(Trailer)
Vor nunmehr 14 Jahren startete damals noch Doug Liman (Edge of Tomorrow) das Bourne-Franchise rund um den wortkargen und an Amnesie leidenden Agenten gespielt von Matt Damon. Nach Bourne Identität gab es einen Wechsel auf dem Regiestuhl und Paul Greengrass übernahm für Die Bourne Verschwörung und Das Bourne Ultimatum das Kommando und hob die Reihe auf ein neues Level.
Nach diesen drei Teilen schien die Geschichte auserzählt und das Kapitel Bourne für beendet, bis man im Jahr 2012 einen neuen Versuch startete um das Agententhriller-Franchise zurückzubringen. Ohne Matt Damon, ohne Paul Greengrass aber dafür mit Jeremy Renner als Aaron Cross. Dieser Versuch zahlte sich für die Studios nicht sonderlich aus, woraufhin man sich dazu entschied, das alte Erfolgsduo wieder ins Boot zu holen und mit dem aktuellen Ableger Jason Bourne das Feuer neu zu entfachen.
Storyanriss:
Die Welt hat sich verändert, seit wir den Agenten mit Amnesie, Jason Bourne (Matt Damon), in „Das Bourne Ultimatum“ gesehen haben: Die durch Edward Snowden aufgedeckten Geheimdienstüberwachungen unbescholtener Bürger haben das Vertrauen in Regierungen gemindert und die Nachrichtendienste für Leaks sensibilisiert. Als die CIA um brisante Daten erleichtert und die Lage mit der Warnstufe „könnte schlimmer sein als bei Snowden“ beschrieben wird, gerät Bournes alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier des Geheimdienstes – der erfahrene CIA-Chef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) treibt seine Leute an, Nicky unbedingt zu finden. Von der Cyber-Spezialistin Heather Lee (Alicia Vikander) vom Monitor aus beobachtet, tut sich Nicky wieder mit dem ebenfalls untergetauchten Bourne zusammen. Sie warnt ihn vor einem neuen Agenten-Programm, das viel gefährlicher ist als das, in dem Bourne ausgebildet wurde. Was beide nicht wissen: Längst werden sie nicht nur überwacht, sondern auch von einem Auftragskiller (Vincent Cassel) verfolgt.
Remembering everything doesn’t mean you know everything.
Fazit:
Matt Damon ist zurück in seiner Paraderolle als Jason Bourne und setzt sich ohne große Probleme vor das Spin-Off mit Jeremy Renner aus dem Jahre 2012. Dennoch schaffen es Paul Greengrass und Matt Damon 9 Jahre nach Das Bourne Ultimatum nicht so ganz die Klasse der ursprünglichen Trilogie zu erreichen. Die Geschichte knüpft recht logisch an die Geschehnisse des Vorgängers an und war alles in allem okay, wenn auch nicht übermäßig innovativ und spannend.
Viel schwerwiegender waren für mich die enttäuschenden Actionszenen und die verdammte Shaky-Cam mitsamt all ihren Cuts. Ich weiß, dass das im Prinzip schon als festes Feature der „Bourne„- Filme gilt und im Vergleich zu vielen anderen Filmschaffenden in Hollywood, konnte man Paul Greengrass und seiner Crew bislang zugestehen, dieses Gimmick mit am besten genutzt zu haben, denn trotz der künstlich erzeugten Unruhe, konnte man eigentlich immer den Ereignissen folgen, vor allem auch in den guten Nahkampfszenen.
Jason Bourne jedoch war stellenweise nur noch das reinste Schnittgewitter, das leider anstrengend und ermüdend war. Leider gab es dieses Mal auch kaum Actionszenen, die man mit dieser kaschierenden Technik hätte aufwerten können, weil Jason Bourne allgemein kaum brauchbare Kampfszenen bot. Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir jetzt auf Anhieb keine einzige ein, wohingegen ich mich jetzt noch an so einige Kampfszenen aus vergleichbaren Filmen wie James Bond: Spectre und Mission Impossible: Rogue Nation aus dem letzten Jahr erinnern kann. Stattdessen habe ich den Eindruck bekommen, man hätte den Fokus auf Verfolgungsjagden gelenkt. Der Film beginnt und endet jeweils mit einer großen und viel zu langen Verfolgungsjagd, die ziemlich ermüdend und wenig spannend waren. Die Szene zu Beginn des Filmes hatte immerhin noch ein cooles Setting und einen netten Kniff am Ende, aber das große Finale wirkte nicht wie von den Machern erhofft auf mich.
Unter den Cast-Ergänzungen sticht vor allem eine hervor: die frisch gebackene Oscargewinnerin Alicia Vikander. Ihr Schauspiel gab dieser interessanten und spannenden Rolle die nötige Glaubwürdigkeit. Als schade hingegen empfand ich dann aber doch das verpasste, relativ unangenehme Ende, welches man dann doch wieder in letzter Sekunde über den Haufen warf. Alles in allem kann ich Jason Bourne empfehlen auch wenn er keine Begeisterungsstürme bei mir auslöste.