Bridget Jones‘ Baby | Kritik / Review

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12 Jahre mussten die Fans auf eine Fortsetzung zu Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück und Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns warten. Auf dem Regiestuhl sitzt eine alte Bekannte: Sharon Maguire, die auch schon den ersten Bridget Jones Film inszeniert hat im Jahre 2001. Neben den Rückkehrern Renée Zellweger und Colin Firth sind auch Patrick Dempsey und Emma Thompson teil des Casts.

Ehrlich gesagt war Bridget Jones‘ Baby in dieser vollen Kino-Woche auf meiner Prioritätenliste nicht ganz oben, jedoch konnte ich meine gute Freundin Jenna – die auch viel eher in die Zielgruppe passt – dazu überreden, mir nach ihrem Freundinnen-Kinoabend ihre Einschätzung zum Film zu schreiben. Die Kritik und Wertung stammt heute also nicht von mir, sondern von Jenna. Vielen Dank!

Storyanriss:

Ihre Beziehung mit Mark Darcy (Colin Firth) ist längst in die Brüche gegangen. Seither konzentriert sich Bridget Jones (Renée Zellweger) auf ihre Karriere als Produzentin. Sie genießt ihr Singleleben und umgibt sich mit alten wie auch neuen Freunden. Zum ersten Mal in ihrem Leben scheint die Chaotin alles komplett im Griff zu haben – bis sie eine Begegnung mit dem charmanten Amerikaner Jack Qwant (Patrick Dempsey) aus dem Gleichgewicht bringt. Es funkt zwischen ihnen und die beiden verbringen eine Nacht miteinander. Und nur eine Woche später lässt sich Bridget spontan auf ein weiteres Techtelmechtel ein – mit ihrem Ex Mark. Das wäre alles nicht so wild, wenn sie nicht ein paar Monate später feststellen würde, dass sie schwanger ist und ihre Ärztin (Emma Thompson) keinen blassen Schimmer hat, von wem der Nachwuchs stammt. Die jeweils als Papa infrage kommenden Herren stört das nicht, sie buhlen beide um Bridget

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Ich kann nicht immer wieder die selben Fehler machen, wenn ich stattdessen neue machen kann.

Jennas Fazit:

Alte Regisseurin, altes Erfolgsrezept. Tollpatschige, lebensfrohe Bridget (Renée Zellweger) stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste. Mister Darcy (Colin Firth) darf wieder mitspielen und ist noch immer der eher unterkühlte, teils von Bridget überforderte Mann, der die Frauen aber genau deswegen verzückt. Gegensätzlicher können Bridget und er nicht sein, aber man spürt, wie viel sie ihm bedeutet. McDreamy / Jack Qwant (Patrick Dempsey) ergänzt die Runde und ist der coole, lässige und supererfolgreiche Amerikaner. McDreamy und Darcy erfahren nun von ihrer zukünftigen Vaterschaft und versuchen, um die Gunst der werdenden Mutter zu buhlen. Mark ist deutlich überfordert von der Situation, während sich bei Jack Gefühle für Bridget und die Vorstellung eine Familie zu haben, entwickeln.

Der Humor, die Umsetzung und die Dialoge werden jeden „Bridget Jones„-Fan glücklich machen. Der Film hat viele Lacher, auch wenn diese teils eher simpel erreicht werden, aber hey der Saal hat gegrölt. Bridget ist wie immer chaotisch und liebenswürdig, Mark kühl, unsicher und dann doch wieder entschlossen und Jack ergänzt dieses Duo gut. Er soll der lockere, entspannte Gegenspieler von Mark sein und macht dies auf eine sympathische Art. Es wird nie hässlich zwischen den beiden Männern, so dass man es letztendlich beiden Männern gönnen würde. Ich persönlich finde, dass sich die Produzenten, Schreiber u.s.w. für das richtige Ende entschieden haben. Jeder ging gefühlt glücklich aus dem Saal.

Das ist so ein Film, den man bei Mädelsabenden gucken kann, der Sonntagnachmittag im TV läuft und man sofort gute Laune bekommt. Der Film macht einfach Spaß und happy, wenn man Bridget als Charakter ertragen kann. Die Charaktere sind sympathisch, die Musik ist gut gewählt, die Story nicht neu, aber es ist nun mal Bridget Jones und endlich wird ihre Geschichte zu Ende erzählt. Allerdings ist es manchmal wirklich schwer zu ertragen, was Zellweger mit ihrer Mimik versucht. Die Macher hätten die Umsetzung des Filmes mal lieber 10 Jahre früher begonnen, denn auch Marc Darcy muss ein wenig an Charme einbüßen, da er teils so alt wirkt. So hatte ich häufiger den Gedanken in einem ü40 Film zu sitzen und hab mich wegen meiner Gedanken schlecht gefühlt. Somit waren die Close-Ups und Sexszenen zum Teil weniger ästhetisch.

