Avengers: Endgame | Kritik / Review

Avengers: Endgame

Endlich ist es soweit: eine Ära findet nach 11 Jahren und 22 Filmen ihr Ende und Marvels Cinematic Universe kommt zum Schluss ihrer offiziell dritten Phase. Iron Man aus dem Jahr 2008 gilt als der Anfang dieser langlebigen Filmreihe und bot mit Robert Downey Jr. (Zodiac) das perfekte Casting durch Sarah Finn, die im Übrigen für das Casting aller 22 Filme verantwortlich war. Und sicherlich gab es in den letzten Jahren viele Personalentscheidungen, die irgendwo auf der Hand lagen und letztlich gerade sehr begehrte und angesagte Schauspieler beinhalteten, aber vor allem zu Beginn war die Idee Robert Downey Jr. zu casten mehr als nur mutig.

Er galt zwar als talentiert, kam aber aus dem Knast, hatte Drogenprobleme und galt eher als Persona non grata in Hollywood. Recht verständlich, dass sich die großen Entscheider im Hintergrund zunächst schwer taten mit dieser möglichen Verpflichtung. Doch Downey Jr. überzeugte nicht nur die Kritiker innerhalb des Unternehmens, sondern sollte sich auch beim Publikum als perfekte Wahl herausstellen und gilt genreübergreifend als eine der genialsten Castings in der jüngeren Filmgeschichte.

Zusätzlich lieferte Jon Favreau, der dieses Jahr mit Disneys König der Löwen Remake das Box-Office erklimmen wird, mit Iron Man direkt zu Beginn einen der besten Beiträge zum 22teiligen MCU ab und ebnete diesem gigantischen Genre „Superhelden Filme“ den Weg, das im darauffolgenden Jahrzehnt zum beliebtesten und erfolgreichsten Genre weiterentwickelte. Mit einer so großen und (manchmal zu) leidenschaftlichen Fanbase, die sich mit nur wenigen IPs wie Star Wars messen lassen muss.

Kevin Feige, Anthony & Joe Russo

Als im Jahr 2012 Joss Whedons The Avengers in die Kinos kam, war er mit gerade einmal 6 Superhelden bereits das ambitionierteste Crossover der filmischen Comic-Geschichte und man dachte nicht, dass noch mehr gehen würde. Unvorstellbar, dass wir bereits 7 Jahre später von mehr als 40 Superhelden in einem Film sprechen und der Film dennoch funktioniert. Großen Anteil daran haben vor allem Kevin Feige und die Russo Brothers.

Feige, weil er das Mastermind hinter dem MCU ist. Er ist der Supervisor, der die Roadmap für dieses gigantische Unterfangen hatte; welche Helden dabei sein sollten, wer wann seinen Film bekommt, wie man die einzelnen Geschichten möglichst stimmig verknüpft und letztlich eine 22 Filme umspannende Geschichte konstruiert, die jedem Helden sein individuelles Spotlight lässt und am Ende doch die Stakes so hochsetzt, so dass man als Zuschauer am Ball bleibt und investiert ist in die Charaktere und ihren Geschichten.

Die Russo Brothers hingegen kamen erst die letzten Jahre ins Spiel und haben nicht nur mit Captain America: The Winter Soldier, Captain America: Civil War, Avengers: Infinity War und nun Avengers: Endgame einige der insgesamt besten Filme der Reihe geschaffen, sondern auch das gesamte Genre auf ein neues Level gehoben. Sie haben sich mit ihrer Detailverliebtheit, Liebe zum Genre und den Fans unsterblich für viele gemacht und ich bin so verdammt gespannt, was für Projekte sie in Zukunft umsetzen. Sie selbst lieben beispielsweise die Fantastic Four und wenn nach drei eher schlechten Versuchen endlich die Russo Brothers es versuchen dürften, glaube ich fest daran, dass sie diesen Fluch brechen. Es gab keine bessere Wahl für Infinity War und Endgame als diese Beiden.

Doch genug Geplänkel, kommen wir zum Eingemachten: Avengers: Endgame.

Storyanriss:

Thanos (Josh Brolin) hat also tatsächlich Wort gehalten, seinen Plan in die Tat umgesetzt und die Hälfte allen Lebens im Universum ausgelöscht. Die Avengers? Machtlos. Iron Man (Robert Downey Jr.) und Nebula (Karen Gillan) sitzen auf dem Planeten Titan fest, während auf der Erde absolutes Chaos herrscht. Doch dann finden Captain America (Chris Evans) und die anderen überlebenden Helden auf der Erde heraus, dass Nick Fury (Samuel L. Jackson) vor den verheerenden Ereignissen gerade noch ein Notsignal absetzen konnte, um Verstärkung auf den Plan zu rufen. Die Superhelden-Gemeinschaft bekommt mit Captain Marvel (Brie Larson) kurzerhand tatkräftige Unterstützung im Kampf gegen ihren vermeintlich übermächtigen Widersacher.

Fazit zu Avengers: Endgame (spoilerfrei):

Bei meinem ersten Kinobesuch hat mich die recht ungewohnte Struktur ein wenig kalt erwischt. Infinity War war ein reines zweieinhalb Stunden Action-Fest mit vielen Schauwerten und einem starken Pacing. Endgame hingegen setzte zwar wenig überraschend an den dramatischen Ereignissen des Vorgängers an, aber mit einem relativ langsamen ersten Akt, der uns zeigt wie unsere Helden die Geschehnisse jeder für sich verarbeiten. Ich fand es nicht schlecht, aber mein Mindset war beim ersten Mal wohl einfach noch zu sehr auf die Action gepolt und dementsprechend fast gelangweilt. Beim zweiten Anschauen wiederum, ist mir dieser Part, wohlwissend was mich erwartet, gar nicht mehr unangenehm gewesen. Ich konnte es mehr genießen. Generell hat Endgame im Vergleich zu sämtlichen Marvel-Filmen wohl anteilig die wenigste Action zu bieten.

Der zweite und dritte Akt jedoch hatte mich von Beginn an. Das lag zum einen daran, dass sowohl die witzigen als auch emotionalen Momente fast immer einen Nerv trafen und zum anderen am Drehbuch, das meiner Meinung nach häufig mit den Erwartungen vorab als auch während des Films brach. Für einen Film aus dem MCU ist es schon sehr ungewöhnlich 3h lang relativ unvorhersehbar zu sein und vor allem dann auch noch zu funktionieren. Es gab im gesamten Film eigentlich nur eine Szene, die ich wirklich furchtbar fand, was meinen Gesamteindruck aber nicht wirklich schmälert.

Das große Finale hatte dann alles zu bieten. Starke Action fürs Auge und emotionale Höhepunkte, die mir mehr als einmal Gänsehaut bereiteten. Eventuell hatte ich auch hier Wasser unter meiner Taucherbrille und dabei bin ich nicht mal so sehr verknüpft mit diesen Figuren, wie es wirkliche Hardcore-Fans der Comics sind. Nichtsdestotrotz bekamen mich diese Szenen, weil sie so perfekt inszeniert waren. Auf die Details werde ich im Spoilerteil eingehen, aber Endgame, den Russo Brüdern und Kevin Feige gelingt dieses Crossover der Superlative mit Bravour. Die Charaktere und die Zuschauer bekommen ihren würdigen Abschluss und einen der besten Filme des MCUs jemals. Danke.

SPOILERFazit zu Avengers: Endgame:

Es gab direkt zu Beginn so viele interessante Ideen mit den Auswirkungen des Snaps umzugehen. Scott Lang verpasste wie seine Tochter alleine Erwachsen werden musste und stellt fest, dass er selbst als tot gilt. Hawkeye begibt sich nach dem Verlust seiner Familie aus Schmerz auf einen Rachefeldzug und tötet Kriminelle ohne Schuldgefühle. Thor, der sich die größten Vorwürfe macht, seine Chance in Infinity War nicht nutzte um die Katastrophe zu verhindern. Wenn er doch nur auf den Kopf gezielt hätte mit seinem Sturmbrecher.

