Meine Top 15 aus dem Jahr 2018

Wieder ein Jahr rum und meine alljährliche Top-Liste der Kinofilme und Filme von Streamingseiten a la Netflix darf da natürlich nicht fehlen. Die Oscar-Filme der letzten Verleihung sind wie immer ausgeschlossen um die Liste nicht zu verwässern. In diesem Jahr sind das beispielsweise A Shape of Water, 3 Billboards, Ladybird usw. Allgemein kann man über das Filmjahr 2018 sagen, dass es wohl ein wenig schwächer war als 2017 aber viele schöne Regiedebüts hervorbrachte, die qualitativ mit einigen etablierten Filmemachern den Boden aufwischten. 2018 war auch wie ich es so gerne nenne Year of the Brolin, denn Josh Brolin ist mit Sicario 2, Avengers 3 Infinity War, No Way Out und Deadpool 2 in gleich vier großen Rollen für vier gute Filme zu sehen. Ich habe wieder weit mehr als 100 Filme dieses Jahr im Kino gesehen und eine buntgemischte Liste zusammengestellt mit den für mich besten Filmen des Kinojahres.

Honorable Mentions die es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft haben, sind unter anderem: Game Night, Tully, Love, Simon, Papillon, Die Unglaublichen 2, Bohemian Rhapsody, Halloween, Auslöschung, Nur ein kleiner Gefallen, Destination Wedding, No Way Out, Widows, Ready Player One, Criminal Squad, Aufbruch zum Mond, Your Name, Revenge und Mary Poppins Returns.

#15 Crazy Rich Asians

Crazy Rich Asians leitet meine Top-15 ein. Die Produzenten hatten soviel Vertrauen in ihre Geschichte und ihren Film, dass sie das lukrative Angebot von Netflix ablehnten und sich dafür entschieden Crazy Rich doch ins Kino zu bringen. Sie sollten recht behalten und konnten unfassbare 240 Millionen einnehmen. Das Ganze ist so außergewöhnlich, weil Crazy Rich Asians ein westlicher Film mit einem komplett asiatischen Cast ist.

Die Prämisse des Films ist nicht neu, aber das Drehbuch ist so charmant und liebevoll umgesetzt mit tollen Darstellern, viel Humor und wie der Titel es vermuten lässt Prunk und Protz der asiatischen High Society, so dass man manchmal den Mund vor Staunen nicht zubekommt. Vor allem Constance Wu und die erfahrene Michelle Yeoh brillieren in dieser romantischen Komödie und liefern sich gerade zum Ende einen smarten „Showdown“, der beide Charaktere perfekt abrundet.

#14 Bumblebee

Bumblebee habe ich aufgenommen in meine Liste, weil uns endlich der liebe Filmgott erhört hat und nicht nur Michael Bay vom Transformers-Franchise entbunden, sondern auch mit einem sehr talentierten Regisseur, Travis Knight (Kubo), ersetzt hat. Man hat sich endlich dazu entschieden mal ein solides Drehbuch zu schreiben mit Charakteren und Dialogen für die man sich nicht dauerhaft schämen muss.

Mit Hailee Steinfeld hat man nicht nur eine der jüngsten Oscar-nominierten Darstellerinnen gewinnen, sondern zusätzlich auch die erste weibliche relevante Rolle im gesamten Franchise besetzen können – es ist sogar die Hauptrolle! Das Oldschool-Design der Transformers ist cool, die Geschichte ist zwar ein E.T. Abklatsch, aber sie ist so gut erzählt, dass ich das gerne in Kauf nehme. Die Effekte und Action ist so angenehm runtergefahren – man erkennt jetzt was da passiert auf der Leinwand und kann sogar Emotionen bei Bumblebee erkennen. Zudem bietet der Film einen tollen 80s Flashback mitsamt geilem Soundtrack. Bumblebee ist natürlich nicht perfekt, aber mit dem 6. Film der Reihe qualitativ an mindestens 4 Filmen vorbeizuziehen, sollte gewürdigt werden.

#13 Sicario 2: Day of the Soldado

Sicario aus dem Jahr 2015 war der beste Thriller des damaligen Kinojahres und konnte mit einer spannenden Geschichte, faszinierenden Charakteren und einem phänomenal guten Cast mit Josh Brolin, Benicio del Toro und Emily Blunt punkten. Die Bedenken waren aufgrund der hohen Messlatte definitiv gegeben, aber ich muss sagen, dass Sicario 2 erneut sehr gut geworden ist. Vielleicht nicht ganz so stark wie der erste Film, vor allem, weil er auch das ein oder andere Element fast 1 zu 1 übernimmt, aber insgesamt ein überzeugender Nachfolger.

Die Geschichte und die Gewaltdarstellung waren wie erwartet knallhart. Die Action ist spannend inszeniert, die Atmosphäre ist bedrückend und die Handlung undurchsichtig. Man merkt zwar in Details das fehlende meisterliche Handwerk von Denis Villeneuve und Roger Deakins hinter der Kamera, aber insgesamt ist Sicario 2 sehr gut geworden. Zudem macht das Ende Lust auf die Zukunft des Franchises.

#12 Blackkklansman

BlacKkKlansman ist ein spannender Genremix und einer der wichtigsten Filme des Jahres. Es ist unfassbar eine so skurrile Geschichte vor sich zu haben die wahr ist. Ein schwarzer Cop, der sich beim Ku-Klux-Klan einschleust – mind blown. Der Film bietet viele echt witzige Momente, wenn zum Beispiel Hauptdarsteller John David Washington, Sohn von Legende Denzel Washington, am Telefon mit den KKK-Mitgliedern und Bossen redet und sich selbst das Lachen kaum verkneifen kann, weil man ihm erzählen will, er muss ein Weißer sein so wie er redet. Und auch der restliche Cast rund um Adam Driver spielt stark auf und kann mit grandiosen Szenen überzeugen.

