor allem auch mit der nötigen finanziellen Kraft im Rücken seine Vision der Post-Apokalypse in dieser Art und Weise umzusetzen weiß.

Tom Hardy als neuer Max Radikovsky konnte überzeugen auch wenn er zugegebener Maßen schauspielerisch nicht soviel zu tun und die ersten 45 Minuten eine Maske über seinem Gesicht hatte. Die viel bessere Rolle in Fury Road hat Charlize Theron als Imperator Furiosa, die eine der stärksten und coolsten weiblichen Action-Charaktere der letzten Jahre darstellt und jetzt schon Kult ist. Für mich hat sich Mad Max: Fury Road direkt zum Instant-Classic gemausert und auch wenn der Film keine komplexe Story hat und im Prinzip nur ein 2-stündiges Action-Feuerwerk ist, gibt es qualitativ auf dieser Ebene eigentlich nichts zu beanstanden.

Auch wenn sich viele Fanboy-Herzen da draußen wünschen würden, dass Fury Road den Goldjungen mit nach Hause nimmt am 28.02.2016, wäre es eine sehr, sehr untypische Wahl der Academy und somit recht unwahrscheinlich.

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Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 2 | Kritik / Review

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Das Ende einer Ära: Seit gestern läuft offiziell der letzte Teil der Panem-Filme in den hiesigen Kinos. Bislang konnten die drei Vorgänger zusammen über 2 Milliarden Dollar an den Kinokassen generieren und ich bin mir sicher, dass auch der Abschluss der Reihe diesem finanziellen Erfolg in nichts nachstehen wird. Da beide Mockingjay-Filme in einem Rutsch gedreht wurden, ist es nicht verwunderlich, dass Francis Lawrence wieder Regie führte. Wie ihr in meiner Kritik zu Mockingjay: Teil 1 lesen konntet, war ich letztes Jahr ziemlich begeistert vom ersten Teil des großen Finales und habe ihn zu meinem bis dato liebsten Panem-Film gekührt.

Jennifer Lawrence (American Hustle – Kritik hier) und ihre Schauspielkollegen Liam Hemsworth (Mit Dir an meiner Seite), Josh Hutcherson (Brücke nach Terabithia), Woody Harrelson (Auge um Auge – Kritik hier), Elizabeth Banks (Zack and Miri make a Porno), Phillip Seymour Hoffman (Moneyball), Stanley Tucci (Transformers 4 – Kritik hier) und Donald Sutherland (The Italian Job) sind wieder mit an Bord. Auch Julianne Moore (The Kids are all right), Natalie Dormer (Game of Thrones) und Elden Henson (Marvel’s Daredevil) gehören mittlerweile zum festen Cast.

Storyanriss:

Der Krieg in Panem spitzt sich immer weiter zu. Die junge Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die mittlerweile ganz offen als Gesicht der Rebellion der Distrikte gegen Präsident Snow (Donald Sutherland) und sein totalitäres Regime gilt, bereitet sich auf die letzte große Konfrontation vor, die alles beenden und die Bevölkerung endgültig befreien soll. Mit jedem Erfolg der Aufständischen wird Snow nur noch besessener davon, Katniss zu stoppen. Unter Einsatz ihres Lebens will sie gemeinsam mit einer Einsatztruppe aus Distrikt 13, zu der auch ihre Freunde Gale (Liam Hemsworth), Finnick (Sam Claflin) und Peeta (Josh Hutcherson) gehören, das Kapitol erobern und Snow ein für alle Mal stürzen. Doch die Gefahren, die beim Kampf um die Zukunft auf sie warten, übertreffen alles, was die jungen Leute je in den Arenen der Hungerspiele durchleben mussten.

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Ladies und Gentlemen, willkommen zu den 76. Hungerspielen.

Fazit:

Mockingjay: Teil 2 ist für mich ein würdiger Abschluss der Panem-Reihe geworden und hat mich weitestgehend zufrieden aus dem Kino entlassen. Auffällig war, dass der Film nicht nur nahtlos an den Vorgänger anschließt, sondern auch den Ton und die Stimmung für weite Strecken beibehält. Letztlich gab es also weniger Action als ich als Nichtleser der Bücher vorab angenommen habe, bietet aber trotzdem eine ganz solide Mischung aus Storytelling und Actionszenen, die manchmal mehr und manchmal weniger überzeugen konnten. Positiv heraus sticht da ganz klar die Szene in der Kanalisation des Kapitols, die sehr stimmungsvoll und atmosphärisch war. Die fand ich einfach von Anfang bis Ende toll.