Und dann gab es anschließend gleich die nächste Überraschung: FarmerJoe Thanos wird nach nur 10 Minuten im Film getötet von Thor, der sich dieses Mal keinen Fehler erlaubt und als sei das nicht genug, hat Thanos die Infinity Stones zuvor vernichtet.

Im zweiten Akt entwickeln die schlausten Köpfe des MCUs daher einen neuen Plan: Zeitreise durch die Quantenebene zu Zeitpunkten in der Vergangenheit, wo die Infinity Steine noch nicht in Thanos Händen waren. Auch hier habe ich nicht mit der Art und Weise dieses Lösungsansatzes gerechnet und war umso positiver überrascht diese kleine Nostalgietour im Rahmen des Time-Heist durch einige der Schlüsselmomente des MCUs wieder zu erleben mit kleinen alternativen Kirschen auf der Marvel-Torte.

Mal sind es Verweise zu bekannten, alternativen Comic-Arcs, wenn sich beispielsweise Captain America plötzlich als Mitglied von Hydra ausgibt. Ein anderes Mal werden bekannte Charaktere früherer Filme besucht, wenn Steve Rogers Peggy Carter, seine große Liebe, wiedersieht oder Tony Stark seinen in der Gegenwart bereits toten Vater kurz vor seiner eigenen Geburt trifft und sich beide Halt und Ratschläge geben und emotional tiefer verbunden sind, als zu Lebzeiten.

Einzig allein die Szene auf Vormir, in der Hawkeye und Black Widow für den Soul Stone bereit sind ihr Leben zu geben, hat mich tierisch gestört. Nicht der Ausgang der Szene, aber die Inszenierung. Dass sich letztlich derjenige opfert, der eigentlich nicht bestimmt wurde, liegt bei einer solchen Szene auf der Hand, doch wie man das gelöst hat, war so billig. Mich wunderte es sehr so eine Szene in diesem sonst so guten Film zu sehen. Es war einfach nur lachhaft wie sich Hawkeye und Natasha dort abwechselnd zwölfmal K.O. schlagen, tasern, mit Explosionspfeilen wegsprengen am Hang der Klippe und dann zu guter Letzt beide riskieren zu sterben und die ganze Mission zu gefährden, weil sie da am seidenen Faden am Abgrund hängen. Für mein Empfinden war das zu übertrieben und ich konnte diesen eigentlich dramatischen Moment nicht wertschätzen, weil ich Kopf schüttelnd auf die Leinwand starrte. Manchmal ist weniger mehr.

So geschehen dann im großen Finale. Da folgten dann wirklich herausragender Moment auf Moment. Zum Beispiel als sich Steve Rogers als finally würdig erweist und Thors Hammer kontrollieren kann – Gänsehautmoment für den ganzen Kinosaal. Auch als alle Helden durch die Portale zur Hilfe kommen, denn obwohl man das schon vor Endgame so hat kommen sehen UND es im Film 15 Minuten zuvor quasi bereits etabliert wurde, hat mich das dann doch unerwartet getroffen.

Weitere Highlights im Endkampf waren Wandas Abrechnung mit Thanos, die Reunion von Peter Parker und seinem Mentor Tony Stark, die Andeutung der A-Force, den all-female Avengers, der Moment als Captain America endlich den berühmten Ausspruch „Avengers, assemble!“ nutzt, Dr. Strange Tony deutlich macht, dass das die eine Variante aus 14.000605 ist, die zum Sieg führt und er sich für die Menschheit opfern muss und natürlich, wenn Tony Stark den Infinity Gauntlet benutzt um Thanos und seine Armee zu besiegen und die Worte „Ich bin Iron Man“ spricht, die er am Ende des ersten „Iron Man„-Films sagte und das MCU vor 11 Jahren einläutete.

Diese Heldentat kam leider nicht ohne Opfer und so trifft uns der Tod Tony Starks, der als einziger in dieser Katastrophe mit seiner Frau und Tochter etwas gewonnen hat, mitten ins Herz. Wenn Pepper ihrem Mann versichert, dass er nun beruhigt für immer Einschlafen kann und sie es ohne ihn schaffen werden, verlässt uns DIE Identifikationsfigur dieser Marvel-Phase und kein Auge bleibt trocken.

Die Beerdigung wurde auch einfach unfassbar schön inszeniert und zeigt uns seine engsten Weggefährten wie Happy, gespielt von John Favreau, dem Regisseur des ersten Iron Man Films, der Tonys Tochter Cheese Burger verspricht, wie ihr Vater sie im ersten Teil selbst geliebt hat oder selbst Harley Keener, den kleinen Jungen aus Iron Man 3 sieht man nach all den Jahren nochmal wieder.

Doch damit noch nicht genug, auch für Captain America schließt sich der Kreis auf so wunderschöne Art und Weise. Nicht nur beantworten die Russo Brothers die Frage, welcher der beiden gängigsten Varianten der Comics, also ob Bucky oder Falcon in die Fußstapfen des Captains treten sollen, sondern auch bekommt Steve Rogers die Chance eines erfüllten Lebens mit der Liebe seines Lebens Agent Carter. Für mich persönlich hat das super viel bedeutet und war nicht nur ein toller Abschluss des Films, sondern auch für diese Charaktere. Vor allem wenn man wie ich die Serie Agent Carter mochte, die nach 2 Jahren trotz guter Kritiken aufgrund weniger Zuschauer beendet wurde, gab es so doch noch das versöhnliche Ende und Wiedersehen mit Carter.

Auf dem Papier ist Avengers: Endgame eine unmögliche Aufgabe gewesen und dennoch haben es alle Beteiligten vor sowie hinter der Kamera gemeistert. Die knapp 1.2 Milliarden Dollar, die der Film bereits in den ersten 5 Tagen einspielte, hat er meiner Meinung nach verdient. Die 22 Filme und 11 Jahre wurden mit einem würdigen Ende abgeschlossen. Ich habe alles bekommen, was ich mir erhofft habe. Ich bin gespannt ob Star Wars Episode 9 dieses Kunststück am Jahresende auch gelingt.

Black Panther | Kritik / Review (Oscars 2019)

Black Panther

Storyanriss:

Nach den Ereignissen von „The First Avenger: Civil War“ begibt sich T’Challa alias Black Panther (Chadwick Boseman) zurück in seine afrikanische Heimat Wakanda. Er bereitet sich darauf vor, seinen rechtmäßigen Platz als König des isolierten, aber technologisch höchst fortschrittlichen Staates einzunehmen, obwohl er das nicht geplant hatte. Der Söldner Erik Killmonger (Michael B. Jordan) will ihm die Regentschaft jedoch streitig machen und sucht sich für sein Vorhaben Unterstützung beim zwielichtigen Waffenschieber Ulysses Klaue (Andy Serkis). Um das Erbe seines Vaters und seine Position als König zu bewahren, tut sich der Held mit CIA-Agent Everett K. Ross (Martin Freeman) zusammen. Außerdem unterstützt von den Mitgliedern der Dora Milaje (unter anderem Danai Gurira), einer exzellent ausgebildeten Kriegerinnentruppe, und seiner Exfreundin, der Spionin Nakia (Lupita Nyong’o), nimmt der Black Panther den Kampf gegen die beiden Schurken auf.

Fazit:

Phänomenal guter Cast, gespickt mit vielen tollen schwarzen Schauspielern. Mir hat gefallen wie man die hochtechnologische Welt von Wakanda mit traditionellen, afrikanischen Elementen mal ästhetisch und mal kulturell verwoben hat. Die Musik, die Kleidung, die Rituale und vieles mehr verleihen dieser fiktiven afrikanischen Kultur Tiefe.