Inszenatorisch kann Spike Lee wie immer punkten, gerade wenn er dann wie im letzten Drittel eine politische Rede von Afroamerikanern einem Filmabend von KKK-Mitgliedern gegenüberstellt, die sich den super erfolgreichen und höchstrassistischen Birth of a Nation jubelnd reinziehen. Spike Lee gelingt es trotz des bissigen Humors auch viele Seitenhiebe gegen die damalige sowie heutige Politik zu setzen, die definitiv treffen. So mancher Kommentar löste Schnappatmung aus. BlacKkKlansman ist ein witziger und dennoch intellektuell anspruchsvoller Film, der mit seiner Kritik aktueller denn je ist.

#11 Mission Impossible: Fallout

Wie auch schon bei Mission Impossible: Rogue Nation hat Christopher McQuarrie für Mission Impossible: Fallout wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen. Zum ersten Mal in der Reihe gibt es reihenweise Verweise und Verbindungen zu einem vorangegangen Teil und es ist sicherlich hilfreich, wenn man auch die anderen Filme des Franchises gesehen hat. Ich bin einfach so glücklich, dass diese, nein, dass es überhaupt eine Filmreihe gibt, die es nach etlichen Teilen nochmal geschafft hat, 2-3 Stufen draufzulegen und die stärksten Einträge der gesamten Reihe zu erschaffen.

Mission Impossible: Fallout ist für viele nicht nur der beste Action-Blockbuster des Jahres, sondern auch der stärkste Mission Impossible Film, ich kann hier nur teilweise zustimmen. Ja, die Action, das Risiko, die Stunts, der Aufwand ist wiedermal nicht zu toppen. Mit Tom Cruise an der Spitze, kann es einfach nur krasser werden von Teil zu Teil… für mich jedoch war es nicht der beste Mission Impossible Film, weil er dann doch so seine Probleme in der Handlung hatte und viel zu viele Wendungen, die dann die Glaubwürdigkeit unfassbar in Mitleidenschaft ziehen. Rogue Nation und Phantom Protokoll waren für mich stärker.

Nichtsdestotrotz war Fallout geil. Der Halo-Sprung unfassbar, die Helikopterszenen atemberaubend, die Prügelei auf dem Klo… und alles war echt und selbst gedreht. Tom Cruise ist einfach ein Biest und es scheint nichts zu geben, was er nicht kann. Auch Neuzugang Henry Cavill, der endlich seinen Schnurri zeigen durfte, der für Batman v Superman Nachdrehs digital entfernt werden musste (und sich jeder über diese schreckliche Ergebnis lustig gemacht hat), hatte viele coole Momente und gerade die „Ärmelszene“ auf dem Klo wurde sicherlich so häufig gememed wie sonst kaum eine Szene.

#10 Searching

Mittlerweile gibt es sicherlich ein Dutzend Filme, die ihre Handlung weitestgehend über Desktops erzählen, doch qualitativ kommt keiner davon an Searching heran. Es scheiterte in der Vergangenheit sowohl an einer schwachen Geschichte als auch an einem Detailmangel, beziehungsweise Grad an Authentizität. Searching macht all diese Fehler nicht. Es handelt sich um einen spannenden Desktopthriller, der den Zuschauer am Rand des Kinositzes hält und zum Miträtseln animiert. Das funktioniert vor allem dadurch, weil die Art und Weise wie man mit den Anwendungen und den Möglichkeiten eines Desktops umgeht, sehr akkurat wirkt.

Neben dieser Liebe zum Detail gefiel mir vor allem der Einstieg in den Film, der dir innerhalb von 10 Minuten gänzlich unbekannte Charaktere so nah bringt, wie es andere Filme in 120 Minuten nicht packen. Erinnert ihr euch an die Collage aus dem Animationfilm Oben? Dieses Kunststück gelingt Searching auch. Darüber hinaus ist John Cho super in seiner Rolle und die Auflösung war, obwohl man sie durchaus vorher kommen sehen kann, gut genug um den Film rund zu machen.

#9 Operation Overlord

Glücklicherweise wurde Operation: Overlord nicht ins Cloverfield-Universum eingebunden wie erst geplant. Operation: Overlord steht für sich und kann in einem Genre oder mit seiner Thematik der Zombie-Nazis vor allem mit einem punkten: Budget. Normalerweise werden solche Nischenstreifen super günstig gedreht, doch hier ist mit 38 Millionen mal richtig Geld dahinter und das sieht man. Allein der Anfang ist schon richtig beeindruckend und muss sich nicht sonderlich vor der Kriegsfilm-Konkurrenz verstecken. Die Optik ist Spitze, die Effekte gut und Set-Design sowie Make-Up richtig stark.

Für einen Großteil des Films handelt es sich auch eher um einen Kriegsfilm, der dann akzentuiert und vor allem im letzten Drittel auf schaurig schöne Art und Weise die „Zombie“-Elemente einflechtet. Ich habe Operation: Overlord sehr genossen und als eine der größten, positiven Überraschungen des Filmjahres abgespeichert. Klare Empfehlung für Genre-Fans.

#8 Wind River

Taylor Sheridan (Hell or High Water) schafft es nicht nur mit seinem Drehbuch zu Sicario 2 in meine Top-Liste 2018, sondern auch mit seinem Regiedebüt für Wind River. Wind River ist eigentlich ein 2017er Release, aber in Deutschland hat es bis Februar gedauert bis auch wir offiziell das Crime-Drama zu sehen bekamen. Es handelt sich hierbei um einen ganz reduzierten Thriller in eine im wahrsten Sinne kühlen Umgebung mit verschlossenen Charakteren, deren Vertrauen man sich erst erarbeiten muss.

Wenn die völlig ortsunkundige Elizabeth Olsen zusammen mit dem grandios aufspielenden Wildtierjäger & Spurenleser Jeremy Renner daran machen den Fall aufzuklären, spürt man die explosive Grundstimmung des Ortes im Nirgendwo und akzentuiert bekommt man dann auch die Folgen toll inszeniert präsentiert. Wind River ist sehr minimalistisch ohne komplizierte Wendungen und wird sicherlich nicht jedem gefallen, aber es ist auch ein tolles Regiedebüt von Taylor Sheridan mit einer guten Atmosphäre, tollen Schauspielern einprägsamen Score.

