Nerve | Kritik / Review

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Das Regie-Duo Henry Joost und Ariel Schulman, die für Paranormal Activity 3 & 4 verantwortlich waren, arbeiteten auch für Nerve wieder gemeinsam hinter der Kamera. Für ihre moderne Adaption von Wahrheit oder Pflicht besetzten sie die beiden Hauptrollen mit den jungen Darstellern Dave Franco (Bad Neighbors), Bruder vom oscarnominierten James Franco, und Emma Roberts (Scream Queens), Nichte der oscarprämierten Julia Roberts.

Storyanriss:

Im Internet macht ein neues, illegales Spiel namens „Nerve“ die Runde, bei dem die Teilnehmer riskante Herausforderungen meistern müssen, während die Welt ihnen dabei zuschaut. Nirgendwo scheint es noch ein anderes Gesprächsthema zu geben und auch die schüchterne Vee (Emma Roberts) bekommt davon Wind. Damit sie endlich mal im Mittelpunkt des Geschehens stehen kann, so wie ihre Freundin Sydney (Emily Meade), meldet sie sich als Spielerin an. Ihrer Mutter (Juliette Lewis) passt gar nicht, was die Tochter da vorhat – und wie zur Bestätigung der mütterlichen Sorgen hat Vee gleich zu Beginn von Nerve die Aufgabe, einen fremden Typen zu küssen. Spontan drückt sie Ian (Dave Franco) ihre Lippen auf den Mund. Von da an versuchen die beiden, die immer gefährlicheren Etappen zu meistern und werden dabei zur Internetsensation. Doch als Vee und Ian aus dem Spiel aussteigen wollen, merken sie, dass es dafür längst zu spät ist.

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Snitches get Stitches.

Fazit:

Nerve ist für mich ein gelungener Film geworden. Er ist kurzweilig, mit angenehmen Erzähltempo und einem echt charismatischen Hauptrollen-Duo, die eine super Chemie auf der Leinwand miteinander hatten.

Natürlich kränkelt der Film an allen Ecken und Enden an Logiklöchern, die aber eigentlich nicht wirklich unerwartet kommen bei dieser Grundidee des Films. Alles wird ein bisschen größer skaliert als es realistisch wäre und sämtliche Charaktere, vor allem eher die Statisten/Breite Masse, handeln oft unlogisch um die Geschichte und Dramatik zu unterstützen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die ein wenig unnötige und zu starke Dramatisierung einiger Storybögen im letzten Drittel des Films, sie kamen nicht unerwartet und wirkten gezwungen.

Nerve ist vor allem aber auch ein sehr stylisher Film geworden, coole Spielereien mit der Kamera haben nette Bilder erzeugt, dazu wurden verstärkt Neonlichter als Stilmittel eingesetzt, die die Optik des Films stark prägten. Passend dazu gab es einen sehr stimmigen und guten Soundtrack – lustigerweise ohne Machine Gun Kelly Beitrag, obwohl dieser sogar eine große Rolle im Film hat. Ich mochte auch die Einbindung von technischen Gimmicks und Overlays, um die ganzen digitalen Passagen dem Zuschauer verständlich zu präsentieren. Nerve ist ein kurzweiliger Film für Zwischendurch geworden, der zwar nicht lang im Gedächtnis bleibt aber dafür als seichte Unterhaltung perfekt geeignet ist.

bewertungsskalafinal3,0

Annie | Kritik / Review

Celebrity Sightings In New York City - December 2, 2013(Trailer)

Die ersten Trailer habe ich schon vor knapp einem Jahr gesehen und das Remake zum Klassiker Annie sollte bereits wie viele andere Familienfilme zum Weihnachtsgeschäft 2014 in die Kinos kommen. Doch manchmal kommt es anders und so bekam der Film mit Musicalanleihen  einen Starttermin im neuen Jahr. Die titelgebende Annie wird von Quvenzhané Wallis verkörpert, die im Jahr 2013 mit ihrer ersten Filmrolle in Beasts of a Southern Wild eine Oscar-Nominierung für ihre Hauptrolle abgreifen konnte – als jüngste Schauspielerin jemals. Zu ihr gesellen sich die erfahrenen Jamie Foxx (The Amazing Spider-Man 2 – Kritik hier), Cameron Diaz (Die Schadenfreundinnen – Kritik hier) und Rose Byrne (Bad Neighbors – Kritik hier). Für die Regie zeigt sich  Will Gluck verantwortlich, der unter anderem „Einfach zu haben“ mit Emma Stone inszenierte.

Storyanriss:

Annie (Quvenzhané Wallis) ist ein Waisenmädchen in New York, das mit der temperamentvollen Miss Hannigan (Cameron Diaz) als Pflegemutter ein schweres Los gezogenen hat. Ausgestattet mit einer schlagfertigen, optimistischen Art versucht das junge Mädchen jedoch so gut es geht, ihr schwieriges Leben zu meistern. Doch dann will sich der milliardenschwere Unternehmer und angehende Politiker Will Stacks (Jamie Foxx) im Wahlkampf um das Amt des New Yorker Bürgermeisters als selbstlos und kinderliebend inszenieren und adoptiert Annie kurzerhand, was ihren Alltag genauso plötzlich wie mächtig auf den Kopf stellt. Stacks betrachtet sich selbst als Annies großer Retter. Dabei ist sie es, deren Selbstbewusstsein und lebensbejahende Einstellung sich schon bald sehr positiv auf den knallharten Karrierepolitiker auswirken.