Gut funktioniert hat auch Michael B. Jordan als Gegenspieler. Er ist ein Lichtblick unter den Marvel Antagonisten, die meistens nicht überzeugen. Erik Killmonger jedoch ist ein Bösewicht mit glaubwürdigen Motiven, der mit Thanos und Loki zu den besten Bösewichten im MCU gehört. Auch Letitia Wright als Wakandas Q-Äquivalent Shuri war eine positive Neuentdeckung.

Die Qualität des CGIs jedoch gehört nicht zum Besten was Marvel uns zu bieten hat. Sie schwankte teilweise extrem stark von gut bis grottig schlecht, vor allem das Finale war übel. Kampfszenen und der Humor waren ebenfalls sehr zwiegespalten: einige Dialogzeilen trafen absolut einen Nerv und andere Szenen glichen Bugs Bunny Slapstick.

Black Panther war auf zwei Ebenen unfassbar erfolgreich: finanziell und kulturell. Der erste schwarze Superheld mit einem fast ausschließlich schwarzen Cast, schwarzem Regisseur und einer so zelebrierten afrikanischen Kultur ist ein Meilenstein fürs Kino, der zugegeben viel zu spät kommt, aber einen großen Ruck durch Hollywood erzeugte. Die amerikanischen Kritiken waren durch diesen Umstand ein wenig zu überschwänglich. Black Panther war weder der beste Marvel- noch Superheldenfilm im letzten Jahr, aber für viele sicherlich der wichtigste.

Wie vermutet hat Disney diese Welle der Euphorie genutzt und Ryan Cooglers Black Panther ins Oscar-Rennen geschickt. Als erster Marvel-Film schaffte es der Film zu einer Nominierung in der Kategorie „Bester Film“ und schrieb Geschichte. Gewinnen wird Black Panther hier wohl nicht. In Anbetracht der 7 Nominierung sehe ich die größten Chancen noch im Rennen um die Beste Filmmusik.

Round-Up | Action-Blockbuster Part 2 | Sommer 2018

Rampage – Big meets Bigger

Storyanriss:

Mit seinen Mitmenschen kommt der renommierte Primatenforscher Davis Okoye (Dwayne Johnson) nicht besonders gut zurecht, mit dem Gorilla George hingegen schon. Okoye hat den außergewöhnlich intelligenten Silberrücken aufgezogen, seit dieser ein kleines Affenbaby war. Die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft. Doch dann geht eines Tages ein illegales Genexperiment gehörig schief und der eigentlich so sanftmütige George mutiert zu einem gewaltigen, wildgewordenen, riesigen Monster. Auch andere Tiere wurden in wilde Bestien verwandelt und sorgen ebenso wie George für Tod und Zerstörung. Okoye schließt sich mit der Gentechnikerin Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris) zusammen, um ein Gegenmittel zu entwickeln, das die Tiere wieder zurückverwandelt. Das ist bei dem ganzen Chaos ziemlich schwierig, zumal auch noch der gerissene Regierungsagent Russell (Jeffrey Dean Morgan) auf Okoye und Dr. Caldwell angesetzt wurde.

Fazit:

Ein vierköpfiges Autorenteam hat das Drehbuch zu diesem Film geschrieben. Vier. Autoren. Ha Ha. Die 120 Mio $ Blockbusterumsetzung des Arcadeklassikers Rampage führt San Andreas Regisseur Brad Peyton erneut mit seinem Hauptdarsteller Dwayne „The Rock“ Johnson zusammen. Machen wir uns nichts vor, das Spiel hatte keine Geschichte und war nur stumpfe Zerstörungsorgie, der Film wollte diesen Spaß auf die Leinwand übertragen. Fair enough, man hätte sich darauf aber vielleicht beschränken sollen, denn gerade zu Beginn versucht man unnötig viel wissenschaftliches BlaBla einzustreuen, vor allem durch Naomi Harris‘ Charakter.

Das nimmt ein wenig das Pacing aus der ersten Hälfte. Tiere werden genetisch verändert und eskalieren, fertig ist der Bumms. Zudem sind sich gefühlt nicht alle Darsteller darüber im Klaren in was für einen Film sie sind. Jeffrey Dean Morgan (The Walking Dead) und Malin Akerman (Watchmen) haben sichtlich Spaß mit ihren over-the-top dummen Charakteren, The Rock und Harris hingegen versuchen die seriöse Seite auszuleuchten – was nicht funktioniert.

Die Action kommt erst in der zweiten Hälfte richtig ins rollen und ist okayish. Sie setzt keine neuen Genrestandards, wirkt auch zuweilen komisch, wenn nun mal ein 2m Mann zwischen diesen Giganten rumirrt, aber alles in allem war es kurzweilig unterhaltsam. Das CGI war über weite Strecken gut. Insgesamt kann ich den Film aber nicht empfehlen, weil es zu viel bessere Alternativen gibt, die sich dieselben Ziele wie Rampage – Big meets Bigger gesetzt haben und sie zufriedenstellender erfüllen.

Skyscraper

Storyanriss:

Will Sawyer (Dwayne Johnson), Kriegsveteran und ehemaliger FBI-Einsatzchef, zieht mit seiner Frau Sarah (Neve Campbell) und den zwei Kindern Henry (Noah Cottrell) und Georgia (McKenna Roberts) aus den USA nach China. Es lockte eine neue berufliche Herausforderung: Sawyer wird Sicherheitschef im The Pearl, dem höchsten Wolkenkratzer der Welt – das Hochhaus eines Tycoons (Chin Han) hat ganze 240 Stockwerke! Dieser Gigantismus wird zum Problem, als in der 96. Etage plötzlich ein Feuer ausbricht und Sawyers Familie gefangen ist. Ihre Chance auf Rettung ist gering. Zum Glück aber ist Will Sawyer ein mit allen Wassern gewaschener Problemlöser, der sich sogleich an die Arbeit macht. Und wo er schon mal dabei ist, versucht er auch gleich noch, die Brandstifter zu finden.

Fazit:

Noch ein Dwayne „The Rock“ Johnson Film in diesem Sommer und noch eine Gurke. Ja, er macht unfassbar viel Geld. Ja, er ist beliebt. Ja, er kann durchaus Schauspielern und ja, er sollte langsam mehr Wert auf die Auswahl seiner Filmprojekte legen und nicht einfach nur auf Masse produzieren.

Wie erwartet. So lautet nicht nur mein Urteil, sondern hätte auch der Titel des neuesten The Rock Films lauten können. Ich habe glaube selten einem Film gesehen, der so viel Foreshadowing betreibt und Set-Ups vorbereitet für Ereignisse, die später in der Handlung wieder relevant werden wie Skyscraper.

The Rocks amputiertes Bein, das Asthma seines Sohnes, Exposition des Todes in den ersten 10 Minuten des Films, Sätze in Dialogen die fallen, hach ja, eigentlich hätte man danach den Saal verlassen können und hätte alles gekannt. Hinzu kommt die offensichtliche Inspiration durch Stirb langsam, dessen sich die Macher auch bewusst waren, wenn sie den Film sogar schon mit „Stirb langsam“-Hommage-Plakaten bewarben.

Die dünne Geschichte wird vor allem entlang wahnwitziger Actionszenen erzählt, die Dwayne Johnson im 240-stöckigen brennendem Gebäude in immer abstrusere Situationen bringt. Wir erinnern uns an den Trailer, wo er humpelnd mit seiner Prothese entlang eines Kranarms auf das Gebäude zu sprintet und einen 50m Sprung meistert, dann lasst euch gesagt sein, dass das nicht alles war. Wir alle lieben Gaffa Tape, aber wie man damit in mehreren hundert Metern Höhe The Rock an der Außenwand hält, ist mir ein Rätsel oder wie The Rock eine einstürzende Brücke mit seiner puren Männlichkeit zusammenhält.

