Meine Flop 15 aus dem Jahr 2019

Wieder ein Jahr rum und meine alljährliche Flop-Liste der Kinofilme und Filme von Streamingseiten a la Netflix darf da natürlich nicht fehlen. Die Oscar-Filme der letzten Verleihung sind wie immer ausgeschlossen um die Liste nicht zu verwässern. In diesem Jahr sind das beispielsweise The Favourite, Green Book, A Star is Born usw. Allgemein kann man über das Filmjahr 2019 sagen, dass es wohl ein wenig stärker als 2018 war und wir mit Avengers: Endgame und Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers zwei gigantische Abschlüsse einer Franchise bekommen haben. Nichtsdestotrotz habe ich wieder weit mehr als 100 Filme dieses Jahr im Kino gesehen und einige Flops entdeckt, um die ihr möglichst einen großen Bogen machen solltet.

Honorable Mentions die es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft haben, sind unter anderem: Annabelle 3, Stuber, Anna, Playmobil, Hustlers und Wenn du König wärst.

#15 Hard Powder

Solides aber unnötiges US-Remake des erst vor 5 Jahren veröffentlichten Einer nach dem anderen, das vor allem, wenn nicht einzig allein, durch die Aussagen des Hauptdarstellers Liam Neeson den Weg in die Öffentlichkeit fand. Der Schauspieler überraschte während der Pressetour nicht nur Journalisten sondern auch seinen neben ihm sitzenden Kollegen, als er während eines Interviews zum Rachethriller über ein altes Trauma seiner besten Freundin sprach, die damals von einem Migranten vergewaltigt wurde, woraufhin Neeson, von Wut und Rachegelüsten gesteuert, durch die Straßen zog und mit den Gedanken spielte, willkürliche Männer, die optische Ähnlichkeiten zum Täter besaßen, zu töten.

Vor allem sprach er danach auch darüber wie sehr er sich für diese Gedanken noch heute schämt und wie froh er ist, dass er damals niemanden fand, aber das interessierte die Presse damals schon nicht mehr und Hard Powder stand schon vor offiziellem Kinostart unter keinen guten Stern. Wie üblich kann man auch hier eher das skandinavische Original mit Stellan Skarsgard empfehlen, statt der Neuauflage. Die Skandis bekommen den Ton solcher schwarzhumorigen Komödien dann doch eine Spur besser und bissiger hin.

#14 Captain Marvel

So kurz vor Endgame nochmal eine Originstory für einen so wichtigen Charakter zu integrieren war sicherlich keine einfache Aufgabe, aber das kann keine Ausrede für diesen Film sein. Für mich hat Captain Marvel nicht funktioniert. Der finanzielle Erfolg ist grandios, qualitativ war es Captain Marvel nicht. Zum einen lag es überraschenderweise an Brie Larson, die super steif und angespannt wirkte. Klar hat sie marveltypisch viele witzige Stellen im Film, aber es fühlte sich nie an, ob sie so richtig Spaß an der Rolle hätte. Brie Larson ist eine tolle Schauspielerin und der Erfolg sei ihr gegönnt, aber den Druck konnte man ihr sichtlich ansehen.

Die besten Momente im Film gibt die starke Kombination aus Brie Larson und Sam Jackson her, die nun bereits 4x zusammen gedreht haben auch Lashana Lynch als Captain Marvels beste Freundin hat für mich funktioniert. Was wiederum nicht so gut klappte waren zum einen die Actionszenen, die bis auf eine, relativ zu Beginn des Films, in einer Bahn leider nicht sonderlich gut waren und zum anderen der wirklich erzwungene Feminismus. Im Internet trollen viele, die jeden Film hassen, wenn es starke Frauenrollen gibt und haben versucht Captain Marvel schon abzustrafen, bevor der Film überhaupt in den Kinos startete.

Wovon ich aber rede ist eine bewusste Agenda, die so on the nose ist, dass es absolut awkward im Film rüberkommt. Von krampfigen Dialogen bishin zu einer Aktionszene zum Schluss, die dann tatsächlich mit „No Doubt – I’m just a girl“ untermalt ist, dann fasst man sich eher an den Kopf, statt mit voller Inbrunst zu feiern, was da passiert. Ein wenig Subtilität hätte dem Drehbuch gut getan. Alles in Allem ist Captain Marvel einer der schwächeren Comic-Verfilmungen der letzten Jahre und sehr forgettable.

#13 47 Meters Down 2: Uncaged

Wie der Titel bereits andeutet handelt es sich hierbei um die Fortsetzung des zumindest finanziell erfolgreichen 2017er 47 Meters Down, damals noch mit „This is Us“-Star Mandy Moore in der Hauptrolle. Inhaltlich enttäuschte mich der Haihorror aber auf ganzer Linie, er war handwerklich weder so gut wie The Shallows, noch so dumm-spaßig unterhaltsam wie The Meg. Dennoch hat der Film sein Budget mehrfach wieder eingespielt und die Produktion einer Fortsetzung gerechtfertigt.

