Meine Flop 15 aus dem Jahr 2018

Wieder ein Jahr rum und meine alljährliche Flop-Liste der Kinofilme und Filme von Streamingseiten a la Netflix darf da natürlich nicht fehlen. Die Oscar-Filme der letzten Verleihung sind wie immer ausgeschlossen um die Liste nicht zu verwässern. In diesem Jahr sind das beispielsweise A Shape of Water, 3 Billboards, Ladybird usw. Allgemein kann man über das Filmjahr 2018 sagen, dass es wohl ein wenig schwächer war als 2017. Nichtsdestotrotz habe ich wieder weit mehr als 100 Filme dieses Jahr im Kino gesehen und einige Flops entdeckt, um die ihr möglichst einen großen Bogen machen solltet.

Honorable Mentions die es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft haben, sind unter anderem: Der Nussknacker und die 4 Reiche, Breaking In, Cloverfield Paradox, Escape Plan 2, Unknown User 2: Dark Web, Mortal Engines, Die Phantastischen Tierwesen 2: Grindewalds Verbrechen.

#15 Pacific Rim 2 – Uprising


Pacific Rim 2 – Uprising macht der Anfang in meiner Flop-Liste 2018, weil er persönlich eine der größten Enttäuschungen des gesamten Filmjahres war. Der diesjährige Oscar-Gewinner Guillermo del Toro hatte mit dem ersten Teil noch bewiesen, was in seinem kreativen Kopf steckt und einen spaßigen – wenn auch dummen – Actionblockbuster entwickelt, der mich sehr begeistert hat. Doch für den zweiten Teil hatte man del Toros Pläne abgelehnt und ihn entgegen der Fanwünsche aus der Franchise entbunden. Die Entscheidung sollte sich bitterböse rächen, denn qualitativ zieht Uprising in allen Belangen den Kürzeren.

Die Eröffnungssequenz mit den Neuzugängen John Boyega & Cailee Spaeny gefiel mir noch richtig gut, doch das war es dann weitestgehend. Ein merkwürdiger Humor, John Boyega, der sich nur selbst feiert die ganze Zeit, ein mittelmäßiges Drehbuch, das mit der Entwicklung von Charlie Days Charakter wohl einen der beklopptesten Twists der letzten Jahre hatte. Und selbst die Actionszenen haben mich kalt gelassen. Leider war Pacific Rim 2 – Uprising nicht die erhoffte Fortsetzung.

#14 The Strangers – Opfernacht

Nach 47 Meters Down und The Other Side of the Door ist auch Johannes Roberts dritte Regiearbeit leider nicht mehr als Müll. Die Fortsetzung zu The Strangers ist leider nicht mehr als unteres Mittelmaß. Für den Film spricht die ein oder andere cool visuell inszenierte Szene, die Musik und die weitestgehend konsequente Härte. Drehbuch, Schauspiel, Logik und vor allem das Ende hingegen waren grottig. Das große Finale war so dumm und für mich ein starker Bruch mit dem Ton des restlichen Films – die Kirsche auf der Absurditätentorte.

#13 A Beautiful Day

Unter Filmnerds sicherlich der kontroverseste Pick für diese Flop-Liste, denn der ein oder anderer Kritiker hat A Beautiful Day oder You Were Never Really Here wie er im Original heißt sehr hoch auf seine Top-Liste gesetzt. Nicht selten hat sich der Geheimtipp in die Top-3 geschmuggelt. Für mich hat der Film leider nur auf dem Papier funktioniert. Das größte Plus für mich und das kann ich ohne Probleme anerkennen, ist die grandiose schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix. Vielleicht habe ich auch die Genialität nicht verstanden, doch wenn man sein Schauspiel abzieht, bleibt für mich nicht so viel übrig.

Die Geschichte ist nicht neu, die Idee, dass der Protagonist psychisch nicht ganz labil ist auch nicht und die knallharte Action, die einem suggeriert wird, bekommt man leider nie wirklich zu sehen. Eigentlich blenden sie immer weg oder man sieht sie maximal über eine Überwachungskamera in Pixelgröße. Und ganz verrückt wird es in einigen speziellen Momenten, die völlig abstrus und bewusst arti farti daherkommen. Die Szene in der Küche? Wtf war das? Also meinen Nerv hat es nicht getroffen und insgesamt ist mir A Beautiful Day negativ aufgestoßen.

#12 Skyscraper & Rampage

Auf Platz 12 meiner Flop-Liste packe ich direkt zwei Filme, weil sie im Kern doch eigentlich eh gleich sind. Mittlerweile gibt es dafür sogar schon einen Begriff: den Rockbuster. Ähnlich wie ein anderer Schauspieler, der hier später auf der Liste noch auftauchen wird, hat Dwayne „The Rock“ Johnson in den letzten Jahren nur noch Fließbandarbeit abgeliefert. Lustigerweise sind beide Typen eng miteinander befreundet, haben mehrere Filme zusammengedreht und behaupten jeweils immer der hardest working man in the room zu sein.

Ich strafe hier diese Filme bewusst ab, weil sie wirklich nur noch 0815 Abziehbilder sind und weder The Rock noch den Zuschauer fordern. Schwache Regisseure dürfen schwache Drehbücher schreiben, Dwayne Johnson spielt immer denselben Typ Charakter und die Filme riskieren nichts. Rampage war ein Totalausfall und Skycraper hatte immerhin noch eine coole Location und mit Neve Campbell sogar eine brauchbare Nebenrolle, doch insgesamt ist mir das mittlerweile zu wenig. Ich habe kein Problem mit Blockbustern, doch wenn man mir als hardest working man in 5 Jahren 10x den gleichen Film vorsetzt, langweilt mich das, obwohl ich The Rock sehr charismatisch und sympathisch finde.

#11 Mile 22

Mile 22 fällt für mich wieder eher in die Kategorie „große Enttäuschung“ statt „furchtbar schlechter Film“, denn das Gespann aus Regisseur Peter Berg und Hauptdarsteller Mark Wahlberg hat sich in den letzten Jahren zu einem absoluten Erfolgsduo gemausert, das mich mit ihren drei vorangegangen Kooperation Lone Survivor, Boston und vor allem Deepwater Horizon begeistern konnte. Doch Mile 22 fühlte sich nicht nach derselben Akribie an, die in die anderen Projekte floss.

Es handelte sich um einen reinen Action-Thriller, der aber bis auf eine coole Sequenz mit The Raid Star Iko Uwais im ersten Drittel des Films keine nennenswerten Highlights zu bieten hatte. Zudem waren die Charaktere alle so unfassbar nervtötend. Man braucht jetzt nicht mehr als zwei Gehirnzellen um zu verstehen, dass man damit zeigen wollte wie verroht und abgefuckt die Leute sind, wenn sie ihr Leben dieser Einheit und dem Land widmen, aber diese unfassbar unnötig aggressive Grundstimmung war zu übertrieben. Keiner konnte einen Satz rausbringen ohne eine andere Person zusammenzuscheißen.

