Kurzkritiken Round-Up Juni 2017

Wonder Woman

Storyanriss:

Diana (Gal Gadot) stammt von Themyscira, der Insel der Amazonen, wo Frauen regieren und es keine Männer gibt. Doch auch auf dem paradiesisch wirkenden Eiland geht es um Macht und Kampf. Schon als Kind lernt Diana von ihrer Tante Antiope (Robin Wright) das Kämpfen. Als der amerikanische Pilot Steve Trevor (Chris Pine) auf der Insel strandet und von einem grauenvollen Krieg berichtet, der in der Welt der Menschen tobt, vermutet Diana dahinter das Wirken des vor langer Zeit verbannten Kriegsgottes Ares. So folgt sie Steve in unsere Welt und lässt ihr Zuhause mit ihrer Mutter, Königin Hippolyta (Connie Nielsen), hinter sich, um Ares dort zu suchen, wo das Schlachtgetümmel am dichtesten ist. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs bekommt sie es zunächst mit dem deutschen Heerführer General Ludendorff (Danny Huston) und dessen getreuer Wissenschaftlerin Dr. Maru (Elena Anaya) zu tun, die den Krieg mit allen Mitteln für sich entscheiden wollen.

Fazit:

Ein Comicbuchfilm mit einer Superheldin in der Hauptrolle und das unter der Leitung einer weiblichen Regisseurin klingt eigentlich nicht sonderlich außergewöhnlich, stellt aber trauriger Weise dann doch ein Novum dar in dieser Männerdomäne. Patty Jenkins jedoch hat mit diesem Film nicht nur geschafft DC nach Ewigkeiten auf die Landkarte zurückzubringen, sondern auch für mehr Regisseurinnen die Tür zu diesem Genre zu öffnen. Jenkins, die bereits mit ihrem Film Monster Charlize Theron zum Oscar verhalf, kann sich wohl für den Rest ihrer Karriere aussuchen, welche Projekte sie machen will. Man merkte dem Film einfach an, dass alle Beteiligten sich sehr intensiv mit der Vorlage beschäftigt haben.

Das Casting beispielsweise ist sehr gelungen. Gal Gadot konnte ihren guten Ersteindruck aus Batman v Superman untermauern. Gadot spielt nicht nur die Rolle, man kommt nach dem Film aus dem Kino und hat den Eindruck sie sei Wonder Woman, so wie bei Robert Downey Jr als Iron Man oder Hugh Jackman als Wolverine – sie ist die perfekte Besetzung. Aber auch die anderen Amazonen wie Robin Wright und Connie Nielsen, sowie Chris Pine als Steve Trevor haben Eindruck hinterlassen. Gerade Chris Pine machte hier einen super Job, die Chemie zwischen ihm und Gal Gadot war sehr gut und er nahm sich angenehm zurück um ihr die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen obwohl er der größe Name ist.

Das Weltkriegssetting und die erzählte Geschichte waren sehr gut gewählt und ergänzten sich super. Wonder Woman fühlte sich ein bisschen an wie der erste Captain America hätte sein sollen. Natürlich konnte Wonder Woman auch mit Action punkten. Zwei Szenen stechen für mich hervor, zum einen die Amazonenschlacht am Strand und dann vor allem die „No man’s Land„-Sequenz, die fast nicht gedreht wurde, weil die Studiobosse zunächst nicht daran glaubten. Jenkins bezeichnet diese Szene heute als ihren Lieblingsmoment im Film und der Geburt Wonder Womans. Auch der Götterkampf mit Ares hinterließ Eindruck bei mir, weniger aus inszenatorischer Sicht, sondern weil mir das Konzept hinter der Figur Ares gefiel und seiner Bedeutung.

Wenn mir was ein wenig  negativ aufgestoßen ist, dann wären es wohl 1-2 Szenen, die mir persönlich zu cheesy waren, aber letztlich bedeutet es für mich nur, dass man sich inhaltlich stark an die Vorlage gehalten hat. Wonder Woman ist nunmal eine Superheldin für die Hoffnung, Liebe und Glaube die wichtigsten Säulen ihres Charakters sind und das kann dann schon mal recht cheesy rüberkommen, wenn man das nach Außen trägt.

Patty Jenkins Wonder Woman ist der erhoffte Lichtblick am dunklen DC Himmel, der hoffentlich eine Wende darstellt auch wenn ich beim nächsten Film, Justice League, fast schon Gegenteiliges erwarte.

Die Mumie

Storyanriss:

Vor 2.000 Jahren wurde die ägyptische Prinzessin Ahmanet (Sofia Boutella) tief unter der Erde eingesperrt – aus gutem Grund! Denn wie Expertin Jenny Halsey (Annabelle Wallis) aus Hieroglyphen entziffert, war Ahmanet als Anwärterin auf den Königsthron zu machtgierig und böse. Durch Mumifizierung und eine meterdicke Sandschicht sollte die Welt vor der Macht der Geschassten geschützt werden, doch nun wurde ihr Grab durch eine Bombenexplosion freigelegt und die Mumie ist erwacht. Ahmanet bahnt sich den Weg aus ihrem düsteren Grab hinein in unsere Gegenwart, in der es am Schatzsucher Nick Morton (Tom Cruise) ist, Unheil von der gesamten Menschheit fernzuhalten. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich in der Mumie unermessliche Wut und Bosheit angestaut und sie dürstet nach Rache. Nick und Jenny nehmen den Kampf auf, in den sich auch Dr. Henry Jekyll (Russell Crowe) und dessen mysteriöse Geheimorganisation einmischen.