47 Meters Down 2: Uncaged macht definitiv ein paar Sachen besser und die gleichgebliebenen Macher hinter der Kamera lernten aus ihren Fehlern. So wirkt der Film mit höherem Budget definitiv hochwertiger, die Haimodelle sind solide designt, es ist auch unterhaltsamer einen größeren Cast zu haben, statt nur die 2 Figuren wie im ersten Teil. Ich habe mich gefreut Sophie Nelisse wiederzusehen, die ich in Die Taschendiebin schon sehr schätzte und 2014 in meiner Topliste hatte. Auch die Location mit dieser Ausgrabungsstätte unter Wasser in einer Höhle war eine gute Idee, die den Film aufwertete.

Der Film lässt sich zu Beginn ganz schön viel Zeit bis es überhaupt ans Eingemachte geht. Statt in einem 90 Minuten Film schnell auf den Punkt zu kommen, muss man fast ein Drittel des Films warten und sich mit einem für die restliche Handlung vollkommen irrelevanten Klischeeplot über gemobbte Außenseiter in der Schule und Patchwork-Schwestern, die sich nicht grün sind, rumschlagen. Der Mittelteil von 47 Meters Down 2: Uncaged ist nicht herausragend aber sicherlich trotz sich wiederholenden Elementen die stärkste Phase, doch das Finale reißt dann wieder einiges ein. Nicht nur ist es repetitiv, es wirkt in seinem plötzlichen Tempowechsel und die Art wie es inszeniert ist eine Spur zu abwegig. 47 Meters Down 2: Uncaged ist nicht absoluter Müll, aber das vorhandene Potential wird nie völlig ausgeschöpft und ein anderer Film in meiner Topliste zeigt, dass man Tierhorror im Jahr 2019 deutlich runder inszenieren kann.

#12 Belleville Cop

Ist der Belleville Cop die französische Antwort auf Eddie Murphys Beverly Hills Cop? Vielleicht nicht die direkte Antwort, aber zumindest ein nicht sonderlich schmeichelhafter Versuch die Kultfilme zu kopieren. Ein liebloses Drehbuch mit allerhand doofen Einfällen kann auch nicht durch Omar Sys überspringendem Charme gerettet werden. Diesen Film hat man nicht gebraucht und bei den häufig so guten Filmen des französischen Kinos, bleibt man hier deutlich hinter den Möglichkeiten. Dann warte ich doch lieber auf den bestätigten 4. Teil mit Eddie Murphy.

#11 X-Men: Dark Phoenix

Ach, liebes X-Men Franchise. Unsere Hassliebe findet hier wohl vorläufig nach vielen Filmen, mit Ausreißern zu den besten Superheldenfilmen auf der einen, und zu den schlechtesten Comicfilmen auf der anderen Seite, zu einem Ende. Das Franchise war immer Opfer schwankender Drehbuchqualität und einer fehlenden Gesamtvision, so dass vor allem die Zeitlinien unfassbar unsinnig und kompliziert wurden, man innerhalb der Serie Zeitlinien neu startete, aber teils an den etablierten Cast-Mitgliedern festhielt. So hat man zwischendurch mit Erste Entscheidung auf allen Posten talentierte Leute ins Boot geholt und die Reihe zu alter Stärke geführt, nur um sie dann in den folgenden Jahren mit dem Arsch einzureißen.

Dark Phoenix stellt jetzt nicht nur das Ende der neuen Reihe dar, sondern ist auch der zweite Versuch, die bekannte Jean Grey Geschichte für die Leinwand zu adaptieren und wie auch schon bei Der letzte Widerstand gelingt das hier nur mittelmäßig. Simon Kinberg, der schon damals das Drehbuch schrieb, durfte dieses Mal sogar direkt die Regie dazu führen. Der tolle Cast rund um Fassbender und McAvoy schaffen es immer irgendwie für mich, die Filme nie gänzlich scheiße zu finden und X-Men: Dark Phoenix ist auch kein komplett Ausfall, aber es ist auch kein Wunder, dass der Film einer der größten finanziellen Flops des Jahres ist.

Die reingequetschten Antagonisten rund um die tolle Jessica Chastain sind furchtbar belanglos und bleiben blass, die Jungdarsteller werden wie immer kaum genutzt und sind nur Beiwerk für die Veteranen. Diese Veteranen überzeugen natürlich, spielen aber auch immer die gleichen Tropes wie in den letzten 3 X-Men Filmen. Wenn ich zählen müsste wie oft ich Magnetos „Betrayal“ schon gesehen habe, dann reichten beide Hände nicht.

Zu Gute halten möchte ich die ein-zwei starken Actionszenen und die Eröffnungssequenz, die mir optisch und inszenatorisch gut gefallen haben. Aus Angst zu nah am Captain Marvel Finale zu sein, gab es noch massig Nachdrehs, die das Ende umgeschrieben haben und ich muss sagen, dass mir die Zugsequenz echt gefallen hat und trotzdem geht so ein X-Men Film vorbei und lässt mich kalt. Auch wenn ich dem Talent des Casts hinterher weine, bin ich froh, dass die X-Men so wie wir sie jetzt kennen vorbei sind und wir in ein paar Jahren unter Disneys Aufsicht wohl endlich wieder zu alter Stärke zurückkehren.