Neben The Rock kann vor allem Scream-Star Neve Campbell positiv überraschen, die vermutlich noch die beste Rolle im Film hat. Skyscraper hat darüber hinaus mit „The Pearl“ schon ein cooles Set-Piece mit interessanten Konzeptideen, die dann doch ein wenig Spaß bringen – auch wenn sie in Flammen aufgehen. Der Film ist dumm, er ist nicht wirklich gut, macht aber dann doch mehr Spaß als Rampage.

Jurassic World 2: Das gefallene Königreich

Storyanriss:

Drei Jahre, nachdem der Themenpark Jurassic World vor marodierenden Dinosauriern zerstört wurde, haben die Urzeitechsen die Isla Nublar komplett für sich zurückerobert. Dort leben sie ungestört von den Menschen, sehen jedoch bald einer ganz neuen Bedrohung ins Auge: Auf der Insel befindet sich ein aktiver Vulkan, der auszubrechen und die gesamte Gegend unter Feuer und Asche zu begraben droht. Dinosaurierflüsterer Owen (Chris Pratt) und die ehemalige Parkmanagerin Claire (Bryce Dallas Howard) möchten das erneute Aussterben der Dinos um jeden Preis verhindern und kehren zur Rettung der Tiere auf die Insel zurück. Vor allem um seinen Saurier-Schützling Blue ist Owen besorgt. Der Raptor ist scheinbar unauffindbar in der Wildnis verschollen. Während Owen sich auf die Suche begibt, kommen die anderen Mitglieder seiner Expedition einer Verschwörung auf die Spur.

Fazit:

Jurassic World 2 spaltet wie schon der erste Teil die Gemüter. Sehr viele fanden ihn schrecklich, mir hat er inszenatorisch viel besser gefallen. Das lag vor allem an der Verpflichtung von Regisseur J.A. Bayona. Man merkte, dass man mit Bayona einen deutlich talentierteren Regisseur auf dem Regiestuhl hatte, der atmosphärisch und stilistisch ein wenig zurück wollte zu den Ursprüngen des Franchises.

Seine Horrorwurzeln merkte man hier deutlich und kam in einigen Szenen stark zur Geltung. Er arbeitete wieder mehr mit Animatronics und kreierte einige der besten Bilder und Szenen im gesamten „Jurassic Park„-Franchise. Die Einflüsse aus Bayonas früheren Filmen The Impossible, Das Waisenhaus und 7 Minuten nach Mitternacht spürt man jederzeit in Jurassic World 2: Fallen Kingdom.

Mich hat es auch nicht sonderlich gestört nur zwei große Locations zu haben. Ich mochte es sogar eher, dass man die zweite Hälfte den Bombast ein wenig drosselte und stilistisch zum Horrorfilm überging. Was aber an der Stelle nicht so gut funktionierte war dann das Drehbuch, das erneut von Colin Trevorrow beigesteuert wurde.

Die Charakterzeichnung blieb weiterhin dünn und nahezu alle Signaturemoves der Reihe findet man auch hier wieder. Egal ob saudumme Antagonisten, allen voran der schrecklich überzogene Dr. Wu, der einfach völlig unverständlich in jedem Film sein Unwesen treibt und nur Müll macht, bis hin zum T-Rex-Machina, der immer auftaucht, wenn man ihn zur Rettung braucht. Die Hauptrollen Claire und Owen sowie die Neuzugänge sind eindimensional. Insgesamt weist das Drehbuch auch super viele Parallelen zu Jurassic Park 2 auf und eine ganz spezielle Entscheidung am Ende des Films war natürlich mehr als dämlich, macht aber wiederum dann doch Lust auf den nächsten Teil.

Alles in allem ist für mich Jurassic World 2: Das gefallene Königreich besser als sein direkter Vorgänger, weil J.A. Bayonas Einflüsse deutlich spürbar sind. Leider kann bei so einem Mammutprojekt ein Regisseur nur bedingt seine Vision frei umsetzen und muss sich natürlich Studio sowie dem Drehbuch beugen, das deutliche Schwächen aufzeigte. Fallen Kingdom ist der bessere Film aber Jurassic World leichter zu konsumieren für stumpfe Unterhaltung.

Ant-Man and The Wasp

Storyanriss:

Seit den Ereignissen von „The First Avenger: Civil War“ steht Scott Lang alias Ant-Man (Paul Rudd), der im Spezialanzug seine Körpergröße massiv verändern kann, unter Hausarrest. Die meiste Zeit verbringt er nun einfach damit, ein guter Vater für seine Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) zu sein. Doch kurz vor Ablauf seiner Strafe wird er von seinem Mentor Dr. Hank Pym (Michael Douglas) und dessen Tochter Hope van Dyne (Evangeline Lilly) aus seinem Alltagstrott und wieder zurück ins Abenteuer gerissen. Scott soll Hank und Hope bei der Suche nach Hopes Mutter Janet (Michelle Pfeiffer) helfen, die vor langer Zeit bei einer gefährlichen Mission im subatomaren Raum verschwand. Doch bei ihrer Mission geraten Scott, Hope und Hank mit der mysteriösen Ghost (Hannah John-Kamen) aneinander, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgt.

Fazit:

Ant-Man 2 ist für mich unfassbar schwer zu bewerten und einzuordnen, weil ich einige Aspekte zwar besser oder genauso gut fand wie beim Vorgänger, aber mich insgesamt der Film nicht nur kalt gelassen hat, sondern schließlich insgesamt auch nicht wirklich besser war. Die Eröffnungsszene gefiel mir beispielsweise noch besonders gut, weil sie kreativ konstruiert, spaßig und gefühlvoll war, auch, dass man Ant-Man mit ein paar Sätzen oder wenigen Szenen, wie der After-Credit-Szene, zumindest grob ins restliche MCU einbettete, war gut.

Auch die Actionmomente waren wie gewohnt stylisch, kreativ und auch immer mit der richtigen Prise Humor gewürzt. Der Supporting-Cast hingegen war ein wenig Hit & Miss, was aber nicht wirklich an der schauspielerischen Leistung lag, sondern an ihren Figuren und dem Drehbuch. Michael Pena war wie schon im ersten Teil ein humoristischer Showstealer und Evangeline Lillys Aufstieg zur Hauptrolle hat dem Film gutgetan. Die neue Rolle von Michelle Pfeiffer war stark, aber auf der Seite der Gegenspieler hatte der Film weitaus mehr Probleme.

So macht Hollywood innerhalb weniger Monate zweimal denselben Fehler einen so begnadeten Darsteller wie Walton Goggins für eine so generische Bösewichtrolle zu verheizen. Tomb Raider hat daran gekränkelt und Ant-Man and The Wasp tut es ihm gleich. Die Antagonisten sind langweilig, in die Story gequetscht und eigentlich nur da, um zwischendurch immer mal jemanden in den Ring zu werfen, den unsere Helden verprügeln können. Auch Ghost, angepriesen als große Gegenspielerin, verschenkt zu viel Potenzial um wirklich im Gedächtnis zu bleiben.

Achja und was mich besonders gestört hat war diese endlose Exposition von Dingen, vor allem wird immer so getan als ob es das absolut selbstverständlichste und logischste ist was sie dort erzählen. Ich kann es einfach nicht leiden, wenn die Figuren in einer ausweglosen und nie dagewesenen Situation stecken und plötzlich ein Charakter auf die abstruseste Lösung kommt und erstmal 2 Minuten Gibberish über Quantenspektralplasmoiden, die man bei der Mondfinsternis im umgekehrten Uhrzeigersinn mit Feenstaub bestreuen muss, weil man sonst erst in 120 Jahren wieder die Planetenkonstellation dafür bekommt, redet.