Fazit:

Kurz vor Kinostart hatte Universal groß angekündigt jetzt selbst ein zusammenhängendes Filmuniversum aufzubauen wie es beispielsweise die Comic-Giganten von Marvel und DC bereits erfolgreich tun. Inhaltlich hat man sich dazu entschlossen die alten, klassischen Filmmonster wiederzubeleben. Eigentlich hätte Dracula Untold mit Luke Evans vor 2 Jahren bereits den Weg ebnen sollen, floppte jedoch und wird nun offiziell von den Studiobossen ignoriert um frisch zu starten. Universal hat auch schon paar namenhafte Darsteller verpflichten können für die folgenden Filme. Mit dabei sind unter anderem Johnny Depp als Der Unsichtbare Mann, Javier Bardem als Frankensteins Monster, Sofia Boutella und Tom Cruise als Mumie und Russell Crowe als Dr. Jekyll. Weitere Gerüchte besagen, dass Interesse an Angelina Jolie als Frankensteins Braut und The Rock als Wolfman bestünde.

Das Filmstudio hat viel vor und hat hier meiner Meinung nach schon den ersten großen Fehler begangen, denn im Vergleich zu anderen übergreifenden Universen hat man nicht erst darauf gewartet, dass die Fans ihr Interesse bekundet haben und man dann erst ein Universum erschuf, sondern man geht einfach davon aus, dass die Kaufkraft vorhanden ist um direkt 7+ Filme zu greenlighten. Das Dark Universe Logo ist buchstäblich das erste was man im Film Die Mumie zu sehen bekommt und der gesamte Film fühlte sich einfach so stark danach an nur als Set-up für dieses zu fungieren.

Der Film fängt eigentlich ganz nett an und man bekommt durchaus das Gefühl hier einen Abenteuerfilm zu bekommen wie man ihn aus den Brendan Fraser oder Indiana Jones Filmen kennt, doch dann schlägt der Film eine andere Richtung ein ohne genau zu wissen was es sein will. Die Geschichte verkommt zur reinen McGuffin Schnitzeljagd, sprich unsere Charaktere suchen ein Ding das sie zu einem Ding führt welche wiederum nur zusammen für ein weiteres Ding benötigt werden. Langweilig. Auch tonal wirkte die Mumie nicht stimmig. Irgendwie gibt es Horrormomente und dann wieder reihenweise klamaukiger Humor, der zu 80% nicht funktioniert trotz eines engagierten Tom Cruise mit gutem Comedytiming.

Ja und dann verliert sich Die Mumie darüber hinaus in viel Exposition, wo Figuren für den Zuschauer alle Hintergründe erklären, und in zu viel CGI Garbage der nicht nötig gewesen wäre.  Regisseur Alex Kurtzman hatte zuvor an The Amazing Spider-Man 2 mitgeschrieben, der im Prinzip an den selben Problemen litt. Alles in allem blieb Die Mumie hinter meinen Erwartungen zurück und konnte weder als reiner Horrorfilm noch als charamanter Abenteuerfilm in Brendan Fraser Manier überzeugen, weil sich der Film in Exposition verzettelt und als reines world building herhalten muss. Auch Tom Cruise und Sofia Boutella konnten das nicht retten.

 

Transformers 5: The Last Knight

Storyanriss:

Der mächtige Anführer der Autobots, Optimus Prime (Stimme im Original: Peter Cullen), hat die Erde verlassen. Fernab unserer Welt merkt er, dass seine Heimat Cybertron zerstört wurde. Um sie wiederaufzubauen, braucht Optimus Prime ein Artefakt, das zu Zeiten von König Artus (Liam Garrigan) auf unserem Planeten versteckt wurde. Und die brutale Wahrheit lautet: Nur eine der beiden Welten kann leben – entweder Cybertron oder die Erde. Um letztere zu retten, bildet sich eine ungewöhnliches Bündnis: Cade Yaeger (Mark Wahlberg), der Transformer Bumblebee, der englische Lord Edmund Burton (Anthony Hopkins), die Geschichtsprofessorin Vivien Wembley (Laura Haddock) und die junge Izabella (Isabella Moner) versuchen gemeinsam, den Untergang abzuwenden – in einem Kampf, in dem aus Freunden Feinde werden.

Fazit:

Wie nach jedem dreistündigen „Transformers„-Epos bin ich erstmal ganz schön geplättet und brauchte eine Weile um meine Gedanken zu sortieren, denn teilweise ist das Pacing so schnell und man rutscht von Ereignis zu Ereignis im rasenden Tempo, so dass es kaum möglich ist das Gesehene zu verarbeiten. Mein erstes Gefühl sagt mir, dass Transformers 5: The Last Knight besser war als noch der direkte Vorgänger, nichtsdestotrotz gab es wieder unzählige Dinge die absolut unterirdisch waren.

