Storyanriss:
Die vier March-Schwestern Jo (Saoirse Ronan), Meg (Emma Watson), Amy (Florence Pugh) und Beth (Eliza Scanlen) wachsen Mitte des 19. Jahrhunderts in der von starren Geschlechterrollen dominierten Gesellschaft der Vereinigten Staaten auf. Ihr Vater dient im Bürgerkrieg, ihre Mutter (Laura Dern) kümmert sich um die Familie, arbeitet und hilft im Dorf wo sie kann. Je älter die vier Schwestern werden, desto deutlicher erkennen sie, welche Hindernisse ihnen bei ihrer Selbstbehauptung als Frauen in den Weg gelegt werden. Gleichzeitig wird ihnen dadurch aber auch klar, wie sehr sie sich letzten Endes doch unterscheiden. Während die stolze Jo etwa Schriftstellerin werden will und das gesellschaftliche Rollendiktat als Gemahlin und Mutter ablehnt, folgt Meg ihrem Herzen in die Ehe. Amy hingegen will ihre Einzigartigkeit durch die Malerei ausdrücken und studiert in Frankreich. Männer interessieren die vier Frauen weniger. Lediglich der Nachbarsjunge Laurie (Timothée Chalamet), der sich in Jo und die Familie March verliebt, findet schnell einen Platz bei den Marchs.
Fazit:
Gestern habe ich euch „Marriage Story“ von Noah Baumbach vorgestellt und heute folgt seine Frau Greta Gerwig mit ihrer neuen Regiearbeit Little Women, einer weiteren Adaption eines Louisa May Alcott Stoffes.
Little Women ist der letzte Film unter den Nominierten den ich gesehen habe und zeitgleich für mich der schwächste Teilnehmer im Feld. Am stärksten positiv in Erinnerung geblieben ist für mich der Cast. Saoirse Ronan an der Spitze kann eh nichts falsch machen und liefert wie gewohnt sehr stark ab. Auch wenn es nicht meine liebste Performance unter allen ihren oscarnominierten Rollen der letzten Jahre war, räume ich ihr Chancen ein, da sie trotz ihres noch jungen Alters bereits so häufig nominiert wurde und immer leer ausging. Irgendwann muss die Academy wie bei Leonardo DiCaprio einknicken und diese vielen herausragenden Leistungen auszeichnen.
Auch ihre Schauspielkollegen mit Laura Dern, Timothee Chalamet, Emma Watson und mein Breakout Star 2019, Florence Pugh, sind ebenfalls sehr gut. Doch abseits vom Schauspiel ließ mich der Film kalt. Die für mich interessanten Aspekte der Geschichte, wie zum Beispiel die Rahmenhandlung um die Schwierigkeiten als Frau ein Buch zu veröffentlichen, blieben sehr oberflächlich und nur wenige Male in die Handlung integriert. Stattdessen dreht sich 80% der Spielzeit um so jeder-mit-jedem Liebesgedusel, der nichts Frisches zu erzählen hatte.
Negativ überrascht war ich auch von der teils verwirrenden Erzählstruktur Gerwigs, wodurch ich mehr als einmal für einen Augenblick den Faden verlor. Deswegen muss ich der negativen Resonanz bezüglich der nicht Nominierung Gerwigs in der Regiekategorie widersprechen, obwohl ich vorher sicher war, dass man damit recht hat, denn Gerwig ist super talentiert und Regisseurinnen sträflich unterrepräsentiert in Awardshows. Doch stattdessen wäre meine Wahl wenn dann eher auf Alma Ha’rel (Honey Boy) oder Lulu Wang (The Farewell) gefallen statt auf Gerwig.
Insgesamt gefiel mir ihre letzte Regiearbeit Lady Bird deutlich besser in allen Belangen und Little Women hätte ich von allen Kandidaten am ehesten austauschen können.