Negativer Höhepunkt: Mark Wahlberg der völlig überzogen und grundlos eine Analystin zusammenstaucht wie wertlos sie denn sei, weil sie nicht innerhalb von 2 Minuten die Terroristen ausfindig machen könne. Mile 22 war für mich mit Abstand die schwächste Kooperation von Berg und Wahlberg und definitiv ein Lowlight des Jahres.

#10 How to Party with Mom

Dass Vetternwirtschaft kein Garant für Erfolg ist, beweist Til Schweiger bereits jährlich in seinen Filmen. Doch auch in Hollywood ist es nicht immer ratsam jedes Instrument im Orchester selbst spielen und dazu noch dirigieren zu wollen. Melissa McCarthy ist eh schon die laufende 50:50-Chance auf einen guten oder schlechten Film und hat sich hier kein Gefallen getan, selbst mit ihrem Mann das Script zu schreiben und unter seiner Regie die Hauptrolle zu verkörpern.

Sie ist eine talentierte Schauspielerin und lustig, aber ihre Projektauswahl wirkt meist recht willkürlich. Kurioser Weise gilt sie mit ihrem neuen Film Can u ever forgive me? sogar als aussichtsreiche Option in der Award-Season, was ihr Talent nur bestätigt. Das Set-up für den Film ist noch ganz nett, die Message dahinter nicht verkehrt aber insgesamt ist How to Party with Mom nur mangelhaft und so belanglos. Es gab für mich genau zwei witzige Momente im Film und der Versuch emotional den Zuschauer zu erreichen funktionierte auch nicht. Leider eher eine weitere schlechte Comedy mit McCarthy.

#9 Night School

Ich habe es bereits angedeutet: auch The Rock Kumpel Comedian Kevin Hart, der 24h-Oscar-Host, schafft es auf die Flop-Liste 2018. Night School ist nicht nur die letzte unbedeutende 0815-Comedy Harts, sondern auch der erste unter seiner Schirmherrschaft produzierte Film. Im Gepäck hat er seine Freundin und die Comedy-Entdeckung der letzten 2 Jahre, Tiffany Haddish, die wie Hart selbst, zur Zeit alles mitnimmt was man ihr anbietet. In Amerika kamen zum Ende des Jahres glaube 3 Filme innerhalb von 3 Wochen mit ihr raus.

Ich mag beide und ich finde sie beide witzig, aber so wie The Rock 3 gleichförmige Blockbuster im Jahr rausballert, sind es bei Hart halbherzige Komödien, die durch penetrante Werbung und großer Fanbase 100 Millionen einspielen und drei weitere rechtfertigen. Night School macht also nichts anders, er gibt am laufenden Band Witze über Kevin Harts Größe, paar witzige Nebenrollen und am Ende immer den gleichen Storybogen. Kennste einen, kennste alle.

#8 Johnny English 3

Hahaha, er hat ein Cocktail-Schirmchen in der Nase. Witzig, weil der gehört da gar nicht hin, haha! 158 Millionen – Wahnsinn. Dass Rowan Atkinson, Mr.Bean, im Jahr 2018 so unfassbar zieht, hätte ich im Leben nicht geglaubt. In Amerika hat er dabei nur 4 Millionen eingespielt aber gerade in Großbritannien konnte er natürlich überzeugen. Für mich ist der Rowan Atkinson Zug wohl abgefahren, denn ich fand den dritten Film des Franchises lahm.

Die Geschichte steht zwar nicht im Fokus ist aber super flach und der Humor kann meine Lachmuskeln maximal einmal über die gesamte Lauflänge kitzeln. Klar Atkinson hat durch seine Mimik immer das Potential witzig zu sein, aber ich hätte ohne große Probleme auf diesen Film verzichten können.

#7 The Nun

Genug mit den schlechten Komödien, kommen wir zum ersten Horrorfilm-Flop: The Nun. The Nun gehört wie die Annabelle Filme zu der Conjuring-Franchise und symbolisiert für mich den Cashgrabstatus dieser Reihe. Es ist der bislang erfolgreichste der fünf Filme, aber neben Annabelle auch der schlechteste. Miese Story, kein Gruselfaktor und 0815 Schockeffekte. Einzig die schauspielerische Leistung und das ein oder andere schöne Bild sind mir positiv in Erinnerung geblieben.

#6 The Happytime Murders

Just Kidding, eine Komödie habe ich doch noch für euch in meiner Flop-Liste. Die Idee fand ich ehrlich gesagt ziemlich geil: eine Art dreckiges R-Rated Muppets, eine derbe Komödie kombiniert mit einem Noir-Krimi. „No Sesame. All Street.“ war der richtig geile Slogan. Doch war das letztlich entstandene Produkt absoluter Müll.

Zum zweiten Mal dieses Jahr findet eine Melissa McCarthy Komödie den Weg in meine Liste. Der Film ist echt derbe, hauptsächlich aber derbe unter der Gürtellinie, wenn beispielsweise der Hauptcharakter, eine Puppe, mal kurz seine Klientin bumst und literweise Puppensperma verschießt. Kann man machen, muss man nicht. Die gute Idee hat leider nicht zu einem guten Film geführt. Die Krimigeschichte war leider sehr vorhersehbar und dadurch wenig spannend und der Humor zündete nur selten.

#5 Venom

Venom ist für mich der schlechteste Superheldenfilm des Jahres. Tom Hardys Schauspiel und die Buddy-Momente mit Venom, der innere Zwiespalt, die witzigen Momente die dadurch entstanden sind, das sind die eine großen redeeming Qualities, die mir dieser Film gibt. Alles andere ist enttäuschend. Das Drehbuch ist nicht gut, die Handlung 0815, die Dialoge teils haarsträubend, die Figuren klischeebehaftet und abgesehen von Eddy Brock, also Tom Hardy, saudoof.

Dazu kommt die leidige Diskussion um ein R-Rating. Ein menschenfressender Antiheld hätte dieses Altersfreigabe gebraucht. Alle Verantwortlichen haben in der Pressetour betont, dass es nichts ausmachen würde, aber das ist Quatsch. Ständig wird abgeblendet, wenn etwas passiert. Die Actionszenen sind bis auf die allererste furchtbar langweilig. Alles ist extra dunkel oder man kreiert so Sequenzen, wo vermeintlich viel passieren müsste, aber überall ist Nebel durch Rauchgranaten. Nur am Ende, wenn man wie so häufig ein großen CGI-Klotz gegen Venom antreten lässt, bekommt man das irgendwie zu sehen. Generell ist es die einfachste und schlechteste Variante a) einen typischen Evil CEO als Gegenspieler zu haben und b) wenn man nicht weiter weiß quasi einfach den „Evil Twin“ auf den Helden loszulassen.