Besonders unglaubwürdig wird es dann bei Michelle Pfeiffer, die Jahrzehnte fernab jeglicher Wissenschaft, Technologie und Leuten IRGENDWIE überlebt hat und smarter als alle Mitmenschen ist, obwohl diese seit ihrem Verschwinden ein exponentiell wachsendes globales Wissen verpasst hat, geschweige denn Google. Insgesamt hatte ich meinen Spaß und war unterhalten, kann aber nicht behaupten, dass Ant-Man and The Wasp zu den besten Filmen im MCU gehört.

The Meg

Storyanriss:

Nachdem ein Tiefsee-U-Boot von einem ausgestorben geglaubten Riesenhai angegriffen wurde, sinkt das Fahrzeug in den tiefsten Graben des Pazifiks und liegt dort manövrierunfähig am Meeresgrund. Der Crew an Bord läuft allmählich die Zeit davon und daher engagiert der Meeresforscher Dr. Minway Zhang (Winston Chao) den erfahrenen Taucher Jonas Taylor (Jason Statham). Taylor ist zwar Experte für Bergungen in der Tiefsee, allerdings ist er vor Jahren schon einmal mit dem urzeitlichen Riesenhai, einem mehr als 20 Meter langen Megalodon, aneinandergeraten. Doch gemeinsam mit Dr. Zhangs Tochter Suyin (Bingbing Li) muss er nun seine Ängste überwinden und schwere Geschütze auffahren, um den eingeschlossenen Menschen zur Hilfe eilen zu können – und die Weltmeere von der Schreckensherrschaft des Urzeitmonsters zu befreien.

Fazit:

Dumm, spaßig und unterhaltsam. Für mich ist es zwar nach wie vor kaum vorstellbar wie so ein typischer Hai-Film ein so gigantisches Budget von 130 Mio $ bekommen konnte, aber eigentlich freue ich mich immer über diese Art Film. Das Problem an diesem Monsterbudget ist leider, dass es natürlich deutlich schwerer wird das Geld wieder einzuspielen und ich bilde mir ein, dass man es The Meg anmerkt, wann das Studio vermutlich nochmal zurückgerudert ist und Entscheidungen getroffen hat, um Risiken zu minimieren und letztlich mehr Geld an den Kinokassen zu generieren.

Offensichtlich ist natürlich wieder der Versuch den chinesischen Markt zu erreichen mit Darstellern & Schauplätzen, aber vor allem auch das PG13 Rating spielte eine gewichtige Rolle, die auch den ursprünglich geplanten Regisseur Eli Roth vom Projekt wegtrieb. Ich finde bei derart Filmen muss man zu 100% reingehen und beispielsweise mit allem was man zur Verfügung hat besondere Momente schaffen. The Meg bietet zwar auch coole Bilder und Ideen, aber wie Regisseur Jon Turteltaub verriet, musste er häufig coole Ideen streichen um den Richtlinien gerecht zu werden. Wenn da beispielsweise 5x im Film ein Hubschrauber 5m über dem Megalodon schwebt, dann erwarte ich auch irgendwann den cheesy Kill vom Hai.

The Meg ist eine mixed-bag, die nicht weiß, was sie sein will. Soll der Film eher einen düsteren oder komödiantisch-leichten Ton haben, wie ernst nehmen sich die Figuren und sind sich die Schauspieler bewusst an was für einem Projekt sie gerade arbeiten? Mehr Selbstironie hätte The Meg gut getan und keine erzwungenen Storyelemente um Familienehre und Co.

Ich mochte die Erklärung hinter dem Megalodon, auch Jason Statham sowie Bingbing Li haben mir gefallen, die Effektivität des Humors schwankte. Alles in allem hatte ich aber meinen Spaß und war unterhalten. Ich finde es beachtlich, dass im Jahr 2018 noch so ein Film vor allem in dieser Größenordnung produziert wird und sehe Filme wie The Meg lieber als den zwölften generischen The Rock Blockbuster pro Jahr.

The Equalizer 2

Storyanriss:

Robert McCall (Denzel Washington) war ein Killer, der für die Regierung arbeitete – und ist heute ein Agent im Ruhestand, der sich um die Menschen in seinem Wohnviertel kümmert. Er fährt einen alten Mann umher, der den Holocaust überlebte, ohne dabei so viel Geld zu berechnen, wie möglich wäre. Er macht Graffitis weg, die Häuserwände verunstalten und manchmal greift er auch wieder zu Gewalt – dann nämlich, wenn eine Frau bei ihm einsteigt, die kurz zuvor vergewaltigt wurde und er ihren Peiniger bestraft. Doch schließlich meldet sich Robert McCalls Vergangenheit zurück. Seine Ex-Chefin Susan Plummer (Melissa Leo) ist in Europa einem Mordfall um einen US-Agenten auf der Spur – und wird selbst ermordet. McCall will nicht akzeptieren, dass jemand die letzte Freundin getötet hat, die ihm noch verblieb.

Fazit:

The Equalizer 2 fängt sehr stark an und lässt mit voranschreitender Spielzeit ordentlich Federn. Denzel Washington ist wie immer super charismatisch und mir gefiel gerade zu Beginn der Aufbau der Geschichte, die vielen kleinen Nebengeschichten und Denzels Charakterentwicklung vom Einsiedler zum Helfer seiner Nachbarschaft. Vor allem, wenn er es als Uberfahrer mit einer Gruppe reicher Schnösel aufnimmt, gibt es nicht nur von den Protagonisten eine 5/5-Bewertung, sondern auch von mir. Die übergreifende Geschichte setzt aber definitiv keine neuen Maßstäbe im Bereich der Innovation und findet nur müßig Anknüpfungspunkte zu den Nebengeschichten.

Wichtig für einen Actionfilm wie The Equalizer 2 ist natürlich die besagte Action und die war wie gewohnt hochwertig und brutal von Regisseur Antoine Fuqua inszeniert. Was ich jedoch nicht ganz nachvollziehen konnte war die Idee zum Finale, was für mich den Film extrem runtergezogen hat. Maßlos übertrieben, teilweise arg billig, sau dumm und so unnötig forciert. Insgesamt blieb The Equalizer 2 hinter den Erwartungen zurück und bot keine wirkliche Steigerung zum Vorgänger.

Das größte Highlight bei meiner Vorstellung war eigentlich der komische Typ im Publikum, der nach einer Stunde völlig willkürlich Denzel, Publikum und die Mitarbeiter schreiend beleidigt hat wie der größte Idiot auf Erden und von der Polizei nach 20 Minuten abgeführt wurde. Immerhin gab es als Entschädigung für uns ein freies Kinoticket – worth it.

Predator – Upgrade

Storyanriss:

Die Predatoren sind genetisch und technologisch hochgezüchtete Jäger aus dem All, die von Planet zu Planet reisen, um sich auf diesem jeweils mit dem stärksten Einheimischen im Duell zu messen (im „Predator“-Original von 1987 war das der von Arnold Schwarzenegger verkörperte Major Dutch Schaefer). Dieses Mal bekommen es der Sniper Quinn McKenna (Boyd Holbrook) und sein Team ungeplant mit einem Predator zu tun, als dieser plötzlich ganz in der Nähe ihres Einsatzortes mit seinem Raumschiff abstürzt. Zwar gelingt es Quinn, das Alien unschädlich zu machen und zudem einige von dessen Ausrüstungsgegenständen an seinen Sohn Rory (Jacob Tremblay) zu verschicken, aber anschließend wird er in eine Einrichtung für psychisch auffällige Veteranen gesteckt. So soll er unschädlich gemacht werden, denn die Bevölkerung weiß schließlich immer noch nicht, dass immer mal wieder Predatoren auf unserem Planeten vorbeischauen.