Es gibt keine kohärente Geschichte, irgendwie fühlt es sich nur so an als ob die Figuren von einem Ereignis zum nächsten stolpern – recht messy. Dieses Mal hat man ja versucht die Geschichte um King Arthur mit der „Transformers„-Lore zu verknüpfen und ich war schon nach 5 Minuten im Film total abgefuckt. Warum genau nimmt man jetzt Stanley Tucci der bereits in Transformers 4: Ära des Untergangs mitgespielt hat und packt ihn in eine schlechteVerkleidung um mit Merlin einen Charakter zu spielen der nichts mit  seiner Figur aus Teil 4 zu tun hat? Nehmt doch einfach für die 5 Minuten Screentime einen anderen Schauspieler statt hier Logiklöcher ins Drehbuch zu reißen, hinzu kommt dann noch dieser schreckliche Gag, dass Merlin ein Säufer und Betrüger war.

Generell hat Michael Bay die franchise-üblichen schrecklichen, cringy Dialoge auf einen Maximum gebracht – die werden echt von Teil zu Teil schlimmer. Ich frage mich ernsthaft, ob er aus voller Überzeugung heraus denkt, dass diese Dialoge jemand lustig findet und nicht peinlich. Dieses Mal schien er sich auch gefühlt überall bei anderen Filmen zu bedienen bei den Designs: es gibt einen BB-8 und einen C-3PO Abklatsch, das kleine toughe Latinomädchen aus Logan hat er sich auch gleich geschnappt und dann gibt es sogar noch kleine Drohnen die aussehen wie Miniatur-Tie-Bomber aus Star Wars.

Gut gefallen haben mir wie üblich der Großteil des Transformersaufgebots wie beispielsweise der dreiköpfige Drache Dragonstorm. Auch Anthony Hopkins und sein C-3PO-Transformer Cogman würde ich noch zu den wenigen Lichtblicken in The Last Knight. Optimus war ja nur 10 Minuten maximal zu sehen und leider waren die super nervigen Klischeetransformer aus dem letzten Film wie Samurai Drift oder der dicke Hound auch dieses Mal furchtbar.

Alles in allem war The Last Knight besser als Ära des Untergangs aber ich hoffe inständig, dass Michael Bay dieses Mal wirklich seinen letzten Transformers gedreht hat so wie er es bereits bei den letzten drei Teilen angekündigt hat und anderen Regisseuren die Möglichkeit gibt mit einem unverbrauchten Blick auf das Franchise etwas neues zu machen. Im nächsten Jahr soll auch das erste Spin-Off in die Kinos kommen und die Vorgeschichte zu Bumblebee beleuchten. Mit Travis Knight (Kubo) als Regisseur und Hailee Steinfeld in der Hauptrolle sieht das Projekt bislang vielversprechend aus und ich könnte mir vorstellen, dass der Film wieder bodenständiger und näher am Ton des allerersten Transformers ist, dem bislang besten Ableger.

All Eyez on me

Storyanriss:

Tupac Shakur (Demetrius Shipp Jr.) wächst in den 70er- und 80er-Jahren in New York als Kind aktiver Mitglieder der Black-Panther-Bewegung auf, wo er das ungerechte Leben der schwarzen Bevölkerung zwischen Drogen und Polizeiwillkür beobachtet. In den Jahren nach seinem Umzug an die US-Westküste nimmt sein Leben dann eine einschneidende Entwicklung: Als Rapper 2Pac wird Shakur in kurzer Zeit zu einem Fixstern am Hip-Hop-Himmel und verkauft Millionen von Platten. Doch der Ruhm birgt auch seine Schattenseiten und Rivalitäten mit anderen Rappern, insbesondere mit The Notorious B.I.G. (Jamal Woolard) und damit die Konkurrenzsituation zwischen amerikanischer Ost- und Westküstenszene drohen zu eskalieren. Am 7. September 1996 wird er schließlich in Las Vegas auf offener Straße angeschossen und stirbt wenige Tage später mit nur 25 Jahren.

Fazit:

Nach dem sehr guten und erfolgreichen Straight Outta Compton aus dem Jahr 2015 lag es nah, dass wir bald einen ähnlichen Film zur Raplegende 2Pac bekommen würden. Da ich die Trailer ziemlich ordentlich fand, war ich echt gespannt auf den fertigen Film doch leider muss ich sagen, dass All Eyez on me letztlich doch eher enttäuschte. Die Musik und Performanceparts sind den Machern gelungen aber darüber hinaus ist der Film voll mit Klischees und Overacting.

Ich empfand All Eyez on me jetzt nicht als Vollkatastrophe aber es fühlte sich nicht ganz rund und teils oberflächlich an. Der Film hatte lange Zeit Probleme umgesetzt zu werden, weil sich Tupacs Mutter dagegen wehrte und auch die Erlaubnis für die Benutzung der Musikwerke lange ausblieb. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn sie damit durchgekommen wäre.

