Ouija 2: Ursprung des Bösen | Kritik / Review

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Ouija, der Vorgänger aus dem Jahr 2014, war finanziell zwar sehr erfolgreich aber aus Cineastensicht eine Katastrophe, die sich dann auch beispielsweise in einem extrem miesen 7% Rating auf Rottentomatoes widerspiegelte. So war meine Motivation Ouija 2: Ursprung des Bösen zu sehen quasi nicht vorhanden. Hinzu kam ein Trailer zu Ouija 2, den ich so langweilig und trashig fand, dass ich wochenlang darüber gehated habe.

Wie ihr allein an der Existenz dieser Kritik jedoch erahnen könnt, habe ich aber doch noch den Schritt ins Kino gewagt. Dafür verantwortlich sind folgende 3 Punkte: das allgemeine Kritikerecho, die Meinung meiner liebsten Filmnerds und der Fakt, dass Ouija 2 von Regisseur Mike Flanagan ist, der in diesem Jahr bereits mit Hush einen Horror-/Thriller-Geheimtipp vorzuweisen hat.

Storyanriss:

Los Angeles 1965: Die verwitwete Alice Zander (Elizabeth Reaser) lebt zu den Hochzeiten der wilden 60er mit ihren beiden Töchtern Paulina und Doris (Annalise Basso und Lulu Wilson) in der kalifornischen Millionen-Metropole. Ihren Lebensunterhalt verdient Alice damit, Ahnungslosen mit ihrem Ouija-Spielbrett, und mit der Hilfe ihrer Töchter, die volle Ladung Dämonen-Spuk vorzuschwindeln. Der Spaß ist allerdings sehr schnell vorbei, als Alice bei einer Séance unfreiwllig einen echten Geist zu sich einlädt, der Besitz von der jüngsten Tochter Doris ergreift. Und dieser ist alles andere als harmlos. Zeit für Mutter und Tochter, sich unvorstellbaren Ängsten zu stellen, um die Jüngste der Familie zu retten und das Böse zurück auf die andere Seite zu schicken.

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Weißt du wie es sich anfühlt erwürgt zu werden?

Fazit:

Ja, Ouija 2: Ursprung des Bösen ist viel besser als sein Vorgänger von 2014 und konnte auch mich positiv überraschen. Ouija 2 erfindet definitiv das Rad nicht neu in Sachen Charaktere, Storybögen, Auflösung der Geschichte oder Schockmomenten, dabei bedient sich Regisseur Mike Flanagan bei bekannten Genrevertretern, doch die Aufmachung, Inszenierung – sprich die Umsetzung – waren qualitativ  auf einem hohen Niveau.

Die Figuren lassen sich locker in typische Horrorfilm-Klischee-Schubladen einsortieren, so gibt es natürlich das kleine besessene Psychomädchen, einen hilfsbereiten Priester aus der Nachbarschaft, den Teenieschwarm oder auch die Bullies in der Schule. Trotz dieser Klischees machen die Darsteller mit ihrem guten Schauspiel diesen Makel wieder wett. Vor allem das weibliche Hauptrollen-Trio rund um Annalise Basso, die ich schon in dem super tollen Film Captain Fantastic klasse fand. Ich verfolge gespannt den weiteren Verlauf ihrer Karriere.

Kommen wir zur Geschichte, die sich – wie ich Anfangs beschrieb – teils stark an Genrevertretern orientierte. Natürlich bleibe ich wie gewohnt spoilerfrei, wenn ich jedoch nach 10 Minuten im Film den Twist, bzw. eher die Auflösung vom 3.Akt vorhersagen kann, weil ich bestimmt schon 10 Filme mit der selben Idee gesehen habe, dann enttäuscht und langweilt mich das. Nichtsdestotrotz war die Geschichte in Ordnung und der Rote Faden erkennbar, gefallen hat mir beispielsweise die Idee, die Hauptfiguren in einer Art Wahrsagerei-Betrug arbeiten zu lassen um über die Runden zu kommen, das wirkte recht authentisch und bildete eine sanfte Überleitung zur Ouija Prämisse. Und abgesehen von der Kritik an der Auflösung, konnte das Finale immer wieder gute Akzente setzen.

Die Schockmomente im Film waren jetzt selten wirklich krass und glücklicherweise setzte Flanagan auf keine übertriebene Anzahl an Jumpscares. Meistens sieht man das Übel vor sich und wird nicht nur dumm erschreckt was zu einer guten Atmosphäre führte. Ein wenig hat mich das an das Suchbild-Prinzip aus der „Paranormal Activity„-Reihe erinnert, denn viel passiert im Hintergrund.

Insgesamt ist Ouija 2: Ursprung des Bösen ein solider Horrorfilm, der mehr durch seine überzeugenden Darstellerinnen und der guten Inszenierung statt mit innovativer Geschichte oder bahnbrechenden Schockmomenten punktet.

bewertungsskalafinal3,5