#7 A Quiet Place

Die Idee hinter A Quiet Place ist simple wie genial: eine post-apokalyptische Welt, die seine letzten Bewohner dazu zwingt in absoluter Stille den Alltag zu meistern, um die Invasoren zu überleben. Ein Kinobesuch für diesen Film ist sicherlich ein noch größeres Sozialexperiment als sonst, denn selten habe ich einen Film erlebt, wo es unpassender war nebenbei laut Popcorn zu knabbern. Dieses clevere Konzept hat eine fantastische Atmosphäre auf der Leinwand sowie im Kinosaal aufgebaut und die Spannung fesselte mich in meinen Kinositz.

Der Film schafft es immer wieder Drehbuchentscheidungen zu treffen, wie zum Beispiel die Emily Blunts Charakter Evelynn hochschwanger sein zu lassen, die echt viel Spaß gemacht haben. Ich fand es auch fantastisch die taube Darstellerin Millicent Simmonds die gehörlose Regan spielen zu lassen, die ausgerechnet in dieser Welt darum kämpft hören zu können, wo es darauf ankommt möglichst keine Geräusche zu machen.

Klar, A Quiet Place ist auch nicht frei von Logiklöchern. Nichtsdestotrotz war dieser Horrorfilm saustark, toll durchdacht mit dichter Atmosphäre, gutem Sounddesign, vielschichtigen und feinfühligen Charakteren, Spannung, coolem Monsterdesign und sehr starken schauspielerischen Performances, allen voran von Krasinskis Ehefrau Emily Blunt.

 

#6 Spider-Man: A New Universe / Avengers 3 – Infinity War

Platz 6 meine Top-Liste teilen sich gleichermaßen Avengers – Infinity War und Spider-Man The New Universe. Infinity War ist wohl eines der Blockbuster Highlights auf das die meisten Fans dieses Jahr gewartet haben. Nach 18 Filmen und 10 Jahren führt das Marvel Cinematic Universe alle Fäden zusammen und vereint knapp 40 Helden und Antihelden, um sie gegen den bislang mächtigsten Gegner, Thanos, antreten zu lassen. Mit mehr als 2 Milliarden $ Einnahmen weltweit ist das Megaspektakel der erfolgreichste Film des Jahres 2018. Der Film war super unterhaltsam, hatte viel Witz, coole Actionszenen und mit Josh Brolin als Thanos einen spannenden, ebenbürtigen Antagonisten. Die Russo Brüder haben wieder abgeliefert und ich freue mich auf den großen Abschluss im nächsten Jahr.

Spider-Man: The New Universe / Into The Spider-Verse ist aber meiner Meinung nach trotzdem der beste Superhelden-Film des Jahres. Der Animationsstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig aber so geil. Seit ich den ersten Trailer gesehen habe vor etlichen Monaten hatte ich einfach richtig Bock drauf und mein Hype wurde untermalt mit der hohen Qualität des Films. Die verschiedenen Inkarnationen von Spidey waren witzig, die Details toll. Phil Lords Einfluss überall zu spüren im Script und insgesamt einfach ein richtig toller Film. Es gibt glaube keinen Film über den ich dieses Jahr mehr Lobpreisungen auf Social-Media gelesen hab – zu Recht, denn Spider-Man: Into the Spider-Verse ist eine der positivesten Überraschungen und Entdeckungen 2018.

#5 Bad Times at the El Royale

Bad Times at the El Royale ist nicht nur die vermutlich beste Tarantino-Hommage die ich je gesehen habe, sondern auch eine der positivsten Überraschungen im Kinojahr 2018 – zumindest für mich. Trotz abschreckender Lauflänge von saftigen 140 Minuten, fand ich den Film durch die Art und Weise wie er erzählt wurde, nämlich in verschachtelter Kapitelform, die nach und nach mehr Details und Geheimnisse sowie Hintergründe preisgibt, sehr unterhaltsam.

Kurzweilig wäre vermutlich zu hoch gegriffen, aber mich hat der Film reingesaugt in seine Geschichte. Das Drehbuch, Schauspiel, Besetzung, der Ideenreichtum und die Inszenierung haben mich überzeugt. Ich kann nur jedem raten, keinen Trailer vorab zu sehen und sich im Blindflug auf den Film einzulassen. Bad Times at the El Royale ist am ehesten als eine Kombination aus Tarantinos The Hateful Eight und Reservoir Dog zu beschreiben und wenn euch diese Art Film gefällt, könnt ihr hier nicht viel falsch machen.

#4 Molly’s Game – Alles auf eine Karte

Aaron Sorkin gehört zu den Personen in Hollywood die ich vergöttere und von denen ich alles verschlinge was sie entwickeln, so auch sein Regiedebüt Molly’s Game. Er ist bekannt für seine Stakkato-Dialogsequenzen, wie wir sie beispielsweise in The Social Network oder Steve Jobs gesehen haben und auf diese kann man sich natürlich auch dieses Mal freuen. Diese super dynamischen und verdammt unterhaltsamen Gespräche bekommt man auch auf gewohnt hohem Niveau präsentiert.

Gute Texte sind aber auch nur die halbe Miete, wenn man keine hochkarätigen Darsteller hat, die diese rüberbringen können. Glücklicherweise haben sich Aaron Sorkin und die echte Molly Bloom für die zweifach oscarnominierte Jessica Chastain und Idris Elba entschieden, die beide zu den besten Schauspielern unsere Zeit gehören. Beide lieferten wie üblich eine sehr gute Leistung ab.

Molly Blooms Geschichte ist super außergewöhnlich und spannend und ich find, dass das gut rüberkam. Einen besonderen Kick hat mir der Film gegeben, weil er ohne Namen zu nennen über bekannte Personen spricht und diese im Film portraitiert. Hinterher zu lesen, welche wahren Figuren gemeint waren, macht direkt Bock den Film erneut anzuschauen.

Tolles Regiedebüt von Aaron Sorkin, dem man wieder aus der Hand frisst mit seiner ikonischen Dialogdynamik.

#3 Vollblüter

Vollblüter / Thoroughbreds ist eine Charakterstudie, eine Satire, ein Drama, ein Thriller und letztlich am besten zu genießen, wenn man so wenig wie möglich darüber weiß. Es ist das wahnsinnig gute Erstlingswerk von Regisseur Cory Finley und zugleich leider der letzte Film von Schauspieler Anton Yelchin (Star Trek). Auch in Vollblüter ergänzt er eindrucksvoll die beiden Hauptdarstellerinnen Anja Taylor-Joy (The Witch) + Olivia Cooke (Ready Player One).