 

Girls‘ Night Out

Storyanriss:

Zehn Jahre ist es her, dass Jess (Scarlett Johansson), Blair (Zoë Kravitz), Alice (Jillian Bell) und Frankie (Ilana Glazer) zusammen am College waren, seitdem haben sie es kaum einmal geschafft, sich alle gemeinsam zu treffen. Doch nun sind die vier Collegefreundinnen anlässlich von Jess‘ Junggesellinnenabschied wieder vereint und lassen gemeinsam mit Pippa (Kate McKinnon), die Jess während ihres Studienaufenthalts in Australien kennengelernt hat, in Miami ordentlich die Sau raus. Dank jeder Menge Alkohol und dem von Frankie organisierten Kokain ist die Stimmung schnell ausgelassen und natürlich darf bei so einem Junggesellinnenabschied auch ein männlicher Stripper für die zukünftige Braut nicht fehlen. Doch als auch Alice bei dem gutaussehenden Jay (Ryan Cooper) auf Tuchfühlung gehen will, kommt dieser versehentlich zu Tode. Nun hat die panische Clique alle Hände voll zu tun, um die Sache unter den Tisch zu kehren.

Fazit:

Guter Cast, schrecklicher Film. Girls‘ Night Out hätte wieder so eine Komödie sein können, die durch die Decke geht und an den Kinokassen Unsummen einspielt. Das Potential war durchaus vorhanden mit Boxoffice-Liebling Scarlett Johansson und einem Ensemble von teils sehr erfolgreichen und beliebten weiblichen Comedians wie Kate McKinnon. Doch leider wird der Film meiner Meinung nach genauso schnell zu einem Scheißerlebnis wie das Partywochenende für die Protagonisten auf der Leinwand. Das Tempo wird ganz schön gedrosselt, witzige Szenen aus dem Trailer sind nicht mal enthalten und auch so verfehlen die meisten Punchlines das Schwarze.

Hin und wieder lacht man Mal über die typischen Grimassen von Kate McKinnon, die dummen Aktionen von Jillian Bell und merkwürdiger Weise über die Szenen von Paul W. Downs, der im Film den Verlobten von Scarlett Johansson spielt und im Prinzip nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat. Wenn diese Szenen in einer guten Komödie zusätzlich lustig sind und gut funktionieren, dann ist das ein netter Bonus, wenn sie aber wie in Girls Night Out die eigentlichen Highlights darstellen, ist das eher bezeichnend für den Rest.

Nach dem Erfolg von Hangover versuchen es jedes Jahr 2-3 Filme in die gleiche Kerbe zu hauen und scheitern regelmäßig daran. Hier wurde der Film eigentlich auch mehr oder weniger so vermarktet und hat sich am Ende dann doch eher für eine ruhigere statt partyhard Variante entschieden. Für mich ist das nicht aufgegangen und gehört schon jetzt zu meinen Comedy-Enttäuschungen in diesem Jahr.

Die Verführten

Storyanriss:

Seit drei Jahren tobt der Amerikanische Bürgerkrieg zwischen Nordstaaten und Südstaaten und mittlerweile sind nur noch fünf Schülerinnen am Mädcheninternat von Schulleiterin Martha Farnsworth (Nicole Kidman) verblieben: Alicia (Elle Fanning), Amy (Oona Laurence), Jane (Angourie Rice), Marie (Addison Riecke) und Emily (Emma Howard). Von Miss Farnsworth und der einzigen Lehrerin Edwina Dabney (Kirsten Dunst) unterrichtet, führen die Mädchen an dem Internat in Virginia ein ruhiges Leben, bis Amy eines Tages über den verletzen Nordstaaten-Offizier John McBurney (Colin Farrell) stolpert. Zwar will Miss Farnsworth eigentlich nichts mit dem verfeindeten Soldaten zu tun haben, dennoch entscheidet sie sich nach kurzem Zögern, John erst einmal gesund zu pflegen. Doch schnell stellt sich heraus, dass sich alle Damen, egal ob jung oder alt, in John verguckt haben, und das geordnete Leben in der Schule gerät durcheinander.

Fazit:

Sofia Coppola, Regisseurin von Lost in Translation und Tochter von Regielegende Francis Ford Coppola (Der Pate), startet diese Woche mit ihrem neuen Film The Beguiled / Die Verführten in unseren Kinos. Es handelt sich hierbei um ein Remake von Betrogen / The Beguiled aus dem Jahre 1971, damals besetzt mit Clint Eastwood, nur mit Fokus auf die Sicht der Frauen.

Der Film wurde bereits vor offiziellen Kinostart mit reichlich Lorbeeren bedacht, denn Sofia Coppola wurde in Cannes als erst zweite Frau in der Geschichte des prestigeträchtigen Filmfestes mit dem Regiepreis ausgezeichnet für diesen Film. Mir hat der Film über weite Strecken gut gefallen und auch alles in allem war ich zufrieden mit Die Verführten. Einzig allein 10 Minuten im letzten Akt waren mir persönlich zu unglaubwürdig, so dass es mich dann doch kurz rausriss aus dieser eigentlich stimmigen Atmosphäre. Danach findet der Film aber zur alten Stärke zurück und endet auf einem hohen Niveau.

