Storyanriss:
Das junge Männer-Model Carl (Harris Dickinson) und die erfolgreiche Influencerin Yaya (Charlbi Dean Kriek), in deren Beziehung es ein wenig kriselt, sind es gewohnt, ihr Luxus-Leben auf Instagram zu vermarkten. Als sie auf eine Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen werden, können sie Erholung und Arbeit perfekt miteinander verbinden – sich mit einem Champagner-Glas auf dem Sonnendeck zu räkeln, ist schließlich absolut social-media-tauglich. Hinter den Kulissen geht es jedoch weit weniger paradiesisch zu. Während sich der dauerbetrunkene, marxistische Kapitän (Woody Harrelson) in seiner Kabine einschließt, versucht die Crew unter Leitung ihrer perfektionistischen Chefin Paula (Vicki Berlin), den verwöhnten Gästen jeden noch so absurden Wunsch zu erfüllen. Als das obligatorische Kapitänsdinner, zu dem sich der Captain dann doch noch breitschlagen lässt, ausgerechnet während eines Sturms stattfindet, laufen die Dinge jedoch völlig aus dem Ruder.
Fazit:
Wie auch schon bei The Menu im letzten Jahr ist Triangle of Sadness nicht gerade subtil mit seiner Kritik an der oberflächlichen Welt der Reichen und Schönen. Ruben Östlund, der bereits in seinen letzten Filmen wie The Square den Finger in die Wunde legte, scheut auch hier keine Kritik.
Als Rahmen für seine in 3 Kapiteln aufgeteilte Geschichte nutzt er ein Modelpärchen, das zunächst damit klarkommen muss, dass ein Mann hier ausnahmsweise mal weniger verdient als eine Frau, was zu Beginn des Films zu einer interessanten Diskussion und Grundsatzdebatte führt, die an der einen oder anderen Stelle wehtut und man vielleicht so auch selbst kennt?!
Doch die Geschichte nimmt in den weiteren Kapiteln einen ganz anderen Verlauf, als eine Schicki-Micki-Fahrt mit einer Luxusyacht unerwartet endet und sich gewisse Strukturen und Machtgefüge innerhalb der Protagonisten-Gruppe schlagartig ändern. Thematisch hat mich der Film schon abgeholt und einige Momente sind zwar überspitzt aber gleichzeitig so zutreffend dargestellt, dass man da sicherlich Menschentypen und Verhaltensweisen wiedererkennt über die man nur den Kopf schütteln kann. Diese Szenen machen Spaß, tun aber auch weh.
Wenn dann im letzten Drittel das Momentum wechselt, war mir der Plot teils zu zahm und auch anfällig für Logiklöcher, konnte mir aber auch gleichzeitig genug Stoff zum Nachdenken geben. Insgesamt hätte ich Triangle of Sadness meiner Meinung nach nicht wirklich für den Besten Film nominiert, da er weder wirklich heraussticht, noch subtil ist. Ich sehe auch keine großen Gewinnchancen im Kampf um das beste Drehbuch und den besten Regisseur dieses Jahr.