Die zwei sollte mittlerweile jeder auf dem Schirm haben, denn sie sind endgültig in der Hollywoodriege von Jungschauspielerinnen angekommen, die bereits so viele gute Filme gedreht haben. Ihre Karrieren sollte man unbedingt weiterverfolgen und ich bin mir sicher, dass wir sie bald im Rennen um die wichtigen Filmpreise sehen werden. In Vollblüter spielen die beiden zwei Charaktere, die merkwürdigerweise gleichzeitig sich so unfassbar nah sind, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie ergänzen ihre Rollen perfekt und sind auch schauspielerisch absolut grandios.

Die Story und die Figuren sind sehr außergewöhnlich und verdammt gut umgesetzt. Die eine fühlt gar nichts und die andere fühlt alles – coole Idee. Das Drehbuch ist düster, skurril und hält die Neugier für was als Nächstes kommt über den gesamten Film aufrecht. Und wenn es dann auf den finalen Akt zugeht, inszeniert Finley sein eigenes Drehbuch so virtuos und schafft es mit kleinen Kniffen große Wirkung zu erzielen und sich ins Gedächtnis des Zuschauers zu brennen. Ich bin absolut begeistert von diesem ungewöhnlichen Film und musste ihn in meine Top-3 nehmen.

#2 A Star is Born

Die Geschichte ist eine klassische Ode ans Showbusiness, Hollywood und die Liebe, was es wenig überraschend macht, dass ausgerechnet dieser Stoff so oft verfilmt wurde. Untermalt wird diese Erzählung vor allem durch den guten Soundtrack, die Kameraarbeit und authentischen Darstellern.

Die Kameraarbeit vom oscarnominierten Matthew Libatique (Black Swan) war klasse. Ihm gelang es vor allem bei den musikalischen Auftritten einen ziemlich einzigartigen Vibe zu schaffen, der dich glauben lässt du wärst selbst auf der Bühne. Der Soundtrack wurde zum Großteil selbst geschrieben und komponiert – viele der Songs sind auch mit Hilfe von Bradley Cooper und Lady Gaga entstanden und waren ein Garant für Gänsehaut.

Auch die Darsteller im Film waren super, egal ob Nebendarsteller Sam Elliott oder natürlich Bradley Cooper und Lady Gaga in den Hauptrollen. Bradley Cooper liefert hier vielleicht die beste Leistung seiner Karriere ab und Lady Gaga, die bereits für ihre Rolle in American Horror Story einen Golden Globe bekommen hat, stiehlt hier regelmäßig jede Szene und war eine fantastische Wahl für diese Figur. Beide haben sicherlich eine Chance auf eine Darstellernominierung bei den Oscars, Cooper sogar auch als Regisseur und zusätzlich hat sicherlich auch die Musik – vor allem „Shallow“ & „Always Remember Us This Way“ eine realistische Chance. Da die Songs auch aus der Feder Coopers und Gagas stammen, könnte das zu einer skurrilen Situation führen, nämlich dann, wenn beide Künstler im absoluten Idealfall jeweils für zwei bis drei Oscars nominiert sein könnten.

#1 Hereditary

Sprachlos. An jedem noch so kleinem Detail von Hereditary merkt man, wie unfassbar akribisch sich Regisseur Ari Aster auf sein Regiedebüt vorbereitet hat. Es ist sein Script, in das er eigene Erfahrungen aus seiner Familie eingeflochten hat. Es sind seine präzisen Kamerafahrten und Bilder, die er bereits lange geplant hatte, bevor er die Möglichkeit bekam den Film zu drehen. Ich liebe die Idee das Element der Miniaturwelten immer wieder als treibende Kraft innerhalb der Geschichte aufzugreifen – mal um den Plot voranzubringen, mal als Stilmittel des Forshadowing.

Hereditary ist einer dieser Filme, die man beim ersten Anschauen eigentlich nicht komplett erfassen kann. Sicherlich, der großen Geschichte kann man schon folgen, aber die Szenen sind so detailliert inszeniert, so dass man vieles gar nicht so schnell begreifen kann. Mal ist es ein Schatten im Hintergrund, ein anderes Mal sind es Wörter, Graffitis und Zeichnungen, die man beim Blinzeln verpassen kann. Genauso gibt es viele Dialogzeilen bei denen es erst viel später *click* macht.

Mich hat Hereditary auf so vielen Ebenen begeistert, er ist zwar gruselig wie man es sich erhofft aber nicht wie man es von einem Horrorfilm heute gewohnt ist. Er hat zwei, drei Szenen, die so unbeschreiblich krass sind, dass es dir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Der Film spricht dich vor allem auch emotional an, die Geschichte und die Charaktere haben verdammt nochmal Substanz und das ist so selten in diesem Genre. Die Story ist trotz zahlreichen Twists & Turns so durchdacht und funktioniert auf mehreren Ebenen wie kaum ein anderer Film der letzten Jahre. Die Schauspieler waren allesamt klasse und haben diesem Script alles gegeben, vor allem Toni Colettes Charakterentwicklung und ihr damit verbundenes Schauspiel schreien einfach nach Oscar(-Nominerung).

Ganz klar eine verdiente Nummer Eins.

Hacksaw Ridge | Kritik / Review (Oscars 2017)

(Trailer)

Mel Gibson ist nach 10 Jahren zurück auf dem Regiestuhl und schafft es mit Hacksaw Ridge direkt wieder ins Award-Rennen. Zu alledem scheint er langsam wieder das Vertrauen und den Respekt der Filmbranche zurückzuerlangen nach seinen antisemitischen Aussagen 2006, die ihm im Prinzip eine große Denkpause und Zeit der Demut brachten, weil die Branche ihn mied. Nun ist er mit seiner 6. Regiearbeit wieder da: der wahren Geschichte über Desmond Doss, der den Dienst an der Waffe im 2. Weltkrieg verweigerte und trotzdem über 70 Menschen auf dem Schlachtfeld das Leben rettete. Die Hauptfigur verkörpert Andrew Garfield (The Amazing Spider-Man) und in weiteren Nebenrollen sind Teresa Palmer (Lights Out), Vince Vaughn (Wedding Crasher), Hugo Weaving (V wie Vendetta), Sam Worthington (Avatar) und Luke Bracey (Point Break) zu sehen.