Die Prämisse der Handlung war interessant, ungewöhnlich und somit sehr willkommen. Auch der Cast war mit Colin Farrell, Coppola-Muse Kirsten Dunst, Nicole Kidman und Elle Fanning gespickt mit talentierten Darstellern, die mit ihrer guten Leistung dem Film die nötige Glaubwürdigkeit gegeben haben. Nicole Kidman stach für mich hier ein Stück weit heraus.

Die Verführten ist ein ruhigen Film mit einer minimalistischen Geschichte und eher gemäßigtem Tempo was sicherlich nicht für jeden Kinobesucher attraktiv ist. Dennoch tut das der Qualität des Films keinen Abbruch und kann von mir guten Gewissens weiterempfohlen werden.

Die Unfassbaren 2 | Kritik / Review

die unfassbaren 2_blog3(Trailer)

Lange habe ich mir diese Fortsetzung gewünscht und diese Woche ist es endlich soweit. Ich bin ein kleiner Fan vom ersten Teil und freue mich daher umso mehr, dass auch Die Unfassbaren 2 / Now you see me 2 bereits mit über 300 Millionen als finanzieller Erfolg zu bewerten ist.

Eine gehörige Portion des Charms machte für mich der tolle Cast aus, den man auch nahezu komplett für diesen Film wieder verpflichten konnte. Namentlich sind das Morgan Freeman (Die Verurteilten), Michael Caine (Batman: The Dark Knight), Mark Ruffalo (Spotlight), Dave Franco (Bad Neighbors), Jesse Eisenberg (Batman V Superman) und Woody Harrelson (True Detective) – einzig allein Isla Fisher (Shopaholic) konnte aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht mitmachen. Ersetzt wird sie im Prinzip von Lizzy Caplan (Masters of Sex) und auch der berühmteste Zauberlehrling der Welt, Daniel Radcliffe, stößt neu zum Cast hinzu.

Storyanriss:

Es ist ein Jahr her, seit die „Vier Reiter“ das FBI überlistet und die Herzen der Zuschauer mit ihrer magischen Vorstellung à la Robin Hood im Sturm erobert haben. Für die Zauberer J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), Merritt McKinney (Woody Harrelson), Jack Wilder (Dave Franco) und Neuzugang Lula (Lizzy Caplan) geht es nun erneut auf die Bühne. Mit einem noch spektakuläreren Trick wollen sie die fragwürdigen Praktiken eines Technik-Magnaten aufdecken. Hinter dem Coup steckt Walter Mabry (Daniel Radcliffe). Das technisch versierte Wunderkind spielt jedoch ein doppeltes Spiel und will im Auftrag seines Vaters Arthur Tressler (Michael Caine), der mit den „Vier Reitern“ noch eine Rechnung offen hat, die Show sabotieren: Der spektakulärste Raubüberfall der Geschichte soll nicht nur den Ruf der Magier, sondern auch ihre Leben zerstören. Nun muss die Truppe ihr gesamtes Können aufbieten, um Mabrys perfiden Plan aufzudecken und gleichzeitig auch dem FBI zu entkommen, das immer noch hinter den Zauberern her ist.

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Es gibt viel mehr als das was man sieht.

Fazit:

Wie auch schon der erste Teil hat mir auch dieser Film viel Spaß gemacht. Ich steh einfach auf diese Thematik und zu dem ist der Cast für meinen Geschmack zu gut – diese Zusammenstellung der Darsteller würde fast jede Kohle aus dem Feuer holen.

Die Geschichte an sich knüpft recht logisch an den Vorgänger an und bürgt damit auch neue Konflikte für alle Beteiligten, die der Geschichte neue Würze geben: es geht um Familiengeschichte, alte und neue Feinde sowie Freunde. Mark Ruffalo hat auch dieses Mal neben Jessy Eisenberg am meisten zu tun und ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte – kein Problem für einen Schauspieler seiner Klasse. Es gibt sogar einen neuen Reiter, gespielt von Lizzy Caplan, die die zum Zeitpunkt des Drehs schwangere Isla Fisher ersetzt. Ich bin ehrlich gesagt über weite Strecken des Films nicht warm mit ihr geworden, das aber der – meiner Meinung nach – schlechten Synchronisation geschuldet war, die den Charakter ihrer Filmfigur nicht richtig vermittelte.

Wichtig für Die Unfassbaren sind natürlich die Zaubertricks und Illusionen unserer Reiter und auch die waren wieder überzeugend – sowohl effekttechnisch als auch inhaltlich. Nichtsdestotrotz bietet die Glaubwürdigkeit der Tricks die größte Angriffsfläche. Man bemühte sich zwar mehr Hinweise für den Zuschauer zu geben, Foreshadowing zu betreiben und auch noch mehr Tricks letztlich aufzuklären im Vergleich zum ersten Teil, es bleiben aber dennoch so einige Fragen offen, wenn beispielsweise Leute nicht nachvollziehbar einfach verschwinden und wo anders auftauchen. An dieser Stelle kann jeder selbst entscheiden, wie sehr er hier das Credo „Ein Magier verrät nie seine Tricks“ akzeptieren kann und für das Entertainment die Logik ein wenig hinten anstellt und in Kauf nimmt, dass hier und da eventuell die Grenze des Möglichen überschritten und mit Effekten nachgeholfen wurde.