Das alles nur um sich angeblich an Spider-Man anzubiedern und eventuell in Zukunft dort aufzutreten. Für mich war es das nicht wert, aber anscheinend für viele Andere, denn Venom ist unfassbar erfolgreich gewesen und konnte sagenhafte 855 Millionen USD einspielen und war überraschend erfolgreich in China. Auch wenn ich diesen Film weitestgehend schlecht fand, hoffe ich, dass Sony mit diesen Einnahmen einen besseren zweiten Teil entwickelt, denn das Potential sehe auch ich.

#4 Slender Man

Slender Man ist so ein Film, den man wieder mit Hoffnung auf einen Hypetrain aufzuspringen gegreenlighted hat, nur um dann Jahre zu spät damit in einen längst geschlossenen Bahnhof einzufahren. Das „Slender Man“-Spiel erschien bereits 2012 und konnte für ein paar Wochen Buzz in den Medien erzeugen, dem Film gelingt das maximal im negativen Sinne.

Als viel zu dunkel, viel zu zerschnitten um die Altersfreigabe zu drücken, viel zu spät, handwerklich viel zu schlecht und letztlich viel zu öde kann man das Endprodukt beschreiben. Albträume bekommt man nur, weil man sich diesen hingerotzten Horrorfilm angeschaut hat, aber nicht, weil die Inhalte so gruselig sind. Wie jedes Jahr gab es auch 2018 ein paar Highlights in diesem Genre, doch Slender Man ist ein generischer Cashgrab Horrofilm von der Stange.

#3 Das Zeiträtsel

Eine beliebte Vorlage, die als unverfilmbar galt, großer Hype, viel Werbung, ein hohes Budget, ein namhafter Cast, mit Ava DuVernay eine sehr talentierte Regisseurin und Amerikas Mutter Oprah Winfrey. Was kann da schon schiefgehen? Leider alles. Das Schauspiel der Jungdarsteller war schlecht, das der Vollprofis völlig überzogen. Eine konfuse Geschichte mit bizarren Figuren.

Eigentlich springen die Charaktere auch nur von CGI-Welt zu CGI-Welt ohne was zu machen. Der Film ist kitschig, berührt aber absolut gar nicht. Und dann diese Eier der Macher eine Metaebene zu schaffen, die die eh schon larger-than-life Oprah Winfrey tatsächlich als eine riesige Götterfigur darstellt, ist echt bemitleidenswert grausig. Der Film war ein Reinfall und hoffentlich kein Fallstrick für Ava DuVernay, die mit Selma ja schon gezeigt hatte wie gut sie ist. Vielleicht sollte sie zurück zu kleineren Budgets.

#2 Wahrheit oder Pflicht

Unfassbar dummes Drehbuch, grandios schlechte Figuren, die so dämlich handeln und alle Genreklischees bestätigen, so dass man am liebsten wie die Charaktere im Film den Freitod wählen würde. Wer weiß, vielleicht ist das auch die Metaebene, die die Crew des Films ursprünglich anstrebte. Zusätzlich wird man gequält mit diesem potthässlichen Fratzeneffekt, der sich zwar bei mir persönlich das gesamte Jahr über ins Gedächtnis gebrannt hat, aber innerhalb des Films nur alles ins Lächerliche zieht. Das wirkt der Tonalität eines Horrorfilms völlig entgegen. Dem Produzenten, dem dieser geniale Einfall zuzuschreiben ist, möge der Blitz treffen. Und dann nochmal.

Wenn man sich dann durch den Großteil von Wahrheit oder Pflicht gequält hat, wird man auch noch mit einem so grottigen Ende und einer Charakterentwicklung abgefertigt, die so sinnlos und haarsträubend ist. Alle Beteiligten sollten sich schämen für diese Gurke.

#1 50 Shades 3: Befreite Lust

Ich bin mir sicher: hätte ich Klassentreffen 1.0 von und mit Til Schweiger oder den Bülent Ceylan Film Verpiss dich, Schneewitchen! gesehen, wären sie ganz starke Kandidaten auf den Thron gewesen. Die Trailer habe ich bestimmt 30x sehen müssen und da gab es schon keinen Lacher. Was ich über diese Flops alles gehört habe, da stellen sich mir die Haare auf. Doch selbst für mich gibt es Filme, denen ich keine Chance geben muss, um zu wissen wie schlecht sie sind, für die mir meine Zeit und meine Nerven zu kostbar sind als dass ich sie dafür opfere.

Aus diesem Grund schaffte es dann zum insgesamt dritten Mal und zum zweiten Mal in folge doch wieder ein Film der 50 Shades of Grey Trilogie an die Spitze. Der Abschluss der Trilogie ist nicht so schlecht wie der zweite Teil, aber leider immer noch unfassbar schrecklich und eine Beleidigung. Über Jahre hinweg rege ich mich über diese Dialoge, diese absolut toxische Beziehung, oder den lamen Sex für das eigentlich vermittelte Image auf.

Man merkt, dass keiner der Beteiligten mehr Bock hatte, gute Darsteller wie Jamie Dornan und Dakota Johnson wirken gequält. Wenn ich zurückdenke an die Szenen mit der Maklerin oder die Sexszenen in der Küche kommt mir das Kotzen. Und dieser ganze Actionplot rund um den Antagonisten, der innerhalb der Trilogie nicht nur die unglaubwürdigste Entwicklung EVER durchmachte, er bekommt jetzt sogar noch eine völlig an den Haaren herbeigezogene Verbindung zur Christian Greys Vergangenheit, hahaha. Vielleicht war es doch das Lowlight der Trilogie, macht es einen Unterschied?

Es tut so weh und trotzdem rennen sie in Deutschland wieder alle rein. Platz 3 der deutschen Kinocharts 2018 konnte 50 Shades wieder klar machen. Kopf -> Tischkante. Endlich ist es vorbei.

Round-Up | Action-Blockbuster Part 1 | Sommer 2018

Tomb Raider

Storyanriss:

Vor sieben Jahren verschwand Lord Richard Croft (Dominic West), der Vater der mittlerweile 21-jährigen Lara Croft (Alica Vikander), doch noch immer hat sie nicht die Kontrolle über dessen global agierendes Wirtschaftsimperium übernommen, sondern lebt als Fahrradkurierin in London. Eines Tages beschließt Lara dann jedoch, den vermeintlichen Tod ihres Erzeugers aufzuklären. Dafür reist sie zu seinem letzten bekannten Aufenthaltsort, einer kleinen Insel vor der Küste von Japan. Dort hatte dieser ein geheimnisvolles Grabmal untersucht. Doch kaum an der Insel angekommen, sieht sich Lara zahlreichen lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt und sie muss bis an ihre Grenzen gehen und – ausgestattet lediglich mit ihrem scharfen Verstand und ihrem beträchtlichen Willen – um ihr Überleben kämpfen.

