Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 2 | Kritik / Review

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Das Ende einer Ära: Seit gestern läuft offiziell der letzte Teil der Panem-Filme in den hiesigen Kinos. Bislang konnten die drei Vorgänger zusammen über 2 Milliarden Dollar an den Kinokassen generieren und ich bin mir sicher, dass auch der Abschluss der Reihe diesem finanziellen Erfolg in nichts nachstehen wird. Da beide Mockingjay-Filme in einem Rutsch gedreht wurden, ist es nicht verwunderlich, dass Francis Lawrence wieder Regie führte. Wie ihr in meiner Kritik zu Mockingjay: Teil 1 lesen konntet, war ich letztes Jahr ziemlich begeistert vom ersten Teil des großen Finales und habe ihn zu meinem bis dato liebsten Panem-Film gekührt.

Jennifer Lawrence (American Hustle – Kritik hier) und ihre Schauspielkollegen Liam Hemsworth (Mit Dir an meiner Seite), Josh Hutcherson (Brücke nach Terabithia), Woody Harrelson (Auge um Auge – Kritik hier), Elizabeth Banks (Zack and Miri make a Porno), Phillip Seymour Hoffman (Moneyball), Stanley Tucci (Transformers 4 – Kritik hier) und Donald Sutherland (The Italian Job) sind wieder mit an Bord. Auch Julianne Moore (The Kids are all right), Natalie Dormer (Game of Thrones) und Elden Henson (Marvel’s Daredevil) gehören mittlerweile zum festen Cast.

Storyanriss:

Der Krieg in Panem spitzt sich immer weiter zu. Die junge Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die mittlerweile ganz offen als Gesicht der Rebellion der Distrikte gegen Präsident Snow (Donald Sutherland) und sein totalitäres Regime gilt, bereitet sich auf die letzte große Konfrontation vor, die alles beenden und die Bevölkerung endgültig befreien soll. Mit jedem Erfolg der Aufständischen wird Snow nur noch besessener davon, Katniss zu stoppen. Unter Einsatz ihres Lebens will sie gemeinsam mit einer Einsatztruppe aus Distrikt 13, zu der auch ihre Freunde Gale (Liam Hemsworth), Finnick (Sam Claflin) und Peeta (Josh Hutcherson) gehören, das Kapitol erobern und Snow ein für alle Mal stürzen. Doch die Gefahren, die beim Kampf um die Zukunft auf sie warten, übertreffen alles, was die jungen Leute je in den Arenen der Hungerspiele durchleben mussten.

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Ladies und Gentlemen, willkommen zu den 76. Hungerspielen.

Fazit:

Mockingjay: Teil 2 ist für mich ein würdiger Abschluss der Panem-Reihe geworden und hat mich weitestgehend zufrieden aus dem Kino entlassen. Auffällig war, dass der Film nicht nur nahtlos an den Vorgänger anschließt, sondern auch den Ton und die Stimmung für weite Strecken beibehält. Letztlich gab es also weniger Action als ich als Nichtleser der Bücher vorab angenommen habe, bietet aber trotzdem eine ganz solide Mischung aus Storytelling und Actionszenen, die manchmal mehr und manchmal weniger überzeugen konnten. Positiv heraus sticht da ganz klar die Szene in der Kanalisation des Kapitols, die sehr stimmungsvoll und atmosphärisch war. Die fand ich einfach von Anfang bis Ende toll.

Was leider nicht ganz so gut war und womit auch die Panem-Filme keine Ausnahme in den unzähligen Buchverflimungen darstellen, ist der Fakt, dass auf Grund der begrenzten Zeit und des großen Casts fast alle Nebenfiguren zu kurz kommen. Abgesehen von Donald Sutherlands Präsident Snow und Julianne Moores Coin, verkommt der Rest zu Beiwerk. Der Fokus liegt nach wie vor einfach auf dem (Love-)Triangle bestehend aus Peeta, Katniss und Gale, das glücklicherweise nicht ganz so awkward und nervig wurde, wie es im schlimmsten Fall hätte kommen können. Recht früh im Film werden die Fronten mehr oder weniger geklärt und somit schwebt die Frage nach dem Beziehungsstatus sämtlicher Charaktere zwar ein paar Mal im Raum, aber er ist längst nicht so furchtbar geschrieben und inszeniert wie beispielweise bei Twilight – auch wenn er am Ende eventuell ein wenig simpel beendet wurde. Nach wie vor trägt Jennifer Lawrence natürlich auch schauspielerisch als Gesicht des Franchises diesen Film.