Mir persönlich reicht das Verhältnis von Logik und Entertainment für diese Filme und das macht ja auch ein wenig die Magie solcher Filme aus. Insgesamt habe ich das bekommen was ich von Die Unfassbaren 2 erwartet habe und freue mich auf den bereits angekündigten dritten Teil. Empfehlen kann ich den Film eigentlich allen, die Spaß mit dem ersten hatten und Bock auf Illusionen haben – wer den ersten Film schon nicht mochte, braucht sich auch diesen nicht angucken.

bewertungsskalafinal3,0

Warcraft: The Beginning | Kritik / Review

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(Trailer)

Ich würde behaupten, dass Warcraft: The Beginning nach Ghostbusters mit am meisten vorverurteilt wurde nach dem ersten Trailer in diesem Jahr. Angeblich schlechtes CGI, schlechtes Schauspiel und vieles mehr sahen sich harscher Kritik ausgesetzt. Und auch ich war nicht vollends überzeugt vom Film nach den Trailern. Im Gegensatz zu vielen anderen gab ich dem Projekt aber dennoch erstmal mein blindes Vertrauen.

Aus folgenden zwei Gründen: Duncan Jones, Sohn der verstorbenen Musiklegende David Bowie und bekennender Warcraft-Fan, hat sich bereits mit Source Code und vor allem Moon einen Namen in Hollywood gemacht und vermittelte den Eindruck, die Vorlage zu respektieren – was wirklich nicht üblich ist bei Videospielverfilmungen.

Zweiter Grund: Blizzard – gehört zu den erfolgreichsten und mächtigsten Spieleschmieden der Welt mit zahlreichen Games, die man beruhigt als Klassenprimus in ihrem Genre bezeichnen kann. Unter anderem mit der Marke Warcraft. Blizzard hat uns Fans über Jahrzehnte mit CGI-Zwischensequenzen in ihren Games das Wasser im Mund zusammen laufen lassen wie kein zweiter. Die Qualität war so gut, dass sie nicht nur mit Hollywood mithalten konnte, sondern sich auch jeder Fan immer gefragt hat, wann endlich mal ein kompletter Film in diesem Stil gedreht wird.

Und nun ist es nach all den Jahren des Wartens endlich soweit und das halbe Internet hasst ihn schon bevor es das finale Produkt zu sehen gibt. Ob sich die Befürchtungen der Leute letztlich bewahrheiten oder nicht, könnt ihr natürlich im Fazit erfahren.

Storyanriss:

Im Reich der Menschen namens Azeroth leben die Bewohner schon seit vielen Jahren ein friedliches Leben. Doch von einem Tag zum nächsten bricht großes Unheil in Form einer furchteinflößenden Rasse über sie: Kampferprobte Orcs haben ihre Heimat Draenor verlassen, weil diese dem Untergang geweiht ist und nun sind sie auf der Suche nach einem neuen Ort, um sich niederzulassen. Als die Orcs ein Portal öffnen, das beide Welten miteinander verbindet, wird ein erbitterter und unbarmherziger Krieg um Azeroth entfesselt, der jede Menge Opfer auf beiden Seiten fordert. Um ihren Untergang abzuwenden, streben der Mensch Anduin Lothar (Travis Fimmel) und der Orc Durotan (Toby Kebbell) ein gemeinsames Bündnis für ihre Rassen an.

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Wenn wir kein Bündnis schließen, wird unsere Welt untergehen.

Fazit:

Alles halb so schlimm. Wer Panik hatte, dass Blizzard den Auftakt einer möglichen Filmreihe komplett in den Sand setzt, kann sich nun entspannen und ruhig ins Kino gehen. Warcraft: The Beginning bietet für Fans viele Verweise und Easter Eggs auf die Spiele ohne dabei übertrieben aufdringlich zu sein. Klar, der Film verlangt dem Zuschauer viel ab und ich kann mir schon vorstellen, dass Nichtkenner gerade zu Beginn überfordert sein könnten aufgrund der vielen Begrifflichkeiten, Locations und Charaktere. Mit zunehmender Laufzeit verschwimmt dieser Effekt aber.

Hauptsächlich richtet sich Warcraft: The Beginning an die Gamer und Fans der umfangreichen Geschichte, macht aber hier und da natürlich Kompromisse um auch den Rest abzuholen. Mit mir im Kino waren zwei Freunde, wovon einer so wie ich großer Fan des Stoffes ist und der andere weniger Ahnung davon hatte, und uns allen hat der Film ganz gut gefallen. Die Effekte und das CGI waren super: die Orcs, Set-Pieces und auch Magieelemente sahen sehr gut aus. Man merkt einfach die Postproduktion von knapp 2 Jahren. Auch die Ausstattung und das Make-up wirkten bis auf wenige Ausnahmen gut designed. Am ehesten haben mich da noch Ben Foster als Medivh und Paula Patton als Garona gestört, die aber zugegeben auch aufgrund ihrer Rollen am meisten Überzeugungsarbeit beim Zuschauer leisten mussten. Und unter diesem Gesichtspunkt war es dann schon okay.

