Das Zeiträtsel
Meg (Storm Reid) will einfach nur ein ganz normaler Teenager sein, doch weil die Tochter des berühmten Wissenschaftler-Paares Kate (Gugu Mbatha-Raw) und Alex Murry (Chris Pine) genau wie ihr Bruder Charles (Deric McCabe) hochintelligent ist, wird sie in der Schule immer anders behandelt – erst recht, als ihr Vater plötzlich verschwindet. Zunächst fühlt sich Meg der Situation machtlos ausgeliefert, doch dann entdeckt sie, dass das neueste Forschungsprojekt ihrer Eltern etwas mit dem Verschwinden ihres Vaters zu tun haben könnte und geht dem Rätsel gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder und dem Nachbarsjungen Calvin (Levi Miller) auf den Grund. Bei ihrer gefährlichen Expedition, die sie durch Raum und Zeit führt, erhalten sie Hilfe von drei mysteriösen Wesen: Mrs. Soundso (Reese Witherspoon), Mrs. Wer (Mindy Kaling) und Mrs. Welche (Oprah Winfrey).
Fazit:
A Wrinkle in Time ist ein Kinderklassiker und erfreut sich vor allem in den USA großer Beliebtheit. Lange Zeit galt der Stoff als kaum verfilmbar, bis sich Ava DuVernay (Selma) mit einem 100 Millionen Budget rantraute. Leider hat sie sich damit keinen Gefallen getan, denn für mich war der Film ein Reinfall auf ganzer Linie, der maximal durch einen soliden Cast und paar netten Effekten punkten konnte.
Eine wirre und oberflächliche Geschichte mit abstrusen Auflösungen und merkwürdig überzeichneten Charakteren, die mir abgesehen von einem Wrinkle auf der Stirn Nichts gegeben haben. Ja, die Effekte und einige Designs von Kreaturen waren ganz hübsch aber ich war erstaunt wie belanglos dieser Film war. Hinzu kommt dann noch so eine Metareferenz des Todes, wenn man ausgerechnet Oprah Winfrey als im wahrsten Sinne larger-than-life Charakter porträtiert. Really?
Love, Simon
Simon Spier (Nick Robinson) ist 17 und hat ein großes Geheimnis: Er ist schwul. Schon seit längerem wartet er auf den richtigen Zeitpunkt, seinen Freunden, darunter Leah (Katherine Langford), Abby (Alexandra Shipp) und Nick (Jorge Lendeborg Jr.), und seinen Eltern Emily (Jennifer Garner) und Jack (Josh Duhamel) davon zu erzählen. Dann verliebt er sich in einen Schulkameraden, der online und anonym von seiner Homosexualität berichtet. Simon nimmt über das Internet Kontakt zu dem nur als Blue bekannten Mitschüler auf. Doch Simons E-Mails werden durch einen unglücklichen Zufall von seinem Mitschüler Martin (Logan Miller) entdeckt, der ihn damit erpresst: Er droht, Simon gegen dessen Willen zu outen, wenn dieser ihm nicht hilft, Abby zu beeindrucken und zu seiner Freundin zu machen. Die wiederum steht eigentlich auf Nick.
Love, Simon ist eine sehr gefühlvolle romantische Teenager-Komödie, die schon jetzt eine der besten Young-Adult Stoffe des Jahres darstellt. Love, Simon hat unfassbar viele Vorschusslorbeeren bekommen, bevor er überhaupt in Deutschland startete. Die Geschichte um einen homosexuellen Schüler, der sich niemanden anvertrauen kann außer einem weiteren anonym bleibenden schwulen Schüler an seiner Schule, mit dem er Mailkontakt hat, ist eine süße und irgendwie erfrischend anders erzählte Geschichte.
