Kurzkritiken Round-Up – Dezember / Januar

Magic in the Moonlight

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Tolle Schauspieler, schöne Bilder und der ein oder andere nette Dialog gehören zu den Pluspunkten. Jedoch fand ich die Geschichte ein wenig vorhersehbar und auch wenn Woody Allen nicht richtig viel falsch macht, verschwindet, so befürchte ich, Magic in The Moonlight trotz Emma Stone und Colin Firth in der Belanglosigkeit.

Film: 2,5/5

The Homesman

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Saugute Kritiken bekommen und trotzdem nur Müll. Zumindest für mich. Der Film geht ewig, ist langatmig, langweilig und zudem auch noch ziemlich weird. Hillary Swank und Tommy Lee Jones kann man schauspielerisch nichts vorwerfen, dennoch stinkt das Drehbuch gewaltig. Zusätzlich werden unzählige Stars für 1-Satz-Auftritte verbraten und geben so keinen Mehrwert. Wie dieser Film ein 80%-Rating bekommen kann, ist mir ein Rätsel. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man nach diesem Film aus dem Kino kommt und ehrlich von sich behaupten kann, dass er ihn gut fand.

Film: 1/5

Serena

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Jennifer Lawrence und Bradley Cooper zum dritten Mal gemeinsam vor der Kamera, doch leider kann Serena nicht mit Silver Linings oder American Hustle mithalten. Setting und Grundgerüst der Geschichte sagen mir eigentlich zu und wird auch im ersten Drittel gut umgesetzt. Leider nimmt das Ganze dann eine andere Richtung und die Schwerpunkte des Beginns werden nicht konsequent weitergeführt wie ich es mir gewünscht hätte. Stattdessen wird es dumm, abgedreht und unglaubwürdig mit jeder weiteren Minute des Films. Alleine die unzähligen sinnlosen Sexszenen von Jennifer Lawrence sind so fehl am Platz, dass sie mich nur nervten. Letztlich ist also nicht nur die Geschichte ziemlich doof sondern auch Regisseurin Susanne Bier greift kräftig ins Klo bei ihrer Umsetzung.

Film: 1,5/5

Die Entdeckung der Unendlichkeit

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Richtig toller Film, der trotz seiner Länge von 2,5h nie langatmig und in keinster Weise langweilig einen Eindruck über den Werdegang eines der größten Genies unserer Zeit gibt. Die beiden Hauptrollen wurden einfach nur perfekt von Felicity Jones und Eddie Redmayne, der am Sonntag dafür bereits mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde, verkörpert. Beide Charaktere und Schauspieler waren einfach nur grandios in ihrem Facettenreichtum und ihrer Darstellung. Darüber hinaus punktet der Film vor allem durch die vermittelten Emotionen. Hin und wieder lustig aber vor allem sehr berührend.

Film: 4/5

Let’s be Cops

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Viel zu sagen gibt es eigentlich nicht. Eine typische 0815—BuddyComedy, die wie üblich nach Schema F aufgebaut ist und funktioniert. Die Idee an sich fand ich cool und der Film hat auch so seine Momente über die ich lachen konnte, dennoch wird niemand für diesen Film aus seinem Sitz springen und voller Inbrunst jubeln.

Film: 2/5

The Loft

The Loft

Bei The Loft handelt es sich um einen der wenigen Thriller in diesem Jahr. Durch seinen coolen Cast, namentlich Karl Urban, James Marsden, Wentworth Miller, Eric Stonestreet, Matthias Schoenaerts, konnt der Film auch direkt bei mir punkten. Auch die Idee der gemeinsamen Nutzung eines Lofts für außereheliche Aktivitäten als Basis für einen Thriller fand ich gelungen. Was weniger funktionierte für mich war letztlich die ganze Auflösung, denn obwohl ich zwar von Anfang an die richtige Person geahnt habe, wirkten Twists und Auflösung schon ziemlich konstruiert und irgendwie unglaubwürdig. Potential konnte also nicht ganz genutzt werden, aber dennoch recht passabler Thriller.

Film: 2/5

Exodus: Götter und Könige

Exodus

Wie auch schon bei Noah, kann ich wenig über die geschichtliche und religiöse Genauigkeit sagen. Was aber natürlich erstmal direkt auffällt ist die gute Optik mitsamt der bombastischen Effekte. Die Geschichte als solches jedoch wechselt hin und wieder merkwürdig das Pacing und wirkt darüber hinaus ein wenig holprig. Auch das Ende in seiner Form sagte mir nicht zu. Richtig überzeugen konnte mich Ridley Scotts neustes Epos, trotz gutem Christian Bale, in seinen 150 Minuten nicht.