Die Story war definitiv ein kluger Kompromiss, den Blizzard eingehen musste um einen guten Start in ein Franchise zu bekommen und neue Zuschauer zu gewinnen. Das Warcraft-Universum hat noch viel bessere Geschichten zu bieten, die ich auch in möglichen Nachfolgern definitiv sehen möchte. Für das erste Leinwandabenteuer entschied man sich hingegen für eine relativ simple Geschichte, die auch so in den frühen Spielen vorkam. Also bleibt man recht chronologisch bei der Nacherzählung der Ereignisse, die man jedoch hier und da mit Elementen versetzte die eigentlich erst viel später auftauchen. Hier und da wurde die Geschichte ein wenig holprig erzählt und auch paar Elemente wie zu schnelle und unnötige romantische Schwingungen hätte man beispielsweise getrost weglassen können.

Die Kämpfe waren wuchtig und geschickt inszeniert, sodass man teils brutale Tötungen gezeigt bekam ohne dabei zuviel explizite Gewaltdarstellung zu sehen und eine höhere Alterseinstufung zu riskieren. Recht angenehm empfand ich auch, dass trotz des eindeutigen Franchise-Gedankens hinter dem Titel „The Beginning“ während des eigentlich Films es sich nie wirklich anfühlte als ob man nur für spätere Teile aufbaut. Grüße gehen raus an Batman v Superman! Und selbst am Ende, trifft Blizzard recht interessante Entscheidungen, die ungewöhnlich für derart Film sind und zumindest mir Bock auf mehr gemacht haben.

Empfehlen kann ich den Film (vor allem in der Originalversion!) also ganz klar für Fans der Spiele und Fantasyfans, die mal wieder einen passablen Fantasyfilm sehen wollen und sich bewusst sind, dass Warcraft: The Beginning kein Herr der Ringe ist.

bewertungsskalafinal3,0

Batman v Superman: Dawn of Justice | Kritik / Review

batmanvsuperman_blog1(Trailer)

Auf geht’s: Das große Comicduell des Jahres wird diese Woche eingeläutet. DCs Batman v Superman: Dawn of Justice geht ins Rennen gegen den in 4 Wochen startenden Captain America: Civil War aus dem Hause Marvel. Das ikonische Aufeinandertreffen der beiden größten DC-Helden Batman und Superman ist der Nachfolger von Zack Snyders Man of Steel aus dem Jahr 2013 und wurde zunächst mit einem super stimmungsvollen Trailer ans Publikum herangetragen, bis die Vorfreude mit einem zweiten, unnötig langen Trailer, der zusätzlich viel zu viel zu verraten schien, wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Welcher Eindruck wurde am Ende bestätigt und lohnt sich der Film?

Storyanriss:

Zwei Wesen des zerstörten Planeten Krypton brachten im Finale von „Man Of Steel“ Zerstörung auf die Erde: Die Kontrahenten Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon). Der böse Zod wurde geschlagen und der Mann aus Stahl wird fortan entweder als Gott verehrt oder – ob seiner Macht – als Bedrohung für die Menschheit verdammt. Bruce Wayne alias Batman (Ben Affleck) hat sich klar auf die Seite derjenigen geschlagen, die Superman gebändigt wissen wollen. Der dunkle Ritter sorgt – moralisch unterstützt von Butler Alfred (Jeremy Irons) – für Ordnung in Gotham City und ist von den tödlichen Auswirkungen des Gigantenkampfes in der Nachbarstadt Metropolis auch persönlich betroffen. Er stellt sich gegen seinen rot bemäntelten Kollegen, verbal und mit Körpereinsatz. Doch während Bat– und Superman aufeinander fokussiert sind, taucht eine neue Bedrohung auf, die beide zusammenschweißen könnte und an der das junge Unternehmer-Genie Lex Luthor (Jesse Eisenberg) alles andere als unschuldig ist.

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Der größte Gladiatorenkampf der Weltgeschichte: Der Sohn von Krypton gegen die Fledermaus von Gotham.

Fazit:

Leider, leider haben sich die Befürchtungen der letzten Wochen am Ende doch bewahrheitet: Batman v Superman kränkelt an allen Enden und bleibt unter dem Strich eine Enttäuschung. Gründe gibt es dafür viele.

Zunächst einmal zu den Charakteren: Superman – okay, halt ein für mich recht langweiliger Superheld, der aber gerade in diesem Film ein ganz interessanten Storyarc hat, der paar schöne Drama- und Thriller-Anleihen besitzt, die mir gut gefielen. Auch Henry Cavill verkörpert Superman nachwievor sehr solide.

Die Besetzung von Ben Affleck als Batman war wohl die umstrittenste und meist diskutierte des Films und ich muss sagen: he nailed it. Ich fand ihn sehr gut besetzt mit Ben Affleck und ich bin der Meinung, dass er seine Sache super gemacht hat und dann bei einer Rettungsaktion im letzten Drittel auch die mit Abstand beste Kampfszene des gesamten Films bekommt, die wohl auch als beste Batman-Kampfszene aller Filme gelten könnte. Trotz seiner Funktion als eine Art Plot-Device um an vergangene Geschehnisse zu erinnern oder zukünftige Ereignisse und Charaktere anzuteasen, ist das wohl die beste Batman-Darstellung, die ich bislang gesehen habe.