Fazit:

Die Spielereihe zur 90er Ikone Lara Croft hat vor einigen Jahren einen sehr erfolgreichen Reboot spendiert bekommen, was bei Kritikern und Fans gleichermaßen gut ankam. Kein Wunder also, dass auch Hollywood wieder ein Interesse für dieses Franchise entwickelte. Zuallererst kann ich die Bedenken an der neuen Lara Croft entkräften, denn Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander (The Danish Girl) hat ihre Sache super gemacht und meiner Meinung nach Angelina Jolies Nachfolge 15 Jahre später zeitgemäß ins Jahr 2018 geholt. Sie gehörte letztlich aber auch zu den wenigen Lichtblicken des Films.

Eigentlich fängt der Film mit recht starken 20-30 Minuten an, der Part in London oder auch die Anfänge ihrer Reise waren unterhaltsam und gut gemacht. Man bekommt ein gutes Gespür für diese Interpretation der Figur, die noch nicht so sicher in ihrer Rolle als Abenteuerin ist und nicht nur mal auf die Schnauze fliegt, sondern auch kriegt. Ab ihrer Ankunft auf der Insel bricht der Film dann leider nach und nach ein. Angefangen beim gut gespielten aber super generischen Antagonisten, verkörpert durch den sehr talentierten Walton Goggins, bis hin zu immer abstruseren Gefahren und Kämpfen.

Die erste Tötung war noch super inszeniert und es kam deutlich der Notwehrcharakter durch. Man spürte Laras Angst, Anstrengung und Ausweglosigkeit – ein echtes Highlight des Films. Nur leider wird Lara Croft dann wie auch in den Spielen 5 Minuten später zur reinen Killermaschine. Generell versucht der Film sich immer wieder mit 1-zu-1 Kopien von Set-Pieces oder Szenen am sehr guten und erfolgreichen Videospiel-Reboot zu orientieren. Leider übernimmt er aber genauso die schlechten Aspekte der Reihe, die für ein Filmscript NOCH schlechter funktionieren. Zudem wurden die Actionszenen von Minute zu Minute schlechter, was sicherlich auch am mangelhaften CGI lag. Tomb Raider hat mit 300Mio sicherlich nicht das eingespielt was sich das Studio gewünscht hat und eigentlich nicht genug um einen Nachfolger zu rechtfertigen. Dennoch würde ich mir einen zweiten Teil wünschen, der aus den Fehlern lernt und die richtigen Schlüsse zieht.

Pacific Rim 2: Uprising

Storyanriss:

Es sah danach aus, als würde Jake Pentecost (John Boyega) eine glorreiche Zukunft als Jaeger-Pilot haben und die Menschheit so im gigantischen Roboter vor den riesigen Wassermonstern Kaiju beschützen. Damit hätte er in die Fußstapfen seines Vaters Stacker treten können, der sich im Widerstand gegen die Kreaturen aus einer anderen Welt opferte. Aber weil Stacker in Jakes Schwester Mako Mori (Rinko Kikuchi) mehr Hoffnungen legte und der junge Mann die Erwartungen des Vaters nie zu erfüllen vermochte, schmiss er das Pilotentraining und landete in der Unterwelt, wo er Dieb und Schwarzmarkthändler wurde. Doch die Menschheit braucht ihn im Angesicht einer nie zuvor gesehenen Bedrohung. Mako führt ein neues Team junger Jaeger-Piloten an, zu dem auch Jake stoßen soll. Gemeinsam mit seinem Rivalen Lambert (Scott Eastwood), der Hackerin Amara (Cailee Spaeny) und der ebenso mutigen wie konfliktbeladenen Jules Reyes (Adria Arjona) wird Jake Teil der wichtigen Verteidigungstruppe.

Fazit:

Ich als großer Fan des Originals, damals noch unter der Leitung von Oscar-Preisträger Guillermo del Toro (The Shape of Water), bin leider maßlos enttäuscht von diesem Sequel. Es hat so lange auf sich warten lassen, die kreativen Köpfe dahinter und die meisten Darsteller vor der Kamera wurden ersetzt und irgendwie merkt man das auch.

Die Opening Sequenz gefiel mir noch ganz gut auch wenn sich die Geschichte mit der Newcomerin Cailee Spaeny anfühlte wie ein geklauter Mix aus Transformers 5 und x23 aus Logan. Auch John Boyega in der Hauptrolle war okay, wenn das teilweise unterirdische Script ihm nicht creepy Jokes und Flirtversuche aufgedrückt hätte oder er in 10 Szenen betonen hätte müssen wie unglaublich geil er ist. Das Original hat sich eventuell an der ein oder anderen Stelle zu ernst genommen, aber Uprising wirkt oft wie das Gegenteil mit zu vielen nur mäßig witzigen und erzwungenen Gags. Manchmal ist weniger mehr.

Ich erhoffte mir einen Ausbau der Welt und Lore nach dem ersten Film, doch leider blieb auch das auf der Strecke bis auf wenige Details zu Beginn. Natürlich war auch der erste Teil kein perfekter Film, jedoch hatte ich das Gefühl, er wusste mehr was er sein will und selbst wenn man die Charaktere und Story nicht mochte, war man sich weitestgehend bei den guten Actionszenen einig.

Bei Pacific Rim 2: Uprising hatten selbst die Kämpfe nicht genug Qualität, um über die Makel in den anderen Bereichen hinwegsehen zu können – vor allem nicht diese beknackte Entwicklung von Charlie Days Charakter. Oh Lord, sicherlich schon jetzt einer der dümmsten Twists des aktuellen Filmjahres.

Black Panther

Storyanriss:

Nach den Ereignissen von „The First Avenger: Civil War“ begibt sich T’Challa alias Black Panther (Chadwick Boseman) zurück in seine afrikanische Heimat Wakanda. Er bereitet sich darauf vor, seinen rechtmäßigen Platz als König des isolierten, aber technologisch höchst fortschrittlichen Staates einzunehmen, obwohl er das nicht geplant hatte. Der Söldner Erik Killmonger (Michael B. Jordan) will ihm die Regentschaft jedoch streitig machen und sucht sich für sein Vorhaben Unterstützung beim zwielichtigen Waffenschieber Ulysses Klaue (Andy Serkis). Um das Erbe seines Vaters und seine Position als König zu bewahren, tut sich der Held mit CIA-Agent Everett K. Ross (Martin Freeman) zusammen. Außerdem unterstützt von den Mitgliedern der Dora Milaje (unter anderem Danai Gurira), einer exzellent ausgebildeten Kriegerinnentruppe, und seiner Exfreundin, der Spionin Nakia (Lupita Nyong’o), nimmt der Black Panther den Kampf gegen die beiden Schurken auf.

Fazit:

Phänomenal guter Cast, gespickt mit vielen tollen schwarzen Schauspielern. Mir hat gefallen wie man die hochtechnologische Welt von Wakanda mit traditionellen, afrikanischen Elementen mal ästhetisch und mal kulturell verwoben hat. Die Musik, die Kleidung, die Rituale und vieles mehr verleihen dieser fiktiven afrikanischen Kultur Tiefe.