#10 Was Männer wollen

Ein geschlechtertauschendes Remake von Was Frauen wollen mit Taraji P. Henson statt Mel Gibson. That’s basically it. Auf jeden witzigen und coolen Moment im Film, folgen fünf schwach geschriebene und fremdschämige Szenen, die den Film noch belangloser machen als das Original. Klar, die Idee hat schon einen gewissen Reiz, weil sich jeder in verschiedenen Lebenslagen schon mal gewünscht hat in den Kopf des Gegenübers zu schauen.

Doch wie üblich bei dieser Art Komödien von der Stange, schreibt sich das Drehbuch quasi von selbst. Rollenklischees und Vorurteile über das zu zeigende Objekt greifen durch den „HaHa-das-kenne-ich-von-PersonX“-Faktor unweigerlich einfache Lacher ab ohne dabei sonderlich pointiert geschrieben zu sein. Nur beim Tippen dieses Satzes fallen mir schon fünf Szenen für einen solchen Film ein, die zwar lazy sind, aber ihre Lacher bekommen würden.

Nicht jede Komödie muss ein Meisterwerk sein, aber zumindest wünschenswert wäre es, wenn man das Verlangen verspürte, diesen Film in naher Zukunft erneut zu sehen und dieses Kunststück gelingt Was Männer wollen definitiv nicht.

#9 Gemini Man

Will will es nochmal wissen. Lange ist es her, als wir gleich 4 Filmprojekte von Megastar Will Smith innerhalb von 12 Monaten im Kino zu sehen bekamen. Bis zum langersehnten Bad Boys 3 im Frühjahr 2020 sind es noch ein paar Wochen, doch um uns die Wartezeit zu verkürzen, gab es dieses Jahr alle paar Monate ein neuer Blockbuster. Den Anfang machte Disneys Aladdin Realverfilmung, die entgegen der ersten Befürchtungen, vor allem durch Will Smiths Genie viel besser wurde als erwartet. Mit mehr als einer Milliarde $, war Aladdin vor allem auch finanziell überragend.

Im Dezember pünktlich zu Weihnachten kann man Will Smith dann noch im Animationsfilm Spione Undercover sehen, doch bis dahin sollte vor allem ein Film die Leute bei Laune halten: Gemini Man. Das neueste Prestigeprojekt vom visionären Regisseur Ang Lee, der seinen Drang, den technischen Fortschritt seiner Filme immer voranzutreiben auch hier wieder nicht zurückhalten konnte. Diese Mal kommuniziert der Film in seiner Marketingkampage vor allem ein Gimmick: einen kompletten verjüngten, CGI Will Smith zu haben, der seiner Vorlage gegenübergestellt wird.

Ich hätte mir mehr gewünscht. Allen voran ein gutes Drehbuch, das nicht absolute Standardkost ist und ich nicht nur allein an Hand des Trailers komplett entschlüsseln kann, sowie so ähnlich bereits ein dutzend Mal gesehen habe. Ja, die Idee und Umsetzung des jüngeren Will Smith ist gut, aber natürlich nicht perfekt. Man sieht zu jedem Zeitpunkt, dass es sich um Effekte aus der Dose handelt, die für einen uncanny Effekt sorgen. Die höhere Framerate des Films, kann man nur in ganz wenigen, ausgewählten Kinos überhaupt erleben und was bleibt dann noch übrig? Hohe Kosten für Will Smith in gleich zwei Hauptrollen und Effekte, sowie ein durchschnittliches Drehbuch.

Da wundert das Versagen an den Kinokassen kaum. Gemini Man hat gerade zu Beginn paar coole Action-Sequenzen, gerade die Verfolgungsjagd sprühte vor kreativen Ideen, anschließend kommt da aber nicht mehr viel und die Luft ist raus. Einen Platz unter den Flop15 des Jahres ist für dieses One-Trick-Pony gerechtfertigt.

#8 Angel Has Fallen

Dass aus Olympus has Fallen mal eine Trilogie entspringen würde, hat so 2013 wohl kaum jemand auf dem Schirm gehabt. Während die Leute hinter der Kamera seit jenem Original wechseln, halten sich Hauptdarsteller Gerard Butler und seine Nebendarsteller wie Morgan Freeman hartnäckig. Die ersten beiden Filme sind patriotischer Blödsinn, der dumm und zuweilen arg fragwürdig ist, aber irgendwo auch ein wenig Spaß bringt und mit harten Actionsequenzen zu unterhalten wusste. Ich würde die Filme niemals als gut bezeichnen, aber wenn sie im TV laufen, bleibe ich für gewöhnlich dort hängen. Angel has Fallen wird der erste Ableger dieser Reihe sein, bei dem das nicht mehr zutrifft.

Das Drehbuch bedient sich wenig überraschend an bereits erprobten Konzepten und traut sich wenig Neues und die Action ist leider furchtbar. Eigentlich fängt Angel has Fallen ganz solide an, eine nette Eröffnungsszene mit Egoshooter-Sequenzen und ein Drohnenangriff, der dann schon das Highlight des gesamten Films darstellt. Danach folgen ein langweiliger, sehr vorhersehbarer Plot und die Action wird so verschnitten und grottig inszeniert, so dass man beispielsweise in einer Szene im Auto absolut NICHTS mehr erkennt und dem Geschehen auf der Leinwand folgen kann. Neuzugang Nick Nolte als kautziger Vater von Butlers Figur kann zwischendurch zwar das Script aufwerten, aber nicht retten. Für mich war Angel has Fallen letztlich der schwächste Teil der Reihe.