Auch die immer stärker verblassenden Grenzen zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch, die Francis Lawrence in Mockingjay: Teil 1 schon mit diesem perfiden Propagandakampf der Fraktionen andeutete, nehmen nun konsequent ihren Verlauf. Wie weit darf man im Krieg gehen? Heiligt der Zweck die Mittel? Nicht nur die Figuren innerhalb des Films ringen mit ihren Überzeugungen, sondern auch der Zuschauer wird dazu hin und wieder animiert und das stellt für mich eine willkommene Abwechslung zur sonst oft sehr klaren Rollenverteilung Gut gegen Böse dar. Das gipfelt letzten Endes in einem sehr interessanten, wenn auch ein wenig gehetztem Finale, welches innerhalb weniger Minuten nochmals die komplette Gefühlspalette mitnimmt und dem Zuschauer traurige, rührende, aufreibende, verärgernde und freudige Szenen und Momente spendiert und das Publikum aus Panem entlässt.

  • Film: 3/5
  • Empfehlung: Klar, für Fans der Reihe.

Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1 | Kritik / Review

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Kontinuierlich seit 2012 können sich Fans des weltweiten Bucherfolgs „Die Tribute von Panem“ jedes Jahr auf eine neue filmische Umsetzung ihrer Bücher freuen. Bezogen auf den kommerziellen Erfolg, stehen die Verfilmungen ihrer literarischen Grundlage in keinster Weise nach. Bereits jetzt, einen Tag nach Release, ist Mockingjay: Teil 1 mit knapp 170.000 Besuchern am ersten Tag auf einen guten Weg zum erfolgreichsten Kinostart des Jahres in Deutschland. Wie auch schon bei Catching Fire übernimmt Francis Lawrence (I am Legend) die Regie für den dritten Ausflug nach Panem. Mit ihm sind selbstverständlich auch das Zugpferd Jennifer Lawrence (American Hustle – Kritik hier) und ihre Schauspielkollegen Liam Hemsworth (Mit Dir an meiner Seite), Josh Hutcherson (Brücke nach Terabithia), Woody Harrelson (Auge um Auge – Kritik hier), Elizabeth Banks (Zack and Miri make a Porno), Phillip Seymour Hoffman (Moneyball), Stanley Tucci (Transformers 4 – Kritik hier) und Donald Sutherland (The Italian Job) wieder mit an Bord. Als ergänzende Neuzugänge konnten Julianne Moore (The Kids are all right) sowie die aus der HBO-Serie Game of Thrones bekannte Schauspielerin Natalie Dormer gewonnen werden.

Storyanriss:

Nachdem Katniss (Jennifer Lawrence) erfahren musste, dass ihr Heimat-Distrikt 12 vollständig zerstört wurde, begibt sie sich dorthin, um die Ausmaße selbst in Augenschein zu nehmen. Bis auf die Unterkünfte für die Sieger der Spiele wurde der gesamte Bezirk von der Regierung in Schutt und Asche gelegt, allein der Familienkater Butterblume hat überlebt. Katniss bringt das Tier in ihr neues Zuhause: Distrikt 13. Dessen Bewohner leben im Untergrund und stehen der Regierung feindlich gegenüber. Katniss ist noch immer das Gesicht der Revolution, der auch ihr Freund Gale Hawthorne (Liam Hemsworth) angehört. Sie weigert sich aber anfänglich, an Propaganda-Aktionen für den Aufstand teilzunehmen, da sie um das Leben von Peeta (Josh Hutcherson) fürchtet. Der wird von der Regierung als Marionette eingesetzt um die Revolution im Keim zu ersticken. Auf das Versprechen hin, dass Peeta und die anderen Gefangenen im Falle eines Sieges nicht bestraft werden, willigt Katniss schließlich doch ein, den Revolutionären zu helfen und zum „Spotttölpel“ zu werden.