Was leider nicht ganz so gut war und womit auch die Panem-Filme keine Ausnahme in den unzähligen Buchverflimungen darstellen, ist der Fakt, dass auf Grund der begrenzten Zeit und des großen Casts fast alle Nebenfiguren zu kurz kommen. Abgesehen von Donald Sutherlands Präsident Snow und Julianne Moores Coin, verkommt der Rest zu Beiwerk. Der Fokus liegt nach wie vor einfach auf dem (Love-)Triangle bestehend aus Peeta, Katniss und Gale, das glücklicherweise nicht ganz so awkward und nervig wurde, wie es im schlimmsten Fall hätte kommen können. Recht früh im Film werden die Fronten mehr oder weniger geklärt und somit schwebt die Frage nach dem Beziehungsstatus sämtlicher Charaktere zwar ein paar Mal im Raum, aber er ist längst nicht so furchtbar geschrieben und inszeniert wie beispielweise bei Twilight – auch wenn er am Ende eventuell ein wenig simpel beendet wurde. Nach wie vor trägt Jennifer Lawrence natürlich auch schauspielerisch als Gesicht des Franchises diesen Film.

Auch die immer stärker verblassenden Grenzen zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch, die Francis Lawrence in Mockingjay: Teil 1 schon mit diesem perfiden Propagandakampf der Fraktionen andeutete, nehmen nun konsequent ihren Verlauf. Wie weit darf man im Krieg gehen? Heiligt der Zweck die Mittel? Nicht nur die Figuren innerhalb des Films ringen mit ihren Überzeugungen, sondern auch der Zuschauer wird dazu hin und wieder animiert und das stellt für mich eine willkommene Abwechslung zur sonst oft sehr klaren Rollenverteilung Gut gegen Böse dar. Das gipfelt letzten Endes in einem sehr interessanten, wenn auch ein wenig gehetztem Finale, welches innerhalb weniger Minuten nochmals die komplette Gefühlspalette mitnimmt und dem Zuschauer traurige, rührende, aufreibende, verärgernde und freudige Szenen und Momente spendiert und das Publikum aus Panem entlässt.

  • Film: 3/5
  • Empfehlung: Klar, für Fans der Reihe.

James Bond 007 – Spectre | Kritik / Review

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Wird es der letzte Auftritt von Daniel Craig als Superagent James Bond mit der Lizenz zum Töten oder dürfen wir ihn noch ein weiteres Mal begleiten? Und wer würde im Falle eines Ausstiegs seine Rolle einnehmen können? Diese und viele weitere Fragen sorgten bereits vor Spectre für viel Medienrummel, dank Sony-Hack auch nicht immer ganz freiwillig. Mit einem Budget von 300-350 Mio $ drehte Sam Mendes (Skyfall) nicht nur den teuersten Bond aller Zeiten, sondern toppte damit auch nebenbei noch Jurassic World, Fast & Furious 7 sowie sehr wahrscheinlich auch Star Wars: Episode VII – The Force Awakens. Neben Daniel Craig (Layer Cake) darf man sich auf Christoph Waltz (Inglourious Basterds), Léa Seydoux (Blau ist eine warme Farbe), Dave Bautista (Guardians of the Galaxy – Kritik hier), Monica Belucci (Irreversibel) und Andrew Scott (Sherlock) als Neuzugänge sowie Ben Wishaw (Das Parfum), Naomie Harris (28 Days later), Ralph Fiennes (Grand Budapest Hotel – Kritik hier) und Rory Kinnear (Penny Dreadful) als Rückkehrer freuen.