Storyanriss:

Der junge Desmond T. Doss (Andrew Garfield) wächst im US-Bundesstaat Virginia als ergebener Christ mit einem strengen Moralkodex auf. Als eines Tages sein Vater Tom (Hugo Weaving), Kriegsveteran und Trinker, im Streit seine Mutter Bertha (Rachel Griffiths) bedroht, greift Desmond zur Waffe und bringt ihn dazu, aufzuhören. Desmond schwört sich daraufhin, nie wieder eine Waffe auch nur anzurühren. Doch als sich sein Bruder Hal (Nathaniel Buzolic) nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor zum Kriegsdienst meldet, folgt ihm Desmond kurze Zeit später. Weil er aber weiterhin darauf beharrt, keine Waffe anzufassen, machen es ihm seine Vorgesetzten Captain Glover (Sam Worthington) und Sgt. Howell (Vince Vaughn), sowie seine Kameraden wie der harte Smitty (Luke Bracey) extrem schwer in der Ausbildung. An der Front gegen die Japaner wendet sich jedoch das Blatt: Während die Kugeln an ihnen vorbeischwirren und immer mehr Verluste zu vermelden sind, wächst Desmond über sich hinaus und rettet einem Verwundeten nach dem anderen das Leben – noch immer ohne eine Waffe zu tragen.

Während alle anderen Leben nehmen, werde ich Leben retten.

Fazit:

Hacksaw Ridge ist für mich zwar nicht die beste Arbeit Mel Gibsons, aber definitiv ein gelungenes Comeback und ein toller Film. Der Film ist ziemlich genau zweigeteilt, während die erste Stunde den Fokus auf Desmond Doss‘ Vorgeschichte und seine Beweggründe für die Verweigerung der Waffe legt, spielt die zweite Hälfte im Prinzip nur auf dem Schlachtfeld am Hacksaw Ridge. Trotz unterschiedlicher Ausrichtung sind beide Seiten ganz klar ein Showreel für Andrew Garfield, der hier vermutlich seine beste Performance bis dato abliefert und gut als zerbrechlicher, aber willensstarker Hauptcharakter funktioniert. Vor allem auch in der süßen und zarten Liebesgeschichte zu Teresa Palmers Charakter in der ersten Hälfte, zeigt Garfield seine Klasse. Der Film gehört natürlich Garfield aber auch alle seine Kollegen – vor allem Hugo Weaving und Vince Vaughn – fand ich super.

Die erste Hälfte dient natürlich eher dazu, eine emotionale Bindung zu Doss aufzubauen und seinen harten Kampf gegen die Gesellschaft zu verstehen, die zweite Hälfte bietet dann vor allem große Schauwerte in gut inszenierten und brutalen Schlachtszenen. Diese Szenen treffen dich als Zuschauer zum Teil wie ein Schlag in die Magengrube und sind durchaus als verstörend und angsteinflößend einzustufen. Brutal und Realistisch.

Bei solchen Kriegsfilmen, vor allem aus Amerika, wird oftmals der hohe Grad an Patriotismus und Pathos bemängelt, der für den Rest der Welt eher befremdlich wirken kann; meiner Meinung nach handelt es sich bei Hacksaw Ridge nicht um einen solchen Film. Wenn ich beispielsweise Michael Bay Filme sehe, kotze ich nach 10 Minuten im Strahl, weil alle 20 Sekunden eine USA Flagge zu sehen sein muss. Sicherlich kommt ein Film wie dieser nicht komplett ohne aus, aber es handelt sich hier nicht um einen Werbefilm für die Army. American Sniper fiel mir da negativer auf und der wurde schließlich auch viel krasser vom amerikanischen Publikum an den Kinokassen angenommen (350 Mio $).

Bei Mel Gibsons Hacksaw Ridge liegt der Fokus aber eher auf der unglaublichen Geschichte von Desmond Doss und nicht auf den geilen USA, zudem er ja auch zusätzlich ab und zu die Schattenseiten des Militärs/der USA aufzeigt. Ein weiteres wichtiges Thema im Films ist der Glaube an Gott und Religion im Allgemeinen, die Desmond immer wieder weitermachen lassen und nicht der unbändige Wille seinem Vaterland zu dienen.

Hacksaw Ridge ist sicherlich einer der besten Kriegsfilme des letzten Jahrzehnts und trotz eher geringer Chancen im Rennen um den Preis als „Bester Film“ freut es mich, dass es Mel Gibson mit diesem aufwändigen Film direkt wieder ins Teilnehmerfeld der Oscars geschafft hat.

Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows | Kritik / Review

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Knapp 500 Millionen USD konnte Teenage Mutant Ninja Turtles 2014 trotz verhaltener Kritiken und Qualität einspielen. Logisch, dass sich Produzent Michael Bay (Transformers) und die Studiobosse es sich da nicht nehmen lassen ein Sequel zu produzieren. Für Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows durften die Verantwortlichen ein Budget von 130 Mio $ verpulvern. Unter anderem konnte man von diesem Geld alte Bekannte wie Megan Fox (Jennifer’s Body) oder Will Arnett (The Lego Movie) nochmals verpflichten und auch mit Stephen Amell, der vielen vor allem als Superheld Green Arrow bekannt sein dürfte, den Cast ergänzen.

Storyanriss:

Die Teenage Mutant Ninja Turtles Raphael (Alan Ritchson), Michelangelo (Noel Fisher), Donatello (Jeremy Howard) und Leonardo (Pete Ploszek) sehen sich mit mehrfacher Gefahr konfrontiert: Diesmal müssen sie es nicht nur mit Erzfeind Shredder (Brian Tee) aufnehmen, sondern auch mit dessen mutierten Handlangern Bebop (Gary Anthony Williams) und Rocksteady (Stephen Farrelly) – während der Alien-Kriegsherr Krang (Brad Garrett) im Hintergrund an seinem Welteroberungsplan arbeitet. Glücklicherweise stehen den humanoiden Schildkröten weiterhin Reporterin April O’Neil (Megan Fox) sowie Kameramann Vern (Will Arnett) zur Seite, und sie finden im Eishockeyschläger-bewaffneten Casey Jones (Stephen Amell) einen neuen Verbündeten. Aber wollen die Turtles weiterhin die Helden im Schatten bleiben – oder sich New York endlich zeigen?