#7 Es – Kapitel 2

Es Kapitel 1 ist nicht nur mit weit mehr als 700 Millionen Dollar der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten, ich fand ihn auch so gut, dass ich ihn 2017 in meiner Topliste des Jahres aufnahm. Er war witzig, er war gruselig, sah gut aus und hatte einen sehr guten Cast an talentierten Jungdarstellern. Vor allem Sophia Lillis als Beverly und Bill Skarsgard als Pennywise haben mir besonders gut gefallen. Regisseur Andres Muschietti hat hier ganze Arbeit geleistet und mit Kapitel 1 ganz klar die TV-Versionen mit Tim Curry locker in den Schatten gestellt.

Nun galt es aber noch den zweiten Teil der Stephen King Geschichte zu verfilmen und das galt bislang als viel schwieriger. Es ist schlicht weg auch der schlechtere Part der Story. Wieder einmal konnte Muschetti einen hochkarätigen Cast um sich scharen. Mit dabei sind unter anderem James McAvoy, Jessica Chastain und Bill Hader, die mit ihrer schauspielerischen Klasse jeden Stoff aufwerten. So auch dieses Script, das mich leider abseits davon kalt gelassen hat. Die erste halbe Stunde war ich noch angetan vom Film, aber mit jeder zusätzlichen Minute stieg Langeweile in mir auf. Es 2 ging mir seinen gesplitteten und repetitiven Handlungssträngen auf die Nüsse und die Schockmomente wirkten abgenutzt und mündeten in einem schwachen Finale.

Das Gefühl, die Geschichte so zu weiten Teilen bereits im ersten Film gesehen zu haben, enttäuschte mich. Es Kapitel 2 ist kein furchtbarer Film, aber für mich persönlich wohl die größte Enttäuschung des Filmjahres gewesen und damit verdient bei den Lowlights.

#6 Willkommen in Marwen

Steve Carell ist ein talentierter Schauspieler, der uns spätestens mit seiner oscarnominierten Performance in Foxcatcher von seinem dramatischen Talent überzeugte. Seitdem hat man das Gefühl der eigentlich für seine Comedyrollen bekannte Schauspieler (u.a. The Office US) hat Blut geleckt und ist seit jeher auf der Jagd nach der nächsten Oscar-Nominierung. Kein Wunder also, dass er bei Willkommen in Marwen von Regie-Altmeister Robert Zemeckis (Back to the Future) anheuerte, der auf dem Papier bereits nach Oscar klang.

Leider war das Endprodukt für mich letztlich nur eine Qual, die statt dramatischen Noten, bei denen ich für die Beteiligten mitfühlte nur irgendwie in einen Ekel verfiel. Dieser emotionale Kern im Inneren der Geschichte konnte nie punkten, weil ich Steve Carells Charakter so weird fand. Ein merkwürdiger Stalkertyp, der persönlichen Grenzen überschreitet und eigentlich wirklich einen Nachbarn darstellt, den jeder meiden würde und das meiner Meinung nach völlig zu recht. Robert Zemeckis gelingt hier zwar vor allem stilistisch recht einzigartiger Film, der aber mit seinen Fetischpuppen und merkwürdigen Figuren nie den richtigen Ton trifft.

#5 Men in Black: International

Men in Black: International war nicht nur an den Kinokassen einer der größten Flops des Jahres, sondern auch inhaltlich völlig belanglos. Bereits das erste Trailermaterial des Films ließ wenig Gutes vermuten und mit ziemlicher Sicherheit konnte man da schon sagen, dass es F. Gary Gray, der zuvor Fast & Furious 8 drehte, nicht gelingen wird, dieses einst erfolgreiche Franchise wiederzubeleben.

Am wenigsten lag das überraschender Weise am fehlenden Duo Will Smith und Tommy Lee Jones, die natürlich immer die ikonischen Aushängeschilder der Reihe bleiben werden, denn es gab wohl keinen besseren Zeitpunkt und keine klügere Wahl für die „Neuen“ als Thor himself, Chris Hemsworth, und Valkyrie Tessa Thompson, die bereits in Thor 3 zusammen glänzten. Beide sind talentierte Schauspieler die vor allem das nötige Charisma besitzen für diese Art Film. Vor allem Thompson spielte stark auf.

Doch das Drehbuch war zu generisch und einfallslos, die Effekte stellenweise trotz des Budgets grottig und eigentlich wirkte alles nur wie aus der Mottenkiste der Ursprünge. Es wäre nicht Hollywood, wenn nicht Irgendwann doch die beiden Altstars zurückkehren müssten, um einen letzten Versuch zu starten, den Karren nochmal zwangsläufig aus dem Dreck zu ziehen. Hoffentlich mit einem besseren Drehbuch.