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Will:  Wirst du luftkrank?

Annie: Ich war noch nie in der Luft, aber auf der Schaukel habe ich mal gekotzt.

Fazit:

Annie ist schon nicht verkehrt. Ich hatte eigentlich mit all den Charakteren Spaß, ob nun mit dem coolen Jamie Foxx, der zuckersüßen Quvenzhané Wallis und Rose Byrne oder der durchgeknallten Cameron Diaz. Der Stil des Films ist natürlich gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Ständig werden Lieder gesungen oder Umgebungsgeräusche zu Musiksamples verwurstet ungeachtet der Logik. Alles halb so schlimm wenn man sich drauf einlässt; selbst die Bemühungen die Originallieder zu übersetzen kann man verkraften. Nur welche Probleme bringt das mit sich?

Auf Grund der neuen Texte ist es verdammt schwierig geworden eine Lippensynchronität zu gewährleisten. Bis zu einem gewissen Maße hat man dieses Problem immer, aber so stark wie in den Gesangseinlagen bei Annie selten. Darüber hinaus muss man natürlich auch deutsche Gesangsstimmen finden, wenn man die englischen Lieder sowie Gesänge nicht übernimmt. Ein Jamie Foxx kann nun mal schauspielern und singen, es kann aber eben nicht jeder deutsche Synchronsprecher auch gut singen. So fühlt es sich letztlich wie ein Fremdkörper an, wenn in dem einen Moment Jamie Foxx einen Dialog spricht und im nächsten Augenblick eine andere, dazu ziemlich unpassende Gesangsstimme übernimmt.

Zum Glück wirkt es nur bei Foxx so störend und Kindern wird es auch eher egal sein. Ich hätte wohl eine Variante mit den originalen Gesängen und Songs mit deutschen Untertiteln bevorzugt. Alles in Allem hatte ich meinen Spaß mit diesem seichten Familienfilm.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: + 0,5
  • Empfehlung: Ja, eher für Kinder

Für immer Single? | Kritik / Review

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Die junge Riege der Schauspieler drängt sich dieses Kinojahr besonders in den Vordergrund. Imogen Poots tobte sich nach dem Actionfilm Need for Speed (Kritik – hier) und der Bestsellerverfilmung A Long Way Down (Kritik – hier) nun bereits im dritten Kinofilm der ersten Jahreshälfte aus. In der Komödie Für immer Single? oder im englischen The Awkward Moment spielt sie an der Seite von Teenie-Liebling Zac Efron (High School Musical) und den Newcomern Michael B. Jordan (Chronicle) und Miles Teller (Divergent – Kritik hier). Auch ihre Co-Stars Zac Efron und Michael B. Jordan haben mit Bad Neighbors und Nächster Halt: Fruitvale Station zwei weitere heiße Eisen im Feuer, auf die wir uns diesen Monat freuen dürfen.

Storyanriss:

Jason (Zac Efron), Mikey (Michael B. Jordan) und Daniel (Miles Teller) sind beste Freunde. Nachdem Mikeys Ehefrau Vera (Jessica Lucas) die Scheidung eingereicht hat, entscheidet sich der frischgebackene Single mit gebrochenem Herzen dafür, sich für längere Zeit an keine Frau zu binden und sein Jungesellenleben auszukosten. Seine beiden Freunde schwören ihm sogar, mit ihm gemeinsam Singles zu bleiben. Das Trio klappert die Clubs und Bars New Yorks ab, immer auf der Suche nach One-Night-Stands. Doch als Jason die aufgeschlossene Ellie (Imogen Poots) kennenlernt, beginnt er bald, Gefühle für sie zu entwickeln. Auch Mikey versucht es heimlich wieder mit seiner Nochfrau Vera und Daniel verliebt sich in seine beste Freundin Chelsea (Mackenzie Davis). Für die Kumpels stellt sich nun die Frage, ob sie das unverbindliche Single-Leben nicht schleunigst wieder aufgeben, oder an ihrem Pakt festhalten sollten.

Bist du Bridget Jones? Gib mir das Eis!

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Fazit:

Mir hat Für immer Single? eigentlich ganz gut gefallen. Die Geschichte war zwar wie üblich für RomComs ziemlich vorhersehbar und bediente sich altbekannten Elementen, war aber letztlich immernoch besser als beispielsweise die der Komödie Ride Along (Kritik – hier) . Auch wenn einige Gags und Storywendungen plump mit dem Holzhammer kamen, hat der Film Spaß gemacht, was denke ich vor allem an dem jungen Schauspieler-Ensemble lag. Zusammen hatten sie eine gute Chemie auf der Leinwand und haben einfach die Lust geweckt mal einen Abend mit ihnen auf die Kacke zu hauen. Und obwohl ich Zac Efron nicht wirklich für einen sehr guten Schauspieler halte, finde ich, dass er seit High School Musical deutlich an Coolness gewonnen hat und bei weitem nicht mehr so nervig ist. Für immer Single? war sicherlich ein ganz guter Einstieg in sein Kinocomeback, jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass sein nächste Woche erscheinender Film Bad Neighbors noch besser sein wird. Für alle Kinogänger würde ich also empfehlen, noch eine Woche zu warten und sich Für immer Single? für einen DVD-Abend zu notieren.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: DVD-Abend mit Freunden