Man merkt an jeder Ecke die Einflüsse der Autoren, die sonst für „This is us“ die herzerwärmenden Geschichten und die Charaktere so lebendig und vielschichtig schreiben. Die Jungdarsteller machen einen sehr guten Job und auch Regisseur Greg Berlanti, der selbst homosexuell ist, gelingt es immer wieder inszenatorische Highlights einzubauen, die im Gedächtnis bleiben. Beispielsweise, wenn er die Standards auf den Kopf stellt und eine Montage zeigt von Teenagern, die ihren Familien gestehen, dass sie hetero sind. Cool ist auch, dass man lange nicht weiß, wer nun die geheimnisvolle Person hinter den E-Mails ist und sich jedes Mal, wenn Simon denkt, er hätte raus wer es ist, sich die Narrative ein wenig ändert und in seinen Vorstellungen Mr. X daraufhin angepasst wird.
Das Ende macht dann keine Gefangenen und lässt sich komplett auf den Kitsch ein und ich bin mir sicher, dass da bei vielen die Tränen kullern werden. Für mich war es zwar süß aber schon eine Spur zu viel. Nichtsdestotrotz war Love, Simon super mit Stärken in allen Belangen und nur kleinen Problemchen.
Mamma Mia 2: Here We Go Again
Wir erinnern uns: In „Mamma Mia“ hatte Sophie (Amanda Seyfried) geheiratet und zu diesem Anlass ihre Familie um Mutter Donna (Meryl Streep) nebst dem Männer-Trio Sam (Pierce Brosnan), Harry (Colin Firth) und Bill (Stellan Skarsgard), die allesamt als ihr leiblicher Vater in Frage kamen, auf die griechische Insel Kalokairi eingeladen. Nun ist Sophie schwanger! Zur Unterstützung lädt sie ihre alten Jugendfreundinnen und Bandkolleginnen Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski) ein – doch bevor es zum großen musikreichen Finale kommt, das sich auch Sophies Großmutter (Cher) nicht entgehen lässt, erzählen sie der werdenden Mutter zunächst noch Geschichten von früher – Geschichten aus den wilden 1970er Jahren, aus der Zeit also, als Donna unter der Sonne Griechenlands Sam (in jung: Jeremy Irvine), Harry (Hugh Skinner) und Bill (Josh Dylan) kennenlernte.
Mamma Mia war vor 10 Jahren mit knapp 610 Millionen Dollar Einspielergebnis ein mega Box-Office-Hit, der hollywooduntypisch erst 10 Jahre später einen Nachfolger hervorbrachte. Here We Go Again gefiel mir zwar besser als das Original, doch qualitativ nehmen sich beide ABBA-Musicals nicht sonderlich viel. Man weiß was man bekommt und entweder mochte man schon den ersten Ableger oder eben nicht. Die Meinung zum zweiten Teil sollte sich eigentlich nicht zu stark davon abgrenzen.
Bei Mamma Mia 2: Here We Go Again hat man zwei gute Stunden, wenn man a) ABBA mag und b) ertragen kann, dass einfach alles immer nur fröhlich und schön ist in diesem Film. Inszenatorisch springt der Film ständig zwischen der Gegenwart, wo Sophie (Amanda Seyfried) versucht in die Fußstapfen ihrer toten Mutter zu treten und den Flashbacks zu Neuzugang Lily James als junge Donna (Meryl Streep) zur Zeit rund um die Empfängnis ihrer Tochter. Lily James hat mir als Ergänzung zum Cast super gefallen.
Die Musiknummern waren besser inszeniert als im ersten Teil, aber nach wie vor muss sich die Musicalverfilmung eingestehen, nicht gerade die besten Sänger in ihren Reihen zu haben. Klar, tolle Schauspieler aber keine guten Sänger abgesehen von Lily James, Cher und Amanda Seyfried. Mamma Mia 2: Here We Go Again hat mit einem höheren Budget bislang deutlich weniger eingespielt als der erste Teil vor 10 Jahren, ist aber der bessere Film.