Fazit:

Die Kritiken sind weitestgehend negativ, die Box-Office-Zahlen mau und zu alledem stand der Film die letzten Wochen vor allem wegen eines Themas im Rampenlicht: Die Besetzung von Steven Wilder Striegel, einem bestraften Sexualstraftäter, der ein halbes Jahr absitzen musste, weil er ein damals 14-jähriges Mädchen über das Internet zum Sex verführen wollte. Er ist ein guter Freund des Regisseurs Shane Black, der ihn ohne Absprache mit Cast & Produktionen für eine kleine Rolle besetzte.

Er drehte eine Szene mit Olivia Munn, die ausgerechnet noch einen Unterton von sexueller Belästigung hatte. Olivia Munn wurde über Striegels Vergangenheit informiert und legte sich daraufhin mit dem Studio an und forderte die Szene rauszuschneiden. Ihrer Forderung wurde zwar nachgegangen, aber sie musste dafür Gegenwind von hochrangigen Entscheidern ertragen, die anscheinend noch immer nicht von #metoo gehört haben.

Doch kommen wir zum Film, denn der ist leider genauso messy wie die Produktionsgeschichte. Ich hatte große Hoffnungen in Shane Black, der zwar nicht immer gute Filme dreht, aber so viel Potenzial besitzt, was er uns mit seiner Arbeit an Lethal Weapon, Nice Guys und viele mehr schon häufig bewiesen hat. Zusätzlich war er schon im Original Predator als Schauspieler zu sehen und arbeitete bereits damals auch hinter den Kulissen am Film. Nun sollte er also zurückkehren zu diesem Franchise um den Predator ins Jahr 2018 zu befördern – leider gelingt ihm das nicht auf jeder Ebene.

Predator – Upgrade fängt echt stark an, die ersten 30-40 Minuten waren stimmungsvoll und inszenatorisch gelungen. Die Geschichte und die Figuren wurden interessant eingeführt. Der Cast ist gespickt mit bekannten Namen, die eine skurrile aber sehr lustige Chemie miteinander haben, die zuweilen anstrengend sein kann, aber trotzdem eines der Highlights des Films darstellte. Diese Machos hauen sich derbe Sprüche um die Ohren und bringen sich ständig in skurrile Situationen. Mittendrin Olivia Munn, die selbst gut austeilt – sei es auf verbaler oder Actionebene. Sie sind zusammen mit einigen interessanten Ideen und Konzepte für das Franchise das Herzstück des Films.

Dennoch entwickelt sich der Actionblockbuster sehr merkwürdig weiter innerhalb der Laufzeit. Die Plotholes werden größer, die Figuren und Entscheidungen dümmer, teilweise gibt es Anschlussfehler, bei denen man merkt wie oft der Film im Nachhinein neu geschnitten werden musste. Die letzte Szene macht zwar Bock auf einen eher unwahrscheinlichen Nachfolger, ist aber genau genommen ziemlich unlogisch.

Predator – Upgrade ist eine nette Hommage an 80er Actionfilme, mit saftigen Onelinern, einem coolen Cast, mehr Humor als üblich auf der Habenseite und vielen Logiklöchern, einer überladenen Geschichte und einem schwachen titelgebenden Helden auf der anderen.

Doctor Strange | Kritik / Review

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Diese Woche startet nach knapp einem halben Jahr wieder ein Marvel-Film in unseren Kinos. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um den ersten Auftritt von Superheld Doctor Strange, der von nun an regelmäßig in weiteren Marvel-Filmen zu sehen sein wird. Bestätigt sind bereits die zwei nächsten Avengers-Teile, die im Frühling nächsten Jahres in Produktion gehen werden.

Für den titelgebenden Protagonisten konnte nach langer Suche doch noch Wunschkandidat Benedict Cumberbatch (Sherlock) engagiert werden, der zwar von Beginn an erste Wahl des Studios war, aber aufgrund von Verpflichtungen am Londoner Theater ablehnen musste. Auch Nachrücker Joaquin Phoenix konnte durch bereits unterschriebene Verträge nicht ins Kostüm des Superhelden schlüpfen, so dass man mit etwas Verzögerung sich doch noch mit Cumberbatch einigen konnte.

Weiteren Rollen konnte Regisseur Scott Derrickson (Sinister) unter anderem mit Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave), Rachel McAdams (Southpaw), Mads Mikkelsen (Casino Royale) und Tilda Swinton (Snowpiercer) besetzen.

Storyanriss:

Doctor Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) ist ein arroganter, aber auch unglaublich talentierter Neurochirurg. Nach einem schweren Autounfall kann er seiner Tätigkeit trotz mehrerer Operationen und Therapien nicht mehr nachgehen. In seiner Verzweifelung wendet er sich schließlich von der Schulmedizin ab und reist nach Tibet, wo er bei der Einsiedlerin The Ancient One (Tilda Swinton) und ihrer Glaubensgemeinschaft lernt, sein verletztes Ego hinten anzustellen und in die Geheimnisse einer verborgenen mystischen Welt voller alternativer Dimensionen eingeführt wird. So entwickelt sich Doctor Strange nach und nach zu einem der mächtigsten Magier der Welt. Doch schon bald muss er seine neugewonnenen mystischen Kräfte nutzen, um die Welt vor einer Bedrohung aus einer anderen Dimension zu beschützen.

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Wissen Sie was ich in Ihrer Zukunft sehe? Möglichkeiten.

Fazit:

Marvel hat den Dreh raus. Momentan ist das Team von Marvel so gut aufgestellt, dass kaum was schiefgehen kann. Man hat das Gefühl der Mann mit dem Masterplan, Kevin Feige, weiß ganz klar was die Fans wollen und wo das Marvel Cinematic Universe mal hin soll, lässt aber dennoch den Beteiligten genug Freiraum um sich kreativ zu entfalten. Die richtigen Regisseure und Darsteller bekommen das Vertrauen, je nach Held und zu erzählender Geschichte einen einzigartigen Stil anzuwenden und nicht zwangsläufig nach Schema F zu arbeiten.

Momentan läuft es einfach. Doctor Strange ist da  keine Ausnahme, nach dem ersten Trailer war ich angefixt und habe mich auf die neue Ergänzung der Superhelden gefreut, aber nach und nach wuchs die Skepsis in mir. Die Antagonisten schienen sehr generisch und langweilig zu sein und meine Erwartungshaltung sank ein wenig. Doch glücklichweise habe ich mich geirrt und ich bin froh darüber, denn lieber lasse ich mich positiv überraschen von einem Film von dem ich nicht so viel erwartet habe, als andersherum.

Doctor Strange fängt bereits mit einer sehr krassen Eröffnungssequenz an, die nicht nur Tilda Swinton als Bad-Ass The Ancient One einführt, sondern auch direkt andeutet, wie gigantisch die Effekte und technischen Spielereien sein würden für den restlichen Film. Nach diesem Opening nimmt sich der Film erstmal viel Zeit für die notwendige Origin-Story. Es geht hier schließlich um einen der breiten Masse eher unbekannten Superhelden und nicht Spider-Man, dessen Geschichte wir schon zur Genüge durchleuchtet haben.

Cumberbatchs Werdegang vom arroganten aber sehr fähigen Chirurgen zum Superhelden nimmt einen Großteil der Spielzeit ein, schafft das aber auf sehr unterhaltsame Weise. Marveltypisch bekommt der Zuschauer viele witzige Sprüche und Situationskomik geboten, die meistens gut funktionierten aber manchmal auch zu sehr mit der Brechstange auf Teufel komm raus versuchten Lacher abzugreifen und damit nicht nur scheiterten, sondern auch einige eher emotionale oder dramatische Szenen zerstörten. Meckern muss ich auch über die Gegenspieler in diesem Film, ich fand sie wenig beängstigend oder überzeugend. Die Motivation war auch eher sinnlos, hier hat DC auf jeden Fall noch immer die Nase vorn. Auch die After-Credit-Szene fand ich kacke, weil sie für mich inhaltlich absolut nicht nachvollziehbar war.