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Warum sind wir nicht bei den Turtles? Wenn etwas Schlimmes passiert, muss man doch bei den Turtles sein.

Fazit:

Ich mach’s kurz und knapp: auch das zweite Abenteuer der neuen Turtles ist schrecklich. Du merkst einfach von der ersten Sekunde an, dass sich bei den Filmstudios absolut gar kein Kopf gemacht wurde, wie man das Franchise retten und die Fehler des Vorgängers ausbügeln kann. Er wirkt in allen Belangen schlicht genauso sloppy wie der Start der Reihe aus 2014.

Die Charaktere bleiben sehr oberflächlich und generell stark in ihrer Schublade. Die Turtles und Krang waren noch akzeptabel und Will Arnetts Rolle in diesem Film, konnte hin und wieder immerhin für paar witzige Highlights sorgen. Mehr Probleme machten da die restlichen Antagonisten oder auch die Rollen von Tyler Perry sowie Megan Fox. Richtig dumm, overacted, sexistisch und belanglos beschreiben sie ganz gut. Shredder hatte man extra neu gecasted – wofür auch immer. Bebop und Rocksteady haben zuviel Screentime bekommen und waren meiner Meinung nach klar für eine Altersgruppe bis maximal 15 ausgelegt, konnten mich also zu keinem Zeitpunkt überzeugen und nervten permanent.

Leider macht auch der Film als solches nicht viel Spaß. Die Action langweilt, die Geschichte ist typisches 0815-Popcornkino und die Effekte aus dem Computer versuchen das alles nur zu vertuschen. Holt euch bitte für Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows kein Kinoticket, macht nicht wieder den gleichen Fehler. Wir brauchen echt nicht noch einen weiteren Teil und können froh sein, wenn diese Variante der Turtles wieder in den Schatten verschwindet.

bewertungsskalafinal1,5

Meine Flop 10 aus dem Jahr 2014

Flop10-Final

#10 Transformers 4 & The Amazing Spider-Man 2

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Den 10.Platz teilen sich die zwei CGI-Bomben Transformers 4 und The Amazing Spider-Man 2. Von Michael Bays Krach-Bumm-Franchise kann man ja halten was man will aber ich konnte den ersten drei Filmen immernoch was abgewinnen – trotz sinkender Qualität. Der vierte Teil jedoch, der der finanziell erfolgreichste Film des Jahres war, sollte mit neuem Cast und neuen Impulsen einiges verändern. Leider blieben auch die Rollen der neuen Garde um Mark Wahlberg blass und TF4 hatte abgesehen von den Dinobots, die nur 15 Minuten Screentime bekamen, nichts zu bieten und war für mich der schwächste Teil der Reihe.

The Amazing Spider-Man 2 hat mich nach dem durchaus gelungenen ersten Teil doch irgendwie enttäuscht. Die komplette Geschichte um Jamie Foxx‚ Elektro ging ziemlich in die Hose. Einzigallein die Neuentdeckung Dane Dehaan und das mutige Ende konnten punkten. Dass selbst Sony von der Entwicklung des Reboots nicht vollends überzeugt ist, zeigt das weite nach hinten schieben des dritten Teils auf das Jahr 2018.

#9 Locke

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Ich habe zu diesem Kammerspiel-Film zwar keine Kritik veröffentlicht – viel hätte ich auch nicht schreiben können – aber dennoch landet er für mich auf Platz 9 der Flop-Liste. Bei diesem kleinen Film handelt es sich um eine One-Man-Show von Tom Hardy, die überragende Wertungen in der Presse bekommen hat. Zu unrecht wie ich finde, denn obwohl ich Hardy für einen tollen Schauspieler halte und mich darauf gefreut habe, einzigallein ihn spielen zu sehen, war der Film einfach so lame, dass selbst er das nicht retten konnte. Trotz einzigeartigem Konzept ist das Drehbuch so belanglos und langweilig, dass es kaum zu ertragen ist. Es passiert einfach nichts für anderthalb Stunden und die Dramatik ist so unbefriedigend, dass man das Alles nicht abnimmt. Selbst einem Tom Hardy nicht.

#8 Teenage Mutant Ninja Turtles

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Mit TMNT schafft es Michael Bay einen zweiten Film dieses Jahr in der Flop-Liste zu platzieren. Dieses Mal zwar nicht als Regisseur aber immerhin als Producer und kreativer Berater. Auch wenn ich selbst ein paar tolle Erinnerungen mit den früheren Turtle-Werken verbinde, bin ich kein Hardcore-Fan und war deshalb auch vorab nicht wie viele Anhänger kritisch gegenüber des Reboots. Mir hat beispielsweise der Trailer sogar recht gut gefallen. Leider war der fertige Film letztlich kaum lustig und sehr vorhersehbar. Splinter und Shredder sahen kacke aus und während die guten Schauspieler wie William Fichtner verheizt wurden, durften die schlechten wie Megan Foxx noch schlechtere Dialogzeilen runterbeten.

#7 Serena

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Serena kam erst vor knapp 2 Wochen in die Kinos und schafft es dennoch mit Leichtigkeit in diese Liste. Es ist nicht nur der vierte Kinofilm von Jennifer Lawrence in diesem Jahr, sondern auch mit Abstand ihr schlechtester. Das liegt aber ehrlich gesagt nicht an ihr oder den anderen Schauspielern wie Bradley Cooper, sondern schlicht und einfach an der Geschichte. Mir gefiel eigentlich der Anfang, die zeitliche Epoche, das Holzfäller-/Arbeitermilieu-Setting und eine starke, weibliche Hauptrolle, die sich in dieser Welt versucht durchzusetzen. Leider verlässt der Film dann aber diesen Pfad und wird bis zum miesen Ende hin nur noch dümmer.