Christopher Robin
Christopher Robin (Ewan McGregor) ist erwachsen geworden. Doch der Junge, der einst mit Winnie Puuh und seinen anderen tierischen Freunden zahllose Abenteuer im Hundertmorgenwald erlebte, führt leider kein glückliches Leben: Er steckt in einem schlecht bezahlten Job fest, mit dem er nicht glücklich ist und bei dem er zu viel arbeiten muss, und vernachlässigt darüber seine Familie, bestehend aus seiner Frau Emily (Hayley Atwell) und Tochter Madeline (Bronte Carmichael). Auch seine Abenteuer mit Winnie Puuh und den anderen sind beinahe in Vergessenheit geraten. Als Christopher Robin dann einen Familienausflug absagen muss, weil sein Chef Keith Winslow (Mark Gatiss) ihn am Wochenende zur Arbeit zwingt, ist er am Tiefpunkt angekommen. Doch da steht auf einmal Winnie Puuh (Stimme im Original: Jim Cummings) vor ihm. Und auch seine Kumpels sind zur Stelle, ihrem alten menschlichen Freund zu zeigen, dass das Leben Spaß machen kann.
Einer dieser neuen Disneyfilme, der die Figuren aus der Kindheit Jahrzehnte später wieder besucht und Erwachsene, ob nun im Film oder in der Realität, daran erinnern soll wie viel besser das Leben doch ist, wenn man sich ein stückweit das Kind im Herzen bewahrt.
Christopher Robin hat mir durchaus gefallen und hatte einige Momente, die mich emotional berührt haben, aber der Film ist trotz der Vorzeichen meiner Meinung nach kein Film für Kinder, vor allem in der ersten Hälfte. Die angerissenen Themen wie Depression, Eheprobleme, drohende Arbeitslosigkeit sind definitiv nichts für Kinder die mal einen „Winnie Puuh“-Film sehen wollten. Parallelen zu Hook sind hier kaum von der Hand zu weisen.
In der zweiten Hälfte wird der düstere Ton aufgebrochen. Der Cast ist mit Ewan McGregor und Hayley Atwell super besetzt, die ihren Job auch wie gewohnt sehr gut machen. Auch die visuellen Effekte haben mir gut gefallen, Winnie Puuh und seine Freunde sind top animiert. Mein größter Kritikpunkt bleibt der Fakt, dass ich nicht weiß für welche Zielgruppe der Film eigentlich sein soll.
Peter Hase
Der quirlige Hase Peter (Stimme im Original: James Corden / deutsche Stimme: Christoph Maria Herbst) ist ebenso rebellisch wie charmant und hält nicht sonderlich viel davon, Regeln zu befolgen. Entsprechend hat das Langohr meist nur Unfug im Sinn, womit es regelmäßig für gehöriges Chaos sorgt. Besonders davon betroffen ist der Gemüsegarten von Mr. McGregor (Domhnall Gleeson) – im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für Peter Hase. Das will sich der genervte Zweibeiner natürlich nicht gefallen lassen. Die entbrennende Auseinandersetzung zwischen Mensch und Tier droht aber erst so richtig zu eskalieren, als Peter und McGregor beide um die Gunst der lieben und tierfreundlichen Nachbarin Bea (Rose Byrne) buhlen.
Peter Hase ist ein kurzweiliges Familienabenteuer mit einer Menge Slapstickspaß, guten Animationen, enthusiastischen Darstellern und der richtigen Portion Herz. Der Beginn des Films ist ein wenig anstrengend und wirkt so als ob sich die Verantwortlichen beim Brainstorming ordentlich Koks gegönnt hätten und auf Biegen und Brechen richtig hip sein wollten. Doch wenn der Film danach ein wenig runterfährt und mit Domhnall Gleeson sowie der bezaubernden Rose Byrne der Geschichte eine weitere Ebene gibt, wird Peter Hase zum kurzweiligen Spaß.