Abgesehen von diesen Kritikpunkten kann ich aber nur lobende Worte für den ersten Auftritt von Doctor Strange finden. Super Opening, interessante Origin-Story, kreatives Finale, grandiose Effekte und mit Benedict Cumberbatch sowie der weiblichen David Bowie der Schauspielkunst, Tilda Swinton,  zwei sehr gute Leistungen und Rollenbesetzungen.

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Guardians of the Galaxy | Kritik / Review

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Viel Hype, viel medialer Rummel und den wohl besten und erfolgreichsten Trailer des Jahres gab es bereits vor dem Kinostart von Guardians of the Galaxy. Auch wenn der Vergleich mit den überaus erfolgreichen Avengers rund um Robert Downey Jr. sehr nahe liegt, muss dazu gesagt werden, dass es sich bei den Guardians um „Konkurrenz“ aus dem gleichen Universum handelt und dieses zu Marvel gehört. Er selbst äußerte sich bereits zum Film: “Galaxy in some ways is the best Marvel movie ever and it’s odd for someone with — on occasion — an ego the size of mine to actually say that!”. Viel mehr als ein rangablaufendes Franchise, sollen die Guardians doch eher an der Seite der Avengers etabliert werden, denn wie für Marvel üblich haben sie schon einen sehr fortgeschrittenen Plan für zukünftige Projekte. Deshalb ist davon auszugehen, dass es bei finanziellem Erfolg nicht nur einen zweiten Film zu den Guardians of the Galaxy gibt, sondern sie dann in einem dritten Teil auch gemeinsam mit den Avengers in Erscheinung treten, um die ultimative Bedrohung zu besiegen. Regisseur James Gunn (Super) und seine Schauspieler Zoe Saldana (Colombiana), Bradley Cooper (American Hustle – Kritik hier!), Vin Diesel (Fast & Furious Five), Chris Pratt (Parks & Recreation) und Dave Bautista (Riddick) können sich schon vor dem dem offiziellen deutschen Kinostart über einen der erfolgreichsten Filme des Jahres freuen, der nicht nur finanziell überzeugte, sondern auch die Kritiker sehr wohlwollend stimmen konnte.

Storyanriss:

Peter Quill (Chris Pratt), der als Kind in den Achtzigerjahren von der Erde entführt wurde, hält sich für den größten Outlaw der Galaxie und nennt sich hochtrabend Star-Lord. Doch nachdem er eine geheimnisvolle Kugel gestohlen hat, steckt er plötzlich so richtig im Schlamassel, wird er das Opfer einer unerbittlichen Kopfgeldjagd. Ronan the Accuser (Lee Pace) hat es auf das Artefakt abgesehen und nichts Gutes damit im Sinn – die Ziele des mächtigen Bösewichts bedrohen die Sicherheit des Universums! Um dem hartnäckigen Ronan und seinen Schergen zu entgehen, ist Quill gezwungen, einen nicht gerade einfach einzuhaltenden Waffenstillstand mit einem Quartett von ungleichen Außenseitern einzugehen. Dazu gehören der waffenliebende Waschbär Rocket (gesprochen von Bradley Cooper), der Baummensch Groot (Stimme: Vin Diesel), die tödliche und rätselhafte Gamora (Zoe Saldana) und der rachsüchtige Drax the Destroyer (Dave Bautista). Als Peter dann die wahre, gefährliche Macht der Kugel kennenlernt, muss er sein Bestes geben, um die zusammengewürfelten Rivalen für einen letzten, verzweifelten Widerstand zu vereinen. Er muss eine Helden-Truppe aus ihnen machen, denn das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel.

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I am Groot.

Fazit:

Guardians of the Galaxy ist mit ein wenig mehr als 2 Stunden die wohl längste Werbung für einen Soundtrack, die ich bislang gesehen habe. Wirkte das störend auf das Filmerlebnis? Nein, in keinster Weise, denn abgesehen davon, dass die Musik perfekt ausgewählt wurde, war sie auch super integriert und ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Der Aufhänger um das „Awesome Mixtape“ von den von Chris Pratt gespielten „Star-Lord„, sorgt regelmäßig im Film für interessante Momente und gefiel mir als Idee ziemlich gut.

Während die Avengers aus reinen Superhelden besteht, handelt es sich bei den Guardians um ein Zweckbündnis aus verkorksten Verbrechern, geschundenen Seelen und Außenseitern, die sich nicht nur zusammenschließen um die Galaxie zu beschützen, sondern auch zu einer eingeschworenen Gruppe zusammenwachsen, die letztlich zur neuen Familie wird. Diese Entwicklung und Chemie der Charaktere, die zunächst nur an ihr eigenes Wohl denken aber im Verlauf des Films eine 180° Wendung machen, war sehr erfrischend und macht Bock auf mehr. Jeder dieser Figuren, ob nun die wirklichen Schauspieler oder auch die animierten Charaktere wie „Groot“ und „Rocket“, haben jeder für sich ihre 1-2 Momente, wo sie besonders in Erscheinung treten und dem Zuschauer näher gebracht werden, aber die Highlights treten natürlich immer dann auf, wenn sie zusammen auf der Leinwand zu sehen sind.

Die Synergie konnte mich überzeugen, allen voran aber „Groot“, „Rocket Raccoon“ und „Star-Lord“, die die stärksten Szenen im Film hatten. Dennoch sei gesagt, dass genau in den Momenten, wo unsere unfreiwilligen Helden mal nicht in Erscheinung treten, durchaus noch deutlich Luft nach oben ist für die zukünftigen Abenteuer der Guardians – sei es im Bereich der Action, der Charakterentwicklung oder des Plots. Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass Guardians of the Galaxy ein gelungener Start eines neuen Marvel-Franchises ist und mit seiner lustigen und sich nicht so ernst nehmenden Art und Weise sehr erfrischend war. Ganz klar eine Empfehlung von mir.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Ab ins Kino!

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro | Kritik / Review

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Vor 2 Jahren kam mit „The Amazing Spider-Man“ der erste Teil des neugestarteten Franchises um den sympathischen Spinnen-Superheld Spider Man ins Kino. Nach drei Filmen entschied man sich für einen neuen Cast rund um Andrew Garfield (The Social Network) und Emma Stone (Zombieland). Während Andrew Garfield den Titelhelden verkörpert und damit Tobey Maguire ablöst, spielt Emma Stone das Loveinterest Gwen Stacy, die bislang in der alten Trilogie nicht viel Beachtung bekam. Für die Fortsetzung des Blockbusters nahm Sony 200 Millionen $ in die Hand um ihre Geschichte weiterzuerzählen und für die Leinwand den bislang längsten „Spider-Man“-Film zu inszenieren. Neben den bereits erwähnten Hauptcharakteren hat sich Regisseur Marc Webb Oscarpreisträger Jamie Foxx (Django Unchained) ins Boot geholt und fördert mit Dane Dehaan (Chronicle) ein weiteres junges Talent.

Storyanriss:

Peter Parker (Andrew Garfield) steht kurz vor seinem Collegeabschluss, ist weiterhin mit seiner großen Liebe Gwen Stacy (Emma Stone) glücklich zusammen und sorgt als Spider-Man für Recht und Ordnung in New York. Nach Außen scheint es perfekt für ihn zu laufen, doch innerlich hadert Peter mit seiner Vergangenheit. Noch immer kann er sich keinen Reim darauf machen, wieso seine Eltern ihn damals als kleines Kind zu seiner Tante May (Sally Field) gegeben haben und verschwanden, genauso wie er trotz seiner Liebe zu Gwen keine Zukunft für ihre Beziehung sieht, weil er ihrem Vater versprochen hat, sie nie in Gefahr zu bringen und sich von ihr fernzuhalten. Zu allem Überfluss bekommt es Spider-Man dieses mal mit dem übermächtigen Electro (Jamie Foxx) und weiteren Schergen zu tun, die scheinbar alle mit dem mächtigen Unternehmen Oscorp in Verbindung stehen, das Peters bester Freund Harry Osborne (Dane Dehaan) leitet.