#4 Polaroid

Polaroid ist die auf 90 Minuten aufgeblähte Version eines Kurzfilms des Regisseurs Lars Klevberg aus dem Jahre 2015. Das ist ein gängiges Verfahren in der Filmbranche und durchaus nachvollziehbar. Polaroid reiht sich damit hinter einigen bekannten Filmen dieser Art ein wie Saw oder Lights Out.

Leider tragen manche Ideen keinen kompletten Film, weil das Drehbuch nicht in seiner Qualität skalierte. Kein Jahr vergeht ohne einen lieblosen Horrorfilm von der Stange in meiner Flopliste und 2019 stellt da keine Ausnahme dar. Maximal mittelmäßiges Schauspiel gepaart mit den langweiligsten Klischees ergeben ein gewaltiges, zu dunkles Snoozefest. Kurioserweise gelang Regisseur Klevberg in der zweiten Jahreshälfte mit Childs Play, dem Reboot zu Chucky die Mörderpuppe, ein um Welten besserer Film, der am Ende diese Gurke hier weitestgehend vergessen macht.

#3 Hellboy – Call of Darkness

Absolut furchtbarer Film, der zwar mit einem guten Hellboy und einer 18er Freigabe ein paar Argumente auf der Habenseite hat, jedoch mit allem anderen krass ins Klo greift. David Harbour macht einen zu meiner Überraschung guten Job als Hellboy, kommt aber keineswegs an Perlman ran, der diese Rolle deutlich ikonischer porträtierte. Neben einer schwachen Geschichte, Nebenfiguren und nur wenigen Highlights, gab es auch reichlich Humor der nicht zündete. Und erst die Enttäuschung, wenn man feststellen muss, dass die coolsten Shots aus dem Trailer keine Relevanz für den Film hatten, weil es sich nur um Visionen handelte, würg.

Eines der wenigen Highlights für mich waren die paar Minuten mit Babayaga, die einfach fantastisch eklig aussah. Dagegen war die Antagonistin Nemue, gespielt von Milla Jovovich, ein totaler Reinfall. Es tut mir leid liebe Milla, aber Schauspielen ist nicht so deins. Es ist mir persönlich ein Rätsel, warum man eine Hauptrolle mit ihr besetzen sollte. Klar, wenn man Paul W.S. Anderson heißt und mit ihr verheiratet ist, dann inszeniert man schon mal fix 6 Resident Evil Filme, 3 Musketiere und den kommenden Monster Hunter Film mit ihr, aber jeder andere Regisseur sollte es lassen. Das Finale war dann auch nur noch Müll und Hellboy: Call of Darkness ein kompletter Reinfall und einer der miesesten Filme des Jahres.

#2 Robin Hood

Was für eine Ausgeburt der Hölle. Obwohl der Film mit Taron Egerton in der Hauptrolle bereits im Januar bei uns startete, war ich mir damals schon zu 99% sicher, dass wir ihn am Jahresende auf meiner Flop-Liste wiedersehen werden. Das ist eines dieser mysteriösen Projekte, die wie in diesem Fall von Lionsgate per Greenlight durchgewunken werden und wirre Konzeptideen mit viel zu viel Geld kombinieren. Vor allem sind das auch Projekte nach denen keiner gefragt hat und die dieselben Fehler machen wie viele vor ihnen und trotzdem rennen sie offenen Auges in ihr Verderben.

Ganz ehrlich Hollywood: hört auf mit euren König Arthurs und Robin Hood Interpretationen. Das Ding ist durch. Die Geschichten sind entweder schon mit passablen Filmen abgedeckt oder es wurde sich bereits so häufig die Finger daran verbrannt. Jeder kennt die Geschichten. Sie locken niemanden mehr hinter dem Ofen vor, JA – auch wenn ihr Pfeil-Miniguns in einen Robin Hood Film packt, LOL! Eigentlich verheizen sie bei diesen Filmen nur reihenweise solide Darsteller, die mir letztlich nur leid tun. Sie nehmen solche Rollen an, weil ein gewisses Level an Prestige damit verbunden ist und sie ihren Stempel aufdrücken wollen, doch letztlich geht der Schuss nach hinten los. Taron Egerton hatte glücklicherweise noch Rocketman in diesem Jahr und konnte als Elton John brillieren und kann somit einfach so tun als ob es diesen Film hier niemals gab.

#1 Cats

Dieser Film ist die reinste Catastrophe. I’m not kitten you. Es ist schon mutig in einem so umsatzstarken Monat wie dem Dezember zur Weihnachtszeit gegen eine Marke wie Star Wars oder einem Kassenschlager wie Jumanji 2 ins Rennen zu gehen. Das dann aber auch noch mit so einer clawfulen Ausgeburt aus der Katzenhölle zu tun, grenzt schon fast an einer arroganten Cattitude. Cats gehört zwar zu den erfolgreichsten Musicals der Welt, doch beim Ansehen dieses Werkes, blieb mir regelmäßig der Haarballen vor Schreck im Halse stecken. Selbst die Teilnahme von namenhaften und talentierten Meowsicians wie Taylor Swift, Jennifer Hudson oder Jason Derulo konnten nur für wenige pawsitive Highlights sorgen. Angetrunken mit Freunden und 9 Leben im Gepäck ist wohl der purrfecte Weg, um diese 110 Minuten erneut durchzustehen.