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Wir müssen die Leute da draußen vereinen. Sie ist das Gesicht der Rebellion – alle werden ihr folgen.

Fazit:

Wow, das habe ich so irgendwie nicht erwartet. Mockingjay: Teil 1 ist überraschend und erfrischend anders als seine Vorgänger. Für jeden, der wie ich nicht die „Tribute von Panem„-Bücher gelesen hat, sondern sich auf die Filme beschränkt, kann ich Entwarnung geben: Nein, es gibt nicht zum dritten Mal Hungerspiele. Das war auch nötig. Ich fand zwar die beiden Vorgänger ganz gut, aber irgendwie kränkelten sie bei der Umsetzung auch an ihrer eigentlich soliden Grundidee: Dystopie und sich für die Oberschicht tötenden Teenies. Denn anders als beim wohl bekanntesten Vertreter dieser Idee, Battle Royale, fehlt die Härte in den Hungerspielen, um so der zwölfjährigen Zielgruppe gerecht zu werden. Zusätzlich war das Kapitol, das alle anderen Bürger unterdrückt, nicht beängstigend genug um überzeugend bedrohlich zu sein.

Nun mit dem dritten Teil zieht man einen ganz klaren Schlussstrich unter die Hungerspiele und schlägt einen ganz anderen Weg ein – erster großer Pluspunkt. Im Fokus der Geschichte steht mehr denn je Katniss, die als Galionsfigur der Rebellen fungiert und so in einen knallharten Propagandakampf beider Fraktionen gerät. Dieser ist gleichermaßen charmant, witzig, aktuell und kritisch umgesetzt und zeigt durchaus die Ausmaße von Propaganda – zweiter großer Pluspunkt. Trotz vieler namenhafter Schauspieler wie Phillip Seymour Hoffman, Woody Harrelson und Julianne Moore, trägt Jennifer Lawrence den gesamten Cast und Film nahezu im Alleingang. Liam Hemsworth bekommt zwar mehr zu tun und Josh Hutcherson macht eine recht interessante Entwicklung innerhalb des Films durch, aber dennoch spielt Jennifer Lawrence alle mit Leichtigkeit an die Wand – dritter großer Pluspunkt. Und wenn ich noch die fehlende Härte und Emotionalität bei den ersten beiden Teilen bemängelt habe, hat mich Mockingjay: T1 gleich doppelt so stark in diesen Punkten überrascht und überzeugt. Einige Szenen und Momente waren ungewöhnlich hart und berührend für einen Film, der die 12-jährigen Teenies in die Kinos locken soll, doch das war für mich ganz klar – der vierte große Pluspunkt.

Bei all dem Lob gibts sicherlich auch Dinge, die ich negativ beleuchten könnte. Hier und da gefällt mir ein Charakter und seine Rolle oder Entscheidungen, die er trifft, nicht, aber letztlich sind diese Aspekte kaum von Belang. Die größte Angriffsfläche bietet – dem Beispiel von Twilight, Harry Potter und Konsorten folgend – die Aufsplittung in zwei Teile. Natürlich kann man nicht abstreiten, dass dieses Konzept finanziell lukrativ ist, aber ich denke auch, dass bei allem was bereits Teil 3 an Stoff hergegeben hat, ein einziger Film weder die Fans der Bücher noch Filmliebhaber glücklich gemacht hätte. Selbstverständlich schwingt immer das Gefühl mit, nur einen Teaser zum eigentlichen Krach-Bumm-Finale zu bekommen, aber letztlich zählt nicht immer nur Krach-Bumm.

Mockingjay: Teil 1 überzeugt mit wenig Action, emotionalen Schauwerten, Medienkritik und intelligenter Geschichte und ist somit für mich der bislang beste Teil der Panem-Reihe.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: /
  • Empfehlung: Für Fans der Bücher und filmischen Vorgänger.