Gut funktioniert hat auch Michael B. Jordan als Gegenspieler. Er ist ein Lichtblick unter den Marvel Antagonisten, die meistens nicht überzeugen. Erik Killmonger jedoch ist ein Bösewicht mit glaubwürdigen Motiven, der mit Thanos und Loki zu den besten Bösewichten im MCU gehört. Auch Letitia Wright als Wakandas Q-Äquivalent Shuri war eine positive Neuentdeckung.

Die Qualität des CGIs jedoch gehört nicht zum Besten was Marvel uns zu bieten hat. Sie schwankte teilweise extrem stark von gut bis grottig schlecht, vor allem das Finale war übel. Kampfszenen und der Humor waren ebenfalls sehr zwiegespalten: einige Dialogzeilen trafen absolut einen Nerv und andere Szenen glichen Bugs Bunny Slapstick.

Black Panther war auf zwei Ebenen unfassbar erfolgreich: finanziell und kulturell. Der erste schwarze Superheld mit einem fast ausschließlich schwarzen Cast, schwarzem Regisseur und einer so zelebrierten afrikanischen Kultur ist ein Meilenstein fürs Kino, der zugegeben viel zu spät kommt, aber einen großen Ruck durch Hollywood erzeugt hat. Das ist alles toll auch wenn die amerikanischen Kritiken zum Film durch diesen Umstand meiner Meinung nach deutlich beeinflusst hat, da sie zu überschwänglich waren. Auch Disney möchte diese Welle der Euphorie nutzen und wird wohl sehr wahrscheinlich Ryan Cooglers Black Panther ins Oscar-Rennen schicken.

The Hurricane Heist

Storyanriss:

Ein Team von 30 exzellenten Dieben, darunter auch Hacker und Ex-Söldner, will eine schwerbewachte staatliche Einrichtung des US-Finanzministeriums überfallen, in der aussortierte Geldscheine im Wert von 600 Millionen Dollar darauf warten, zu Altpapier zerschreddert zu werden. Um an das Geld zu gelangen, wollen die Gangster einen Hurricane der Stufe 5 nutzen, der den gesamten Ort lahmlegt. Aber die bösen Jungs haben die Rechnung ohne die topmotivierte Bundesbeamtin Casey (Maggie Grace), den in seinem wetterfesten Sturmmobil herumfahrenden Hurrikan-Experten Will (Toby Kebbell) und seinen Mechaniker-Bruder Breeze (Ryan Kwanten) gemacht. Gerade Will und Breeze haben mit dem Mega-Hurrikan nämlich noch ein Hühnchen zu rupfen, nachdem ihr Vater vor 25 Jahren vor ihren Augen von einem ebensolchen Jahrhundertsturm getötet wurde.

Fazit:

Das Konzept einer Geschichte um einen gigantischen Raubüberfall, während ein verheerender Hurricane wütet, fand ich spannend und auch wenn der Film direct-to-dvd war, hatte ich überraschend viel Spaß damit. Regisseur Rob Cohen, der damals das Fast & Furious & xXx Franchises gegründet hat, inszeniert hier für knapp 35 Millionen einen over-the-top trashigen aber für mich spaßigen Actionfilm.

Die Motivation der Figuren sind allesamt 0815 und schon oft genutzt, die Effekte manchmal cool und in anderen Szenen dem 35 Mio Budget entsprechend schlecht. Man darf auch keine Aaron Sorkin Dialoge erwarten, aber gerade die Hauptdarsteller Toby Kebbell und Maggie Grace sehe ich immer gerne, vor allem wenn sie wie bei The Hurricane Heist einen soliden Job abliefern.

Wie bei solchen „Katastrophenfilmen“ üblich, gibt es natürlich auch die ein oder andere dumme Szene, die es so sehr übertreibt, dass man sich nur an den Kopf fasst. Für mich war dieser Punkt bei der Shopping-Maul und dem Finale erreicht. Auf der anderen Seite wiederum bietet der Film aber auch viele coole Momente und kreative Ideen für Action-Set-Pieces mit stimmiger Atmosphäre. Beispielsweise wenn Radkappen in einem Sturm gezielt als Projektile verwendet werden. Mich konnte The Hurricane Heist positiv überraschen. Für einen Netflixabend kann ich ihn empfehlen.

Death Wish

Storyanriss:

Dr. Paul Kersey (Bruce Willis) arbeitet als Chirurg in der Notaufnahme eines Krankenhauses in Chicago. Jeden Tag sieht er dort aus nächster Nähe die Folgen der Gewalt auf den Straßen, doch bislang hat er ebenso wenig wie alle anderen etwas dagegen unternommen. Das ändert sich erst, als auch seine Frau Lucy (Elisabeth Shue) und seine Tochter Jordan (Camila Morrone) Opfer einer Straßengang werden. Weil die Polizei bei den Ermittlungen zu dem Raubüberfall, bei dem Lucy ermordet und Jordan schwer verletzt wurde, keine Fortschritte macht, nimmt Paul das Gesetz selbst in die Hand und erschießt bei seinen nächtlichen Streifzügen gnadenlos einen Verbrecher nach dem anderen. Schon bald verbreiten sich im Internet Videos von seinen Taten und die Medien greifen das Thema auf. Der Racheengel wird im Netz als Held gefeiert. Das ist der Polizei und besonders Detective Rains (Dean Norris) ein Dorn im Auge.

Fazit:

Bei Death Wish handelt es sich um ein Remake des 70er Klassikers „Ein Mann sieht rot“, damals mit Charles Bronson in der Hauptrolle. Dieses Mal durfte unter Eli Roths Regie Bruce Willis ran, der leider in den letzten Jahren nur noch Malen-nach-Zahlen betreibt und für möglichst wenig Arbeit den möglichst lukrativsten Deal mitnahm. Auch in diesem belanglosen Remake bekommt man wieder einen hölzernem Bruce Willis, der vor allem in den Szenen versagt für die er ein wenig Emotion zeigen soll um den Zuschauer von seinem Rachefeldzug zu überzeugen.

Generell stellt sich auch die Frage, ob so ein Selbstjustiz-Film zu dieser Zeit und vor allem in Amerika die richtige Idee ist. Death Wish wurde zwei Wochen nach einem Amoklauf veröffentlicht. Ich denke, wenn man es richtig angeht, kann man hier sicherlich auf eine „richtige Art“ provozieren und Denkanstöße geben, aber Death Wish wirkt nur halbgar. Die Gewaltdarstellung ist explizit, darum geht es mir mit der Aussage auch nicht, aber der Film gibt mir irgendwie nichts mit. Die Message ist einfach eine sehr fragwürdige, vor allem, wenn man sich die USA aktuell anschaut. Das Selbstverständnis für Selbstjustiz und der hier porträtierte Fankult drumherum ist irgendwie zu makaber um es so vom Drehbuch unkommentiert stehen zu lassen.

Prinzipiell kann man sich Death Wish zwar mal bei Netflix anschauen, vor allem, wenn man kein Bock aufs Original hat, aber so wirklich verpasst man nichts, wenn man sich Eli Roths neuesten Film spart.