Storyanriss:

Geheimdienst-Chef M (Ralph Fiennes) gerät unter Druck. Max Denbigh (Andrew Scott), der neue Leiter des Centre for National Security, zweifelt an der Relevanz des MI6 – und an der des besten Mannes im Hause: James Bond (Daniel Craig). 007 ist gerade wieder auf einer nicht genehmigten Solo-Mission unterwegs, in Mexiko City, nachdem er eine kryptische Nachricht aus seiner Vergangenheit erhielt. Danach trifft er in Rom Lucia Sciarra (Monica Bellucci), die hübsche, eiskalte Witwe eines berühmten Kriminellen, mit deren Hilfe er einer finsteren Geheimorganisation namens „Spectre“ auf die Spur kommt. Bond bittet Moneypenny (Naomie Harris) und den Technikexperten Q (Ben Wishaw), ihm dabei zu helfen, die Tochter seines alten Erzfeindes Mr. White (Jesper Christensen) aufzuspüren: die Ärztin Madeleine Swann (Léa Seydoux). Nur sie hat die entscheidende Information, das Mysterium hinter Spectre zu lüften und den mysteriösen Mann (Christoph Waltz) dingfest zu machen, der an der Spitze steht.

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You are a kite dancing in a hurricane, Mr Bond.

Fazit:

Ich sag’s nicht gern und wünschte es wäre anders, aber ganz ehrlich: Spectre war eine riesige Enttäuschung. Und das sage ich, obwohl ich bewusst vermied – mir auf Grund der von Skyfall gesteckten Messlatte – mit zu hohen Erwartungen im Vorfeld mir diesen Film anzuschauen. Spectre ist einfach als Film an sich in nahezu allen Aspekten schlecht. Actionszenen, Bond-Girls, sämtliche Gegenspieler, die Geschichte als solche, die Nebencharaktere – all das konnte nur in wenigen Momenten überzeugen, weitestgehend jedoch nicht. Letzte Warnung an alle die den Film noch nicht gesehen haben und sich eventuell einige Spoiler ersparen wollen. Am Ende noch mein abschließendes Fazit mit Bewertung und ohne Spoiler.

 

Spoiler-Abschnitt:

In der Nachbesprechung mit meinen Freunden, die bis auf einen allesamt auch enttäuscht und verärgert aus der Vorstellung kamen, gibt es für mich eigentlich nur 3 Momente im Film, die ich als gut und lobenswert für mich abgespeichert habe, aber arbeiten wir Daniel Craigs 4.Bond-Abenteuer thematisch auf.

 

Die Action:

 

Die Eröffnungssequenz, die zur „James Bond„-Blaupause genauso sehr gehört wie der ikonische Gunbarrel-Moment, sollte mal wieder größer, lauter und besser werden als alles bislang Dagewesene. Mexiko City, Tag der Toten, viele Statisten aufwendig kostümiert und ein wilder Helicopterflug über der feiernden Meute. Ja, es war optisch ganz nett, aber in dem Moment als Daniel Craig mitten im Flug den Piloten angriff, hatte mich der Film verloren. Sorry, aber das entbehrt so dermaßen jeglicher Logik, sodass ich darüber auch nicht hinwegsehen konnte, wie man es bei anderen Dingen tut. Man hat dieses dumme Verhalten einfach hingenommen, um es cooler aussehen zu lassen, obwohl niemand so gehandelt hätte und ein Massaker riskiert wurde – was ich für nicht glaubwürdig erachte.

 

Mein Gott war diese Verfolgungsjagd durch Rom lahm. Ich hoffe, ihr habt euch dieses Jahr den deutlich besseren Agentenfilm Mission Impossible: Rogue Nation angeguckt, denn der hat gezeigt wie man eine Verfolgungsjagd wirklich richtig gut inszeniert. Sie war rasant, super spannend und grandios gefilmt, in Spectre jedoch ließ sie das Alles vermissen. Zwei super krasse Karren fahren gefühlt im Schritttempo durch eine enge Gasse, Bond griff sogar zum Telefon, weil er sich selbst langweilte.

 

Auch die zweite Verfolgungsjagd, diesmal Flugzeug gegen Auto, war null mitreißend, genauso wenig wie der Showdown zum Ende des Films. Die einzige Actionszene, die mir gefallen hat, war der Kampf im Zug und selbst der endet mit einem unnötigen One-Liner, der ein schlechtes Licht auf die Szene wirft.

 

Der Bond-Song:

 

Wie üblich folgte nach der Eröffnungssequenz die Bondmusik-Montage, die zwar eher schlampig eingeführt wurde und nicht so toll wie bei Skyfall, aber dann an sich doch gut wurde. Schöne, düstere teils sogar eklige sowie einprägsame Bilder ergänzten sich super mit Sam Smiths Bond-Song.