Film: 2/5

St.Vincent

St.-Vincent

Nach dem ersten Trailer dachte ich eigentlich, dass uns eine 0815-Melissa-McCarthy-Komödie erwartet, aber glücklicherweise lag ich da falsch. Der Fokus liegt ganz klar nicht auf McCarthy sondern auf Bill Murray und Jaeden Lieberher. Zugegeben, das Szenario des grummligen Losers der durch ein Kind eine andere Sicht auf die Dinge bekommt und sein Leben überdenkt, ist nicht neu aber St.Vincent schafft das sehr liebevoll und teils rührend umzusetzen. Das, kombiniert mit Situationskomik und einem gut aufgelegten Bill Murray, ist im Prinzip ganz sehenswert, wenn auch nicht herausragend.

Film: 3/5

Herz aus Stahl

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Mir hat Herz aus Stahl gefallen. Interessant, intensiv, knallhart in der Darstellung der Gewalt, spannend und mal ein etwas anderer Ansatz der Weltkriegsthematik. Neben Brad Pitt in der Hauptrolle liefern auch Logan Lerman, Michael Pena, Jon Bernthal und Skandalnudel Shia LaBeouf gute Performances ab. Achja – mit Alicia von Rittberg hat sich Brad Pitt auch ein deutsches Nachwuchstalent für sein Projekt geschnappt

Film: 3,5/5

Meine Flop 10 aus dem Jahr 2014

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#10 Transformers 4 & The Amazing Spider-Man 2

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Den 10.Platz teilen sich die zwei CGI-Bomben Transformers 4 und The Amazing Spider-Man 2. Von Michael Bays Krach-Bumm-Franchise kann man ja halten was man will aber ich konnte den ersten drei Filmen immernoch was abgewinnen – trotz sinkender Qualität. Der vierte Teil jedoch, der der finanziell erfolgreichste Film des Jahres war, sollte mit neuem Cast und neuen Impulsen einiges verändern. Leider blieben auch die Rollen der neuen Garde um Mark Wahlberg blass und TF4 hatte abgesehen von den Dinobots, die nur 15 Minuten Screentime bekamen, nichts zu bieten und war für mich der schwächste Teil der Reihe.

The Amazing Spider-Man 2 hat mich nach dem durchaus gelungenen ersten Teil doch irgendwie enttäuscht. Die komplette Geschichte um Jamie Foxx‚ Elektro ging ziemlich in die Hose. Einzigallein die Neuentdeckung Dane Dehaan und das mutige Ende konnten punkten. Dass selbst Sony von der Entwicklung des Reboots nicht vollends überzeugt ist, zeigt das weite nach hinten schieben des dritten Teils auf das Jahr 2018.

#9 Locke

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Ich habe zu diesem Kammerspiel-Film zwar keine Kritik veröffentlicht – viel hätte ich auch nicht schreiben können – aber dennoch landet er für mich auf Platz 9 der Flop-Liste. Bei diesem kleinen Film handelt es sich um eine One-Man-Show von Tom Hardy, die überragende Wertungen in der Presse bekommen hat. Zu unrecht wie ich finde, denn obwohl ich Hardy für einen tollen Schauspieler halte und mich darauf gefreut habe, einzigallein ihn spielen zu sehen, war der Film einfach so lame, dass selbst er das nicht retten konnte. Trotz einzigeartigem Konzept ist das Drehbuch so belanglos und langweilig, dass es kaum zu ertragen ist. Es passiert einfach nichts für anderthalb Stunden und die Dramatik ist so unbefriedigend, dass man das Alles nicht abnimmt. Selbst einem Tom Hardy nicht.

#8 Teenage Mutant Ninja Turtles

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Mit TMNT schafft es Michael Bay einen zweiten Film dieses Jahr in der Flop-Liste zu platzieren. Dieses Mal zwar nicht als Regisseur aber immerhin als Producer und kreativer Berater. Auch wenn ich selbst ein paar tolle Erinnerungen mit den früheren Turtle-Werken verbinde, bin ich kein Hardcore-Fan und war deshalb auch vorab nicht wie viele Anhänger kritisch gegenüber des Reboots. Mir hat beispielsweise der Trailer sogar recht gut gefallen. Leider war der fertige Film letztlich kaum lustig und sehr vorhersehbar. Splinter und Shredder sahen kacke aus und während die guten Schauspieler wie William Fichtner verheizt wurden, durften die schlechten wie Megan Foxx noch schlechtere Dialogzeilen runterbeten.

