The Imitation Game | Kritik / Review (Oscars 2015)

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Bei The Imitation Game handelt es sich um die Verfilmung der wahren Geschichte rund um das britische Genie Alan Turing, der nicht nur als Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker Anerkennung bekam, sondern vor allem, wie erst vor wenigen Jahren bekannt wurde, durch das Knacken der deutschen Verschlüsselungsmaschine Enigma den Zweiten Weltkrieg maßgeblich beinflusste und einen großen Beitrag zum Sieg der Alliierten beitrug.

Niemand Geringeres als Benedict Cumberbatch, den die meisten unter anderem aus 12 Years a Slave (Kritik hier) oder Sherlock kennen dürften, verkörpert Alan Turing. Als Co-Stars konnten Keira Knightley (Can a Song save your Life? – Kritik hier) und Charles Dance (Game of Thrones) verpflichtet werden. Bereits vor dem deutschen Kinostart wurde Morten Tyldums (Headhunters) neuster Film The Imitation Game für 8 Oscars nominiert und gilt damit als einer der aussichtsreichsten Teilnehmer des Jahres.

Storyanriss:

Nach einer unglücklichen Jugend beginnt der brillante Mathematiker Alan Turing (Benedict Cumberbatch) während seines Studiums an der Cambridge-Universität, sein volles Potenzial zu entfalten. Schnell gehört er zu den führenden Denkern des Landes, besonders was seine Theorien zu Rechenmaschinen angeht. Genau diese machen auch den britischen Geheimdienst auf das Genie aufmerksam. Alan wird zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Mitglied einer geheimen Gruppe. Ihre Aufgabe: die Kommunikation der Deutschen entschlüsseln. Mit Hilfe von Joan Clarke (Keira Knightley) und Hugh Alexander (Matthew Goode) und unter der Aufsicht von Stewart Menzies (Mark Strong) sowie Commander Denniston (Charles Dance) versucht Alan, den Verschlüsselungsapparat Enigma zu knacken, um an kriegsentscheidende Informationen zu kommen.

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Manchmal sind es die Menschen von denen man es sich am wenigsten vorstellen kann, die etwas leisten, was bis dahin unvorstellbar war.

Fazit:

The Imitation Game lohnt sich definitiv für alle die sich nicht an der 2.Weltkriegs-Thematik und dem biographischen Hintergrund stören. Regisseur Morten Tyldums schafft es ohne große Mühen sehr interessant und unterhaltsam den Stoff zu vermitteln und mit Leichtigkeit das Publikum zu unterhalten. Großen Anteil daran hat sicherlich auch die Verpflichtung von Benedict Cumberbatch, der seit 1-2 Jahren zu den beliebtesten und begehrtesten Schauspielern Hollywoods gehört. Den Großteil seiner Fans konnte er mit der viel gelobten Serie Sherlock gewinnen und wenn man sich The Imitation Game so anschaut, liegt der Gedanke schon nah, dass es sich irgendwie um seine Rolle als Sherlock Holmes handelt – nur in einem anderen Gewand. Ein genialer Kopf, der sich eines quasi unmöglichen Falls annimmt und dabei durch seine Inkompetenz im sozialen Umgang mit anderen Menschen an gesellschaftliche Grenzen stößt.

Für meinen Geschmack wird der Film aber ein wenig überbewertet, denn mit 8 Oscar-Nominierungen, darunter in den wichtigsten Kategorien, muss man sich natürlich mit der möglichen Konkurrenz messen lassen. Sowohl die beiden Hauptdarsteller, also Benedict Cumberbatch und Keira Knightley, sowie der Film als solches wurden nominiert und wenn ich Vergleiche ziehen muss, dann stinkt The Imitation Game ab, beispielsweise gegen Nightcrawler (Kritik hier). Keine Frage, Cumberbatch überzeugt und liefert eine gute Leistung, aber diese hat man so auch schon gesehen, Jake Gyllenhaals Performance in Nightcrawler hingegen war eine der einzigartigsten der letzten Jahre und wurde nicht berücksichtigt. Genauso verhält es sich bei der Nominierung zum Besten Film: Nightcrawler war besser.