Sicherlich sind die Hasen zu Beginn die positiven, sympathischen Identifikationsfiguren für den Zuschauer, aber mir gefiel, dass man mit der Zeit gar nicht mehr so genau weiß, welche Seite „gut“ und „böse“ ist und man dadurch eine gewisse emotionale Fallhöhe für die Figuren schafft, so dass man dann auch später an den richtigen Stellen emotional involviert ist. Alles in allem ist Peter Hase kein genredefinierender Film, hat mir aber deutlich besser gefallen als ich gedacht habe.
Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub
Mavis (Stimme im Original: Selena Gomez / deutsche Stimme: Janina Uhse) überrascht ihren Vater Drakula (Adam Sandler / Rick Kavanian) mit einem Familienurlaub im Rahmen einer luxuriösen Monster-Kreuzfahrt, damit er auch einmal ausspannen kann und sich mal nicht um das Wohlbefinden der Gäste seines Hotels kümmern muss. Den Spaß können sich der Rest der Familie und die monströsen Freunde natürlich nicht entgehen lassen. Also kommen sie mit, als der mysteriöse Kahn in See sticht. Zwischen Monster-Volleyball, Relaxen im Mondschein und Ausflügen an Land entdeckt Drakula längst begraben geglaubte Gefühle in sich, als er die Kapitänin Ericka (Kathryn Hahn / Anke Engelke) erblickt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Nun ist es an Mavis, skeptisch zu bleiben und ihren Vater zur Vorsicht zu mahnen – denn irgendwas stimmt mit Ericka einfach nicht.
Die „Hotel Transsilvanien“-Reihe gerät meiner Meinung nach zu Unrecht immer ein wenig in Vergessenheit, beziehungsweise bekommt zu wenig Aufmerksamkeit, dabei handelt es sich um eine ziemlich solide Trilogie. Es kommt zwar keiner der Filme an die Machwerke von Pixar heran, doch als Spaß für die Familie und vor allem Kinder langt es allemal. Und finanziell erfolgreich waren sie bislang auch, denn bei vergleichsweise günstigen 80 Millionen Budget schafft es die Reihe von Film zu Film mehr Geld einzuspielen. Der dritte Teil hat bereits 510 Millionen $ eingespielt.
Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub bietet mit seiner Prämisse den nötigen Tapetenwechsel für das Franchise und kann wieder mal überzeugen. Die Geschichte an sich ist vorhersehbar und nicht zwangsläufig das was im Gedächtnis bleibt, vor allem auch das große Finale hat mir nicht sonderlich gut gefallen.
Vielmehr sind es die vielen kleinen Nebengeschichten, Szenen und verrückten Figuren, die sehr liebevoll und kreativ ins Rampenlicht gesetzt werden. Die Querverweise, wie beispielsweise Tinder, zu unserer Welt sorgen häufig für Lacher und insgesamt machen diese Momente den Film sympathisch.
Das Haus der geheimnisvollen Uhren
Nachdem er seine Eltern verloren hat, wird der zehnjährige Lewis (Owen Vaccaro) von seinem leicht schrägen Onkel Jonathan (Jack Black) aufgenommen, der in dem verschlafenen Städtchen New Zebeedee lebt. Jonathans Nachbarin Mrs. Zimmermann (Cate Blanchett) kümmert sich fortan nicht nur um ihn, sondern auch um Lewis, aber dennoch ist in dessen neuem Zuhause nicht alles perfekt: Tag und Nacht tickt in dem alten Gebäude eine mysteriöse Uhr, die irgendwo im Gemäuer versteckt ist, aber bisher noch nicht aufgespürt worden konnte. Als Lewis versucht, das Mysterium ein für alle Mal zu lösen, beschwört er versehentlich den Geist eines mächtigen und boshaften Hexers, der mit Hilfe der Uhr den Untergang der Welt herbeiführen will. Und so sieht sich Lewis in ein gefährliches Abenteuer verwickelt und setzt alles daran, ihn aufzuhalten.