Avengers 3: Infinity War

Storyanriss:

Während die Avengers immer wieder damit beschäftigt waren, die Welt vor Gefahren zu beschützen, mit denen ein einzelner Held alleine nicht fertig wird, ahnten sie nicht, dass die größte Bedrohung in der Dunkelheit des Alls wartete: Thanos (Josh Brolin), eines der mächtigsten Wesen im Universum! Um noch mehr Macht zu bekommen, will er alle sechs Infinity-Steine sammeln. Die Artefakte würden ihm gottgleiche Kraft verleihen – die er einsetzen will, um auf einen Schlag die Hälfte der Weltbevölkerung zu vernichten. Iron Man (Robert Downey Jr.), Captain America (Chris Evans), Thor (Chris Hemsworth), Black Widow (Scarlett Johansson) und die restlichen Avengers erkennen, dass sie ihre Differenzen hinter sich lassen müssen, um überhaupt eine Chance gegen den galaktischen Zerstörer zu haben. Doch um die Welt zu retten, braucht die Heldentruppe noch weitere Unterstützung. Verbündete finden sie unter anderem in den Guardians Of The Galaxy um Star-Lord (Chris Pratt), Gamora (Zoe Saldana) und Drax (Dave Bautista) sowie in Black Panther (Chadwick Boseman), dem neuen König von Wakanda.

Fazit:

Wohl eines der Blockbuster Highlights auf das die meisten Fans dieses Jahr gewartet haben. Nach 18 Filmen und 10 Jahren führt das Marvel Cinematic Universe alle Fäden zusammen und vereint knapp 40 Helden und Antihelden, um sie gegen den bislang mächtigsten Gegner, Thanos, antreten zu lassen. Mit mehr als 2 Milliarden $ Einnahmen weltweit ist das Megaspektakel der erfolgreichste Film des Sommers 2018.

Dieser Mammutaufgabe nahmen sich die Brüder Anthony und Joe Russo an, die mit Captain America 2: The Winter Soldier und Captain America 3: Civil War schon zwei der besten Marvel-Filme gedreht haben. Vor allem mit Civil War konnten sie schon beweisen wie gut sie mit der schieren Masse an Darstellern umgehen können.

Ja, auch dieser Film fühlt sich teilweise wie ein Flickenteppich an und natürlich kommen auch ein paar Figuren zu kurz, aber alles in allem gelingt der Balanceakt. Infinity War verschwendet nicht viel Zeit damit Figuren zu erklären, sondern setzt voraus, dass der Zuschauer seine Hausaufgaben gemacht hat. Man kann Infinity War auch ohne Vorwissen genießen, aber je mehr man von den 18 Wegbereitern gesehen hat, desto mehr Details schnappt man auf und Zusammenhänge versteht man. Viele Figurenkonstellationen sind gut gewählt und machten Spaß.

Doch jeder gute (Marvel)-Film steht und fällt mit seinem Antagonisten. Ein guter Bösewicht muss nachvollziehbare Motive haben und im Falle von Thanos auch halten, was über mehr als ein Dutzend Filme quasi versprochen wurde. Ich hatte große Bedenken, ob der CGI Klotz Thanos überzeugen kann, aber hell yeah war das ein gelungener Gegenspieler. Josh Brolins Schauspiel war trotz der Effekte deutlich zu erkennen, er war knallhart, konsequent und seine Motivation war durchaus nachvollziehbar. Zudem hatte er darüber hinaus auch Emotionen zu bieten, wie mit Ausnahme Gamora kein anderer Charakter im Film. Auch seine Untergebenen, die Black Order, waren nicht nur Kanonenfutter und machten unseren Protagonisten ordentlich Probleme. Die Actionszenen waren meistens sehr cool inszeniert und auch der typische Marvel Humor traf zu 80% bei mir ins Schwarze. Mich hat Avengers 3: Infinity War super unterhalten, aber er wird halt auch immer nur der erste Teil sein, der je nachdem wie die Geschichte im nächsten Sommer fortgeführt wird, rückblickend abfallen kann.

Ich freue mich ungemein auf den Abschluss der Reihe im nächsten Sommer.

Ready Player One

Storyanriss:

Im Jahr 2045 spielt sich das Leben vieler Menschen auf der heruntergekommenen Erde zum größten Teil nur noch in der OASIS ab. Das ist eine vom ebenso genialen wie exzentrischen Programmierer und Web-Designer James Halliday (Mark Rylance) erfundene virtuelle Welt, die mehr als die düstere Realität zu bieten hat. Die meiste Zeit seines jungen Lebens verbringt auch der 18-jährige Wade Watts (Tye Sheridan) damit, mit seinem Avatar Parzival in diese Welt einzutauchen und zu versuchen, die Aufgaben zu lösen, die Halliday vor seinem Tod in der OASIS hinterlassen hat. Demjenigen, der als erster alle Herausforderungen meistert, winkt nämlich unermesslicher Reichtum und die Kontrolle über die OASIS. Bislang sind Wade und seine Freunde, darunter Art3emis (Olivia Cooke) und Aech (Lena Waithe), zwar stets schon an der ersten Aufgabe gescheitert, doch sie geben nicht auf – ebenso wenig wie der skrupellose Konzernchef Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn), der sich OASIS unbedingt unter den Nagel reißen will.

Fazit:

Spielberg, der mit Der weiße Hai nicht nur das Blockbuster Kino in den 70ern mitbegründet hat, meldet sich mit Ready Player One zurück in diesem Genre und bietet uns sogleich wieder das gewisse verspielte Spielberggefühl früherer Tage gleich mit. Ich war vorher sehr skeptisch was diese Umsetzung anging, weil mir die Trailer nicht sonderlich gefielen und wie ein reinster CGI-Overload aussahen. Vorab habe ich auch die Buchvorlage gelesen, um vergleichen zu können und wenig überraschend bei einer Buchverfilmung wurden wieder radikal Elemente der Geschichte abgeändert. Mal zum besseren, mal weniger. Vielleicht lag es an Lizenzen, die man nicht bekommen hat oder an kreativen Entscheidungen seitens Spielbergs Team. Was es auch war, es hat nicht alles funktioniert.

Mir persönlich hat gleich die actionreiche Eröffnungssequenz mit dem Autorennen nicht gefallen. Klar, machen die Referenzen auch in solchen Szenen Spaß und bieten einen Mehrwert, aber so für sich hätte ich mir eine ruhigere und buchgetreue Umsetzung gewünscht. Dafür war aber die „The Shining“-Szene ein großes Highlight des gesamten Films und die gab es so im Buch nicht. Visuell konnte man mich dann doch abholen, weil Steven Spielberg wie üblich die technischen Möglichkeiten und Errungenschaften bis ins letzte Detail ausreizt.