Nicht jeder hat ein Happy-End.

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Fazit:

So als allererstes muss ich erstmal eine Lanze für das „Spider-Man“-Reboot brechen, denn auch wenn ich die Vorgänger-Trilogie oft gesehen habe, gefällt mir der neue Ansatz irgendwie besser. Ich weiß nicht genau was es ist, denn der Fakt, dass sich die neuen Filme näher an der Comicvorlage orientieren als die Sam Raimi Versionen, ist sicherlich cool, aber freut vermutlich eher die Comiclobby als mich, der die Unterschiede kaum ausmachen kann, weil ich eben nicht die gezeichnete Variante kenne. Letztlich haben mich wohl die Schauspieler sowie der eher bodenständige Stil des ersten Teils damals überzeugen können. Andrew Garfield hat Tobey Maguire nicht nur würdig beerbt sondern für mich auch deutlich übertroffen und auch Emma Stone – die selbst ohne meinem Fanboy-Bonus – in zwei Filmen nicht ansatzweise so genervt hat wie Kirsten Dunst in jeder Minute der ersten Trilogie.

„The Amazing Spider-Man 2“ ist ein recht typischer Marvel-Film, der nicht viel verkehrt macht aber auch nicht sonderlich aus der Masse heraussticht. Die Entstehung des titelgebenden Schurken Electro – gespielt von Jamie Foxx – aka Max Dillon, war mir zu plump und überzeichnet. Sein Fanatismus und das Verlangen nach Anerkennung sowie seine Beweggründe Spider-Man plötzlich zu hassen, fand ich eher mies umgesetzt und an den Haaren herbeigezogen. Auch Rhino – ein anderer Antagonist Spider-Mans – war nicht stimmig, für mich fast trashig und hätte ruhig dem Cutter zum Opfer fallen können.

Dafür passt jedoch einfach die Chemie zwischen Andrew Garfield und Emma Stone. Auch Dane Dehaan fand ich sehr gut in seiner Rolle als Harry Osborne. Die Action, wenn sie auch zumeist aus dem Computer kam, wurde durch das 3D gut ergänzt und reißt einen schon mit, wenn der Fassadenkletterer sich durch die Häuserschluchten stürzt. Man kann dem Film eventuell vorwerfen, dass er den ein oder anderen Handlungsstrang zuviel hat und auch eine halbe Stunde zu lang ist, aber prinzipiell hat er gut unterhalten und auch den Twist habe ich als Nicht-Comicleser im Vergleich zu denen aus Captain America 2 (Kritik – hier!) nicht kommen sehen und war sichtlich überrascht. Empfehlung für alle Fans der hilfsbereiten Spinne aus der Nachbarschaft.

  • Film: 2,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Mehr Spaß macht er sicherlich im Kino.

Captain America: The Return of the First Avenger | Kritik / Review

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Wenn man einen Blick auf die letzten Monate und die kommenden Jahre wagt, sieht man schnell, dass das Kino von einem Typ Film dominiert wird – dem Superheldenfilm. In den letzten Jahren konnten sich  Spider-Man, Iron Man, Christopher Nolans Batman oder jüngst Marvel‘s Superhelden Powerhouse The Avengers regelmäßig an die Spitze der Kinocharts katapultieren und avancierten schnell zum sicheren Kassenschlager. Dass man auch in Zukunft auf dieses sichere Pferd setzen will, zeigt die lange Liste der anstehenden Comicverfilmungen mit beispielsweise den Guardians of the Galaxy, Avengers: Age of Ultron, Ant-Man oder auch Captain America 3.

Um den Captain soll es auch heute primär gehen, denn Chris Evans schlüpft für The Winter Soldier oder wie er in Deutschland vermarktet wird „The Return of the First Avenger“, damit auch jeder Dummie den Bezug zum überaus erfolgreichen The Avengers erkennt und ins Kino rennt, bereits zum dritten Mal in das Kostüm des genmanipulierten Soldaten Steve Rogers. Nach dem eher mittelmäßigen ersten Film aus dem Jahre 2011, übernahmen die Brüder Anthony und Joe Russo – beide bekannt für den Comedyhit Community – die Regie. Die ersten Kritiken waren fast allesamt positiv und bezeichneten Captain America 2: The Return of the First Avenger als einen der besten Actionfilme der letzten Jahre sowie einen von Marvels ernsthaftesten Filmen. Stellenweise wurden sogar Vergleiche mit Nolans The Dark Knight gezogen, aber ob diese Aussage nicht ein wenig zu hoch gegriffen ist, erläutere ich wie gewohnt im weiteren Verlauf.

Storyanriss:

Die Geschichte knüpft an die Ereignisse von New York aus Marvel’s The Avengers  an. Steve Rogers (Chris Evans), besser bekannt als Captain America, arbeitet nach wie vor für die von Nick Fury (Samuel L. Jackson) geleitete Organisation S.H.I.E.L.D. und versucht sich in der heutigen Welt zurecht zu finden und ein paar Dinge nachzuholen, die er auf Grund seines jahrzehntelangen Schlafs verpasst hat. Nach den Geschehnissen von New York rüstet S.H.I.E.L.D. auf um für zukünftige Angriffe vorbereitet zu sein, bringt damit aber schon schnell neue Feinde auf den Radar. Nach Attentaten auf Agenten der Organisation, finden sich Captain America und Natascha Romanoff (Scarlett Johansson) alias Black Widow in einem Netz voller Intrigen wieder, welches die ganze Welt bedrohen könnte. Gemeinsam versuchen sie den Verschwörern auf die Spur zu kommen und müssen sich schon bald dem mysteriösen Winter Soldier stellen.

Um eine bessere Welt zu schaffen, muss man manchmal die alte zerstören.

Fazit:

Ich kann mich den positive Kritiken zum zweiten Soloabenteuer von Captain America nur anschließen. Während der Vorgänger der bislang unerfolgreichste Marvel-Film war und nur stellenweise gute Ansätze bot, konnte Captain America als Teil des Avengers-Ensembles bereits mehr punkten und schafft es nun in seinem dritten Auftritt endlich vollends zu überzeugen. Auch wenn ich die Twists der Story allesamt 20 Meilen gegen den Wind gerochen habe, hat mich der Film über seine gesamte Länge von mehr als 2 Stunden sehr gut unterhalten auch wenn er definitiv nicht an die Genialität von The Dark Knight herankommt.

Die Action war einwandfrei choreographiert und verzichtet soweit es geht auf CGI. Auch die größere Screentime von Black Widow und die Einführung und Darstellung des neuen Charakters Falcon (Anthony Mackie) gefielen mir. Ich hätte nicht erwartet, dass der Supersoldat nach dem ersten Teil noch mal die Kurve kriegt, freu mich aber jetzt schon auf den nächsten Film, der definitiv in 2-3 Jahren kommen wird und kann bis dahin allen Marvel oder generell Actionfans The Return of the First Avenger empfehlen. Und bleibt ruhig ein paar Minuten länger im Kino, um den kleinen Teaser auf den kommenden Avengers: Age of Ultron nicht zu verpassen.

  • Film: 3,5/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Wer Bock auf einen unterhaltsamen Actionfilm hat und sich nicht am Marveluniversum stört, kann unbedenklich ins Kino gehen.