Wer hätte das gedacht: Regisseur Eli Roth (Hostel) dreht einen Familienfilm und zudem ohne ein an Erwachsene gerichtetes R-Rating. Und ehrlich gesagt, ist das einer der wenigen guten Filme, die Roth in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Irgendwie passt er als Regisseur wie Arsch auf Eimer zu diesem Drehbuch und kann seine Horroreinflüsse gekonnt einfließen lassen. Diese sieht man immer wieder in dem titelgebenden Haus, das mehr Geheimnisse birgt als es zunächst den Anschein macht. Die Zauberwesen und übernatürlichen Elemente sind großartig.
Die Zusammenstellung des Casts sehe ich wiederum zwiegespalten, denn Jack Black, der immer mehr zu einem beliebten Leading-Man für Familienfilme zu werden scheint und Cate Blanchett waren super gut. Beide hatten sichtlich Spaß und haben das auch auf mich als Zuschauer übertragen können mit ihren bissigen Sprüchen. Gerade Cate Blanchett, die man sonst weniger in dieser Art Film sieht, hat sich nicht zu ernst genommen.
Was mir jedoch nicht gefiel war der dritte Hauptdarsteller Owen Vaccaro. Er ist noch ein Kind und hat genug Zeit um zu lernen aber sein Schauspiel war mir zu drüber und so kamen auch die emotionaleren Szenen nicht überzeugend rüber. Die Geschichte, die auf einer Buchvorlage aus den 70ern basiert hat ein paar interessante Ideen, wenn sie beispielsweise plötzlich Deutschland und den zweiten Weltkrieg einbaut, dennoch schwächelt gerade im Finale das Drehbuch.
Ich war positiv überrascht von Das Haus der geheimnisvollen Uhren und kann den Film empfehlen für alle die auf den Mix aus Humor und Horror stehen.
Crazy Rich
Rachel Chu (Constance Wu) und ihr langjähriger Lebensgefährte Nick Young (Henry Golding) reisen zur Hochzeit von Henrys bestem Freund nach Singapur. Rachel hat zwar ebenfalls asiatische Wurzeln, so wie ihr Freund, war allerdings bislang noch nie Asien und ist dementsprechend gespannt auf ihre erste Reise in die Heimat ihrer Vorfahren. Als sie zum ersten Mal Nicks Familie trifft, erfährt sie schon bald zahlreiche Einzelheiten über ihren Freund und dessen Leben, von denen sie vorher keine Ahnung hatte: So stammt Nick etwa aus einer der reichsten Familien des Landes und ist darum auch einer der begehrtesten Partien. Und nicht nur erregt Rachel als Nicks Partnerin jede Menge Eifersucht, auch seine Mutter (Michelle Yeoh) ist nicht mit ihr einverstanden und macht ihr das Leben zur Hölle.
Crazy Rich beziehungsweise Crazy Rich Asians, wie er eigentlich heißt, ist eines der außergewöhnlichsten Filmprojekte des Jahres. Die Hintergrundgeschichte ist fast genauso gut wie der eigentliche Film, denn Crazy Rich ging ein spannender Bieterwettstreit voraus zwischen Warner Bros. und dem Streaminganbieter Netflix. Netflix bot deutlich mehr Geld und versuchte die Macher damit zu locken, direkt die gesamte Trilogie drehen zu dürfen, doch man entschied sich für den riskanteren Versuch Crazy Rich Asians ins Kino zu bringen.
Dass sie aufs richtige Pferd gesetzt haben, zeigen die Reviews und die Ticketverkäufe, die bei 30 Millionen Kosten bereits weit über 200 Millionen eingespielt haben. Somit ist die RomCom einer der Hits des Sommers geworden. Besonders außergewöhnlich ist das, weil es sich hier um einen westlichen, großen Studiofilm handelt, der einen ausschließlich asiatischen Cast hat.