Zweites Highlight bei den Neuzugängen am Set war für mich Gal Gadot als Wonder Woman, die vor allem im Finale ziemlich cool war und Hoffnungen für ihren Soloauftritt machte.

Jedoch gab es auch eine Menge Charaktere, die mich nicht vollständig überzeugen konnten. Beispielsweise Lex Luther, also ich sag mal so: Wer ihn in den Trailern geil fand, der wird ihn auch im finalen Film mögen, wer aber bereits beim Trailer mit der Stirn runzelte und hoffte, dass es nur eine Momentaufnahme war, der wird auch im Film seine Probleme mit ihm haben. Ich fand ihn jetzt nicht vollkommen schrecklich und ich mag auch Jessie Eisenberg, jedoch kann man schon nicht ganz abstreiten, dass er hin und wieder etwas drüber war mit seiner Performance und sich schon deutlich an Heath Ledgers Joker anlehnte aber dessen Klasse zu keinem Zeitpunkt erreicht und im Vergleich zu allem anderen im Film wie eine Karikatur wirkt. Potential sehe ich aber nach wie vor.

Mehr enttäuscht war ich dann doch von Jeremy Irons Alfred und den ja schon im Trailer gespoilerten Doomsday, die ziemlich lame waren und blass blieben. Da hab ich mir mehr erhofft. Auch Lois Lane war eher Lois Lame. Als berühmte „damsel in distress“, die eigentlich nur dazu da ist, um permanent gerettet zu werden und Amy Adams Potential total verschenkt. Den. gesamten. Film. über.

Unter meinen Erwartungen blieben auch einige andere Aspekte des Films: Action, Humor und Zack Snyders Regie. Dieses Treffen der Giganten ließ viel Action vermuten und die gab es zwar auch in Hülle und Fülle, aber wirklich gut war sie nur selten. Weder die körperliche Auseinandersetzung zwischen den titelgebenden Protagonisten, die auch noch auf eine sehr merkwüridge Art und Weise endet, noch deren Solo-Szenen waren wirklich mitreißend. Am Besten gefiel mir wie bereits erwähnt eine Rettungsaktion durch Batman spät im Film und Teile des Finales – wobei das hauptsächlich an Wonder Woman lag. Man hat unendlich viel CGI und Effekte im Übermaß aber die machen einen lahm inszenierten Kampf kaum besser und sorgen eher dafür, dass man abschaltet und ermüdet.

Das größte Problem des Films sind aber weder die Charaktere noch die mittelmäßige Action, sondern vor allem Zack Snyders Regie, der auch in seiner zweiten Superman-Inszenierung nicht wirklich abliefern konnte. Erstmal nimmt sich der Film viel zu ernst, DC-Verfilmungen, vor allem Nolans Batman-Trilogie, haben generell eher einen düsteren Touch, aber konnten eigentlich immer auch mit Humor punkten. Bei Batman v Superman: Dawn of Justice wiederum ist alles so bierernst und die Motivation einiger Figuren ist sehr gewollt gewesen und daher nur bedingt nachvollziehbar. Letztlich habe ich glaub einmal gelacht im Film und das ausgerechnet nach einem Spruch von Supermans Mutter (Diane Lane) – haha. Des Weiteren merkt man natürlich wie üblich Snyders visuellen Stil: ein paar Lanceflares von J.J. Abrams geklaut, gepaart mit seinen charakteristischen Superslowmotions und irgendwelchen Partikeln die durch die Luft fliegen. Auch die Szenenbilder sehen super aus, können aber am Ende nur minimal über die Schwächen hinweg täuschen.

Dawn of Justice wollte zuviel. Man hatte das Gefühl, dass Snyder und sein Team hier 5 Filme in einen packen wollten: einen Superman-Solofilm, der als Nachfolger zu „Man of Steel“ gelten sollte, einen Batman-Solofilm, der den neuen Batman einführt und für seine Solofilme vorbereitet, den titelgebenden „Batman gegen Superman“-Film, einen „Lex Luther“-Film und letztlich natürlich noch den Beginn der Justice League – DCs Equivalent zu Marvels Avengers-Zusammenschluss. Trotz einer mächtigen Spieldauer von mehr als 150 Minuten wird alles zusammengeschmissen und nur durch lose und verwirrende Szenen, Träume und Visionen erzählt, die nicht nur stellenweise tiefergehende Kenntnisse des Comicverse voraussetzen, sondern auch ohne erkennbaren roten Faden in den Film eingebettet sind. Auch die Cameos der Justice-League-Mitglieder waren so dämlich, dass man echt nur enttäuscht sein kann.

Stark hingegen fand ich Supermans Geschichte, die gleichzeitig geschickt die Kritik am Ende des Vorgängers Man of Steel aufgreift und ihn in ein moralisches Dilemma stürzt und auch die Musik von Hans Zimmer und Junkie XL – vor allem Wonder Womans Theme – war der Hammer und verdient Anerkennung.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Batman v Superman: Dawn of Justice enttäuscht leider und bietet kaum wirklich Highlights. Zuviel gewollt, zu gehetzt und schwach geschrieben auch wenn es visuell gut aussieht und einen starken Cast hat.

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