Ja und was genau Keira Knightley bei den diesjährigen Oscars zu suchen hat, ist mir ein Rätsel. Ich finde zwar die gesamte Kategorie dieses Jahr nicht wirklich stark aber Knightleys Rolle war für mich kompletter Durchschnitt – weder spannend noch fordernd. Aber nun gut, die Nominierungen sind raus und daran kann ich auch nichts ändern – letztlich soll das auch nicht die Qualität von The Imitation Game schmälern, denn wie eingangs erwähnt, handelt es sich hier um ein sehr gutes Biopic mit Charakter-Darsteller Benedict Cumberbatch – das allein sollte zum Kinobesuch animieren.

  • Film: 3,5/5
  • Empfehlung: Ja!

 

Dracula Untold | Kritik / Review

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Etwa 70 Millionen US-Dollar hat sich Universal Pictures den Versuch kosten lassen, eine der bekanntesten und beliebtesten literarischen Figuren, namentlich Dracula, aus seinem Hollywood-Schlaf zu wecken und wieder auf die große Leinwand zu bringen. Hierfür wurde der eher unbekannte Regisseur Gary Shore (The Draft) engagiert, der sich für seinen ersten großen Film Dracula Untold aber vom düsteren Grusel-Dracula entfernte und versucht mit einer effektvollen Entstehungsgeschichte beim Publikum zu punkten. Neben Luke Evans (Fast & Furious 6), der die Hauptrolle Vlad verkörpert, dürfen sich „Game of Thrones„-Begeisterte auf Charles Dance (Gosford Park) und Art Parkinson freuen. In weitere Nebenrollen sind Dominic Cooper (Need for Speed – Kritik hier) und Sarah Gadon (The Amazing Spider-Man 2 – Kritik hier) zu sehen.

Storyanriss:

Die Heimat des Adligen Vlad Tepes (Luke Evans) wird vom gnadenlosen Sultan Mehmed (Dominic Cooper) bedroht, der als gefürchteter Eroberer die Lande unsicher macht. Um seine Frau Mirena (Sarah Gadon), seinen Sohn Ingeras (Art Parkinson) und sein geliebtes Volk zu beschützen, lässt sich der junge Prinz auf eine uralte, mystische Macht ein und muss das wohl größtmögliche Opfer bringen, das von einem Menschen verlangt werden kann: seine Seele. Schließlich wird Vlad Tepes zum ersten Vampir, den die Menschheit je gekannt hat. Als Dracula bekämpft er seine Feinde und setzt alles daran, sein Land und seine Familie aus den Klauen des Sultans zu befreien. Während seine Lieben dem Tod entgehen, ist der Prinz fortan verflucht, als Toter unter den Lebenden zu weilen und seinen Blutdurst an den Kehlen der Menschen zu stillen.

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Es gibt Zeiten, da braucht die Welt keinen weiteren Helden. Manchmal braucht sie ein Monster.

 

Fazit:

Ich kann durchaus verstehen, wenn Fans der Figur „Dracula“ ein Problem mit dieser Art der Verfilmung haben und sie den ursprünglichen Stil vergangener Tage bevorzugen. Ich für meinen Teil fand diesen eher actionlastigen Effektbombast eine gelungene Abwechslung zum mittlerweile längst nicht mehr so gruseligen, ruhigeren Ansatz. Und seien wir mal ehrlich: durch die Twighlight-Filme hat der Vampir als solches bereits gelitten und zu unrecht Klassiker wie Near Dark oder 30 Days of Night in einen düsteren Schleiher der Abneigung gehüllt.

Der Versuch Vampire und vor allem den bekanntesten Vertreter, Dracula, wieder cool werden zu lassen, gelingt Dracula Untold nur hin und wieder. Im Prinzip punktet der Film hauptsächlich in den Action-Szenen, die durchaus stylisch sind. Es bringt einfach Spaß, die komplette Palette an Draculas Fähigkeiten und Kräften zu sehen und nicht nur auf die kleine Fledermaus zu warten, die nachts in das Zimmer seines Opfers fliegt, um dann still und heimlich seine Beißerchen in dessen Hals zu rammen. Auch Luke Evans war für mich eine passende Wahl für die titelgebende Hauptfigur und behauptet sich im Blockbusterkino. Außerhalb der Schlachten überwiegen aber Drehbuchschwächen, die mich hin und wieder aus dem Film gerissen haben. Das Ende wiederum empfand ich als interessant und gelungen. Dracula Untold ist kein Must-See und man verpasst nichts, wenn man ihn nicht sieht, aber wer auf stumpfe Action für Zwischendurch steht, kann ruhig in der Videothek zugreifen.

  • Film: 2/5
  • Kinoerlebnis: +0,5
  • Empfehlung: DVD