#7 Serena

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Serena kam erst vor knapp 2 Wochen in die Kinos und schafft es dennoch mit Leichtigkeit in diese Liste. Es ist nicht nur der vierte Kinofilm von Jennifer Lawrence in diesem Jahr, sondern auch mit Abstand ihr schlechtester. Das liegt aber ehrlich gesagt nicht an ihr oder den anderen Schauspielern wie Bradley Cooper, sondern schlicht und einfach an der Geschichte. Mir gefiel eigentlich der Anfang, die zeitliche Epoche, das Holzfäller-/Arbeitermilieu-Setting und eine starke, weibliche Hauptrolle, die sich in dieser Welt versucht durchzusetzen. Leider verlässt der Film dann aber diesen Pfad und wird bis zum miesen Ende hin nur noch dümmer.

#6 Expendables 3

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Überraschung… nicht. Mieses Drehbuch, miese Effekte, teeniefreundliches 12er-Rating und wenig überzeugende Castergänzungen machen den dritten Expendables zum Flop. Immerhin war das 30-minütige Finale und die Rolle Mel Gibsons ein kleiner Trost in einem sonst durchweg schlechten Film.

#5 Transcendence

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Auch dieses Jahr hat Johnny Depp wieder bewiesen, dass die Wahl seiner Filmprojekte durchaus fragwürdig ist. Trotz ganz guter Prämisse, konnte Regisseur Wally Pfister aus Transcendence keinen runden Film machen. Wer den Trailer gesehen hat, kann sich eigentlich den kompletten Storyverlauf selbst herleiten. Zudem wirkten abgesehen von Rebecca Hall alle Schauspieler gelangweilt – wer kann es ihnen verdenken.

#4 Urlaubsreif

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Flop-Listen ohne einen Adam Sandler Film – wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn die schönen Bilder Afrikas, der ein oder andere gefühlvolle Moment sowie die süße Chemie zwischen Adam Sandler und Drew Barrymore den Film ins obere Drittel der Sandler-Filme hebt, macht das Urlaubsreif nicht wirklich zu einem guten Gesamtwerk. Brechstangen-Humor und fragwürdige Darstellung von Afrikanern, bringen den 4. Platz in meiner Liste.

#3 Dumm & Dümmehr 2

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Knapp 20 Jahre hat es gedauert bis das Kultgespann Jim Carrey und Jeff Daniels ihren zweiten Film unter das Volk bringen durften und wenn es nach mir ginge, hätte man sich dieses Sequel getrost sparen können. Der Humor ist mir mittlerweile schlicht zu einfach und zu albern. Letztlich nur 1-2x gelacht und den Rest des Films im Kinosaal gelitten. Keine gute Mischung.

#2 The Homesman

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Ähnlich wie auch schon bei Serena ist The Homesman erst zwei Wochen auf dem Markt. Der neue Film von und mit Tommy Lee Jones hat für mich unverständlicher weise sehr gute Wertungen bekommen. In erster Linie wird die darstellerische Leistung der 2-fachen Oscar-Gewinnerin Hillary Swank gelobt und dagegen kann ich auch nicht wirklich was sagen. Aber alles andere an diesem Film ist nur schrecklich. 1. Die Geschichte, 2. Das Pacing und 3. Das Drehbuch. Zudem werden auch reihenweise gute Schauspieler verschenkt und für 2 Dialogzeilen in Nebenrollen verheizt. Ein Film den ich sicherlich kein zweites Mal sehen werde und selbst ein einmaliges Anschauen halte ich für fragwürdig.

#1 Lucy

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Ja, Lucy ist irgendwie meine Enttäuschung des Jahres. Die Meinungen über diesen Film gehen sehr weit auseinander. Für die eine Seite war der Film eine Offenbarung, für den Rest, zu dem ich mich in diesem Fall zähle, war der Film eine Frechheit. Die Idee war cool, Scarlett Johansson als Hauptrolle ist nicht verkehrt und der Trailer überzeugte. Das Endprodukt jedoch war ein Griff ins Klo. Unzählige Logiklöcher, ein beknackter Verlauf der Geschichte, 0 Spannung und eine Menge Trash hebten Luc Bessons zweiten unterirdischen Film dieses Jahr auf das Siegerpodest. Gratulation.

Nur knapp haben es Auge um Auge, Noah, Muppets: Most Wanted, Sin City 2, Bricks Mansion nicht in die Flop 10 2014 geschafft.

