(Trailer)
Hidden Figures ist dieses Jahr vielleicht DIE Überraschung unter den Oscar-Nominierungen. Lange Zeit flog der Film unter dem Radar. Vermutlich hatte ihn kaum jemand auf dem Schirm für die Award-Saison. Doch mittlerweile hat Hidden Figures das Feld von hinten aufgerollt und nicht nur mit guten Kritiken punkten können, sondern fand auch Beachtung an den Kinokassen und im Award-Rennen.
Für Theodore Melfis (St. Vincent) Hidden Figures mit Taraji P. Henson (Empire), Octavia Spencer (The Help), Janelle Monáe (Moonlight), Kirsten Dunst (Melancholia), Kevin Costner (Der mit dem Wolf tanzt), Mahershala Ali (House of Cards) und Jim Parsons (The Big Bang Theory) hat mit mit 140 Millionen $ in Amerika + Kanada am meisten Geld eingespielt von den 9 Best Picture Filmen. Weltweit hat La La Land aber noch die Nase vorn mit 340 Mio $. Zusätzlich gab es drei Oscar-Nominierungen für die Kategorien Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch und Beste Nebendarstellerin.
Storyanriss:
1962: John Glenn (Glen Powell) ist der erste Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff komplett umkreist. Das ist ein wichtiger Meilenstein im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion, der auch als Wettlauf im All geführt wird – zu einer Zeit, als Weiße und Schwarze in den USA noch per Gesetz getrennt werden und von Geschlechtergleichheit keine Rede sein kann. In der NASA aber, wo neben Glenn vornehmlich andere weiße Männer wie Al Harrison (Kevin Costner) und Paul Stafford (Jim Parsons) den Ton angeben, arbeiten drei schwarze Frauen. Deren Namen kennt kaum jemand, ihr Einfluss jedoch ist groß: Den NASA-Mathematerinnen Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe) ist es zu verdanken, dass Glenns Mission sicher und erfolgreich verläuft.
Jedesmal wenn wir weiterkommen könnten, verschieben sie die Ziellinie.
Fazit:
Den Status als Sleeper-Hit hat Hidden Figures definitiv verdient. Mir hat der Film richtig gut gefallen und im Prinzip gibt es hier für mich nicht viel auszusetzen. Jeder einzelne Darsteller war gut besetzt und sehr überzeugend. Mehr oder weniger stellvertretend hat zwar Octavia Spencer eine Schauspielnominierung für den Cast bekommen, aber eigentlich hätte man genau so gut die Newcomerin Janelle Monáe als Nebendarstellerin oder vor allem auch Taraji P. Henson als Hauptdarstellerin nominieren können.
Ich nehme an, dass auch Hidden Figures hier letztlich dem aktuellen Awardtrend verfallen ist und sich aufgrund von besseren Chancen sowohl dazu entschieden hat, lieber eine Schauspielerin in der Nebendarstellerin-Kategorie zu pushen als in der Hauptrollen-Kategorie und zudem auch nur eine Darstellerin aus dem Ensemble, damit man sich nicht zusätzlich die „Hidden Figures„-Votes teilen muss. Taraji P. Henson zählt sicherlich zu den Snubs der diesjährigen Verleihung.
Neben den drei Frauen mit der größten Screentime haben mir aber auch Kirsten Dunst, Jim Parsons, Kevin Kostner und Mahershala Ali gut gefallen. Mahershala Ali hat echt ein tolles Jahr in seiner Karriere gehabt und ist ja sogar für Moonlight als bester Nebendarsteller nominiert. Inszenierung und Geschichte waren auch makellos und im Gegensatz zu Manchester by the Sea hat es Hidden Figures sogar mehrfach geschafft mich emotional mitzunehmen auch wenn hier zugegebenermaßen weniger subtil die Knöpfe beim Zuschauer gedrückt werden. Hin und wieder wirkten einige Momente, die die Ungerechtigkeit bezüglich Rasse und Geschlecht zeigten, ein wenig zu plakativ.
Natürlich stimmt bei einem Film der Producer-Neuling Pharell Williams an Bord hat der Soundtrack. Unter anderem befinden sich er selbst sowie Janelle Monáe auf dem Soundtrack. Alles in Allem war Hidden Figures ein sehr guter Film, den ich in meine persönliche Top 5 der diesjährigen Oscar-Filme setze, weil er eine tolle, wahre Geschichte mit Hilfe von sehr guten Darstellern erzählt und dabei nicht nur sehr unterhaltsam sondern auch rührend ist.