#6 Expendables 3

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Überraschung… nicht. Mieses Drehbuch, miese Effekte, teeniefreundliches 12er-Rating und wenig überzeugende Castergänzungen machen den dritten Expendables zum Flop. Immerhin war das 30-minütige Finale und die Rolle Mel Gibsons ein kleiner Trost in einem sonst durchweg schlechten Film.

#5 Transcendence

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Auch dieses Jahr hat Johnny Depp wieder bewiesen, dass die Wahl seiner Filmprojekte durchaus fragwürdig ist. Trotz ganz guter Prämisse, konnte Regisseur Wally Pfister aus Transcendence keinen runden Film machen. Wer den Trailer gesehen hat, kann sich eigentlich den kompletten Storyverlauf selbst herleiten. Zudem wirkten abgesehen von Rebecca Hall alle Schauspieler gelangweilt – wer kann es ihnen verdenken.

#4 Urlaubsreif

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Flop-Listen ohne einen Adam Sandler Film – wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn die schönen Bilder Afrikas, der ein oder andere gefühlvolle Moment sowie die süße Chemie zwischen Adam Sandler und Drew Barrymore den Film ins obere Drittel der Sandler-Filme hebt, macht das Urlaubsreif nicht wirklich zu einem guten Gesamtwerk. Brechstangen-Humor und fragwürdige Darstellung von Afrikanern, bringen den 4. Platz in meiner Liste.

#3 Dumm & Dümmehr 2

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Knapp 20 Jahre hat es gedauert bis das Kultgespann Jim Carrey und Jeff Daniels ihren zweiten Film unter das Volk bringen durften und wenn es nach mir ginge, hätte man sich dieses Sequel getrost sparen können. Der Humor ist mir mittlerweile schlicht zu einfach und zu albern. Letztlich nur 1-2x gelacht und den Rest des Films im Kinosaal gelitten. Keine gute Mischung.

#2 The Homesman

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Ähnlich wie auch schon bei Serena ist The Homesman erst zwei Wochen auf dem Markt. Der neue Film von und mit Tommy Lee Jones hat für mich unverständlicher weise sehr gute Wertungen bekommen. In erster Linie wird die darstellerische Leistung der 2-fachen Oscar-Gewinnerin Hillary Swank gelobt und dagegen kann ich auch nicht wirklich was sagen. Aber alles andere an diesem Film ist nur schrecklich. 1. Die Geschichte, 2. Das Pacing und 3. Das Drehbuch. Zudem werden auch reihenweise gute Schauspieler verschenkt und für 2 Dialogzeilen in Nebenrollen verheizt. Ein Film den ich sicherlich kein zweites Mal sehen werde und selbst ein einmaliges Anschauen halte ich für fragwürdig.

#1 Lucy

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Ja, Lucy ist irgendwie meine Enttäuschung des Jahres. Die Meinungen über diesen Film gehen sehr weit auseinander. Für die eine Seite war der Film eine Offenbarung, für den Rest, zu dem ich mich in diesem Fall zähle, war der Film eine Frechheit. Die Idee war cool, Scarlett Johansson als Hauptrolle ist nicht verkehrt und der Trailer überzeugte. Das Endprodukt jedoch war ein Griff ins Klo. Unzählige Logiklöcher, ein beknackter Verlauf der Geschichte, 0 Spannung und eine Menge Trash hebten Luc Bessons zweiten unterirdischen Film dieses Jahr auf das Siegerpodest. Gratulation.

Nur knapp haben es Auge um Auge, Noah, Muppets: Most Wanted, Sin City 2, Bricks Mansion nicht in die Flop 10 2014 geschafft.

Teenage Mutant Ninja Turtles | Kritik / Review

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Die Turtles sind ein Phänomen: sie gehören zu den beliebtesten Comicfiguren der Amerikaner und versuchten bereits durch unzählige Medien ihren Weg ins Herz der Menschen zu finden. Zieht man eine Bilanz gibt es unterm Strich eine tolle Zeichentrickserie mit Kultstatus, ein paar gute und schlechte Realverfilmungen, einen passablen Animationsfilm, ein geniales und viele beschissene Videospiele. Im Endeffekt gleicht die Vita der vier pizzafressenden Kampfschildkröten einer Achterbahnfahrt des Niveaus und so ist es durchaus nachvollziehbar, dieses Franchise aufzupolieren und erneut ins Kino zu bringen. Für dieses Vorhaben konnte man mit Regisseur Jonathan Liebesman („World Invasion: Battle Los Angeles“) und Krachbumm-Produzent Michael Bay zwei… nunja Experten verpflichten, die in letzte Zeit nicht gerade durch grandiose Qualität aufgefallen sind. Zudem hat Michael Bay nach seiner großen Versöhnung mit Megan Fox (Transformers) einfach nur ein Modepüppchen ohne Schauspielskills für die Hauptrolle verpflichtet. Letztlich blieb mir also nichts anderes übrig, als auf einen Überraschungshit zu hoffen, der trotz der eher negativen Vorzeichen zu überzeugen weiß.

Storyanriss:

Die TV-Reporterin April O“Neal (Megan Fox) ist in ihrem Job bei den Kanal-6-Nachrichten unterfordert und darf mit ihrem Kameramann Vernon Fenwick (Will Arnett) nur kleine Beiträge produzieren. Daher verfolgt die furchtlose Journalistin in Eigenregie die Spur der mysteriösen Armee der Fußsoldaten, die mit ihren kriminellen Machenschaften eine Bedrohung für ganz New York darstellt. Eines Nachts wird sie dabei Zeugin, wie ein vermummtes Wesen online casino die Gangster auf eigene Faust aufmischt – doch die Story will ihr beim Sender keiner glauben, selbst ihre Chefin Bernadette Thompson (Whoopi Goldberg) nicht. Als April die Spur weiter verfolgt, lernt sie die humanoiden Schildkröten Leonardo (Pete Ploszek), Michelangelo (Noel Fisher), Raphael (Alan Ritchson) und Donatello (Jeremy Howard) kennen. Sie wurden von ihrem Meister, der auf zwei Beinen gehenden Ratte Splinter (Danny Woodburn; Stimme: Tony Shalhoub), zu bewaffneten Ninjas ausgebildet. Schon bald sind die pizzaliebenden Turtles gezwungen das erlernte Können unter Beweis zu stellen.