Noah | Kritik / Review

Russell Crowe as Noah(Trailer)

Dieses Mal steht also „Noah“ auf dem Plan. Eine biblische Geschichte, deren Eckpfeiler vermutlich jeder kennt, ganz gleich ob man religiös ist oder nicht. So kannte auch ich die grobe Handlung um den ersten Umweltschützer der Geschichte, der von Gott – oder wie im Film „Schöpfer“ genannt – auserwählt wurde, um die Unschuldigen und reinsten Lebewesen mit Hilfe einer Arche vor der drohenden Sintflut zu retten. Für dieses gigantische Projekt zeigt sich der Regisseur Darren Aronofsky verantwortlich, dessen Werke wie „The Wrestler“ oder „Black Swan“ ich sehr schätze. Vor allem Black Swan find ich einfach genial. Zusätzlich konnte der Oscarpreisträger Russell Crowe (Gladiator) für die Hauptrolle verpflichtet werden, sodass alles in allem für mich genug Argumente gegeben waren, um mich entspannt in den nächsten Kinositz zu hauen und mich ins 3D-Epos zu stürzen.

Storyanriss:

Angesiedelt in einer Welt, die von kriegerischen Horden und grausamen Tyrannen in eine Hölle auf Erden verwandelt wurde, sucht Noah (Russell Crowe) nach Frieden für sich und seine Familie. Er versucht als einziger Aufrichtiger unter Mördern ein gutes Leben zu führen. Nachts plagen Noah jedoch Visionen einer großen Flut, welche das Ende der Welt bringen wird. Er bergreift seine Visionen als Warnung eine höheren Macht auch wenn er sie zunächst nicht vollständig begreift. Fest entschlossen, seine Familie nicht schutzlos der Katastrophe zu überlassen, nimmt er den langen Weg zu seinem Großvater Methuselah (Anthony Hopkins) auf sich, um sich Rat zu holen. Auf diesem Weg findet die Familie auf einem Schlachtfeld die schwerverletzte Ila (Emma Watson) und rettet sie vor den Plünderern. Noah beginnt mit Hilfe von gefallenen Engeln den Bau eines Schiffes. Mit diesem Schiff will er von jeder Tierart ein weibliches und ein männliches Exemplar sowie seine Frau Naameh (Jennifer Connelly), seine Söhne Ham (Logan Lerman) und Shem (Douglas Booth) sowie Ila retten, bevor die Sintflut kommt, um die Erde von den schuldigen Menschen und ihrem sündigen Treiben zu befreien. Diese besagten Menschen unter der Herrschaft von Tubal-cain (Ray Winstone) wollen dieses Schicksal aber nicht einfach so hinnehmen und bereiten sich darauf vor, sich ihren Platz auf der Arche mit Gewalt zu sichern.

Wenn sie kommen, kommen sie verzweifelt und in großer Zahl.

 

Noahblog

Fazit:

Sehr bildgewaltiger und stellenweise nachdenklicher Film, der vor allem durch seine visuelle Kraft überzeugen kann. Dass Noah größtenteils am Computer entstanden ist, liegt auf der Hand und ist selbstverständlich nachzuvollziehen. Leider kann das CGI die mehr als 100 Millionen Entwicklungskosten nicht wirklich widerspiegeln. Vor allem diese gefallenen Steinengel wirkten auch wie ein billige Kopie der Ents aus Herr der Ringe. Sehr schön aber waren die vielen Zeitraffer-Momente, die beispielsweise die Entstehungsgeschichte gezeigt und erläutert haben. Auch Hauptdarsteller Russell Crowe konnte mich als Noah vollends überzeugen und trägt den Film über die Dauer von knapp 140 Minuten, die aber durchaus um zwanzig bis dreißig Minuten hätten gekürzt werden können, denn das letzte Viertel des Films empfand ich persönlich als nicht mehr so stimmig. Neben diesen 1-2 überflüssigen Storysträngen hat mich auch dieses unglaubliche, ja nahezu notgeile Verlangen nach Fortpflanzung der Kinder gestört und mich facepalmen lassen. Es wirkte irgendwie so lächerlich und fehl am Platz während Noah an der Last seiner großen Aufgabe zu zerbrechen drohte. Mit der eher losen Interpretation der Bibel kann ich gut leben, aber gemessen an Darren Aronofsky kann Noah eigentlich nur eine Enttäuschung sein und kommt lang nicht an das Niveau eines Black Swan heran.

  • Film: 2/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Wer trotzdem noch Interesse an dem Film hat, sollte ihn sich auf Grund des Fokusses aufs Visuelle im Kino anschauen.