Das CGI und die Looks – furchtbar

Die ständig wechselnden Größenverhältnisse und Maßstäbe – clawful

Die unfassbare Asynchronität in der deutschen Version – fur real, was war das?

Das Overacting und diese miesen Charaktere – Cathartische Wirkung, wenn man 110 Mins durchhält

Diese unfassbar dummen Katzennamen – furgettable

Die Songs bis auf wenige Ausnahmen – in-fur-ior zu anderen Mewsicals

Cats wollte ikonische Szenen wie Catrick Swayze in Dirty Dancing schaffen oder uns mit langlebiger Musik wie Paw McCartney bei Laune halten. Doch statt eines Geschenks zu Weihnachten 2019 hat uns Santa Claws dieses Jahr diese filmische Rute geschenkt. Es war der letzte Release des Jahres für mich und er hat es in Windeseile auf die #1 meiner Flopliste 2019 geschafft.

Pawer-Ranking „Traumata durch Filme mit Katzen“:

#3 Susi & Strolch (1955), Siamkatzen-Szene als junger Bub

#2 Felidae (1994) als junger Bub

#1 Cats (2019) mit 30

Avengers: Endgame | Kritik / Review

Avengers: Endgame

Endlich ist es soweit: eine Ära findet nach 11 Jahren und 22 Filmen ihr Ende und Marvels Cinematic Universe kommt zum Schluss ihrer offiziell dritten Phase. Iron Man aus dem Jahr 2008 gilt als der Anfang dieser langlebigen Filmreihe und bot mit Robert Downey Jr. (Zodiac) das perfekte Casting durch Sarah Finn, die im Übrigen für das Casting aller 22 Filme verantwortlich war. Und sicherlich gab es in den letzten Jahren viele Personalentscheidungen, die irgendwo auf der Hand lagen und letztlich gerade sehr begehrte und angesagte Schauspieler beinhalteten, aber vor allem zu Beginn war die Idee Robert Downey Jr. zu casten mehr als nur mutig.

Er galt zwar als talentiert, kam aber aus dem Knast, hatte Drogenprobleme und galt eher als Persona non grata in Hollywood. Recht verständlich, dass sich die großen Entscheider im Hintergrund zunächst schwer taten mit dieser möglichen Verpflichtung. Doch Downey Jr. überzeugte nicht nur die Kritiker innerhalb des Unternehmens, sondern sollte sich auch beim Publikum als perfekte Wahl herausstellen und gilt genreübergreifend als eine der genialsten Castings in der jüngeren Filmgeschichte.

Zusätzlich lieferte Jon Favreau, der dieses Jahr mit Disneys König der Löwen Remake das Box-Office erklimmen wird, mit Iron Man direkt zu Beginn einen der besten Beiträge zum 22teiligen MCU ab und ebnete diesem gigantischen Genre „Superhelden Filme“ den Weg, das im darauffolgenden Jahrzehnt zum beliebtesten und erfolgreichsten Genre weiterentwickelte. Mit einer so großen und (manchmal zu) leidenschaftlichen Fanbase, die sich mit nur wenigen IPs wie Star Wars messen lassen muss.

Kevin Feige, Anthony & Joe Russo

Als im Jahr 2012 Joss Whedons The Avengers in die Kinos kam, war er mit gerade einmal 6 Superhelden bereits das ambitionierteste Crossover der filmischen Comic-Geschichte und man dachte nicht, dass noch mehr gehen würde. Unvorstellbar, dass wir bereits 7 Jahre später von mehr als 40 Superhelden in einem Film sprechen und der Film dennoch funktioniert. Großen Anteil daran haben vor allem Kevin Feige und die Russo Brothers.

Feige, weil er das Mastermind hinter dem MCU ist. Er ist der Supervisor, der die Roadmap für dieses gigantische Unterfangen hatte; welche Helden dabei sein sollten, wer wann seinen Film bekommt, wie man die einzelnen Geschichten möglichst stimmig verknüpft und letztlich eine 22 Filme umspannende Geschichte konstruiert, die jedem Helden sein individuelles Spotlight lässt und am Ende doch die Stakes so hochsetzt, so dass man als Zuschauer am Ball bleibt und investiert ist in die Charaktere und ihren Geschichten.

Die Russo Brothers hingegen kamen erst die letzten Jahre ins Spiel und haben nicht nur mit Captain America: The Winter Soldier, Captain America: Civil War, Avengers: Infinity War und nun Avengers: Endgame einige der insgesamt besten Filme der Reihe geschaffen, sondern auch das gesamte Genre auf ein neues Level gehoben. Sie haben sich mit ihrer Detailverliebtheit, Liebe zum Genre und den Fans unsterblich für viele gemacht und ich bin so verdammt gespannt, was für Projekte sie in Zukunft umsetzen. Sie selbst lieben beispielsweise die Fantastic Four und wenn nach drei eher schlechten Versuchen endlich die Russo Brothers es versuchen dürften, glaube ich fest daran, dass sie diesen Fluch brechen. Es gab keine bessere Wahl für Infinity War und Endgame als diese Beiden.