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Oh, hört ihr? Er spricht wieder mit seiner Batman-Stimme.

Fazit:

Schade, eigentlich dachte ich, dass mich Turtles positiv überraschen wird, weil die Erwartungshaltung nicht sonderlich hoch war. Jedoch wurden diese Hoffnungen nicht erfüllt. Zu keinem Zeitpunkt kommt TMNT an den trashigen Charme früherer Verfilmungen wie „Turtles“ und „Turtles 2: Das Gegeheimnis des Ooze“ ran. Und obwohl das nicht mein Anspruch war, wäre das sehr wünschenswert gewesen. Des Weiteren wurde vor Kinostart viel über das Design der Turtles geredet und das Feedback fiel eher schlecht aus. Für mich stellte das jedoch kein Problem dar, denn im Prinzip fand ich sie ganz akzeptabel umgesetzt. Viel schlimmer waren Splinter und Shredder gestaltet: während Splinter potthässlich aussah, war mir Shredders Rüstung zu übertrieben. Zeitweise glaubte ich, dass Michael Bay einen seiner Transformer mitgebracht hat. Auch die Effekte und der Humor waren nicht sonderlich gut, dazu kommt die sehr vorhersehbare Geschichte. Ich würde gerne mehr positive Dinge hervorheben, aber so recht einfallen tut mir nichts. Keine Empfehlung von mir.

  • Film: 1.5/5
  • Kinoerlebnis: /
  • Empfehlung: Nein.

Transformers 4: Ära des Untergangs | Kritik / Review

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Krach-Bumm-Experte und Regisseur Michael Bay (Armageddon) lässt seit dieser Woche bereits zum vierten Mal die beliebten Hasbro Spielzeuge auf die Kinobesucher los und beendet damit das Sommerloch 2014. Der vierte Teil mit dem Beititel „Ära des Untergangs“ kann wohl eher als Ära des Neuanfangs gedeutet werden, denn der bisherige Star Shia LaBeouf (Nymphomaniac) wurde von Mark Wahlberg (The Fighter) ersetzt, um die Geschichte in eine neue Richtung zu lenken. Auch wenn die Kritiken gefühlt von Film zu Film schlechter wurden, stieg der Erfolg stetig, sodass auch bereits jetzt nach wenigen Tagen und Wochen auch der neuste Streich von Michael Bay als finanzieller Erfolg verbucht werden kann.

Storyanriss:

Fünf Jahre nach den Ereignissen um die große Schlacht von Chicago sind die Menschen immer noch mit dem Aufräumen beschäftigt. Eine geheime Regierungseinheit um Harold Attinger (Kelsey Grammer) hat den Auftrag, sämtliche auf der Erde verbliebenen Decepticons aufzuspüren und zu zerstören. Attinger sieht das Problem aber nicht nur in den Decepticons, sondern in den Transformers im Allgemeinen und beschließt, auch Jagd auf die friedlichen und hilfsbereiten Autobots zu machen und geht ein Bündnis mit dem undurchschaubaren Lockdown ein. Andernorts stößt der neugierige Autoschrauber und Erfinder Cade Yeager (Mark Wahlberg) bei seiner Suche nach Ersatzteilen auf niemand geringeren als Optimus Prime. Dadurch geraten Yeager, seine Tochter Tessa (Nicola Peltz), deren Freund Shane (Jack Reynor) und der Autobot-Führer Prime auf den Radar von Attingers Spezialeinheit. Und zu allem Überfluss gibt es immer noch eine riesige Horde rachsüchtiger Decepticons.

All you species are the same. You all think you’re the center of the universe. You have no idea…

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Fazit:

Wie auch schon bei den Vorgängern habe ich das bekommen, was ich erwartet habe – einen stumpfsinnigen, belanglosen Film mit einer Menge Action und Metalschrott. Ich verstehe nicht, warum man sich nach vier Teilen immer noch über die selben Punkte aufregen kann und diesen Film zerreisst, denn mal ganz ernsthaft: Schauspielerinnen, die aus dem Victoria-Secret-Katalog herausgecastet worden zu sein scheinen, dumme One-Liner, 80% CGI Effekt-Spektakel, hektisch geschnittene Kämpfe, bescheidene Story, flache Charaktere und eine Menge Pathos gab es in allen drei Vorgängern bereits zu Genüge. Apropos Pathos: ich habe mir mal den Spaß gemacht und zu Beginn des Films die USA-Flaggen gezählt und habe nach 15 Minuten und 20 Flaggen resigniert. Da Transformers 4 knapp zweieinhalb Stunden Länge hat, könnt ihr euch ja vorstellen, was das für ein tolles Trinkspiel ergäbe.

Mich stören da ganz andere Sachen wie beispielsweise das immer aufdringlichere Product Placement. Selbstverständlich ist das eine legitime Form der Finanzierung für solche Mammutprojekte, aber nicht in dieser dummen Form. Der Film als solches sticht nicht sonderlich aus den anderen hervor – weder positiv noch negativ. Er bringt zwei große Änderungen zu den Vorgängern, zum einen die beliebten Dinobots, die mit diesem Teil ihren Weg ins Franchise finden und wirklich ziemlich cool waren, auch wenn sie leider nur eine kleine Screentime bekamen und man im Ausgleich für diese Dinobots so unsympathische Autobots wie diesen dämlichen Samuraiverschnitt ertragen musste. Dieser wurde wie sollte es anders sein von Ken Watanabe synchronisiert, sodass ich langsam aber sicher einen Hass auf Ken Watanabe bekomme. Des Weiteren wurde der Hauptcast ausgetauscht, sodass nun Mark Wahlberg die Zügel in die Hand nimmt und die Erde beschützt. Auch wenn ich ein Fan von Wahlberg bin, hat sein Charakter den Film nicht maßgeblich bereichert. Letztlich ist Transformers 4: Ära des Untergangs nicht wirklich gut und bekommt auch keine Empfehlung von mir.

  • Film: 2/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: nur für Fans der ersten drei Filme lohnt ein Kinobesuch