Ich fand das persönlich so erfrischend, da hat mich auch gar nicht gestört, dass man hier eine „Pretty Woman“ Geschichte bekommt, die man in vielfacher Ausführung schon häufig gesehen hat. Wenn sich zwei Menschen verlieben, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen und sich vor der buckeligen Verwandtschaft durchsetzen müssen, dann erfindet man damit das Rad nicht neu.
Jedoch ist Crazy Rich so charmant und liebevoll umgesetzt mit tollen Darstellern, viel Humor und wie der Titel es vermuten lässt Prunk und Protz der asiatischen High Society, so dass man manchmal den Mund vor Staunen nicht zubekommt. Vor allem Constance Wu und die erfahrene Michelle Yeoh brillieren in dieser romantischen Komödie und liefern sich gerade zum Ende einen smarten „Showdown“, der beide Charaktere perfekt abrundet.
Die Unglaublichen 2
Nachdem sie mit vereinten Kräften den Superschurken Syndrome besiegt haben, kehrt bei der Superheldenfamilie langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Mama Helen alias Elastigirl alias Mrs. Incredible (Stimme im Original: Holly Hunter) versucht mit Hilfe eines PR-Experten das Superhelden-Image zu verbessern um Superhelden wieder zu legalisieren, während Ehemann Bob aka Mr. Incredible (Craig T. Nelson) zu Hause bleibt und sich um die Kinder Violet (Sarah Vowell), Dash (Huck Milner) und Baby Jack-Jack kümmert. Nach wie vor hat die Familie keine Ahnung, welche besonderen Kräfte der Jüngste in der Familie besitzt. Dann taucht erneut ein finsterer Bösewicht auf und bedroht die Bürger von Metrovolle. Die Unglaublichen nehmen gemeinsam mit ihrem Freund Frozone (Samuel L. Jackson) den Kampf gegen den Schurken auf, der Screenslaver heißt.
Brad Bird ist zurück. Der Regisseur der uns mit Der Gigant aus dem All, Die Unglaublichen, Ratatouille und Mission Impossible: Phantom Protokoll vier absolute Topfilme gebracht hat, meldet sich nach seinem misslungenen Fantasydrama A World Beyond zurück mit einem der besten Sequels aller Zeiten. 14 Jahre nach dem Original, das damals gezeigt hat wie gut Superheldenfilme sein können, selbst wenn sie nur animiert sind, kehrt die Familie rund um Mr.Incredible und Elastigirl zurück auf die große Leinwand.
Beeindruckender Weise wirkt es so als ob sie nie weggewesen wären: Die Actionsequenzen, allen voran gleich die starke Eröffnungsszene, setzen die Messlatte wieder extrem hoch, die Charaktere sind nach wie vor charmant & witzig und die Geschichte verflechtet geschickt den Plot um die Legalisierung von Superhelden und das Familienleben mitsamt Kindererziehung.
Zusätzlich hat Die Unglaublichen 2 wie auch schon der erste Teil einen interessanten Look und erinnert stilistisch eher an die 60er und 70er, trotz der vielen modernen Elemente. Es fühlt sich mehr wie ein Agentenfilm an als so mancher Agentenfilm. Auch inhaltlich spielt der Film mit dieser Zeit, wenn es beispielsweise um die klassische Rollenverteilung innerhalb der Familie geht. Wer geht arbeiten, wer zieht die Kinder groß?
Die vorhersehbare übergreifende Geschichte fällt nicht weiter negativ ins Gewicht, weil die Charaktere jede Szene aufwerten und die Actionszenen phänomenal sind. Gerade Jack-Jack stielt mit seinen Szenen regelmäßig die Show und hat für große Lacher im Kinosaal gesorgt.
Für mich ist Die Unglaublichen 2 sogar besser als der schon grandiose Vorgänger und ich hoffe, dass es bis zum nächsten Teil nicht wieder 14 Jahre dauert.