Doch genug Geplänkel, kommen wir zum Eingemachten: Avengers: Endgame.

Storyanriss:

Thanos (Josh Brolin) hat also tatsächlich Wort gehalten, seinen Plan in die Tat umgesetzt und die Hälfte allen Lebens im Universum ausgelöscht. Die Avengers? Machtlos. Iron Man (Robert Downey Jr.) und Nebula (Karen Gillan) sitzen auf dem Planeten Titan fest, während auf der Erde absolutes Chaos herrscht. Doch dann finden Captain America (Chris Evans) und die anderen überlebenden Helden auf der Erde heraus, dass Nick Fury (Samuel L. Jackson) vor den verheerenden Ereignissen gerade noch ein Notsignal absetzen konnte, um Verstärkung auf den Plan zu rufen. Die Superhelden-Gemeinschaft bekommt mit Captain Marvel (Brie Larson) kurzerhand tatkräftige Unterstützung im Kampf gegen ihren vermeintlich übermächtigen Widersacher.

Fazit zu Avengers: Endgame (spoilerfrei):

Bei meinem ersten Kinobesuch hat mich die recht ungewohnte Struktur ein wenig kalt erwischt. Infinity War war ein reines zweieinhalb Stunden Action-Fest mit vielen Schauwerten und einem starken Pacing. Endgame hingegen setzte zwar wenig überraschend an den dramatischen Ereignissen des Vorgängers an, aber mit einem relativ langsamen ersten Akt, der uns zeigt wie unsere Helden die Geschehnisse jeder für sich verarbeiten. Ich fand es nicht schlecht, aber mein Mindset war beim ersten Mal wohl einfach noch zu sehr auf die Action gepolt und dementsprechend fast gelangweilt. Beim zweiten Anschauen wiederum, ist mir dieser Part, wohlwissend was mich erwartet, gar nicht mehr unangenehm gewesen. Ich konnte es mehr genießen. Generell hat Endgame im Vergleich zu sämtlichen Marvel-Filmen wohl anteilig die wenigste Action zu bieten.

Der zweite und dritte Akt jedoch hatte mich von Beginn an. Das lag zum einen daran, dass sowohl die witzigen als auch emotionalen Momente fast immer einen Nerv trafen und zum anderen am Drehbuch, das meiner Meinung nach häufig mit den Erwartungen vorab als auch während des Films brach. Für einen Film aus dem MCU ist es schon sehr ungewöhnlich 3h lang relativ unvorhersehbar zu sein und vor allem dann auch noch zu funktionieren. Es gab im gesamten Film eigentlich nur eine Szene, die ich wirklich furchtbar fand, was meinen Gesamteindruck aber nicht wirklich schmälert.

Das große Finale hatte dann alles zu bieten. Starke Action fürs Auge und emotionale Höhepunkte, die mir mehr als einmal Gänsehaut bereiteten. Eventuell hatte ich auch hier Wasser unter meiner Taucherbrille und dabei bin ich nicht mal so sehr verknüpft mit diesen Figuren, wie es wirkliche Hardcore-Fans der Comics sind. Nichtsdestotrotz bekamen mich diese Szenen, weil sie so perfekt inszeniert waren. Auf die Details werde ich im Spoilerteil eingehen, aber Endgame, den Russo Brüdern und Kevin Feige gelingt dieses Crossover der Superlative mit Bravour. Die Charaktere und die Zuschauer bekommen ihren würdigen Abschluss und einen der besten Filme des MCUs jemals. Danke.

SPOILERFazit zu Avengers: Endgame:

Es gab direkt zu Beginn so viele interessante Ideen mit den Auswirkungen des Snaps umzugehen. Scott Lang verpasste wie seine Tochter alleine Erwachsen werden musste und stellt fest, dass er selbst als tot gilt. Hawkeye begibt sich nach dem Verlust seiner Familie aus Schmerz auf einen Rachefeldzug und tötet Kriminelle ohne Schuldgefühle. Thor, der sich die größten Vorwürfe macht, seine Chance in Infinity War nicht nutzte um die Katastrophe zu verhindern. Wenn er doch nur auf den Kopf gezielt hätte mit seinem Sturmbrecher.

Und dann gab es anschließend gleich die nächste Überraschung: FarmerJoe Thanos wird nach nur 10 Minuten im Film getötet von Thor, der sich dieses Mal keinen Fehler erlaubt und als sei das nicht genug, hat Thanos die Infinity Stones zuvor vernichtet.

Im zweiten Akt entwickeln die schlausten Köpfe des MCUs daher einen neuen Plan: Zeitreise durch die Quantenebene zu Zeitpunkten in der Vergangenheit, wo die Infinity Steine noch nicht in Thanos Händen waren. Auch hier habe ich nicht mit der Art und Weise dieses Lösungsansatzes gerechnet und war umso positiver überrascht diese kleine Nostalgietour im Rahmen des Time-Heist durch einige der Schlüsselmomente des MCUs wieder zu erleben mit kleinen alternativen Kirschen auf der Marvel-Torte.

