(Trailer)
Ich liebe Endzeit-Szenarios! Obwohl der Status Quo letztlich eigentlich immer gleich ist, sprich nur noch ein geringer Teil der Menschheit um ihr Überleben kämpft, ist der Weg dorthin oder die Art und Weise oft sehr vielseitig. Sei es eine Zombieapokalypse oder der Ausbruch eines tödlichen Virus wie beispielsweise in The Walking Dead, I am Legend, 28 Days Later oder Resident Evil Extinction. Auch Umweltkatastrophen oder Kriege wie in Hell und The Book of Eli zerstören die Welt wie wir sie kennen. Letztlich ist die Menschheit immer am Arsch und das oft auch selbstverschuldet. Besonders spannend find ich in diesem Zusammenhang immer die Veränderung im Machtgefüge bzw. die Gesellschaft die aus diesen Katastrophen entsteht.
Einen weiteren interessanten Ansatz verfolgt nun der koreanische Regisseur Joon-ho Bong (The Host) mit der Verfilmung des französischen Comics „Le Transperceneige“ (deutsch: Schneekreuzer). Mit Chris Evans (Kritik – Captain America 2), Jamie Bell (Jumper), Tilda Swinton (Kritik – Grand Budapest Hotel), John Hurt (Dame, König, As, Spion) und Ocatavia Spencer (The Help) konnte sich Joon-ho Bong namenhaften Schauspieler ins Boot holen.
Storyanriss:
Der Film spielt in einer postapokalyptischen Zukunft, in der ein misslungenes Experiment, das die globale Erwärmung stoppen sollte, eine Eiszeit nach sich zieht und fast alles Leben auf der Erde zerstört. Die einzigen Überlebenden der Menschheit sind auf engstem Raum im Snowpiercer zusammengepfercht, einem massiven Zug, der rund um den Planeten reist und autark funktioniert. Es herrscht von Anfang an ein Zweiklassensystem, wobei die Elite im vorderen Teil des Zuges im überschwänglichen Luxus lebt und vom Ingenieur des Snowpiercers, Wilford, angeführt wird, während die online casino niedere Klasse ihr erbärmliches Dasein ganz hinten fristen müssen. Satt von den schlechten Lebensbedingungen, starten sie unter der Leitung von Gilliam (John Hurt) und seinen engsten Vertrauten Curtis (Chris Evans) sowie Edgar (Jamies Bell) einen Aufstand und versuchen, die Kontrolle über die Maschine zu erlangen.
Know your place. Keep your place. Be a Shoe.
Fazit:
Gefühlte hundert gute Ansätze, die leider selten bis gar nicht zu Ende gedacht worden sind. Schade, denn das Setting eines Endzeit-Szenarios mit einer letzten Zuflucht – in diesem Fall ein Zug, der autark betrieben wird – ist zwar nicht die originellste aber für mich durchaus noch immer eine der spannendsten. Zusätzlich kommt hier noch die Komponente hinzu, dass die letzten Überlebenden sich von einander abgrenzen in einen elitären Zirkel und der Unterschicht, was zwangsläufig zu gesellschaftlichen Spannungen führt und der Geschichte zusätzlichen Pepp gibt. Dumm nur wenn diese eigentlich vielversprechenden Komponenten letztlich nur gut eingeführt, aber dann schlecht zu Ende gebracht werden. Positiv muss ich die Charaktere und schauspielerische Leistung von Chris Evans und Tilda Swinton loben sowie die Ideen für die Waggons, die aber trotzdem nicht die Enttäuschung über den Film ausgleichen können.
- Film: 2,5/5
- Kinoerlebnis: kein Profit
- Empfehlung: DVD für Fans des Settings oder der Schauspieler.