 

Die Bond-Girls:

 

Kurz darauf sehen wir das erste Bondgirl, Monica Belucci, die nicht nur absolut verschenkt ist mit ihren 5 Minuten Screentime, sondern auch noch so selten dämlich handelt, dass man den Drehbuchschreiber ohrfeigen sollte. Sie wechselt 3 Sätze mit Daniel Craig und schläft dann auf der Trauerfeier zum Tod ihres Mannes, den Bond killte, mit ihm. Ach kommt schon.

 

Und auch das zweite Bond-Girl Léa Seydoux, die immerhin einen größeren Part in der Geschichte bekam, kommt nicht sonderlich gut weg. Ihre Beziehung zu und mit James Bond ist auf sovielen Ebenen falsch und dumm inszeniert, dass es mich einfach nur aufregte und nicht nur ich im Kino die Hand an den Kopf schlug. Sie handelt innerhalb ihrer Szenen widersprüchlich zu vorangegangen Szenen. Erst gibt sie Bond zu verstehen, dass sie nicht nur weil sie betrunken ist und trauert, mit ihm ins Bett gehen wird (Hallo, Monica Belucci!) und dann verfällt sie Bond drei Szenen später nach einer weiteren Actionszene. Die starke Frau also doch mal wieder schnell gegen die Frau in Nöten getauscht, die sich ihrem Retter hingibt. Zudem ist sie einfach die verdammte Tochter von dem Typen, der für den Tod von James Bonds großer Liebe Vesper Lynd verantwortlich ist, während Bond auch einen Anteil an seinem Tod trägt. Geht’s es noch dümmer?

 

Zwischendurch könnte man anhand der geringen Zeitspanne zwischen „Verlassen Sie mein Büro, Herr Bond“ und den drei magischen Worten versehentlich die Spectre-Lovestory mit der von Twilight verwechseln. Die Romanze zu Vesper Lynd in Casino Royale schritt bereits in schnellen Zügen voran, aber dort hatte man zumindest das Gefühl, dass da eine glaubwürdige Basis vorhanden ist mit Potenzial für die Zukunft. Das fehlt hier für mich komplett und wird dann noch dümmer bis zum Schluss, als sie plötzlich wieder sich von Bond abwenden will.

 

Die Widersacher:

 

Verschenkt. Cool fand ich, dass sich der Blofeld-Twist, den man seit der Bekanntgabe des Casts vermutet hat, letztlich bestätigte und wir mit Blofeld den wohl größten Widersacher Bonds bekommen haben. Schade jedoch, dass er abgesehen von seiner starken Einführung in der Rom-Szene zu Beginn des Films komplett blass blieb. Die Motivation ist selten dämlich und unglaubwürdig, der gesamte Part in der Wüstenbasis war grottig und das Finale? Ohje.

 

Auch Dave Bautista, der wie Blofeld toll eingeführt wurde und das erste Mal in der „Daniel Craig„-Ära einen typischen Handlanger-Bösewicht verkörperte, der wiederkehrend in unterschiedlichen Settings Bond das Leben zur Hölle macht, wurde verschenkt und im wahrsten Sinne des Wortes wie Ballast abgeworfen. Schade, zwei miese und eine gute Actionszene sind für mich letztlich nicht genug um längerfristig im Kopf zu bleiben.

 

Ja und den anderen Twist um CNS hat man einfach nach 20 Sekunden vorhergesehen und dann 2,5h auf die Bestätigung gewartet. Hätte man sich auch klemmen können.

 

Fazit im Fazit:

Alles in Allem haben mir die Bond-Song-Montage, die Einführung der Bösewichte in Rom sowie die Szenen im Zug wirklich gefallen, der große Rest hat mich leider nicht nur enttäuscht, sondern teils auch geärgert. Ich würde Spectre nicht empfehlen, da er für mich in etwa auf dem Niveau von Quantum Trost ist, während Casino Royale und Skyfall um ein hundertfaches besser sind. Also schaut euch lieber diese Teile an, als ins Kino zu gehen für James Bond 007 – Spectre.

 

  • Film: 1,5/5
  • Empfehlung: Nein, lieber Casino Royale und Skyfall