Das Schauspiel der Darsteller war okay aber keineswegs außergewöhnlich. Das lag hauptsächlich an der leider nur aufs Nötigste runtergedampften Charakterentwicklung. Vor allem Mendelsohns Charakter und die zwischenmenschlichen Beziehungen litten darunter. Ich hatte trotz dieser zahlreichen Probleme und entgegen meiner Erwartungen, aber dann doch sehr viel mehr Spaß mit dem Film und der riesigen Referenzen-Schnitzeljagd und empfehle euch dieses Abenteuer.

The Shape of Water | Kritik / Review (Oscars 2018)

The Shape of Water | Kritik / Review (Oscars 2018)

The Shape of Water ist mit 13 Nominierungen der große Favorit der diesjährigen Academy Awards in Los Angeles, obwohl er eigentlich so gar nicht dem üblichen Kandidaten und Frontrunnertypus entspricht. Regisseur Guillermo del Toro (Pans Labyrinth) entwickelte diese Idee von einer Seekreatur, die sich in eine menschliche Frau verliebt bereits kurz nach seinem Regiedebüt Cronos aus dem Jahr 1993.

Auszug aus Doug Jones‘ Monsterreel

Diese Kreatur verkörpert einmal mehr del Toros Stammschauspieler Doug Jones, der das was Andy Serkis für Motion-Capture im Bereich der „Practical Effects“-Monster ist. Nun mehr als 20 Jahre später konnte er diese Geschichte umsetzen und unter anderem Nominierungen für Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin, Bester Nebendarsteller und Bestes Originaldrehbuch abstauben.

Storyanriss:

Die stumme Elisa (Sally Hawkins) ist während des Kalten Krieges in einem Hochsicherheitslabor der amerikanischen Regierung angestellt, wo sie einsam und isoliert ihrer Arbeit nachgeht. Doch als sie und ihre Kollegin und Freundin Zelda (Octavia Spencer) ein streng geheimes Experiment entdecken, das in dem Labor vorangetrieben wird, ändert sich Elisas Leben für immer. Sie freundet sich mit dem mysteriösen Fischwesen (Doug Jones) an, das dort in einem Tank gefangen gehalten wird. Ihre Gefühle für die Kreatur werden immer intensiver und zusammen mit ihrem Nachbarn Giles (Richard Jenkins) fasst sie schließlich den Entschluss, den Amphibienmann aus den Händen der Regierung zu befreien – allerdings steht die Liebe unter keinem guten Stern, denn nun wird das Paar gnadenlos vom Militär und dem Laborleiter Strickland (Michael Shannon) gejagt, die das außergewöhnliche Geschöpf für eigene Zwecke missbrauchen will.

Fairytales were born in times of trouble, in complicated times—when hope felt lost. I made The Shape of Water as an antidote to cynicism. For it seems to me that when we speak of love—when we believe in love—we do so in a hopeless way. We fear looking naïve and even disingenuous. But love is real—absolutely real—and, like water, it is the most gentle and most powerful force in the Universe. It is free and formless until it pours into its recipient, until we let it in. Our eyes are blind. But our soul is not. It recognizes love in whatever shape it comes to us. – Guillermo del Toro

Fazit zu „The Shape of Water“:

Mein persönlicher Favorit. Guillermo del Toro gehört zu meinen liebsten Regisseuren, weil er ganz speziell und eigen ist. Man erkennt seine Handschrift einfach und ich bin froh, dass er so viel Erfolg mit The Shape of Water hat – seinem wohl besten Film seit Pans Labyrinth.

Man merkt an jeder Ecke und jedem Detail was er privat für ein Fan dieser Monster- und Märchenstoffe ist. Seine Sets sehen genauso grandios und bis ins letzte Detail durchdesigned aus wie beispielsweise das Haus aus Crimson Peak. Die Idee dahinter war alltägliche Dinge zu nehmen und sie außerweltlich zu gestalten, Gewöhnliches in Außergewöhnliches zu verwandeln.

Sally Hawkins in The Shape of Water

Das Monsterdesign ist klasse und The Shape of Water bietet meiner Meinung nach die verspieltesten und schönsten Bilder aller Oscar-Teilnehmer. Hauptdarstellerin Sally Hawkins beschreibt ihre Erfahrung damit, sich als Teil eines Gemäldes gefühlt zu haben. Mastermind Del Toro, Kameramann Dan Laustsen und Costume Designer Luis Sequeira haben hier eine komplexe und detailreiche Welt geschaffen, die mich eingesogen und sprachlos gemacht hat.

Ich liebe diese märchenhaften Geschichten, die phantastische Elemente mit unserer realen Welt kombinieren. Alleine diese faszinierende, magische Tanzszene, die Kunst und Liebe in all ihren Formen zelebriert, bleibt für mich unvergessen – so merkwürdig sie auch war.

Guillermo del Toros Horrormansion

 

Auch die darstellerischen Leistungen waren echt gut, allen voran Sally Hawkins als stumme Putzkraft, die uns so nuanciert und gefühlvoll durch den Film getragen hat. Sie ist für mich ganz klar die größte Konkurrenz zu Frances McDormand. Man merkt hier, dass Guillermo del Toro nicht nur seit Jahren an diesem Film schrieb, sondern auch schon vor Ewigkeiten Sally Hawkins in Kenntnis darüber setzte, dass er diesen Film die ganze Zeit mit ihr in der Hauptrolle konzipieren würde.

Richard Jenkins als ihr bester Freund und Nachbar hat mich ebenso restlos begeistert zurückgelassen. Er hat seine Nominierung mehr als verdient und ist nach dem Topfavoriten Sam Rockwell meine persönliche Nummer zwei. Michael Shannon ist gut in allem was er tut und war seiner Rolle entsprechend überzeugend fies. Ihre Charaktere sind alle irgendwo soziale Außenseiter die im Prinzip von ihrer Umwelt ignoriert und nicht gesehen werden. Del Toro gibt diesen Figuren eine Stimme, selbst wenn sie stumm sind.

Laut eigener Aussage ist es Guillermo del Toros liebster und persönlichster Film bis dato, es ist ein Märchen das aber nicht aus der Perspektive eines Kindes erzählt wird. Ich hoffe, dass er am Sonntag nach Alfonso Cuaron und Alejandro G. Inarritu der dritte mexikanische Regisseur ist, der in den letzten 5 Jahren die Auszeichnung für die Beste Regie mitnehmen kann. Auch darüber hinaus wünsche ich mir den Sieg in der Kategorie Bester Film. Bei 13 Nominierungen wird der ein oder andere Goldjunge sicher sein – vollkommen zu recht.

The Shape of Water ist ein visuell und emotional hinreißendes Märchen über Liebe, Freundschaft und Akzeptanz – virtuos konzipiert und auf die Leinwand gebracht von einem kreativen Genie und Geschichtenerzähler, Guillermo del Toro.

Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere | Kritik / Review

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Als im Jahre 2003 mit „Die Rückkehr des Königs“ der dritte und letzte Teil der „Der Herr der Ringe„-Trilogie erschien, waren Fans auf der ganzen Welt gleichermaßen glücklich mit dem Ergebnis wie auch traurig darüber, dass es wohl der letzte Ausflug in die Welt von Mittelerde sein würde. Überrascht und hoffnungsvoll konnte man dann viele Jahre später sein, als die Verfilmung einer weiteren Tolkien Vorlage bekannt gegeben wurde. Damals sollte aber Guillermo Del Toro (Pacific Rim) „Der Hobbit verfilmen und schrieb zusammen mit Peter Jackson das Drehbuch. Auf Grund von zeitlichen Problemen, sprang Del Toro jedoch im Frühjahr 2010 vom Projekt ab und Jackson selbst übernahm die Regie. Für den Cast hat Jackson eine Mischung aus Schauspielern der alten Filme sowie vielen neuen und aufstrebenden Talenten gefunden. Zu den alten Hasen wie Ian McKellen (X-Men Zukunft ist Vergangenheit – Kritik hier), Orlando Bloom (Fluch der Karibik) und Christopher Lee (Star Wars Epi 2) gesellen sich Benedict Cumberbatch, Martin Freeman (beide Sherlock) oder Luke Evans (Dracula Untold – Kritik hier) und Evangeline Lilly (Lost).

Storyanriss:

Als die von Thorin Eichenschild (Richard Armitage) angeführte Zwergen-Truppe ihre Heimat von Smaug (Originalstimme: Benedict Cumberbatch) zurückfordert, entfesselt sie die zerstörerische Kraft des Drachen. Keiner ist mehr sicher vor dem zornigen Ungetüm, das die Seestadt Esgaroth samt Bevölkerung angreift. Ein zermürbender Kampf wird entfacht, der bei allen Beteiligten Spuren hinterlässt. Aber Thorin verweigert den Seestädtern jegliche Hilfe und auch das Gold, das der Drache gestohlen hatte, will er nicht teilen. Hobbit Bilbo (Martin Freeman) versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln, doch vergeblich. Thorin hält ihn für einen Verräter und auch Gandalf (Ian McKellen) kann nichts mehr ausrichten. Es wird aufgerüstet und bald stehen sich die Armeen gegenüber – dabei hat bereits eine noch viel dunklere Bedrohung ihr Augenmerk auf den Einsamen Berg gerichtet: Der dunkle Herrscher Sauron kehrt nach Mittelerde zurück und sendet mehrere Legionen Orks in Richtung Erebor. Die Zwerge, Elben und Menschen können ihrer Vernichtung nur entgehen, wenn sie ihre Konflikte außer Acht lassen. Die Schlacht der Fünf Heere beginnt.

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Wollt ihr Frieden oder Krieg?

Fazit:

Mit „Die Schlacht der Fünf Heere„, schließt Peter Jackson nach nunmehr 13 Jahren das Kapitel Mittelerde. Bei der „Der Herr der Ringe„-Trilogie waren sich eigentlich alle einig und schätzten Welt, Charaktere und epische Schlachten. Beim Hobbit jedoch waren die Einschätzungen der Kinobesucher eher gemischt. Ich für meinen Teil war bislang enttäuscht von den ersten beiden Teilen. Das fängt bei den Charakteren an, die ich im Vergleich zu den „Herr der Ringe„-Filmen total lame finde, geht über Slapstick-Comedy Trolle und mäßiger CGI-Action bis hin zur Langatmigkeit der Geschichte. Die einzigen Highlights waren die Kampfszenen und das Finale des 2.Teils. Allein der Titel des dritten Hobbits versprach zumindest vorab diese Stärken aufzugreifen und fortzuführen. Glücklicherweise hielt er das auch ein und konnte mich darüber hinaus stellenweise auch positiv überraschen.

Nichtsdestotrotz störten mich gerade zu Beginn des Films einige Szenen die irgendwie billig und fast schon trashig wirkten, dazu kam dann noch diese einfach nur sinnlose Figur „Alfrid„, die irgendwie gefühlt in jeder zweiten Szene zu sehen ist und eine unglaubliche Screentime bekommt für NICHTS. Wenn man diese Figur aufs Wesentliche runterbrechen würde, bliebe nicht viel mehr als eine Monobraue auf zwei Beinen übrig. Schrecklich. Als wäre das nicht genug, darf auch wieder eine kitschige Liebesgeschichte nicht fehlen und ein für mich ziemlich dämlicher Storystrang um die „Drachengier“ die auf Thorin Eichenschild überspringt und seine Seele „vergiftet“.

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Abgesehen davon macht das große Hobbit-Finale aber auch viele Sachen gut, denn endlich passiert mal was. Peter Jackson stand die letzten Jahre dauerhaft in der Kritik, weil er aus der literarischen Vorlage zum Hobbit, die inhaltlich viel weniger bietet als „Der Herr der Ringe„, drei Filme machte. Zu Recht, denn „Eine unerwartete Reise“ und „Smaugs Einöde“ waren schon ziemlich langatmig – was bei einer typischen Peter Jackson Länge von 2,5h nicht gerade für ein gutes Filmerlebnis sorgt. „Die Schlacht der Fünf Heere“ setzt quasi nahtlos am letzten Teil an und beschäftigt sich in der ersten Hälfte des Films mit Smaugs Geschichte, ihre Folgen und dem strategischen Positionieren aller Beteiligten. Die zweiten 90 Minuten bestehen dann letztlich aus der titelgebenden Schlacht, die zwar nicht an „Die Rückkehr des Königs“ herankommt aber durchaus seine Höhepunkte hat. Halloooo, es gibt Kampfhirsche und -Schweine. Sehr geil.

Schauspielerisch haben mich vor allem Luke Evans als Bard und überraschenderweise Lee Pace als Thranduil überzeugt. Gerade Thranduil bekommt im Abschluss der Trilogie deutlich mehr Profil und Tiefe und hat einige gute Szenen. Auch emotional kann Peter Jacksons letzter Ausflug nach Mittelerde endlich mal punkten. Bislang waren mir eigentlich alle Charaktere, ob nun die langweiligen Hobbits oder die 13 generischen Zwerge, komplett egal. Dieses Mal war das ein wenig anders, was „Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere“ nicht nur zum besten der drei Teile macht, sondern mich auch halbwegs versöhnlich mit der gesamten Reihe stimmt – auch wenn sie zu keinem Zeitpunkt „Der Herr der Ringe“ das Wasser reichen kann.

Achja.., wer sich über die mittlerweile bereits kultige Szene aus dem Fast & Furious 7 Trailer lustig gemacht hat, in der Paul Walker einen Sturz in den Tod verhindert in dem er über das gesamte Dach eines herabstürzenden Busses rennt, der wird definitiv seinen Spaß mit einer Actionsequenz von Legolas haben. Ohje.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung + 0,5
  • Empfehlung: Falls ihr nach den ersten beiden Hobbits auch nur ein wenig das Verlangen hattet, auch „Die Schlacht der Fünf Heere“ zu sehen, solltet ihr das tun. Im Kino. Wer jetzt erst mit diesem Teil ins Thema „Hobbit“ einsteigen möchte, sollte es bleiben lassen.