Mal sind es Verweise zu bekannten, alternativen Comic-Arcs, wenn sich beispielsweise Captain America plötzlich als Mitglied von Hydra ausgibt. Ein anderes Mal werden bekannte Charaktere früherer Filme besucht, wenn Steve Rogers Peggy Carter, seine große Liebe, wiedersieht oder Tony Stark seinen in der Gegenwart bereits toten Vater kurz vor seiner eigenen Geburt trifft und sich beide Halt und Ratschläge geben und emotional tiefer verbunden sind, als zu Lebzeiten.

Einzig allein die Szene auf Vormir, in der Hawkeye und Black Widow für den Soul Stone bereit sind ihr Leben zu geben, hat mich tierisch gestört. Nicht der Ausgang der Szene, aber die Inszenierung. Dass sich letztlich derjenige opfert, der eigentlich nicht bestimmt wurde, liegt bei einer solchen Szene auf der Hand, doch wie man das gelöst hat, war so billig. Mich wunderte es sehr so eine Szene in diesem sonst so guten Film zu sehen. Es war einfach nur lachhaft wie sich Hawkeye und Natasha dort abwechselnd zwölfmal K.O. schlagen, tasern, mit Explosionspfeilen wegsprengen am Hang der Klippe und dann zu guter Letzt beide riskieren zu sterben und die ganze Mission zu gefährden, weil sie da am seidenen Faden am Abgrund hängen. Für mein Empfinden war das zu übertrieben und ich konnte diesen eigentlich dramatischen Moment nicht wertschätzen, weil ich Kopf schüttelnd auf die Leinwand starrte. Manchmal ist weniger mehr.

So geschehen dann im großen Finale. Da folgten dann wirklich herausragender Moment auf Moment. Zum Beispiel als sich Steve Rogers als finally würdig erweist und Thors Hammer kontrollieren kann – Gänsehautmoment für den ganzen Kinosaal. Auch als alle Helden durch die Portale zur Hilfe kommen, denn obwohl man das schon vor Endgame so hat kommen sehen UND es im Film 15 Minuten zuvor quasi bereits etabliert wurde, hat mich das dann doch unerwartet getroffen.

Weitere Highlights im Endkampf waren Wandas Abrechnung mit Thanos, die Reunion von Peter Parker und seinem Mentor Tony Stark, die Andeutung der A-Force, den all-female Avengers, der Moment als Captain America endlich den berühmten Ausspruch „Avengers, assemble!“ nutzt, Dr. Strange Tony deutlich macht, dass das die eine Variante aus 14.000605 ist, die zum Sieg führt und er sich für die Menschheit opfern muss und natürlich, wenn Tony Stark den Infinity Gauntlet benutzt um Thanos und seine Armee zu besiegen und die Worte „Ich bin Iron Man“ spricht, die er am Ende des ersten „Iron Man„-Films sagte und das MCU vor 11 Jahren einläutete.

Diese Heldentat kam leider nicht ohne Opfer und so trifft uns der Tod Tony Starks, der als einziger in dieser Katastrophe mit seiner Frau und Tochter etwas gewonnen hat, mitten ins Herz. Wenn Pepper ihrem Mann versichert, dass er nun beruhigt für immer Einschlafen kann und sie es ohne ihn schaffen werden, verlässt uns DIE Identifikationsfigur dieser Marvel-Phase und kein Auge bleibt trocken.

Die Beerdigung wurde auch einfach unfassbar schön inszeniert und zeigt uns seine engsten Weggefährten wie Happy, gespielt von John Favreau, dem Regisseur des ersten Iron Man Films, der Tonys Tochter Cheese Burger verspricht, wie ihr Vater sie im ersten Teil selbst geliebt hat oder selbst Harley Keener, den kleinen Jungen aus Iron Man 3 sieht man nach all den Jahren nochmal wieder.

Doch damit noch nicht genug, auch für Captain America schließt sich der Kreis auf so wunderschöne Art und Weise. Nicht nur beantworten die Russo Brothers die Frage, welcher der beiden gängigsten Varianten der Comics, also ob Bucky oder Falcon in die Fußstapfen des Captains treten sollen, sondern auch bekommt Steve Rogers die Chance eines erfüllten Lebens mit der Liebe seines Lebens Agent Carter. Für mich persönlich hat das super viel bedeutet und war nicht nur ein toller Abschluss des Films, sondern auch für diese Charaktere. Vor allem wenn man wie ich die Serie Agent Carter mochte, die nach 2 Jahren trotz guter Kritiken aufgrund weniger Zuschauer beendet wurde, gab es so doch noch das versöhnliche Ende und Wiedersehen mit Carter.

Auf dem Papier ist Avengers: Endgame eine unmögliche Aufgabe gewesen und dennoch haben es alle Beteiligten vor sowie hinter der Kamera gemeistert. Die knapp 1.2 Milliarden Dollar, die der Film bereits in den ersten 5 Tagen einspielte, hat er meiner Meinung nach verdient. Die 22 Filme und 11 Jahre wurden mit einem würdigen Ende abgeschlossen. Ich habe alles bekommen, was ich mir erhofft habe. Ich bin gespannt ob Star Wars Episode 9 dieses Kunststück am Jahresende auch gelingt.