Jeder Fan sollte ins Kino gehen, weil es einfach Spaß macht, wenn der ganze Saal lacht, aufschreit, “Ohh nein, Ohh nein“ ruft oder glücklich aufatmet. Auch Männer könnten Spaß haben, werden wahrscheinlich aber eher genervt sein. 🙂

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Saving Mr. Banks | Kritik / Review

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Saving Mr. Banks ist eine bunte Mischung aus Biopic, Drama und Komödie, die sich mit der Frage beschäftigt, was eine Buchverfilmung im Schriftsteller auslöst und wie viel durch eine solche Adaption für die Leinwand vom eigentlichen Werk verloren geht. John Lee Hancock (Blind Side – Die große Chance) erzählt die wahre Geschichte über den über 20 Jahre andauernden Versuch Walt Disneys, die Filmrechte von Pamela Lynwood Travers für ihre weltbekannten Mary Poppins Geschichten zu bekommen. Die Hauptrolle der P.L. Travers ist mit Emma Thompson (Harry Potter) besetzt und Walt Disney wird von Tom Hanks (Kritik, Captain Phillips) verkörpert. Unterstützend zur Seite stehen ihnen hierbei unter anderem Colin Farrell (Brügge sehen.. und sterben), Paul Giamatti (Kritik, 12 Years a Slave) und Jason Schartzman (Kritik, Grand Budapest Hotel).

Filmanriss:

Der Film setzt im Jahre 1961 ein und begleitet die „Mary Poppins“ Autorin P.L. Travers (Emma Thompson). Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 20 Jahre nach dem ersten Versuch Walt Disneys (Tom Hanks) vergangen, die Filmrechte für ihre Geschichten zu erwerben. Travers wirkt zuweilen recht verbittert und will nach wie vor ihre geliebte Mary Poppins nicht aus der Hand geben, willigt aber auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten ein, nach Los Angeles in die Disney-Studios zu fliegen und sich vor Ort das Drehbuch anzuschauen und eventuell einer Verfilmung zuzustimmen. Neben den aktuellen Geschehnissen zeigen Rückblenden nach und nach die Beweggründe für ihre Reaktionen. Für diese Zeit stehen ihr unter anderem die Komponisten Robert and Richard Sherman (Jason Schwartzman), der Screenwriter Don DaGradi und der Chauffeur Ralph (Paul Giamatti) zur Seite, die in den darauffolgenden Tagen die Launen und Änderungswünsche von Pamela ertragen müssen und versuchen sie von einer Filmumsetzung zu überzeugen.

 

P.L. Travers: You are the only American I have ever liked.

Ralph: May I ask why?

P.L. Travers: No.

 

Fazit:

Die Debatte über die Verfilmung von Büchern ist eigentlich dauerpräsent. Regelmäßig kaufen die großen Filmstudios vielversprechende Rechte für Bestseller, die vor allem die Jugend über einen Zeitraum von mehreren Jahren stetig ins Kino locken sollen. Doch nicht selten geht der Plan nach hinten los und die Fans der Bücher sind mit der Umsetzung unzufrieden und kehren dem Kino den Rücken. Ich hatte Saving Mr.Banks ehrlich gesagt nicht auf meinem Radar, bin aber deswegen umso glücklicher ihn doch gesehen zu haben, denn er hat mich positiv überraschen können. Eine schöne Geschichte, die vor allem auch in den Rückblenden sehr ergreifend ist. Emma Thompsons schauspielerische Leistung ist einfach grandios und auch wenn man zunächst ihren Charakter unsympathisch und grantig findet und sie auch bis zum Schluss keine 180°-Wendung macht, kann man ihre Beweggründe doch viel besser verstehen und sich hineinfühlen. Auch optisch bieten die Flashbacks oder auch Disneyland schöne Kulissen und werden durch echt tolle Motive in die Story eingeflochten. Regisseur John Lee Hancock konnte mich nach Blind Side erneut mit einem emotionalen Film abholen. Von mir eine klare Empfehlung für Saving Mr.Banks.

  • Film: 4/5
  • Kinoerfahrung: kein Profit
  • Empfehlung: Gemütlicher Abend in geselliger Runde